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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 48

von Kira Gmork

48. Kapitel

Die Große Halle war nur von wenigen Kerzen erhellt. Die Decke war ebenso schwarz wie der nächtliche Himmel.

Albus Dumbledore saß auf seinem Platz und blickte ruhig auf die Tür zur Eingangshalle. Als dunkle Schatten im Türrahmen erschienen, wusste er, dass es soweit war.

Er atmete tief durch.

Nur wenige Augenblicke später waren mehrere maskierte Gestalten in die Große Halle getreten und bildeten eine Gasse für ihren Gebieter. Der Direktor hatte getan, was Lord Voldemort von ihm erwartet hatte. Alle Bannsprüche, die den Zugang zum Schloss geschützt hatten, waren nun aufgehoben.

Das Schloss schien verwundbar.

Doch verwundbar waren einzig die Eingangshalle, die Große Halle, sowie das angrenzende Hinterzimmer. Dumbledore bedauerte es zutiefst, die Schüler nicht aus dem Schloss gebracht haben zu können, bevor die Schlacht begann. Doch er wusste, dass dies Voldemort natürlich sofort zu Ohren gekommen wäre und ihm somit klar gewesen wäre, dass Dumbledore nicht wirklich unter dem Einfluss der Droge stand. Er hatte diesen Schein wahren müssen. Jedoch hatte er alles in seiner Macht stehende getan, um die Schüler zu schützen. Alle Zugänge zu den Türmen hatten Dumbledore, Minerva McGonagall und Remus Lupin durch undurchdringliche Zaubersprüche versiegelt.

Erst am nächsten Morgen würden diese Zauber ihre Wirkung verlieren.

Dumbledore betete dafür, dass die Schüler dann wieder ihre alte Welt vorfanden. Wenn der Orden versagte, dann würde sich den Schülern ein Bild des Schreckens bieten. Das Schrecklichste wäre jedoch, dass Harry Potter unweigerlich dem Lord in die Hände fallen würde. Er würde dann vollenden können, worauf er so lange hingearbeitet hatte. Wenn er Harry töten würde, wäre seine Macht grenzenlos. Dumbledore hatte mit dem Gedanken gespielt, die Verbindung, die zwischen Voldemort und Harry bestand, für die Zwecke des Ordens einzusetzen. Er hatte diesen Plan jedoch sofort wieder verworfen. Natürlich war ihm klar, dass Harry dazu nur zu gerne bereit gewesen wäre. Doch er hatte nicht die Fähigkeiten dazu erlernt. Dumbledore war nicht bereit, das Leben Harrys aufs Spiel zu setzen. Er betete, dass sie in dieser Nacht nicht versagen würden. Er betete, dass Voldemort keinen Zugriff auf die Schule erhalten würde. Wenn es soweit kam, dann war die Zaubererwelt verloren. Niemand wäre mehr sicher unter Voldemorts Schreckensherrschaft.

Mit den anderen Ordensmitgliedern hatte er sich darauf geeinigt, das Ministerium erst kurz vor der Schlacht von dem Angriff auf Hogwarts zu unterrichten. Zu groß war die Gefahr, dass sich Spitzel des Lords unter den Ministeriumsleuten befanden, die Voldemort vorwarnen würden. Die Eule war eben erst fortgeschickt worden und allen war klar, dass die Hilfe der Auroren dadurch erst später erfolgen würde – wenn sie überhaupt kamen.

All diese Gedanken hatten Dumbledore die Nacht zuvor keinen Schlaf finden lassen, doch nun saß er einsam in dieser riesigen Halle und sah dem Mann mit den glühenden Augen freundlich entgegen.

„Tom, ich habe dich erwartet,“ sagte er laut.

Während Voldemort durch die Reihen seiner Todesser hindurch in Richtung Lehrertisch ging, kamen hinter ihm immer mehr verhüllte Gestalten in den Raum. Die durchdringenden Augen wichen nicht einen Moment von der Gestalt des Direktors, während der dunkle Lord unbeirrt durch die Halle schritt.

Als er etwa fünf Meter von Dumbledore entfernt war, blieb er stehen. Eilig flankierte ihn eine Handvoll seiner Gefolgsmänner. Für einen Moment herrschte Stille. Dann zischte der Lord ein wütendes: „Du kennst meinen Namen! Sprich mich gefälligst so an, wie ich es wünsche!“

Das Lächeln in Dumbledores Gesicht verblasste: „Natürlich, Lord Voldemort.“

Dieser ließ noch einen Moment verstreichen. „Du weißt, warum ich heute hierher gekommen bin?“ fragte er dann.

Nun nickte Dumbledore leicht. „Um Hogwarts zu unterwerfen.“

„Ja, und um einen neuen Gefolgsmann in unseren Reihen willkommen zu heißen. Wie ich sehe, hast du alles zu meiner Zufriedenheit ausgeführt, alter Mann. Nun wird es Zeit, dich zu einem Todesser zu machen.“

Dumbledore war etwas erstaunt, dass Voldemort dieses Ritual als erstes durchführen wollte. Doch ein Teil von ihm hatte damit gerechnet, denn so würde die Macht, die dem Lord zur Verfügung stand, um ein Vielfaches gesteigert.

Zwei Todesser traten vor, ohne dass Voldemort ihnen auch nur einen Befehl geben musste. Offenbar hatte er vor ihrem Eintreffen in Hogwarts noch einmal genaue Anweisungen gegeben.

Ohne auch nur eine einzige Reaktion von Angst zu zeigen, sah Dumbledore wie Voldemort zusammen mit den beiden Todessern nun näher kam.

Als die Männer neben ihm standen, schob der Direktor bereitwillig seinen Ärmel hoch.

Der dunkle Lord griff nach seinem Arm, und Dumbledore fühlte wie eine Welle der Übelkeit sich in ihm ausbreitete, doch er ließ sich nichts dergleichen anmerken. Die beiden Gefolgsleute griffen nach seinen Schultern und zogen ihn nach hinten, so dass er auf seinem Stuhl in die Lehne gedrückt wurde.

Mit roten Augen funkelte ihn Voldemort an.

„Ich habe immer gewusst, dass du eines Tages vor mir kriechen würdest. Ich habe es so oft im Geiste vor mir gesehen – und nun wird es Wirklichkeit,“ seine Worte waren ein verzerrtes Zischen gewesen, während er mit einer Hand in seinen Umhang griff und seinen Zauberstab hervor zog.

Dumbledore sah aus den Augenwinkeln, wie Voldemort nun den Todessern ein stilles Zeichen gab – der Druck auf seine Schultern nahm zu. Wie in Zeitlupe hob Voldemort seinen Zauberstab und zielte damit auf den freigelegten Arm von Dumbledore.

Für einen kurzen Moment glaubte der Direktor schon, sein Zauber habe versagt, doch im nächsten Moment drang ein Schrei aus Voldemorts Kehle. In dem Augenblick, als das Mal sich auf die Haut des Direktors hätte einbrennen sollen, begann der Defensivzauber Dumbledores zu wirken.

Völlig unvorbereitet traf den Lord der Feuerstrahl, der für Dumbledore vorgesehen war. Obwohl sein Zauberstab glühend heiß geworden sein musste, ließ Voldemort ihn nicht los. In Dumbledores Nase stieg der ekelerregende Gestank von verbranntem Fleisch.

Die beiden Todesser, die ihn festhielten, schienen ihm fast die Schultern auszukugeln. Voldemort ließ nun keinen Schmerzenslaut mehr hören. Er öffnete seine Hand, und zog mit der anderen den eingebrannten Zauberstab aus seiner Haut.

Dumbledore erkannte unter der Wunde ein frisches Todessermal, das eigentlich für ihn bestimmt gewesen war. Ohne eine erkennbare Regung sah Voldemort nun darauf. Dann wanderte sein Blick zu Dumbledore, der sich ebenfalls bemühte keine Regung zu zeigen, obwohl sein ganzer Rücken unter dem Druck der beiden Todesser schier bersten wollte.

„Du wirst mir dienen!“ zischte der Lord mit hasserfüllter Stimme.

Im selben Moment nahm er Bewegungen hinter ihnen wahr.

Erst jetzt erkannte er wirklich, dass Dumbledore ihnen offensichtlich eine Falle gestellt hatte, denn Dumbledores Gefolgsleute hatten die Verwirrung des Lords und der Todesser genutzt, um durch die Tür des Hinterzimmers in die Große Halle zu gelangen. Immer mehr wurden es und sie standen nun den Todessern kampfbereit gegenüber.

Lord Voldemort erkannte, dass er eine höchst gefährliche Position einnahm, denn er stand mit seinen beiden treuesten Gefolgsleuten genau in der Schusslinie.

Keiner der Todesser hatte sich bisher getraut, einen Fluch in die Richtung, aus der die Anhänger des Ordens kamen, zu schicken. Zu groß war die Gefahr, den Lord zu verletzen.

Mit einem wütenden Aufschrei wirbelte Voldemort plötzlich zu den Todessern herum und brüllte:

„Greift sie an!“

Er selbst hob in blanker Wut seinen Zauberstab und richtete ihn ohne auf die Blitze zu achten, die sofort durch den Raum zischten, auf Dumbledore.

Die beiden Todesser hielten den alten Mann immer noch felsenfest auf seinem Stuhl.

Er hatte Dumbledore nicht unterwerfen können, dennoch wollte ihn nicht töten. Zu groß war die Versuchung, sich die Macht des großen Zauberers noch zu Nutze machen zu können.„Cru...“ begann Voldemort und sein Gesicht war eine hasserfüllte Maske.

Doch noch bevor er den Fluch zu ende sprechen konnte, hörte er eine Stimme, die seinen rotglühenden Augen einen verwirrten Blick entlockte.

„Expelliarmus,“ rief der Mann, der plötzlich neben Dumbledore stand. Voldemort sah, wie sein Zauberstab in die Luft flog, er selbst wurde von den Füßen gerissen und landete hart auf dem Boden.

Die beiden Todesser, die immer noch den Direktor festhielten, sahen ebenfalls zu dem Mann, der Dumbledore vor dem schmerzhaften Fluch gerettet hatte.

Blitze zuckten wild über ihre Köpfe hinweg. Immer wieder flogen Splitter in der Luft umher, und gebrüllte Zauber und Flüche erfüllten den Raum.

„Snape,“ zischte Voldemort den Mann an, der nun mit erhobenem Zauberstab vor ihm stand. Dieser sah seinem ehemaligen Meister in die Augen und er bebte vor unbändiger Wut.

Auf dem Gesicht des Lords zeichnete sich ein abfälliges Grinsen ab.

„Du bist also weder tot noch blind. Wo hast du dich die ganze Zeit verkrochen? Also hatte Lucius doch recht – du hast dich Dumbledore angeschlossen. Was willst du nun tun? Willst du mich töten?“

Der Blick des Lords wanderte zu seinen beiden Gefolgsleuten, die Dumbledore plötzlich aus seinem Stuhl rissen und mit dem Rücken auf die Tischplatte stießen.

Die Kapuze des einen Todessers rutschte herunter, während er seinen Zauberstab direkt auf Dumbledores Kehle richtete und drohend zu Snape sah.

Für einen Moment standen sich Lucius Malfoy und Severus Snape Auge in Auge gegenüber. Es war schwer zu sagen in welchem Blick mehr Abscheu und Hass lag.

Ein Blitzstrahl schoss so nah an Snapes Kopf vorbei, dass er seine eigenen verbrannten Haare roch.

Das Geschrei der anderen Kämpfenden wurde plötzlich scheinbar immer gedämpfter - schien im Hintergrund zu verschwinden. Snape hörte die leise Stimme Dumbledores trotz des tosenden Lärms genau heraus.

„Tu es Severus – töte ihn.“

Er wandte sich wieder zu Voldemort um und hob seinen Zauberstab. Es wären nur diese beiden kleinen Worte, die seinen größten Wunsch Wirklichkeit werden ließen. Als er gerade den Mund öffnete, um den unverzeihlichen Fluch zu sprechen, bemerkte er, wie der Lord für einen Moment in seine Gedanken eindrang.

Im gleichen Augenblick wurde ihm klar, dass er so voller Hass war, dass er seinen Geist nicht verschließen konnte.

„Crucio,“ ertönte eine Frauenstimme hinter ihm und er sah, wie der andere Todesser, der Dumbledore eben noch festgehalten hatte, den Zauberstab auf ihn gerichtet hielt.

Im nächsten Moment durchfuhr ihn ein so starker Schmerz, dass er ins Wanken geriet und in die Knie sank.

„NEIN!“ hörte er Hermines Stimme.

Bellatrix schob ihre Kapuze herunter und sah Snape kalt lächelnd an, während er sich vor Schmerzen wand. Im gleichen Moment sah er, wie der Lord nach seinem Zauberstab griff und sich erhob. Wie durch einen Schleier hindurch, nahm Snape wahr, wie Tonks einen Todesser mit einem 'Incendio' in Flammen aufgehen ließ.

Remus Lupin setzte gerade einen Stupor-Zauber gegen zwei Todesser gleichzeitig ein.

Doch viele der Ordensmitglieder waren bereits schwer verletzt.

Minerva McGonagall kniete neben Arthur Weasley und versuchte hektisch eine Blutung an seinem Bein unter Kontrolle zu bekommen, während Molly wie eine Löwin gegen angreifende Todesser kämpfte.

Hagrid verpasste einem Todesser einen gewaltigen Faustschlag, was diesen quer durch die Halle schleuderte. Doch er hatte keine Chance sich gegen den Stupor zu schützen, der ihn daraufhin in den Rücken traf. Der Halbriese fiel um wie ein gefällter Baum. In einer anderen Ecke kämpfte Desmond Adams gegen zwei Todesser an. Er war maskiert, um seine wahre Identität nicht preis zu geben. In seinem unbändigen Hass gelang es ihm, beide Feinde zu Boden zu schicken. Doch als er mit dem nächsten Todesser rang, wurde er getroffen. Er begann zu taumeln und riss einen Stuhl mit um, als er bewusstlos zur Erde sank.

Von seinen eigenen Schmerzen überwältigt, sah Snape, wie Remus Lupin ebenfalls durch einen Crucio zu Boden geschickt wurde.

Plötzlich stand Voldemort neben Snape und sah ihn mit einem siegessicheren Lächeln an.

„Du hast dich nicht unter Kontrolle, Severus. Und du hast dich gegen mich gestellt. Dies war ein folgenschwerer Fehler. Doch ich gebe dir eine zweite Chance. Du kannst dich rehabilitieren. Alles was du dazu tun musst, ist ein Opfer zu bringen. Finite Incatatem,“ fügte er dann an und Snapes Schmerzen waren verschwunden.

Mit einem eisigen Lächeln sah Voldemort seinen ehemaligen Gefolgsmann an. Dann gab er Bellatrix einen Wink. „Hol mir dieses Mädchen,“ sagte er und wies auf Hermine, die mit erhobenem Zauberstab gerade einen Todesser abwehrte.

Snape spürte das Entsetzen, als ihm klar wurde, was Voldemort vorhatte.

„Hermine!“ schrie er, doch es war bereits zu spät. Bellatrix hatte Hermine an den Haaren ergriffen und schleifte sie zu ihrem Meister. Dort angekommen stieß sie sie vor seine Füße. Der Lord sah abfällig auf sie herab. Dann wandte er sich wieder an Snape.

„Und so etwas bestimmt deine Gedanken? Für so ein Schlammblut wärst du sogar bereit zu sterben?“

Voldemorts Worte hatten angeekelt, aber vor allem erstaunt geklungen. Hermine lag dort zu Voldemorts Füßen und ihr wurde klar, dass es Snapes Gedanken waren, die der dunkle Lord aussprach. Sie fühlte sich erbärmlich. Nun war sie doch zum Spielball für Voldemort geworden. Zum Einsatz, der gegen Severus verwendet werden konnte.

Unauffällig versuchte sie nach ihrem Zauberstab zu greifen, der nur knapp neben ihr lag. Dann durchfuhr sie ein heftiger Schmerz und sie hörte die Knochen in ihrer Hand knacken, als Voldemort darauf trat. Vor Schmerz verlor sie für einen Moment das Bewusstsein.

Als sie wieder zu sich kam, hörte sie gerade noch, wie der Dunkle Lord sagte: „Töte sie mit deinen eigenen Händen und ich werde dir vergeben. Du wirst wieder zu uns gehören. Du wirst auf der Seite der Sieger stehen. Sieh dich um. Der Orden hat versagt.“

Hermine wagte nicht zu erkennen zu geben, dass sie das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Sie wünschte, sie wäre immer noch ohnmächtig. Plötzlich erinnerte sie sich an ihre verzweifelte Bitte. Sie hatte gehofft, dass, wenn einer von ihnen beiden sterben musste, sie es sein sollte.

Doch dass Severus es selbst sein könnte, der ihr das Leben nahm, hatte sie in ihren schlimmsten Albträumen nicht erwartet.

Hermine wusste, dass Voldemort recht hatte. Es stand schlecht um den Orden. Dumbledore war immer noch kampfunfähig, wenn Lucius Malfoy ihn überhaupt am Leben gelassen hatte.

Die meisten waren verwundet oder schwer angeschlagen. Zwar hörte Hermine immer noch den Kampf toben, aber es kam ihr vor, als würden immer mehr unverzeihliche Flüche gesprochen.

Plötzlich spürte sie, wie Severus sich neben ihr auf die Knie sinken ließ.

Sie hielt den Atem an.

Egal wie er es tun würde, sie würde ihn nicht anflehen sie am Leben zu lassen.

Sie ließ die Augen geschlossen. Er sollte glauben, sie wäre immer noch bewusstlos und hätte das Schreckliche, was geschehen würde, nicht mitbekommen.

Wie inständig hatte er sie gebeten, nicht an diesem Kampf teilzunehmen. Sie hatte es dennoch getan - nun wurde es Zeit, für diesen Fehler zu bezahlen.

Doch Severus verharrte einfach neben ihr. Hermine erkannte, dass er dem Befehl des Lords keine Folge leisten würde. Sie wusste, dass er sie nicht töten würde, doch nun konnte es höchstens noch ein paar Atemzüge dauern, bis der Lord sie beide umbringen würde. Sie ergab sich still in dieses Schicksal. Zusammen würden sie diese Welt verlassen und vielleicht in eine bessere eintreten.

Plötzlich hörte Hermine eine Stimme, die sie zwar kannte, aber noch nie in einem derart hasserfüllten Ton hatte sprechen hören.

„Mein Gebieter – ich traue Snape nicht. Er taucht auf einmal hier auf und hat für dieses Schlammblut offensichtlich völlig lächerliche Gefühle entwickelt. Wenn er zu uns zurückkehren soll, wäre es vielleicht besser, das Mädchen zu unserer Geisel zu machen. Indem wir sie in der Hand haben, könnten wir uns seiner Gefügigkeit sicherer sein.“

Dies war die Stimme von Steve Adams.

Hermine durchlief ein Frösteln. Noch nie hatte sie ihn derart reden hören. Er schien unmöglich der gleiche Mann zu sein, der einen Tag zuvor noch so unsicher auf sie gewirkt hatte.

Lord Voldemort ließ sich lange Zeit mit seiner Antwort.

„Nehmt sie als Geisel,“ ordnete er dann kurz an und Hermine spürte, wie sie mit einem Ruck hochgehoben wurde. Dann hörte sie die Stimme von Walden McNair, der 'Incarcerus' murmelte, woraufhin sie spürte, wie sich enge Fesseln um ihren Körper schlangen. Kurz darauf ließ er sie unsanft in einer Ecke auf den Boden fallen.

Wiederum bemühte sich Hermine nicht zu schreien, doch der Schmerz, der nun nicht länger nur auf ihre Hand beschränkt war, sondern ihren gesamten Körper einzunehmen schien, schnitt ihr regelrecht die Luft ab.

Erst als sie einen Schrei unmittelbar neben sich hörte, schlug sie panisch die Augen auf.

Im nächsten Moment fiel ein Körper fast auf sie. Mit Entsetzen sah sie in die weit aufgerissenen Augen von Elphias Doge, aus seinem Mund lief ein Rinnsal aus Blut. Hermine wandte die Augen ab, als sie erkannte, dass er tot war.

Die Kampfgeräusche verebbten langsam. Wie in Trance hörte Hermine die Stimme Voldemorts.

„Wir sind hier direkt in eine Falle gelaufen Adams – erklären Sie mir das!“

Hermine erkannte, wie Adams sich tief vor seinem Meister verbeugte und ohne den Blick zu heben sprach: „Dumbledore hat vielleicht etwas geahnt. Doch er stand unter dem Einfluss des Trankes, ansonsten hätte er wohl kaum die Bannzauber um das Schloss aufgehoben.“

Plötzlich sah Hermine, wie Draco Malfoy an Adams vorbei auf den Lord zutrat. Er sah dem dunklen Lord stolz in die Augen, als er sagte: "Ich denke, Dumbledore hat Sie zum Narren gehalten - er hat Snape die ganze Zeit versteckt".

Die Stimme Voldemorts war voller Zorn, als er sich an Draco wandte: "Hat dein Vater dir immer noch nicht beigebracht, dass du um Erlaubnis zu bitten hast, bevor du es wagen darfst mich anzusprechen?" Mit einer kurzen Bewegung wandte er sich zu Lucius Malfoy um.

Dieser hielt immer noch seinen Zauberstab an Dumbledores Kehle und seine Augen funkelten zornig zu seinem Sohn hinüber.

"Wir werden später darüber sprechen - auch darüber, dass du bei deinem Auftrag Snape zu töten, so offensichtlich versagt hast," sagte Voldemort unheilverkündent.

Dann erhob er seine Stimme über die Kämpfenden und sagte: "Dumbledore, unseren lieben Freund Snape und sein Schlammblut wird niemand von euch anrühren. Ich habe noch Pläne mit ihnen. Tötet alle anderen!"

Hermine entfuhr ein entsetzter Schrei. Sie sah sich panisch in der Großen Halle um. Die Todesser schienen nun völlig aufgestachelt zu sein. Am anderen Ende des Raumes erkannte sie, wie Tonks zwei Todesser niederstreckte, bevor ein Fluch sie traf, der sie in die Luft hob und an die Wand schmetterte. Ihr Körper fiel wie eine zerbrochene Marionette zur Erde. Hermine schloss die Augen. Sie konnte all das Grauen nicht mehr mit ansehen.

Die Entscheidung war gefallen. Voldemort würde einen grausigen Sieg davontragen. Von nun an würde nichts mehr so sein, wie es einmal war. Ein Teil von ihr wünschte sich plötzlich, den nächsten Tag nicht mehr erleben zu müssen. Sie wollte nicht in die Gesichter ihrer Freunde blicken müssen, die sich unter der Herrschaft Voldemorts wiederfinden würden.

Verzweifelt öffnete sie wieder die Augen und sah zu Severus.

Sie bemerkte gerade noch, wie Steve Adams Severus' Zauberstab vom Boden aufhob und mit einem gehässigen Grinsen einsteckte.

"Na, so wehrlos?" höhnte Adams und richtete seinen eigenen Zauberstab nun auf Snape.

"Los, rüber zu deiner Gespielin. Ihr könnt beide zusammen mit ansehen, wie der Lord diese Schule in Besitz nehmen wird. Danach wird er sicher noch genug Augenmerk auf euch richten."

Er deutete mit seinem Zauberstab ungeduldig auf die Ecke, in der Hermine lag. Snape kam mit ausdruckslosem Gesicht auf sie zu. Als er neben ihr stand, trat ihm Adams von hinten in die Kniekehlen, so dass er zu Boden stürzte. Dann sagte Adams mit triumphierender Stimme: "Incacerus", und Snape wurde, genau wie Hermine zuvor, von Fesseln umschlungen.

Der Lord hatte all dies beobachtet und schien höchst zufrieden mit seinem treuen Diener. Doch plötzlich wurde sein Blick hektisch. Aus den Augenwinkeln erkannte er, dass Lucius Malfoy Dumbledore losgelassen hatte und dieser kraftlos vom Tisch rutschte.

"Was ist los? Du hast ihn doch nicht etwa umgebracht! Wir können ihn noch brauchen. Wir werden Quentins Maschine bei ihm einsetzen. LUCIUS!"

Das letzte Wort hatte der Lord geschrien, denn der blonde Todesser schien ihn nicht gehört zu haben. Er beachtete Dumbledore nun überhaupt nicht mehr. Statt dessen hob er seinen Zauberstab und richtete ihn gegen seinen Gebieter.

Voldemort sah, wie ein Lichtblitz sich aus der Spitze löste und auf ihn zuschoss.

"MEISTER!" schrie plötzlich Bellatrix Lestrange und schmiss sich genau zwischen ihn und den Blitz. Das leuchtende Grün traf sie und kurz darauf fiel ihr Körper dumpf zu Boden.

Der Lord sah, wie Lucius erneut seinen Zauberstab auf ihn richtete. Bevor Draco wusste, wie ihm geschah, hatte Voldemort ihn ergriffen und vor sich gezogen.

Lucius Malfoy sah auf seinen Sohn und zögerte plötzlich.

"Dumbledore hat dich mit einem Imperius-Zauber belegt, du Narr! Ich habe dir gesagt, du sollst verhindern, dass er in deine Gedanken eindringt. Was willst du nun tun? Bevor du mich tötest, musst du erst deinen Sohn töten."

"Vater!" rief Draco und seine Stimme klang flehend.

Lucius Malfoy blinzelte kurz. Er stand immer noch da und hielt den Zauberstab auf Voldemort, und somit auch auf seinen Sohn, gerichtet.

TBC


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter