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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 45

von Kira Gmork

Herzlichen Dank an Electra, sunny, käfer, Potterdan girl, Keria, Isabel Dumbledore, Mrs. Rickman und wandbreaker, dafür, dass ihr mich mit euren Reviews immer wieder zu neuen Taten motiviert! :)
LG, Kira


45. Kapitel

Severus Snape hatte gerade seine Besucher verabschiedet und die Tür hinter ihnen geschlossen, als er einen Moment länger als nötig dort verharrte.

Hermine wappnete sich still gegen seine nächsten Worte. Sie fühlte die Spannung, die sich im Raum ausbreitete, als er sich langsam zu ihr herumdrehte und sie wütend ansah. "Glaubst du, ich hätte all diese Schmerzen auf mich genommen, nur um dich nun mit eigenen Augen sterben zu sehen? Warum hast du nicht auf mich gehört? Warum...verflucht!"

Hermine sah, wie er auf sie zukam. Dann blieb er vor ihr stehen und wiederholte noch einmal dieses eine Wort: "Warum?"

Sie atmete tief durch. Es machte sie unendlich traurig, dass Severus so verzweifelt war deswegen. Ja, wenn sie ehrlich war, bereitete es ihr regelrecht Angst. Sie versuchte sich zu sammeln, dann sagte sie leise: "Ich habe es doch schon erklärt. Ich kann nicht untätig bleiben - versteh doch."

Er schüttelte resigniert den Kopf.

Hermine spürte, wie enttäuscht er von ihr war. Doch sie empfand ebenfalls eine große Enttäuschung: "Ich dachte, wenn jemand es verstehen könnte, dann du," sagte sie und sah ihn bittend an.

Er senkte den Kopf und schloss für einen Moment die Augen. Dann atmete er tief durch und sagte fast widerwillig: "Das ist das Schlimmste daran, Hermine. Ich verstehe dich tatsächlich. Aber es ist so schwer für mich, dies zu akzeptieren. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert."

Nun lächelte sie leicht. "Ich möchte auch nicht, dass dir etwas passiert. Doch, würde dies dich daran hindern den Kampf aufzunehmen?"

Er lächelte nicht zurück, sondern schüttelte leicht den Kopf und bestätigte damit ihre Vermutung. Sie sah ihn schweigend an. Plötzlich streckte er einen Arm nach ihr aus und berührte ihre Wange. Dann strich er eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr. Seine Hand streichelte ihren Hals, während er ihr mit weicherem Blick in die Augen sah.

"Es hat dich erschreckt, dass der Kampf bereits morgen Nacht stattfinden wird - ich habe es in deinen Augen gelesen," sagte er sanft.

Sie schluckte unwillkürlich.

"Ja, es hat mich erschreckt. So wenig Zeit..." murmelte sie dann. Wie hypnotisiert hatte sie zuhört, als Dumbledore die näheren Pläne erläutert hatte. Sie wusste auch nicht, was sie gedacht hatte, wann diese letzte Entscheidung um die Vorherrschaft der Zaubererwelt fallen sollte, doch dass ihnen nur noch der heutige und der nächste Tag bliebe, kam ihr schrecklich ungerecht vor.

Severus schien ihre Gedanken gelesen zu haben, denn er sah sie traurig an. Dann zog er sie plötzlich an sich. In seiner Umarmung geborgen, fühlte Hermine, wie nun Tränen in ihre Augen traten. Sie spürte rasch, dass sie unfähig war, dagegen anzukämpfen.

Das leise Zittern ihres Körpers konnte ihm unmöglich entgehen. Doch er hielt sie weiterhin fest umklammert. Hermine kam es merkwürdig vor, dass er sie nicht ansah - sie nicht zu trösten versuchte. Daher löste sie sich aus seiner Umarmung.

Sie brauchte nicht lange um zu ergründen, warum er so sehr darum bemüht gewesen war, sie fest an sich gedrückt zu halten. Denn nun, als sie ihn endlich ansehen konnte, erkannte sie, dass ebenfalls Tränen über sein Gesicht liefen. Stumme, schmerzerfüllte Tränen, die ihm nicht willkommen waren.

Für einen Moment schämte sie sich dafür, ihn in die Situation gebracht zu haben, dass sie ihn weinen sah. Doch nun, da es geschehen war, versuchte er nicht, irgendetwas zu verbergen. Er sah sie an, ernst und voller Trauer.

"Wir werden es schaffen," sagte sie leise. Er erwiderte nichts. Sie war sich nicht sicher, ob ihre Worte überhaupt zu ihm vorgedrungen waren. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und hob eine Hand an sein Gesicht. Mit einer zarten Berührung strich sie seine Tränen fort.

Nun schien er erst zu realisieren was zwischen ihnen geschehen war. Er fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und rieb sich schließlich die Augen. "Ich darf nicht schwach sein, Hermine. Dies könnte uns alle das Leben kosten."

Sie hörte wie ärgerlich er auf sich selbst war.

"Heute darfst du schwach sein, Severus. Kein Mensch kann immer nur stark sein."

Er sah sie für einen Moment schweigend an. Dann wandte er sich ab. Hermine spürte, dass es besser war, ihn nicht zu bedrängen. Immer noch stand er mit dem Rücken zu ihr, doch sie konnte erkennen, wie er nach seiner Kette griff. Für einen Moment stand er einfach nur da und sie vermutete, dass er den Anhänger fest umschlossen hielt. Dann steckte er die Kette wieder unter seine Kleidung und drehte sich zu ihr um.

Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der Entschlossenheit. Hermine spürte einen Stich in ihrem Herzen, als sie erkannte, dass er sich dazu entschieden hatte, wieder seine Ängste tief in sich zu verbergen. Doch sie begriff, dass dies wichtig für ihn war. Sie wusste, dass sie es akzeptieren musste. Es gab so viele Dinge, die sie hinnehmen musste.

Wenn doch nur alle sehen könnten, was sie in ihm sah. Wenn sie seinen tiefen Schmerz erkennen könnten.

Desmond Adams hatte Severus tief verletzt, das hatte Hermine gespürt. Er schien tatsächlich der Meinung zu sein, Severus habe es verdient. Doch tief in ihrem Inneren wusste Hermine, dass kein Mensch in der Lage sein würde, Severus mehr zu verletzten als er sich selbst. Sich immer wieder jede Form von Mitleid zu untersagen - den Trost anderer Menschen auszuschlagen - schien Hermine ein zu hoher Preis zu sein - egal wie schwer die Schuld auch wog.

Als habe er ihre Gedanken gelesen, sah er sie plötzlich an. "Ich werde nicht auf dich Acht geben können, Hermine."

"Das weiß ich," erwiderte sie sofort, "es reicht, wenn du auf dich Acht gibst," fügte sie dann entschlossen an.

Sie sah seinen Blick auf ihre Erwiderung und wusste sofort, dass ihm dies zweitwichtig erschien. Auch ohne dass er es aussprach, war ihr klar, dass es sein einziges Ziel sein würde, Voldemort zu vernichten. Hermine erinnerte sich an die Worte Dumbledores, der sich darüber gewundert hatte, dass Severus ausgerechnet jetzt diese Verbindung mit ihr eingegangen war. Dem Direktor war klar gewesen, dass Severus' einzige Gedanken dem Kampf gelten mussten.

Sie fühlte sich plötzlich schuldig. Stammelnd suchte sie nach den richtigen Worten.

"Severus, ich...du darfst nicht an mich denken. Ich weiß, was es dir bedeutet, alles zu geben, in diesem Kampf. Ohne Rücksicht auf...jemanden."

Seine schwarzen Augen schienen sich in sie zu bohren.

Hermine versuchte diesen Blick zu ergründen, doch es gelang ihr nicht.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooo

"Ron, meinst du nicht, du irrst dich? Ich meine, das ergibt doch überhaupt keinen Sinn." Harry sah seinen rothaarigen Freund fragend an.

Dieser starrte auf die Zauberschachfiguren und schien äußerst konzentriert über seinen nächsten Zug nachzudenken.

"Sieh mal," sprach Harry weiter auf ihn ein, "Draco hat sie aufs Übelste beschimpft. Er hat sie ein Schlammblut genannt. Und nun...nun hat Dumbledore auch noch diese merkwürdige Bestimmung erlassen. Du kannst mir nicht erzählen, dass Hermine sich keine Sorgen deswegen macht. Auch wenn er ihr erklärt hat, dass es nur eine Finte ist. Und da glaubst du allen ernstes, sie sei mit Draco zusammen?"

Ron zog seinen Springer und sagte: "Es ist mir total egal was sie macht, verstehst du? Das mich das nichts angeht, hat sie mir ja deutlich gezeigt. Also lass mich in Ruhe damit - und übrigens - Schach!"

Harry sah stirnrunzelnd auf seinen König.

"Weshalb bist du so wütend? Ich wollte doch nur helfen," sagte er leise.

Ron sah ihn plötzlich mit funkelnden Augen an: "Wenn du jemandem helfen möchtest, dann hilf deinem König - der geht nämlich gleich matt."

Noch einmal sah Harry auf das Schachbrett. Sein König sah sich ängstlich nach Rons Dame um. Mit ausgestrecktem Zeigefinger berührte Harry schließlich seine Figur und warf sie mit einer kurzen Bewegung um.

Ron schnaubte wütend: "Wir hätten ja wenigstens noch zu ende spielen können, bevor du einfach aufgibst."

Harry sammelte die Figuren schweigend ein und packte sie in die Holzkiste zurück.

Dann sah er Ron erneut an, der innerlich zu kochen schien.

"O.K. Was ist wirklich los?" fragte er dann eindringlich.

Plötzlich wich Ron seinem Blick aus und sagte ärgerlich: "Es ist ihre Art, die mich wütend macht, verstehst du? Sie hat angeblich einen älteren Freund. Aber sie ist nicht einmal bereit, uns seinen Namen zu sagen. Und dann diese Blicke von Malfoy. Ich möchte einfach wissen was dahinter steckt. Ich meine, Dumbledore sagt, Hermine sei krank, doch im Krankenflügel haben wir sie nicht angetroffen. Und wenn ich es mir genau überlege, dann schien Madam Pomfrey sehr erstaunt darüber gewesen zu sein, dass wir Hermine überhaupt dort vermutet haben."

Harry schien zu grübeln.

"Hermine ist schon immer ihre eigenen Wege gegangen. Sie war ein Einzelgänger, bevor wir drei uns befreundet haben. Und selbst als wir schon so eng verbunden waren, hat sie es über sich gebracht, uns wegen des Zeitumkehrers zu belügen. Es würde mich nicht wundern, wenn Hermine uns tatsächlich noch mehr vorenthält. Doch ich für meinen Teil habe nicht die Lust, das näher zu ergründen. Soll sie doch zu uns kommen, wenn sie es für richtig hält, uns zu erzählen was sie eigentlich die ganze Zeit so treibt."

"Ja, du hast gut reden. Du triffst dich gleich mit Jessica. Aber was ist mit mir? Und wo ist Hermine denn nun wirklich den ganzen Tag?"

Harrys Gesicht hatte auf einmal einen abschätzenden Ausdruck.

"Sag mal, " begann er langsam, "bist du jetzt eigentlich wütend auf Hermine, oder machst du dir Sorgen um sie?"

"Ich weiß nicht - beides," gab Ron schließlich zu.

Harry sah Ron weiterhin unverwandt an: "Du solltest es ihr sagen," meinte er plötzlich leise.

Ron verzog spöttisch das Gesicht: "Was? Dass ich wütend auf sie bin und mir Sorgen um sie mache?"

"Nein," erwiderte Harry knapp, "dass du dich in sie verliebt hast."

Im nächsten Moment hatte Rons Gesicht eine feuerrote Färbung angenommen und er starrte auf die Tischplatte zwischen ihnen.

"Merkt man das so deutlich?" fragte er zerknirscht.

Harry lachte leise auf. Dann beugte er sich über den Tisch zu Ron und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ja," erwiderte er schlicht. Als Ron sich endlich wieder traute aufzublicken, sah er, dass Jessica gerade den Gemeinschaftsraum betrat. Mit einem Kopfnicken machte er Harry auf ihr Erscheinen aufmerksam.

Dieser gab seiner Freundin schnell einen Begrüßungskuss und sagte dann noch einmal an Ron gerichtet: "Sag es ihr!"

Nachdem die beiden den Gemeinschaftsraum verlassen hatten, saß der junge Weasley noch eine ganze Weile mit hängendem Kopf da.

"Alles in Ordnung Ron?" ertönte plötzlich eine Stimme neben ihm. Er sah auf und erkannte, dass ihn Ginny besorgt ansah. "Ja. Alles o.k." sagte er schnell, "sag mal, hast du Hermine heute schon gesehen?"

Ginny schüttelte den Kopf. "Nein, in letzter Zeit habe ich sie selten gesehen. Im Schlafsaal ist sie jedenfalls nicht, denn dort war ich gerade, weil ich mich umgezogen habe. Ich weiß auch nicht, aber ich finde, Hermine hat sich verändert, seit...hm, ich glaube, es hat nach Snapes Tod angefangen. Es ging ihr ja wirklich ganz schön mies. Seitdem ist sie irgendwie anders."

Ron überlegte.

Natürlich - Ginny hatte recht. Hermines merkwürdiges Verhalten hatte unmittelbar nach Snapes Tod angefangen. Doch was dies zu bedeuten hatte, wollte ihm nicht recht einleuchten. Er fragte sich wiederum, wo sie jetzt stecken mochte. Vielleicht ging es ihr inzwischen besser und sie war im Schloss unterwegs - wenn sie vorher überhaupt krank gewesen war.

"Geht's dir wirklich gut?" fragte seine jüngere Schwester noch einmal. Als er nickte, deutete sie auf den Ausgang und sagte nervös: "Gut, dann geh ich mal - ich hab nämlich noch was vor."

Damit hatte sie sich auch schon herumgedreht und verschwand zum Ausgang, bevor ihr großer Bruder genauer nachfragen konnte. Er sah ihr verblüfft hinterher. Ihm war klar, dass jeder etwas Besseres zu tun hatte als er.

Er saß nur da und tat sich selber leid.

Entschlossen erhob er sich und ging nun selbst zum Ausgang. Vielleicht sollte er mal einen Abstecher in die Bibliothek machen. Und er schwor sich, sollte er Hermine dort antreffen - oder wo auch immer - dann würde er ihr sagen, was er empfand. Viel schlimmer als die Situation jetzt schon war, konnte sie ohnehin nicht mehr werden.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Madam Pince hatte alle Hände voll zu tun. Die Bibliothek war voll, wie selten zuvor. Ron sah sich um, konnte jedoch im ersten Moment keine Spur von Hermine entdecken. Er ging langsam durch die Gänge und spähte zu den Lesenden hinüber. Als er nur noch eine letzte Abteilung vor sich hatte, hatte er schon fast die Hoffnung aufgegeben, sie hier zu finden.

Langsam bog er um die Ecke und wich dann sofort wieder hinter die Regale zurück. Es war nicht Hermine, die er dort lesend an einem der kleinen Tische entdeckt hatte, sondern Draco Malfoy.

Ron blieb hinter der Bücherwand stehen und versuchte unauffällig zu dem blonden Slytherin hinüberzuspähen. Ein dumpfes Gefühl in seinem Magen verriet ihm, dass er Angst davor hatte, dass Hermine jederzeit auftauchen und sich zu Malfoy setzen könnte. Für einen Moment überlegte er, was er dann machen würde. Würde er auf die Beiden losstürmen und schreien: 'Siehst du, ich hab's doch gewusst'.

Unbewusst hielt er den Atem an, als er wirklich jemanden hörte, der Draco ansprach.

Doch es war nicht Hermine.

Mit großen Augen beobachtete Ron, wie Professor Dumbledore Draco in sein Büro bat. Zu gerne hätte er gewusst, was der Direktor von diesem Schleimbeutel Draco wollte. Doch die beiden waren schnell aus seinem Blickfeld verschwunden.

Ron ging nun zu dem Tisch, an dem eben noch Draco gesessen hatte. In seiner Eile, Dumbledore zu folgen, hatte er die Bücher, in denen er gelesen hatte, nicht in das Regal zurück geräumt. Ron setzte sich an den Tisch und nahm eines der Bücher, das noch aufgeschlagen war, in die Hand. Er überflog ein paar Zeilen, dann drehte er das Buch um, um den Titel lesen zu können.

Herman Bradshaw: 'Geister und ihre Macht über uns', las er. Dann drehte er das Buch wieder um, um zu sehen, was Draco da eben gelesen hatte. Erstaunt las er den Text nun genauer.

Geister haben durchaus die Fähigkeit unser Leben zu beeinflussen. Doch wieviel Macht wir ihnen über uns geben, hängt meist von uns alleine ab. Die meisten Geister besitzen nicht die Möglichkeiten aktiv auf unsere Handlungen einzuwirken. Doch es gibt Ausnahmen. In den folgenden Kapiteln sollen Fälle dargestellt werden, in denen Geister sowohl positiven, als auch negativen Einfluss auf Lebende hatten.

Ron durchblätterte das Buch und legte es dann wieder auf den Tisch. Dann ging er durch die Gänge zurück, bis er den Ausgang erreicht hatte. Seine Gedanken kreisten um dieses merkwürdige Buch. Warum beschäftigte sich Draco auf einmal mit Geistern?

Schließlich begegneten sie täglich diesen Lichtgestalten.

Ron wusste, dass Geister manchmal ziemlich nervig sein konnten, doch er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sie positiv oder negativ auf das Leben von jemandem einwirken könnten. Obwohl er sich sofort korrigieren musste. Peeves hatte schon oft Schüler in Schwierigkeiten gebracht.

Doch irgendwie hatte Ron das Gefühl, dass mehr hinter Dracos Interesse für dieses Thema steckte, als ein nerviger Poltergeist.

Aber egal, was Draco auch trieb, Hermine war jedenfalls nicht in seiner Nähe gewesen - und dies erleichterte den jungen Weasley mehr, als er jemals vorher zugegeben hätte.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Die Augen des Direktors lagen ruhig auf seinem Gegenüber. Fawkes war gerade in dem Stadium, wo er am schönsten aussah und auch er schien den jungen blonden Schüler mit Wohlwollen anzusehen.

Draco schenkte dem leisen Krächzen des Phönix jedoch keine Beachtung und sein Gesicht war verschlossen, als er Dumbledore nun in die Augen blickte. "Ich verstehe Ihre Frage nicht, Professor. Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen etwas zu sagen hätte?"

Dumbledore verschränkte die Finger ineinander und sah über den Rand seiner Brille hinweg. "Es war nur so ein Gefühl. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, wenn jemand Hilfe benötigt."

Nun wich Draco dem Blick des Direktors aus. Er sah zu Boden, als er erwiderte: "Dann hat Ihr Gefühl Sie wohl diesmal getrogen," dann schwieg er. Als Dumbledore nichts darauf erwiderte, hob der junge Slytherin rasch den Kopf und seine Augen funkelten vor Wut.

"Kann ich jetzt gehen, Professor?"

Ohne seinen freundlichen Gesichtsausdruck zu verändern, nickte Dumbledore bestätigend. Doch als Draco sich erhob, fügte der alte Mann noch an: "Sie können jederzeit zu mir kommen, falls Sie ihre Meinung ändern sollten."

Für einen Moment hielt der Schüler in seiner Bewegung inne, dann drehte er sich auf dem Absatz herum und verließ das Büro. Dumbledores Miene spiegelte jetzt tiefe Trauer wieder.

Er wandte sich seinem gefiederten Freund zu.

"Ich kann ihn nicht zwingen, nicht wahr, Fawkes? Es ist allein seine Entscheidung auf welcher Seite er schließlich stehen wird. Ich wünschte, ich könnte mehr tun, um ihn zu beeinflussen, doch der Einfluss seines Vaters ist zu stark auf ihn."

Fawkes sah ihn einen Moment ebenfalls traurig an, dann begann er zu singen - erst leise, dann mit immer eindringlicheren Tönen.

Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lauschte dem Gesang des Vogels mit immer entspannterem Ausdruck.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Die Tische in der Großen Halle waren fast vollzählig besetzt. Ron wartete jedoch immer noch auf Harry, Jessica und natürlich Hermine. Nur wenige Augenblicke später kamen zumindest die beiden Turteltauben Hand in Hand durch die Eingangstür. Kaum hatten sie sich niedergelassen, sah Harry seinen Freund fragend an: "Hast du es ihr gesagt?"

Auch Jessica sah ihn nun neugierig an. Natürlich hatte Harry seiner Freundin von ihrem Gespräch am Mittag genauestens berichtet. Ron sah die beiden ärgerlich an. "Wie denn? Ich habe sie nirgends gefunden. Nicht einmal zum Abendessen scheint sie noch aufzutauchen." Anklagend sah er auf den leeren Platz neben sich.

Harry schwieg beklommen. Auch Jessica schien nichts Tröstliches einzufallen. "Professor Dumbledore hatte doch gesagt, Hermine sei krank..." begann Harry. Nun meldete sich Jessica rasch zu Wort: "Aber warum sollte Dumbledore so etwas behaupten, wenn sie gar nicht krank ist?"

Die beiden Jungen zogen ärgerlich die Augenbrauen zusammen. Dann zuckte einer nach dem anderen mit den Schultern. "Dumbledore benimmt sich in letzter Zeit mehr als eigenartig," sagte Harry und sah Ron vielsagend an. Dieser verstand plötzlich was sein Freund vermutete. Es hatte also mit höchster Wahrscheinlichkeit alles etwas mit dem Orden zu tun.

Vielleicht war Hermine in Pläne eingeweiht, über die sie nicht sprechen durfte. Das würde erklären, warum sie sich in letzter Zeit so rar machte und sogar mit ihrem Schweigen ihre Freundschaft aufs Spiel setzte.

Ron symbolisierte durch ein leichtes Nicken, dass er den Verdacht von Harry verstanden hatte. Sie würden sich später ausführlicher über diese Theorie unterhalten, wenn Jessica nicht dabei war.

Doch Ron sah, wie die beiden sich wieder verliebt in die Augen sahen und wusste, dass er auf das Gespräch noch einige Zeit warten musste.

TBC


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