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Fanfiction

Die Rache des Katers - Die Rache des Katers

von lemontree

Die Rache des Katers



In Hogwarts wurde an diesem Abend der alljährlich stattfindende Abschlussball zu Ehren des absolvierten Schuljahres zelebriert. Wie immer erstrahlte die große Halle in großem Glanz und Gloria. Es herrschte ein buntes Treiben. Die Schüler standen in kleinen Grüppchen beisammen, alberten herum, machten sich über das üppige kalte Buffet her oder drehten eng umschlungen ihre Runden auf dem Parkett.

Hermine betrachtete das Geschehen aus der Distanz. Sie konnte sich mit dem fröhlichen Gelächter nicht arrangieren. Ihr war eher nach Heulen, als nach Lachen zu Mute und wenn sie die Pärchen beobachtete, die Händchen haltend oder sich küssend, sich tief in die Augen blickend oder sich aneinander schmiegend tanzten, dann wünschte sie sich, die Fähigkeit zu besitzen, unsichtbar werden zu können. Sie hatte hier auf dieser Welt nichts mehr zu verlieren, bis auf eines: Den Mann, den sie so sehr liebte, doch der nichts von ihr und ihrer Zuneigung zu ihm wusste.

Suchend sah sie sich um. Wo war er denn nur? Eigens wegen ihm tat sie sich diesen verhassten Abschlussball an. Für sie war es nichts, als verordnetes Fröhlichsein, dem sie nichts, aber auch rein gar nichts abgewinnen konnte. Nur wegen ihm hatte sie das lange Ballkleid herbeigezaubert, nur wegen ihm hatte sie sich die Haare extravagant frisiert und nur wegen ihm hatte sie sogar zu Schminkutensilien gegriffen.
Wenn sie es in all den Jahren nicht geschafft hatte, ihn mit ihrem Wissensdurst und ihren überdurchschnittlichen Leistungen zu überzeugen, so hoffte sie nun inständig, dass ihr dies mit den Waffen einer Frau heute Abend gelang. Er musste sie einfach bemerken!

Als sie frustriert an einem der Tische saß und schon mehrere vermeintliche Tanzpartner mit vernichtendem Blick oder schroffen Bemerkungen in die Flucht geschlagen hatte, schwebte plötzlich ein schwarzer Schatten an ihr vorüber. Mit angehaltenem Atem und vor Verzückung glänzenden Augen, starrte sie dem berüchtigten Tränkemeister Hogwarts hinterher.

Ihre Augen verfolgten jede seiner Bewegungen. Geschmeidig und mit finsterer Miene rauschte er mal an diesem, mal an jenem Tisch vorbei, zog hier und dort mit einem süffisanten Grinsen massenhaft Hauspunkte ab oder platzte unverhofft in irgendwelche Ansammlungen von Schülern hinein, weil sie sich seines Erachtens zu nahe gekommen waren, oder anderweitig respektlos verhielten.

Nach vollbrachter Tat, sah er sich mit mürrischem Gesicht in der großen Halle um und steuerte dann auf den Teil des Buffets zu, wo die Getränke von den Hauselfen gereicht wurden. Großzügig füllte er sich sein Glas selbst mit Hochprozentigem und nippte anschließend mit genießerischer Miene daran.

Hermine sah ihre Chance gekommen. Jetzt oder nie! Mit einem Ruck erhob sie sich von dem Stuhl auf dem sie schon in Lauerstellung stundenlang gesessen hatte und schritt zielsicher zu Snape hinüber. Sie schärfte sich immer wieder ein, nichts zu überstürzen. Ganz behutsam wollte sie vorgehen, doch ihre Nervosität stieg allmählich ins Unermessliche...

Mit einem angewiderten Seitenblick auf die gryffindorsche Nervensäge, die plötzlich neben ihm aufgetaucht war, wandte sich der Tränkemeister schnell ab und wollte schon gehen, als er ein: "Professor Snape, warten Sie bitte einen Moment!", vernahm. Er blieb stehen, wandte sich um und starrte sie erwartungsvoll an. Seine Augen musterten sie argwöhnisch und als sie nichts sagte, zischte er: "Miss Granger, Sie stehlen mir meine überaus kostbare Zeit. Was gibt es denn nun?"
"Ich...ich wollte Sie fragen..."
"Ja, was wollten Sie mich denn nun fragen?", raunte er ungehalten und trat, um sie einzuschüchtern, zwei Schritte nach vorn, ganz nah an sie heran. "Sie sind doch sonst nicht so wortkarg, Miss Granger. Was ist nun, bekomme ich heute noch eine vernünftige Antwort?"

Hermine brachte kein Wort hervor. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie versank in seinen dunklen Augen und die momentane Nähe zu ihm, sein Geruch, der ihr sofort in die Nase gestiegen war, und überhaupt seine Anwesenheit, drohten sie um den Verstand zu bringen. Sie atmete mehrmals tief durch und fragte hastig und mit krächzender Stimme. "Würden Sie mit mir tanzen, Sir?"

"Wie bitte?" Snape fielen vor Entsetzen fast die Augen aus dem Kopf. Er umklammerte sein Glas so fest, dass Hermine schon glaubte, es würde jeden Augenblick bersten, doch zu ihrer Erleichterung kam es dazu nicht, denn er trank es zügig aus und knallte es auf den Tisch.
Hermine deutete auf die Tanzfläche und brachte tapfer ihre Bitte noch einmal vor: "Tanzen Sie mit mir, Professor Snape? Bitte!"

Ein hämisches Grinsen durchzog Snapes Gesicht. "Schlagen Sie sich das sofort aus ihren Kopf, Granger! Wie sehen Sie überhaupt aus?" Mit abfälligem Blick umrundete er Hermine einmal und blieb dann mit verschränkten Armen vor ihr stehen.
"Ich weiß nicht, was in dem Tuschkasten, mit dessen Hilfe Sie sich ihr Gesicht verunstaltet haben, gewesen ist, aber es hat Ihnen offenbar nicht gut getan. Was ist das überhaupt für ein abscheulicher Fummel, den Sie da tragen? Und Ihre Frisur gleicht eher einem Vogelnest. Meine Güte, Granger, wie sehen Sie bloß aus?"

Sein Spott nahm sie sehr mit. Jedes seiner Worte traf sie wie ein Peitschenhieb und die Tränen sammelten sich allmählich in den Augenwinkeln. Trotzdem schaffte sie es, zaghaft zu fragen: "Mein Aussehen gefällt Ihnen also nicht?"

Snapes Augenbraue schoss empor. Er trat noch einen Schritt näher an sie heran und schnarrte drohend: "Wenn ich Ihre Frage richtig interpretiere, Granger, dann sind Sie dümmer, als ich dachte. Gehen Sie mir umgehend aus den Augen! Es ist eine Frechheit von Ihnen, sich einem Lehrkörper derartig anzubiedern! Wagen Sie es nie wieder, mir eine solch unverschämte Frage zu stellen!"

Mit jedem Satz war der Tränkemeister lauter geworden, so dass es schon ein paar Neugierige gab, die sich die Hände rieben. Die Granger und Snape! Ha, das konnte ja noch lustig werden!
Snape ignorierte die Schaulustigen und bahnte sich wütend einen Weg durch die gaffende Menge. Er wollte so schnell wie möglich von dieser Granger fort. Was bildete sich diese kleine Kröte nur ein? Tanzen wollte sie mit ihm! Gefallen wollte sie ihm! Die sollte ihm gar nicht noch einmal unter die Augen kommen! Nicht zu fassen!

Und nun stand sie dort drüben, auf der anderen Seite der Halle, mutterseelenallein und so still, als ob sie unterdessen Wurzeln geschlagen hätte. Er sah die Blicke der anderen, die sie unverhohlen spottend betrachteten. Was war nur in Granger gefahren? Plötzlich stutzte er. Da wagte es diese Gryffindor doch tatsächlich, zu ihm hinüber zu starren! Frechheit! Dummheit! Torheit! Dreistigkeit! Einfach unglaublich!

Snape versuchte sich auf andere Ärgernisse in der großen Halle zu konzentrieren, ertappte sich aber dabei, Miss Grangers Blicken heimlich zu begegnen.
So schlimm sah sie gar nicht aus, befand er nach mehrmaligem Hinsehen. Irgendwie passte die Aufmachung nicht so recht zu der neunmalklugen Gryffindor. Es war ungewohnt, gewöhnungsbedürftig, aber... nun er musste einräumen, es stand ihr, trotz alledem.
Ärgerlich wischte er diese Erkenntnis fort. Was ging ihn Granger an? Wütend wandte er sich ab und zwang sich, woanders hinzusehen. Umso mehr erschrak er, als Hermine, die sich nach einem Glas Punsch, welches sie hastig hinunter gestützt hatte, und einem Griff in ihre Haare, der den Knoten löste und die Mähne nun in Wellen über die Schultern fallen ließ, mutig neben ihn stellte und ohne ihn anzusehen fragte: "Kann ich mich mit dieser Frisur sehen lassen?"

Snape glaubte, sich verhört zu haben und selbst ihm fehlten bei soviel Unverfrorenheit im ersten Moment die Worte. Da er nicht reagierte, wischte sich Hermine ruck zuck die Schminke aus dem Gesicht und hexte das Ballkleid auf eine Länge, die gerade so ihren Po bedeckte.
"Oder ist es so besser?"
Diese Frage brachte für Snape das Fass zum überlaufen.
"Granger", fauchte er sie an, "was bezwecken Sie mit dieser Maskerade? Weshalb bieten Sie sich mir wie eine billige Hure an? Sind Sie eigentlich noch zu retten?"

Hermine schluckte schwer, umschlang ihren Körper mit den Armen und flüsterte mit Tränen in den Augen: "Nein, ich bin nicht mehr zu retten, denn ich bin rettungslos in Sie verliebt, Professor."
"Was?"
"Ja, morgen trennen sich unsere Wege, aber ich kann das nicht zulassen..."
"...und ob Sie das zulassen werden, Granger!" Dann ergriff er ihren Oberarm und zerrte sie durch die große Halle, vorbei an erschrockenen und neugierigen Gesichtern, hinaus zur Tür. Kaum im Gang angekommen, presste er sie erst wütend gegen Wand, schüttelte sie dann heftig und ließ anschließend ganz abrupt von ihr ab. Nicht wissend, was man in solchen Momenten zu tun hatte, trat er ein paar Schritte zurück und betrachtete sie fassungslos aus der Distanz.

Hermine hingegen lehnte zitternd an der Wand und wisperte: "Sind Sie mir jetzt böse, Professor Snape?"
Snape verzog das Gesicht. "Böse? Sie wollen ernsthaft wissen, ob ich Ihnen böse bin? Böse ist gar kein Ausdruck, für das, was ich empfinde."
"Empfinden!", murmelte Hermine und hob langsam und gequält ihren Blick. "Ich empfinde schon seit längerem sehr viel für Sie. Ich liebe Sie, Sir und ich werde es nicht überleben von Ihnen getrennt zu werden."
"Sie werden auch nicht überleben, wenn Sie mir weiterhin auf die Nerven fallen, Granger", schrie Snape lauthals los. "Jetzt ist genug mit dem Unfug! Sie haben es eindeutig übertrieben!"

"Ich meine es ernst", versicherte Hermine mit fester Stimme, "denn ich sah es in meinen unzähligen Träumen. Wir gehören einfach zusammen. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf, bitte Severus!"

Mit einem Satz war Snape bei ihr, ergriff ihren Hals und presste sie erneut und ziemlich grob gegen die Wand. Seine Stimme war sehr leise, aber sie strotzte nur so vor Abscheu und kalter Wut. Hermine bekam auch gar nicht mit, was er sagte, sondern die Art und Weise, wie er es tat, jagte ihr einen Schauder nach dem nächsten über den Rücken und ließ ihre Eingeweide gefrieren.
Fast wünschte sie sich schon, dass Severus Hände so sehr ihre Kehle zudrückten, bis sie endlich erstickt wäre. Sie wollte lieber von seinen Händen den Weg in eine für sie bessere Welt antreten, als sich selbst Gewalt antun zu müssen. Sterben und dabei dem Liebsten so nah zu sein...

Hermine schloss die Augen, während sie gequält nach Luft schnappte. Noch immer presste die warme, harte Hand ihr die Luft ab und fast wähnte sie sich schon im Himmel, da stieß Snape sie derb von sich und rauschte ohne ein weiteres Wort zu verlieren, den Gang hinunter. Nicht zurück zu der Party, sondern geradewegs zu seinen Räumen, die in der Tiefe des Schlosses, den Kerkern, lagen.

Unendlich traurig und hustend blickte sie ihm hinterher. Stumme Tränen rannen ihr die Wangen hinab...und ein fürchterlicher Plan begann sich in ihrem Kopf festzusetzen.




Die Tür zu den Gemächern des Professor Severus Snape, Tränkemeister auf Hogwarts, fiel polternd ins Schloss. Keuchend lehnte er sich gegen die Wand. Granger! Sie sprach von Träumen, in denen sie Erschreckendes sah. Er sollte mit ihr...er sollte zu ihr gehören?
Und wie ein Schleier tauchten vor seinem geistigen Auge seine eigenen Träume auf. Vor einigen Wochen, ja, da hatte er selbst, mehrere Nächte lang, merkwürdige Träume gehabt. Dort war er mit einer gesichtslosen Frau verbandelt gewesen. Snape wurde nun abwechselnd heiß und kalt, als er sich diese überaus erotischen Träume bewusst in sein Gedächtnis rief. Ja, diese Frau hatte kein Gesicht gehabt, doch diese Frau... Snape trat nun der Schweiß auf die Stirn...doch diese Frau hatte der Hermine Granger von heute Abend geglichen. Dieses Kleid, diese Frisur! Konnte es möglich sein? Nein, nein, ganz bestimmt nicht! Und doch...

Mit drei langen Schritten war er bei seiner Hausbar angelangt und schüttete sich den Whisky gleich aus der Flasche in den Rachen. Seine Hände zitterten, als er die Flasche wieder abstellte. Granger! Ausgerechnet Granger!
Sie sprach von Liebe. Liebe! Dieses Wort, diese Empfindung, hatte er schon vor langer, langer Zeit aus seinem Repertoire gestrichen.

Nervös sah Snape auf die Uhr. Eigentlich hatte er noch 2 Stunden lang seinen Dienst in der großen Halle, bei dieser albernen Festlichkeit, zu versehen. Nach einem erneuten Griff zur Flasche, beschloss er, dass er für den heutigen Tage keinen Ärger mehr mit seinem Direktor gebrauchen konnte und schickte sich daher Zähne knirschend an, seine Aufsichtspflicht wieder wahr zu nehmen.

Mit klopfendem Herzen schlich er durch die Gänge. Wo mochte Miss Granger jetzt sein? Auf dem Fest? Oder in ihrem Turm? Er verfluchte sich dafür, sich Gedanken um eine Gryffindorgöre zu machen, aber sie hatte sich durch ihr Auftreten in seinem Kopf eingenistet. Zudem glich sie der Frau aus den Träumen, die er begehrte...wenn Granger nun wirklich...

Sie hatte vorhin wunderschön ausgesehen und dazu noch diese Träume... Und er hatte ihr weh getan und sie verletzt... ja, sie fast erwürgt... Snape bereute sein ungestümes, völlig kopfloses Handeln. War etwas an diesen Träumen dran? Miss Granger brachte ihm Zuneigung entgegen... Sie war, egal was er vorhin geäußert hatte, hübsch, dazu intelligent, mutig und noch vieles mehr.
Er hasste diese Art von Grübeleien, aber sie ließen ihn nun nicht mehr los.


Zurück auf dem Fest spürte er Enttäuschung aufwallen, als er Hermine nicht erblickte. Er suchte sogar ganz gezielt nach ihr, aber sie war wohl nicht hierher zurückgekehrt. Leider!



Spät abends, alle Feierlichkeit war, Merlin sei Dank, endlich vorüber, saß er in seinem Sessel vor dem Kamin und hatte wieder die Frau aus seinen Träumen vor sich. Und als er die Augen schloss, sah er dieses Mal Hermine. Anmutig, traurig lächelnd, stolz den Kopf empor gereckt. Sie nahm ihn an die Hand, zog ihn mit sich fort, tanzte mit ihm über die Wiese, lehnte sich an ihn und...küsste ihn sogar. Ihre Küsse schmeckten so wunderbar, sie waren so sanft, sie waren so berauschend...

Stöhnend schreckte Snape aus seinem Sessel hoch und blickte irritiert auf seine Hand, die in der Hose verschwunden war und seine Erektion umfasste.
Schockiert über seine Anwandlung sprang er auf die Beine und rannte ruhelos in seinem Wohnzimmer hin und her. Vorhin hatte er sich noch gefragt, was in Miss Granger gefahren war, nun musste er ernsthaft an seiner eigenen Unzurechnungsfähigkeit zweifeln! Was geschah hier bloß?

Schwer atmend und mit unwiderstehlichem Verlangen in sich, die Erleichterung herbeizuführen, schmiss er sich auf sein Bett und legte die Hand wiederum an sich. Während seines Tuns, tauchten wiederholt die Bilder von Hermine auf. Betrübt hob sie ihre Hand und winkte ihm zu. Dabei entfernte sie sich immer mehr von ihm. Sie wurde kleiner und kleiner... bis er sie gar nicht mehr ausmachen konnte.

Als sich sein bestes Stück wie ein Vulkan entlud, gab er zunächst ein lang gezogenes, gestöhntes: "Jaaaa", von sich, dem umgehend ein entsetztes: "Neeeiiinn!", folgte. Das Erschrecken darüber, dass sich auch bei größter Konzentration, die Bilder von Hermine nicht mehr heraufbeschwören ließen, saß tief. Verzweifelt schloss er die Augen, konzentrierte sich mit aller Macht auf Hermine, doch kaum war sie in seinen Gedanken angekommen, entschwand sie, so schnell, wie sie gekommen war.


Snape war verstört. Er wusste nicht warum, aber er wünschte sich plötzlich Hermine an seine Seite. Er wollte urplötzlich ihre Nähe und Wärme spüren. Er vermisste sie. Er hatte sich, so unerklärlich es auch sein mochte...wahrscheinlich... verliebt, zumindest waren da plötzlich Gefühle...

Diese Erkenntnis, ein brennendes Verlangen nach einer ehemaligen Schülerin zu haben, zudem noch einer Gryffindor, erschreckte ihn sehr. Was sagte sie vorhin? Sie würde es nicht überleben sich von ihm zu trennen? Nun, vorhin war ihm dies auch noch sehr grotesk vorgekommen, doch nun...doch nun war alles anders. Er wollte sie auch! Mit Haut und Haar!
Niemand wusste, wie solch eine Beziehung aussehen sollte, aber morgen, bevor sie Hogwarts für immer verließ, würde er sich, ungewöhnlich genug für ihn, aber ja, er würde sich für sein heutiges Benehmen entschuldigen. Er wollte ihr dann sagen, dass er sie auch begehrte, dass er sich verliebt hatte, so unwahrscheinlich es auch klingen mochte.


Mit einem mulmigem Gefühl in der Magengegend und der Hoffnung, dass sie ihm verzieh, rollte er sich unter seiner Decke zusammen und schlief kurz darauf ein.



Der Schlaf währte nicht lange, schon in aller Frühe erwachte er wieder. Er horchte sofort in sich hinein und da waren sie...die warmen Gefühle für eine bestimmte Frau. Sie waren wirklich und wahrhaftig noch da! Die Gefühle, die ihn vergangene Nacht heimgesucht hatten und die ihm vielleicht ein gänzlich neues Leben in Aussicht stellten. Insofern ihm Hermine verzieh!

Nach einer kalten Dusche und einem Frühstück in seinen Räumen, bei dem er vor Anspannung kaum einen Bissen hinunter bekam, verbrachte er die restliche Zeit bis zur Abreise der Schüler mit Lesen.


Dann war es soweit. Um 9.30 Uhr sorgte er dafür, dass seine eigenen Schüler den Weg zu den Kutschen fanden und stand dann erwartungsvoll und mit vor Aufregung feuchten Händen, auf den Treppen vor dem Schloss. Wo blieb sie nur? Die Kutschen standen zur Abfahrt schon bereit, doch von Hermine und ihrem Jahrgang war noch nichts zu sehen. Unruhig huschten seine Augen hin und her. Doch sie tauchte nicht auf. Die Anspannung wuchs. Wo blieb die junge Frau die ihn liebte und der er nun seine Liebe gestehen wollte?


Es verging immer mehr Zeit. Die unteren Klassen waren alle schon verabschiedet worden und unterwegs zum Bahnhof. Auch viele der Siebtklässler saßen schon in den Kutschen, das Haus Hufflepuff war sogar schon vollständig auf großer Fahrt.... Irgendetwas stimmte hier nicht!
Siedendheiß fiel ihm auf, dass Minerva durch Abwesendheit glänzte. Noch nie war dies vorgekommen. Noch nie! Was hatte das zu bedeuten? Panik kam in ihm auf. Der Hogwartsexpress fuhr, so weit er wusste, gegen 11.00 Uhr Richtung London los. Es war jetzt schon kurz vor 11.00 Uhr.

Snape schluckte gerade schwer, weil ihm gerade ein vager Verdacht aufkam, als sich
plötzlich die riesige Eingangstür des Schlosses öffnete und Professor McGonagall heraus trat. Mit gesenktem Kopf und geröteten, verquollenen Augen. Snape sackte das Herz augenblicklich in die Hose. Er wusste nicht weshalb, aber er ahnte, dass dies etwas mit Hermine zu tun haben musste. Die Bilder, die er nicht bei sich behalten konnte, ihr trauriges Gesicht, sie hatte sich immer weiter von ihm entfernt... Seine Hände hatten sich unbemerkt in das eiserne Geländer derart verkrallt, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.

Mit äußerster Willenskraft und weichen Knien taumelte er die Stufen hinauf zu seiner Kollegin und presste mit zitternden Lippen und mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht hervor: "Hermine, ist etwas mit Hermine geschehen?"

Für einen winzigen Moment riss Minerva die Augen vor Erstaunen weit auf, dann antwortete sie tonlos: "Sie hat sich das Leben genommen. Heute Nacht muss es wohl passiert sein. Keiner weiß weshalb."

Snape erstarrte zu Eis. Erst wurde ihm schlecht, dann drehte sich alles vor seinen Augen. Er versuchte wegen des plötzlichen Schwindels noch nach dem Geländer zu greifen, doch er verfehlte es um Haaresbreite da er nichts mehr sah und stürzte so die Treppen hinab. Von Ferne hallten Schreie an sein Ohr, die er nicht einzuordnen wusste. Als er sich mühsam aufrichtete, blitzte ihn Krummbein an und fauchte so sehr, dass Snape vor Schreck erneut strauchelte, vornüber kippte und genau in den Zauberstab Hermines hineinfiel, den der Kater Hermines mit geneigtem Kopf zwischen den Zähnen hielt. Während Snape ein letztes Mal aufstöhnte, bohrte sich das Hölzchen, wie von Geisterhand getrieben, immer weiter in sein Herz hinein und hauchte ihm damit das Leben aus.

Das rötliche, seltsame Fellknäuel aber kniff die grünen, leuchtenden Augen zusammen, schnurrte zufrieden und schlich auf dem Weg, den es gekommen war, eilig zurück.


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