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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 44

von Kira Gmork

44. Kapitel

Hermine wusste, dass sie nun nichts anderes tun konnte, als abzuwarten. Als sie merkte, dass Severus sich langsam im Schlaf entspannte, stand sie auf und holte sich ein Buch aus einem seiner Regale. Sie hatte kaum auf den Titel geachtet und hätte, obwohl sie schon einige Kapitel gelesen hatte, den Inhalt auch nicht ansatzweise wiedergeben können.

Immer wieder sah sie zu ihm und versuchte zu ergründen, ob er bald aufwachen würde. Zweimal hatte er ihren Namen gemurmelt, doch das war offensichtlich in tiefem Schlaf gewesen – es freute sie dennoch.

Plötzlich drehte er sich auf die andere Seite und wenige Augenblicke später änderte er wieder die Position. Hermine hielt gebannt den Atem an. Ganz langsam erwachte er. Sie legte ihr Buch zur Seite und stand von ihrem Stuhl auf. Obwohl sie ihn gerne berührt hätte, war sie dazu nicht fähig.

Ihr Herz klopfte wild. Ob er tatsächlich geheilt war? Was wäre, wenn er diese Höllenqualen völlig umsonst durchgestanden hätte? Wie würde er reagieren, wenn seine Welt nach wie vor dunkel wäre? Hermine traute sich kaum zu atmen, als er die Augen aufschlug.

Doch kaum hatte er sie geöffnet, schloss er sie auch schon wieder und stöhnte: „Verflucht – ist das hell.“

Hermine hatte sich seine ersten Worte zwar etwas anders vorgestellt, doch auch diese trieben ihr die Freudentränen in die Augen.

Er konnte sehen!

Selbst in diesem kurzen Moment, in dem er die Augen geöffnet hatte, hatte sie erkennen können, dass sie nicht länger trüb waren. Hermine wischte sich schnell die Tränen aus den Augenwinkeln. Schließlich sollte er nicht als erstes, nach so langer Zeit, eine Heulsuse sehen müssen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er sich traute den zweiten Versuch zu machen. Er schaffte es nur geringfügig länger, die Augen offen zu halten. Severus schnaubte ärgerlich über diese neue Beeinträchtigung.

„Deine Augen müssen sich erstmal wieder an das Licht gewöhnen,“ sagte Hermine sanft. Dann stand sie auf und löschte so viele Kerzen, bis es fast ganz dunkel im Raum war. „Jetzt müsste es besser sein,“ sagte sie dann. Vorsichtig blinzelte er und konnte dann tatsächlich seine Augen ganz öffnen.

Er sah sich um. Dann blickte er sie verwirrt an. „Hermine,“ flüsterte er und seine Stimme klang brüchig. „Du bist hier?“ fügte er dann an.

„Ja,“ erwiderte sie zaghaft. Er richtete sich ein wenig auf. „Dann war es wirklich deine Stimme, die ich gehört habe. Aber – ich wollte nicht, dass du dies mit ansehen musstest. Wieso bist du hier? Hat Dumbledore dich etwa geholt?“

Hermine erkannte, dass er kurz davor war, wütend zu werden. „Ich bin hier, weil du nach mir gefragt hast – du Severus. Professor Dumbledore hat nur getan, worum du selbst ihn gebeten hast.“

Snape rieb sich die immer noch schmerzenden Augen. „Habe ich das? Ja, das habe ich wohl,“ sprach er zu sich selber, „es tut mir leid – ich wollte dir das nicht aufbürden.“ Zu ihrem eigenen Erstaunen merkte Hermine, wie sie nun böse wurde.

„Wenn du dich schon für etwas entschuldigen möchtest, dann bitte für die Tatsache, dass du mich nicht dabei haben wolltest. Severus, ich hoffe, das ist das letzte mal, dass ich dir sagen muss, dass du mich nicht ausschließen sollst - sonst kannst du was erleben!“

Als Snape ihre zornig funkelnden Augen sah, musste er lächeln. „Diese Stimme kenne ich doch – kann es sein, dass du mich vorhin schon mal so angeschnauzt hast? Du sagtest so etwas wie 'ich soll mich nicht wehren, durchhalten, und danach gefälligst zu dir zurückkehren.“

Nun schmunzelte auch Hermine. „Ja, das war ich...aber 'gefälligst' habe ich nicht gesagt.“

„Es klang aber verdammt danach.“

„Hauptsache es hat gewirkt.“

Jetzt betrachtete er sie eingehend. „Ja, das hat es. Du warst mir ein großer Trost – wieder einmal,“ sagte er ernst, „ich weiß langsam gar nicht mehr, wie ich das noch gut machen kann.“

„Nun, ich denke, da wird mir schon was einfallen,“ erwiderte sie keck. Ein müdes Lächeln zeigte ihr, dass er wohl verstanden hatte, im Moment jedoch zu kraftlos war, um sich in irgendeiner Form dazu zu äußern.

„Aber ein wenig darfst du dich schon noch ausruhen,“ sagte sie gnädig. Er stieß ein lachendes Schnauben aus und schloss dann wieder erschöpft die Augen.

„Schlaf ruhig noch etwas, ich werde bei dir bleiben,“ sagte sie leise.

„Hermine,“ murmelte er, „bitte, leg dich zu mir.“

Kaum hatte er das gesagt, rückte er ein Stück zur Seite. Etwas unschlüssig stand sie neben dem Bett. Dann streifte sie ihre Schuhe ab und legte sich neben ihn. Sie umschlang ihn mit einem Arm und er griff nach ihrer Hand und drückte sie an seine Brust. Hermine merkte erst jetzt, wie müde sie war. Mit dem wohligen Gefühl seiner Wärme und seines ruhigen Herzschlages, sank auch sie in den Schlaf.

Als sie Stunden später die Augen wieder aufschlug, sah sie Severus vor sich. Er hatte seinen Kopf in die Hand gestützt. Ruhig betrachtete er sie. Hermine versuchte ein Lächeln. „Wie lange beobachtest du mich schon?“

Er schien zu überlegen: „Eine halbe Ewigkeit,“ gab er schließlich zu.

Hermine rieb sich die Augen und grummelte: „Das war nicht fair.“

„Das stand mir zu,“ erwiderte er überzeugt, „ich konnte dich schließlich all die Wochen nicht sehen – ich habe einiges nachzuholen.“

Sie wurde unruhig unter seinem intensiven Blick. „Ich denke, dir wird ganz schnell wieder auffallen, dass es attraktivere Frauen als mich gibt,“ sagte sie leise. Er nahm immer noch nicht den Blick von ihr. „Ich wüsste nicht, wer da in Frage kommen sollte,“ sagte er belustigt. Hermine spürte, dass sie über seine offensichtliche Lüge wütend wurde: „Na, zum Beispiel Jessica Scott. Die fandest du noch vor kurzem ziemlich attraktiv.“

Sein Lächeln verblasste. „Darf ich fragen, wie du darauf kommst?“

Hermine überlegte einen Augenblick. Er hatte nie gesagt, dass er sie attraktiv fand – aber sie hatte es daraus geschlossen, weil sie ihm aufgefallen war. Dies jetzt jedoch Severus zu erklären, kam ihr dumm und kindisch vor und so schüttelte sie den Kopf und sagte: „Vergiss es.“

„Das werde ich gerne tun,“ gab er sofort zurück, „du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein, Hermine. Du bist wunderschön und sehr begehrenswert.“

„Schön und begehrenswert?“ wiederholte sie.

„Wunderschön und begehrenswert,“ korrigierte er.

„Hmm,“ machte Hermine unsicher. Er beugte sich über sie und gab ihr einen flüchtigen Kuss. „Später werde ich dir zeigen, wie begehrenswert ich dich finde, doch vorher gehe ich wohl lieber mal ins Bad und mache einen halbwegs gepflegten Menschen aus mir. Ich schätze, eine Rasur könnte auch nicht schaden,“ sagte er und fuhr mit den Fingern an seinem Kinn entlang.

Hermine lachte auf: „Stimmt – kann nicht schaden,“ sagte sie. Plötzlich schlug sie sich die Hand vor den Mund und sagte erschrocken: „Severus – heute ist Montag!“

Er nickte sie ernst an. Schließlich sagte er mit autoritärer Stimme: „Miss Granger, Sie haben bereits den halben Unterricht des heutigen Tages geschwänzt – wo soll das nur enden?“

Sie stand schnell auf und begann hektisch ihre Schuhe aufzuheben. Sofort kam er zu ihr und hielt sanft ihre Hand fest: „Entschuldige, ich konnte nicht widerstehen dich zu ärgern – tut mir leid. Professor Dumbledore war eben hier und hat mir mitgeteilt, dass er dich krank gemeldet hat.“

Hermine wusste gar nicht was sie sagen sollte. Es war ihr unangenehm, dass der Direktor für sie gelogen hatte. Und sie war wütend auf Severus, weil er sich über sie lustig gemacht hatte. „Kaum hast du deine Sehkraft wieder, verfällst du in unangenehme Gewohnheiten,“ sagte sie beleidigt.

Er zog fragend eine Augenbraue hoch. Sie verdrehte genervt die Augen: „Du ärgerst mich mit meinem Lerneifer.“

„Wie käme ich dazu, ich bin Lehrer – ich liebe deinen Lerneifer.“

„Lügner,“ erwiderte sie knapp.

„Wie bitte!“ fragte er drohend, „hast du mich gerade einen Lügner genannt?“

Sie nickte trotzig.

„Dafür werde ich dich wohl angemessen bestrafen müssen,“ er griff nun auch nach ihrer zweiten Hand und drückte Hermine auf das Bett.

„Ich dachte, du wolltest dich rasieren gehen. Du kratzt,“ erwiderte sie lachend, als er sie küsste. Einen Moment hielt er inne, dann sagte er: „Gehört zur Strafe dazu,“ und küsste sie leidenschaftlicher.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Als sie einige Zeit später immer noch umschlungen nebeneinander lagen, sagte Hermine leise: "Es wird einige Leute ganz schön schockieren, dass wir zusammen sind."

Er schwieg einen Moment nachdenklich, schließlich sagte er: "Du hast recht. Das wird wirklich schwierig werden."

"Ja, das wird es," bestätigte sie traurig.

"Es könnte dich deine Freundschaft zu Potter und Weasley kosten," sagte er, bemüht, die Namen nicht mit völliger Verachtung auszusprechen.

Hermine sah ihn dennoch warnend an. Schließlich senkte sie den Blick und sagte: "Harry und Ron sind bereits jetzt nicht mehr gut auf mich zu sprechen. Harry hat ohnehin nur noch Jessica im Kopf und Ron..."

"Was ist mit ihm?" fragte Severus, da er bemerkte, dass Hermine in Grübeln verfallen war.

"Er unterstellt mir ein Verhältnis mit Draco Malfoy," sagte Hermine wütend.

"Mit Draco? Wie das? Obwohl...Draco hätte wenigstens das richtige Alter," legte er den Finger auf die Wunde. Hermine wusste, dass es ein schwieriger Punkt in ihrer Beziehung war, dass Severus so viel älter war als sie. Doch sie wollte nicht, dass dieses Problem unnötig dramatisiert wurde.

"Ron hat das doch nur aus Wut gesagt," versuchte sie klarzustellen. Noch bevor Severus die nächste Frage gestellt hatte, ahnte sie, dass dies ein Fehler gewesen war.

"Aus Wut? Weshalb ist er wütend auf dich?"

Hermine spürte wie sie rot wurde und wich Severus' Blick aus. Doch es war zu spät - er hatte ihre Verlegenheit bereits richtig gedeutet.

"Er ist in dich verliebt, Hermine!"

"Kann sein," gab sie nuschelnd zu. Snape legte die Hände vors Gesicht und rieb sich die Stirn. Diese Situation schien ihn zu überfordern. Einer seiner Schüler war in die gleiche Frau verliebt wie er - und noch dazu hätte man die Beziehung zwischen den beiden Schülern viel eher anerkannt, als seine mit ihr.

Hermine hatte Angst, er würde erneut gegen seine eigenen Gefühle ankämpfen, um sie freizugeben. Doch er sah sie nun liebevoll an und sagte: "Glaub nicht, dass ich dich so einfach wieder hergebe."

"Da bin ich aber froh - es war auch wirklich ein schwerer Kampf, bis ich dich soweit hatte," sagte sie schelmisch.

Plötzlich wurde er ernst. "Ein schwerer Kampf muss es auch letzte Nacht für Dumbledore, Desmond und Steve Adams gewesen sein." Er sah sie fragend an. Schließlich sagte sie: "Ich bin ja erst sehr spät dazugekommen. Aber ich denke, es war alles andere als leicht. Professor Dumbledore und Professor Desmond Adams sahen wirklich sehr erschöpft aus. Tja, und Professor Steve Adams hast du ganz schön zugesetzt."

Severus sah sie nun aufmerksam an, auf seinem Gesicht spiegelte sich Sorge ab. "Was soll das heißen?" fragte er beklommen. Hermine war klar, dass er es sowieso erfahren würde, also sagte sie: "Du hast ihm ein blaues Auge verpasst."

Nun sah er sie völlig schockiert an und schloss dann für einen Moment die Augen. "Verdammt," murmelte er.

"Du hast es doch nicht absichtlich gemacht - ich denke, er weiß das!"

"Er denkt, dass ich ihn hasse, Hermine. Und jetzt schlage ich den Mann auch noch, obwohl er mir nur helfen wollte."

In diesem Moment klopfte es an der Tür. Hermine stand vom Bett auf und ging hin, um zu öffnen. Sie ließ Dumbledore ein, dem die beiden Adams folgten. "Ah, wie ich sehe, geht es dir besser, Severus. Ich habe Desmond und Steve Adams bereits mitgeteilt, dass du tatsächlich dein Augenlicht wiedererlangt hast, doch sie wollten sich verständlicherweise gerne selbst davon überzeugen."

"Ja, ich kann wieder sehen. Die Behandlung war erfolgreich," sagte Snape und sah die beiden Männer zum ersten mal mit eigenen Augen.

Desmond Adams sah so energisch aus, wie seine Stimme klang. Steve Adams dagegen überraschte Snape doch etwas. Er hatte immer geglaubt, er sähe so unsicher aus, wie er auf ihn wirkte. Doch diesen Eindruck musste er nun korrigieren. Obwohl er seinem Vater nicht besonders ähnlich sah, konnte man doch den Eindruck gewinnen, dass er sich durchsetzen konnte. Dieser Eindruck hat ihn bei Voldemort stark erscheinen lassen. So konnte er dem Lord Dinge vorspielen, die so gar nicht zu seinem eigentlichen Wesen passten.

Steve Adams sah ihn schweigend an. Snape musste sich zu den folgenden Worten durchringen: "Hören Sie, ähm...Steve...wegen Ihrem Auge..."

Kurz hob der jüngere Mann die Hand an sein Auge, dem man Dank eines Heiltrankes kaum noch etwas ansah. Ein zerknirschtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Schon gut - ich hab's bestimmt verdient - suchen Sie sich einfach aus wofür."

"Nein, das haben Sie nicht! Ich...es tut mir leid," sagte Snape jetzt etwas hilflos und sah, wie der andere Mann verstand. Steve Adams wusste, dass ein 'es tut mir leid' von Snape nicht einfach nur eine Redewendung war.

Er lächelte nun ehrlich und sagte: "Ist schon wieder in Ordnung."

Desmond Adams hatte diesen Dialog interessiert verfolgt und kam zu dem Schluss, dass die beiden wohl ein Geheimnis teilen mussten, dass er nicht verstehen konnte.

Eine unangenehme Stille war entstanden.

"Professor Snape, wie ich Ihnen bereits sagte, besitze ich noch mehr seltene Zutaten. Vielleicht haben Sie irgendwann einmal Lust, diese mit eigenen Augen zu sehen?"sagte Desmond Adams in das Schweigen hinein. Allen wurde die tiefere Bedeutung dieser Worte bewusst. Snape konnte wieder sehen - mit eigenen Augen!

"Das würde ich wirklich sehr gerne tun, Professor Adams. Aber es gibt jemandem, dem Sie diese Kostbarkeiten zuerst zeigen sollten." Sein Blick wanderte zu Steve Adams, der ihn verblüfft ansah. Auch Desmond Adams Blick ruhte nun auf seinem Sohn.

"Natürlich - da dir mein Labor sowieso in Kürze gehören wird, sollte ich dich vielleicht schon einmal einweisen."

Steve Adams stand da und sah seinen Vater entgeistert an. "Mir gehören...aber warum?"

"Steve, ich möchte mich bald zur Ruhe setzen. Diese ganze Geschichte hat mir klar gemacht, dass ich mein Leben so gut genießen sollte, wie es noch geht. Und dass ich Platz machen sollte, für meinen Nachfolger - und wer könnte da wohl besser geeignet sein, als mein eigener Sohn?"

Der junge Mann schien immer noch sprachlos zu sein. Doch plötzlich wurde sein Gesicht ernst.

Dumbledore, der bisher schweigend zugehört hatte, räusperte sich nun und sagte an Steve Adams gewandt: "Ihr Vater ist nun schon eingeweiht, dass Professor Snape lebt und dies unbedingt geheim bleiben muss. Und darüber, dass Sie für uns bei Voldemort spionieren. Wir sollten ihn über unsere weiteren Pläne informieren - nicht wahr?"

Der Angesprochene nickte bestätigend.

Dumbledore schwieg nun, um ihm die Möglichkeit zu geben, seinem Vater zu erklären, welche wichtige und gefährliche Aufgabe vor ihnen allen lag.

"Vater, wir werden uns Lord Voldemort im Kampf stellen. Wir sind viele - doch wie viele Todesser es in Wirklichkeit gibt, ist unklar. Einige sind getarnt und bekleiden wichtige Posten in der Zaubererwelt. Wir wissen nicht, wie der Kampf ausgehen wird. Doch auch wir haben einige Asse im Ärmel. Professor Snape zum Beispiel. Er hatte eine hohe Position bei den Todessern und ist in viele Dinge eingeweiht. Der Lord glaubt, er sei tot. Und nun, taucht er wieder auf und stellt sich gegen seinen vermeindlichen Meister."

Desmond Adams Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er zu Snape hinüber sah. "Sie sind ebenfalls ein Todesser," stieß er hasserfüllt aus.

Eine schreckliche Stille entstand im Raum.

Hermine sah, wie Severus' Augen kurz blinzelten, als habe ihm jemand einen Schlag verpasst.

Doch nun antwortete er ruhig: "Ja, Professor Adams. Auch ich bin einer von diesen unmenschlichen Teufeln. Ich weiß, dass Sie es nun bedauern, mir geholfen zu haben."

Severus senkte den Kopf und massierte seine Schläfen. Niemand sagte einen Ton und Hermine hätte am liebsten laut geschrien, um sie zur Vernunft zu bringen.

"Unmenschliche Teufel - ja, das seid ihr! Wie kann man sich nur diesem Satan anschließen?"

Snape hatte die Worte Adams' gehört, doch er rührte sich nicht. Hermine legte ihm sanft die Hand auf den Arm. Er schien über diese Berührung fast zu erschrecken. Kurz sah er sie an und wandte sich dann an Desmond Adams: "Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich denke, Ihrem Sohn geht es ganz ähnlich. Wir waren dumm, naiv, lebensmüde - nennen Sie es wie Sie wollen. Tatsache ist, wir haben diesen Fehler begangen und sind bereit ihn mit unserem Leben wieder gut zu machen. Mehr können wir nicht tun."

Desmond Adams ging nun auf Severus zu und blieb direkt vor ihm stehen. Snape stand da, als warte er darauf, von Adams angegriffen zu werden. Auch Hermine sah, wie er die Muskeln anspannte.

"Severus," mahnte Dumbledore leise.

Desmond Adams sah ihm geradewegs in die Augen. "Sie haben meinen Trank genommen, Professor Snape. Sie haben Höllenqualen durchlitten - und Sie haben sie verdient - jede einzelne davon."

Nur das Flackern in Snapes Augen verriet, dass die Worte des anderen ihn verletzten.

Der alte Mann hatte einfach zu viel in Snapes Geist gesehen, als er mit ihm verbunden gewesen war. Adams wusste, was Snape am meisten verletzte. Er wusste, dass eine körperliche Auseinandersetzung eine Befreiung für den jüngeren Mann gewesen wäre, noch dazu, weil er natürlich über ihn, alten, schwachen Mann triumphiert hätte. So leicht wollte er es ihm nicht machen. Nicht, wenn er mit Worten viel leichter zu verletzen war.

Snape wartete auf die nächste verbale Attacke. Doch die folgenden Worte des anderen überraschten ihn.

Der ältere Professor ließ einige Sekunden verstreichen, schließlich sagte er:

"Ich empfinde einen tiefen Hass gegenüber den Anhängern Voldemorts. Sie haben versucht, mir alles zu nehmen, was mich ausmacht - abgesehen davon, dass sie mich töten wollten natürlich," sagte er mit einem freudlosen Lächeln. "Doch ich habe verstanden, dass Sie auf der richtigen Seite stehen. So, wie mein Steve. Sie haben Ihre Schuld bezahlt, soweit es Ihnen möglich war. Und nun befreien Sie sich endgültig von diesem Satan - und die gesamte Zaubererwelt gleich mit. Dieser Kampf wird unsere gesamte Zukunft beeinflussen. Der Lord hat mir meinen Sohn versucht zu stehlen. Er hat versucht ihn zu meinem Mörder zu machen. Ich werde an diesem Kampf ebenfalls teilnehmen. So wie ich das sehe, werden Sie jeden Zauberstab brauchen, den Sie kriegen können," seine letzten Worte hatte er an Dumbledore gerichtet.

Dieser sah ihn ernst an und nickte schließlich bestätigend. "Ich denke, ich habe nicht das Recht, Sie davon abhalten zu wollen," sagte der Direktor. Hermine hatte sich all das angehört, ohne selbst das Wort zu ergreifen, doch nun konnte auch sie nicht länger schweigen: "Ich werde auch an dem Kampf teilnehmen..."

"NEIN - das wirst du nicht," fiel ihr Snape sofort ins Wort.

Hermine starrte ihn wütend an. "Doch, das werde ich, und niemand kann mich davon abhalten," sagte sie völlig ruhig. Snape packte sie an den Schultern und sah ihr eindringlich in die Augen. "Du wirst nicht an diesem Kampf teilnehmen. Ich werde nicht zulassen, dass du das tust!"

Hermine erwiderte still seinen Blick. Dann sagte sie leise: "Und wie gedenkst du, mich davon abhalten zu können?" Er schien einen Moment zu überlegen, schließlich sagte er ebenso leise: "Ich bitte dich einfach."

Für einen Moment schien sie tatsächlich nachzugeben. Doch dann sah sie ihn bedauernd an und sagte:

"Ich verstehe, dass du mich schützen möchtest, doch du vergisst etwas sehr wichtiges. Mein bester Freund hat durch Voldemort seine Eltern verloren. Der dunkle Lord hat Sirius getötet, der auch mein Freund war. Er hat versucht Ginny zu töten. Er trachtet Harry immer noch nach dem Leben und wird jeden töten, der nicht bereit sein wird ihm zu dienen. Ich bin nicht dazu bereit - und noch dazu in seinen Augen ein wertloses Schlammblut. Was glaubst du also, was er mit mir machen wird, wenn er Hogwarts in seine Gewalt bekommen sollte? Du siehst Severus, es geht mir nicht darum, dir kopflos in diese Schlacht zu folgen - ich möchte es tun, weil ich unmöglich die Augen verschließen, und das Beste hoffen kann, während ihr alle euer Leben aufs Spiel setzt."

Sie sah ihn fest an und hoffte auf sein Verständnis. Doch er hielt sie immer noch an den Schultern und sein Griff wurde fester, als er merkte, dass er sie nicht würde umstimmen können. Schließlich ließ er sie los und schüttelte wütend den Kopf.

Dumbledore räusperte sich und sagte sanft: "Miss Granger, ich stimme Severus darin zu, dass Sie an diesem Kampf nicht teilnehmen sollten."

Von Snape kam ein bestätigendes Nicken in seine Richtung. Doch der Direktor hatte offensichtlich noch nicht zu ende gesprochen: "Allerdings ich kann auch Ihre Argumente gut nachvollziehen. Weder möchte ich Sie bitten, an diesem Kampf teilzunehmen, noch möchte ich es Ihnen verbieten. Es ist allein Ihre Entscheidung."

Alle Augen richteten sich nun auf die junge Schülerin. Snape formte verzweifelt leise Worte: "Nein - nein".

Sie sah seine flehenden Augen. Nie zuvor hatte er sie um irgendetwas so inständig gebeten. Hermine senkte den Kopf und merkte, wie sie schlucken musste. Dann hob sie den Kopf wieder und sah an Severus vorbei zu Dumbledore.

"Ich werde dabei sein," sagte sie entschlossen.

TBC


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