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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 39

von Kira Gmork

39. Kapitel

„So schnell hatte ich dich gar nicht erwartet.“

Dumbledore sah nachdenklich zu Severus Snape, der auf dem Stuhl gegenüber seines Schreibtisches Platz genommen hatte. „Ich will es hinter mich bringen,“ sagte dieser kurz angebunden.

„Gut, dann wollen wir uns direkt auf den Weg machen. Die Schüler sollten um diese Zeit alle in der Großen Halle sein.“ Snape machte ein knurrendes Geräusch. Die Tatsache, dass er um ein Haar von einer ganzen Horde Schüler entdeckt worden wäre, behielt er lieber für sich. Weniger aus Angst darum, dass der Direktor dann eine Menge Vergessenszauber hätte sprechen müssen, als vielmehr wegen der Tatsache, dass er und Hermine ganz offensichtlich etwas mit den Gedanken woanders waren - was in seinen Augen ein unverzeihliches Vergehen war. Aber allein die Tatsache, dass er hier saß, bewies dass er langsam dabei war, seine Gewohnheiten zu ändern.

Er seufzte kurz auf und war dankbar, dass Dumbledore ihn nicht nach dem Grund dafür fragte.

Doch dieser schien ohnehin zu spüren, was in Snapes Kopf gerade vor sich ging.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Schweigend hatte der Direktor ihn zu Steve Adams Räumen geführt. Doch kaum, dass sie die Tür erreicht hatten, verabschiedete sich Dumbledore, mit dem Hinweis, dass er Desmond Adams allein antreffen würde, da sein Sohn Steve sich zum Abendessen in der Großen Halle befinden würde. Snape wusste nicht, ob ihm dieser Umstand besser gefiel, aber er erwiderte nichts darauf. Kaum hatte sich Dumbledore entfernt, hob er die Hand, um gegen die Tür zu klopfen. Fast hoffte er, keine Antwort zu erhalten und sich zurück auf den Weg in sein Versteck machen zu können. Doch soviel Glück hatte er nicht – natürlich nicht!

„Bitte kommen Sie herein, ich kann Ihnen leider nicht öffnen,“ hörte er die gedämpfte Antwort. Snape drückte widerwillig die Türklinke herunter.

„Es tut mir leid – ich kann nicht aufstehen. Meine Beine fühlen sich immer noch an wie Wackelpudding. Ich liege im Raum hier drüben. Einfach geradeaus und dann durch die Tür.“

Snape folgte der Stimme und stand dann unentschlossen vor dem Bett, in dem Desmond Adams offensichtlich lag. „Direkt rechts hinter Ihnen steht ein Stuhl.“

Eigentlich hatte er sich gar nicht setzen wollen. Im Grunde wollte er diese ganze Geschichte nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wie lange konnte es schon dauern, bis jemand 'Danke' gesagt hatte?

„Bitte setzen Sie sich,“ sagte Adams plötzlich mit einem befehlenden Unterton. Snape, der etwas über den Ton des anderen irritiert war, kam nun doch dessen Bitte nach. Als er ihm gegenüber saß, zog er es vor, dem großen Genie die nächsten Worte zu überlassen.

„Ich habe mir sagen lassen, Sie seien kein Mann großer Worte. Keine Sorge, dies weiß ich zu respektieren. Dass ich Ihnen zu unendlichem Dank verpflichtet bin, wissen wir beide. Doch, dass dies nicht nur hohles Gerede ist, möchte ich Ihnen gerne beweisen.“

Völlig verblüfft über diese Art der Ansprache zog Snape eine Augenbraue hoch.

„Sie waren nicht immer blind, nicht wahr Professor Snape?“ Auch diese Wendung des Gesprächs verwunderte Severus dermaßen, dass er eine Antwort schuldig blieb.

„Verzeihen Sie. Vielleicht ist dies doch nicht so ganz das Gespräch, das Sie erwartet hatten.“

„Ich habe gar nichts erwartet,“ kam es endlich über Snapes Lippen.

„Würden Sie mir meine Frage dennoch beantworten?“

„Ich bin erst seit ein paar Wochen blind – was wohl an meiner Unbeholfenheit auch leicht erkennbar ist...“

„Das habe ich nicht so empfunden. Im Gegenteil – Sie scheinen sich zudem erstaunlich schnell mit dieser Tatsache abgefunden zu haben.“

Ein freudloses Lächeln umspielte die Mundwinkel von Snape.

„Oder Sie sind ein guter Schauspieler. Am frühen Abend habe ich meinen Sohn um weitere Informationen über Sie gebeten. Er wusste nicht viel, aber er hat mir einen Zettel gegeben, den er von Ihnen erhalten hatte. Sie wissen worum es sich handelt?“

„Ja – ich denke schon,“ sagte Snape mit verhaltener Wut in der Stimme.

„Vielleicht finde ich nicht immer die richtigen Worte Professor. Es tut mir leid, aber im zwischenmenschlichen Umgang bin ich nicht besonders geübt. Zu lange habe ich mich in meiner Arbeit vergraben. Zu lange bin ich den falschen Zielen hinterher gerannt. Ich hoffe, Sie verstehen mich dennoch.“

„Ich verstehe rein gar nichts!“ erwiderte Snape wütend.

„Dieser Zettel – diese Zutaten, Sie wissen um deren Bedeutung?“

„Natürlich,“ erwiderte Snape knapp.

„Sie selbst haben diese Mischung zubereitet, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie selbst glauben, was Sie allen weiß machen wollen.“

„Lassen Sie mich in Ruhe Adams,“ zischte Snape ihn an und sprang von seinem Stuhl hoch.

„Sie kennen die Lösung – was hindert Sie?“ fragte Desmond Adams ungerührt.

„Sie haben keine Ahnung – halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten!“

Doch Adams sprach einfach weiter, als habe er ihn nicht gehört:

„Von dem Moment an, da Sie in meinen Geist gedrungen sind, haben sich unsere Gedanken für einen Moment verbündet. Ich kenne Sie besser als Sie glauben. Ich weiß nicht, ob ich selbst nach der Lösung geforscht hätte, wenn ich nicht Hinweise in Ihnen darauf gefunden hätte. Doch wir wissen beide, dass es sie gibt. Es ist schwierig, das gebe ich zu...aber ist es das nicht wert?“

„Was auch immer Sie in meinen Gedanken gefunden haben, ich habe es Ihnen nicht freiwillig gezeigt – ich wünschte, ich hätte Sie sterben lassen, Adams!“

Mit zorniger Stimme hatte er diese Worte ausgesprochen. Nun stand er auf und schleuderte seinen Stuhl wütend fort. Dann wandte er sich zur Tür und verließ, so schnell es ihm möglich war, die Räume.

Im Flur blieb er keuchend stehen. Er musste fort von hier. Zurück in sein Versteck. In das dunkle Verlies, in das er gehörte.

Sein Kopf schmerzte. Er presste die Fäuste dagegen.

Wie konnte dieser Mann es wagen?

In blanker Wut schlug er mit der Faust gegen die Wand. Erst als ein beißender Schmerz durch seinen Körper jagte, schien seine Aggression einigermaßen gebändigt. Er schüttelte seine Faust um das Pochen zu vertreiben und sah nicht die Blutspritzer, die er dadurch an der Wand verteilte. Dann ging er, völlig gleichgültig, ob ihn jemand sah oder nicht, zurück zum Ausgang. Er stieß mehrfach gegen Wände, doch all das interessierte ihn nicht. Jeder Schmerz, der ihn von den Gedanken abhielt, die ungebremst durch seinen Kopf zu strömen schienen, war ihm willkommen.

Als er den Ausgang erreicht hatte, stürzte er hinaus und lief schnellen Schrittes über die Wiese vor dem Schloss. Die feuchte Luft durchnässte seinen Umhang, ohne dass er es zur Kenntnis nahm. Auch den Rest des Weges legte er wie in Trance zurück. Als er in seinem Versteck angelangt war, ließ er sich auf seine Couch sinken. Seine Hände vergrub er in den Haaren und ohne es überhaupt wahrzunehmen, riss er ein Büschel aus. Doch als er sie zwischen seinen Fingerspitzen fühlte, brach eine Erinnerung in ihm hervor.

Die Erinnerung an Hermines weiches Haar, das er so gerne durch seine Finger rieseln ließ.

Hermine!

Sie liebte ihn.

Warum?

Wie konnte sie einen Menschen wie ihn lieben?

Er hatte sie belogen.

Er hatte alle belogen.

Auch sich selbst!

Ein hilfloser Schrei entrang sich seiner Kehle und hallte durch die unterirdischen Gänge. Doch sie drangen nicht nach außen. Denn so laut er auch schrie, die Erde die ihn begrub war stärker.

Er war lebendig begraben – und das nicht erst, seit er in diesem Versteck hauste.

Als er keine Kraft mehr in sich spürte, legte er sich mit dem Rücken auf die Couch und schloss die Augen. Sehnlichst wünschte er sich Hermine herbei. Doch diese würde die Nacht im Schloss verbringen. Und plötzlich war da wieder diese rasende Wut auf sich selbst. Wie kam er überhaupt dazu, ihren Trost herbeisehnen zu dürfen?

Wenn sie die Wahrheit herausfand...wenn sie wüsste, wovon er immer wieder träumte...wenn sie wüsste, dass er die Lösung von Anfang an gewusst hatte...dann würde sie ihn hassen.

Viele Jahre hatte er sich antrainiert, dass ihm die Dinge gleichgültig waren. Er hatte hart daran gearbeitet, alle Menschen von sich zu stoßen – seine positiven Emotionen im Keim zu ersticken. Doch egal, wie sehr er seine Gefühle vor sich selbst verleugnen wollte. Bei Hermine war ihm dies nie wirklich gelungen.

Je mehr er vorgegeben hatte sie zu verachten, desto stärker war das Gefühl geworden, sie beschützen zu wollen – vor allem vor sich selber. Und nun, da sie dennoch so weit gekommen waren, erkannte er, dass er keinerlei Anrecht auf sie hatte.

Im Gegenteil – er musste sie freigeben.

Sie würde so oder so von ihm enttäuscht werden. Wieviel besser war es da, wenn sie zu diesem Zeitpunkt keine Liebe mehr für ihn empfand. Es war die einzige Möglichkeit. Er musste bald handeln. Noch bevor der große Kampf stattfand. Sie sollte nicht um einen Menschen trauern, der sie nur benutzt und belogen hatte.

Er fühlte eine bleischwere Trauer in sich, als er diesen Plan fasste. Doch es wollten sich einfach keine Tränen sammeln. Verzweifelt legte er beide Fäuste auf seine Augen und begann vor sich hinzumurmeln:

„Es tut mir leid...es tut mir so leid...Hermine“

Immer wieder sprach er diese Worte, bis der Schlaf ihn endlich aus seinem Mantra erlöste.

ooooooooooooooooooooooooooooooo

Ein eisiger Wind pfiff ums Schloss. Hagelkörner prasselten in den frühen Morgenstunden gegen die Fensterscheiben und weckten Hermine aus einem beunruhigenden Traum. Kaum war sie erwacht, konnte sie sich an keine Einzelheiten mehr erinnern. Nur dass sie Angst gehabt hatte, war ihr noch allzu deutlich im Gedächtnis.

Sie sah nach draußen und stieß ein leises Seufzen aus. Dieses Wetter trug nicht gerade dazu bei, Gute Laune zu verbreiten. Doch eigentlich hätte sie glücklich sein müssen. Heute war immerhin Samstag und somit Unterrichtsfrei. Dies bedeutete, dass sie endlich wieder mehr Zeit bei Severus verbringen konnte. Natürlich war da noch das Problem, ihren Freunden wiederum Lügen erzählen zu müssen. Und sie hatte bereits die schlimmsten Befürchtungen was ihr Geständnis Ron gegenüber betraf.

Wie sich bereits zwei Stunden später herausstellte, sollten diese Befürchtungen durchaus berechtigt sein.

Als sie sich zu den anderen gesetzt hatte, wurde sie einer stummen, jedoch sehr genauen Inspektion unterzogen. Sie versuchte, unter den kritischen Blicken der anderen, nicht nervös zu werden. Doch als Jessica sie nach ihren Plänen für den heutigen Tag fragte, gab Ron schon die Antwort, noch bevor sie selbst zu Wort gekommen war.

"Hermine hat schon was Besseres vor. Lass sie einfach in Ruhe - sie kommt schon ohne uns bestens klar." Dann sah sie seinen bedeutsamen Blick und begriff, dass er ihr nicht hatte helfen wollen mit dieser Antwort, denn er blickte sie vernichtend an. Auch Harry sah nicht wirklich freundlich aus. Hermine spürte einen Stein in ihrem Magen liegen.

Warum konnten ihre Freunde nicht akzeptieren, dass sie eine Beziehung hatte? Sie tat es doch schließlich auch bei ihnen. Doch sie begriff sehr rasch, dass es ihre Geheimniskrämerei war, die die anderen so enttäuschte. So gerne sie ihre Freunde eingeweiht hätte - in diesem Fall ging es einfach nicht. Wieder erkannte Hermine, dass sie einen sehr hohen Preis für ihre Liebe zu Severus zahlte.

Kaum dachte sie an ihn, machte ihr Herz einen Hüpfer und sie merkte, dass alle Zweifel verblassten. Und nun, da Ron so deutlich ausgesprochen hatte, was ihr Wunsch war, schwieg sie einfach und widersprach ihm nicht.

Als sie das Frühstück beendet hatte, murmelte Hermine etwas davon, nach Hogsmeade gehen zu wollen. Sie hoffte, damit eine falsche Fährte zu legen. Schließlich wollte sie vermeiden, dass Ron, der sie ja bereits am Grab gesehen hatte, die richtigen Schlüsse zog. Doch ein Teil von ihr wusste ganz genau, dass Harry und Ron niemals auf den Gedanken kommen würden, dass Snape noch lebte.

Wenig später machte sie sich auf den Weg zum Grab und kämpfte gegen den Hagel an, der immer stärker wurde. Wie kleine Steine traf er sie im Gesicht und an den Händen. Sie spähte zu der alten Eiche und senkte dann sofort wieder den Kopf, um wenigstens etwas geschützt zu sein. Als sie beim Grab angekommen war, blieb sie einen Moment stehen und sah zu, wie die Hagelkörner auf die Marmorplatte prasselten und dann wie kleine Bälle ein paar mal hin und her hüpften.

Ein letzter Blick über die Schulter und sie zog den Zauberstab, um die Grabplatte zur Seite zu schieben.

Als sie durch die dunklen Gänge ging, merkte sie, wie nass ihre Kleidung inzwischen geworden war. Für einen Moment musste sie daran denken, wie Snape ihr angeboten hatte, ihre Kleider auszuziehen, als sie von dem Regen völlig durchnässt gewesen war. War es wirklich erst vor so kurzer Zeit gewesen, dass sie fast vor Scham vergangen war, weil sie in Unterwäsche bei ihm gesessen hatte, obwohl er doch gar nichts hatte sehen können?

Heute würde sie dieses Angebot liebend gerne wieder annehmen - auch wenn sie nun beide wieder im Besitz ihres Zauberstabes waren und die Kleidung auch mit einem Zauber hätten trocknen können. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen. Automatisch ging sie einen Schritt schneller. Ob er schon wach war? Sie hoffte, dass er noch im Bett lag. Dann würde sie sich zu ihm legen und sich an ihn kuscheln...der Rest würde sich schon finden.

Leise klopfte sie an die Tür. Als er nicht antwortete, öffnete sie sie vorsichtig und spähte in den finsteren Raum. Nur mit dem Leuchten der Spitze ihres Zauberstabes, schlich sie zu ihm. Sie fand ihn tatsächlich noch schlafend vor. Ganz leise schlüpfte sie zu ihm unter die Decke. Ein lauter Schnarcher und ein verwirrtes Murmeln seinerseits folgte. Hermine rückte ein Stück näher an ihn und genoss seine Wärme. Das Gemurmel wurde nun lauter. Sie lauschte automatisch. Plötzlich konnte sie einige Worte klar und deutlich heraushören.

"Nein...nicht...Vater...kann nicht...nein...Nein! NEIN!"

"Severus," sagte sie und rüttelte ihn leicht.

"Severus, wach auf...es ist nur ein Traum."

Hermine entzündete schnell eine Kerze und sah ihn besorgt an. Es hatte keine Sekunde gedauert, nachdem sie ihn aus seinem Traum geweckt hatte, da saß er aufrecht im Bett und keuchte laut auf. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Sein Gesicht war zu einer Maske des Grauens erstarrt.

Vorsichtig legte sie einen Arm um ihn und fragte leise: "Alles in Ordnung?"

Für einen Moment antwortete er nicht. Zu sehr war er noch gefangen in seinem Albtraum. Hermine wartete geduldig und streichelte ihn sanft. Doch plötzlich merkte sie, wie er ihre Hand von sich schüttelte.

"Lass mich," stieß er hervor.

Hermine glaubte, er stünde immer noch unter dem Einfluss des Traumes und sah ihn besorgt an. "Das muss ja ein schlimmer Traum gewesen sein. Möchtest du darüber sprechen?"

Snapes Gesicht versteinerte sich. "Ich habe dir schon mal gesagt, dass dich das nichts angeht."

Hermine war etwas perplex über seine abweisende Antwort. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Schließlich hatte er wohl noch vor ein paar Minuten die Hölle durchgemacht. Sie war etwas von ihm abgerückt und wartete, dass er wieder richtig bei Sinnen war. Wortlos erhob er sich und wandte ihr den Rücken zu, als er nach seiner Kleidung griff und sich schnell anzog. Hermine begriff, dass aus gemütlichem Kuscheln wohl nichts wurde.

Als er mit Anziehen fertig war, drehte er sich zu ihr um und sagte mit kalter Stimme: "Hast du nichts besseres an einem Samstagmorgen zu tun, als mir schon am frühen Tag auf die Nerven zu fallen?"

Nun stutzte Hermine. Was um alles in der Welt war nur in ihn gefahren? Hatte er im Traum eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht? War sie für ihn wieder die nervige Schülerin? Doch dagegen sprach, dass er sie nach wie vor duzte.

"Was ist denn mit dir los?" fragte sie verwirrt.

"Was soll schon mit mir los sein? Du raubst mir den letzten Nerv. Ich möchte dass du gehst...und du brauchst nicht wiederzukommen. Ich beende diese Beziehung - ich brauche dich nicht mehr."

Diese Worte drangen in Hermines Ohr, doch bis sie in ihren Verstand eingedrungen waren, vergingen einige atemlose Sekunden. Severus hatte keine Miene verzogen. Er stand da und wartete...wartete darauf, dass sie ging.

Hermine verstand die Welt nicht mehr. Was war nur passiert? Hatte sie etwas falsch gemacht? Sicher, sie hatte ihn gegen seinen Willen dazu überredet, mit Professor Adams zu sprechen. Vielleicht war dieses Gespräch nicht gut verlaufen, doch war dies ein Grund, ihre Beziehung zu beenden?

Noch während all diese Gedanken durch ihren Kopf schossen, sagte Snape mit drohendem Unterton: "Miss Granger, verlassen Sie sofort diesen Raum...auf der Stelle!"

Sie blieb wie versteinert auf dem Bett sitzen. Vielleicht hatte er den Verstand verloren?

"Das werde ich erst tun, wenn ich weiß, was in dich gefahren ist," sagte sie bestimmt.

Sein Gesicht wurde nun um einiges blasser. Sie erkannte, dass seine Halsschlagader heftig pulsierte. Instinktiv kauerte sie sich ein wenig zusammen. Sie wusste, dass er am Rande seiner Beherrschung war. Als sie bemerkte, dass sie plötzlich Angst vor ihm bekam sagte sie, mit nicht mehr ganz so fester Stimme: "Severus, ich liebe dich."

Er lachte höhnisch auf.

"Liebe!" dröhnte er abfällig.

"Ja, ich liebe dich," bekräftigte sie noch einmal. Dann fügte sie leise an: "Und du hast mir gesagt, du liebst mich auch..."

Erneut entrang sich ihm ein spöttisches Lachen. Er ließ einige Sekunden vergehen, dann sagte er mit leiser, aber vor Sarkasmus triefender Stimme: "Natürlich habe ich von Liebe gesprochen - wie sonst bekommt man wohl eine junge Frau in sein Bett? Doch nun, da ich mein Ziel erreicht habe, kann ich mir meine Schmeicheleien sparen. Und jetzt geh!"

Hermines Herz hatte offensichtlich aufgehört zu schlagen - so musste es wohl sein, denn sie fühlte sich, als sei alles Leben aus ihr gewichen. Ihr Kopf war leer. Nur die eben gesprochenen Worte von Severus, hallten einsam durch ihren Geist. Sie sah ihn ungläubig an. Nichts deutete darauf hin, dass er auch nur ein einziges Wort bereute.

Er schien sehr gelassen. Es machte ihm nicht das Geringste aus, Hermine benutzt zu haben und sie nun wieder von sich zu stoßen. Doch warum pochte dann diese Ader, als habe er gerade einen Marathonlauf hinter sich gebracht? Hermine starrte darauf und endlich füllte sich ihr Kopf wieder mit Erinnerungen.

Sie dachte daran, wie sie ihm gestanden hatte, dass sie Angst vor ihm gehabt hatte, als sie seinen Puls auf der Krankenstation gefühlt hatte. Er hatte erwidert, dass er diese furchteinflößende Art als Schutz genutzt habe, um nicht seine Gefühle zulassen zu müssen.

Nachdenklich sah sie ihn nun an. Dann erstickte sie all ihre Tränen im Keim. Langsam stand sie auf und ging zu ihm. Als sie genau vor ihm stand, sagte sie flüsternd:

"Ich weiß was du vor hast, Severus. Ich weiß, dass du lügst...ich verstehe nur nicht, warum du das tust. Wenn es dir wirklich nur darum gegangen wäre, mich ins Bett zu bekommen, dann hättest du das schon früher haben können. Ich hatte eher den Eindruck, du würdest dich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Du magst darüber nachgedacht haben, dass eine solche Bemerkung eine junge Frau unendlich verletzen würde, nicht wahr? Doch du vergisst etwas Wichtiges...ich kenne dich inzwischen einfach zu gut. Eins muss ich jedoch zugeben...diese Inszenierung hat mich wirklich verletzt. Sie zeigt mir, dass du lieber bereit bist, uns aufzugeben, als endlich Vertrauen zu mir zu fassen. Bitte Sev, vertrau mir!"

Endlich fiel seine versteinerte Maske von ihm ab.

Er senkte den Kopf und seine Haare fielen ihm ins Gesicht.

Seine Stimme zitterte, als er flüsterte: "Du darfst mich nicht lieben. Hermine, du musst an dich denken."

"Das tue ich...und gerade deshalb liebe ich dich. Ich bin glücklich wenn ich nur an dich denke. Ich möchte mein Leben mit dir teilen. Ich möchte mit dir zusammen sein - nur mit dir! Mein Herz schlägt wie verrückt, wenn du mich berührst. Ich möchte, dass du mich begehrst, wie in jener Nacht. Wir gehören zusammen, Severus."

"Das sagst du immer noch, obwohl ich dich so gekränkt habe?"

"Ja, denn ich weiß, dass du mich eigentlich nur schützen wolltest - aber wovor, Severus? Ist es wegen des Kampfes?"

Snape schwieg einen Moment, dann atmete er geräuschvoll durch und sagte: "Hermine, ich möchte dir etwas erzählen."

TBC


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