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Fanfiction

Ãœbung macht den Meister - Ein Malfoy oder ein Potter?

von Daya

Ich weiß es hat wieder etwas länger gedauert, aber jetzt geht es endlich weiter. Ich hoffe es gefällt euch!

Ein Dank an dieser Stelle an Dracina, die sich bereit erklärt hat als neue Beta zu dienen und einen wirklich tollen Job macht. :)

-----

Draco blinzelte. Alles war weiß. Ob er immer noch von dem gleißenden Licht geblendet wurde oder er einfach nur wieder den weißen Raum betrachtete konnte er nicht sagen. Verwirrt blinzelte er erneut, richtete den Blick nach unten.

„Oh Gott“, stöhnte Potter neben ihm.

Ein weiteres Mal blinzelte Draco. Da saß etwas auf dem Tisch – und es brabbelte.

„Oh Gott“, stöhnte er nun seinerseits. Leuchtend grüne Augen, große, ja gar gigantische grüne Augen blickten ihn von unten herauf an und er war sich sicher, dass es nicht Potters waren. Seine Augenbrauen zogen sich skeptisch zusammen. Diese Größe konnte selbst für ein Kleinkind nicht normal sein.

„Das ist ...“, begann Potter.

„Absolut ...“, fuhr er fort.

„Wunderbar!“, platzte Dumbledore dazwischen. „Ist sie nicht goldig?“

Die beiden Lehrer standen immer noch ein bisschen auf Abstand. Beide schienen absolut gerührt von dem Anblick, der sich ihnen auf dem Tisch bot.

Ihn selbst verstörte es nur. Er versuchte sich zu erinnern, dass alles nur ein ausgetüftelter Zauber war, folgte ihrem Blick erneut.

Auf dem Tisch saß ein Kind. Kein Säugling mehr, so wie er es erwartet hatte, jedoch höchstens ein Jahr alt, wenn nicht sogar jünger. Draco kannte sich da nicht so aus. Es hatte Potters verstörend grüne Augen und sein dunkles Haar, welches in zwei winzige Zöpfchen gebunden war. Die Haut war blass, so wie seine eigene und nur auf den Wangen lag ein gesundes rosa. Draco atmete langsam aus. Es sah so aus, als hätte das Mädchen auch seine feinen Gesichtszüge.

Einige Minuten standen sie alle einfach nur da, betrachteten das kleine Wesen, das glücklich mit sich selbst und munter vor sich hin brabbelte. Draco fühlte sich zu keiner Regung fähig. Da sitzt ein Kind auf dem Tisch, dachte er, und es sieht aus wie Potter ... und ich ... und -

Ein lautes „Uäh“ war zu hören. Anscheinend hatte das dunkelhaarige Mädchen beschlossen, die nähere Umgebung zu erkunden. Geschockt beobachtet er, wie es anfing auf dem Tisch herum zu robben und selig auf und ab zu wippen. So schnell wie möglich brachte er ein wenig Distanz zwischen sie beide. Dabei bemerkte er, dass er immer noch Potters Hand umklammert hielt, erschrocken ließ er sie los.

„Oh Gott.“ Potter schnappte nach Luft, machte einen Satz nach vorne. Gerade schnell genug, um das vom Tisch purzelnde Mädchen aufzufangen. Die Arme weit von sich gestreckt hielt er es in die Luft.

„Nun Mr Potter, Mr Malfoy, es sieht ganz so aus, als wären sie soeben Väter von einer wirklich ausgesprochen hübschen Tochter geworden“, begann ihr Schulleiter und trat um den Tisch herum auf sie zu.

„Natürlich ist sie hübsch!“, platzte Draco heraus, bevor er sich bewusst war, dass er sprach. Verdammt, das passierte heute schon zum wiederholten Male! „Sie ist eine Malfoy!“

Das geheimnisvolle Lächeln stahl sich zurück auf die Lippen des alten Mannes, welcher nun genau vor ihnen stand. „Ich freue mich zu hören, dass sie sich schon in diesem Maße mit ihrer Tochter identifizieren Mr Malfoy.“

Er hörte sich selbst irgendetwas von sich geben, das wie„ Nirghk“ klang.

„Ich denke es ist nun an der Zeit, sie in ihr neues Zuhause zu schicken. Professor McGonagall, welcher Wohnsitz ist für die beiden Herren vorgesehen?“

Professor McGonagall langte in eine Tasche ihres Umhangs, wühlte einen Moment in ihr und zog schließlich ein Blatt Papier heraus. Draco konnte sehen wie ihre Augen an ihm entlang wanderten, bis sie an einem Punkt hängen blieben. „Luscombe Way 113“, sagte sie letztlich, „Mitten in London!“

Tief einatmen!, ermahnte Draco sich, ganz ruhig bleiben! Er hatte erwartet, irgendwo zu landen, auf dem Land, in einem kleinen, abgeschiedenen Dorf, irgendwo, wo ihn niemand kannte, doch bestimmt nicht in London. Viele seiner Bekannten lebten dort und er war nicht gerade erpicht darauf, ihnen in die Arme zu laufen.

„London?“, fragte Potter, welcher mittlerweile das strampelnde Mädchen auf einem seiner Arme hielt. Es sah nicht so aus, als würde er es genießen und Draco fühlte ein innere Genugtuung Gryffindors goldenen Jungen am Rande seiner Fassung zu sehen.

„Exakt!“, bestätigte Dumbledore, der nun über die Schulter seiner Kollegin ebenfalls einen Blick auf das Blatt warf. „Eine kleine Wohnung im ersten Stock, zentral gelegen!“

„Und wie kommen wir dort hin?“ Potter war nun sichtlich genervt. Kleine Hände hatten begonnen, gegen seine Brust zu trommeln und an seinen Haaren zu ziehen. Der Kopf des Mädchens schlug im Rhythmus ihres Babbelns gegen seinen Arm und hinterließ eine Spur von Sabber auf dem weißen Ärmel seines Hemdes. Draco konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.

„Flohpulver“, erklärte Dumbledore und deutete mit einer Hand auf die Wand hinter ihnen. Er wandte den Kopf.

Ein ebenfalls weißer Kamin war in die Wand eingelassen und ein paar schwarze Rußspuren auf dem Boden verrieten, dass er schon einige Male zuvor benutzt worden war. Unwillkürlich fragte Draco sich, ob er schon die ganze Zeit dort gewesen war. Er konnte sich nicht erinnern, ihn beim Hereinkommen gesehen zu haben. Gleichwohl war er sich bewusst, dass der Tisch zu jenem Zeitpunkt all seine Aufmerksamkeit beansprucht hatte.

„Ich verstehe, dass das für sie alle nicht sehr einfach ist, dennoch muss ich sie bitten, nun zu gehen“, sagte der Schulleiter. Er trat zwischen sie und legte eine Hand auf die Schultern der beiden Jungen. Der Blonde zuckte unter dieser Berührung zusammen, Missfallen sprühte aus seinen Augen.

Dumbledore ließ sich nicht beirren, bugsierte sie gemeinsam zum Kamin. „Mr Potter“, begann er, als sie schließlich vor der Feuerstelle standen und ließ von Draco ab, „In Anbetracht der Tatsache, dass sie das Mädchen auf dem Arm halten, sollten sie zuerst gehen.“

Potter nickte nur stumm und versuchte zu verhindern, auch noch seinen Kragen bespuckt zu bekommen. Lächelnd hielt Professor McGonagall ihm eine Dose mit Flohpulver hin. „Viel Glück Harry!“, sagte sie. Er nickte erneut und trat in den Kamin.

Draco konnte sehen wie sein Blick ein letztes Mal durch den Raum glitt und schließlich an ihm hängen blieb. Er war durchdringend, mahnend. So als wolle er sagen: „Warte ab bis wir alleine sind, dann wirst du schon sehen, was kommt!“ Beinahe wäre ihm wieder ein unbewusster Kommentar entwichen, doch Potter verhinderte dies, indem er laut und deutlich: „Luscombe Way 113“ sagte. Grüne Flammen zügelten an seinen Schuhen hinauf und er verschwand in einer paffenden Rauchwolke.

„Nun Mr Malfoy.“ Dumbledore betrachtete ihn mit einem abschätzenden Blick. „Ich erwarte von ihnen, dass sie sich an diesem Projekt beteiligen! Sie werden Beide Berichte anfertigen und ich werde erfahren, ob sie sich an der Arbeit beteiligt haben. Wenn sie also ihre Note nicht Gefahr sehen wollen, sollten sie sich Mühe geben.“

Draco schnaubte. Wieso glaubten immer alle, er wäre nicht in der Lage, ein Projekt durchzuführen. Es stimmte, er hielt sich meistens gerne aus der schweren Arbeit heraus, es war jedoch nicht so als sei er zu dämlich, sich ein paar Wochen um ein Wesen zu kümmern, das gerade mal krabbeln konnte. Wenn Muggel das schafften, konnte er das ja schon lange!

Trotzig griff er in das Gefäß, schnappte sich eine Hand voll des feinen Puders.

„Auf dem Tisch ihrer Wohnung werden sie einige Papiere finden. Wäre es nicht ein hervorragende Idee, ihren guten Willen zu zeigen und diese auszufüllen?“, meinte Professor McGonagall und zwinkerte ihm zu.
Er nickte und zog den Kopf ein, um in dem Kamin zu klettern. Tief atmete er noch einmal durch - was durchaus keine gute Idee war, denn beißender Ruß brachte ihn sofort zum Husten – dann schloss er die Augen. „Luscombe Way 113“

~*~*~*~

Alles drehte sich und er fühlte sich als würde er auf einer zu schnellen Achterbahn fahren. Gerade als er das Gefühl bekam, sich jeden Moment übergeben zu müssen, war es vorbei. Hart schlug er auf dem Boden auf.

„Das wurde ja aber auch mal Zeit“, platzte eine laute Stimme über ihm heraus. Unsanft wurde er am Kragen gepackt und auf die Beine gerissen.

„Was zur Hölle ...“, stieß Draco hervor und fing sich mit den Händen an der Wand ab. Wutentbrannt stand Potter vor ihm. Sein Gesicht war nah. Zu nah. Er konnte den Duft seines Haares riechen. Den Duft seines Haares, wiederholte er in Gedanken, reiß dich zusammen, Draco!
„Welcher zweihörnige Troll ist denn in dich gefahren, Potter?!“, fauchte er und stieß ihn unsanft von sich.

Potter, der von dieser Reaktion vollkommen überrascht schien, taumelte nach hinten. Mit den Handflächen knallte er auf einen nahen Tisch. Ein lautes Knacken ertönte, doch es sah nicht so aus als sei irgendetwas zu Bruch gegangen, noch nicht einmal so, als ob Potter etwas passiert war. Schnaufend richte er sich wieder auf, während Draco noch ein bisschen näher zur Wand zurückwich. „Ich habe keine Ahnung wie und wieso du das gemacht hast, aber damit wirst du ganz bestimmt nicht durchkommen!“, fuhr Potter ihn an.

„Wie ich was gemacht hab Potter?“, fragte er höhnisch. „Dich auf den Tisch befördert? Das war ganz einfach. Jeder könnte so ein Weichei wie dich auf einen Tisch schleudern!“

„Das hier!“ Wild gestikulierte der Dunkelhaarige umher. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich glaube, dass diese Kelche uns von alleine als Partner ausgewählt haben!“

Einen Moment starrte Draco ihn nur fassungslos an, wartete bis er sich selbst wieder unter Kontrolle hatte, dann sagte er, so ruhig er nur konnte: „Das solltest du aber besser. Wieso sollte ich bitte freiwillig meine Zeit mit dir verschwenden wollen?“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, verzog er ablehnend die Lippen.

„Was weiß ich, was in deinem kranken Geist abgeht, und glaub mir Malfoy, ich will es auch gar nicht wissen, doch ...“ Langsam kam Potter wieder auf ihn zu. In seinem Blick lag soviel Missachtung, soviel Aversion, dass Draco fast erschrocken wäre. „Über dich gehen seit einiger Zeit einige Gerüchte herum. Über dich und – und deine Beziehungen zu ... Männern!“ Er spie das Wort beinahe aus. „Wer weiß, vielleicht hast du ja jetzt Gefallen an Gryffindors gefunden. Letztens haben ich gesehen wie du Dean so komisch angeguckt hast und pervers genug, um an dem hier Gefallen zu finden, bist du ja auch!“

Wut kochte in Draco auf und bevor er die Chance hatte, seine Reaktion noch einmal zu überdenken, hatte er schon mit einem Arm ausgeholt. In der nächsten Sekunde krachte seine Faust hart in Potters Kiefer. Es gab ein dumpfes Geräusch und der Junge vor ihn stöhnte auf vor Schmerz. Tränen schossen ihm in die Augen und er presste eine Hand gegen die soeben verwundete Stelle. Draco kümmerte es wenig. Alles was er wollte war, dass er aufhörte zu reden. Wie konnte er es wagen, so über ihn zu reden? Wie konnte er es wagen, so abfällig zu werden?

„Lass dir das eine Lehre sein, Potter!“, fauchte er, während er sich an dem auf dem Boden liegenden Jungen vorbeipresste. „Wage es nicht, noch einmal so etwas über mich zu erzählen. Ich bin ein Malfoy, also spar dir den Atem und halt gefälligst die Klappe. So leid es mir auch tut dich enttäuschen zu müssen, ich hatte mit dem hier nichts zu tun. Ich kann mir weiß Gott was Besseres vorstellen als meine Zeit mit dir zu vergeuden!“

Innerlich immer noch vor Wut brodelnd schaute er sich zum ersten Mal um. Der Raum, in dem er sich befand, war klein. Zu klein für seinen Geschmack. Ganz und gar nicht eines Malfoys würdig. Soweit er es beurteilen konnte, sollte er so etwas wie ein kombiniertes Wohnzimmer und Esszimmer darstellen. Nahe dem einzigen, winzigen Fenster in der blass grauen Wand befanden sich ein Sofa, ein Fernseher, ein Regal und ein Beistelltisch. Vor ihm, irgendwie in den Raum gequetscht, stand ein viereckiger Esstisch mit einem, sehr klapprig und unbequem aussehenden Stuhl an jeder Seite. Gar nicht so wie er es von zu Hause gewöhnt war. Er würde umgehend seiner Mutter schreiben müssen, um sich über die Umstände hier zu beschweren.

Ein Glucksen ertönte aus der Richtung des Fernsehers und er wandte seinen Kopf gerade noch schnell genug, um ein kleines Kind vom Sofa rollen zu sehen. Es gab einen dumpfen Aufprall und Plärren ertönte von solcher Intensität, dass es Draco fast das Trommelfell zerriss. Inständig hoffte er, es würde bald ein Ende finden.
Sein Wunsch blieb unerfüllt. Anstatt dessen kam noch ein lautes Schluchzen hinzu, das ihn zusammen fahren ließ.

Himmel Herrgott noch mal, dachte er, während er dabei zu sah wie das zuvor blasse Gesicht des Mädchens immer röter wurde, das Ding erstickt noch. „Tu doch was!“, meinte er in Richtung Potter.

Der sah jedoch genauso ratlos aus wie er, wenn nicht sogar überraschend verstört. „Warum ich?“, erwiderte er, immer noch in guter Distanz zu ihm, „Du musst dich auch um .... um sie kümmern (sie hörte sich dabei an als würde er über eine besonders hässliche Kröte reden). Ich hab sie ja schon hierher getragen.“

Die beiden Jungen beäugten sich für eine Weile, während das monotone Plärren kein Ende zu nehmen schien. Draco wunderte sich ernsthaft über die Menge an Atem, die einem so kleinen Wesen zur Verfügung stand. Hoffentlich schrien Kinder nicht andauernd so.
Kein Wunder, dass seine Mutter keine lauten Geräusche mehr ausstehen konnte. Ihm schmerzte jetzt schon der Kopf.

„Was soll ich denn bitte machen?“, schrie er über die Geräuschkulisse hinweg.

„Was weiß ich! Streichle ihr den Kopf, oder halt sie verkehrt herum oder was auch immer! Ich bin mir sicher, dass dir etwas einfällt um die Kleine zu beschäftigen. Auf gleichem geistigen Niveau befindet ihr euch doch.“

„Ach was, Mr-Jeder-Herausforderung-Gewachsen, das hier ist doch mal eher was für dich. Babysitten. Wer in Hogwarts herumstolzieren kann, kann sich auch um ein Kind kümmern. Du hast doch bestimmt schon einiges an Übung, nachdem du dich neuerdings so rührend um den neusten Weasley-Bastard kümmerst!“

Das Einzige was er dafür erntete, war ein böse funkelnder Blick. Das Schreien hielt immer noch an. Zufrieden stellte er jedoch fest, dass Potter immer noch versuchte, eine sichere Distanz zu ihm einzuhalten. Der kleine Vorfall zuvor war wohl genug für ihn gewesen.

Also wirklich, tadelte Draco sich in Gedanken, du bist ein Malfoy! Du wirst ja noch mit so einem kleinen Giftzwerg fertig werden! Langsam und mit großem Widerwillen ging er auf das mittlerweile hochrote Bündel am Boden zu.

„Schhhhht“, machte er in einem hoffnungslosen Versuch. „Sei doch ruhig!“

Das Kind schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Im Gegenteil, es schien noch mehr aufgebracht als zuvor und steigerte die Lautstärke des Geschreis als ob es bemängelte, dass sich noch niemand ihrer angenommen hatte.

„Wenn‘s denn sein muss“, seufzte der blonde Junge in sich hinein. Mit den Armen weit von sich gesteckt hob er das Mädchen unter den Armen an und ließ sie etwas ungeschickt auf Augenhöhe in der Luft baumeln. „Sei doch ruhig“, wiederholte er, während er sie ungeübt auf und ab schaukelte. Da er sie jedoch dabei weiterhin so weit wie möglich von sich weg hielt, schien sie eher wie ein nasser Sack, als sonst was. Das Schreien jedoch verstummte.

Über sich selbst erstaunt drehte er sich um. Potter hatte sich nicht vom Fleck gerührt und stand nach wie vor hinter dem Tisch, auf welchem, wie Draco nun bemerkte, die Papiere lagen, von denen Professor McGonagall gesprochen hatte.

„Okay“, meinte Draco und kam sich dabei unheimlich moderat vor – es sage nochmal einer er wäre nicht fähig, dieses Projekt zu meistern - „Nachdem das hier (dabei schüttelte er das Mädchen in seinen Händen, welches ein amüsiertes Gurgeln von sich gab) erledigt wäre und du genug deine lächerlichen Verschwörungstheorien gesponnen hast, können wir uns jetzt mal um das Hauptproblem kümmern.“

„Ach und das wäre nicht das da?!“, fauchte Potter und gestikulierte in Richtung Kind.

„Nein“, erwiderte Draco, „Ich bin mir ziemlich sicher, dass zwei Erwachsene schon mit einem kleinem Kind fertig werden können. Das Problem ist, dass wir es zusammen machen müssen, ohne uns dabei gegenseitig umzubringen! Irgendwelche Vorschläge?“

Einige Zeit starrte Potter ihn wieder mal an. Draco – der dieses andauernde Hin-und-her-Gestarre langsam statt hatte - fühlte sich dabei höchst ungemütlich, besonders da sein Blick immer wieder in die leuchtend grünen Augen glitt und er es unmöglich fand, nicht zurück zu starren. Nach einer Weile sagte Potter: „Wenn es sein muss, werde ich halt versuchen, dich zu ertragen – wenn du Anstalten machst, dich auch um das Kind zu kümmern!“

„Ta!“, schnaubte Draco, „Wer von uns hält es denn gerade, hm? Wer hat sich großzügig bereit erklärt, es zum Verstummen zu bringen?!“ Ein weiterer tödlicher Blickaustausch fand statt. „Gut, ich werde auch versuchen, dich zu ertragen und nun lass uns das ganze hinter uns bringen, je schneller wir hier durch sind, um so schneller sind wir einander los!“

Er eilte auf den Tisch zu und ehe der andere Junge protestieren konnte, drückte er ihm das Kind in die Hand. Schnell beschäftigte er sich mit den Papieren, bevor Potter es zurück geben konnte. Unter den Papieren befanden sich ein Handbuch zur Kleinkindversorgung, eine Straßenkarte, ein Zettel mit Notfallflohadressen und ein Informationsblatt, welches aufs Ausfüllen wartete. Hastig überflog er es.

„Hier steht“, sagte er, eines der Blätter hochhaltend, „dass wir ihr einen Namen geben müssen. Außerdem wollen die einiges an Angaben haben. Geschlecht, Vater ... Mutter und Wohnort.“

„Einen Namen brauch sie also“, meinte Potter und wiegte das Mädchen leicht auf dem Arm, „Na das kann ja wohl nicht ganz so schwer sein. Ich glaube das könnten wir hinkriegen. Lass mal sehen!“ Er ließ sich auf einen der anderen Stühle fallen und zog Draco dreist das Blatt aus der Hand. „Wir müssen es beide unterschreiben“, erklärte er während er versuchte gierige Kinderhände davon abzuhalten, die Seite zu packen. „Das heißt, wir werden uns einigen müssen.“

Draco nahm das ihm wieder angebotene Blatt und zog einen Stift hervor. Schließlich war es besser, solche Sachen gleich über die Bühne zu bringen. „Nachname ... Malfoy ...“

„Was heißt hier Malfoy“, schrie es da neben ihm und er drehte sich verärgert um. Warum stellten Leute sich immer so an? Und warum mussten sie immer schreien? Nahm denn wirklich gar niemand Rücksicht auf sein Trommelfell?

„Wie soll sie denn sonst heißen?“

„Wie wäre es mit Potter? Schließlich ist sie ja auch meine Tochter!“

Draco grunzte nur. Sein Kind würde er bestimmt nicht Potter nennen. Niemals, nie, nie, nie. Das wäre ja noch schöner. Es reichte ja schon, dass er dieses Theater mitspielen musste. Da war es nicht einmal eine Frage der Diskussion, dass er dadurch zumindest nicht seinen Namen durch den Kakao würde ziehen lassen. Sein Blick schweifte zum nächsten Punkt auf dem Blatt, dem Vornamen.
Ein weiterer Grund für eine Auseinandersetzung, auf die er nicht gerade scharf war. Die Tradition würde von ihm verlangen einen Namen auszuwählen, der mit den Sternen in Verbindung stand, doch galt dies auch für ein solches, für ein temporäres Kind? Außerdem würde Potter bestimmt eh nicht zustimmen. Dumbledores Muttersöhnchen hatte bestimmt andere Ideen.

Draco seufzte in sich hinein und sagte dann: „Okay, also vielleicht klären wir erst einmal, wer von uns als Mutter und wer von uns als Vater des Mädchens eingetragen wird. Ich habe bestimmt keine Lust als Gespött der Leute dazustehen.“

„Aber ich oder was?“, warf Potter ein, „Du kannst genau so gut die Mutter sein wie ich. Wer ist denn hier die Tunte?“

„Tja“, keifte Draco unter zusammengebissenen Zähnen, „Ich würde an deiner Stelle in den Spiegel gucken!“

„Ich bin nicht derjenige, über den Gerüchte in der Schule herumgehen ...“

„Und genau deshalb“, brach es aus Draco heraus, „wirst du die Mutter sein! Ich hab echt keinen Bock, das sich da jemand noch mehr rein steigert. Das reicht so schon. Wenn ich denjenigen in die Finger kriege, dann ...“ Wütend ließ er die Faust auf den Tisch krachen und er hätte schwören können, dass für eine Sekunde ein leicht verschreckter Blick in Potters Augen lag.

„Gut, ich mache dir ein Angebot“, meinte dieser, „Du trägst mich als die Mutter ein und dafür bekommt das Mädchen meinen Nachnamen.“

„Niemals“, heulte Draco auf. Was erdreistete Potter sich eigentlich. „Dieses Kind ist eine Malfoy und wird daher auch unseren ehrwürdigen und reinen Namen tragen!“

Ein schiefes Grinsen lag auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen. „Dann wirst du wohl die Mutter sein müssen. Ich kann gar nicht erwarten herauszufinden was Ron dazu sagen …“

Draco hätte Potter am liebsten noch eine geklebt, riss sich aber für seine guten Noten zusammen. Außerdem fürchtete er mittlerweile, der andere Junge würde vielleicht zurückschlagen, denn das Selbstbewusstsein hatte er alle Male wieder. Potter sollte es nur abwarten. So einfach erpresste man einen Malfoy nicht. Für jetzt blieb ihm jedoch nichts anderes übrig als zu sagen: „Potter-Malfoy. Einverstanden?“

Potter nickte und Draco kritzelte die beiden Namen in die eigentlich viel zu kleine Zeile. Jetzt musste er nur noch einen Weg finden, seinen Vornamen durchzusetzen. Gerade als er dabei war, in Gedanken darüber zu versinken, wie er ihn dazu kriegen könnte, meinte Potter schon: „Und wie wär es mit Liliane als Vorname?“

„Liliane?“, Draco schnaubte. Das, war nun wirklich zu viel. „Du willst das Kind nach deiner Mutter benennen?“

Der Junge neben ihm zuckte mit den Schultern, sich anscheinend keines Problems bewusst. Wie unsensibel manche Leute doch waren, fand Draco. Man konnte doch ein Kind nicht nach seiner toten Mutter benennen, schon gar nicht wenn es so eine war! „Warum nicht?“, meinte Potter.

„Warum nicht?! Ich werde mein Kind bestimmt nicht nach deiner toten Schlammblutmutter benen-“ Bevor Draco seinen Satz beenden konnte, fühlte er wie etwas langes, hartes gegen seine Kehle gedrückt wurde. Ein schneller Blick nach unten verriet ihm, dass es ein Zauberstab war. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Wenn Potter es nun schaffte ihn fertig zu machen, würde es sich vor Scham selber Avada-Kedavran müssen.

„Pass auf was du sagst Malfoy!“, fauchte Potter vor ihm mit hochrotem Kopf. „Noch sowas über meine Mutter und ich hexe dir etwas so unangenehmes an eine deiner intimen Stellen, dass du dir wünschst, du wärst niemals geboren worden!“

Tatsächlich glaubte Draco ihm jedes Wort. Er nickte leicht, ein Geste die ihm unheimlich schwer fiel, und senkte dann wieder den Blick auf das Blatt. Verdammt, warum schaffte es Potter auch jedes Mal die Oberhand zu behalten? Das Leben war einfach nicht fair! „Wie wäre es mit Talitha?“, schlug er schließlich selbst vor.

„Was ist das denn bitte für ein Name?“ Potter hatte angefangen das kleine Mädchen auf und ab zu wiegen und Draco konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, bevor es sich jedoch gänzlich auf seinem Gesicht ausbreiten konnte, erinnerte er sich schnell daran, dass das Ganze hier eigentlich zutiefst abartig und pervers war.

„Talitha ist der ein Name von einem Stern.“

„Wer hätte das gedacht ...“

„Er liegt im Sternbild des Großen Bären über dem Stern 'kleinen Reiters' und ich weiß nicht, ich dachte es passt ein bisschen zu ihr ...“ Er nickte in Richtung von Potters Schoß.

Dieser betrachtete das Mädchen eingehend, legte dabei den Kopf von der einen auf die andere Seite und schien mit sich selbst zu kämpfen. Soweit wie er Potter einschätzte, wog auch er gerade ab wie weit sein Stolz und sein Drang nach Ruhe miteinander vereinbar waren. Nach einigen Augenblick sagte er: „Talitha Liliane Potter-Malfoy, hört sich doch gar nicht so schlecht an.“ In seinen Worten schwang ein Hauch einer Herausforderung mit.

Draco für seinen Teil sehnte sich jedoch zu sehr nach Ruhe, als das er darauf weiter eingehen wollte. Daher nickte er nur, während er die beiden Namen auf das Papier kritzelte. Innerlich bemitleidete er das kleine Mädchen ein wenig für seinen Namen, wenn auch nur ein ganz kleines bisschen.

Die fertigen Papiere schickte Draco mittels einer bereits am Fenster wartenden Eule zurück nach Hogwarts und schließlich standen sie beide etwas hilflos im Zimmer.

„Hier“, meinte Potter schließlich und streckte ihm das Kind entgegen, „Halt das mal bitte eben. Ich ... muss mal eben ins Bad.“

Zögernd nahm Draco es entgegen. Es passte ihm gar nicht, dieser Bitte Folge zu leisten, doch es blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Etwas unbedarft hielt er die Kleine im Arm, betrachte sie zum ersten Mal, seit sie Hogwarts verlassen hatten, richtig. Sie lächelte ihn an und unweigerlich lächelte er zurück. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie schien es ihm für einen kleinen Moment gar nicht mehr so schlimm, sich um sie kümmern zu müssen.

„Hallo Litha“, sagte er, beobachtete gespannt, wie ihre kleinen Hände den von ihm dargebotenen Finger umschlossen, „ Es sieht so aus als ob wir beide uns miteinander anfreunden müssten, was?“

Bei diesen Worten sabberte sie vergnügt und legte ihren kleinen Kopf an seine Brust. Er schmunzelte nur und war heilfroh, dass Potter im Badezimmer verschwunden war und das nicht mitbekam. Immerhin war dies ganz und gar kein angemessenes Verhalten für einen Malfoy.

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So ich freue mich natürlich über jeden weitern Kommi. *lieb guck*


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