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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 37

von Kira Gmork

Vielen Dank für eure Reviews! *knuddel*


37. Kapitel

"Jetzt sag schon, was steht drin?"

"Moment Harry, ich muss den Brief doch erstmal abmachen..."

Ron nestelte am Bein der Eule, die zur üblichen Postzeit eingetroffen war. Jessica und Harry saßen ihm gegenüber und sahen ihn neugierig an. "O.k. Mal sehen..." Ron entrollte das Blatt und überflog eilig den Text. Dann sah er die beiden mit großen Augen an und reichte ihnen wortlos das Schreiben. Harry und Jessica lasen die Worte Arthur Weasleys:

"Lieber Ron, lieber Harry,

natürlich kann ich Eure Aufregung über Dumbledores Erlass durchaus verstehen. Ihr könnt jedoch ganz beruhigt sein. Die ganze Sache ist nur ein Mißverständnis und wird bald aus der Welt sein. Also hört auf weitere Nachforschungen anzustellen - dies ist nicht nur eine Bitte! Lernt fleißig für die Prüfungen. Alles andere braucht Euch nicht zu kümmern. Wenn wir uns an Weihnachten treffen, dann ist diese Sache schon wieder aus der Welt - Ihr werdet sehen!

Schöne Grüße an Hermine,

Dad

Harry hatte den Text leise vor sich hingemurmelt, als Hermine sich zu ihnen setzte: "Was ist mit mir?"

"Hm?" Harry sah fragend auf. "Du hast gerade meinen Namen genannt." Harrys gerunzelte Stirn glättete sich etwas:

"Ach so, ja...Grüße an dich von Arthur Weasley." Er hielt den Brief etwas höher, damit sie ihn sehen konnte. Hermine las ebenfalls schnell die paar Zeilen und griff dann nach einem Brötchen.

"Ich finde, ihr solltet auf ihn hören," sagte sie beiläufig. Für den ersten Moment wussten ihre drei Freunde gar nicht, wie sie auf Hermines Kommentar reagieren sollten. Doch schließlich ergriff Harry das Wort:

"Bist du denn überhaupt nicht mehr verunsichert, wegen der Dinge die sich hier zutragen? Hermine, die wollen die Dunklen Künste lehren!"

Sie bestrich ihr Brötchen mit Marmelade und hielt nur kurz inne, um Harry achselzuckend anzusehen: "Mr. Weasley schreibt doch, dass es sich nur um ein Mißverständnis handelt. Es wird sich schon alles klären." Hermine wusste, dass ihre Freunde die Welt nicht mehr verstanden. Doch sie konnte einfach keine Kraft aufbringen, so zu tun, als wüsste sie nicht was vor sich ging, und ihnen weiterhin Theater vorzuspielen. Also hoffte sie, die drei würden es einfach aufgeben herausfinden zu wollen, was hinter all dem steckte. Ihre Hoffnungen diesbezüglich wurden allerdings schnell von Dumbledore zunichte gemacht, der sich keinen schlechteren Zeitpunkt hätte aussuchen können, um seine neueste Bestimmung bekanntzugeben. Der Direktor hatte sich erhoben und ein nervöses Flüstern ging durch den Raum, noch bevor er überhaupt ein einziges Wort gesagt hatte:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler,

ich möchte Ihnen gerne mitteilen, dass sich die Schulbestimmungen für Hogwarts ab dem nächsten Schuljahr ändern. Nach den nächsten Sommerferien werden nur die Schüler weiter an dieser Schule unterrichtet, die aus reinblütigen Zaubererfamilien stammen. Alle muggelstämmigen Schüler, sollten sich nach den Weihnachtsferien schon mal in Ruhe nach einer neuen Schule umsehen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit."

Damit setzte sich Dumbledore auf seinen Platz und griff nach seiner Teetasse um einen kräftigen Schluck hinunterzustürzen. Hermine beobachtete ihn. Auch sein Blick ging für einen Moment in ihre Richtung. Sie merkte ihm keine Regung an. Doch sie glaubte zu ahnen, welcher innere Kampf gerade in dem alten Mann tobte. Hermine fragte sich, wie lange es noch bis zum großen Kampf dauern würde. Sie wusste nicht, ob sie lieber hoffen sollte, dass es noch lange dauerte, denn es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis man an Dumbledores Stuhl sägen würde.

Wenn er von Hogwarts fortgeschickt würde, dann wäre es zu spät. Doch das Ministerium schien eingeweiht zu sein. Oder war lediglich der Orden eingeweiht? Arthur Weasley hatte versucht, Harry und Ron von weiteren Nachforschungen abzuhalten. Doch Hermine wusste, dass die neuerliche Ankündigung Dumbledores sie selbst normalerweise in blanke Raserei und Panik versetzen würde. Also beschloß sie, auch diese Rolle, die von ihr erwartet wurde, zu spielen. Das einzige, was diesen Lügen irgendwann ein Ende setzen würde, war der Kampf gegen Voldemort.

Der Kampf, in dem Severus sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes, blindlings aufs Spiel setzen wollte. Diese Verzweiflung, die sich in Hermine aufgrund dieser Tatsache breit machte, nutzte sie, um ihren Freunden Betroffenheit über die neuen Anordnungen vorzutäuschen.

"Das kann doch nicht wahr sein! Ich werde nicht länger dasitzen und mir das ansehen. Ich werde mit Dumbledore reden. Ich will wissen was in ihn gefahren ist," sagte sie voller inbrunst. Endlich schienen ihre Freunde zufrieden.

"Wir werden dich begleiten Hermine," antwortete Ron eifrig.

"Nein Ron, das werde ich lieber alleine machen. Schließlich seid ihr ja nicht betroffen. Aber im Namen aller Muggelstämmigen möchte ich eine Erklärung von Dumbledore. Gleich heute Nachmittag werde ich ihn aufsuchen."

In der Großen Halle blickten viele Schüler betreten drein, doch Hermine bezweifelte, dass einer der anderen muggelstämmigen Mitschüler sich sofort an Dumbledore wenden würde. Als erstes würden sie sicher ihre Familien informieren. Dies alles würde die Gerüchte über Dumbledore anheizen. Hermine sah förmlich vor sich, wie der Lord sich siegessicher die Hände rieb.

Sie hoffte nur, dass Dumbledore nicht zu hoch gepokert hatte.

Nachdem sie vor ihren Freunden ausgesprochen hatte, zu ihm gehen zu wollen, erkannte sie, dass sie dies wirklich gerne wollte. Sie hoffte inständig, dass er sie überhaupt empfangen würde.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Es war Minerva McGonagall, die ihr am Nachmittag den Weg zum Direktor freigab, nachdem sie das Passwort gesprochen hatte. Die Treppe drehte sich nach unten und Hermine stieg mit zittrigen Knien auf eine der Stufen. Sofort drehte sich die Treppe, einem Korkenzieher gleich, wieder in die Höhe. Als sie die Endposition erreicht hatte, betrat Hermine vorsichtig das Büro des Direktors. Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch. Er sah erschöpft aus.

"Miss Granger, was verschafft mir die Ehre?" fragte er müde.

Sie presste einen Moment die Lippen aufeinander. Eigentlich wusste sie gar nicht, wie sie anfangen sollte. "Obwohl ich in Ihre Pläne eingeweiht bin, fällt es mir schwer, damit umzugehen, Professor," sagte sie schließlich um irgendwie den Anfang zu machen.

Er atmete tief durch und seufzte dann: "Nein Miss Granger, es fällt Ihnen nicht schwer, obwohl Sie in die Pläne eingeweiht sind, sondern weil Sie in die Pläne eingeweiht sind. Ansonsten würden Sie mich im besten Falle für einen Mann halten, der den Verstand verloren hat. Im schlimmsten Falle aber für einen Verräter und neuen Anhänger Voldemorts. Also, Sie würden genau so denken, wie es geplant war!"

Hermine nickte betreten. Natürlich hatte er recht. All dies sollte sich genau so ereignen. Aber es war so schwer zu verstehen.

"Ron und Harry wollen rausfinden was los ist...ich glaube nicht, dass sie so schnell aufgeben werden."

"Ja, das ist in der Tat ein Problem Miss Granger. Aber glauben Sie mir, die beiden sind nicht die Einzigen, die versuchen herauszufinden was hier eigentlich los ist. Solange jedoch der Orden in unserem Sinne arbeitet, wird die Zeit reichen um..."

Hermine sah ihn traurig an: "Der Kampf," sagte sie leise.

"Wir werden nicht darum herum kommen. Ich wünschte es gäbe einen anderen Weg."

Er sah sie bedauernd an. Plötzlich sagte die junge Gryffindor verzweifelt: "Professor Dumbledore, wissen Sie, dass Severus vor hat, an diesem Kampf teilzunehmen?" Der Direktor nickte lediglich.

"Aber das darf er nicht!" ereiferte sie sich dann. Dumbledore schnaubte laut durch die Nase. "Miss Granger, ich weiß was Sie für ihn empfinden...," er sah sie prüfend an. Sie wurde rot unter seinem Blick, sah ihm aber dennoch weiter in die Augen.

"...doch Sie müssen eins bedenken, es gibt noch viel an ihm, dass Sie nicht kennen. Ich weiß nicht, ob Sie sich auch nur im Entferntesten vorstellen können, was er als Todesser durchgemacht hat. Vor allem, was er selber gezwungen war zu tun. Wenn Sie es schaffen können, ihn von dem Kampf abzuhalten, dann bin ich der Letzte, der etwas dagegen hat wenn er sich fernhält - doch es würde mich wundern, wenn es Ihnen gelingen sollte. Ich jedenfalls habe nicht das Recht ihn zu bitten, seinen größten Wunsch aufzugeben - nämlich dabei zu sein, wenn der Lord endgültig besiegt wird."

Hermine bemühte sich die aufsteigenden Tränen hinunterzuschlucken. Es gab also keine Hilfe von Seiten Dumbledores Severus zur Vernunft zu bringen. Wütend biss sie die Zähne aufeinander: "Und wenn er dabei stirbt? Wie groß ist wohl die Chance, dass er das überleben könnte," fragte sie, mit sich überschlagender Stimme. Dumbledore senkte den Kopf. Dann stand er langsam auf und kam auf Hermine zu. Als er vor ihr stand, blickte er sie intensiv an.

"Ich sehe viel Liebe in Ihren Augen Miss Granger. Vielleicht zu viel. Severus könnte tatsächlich bei dem Versuch, den Lord zu besiegen, sterben. Dies ist ihm jedoch bewusst, Miss Granger. Er ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Wenn Sie ihn wirklich lieben, dann müssen Sie das akzeptieren, fürchte ich."

Hermine spürte, dass er recht hatte. Das machte alles um so schlimmer. Dumbledore, der ihre Hoffnungslosigkeit spürte, schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln:

„Auch mir fällt es schwer dies zu akzeptieren, das können Sie mir glauben, Miss Granger. Und wenn ich so offen sein darf – ich bin überrascht, dass Severus sich seinen Gefühlen Ihnen gegenüber gestellt hat. Das freut mich aufrichtig für sie beide. Aber es muss Ihnen klar sein, dass Ihre Verbindung sehr schwierig werden dürfte.“

Hermine stieß ein verblüfftes Lachen aus: „Ich denke, sie ist bereits jetzt sehr schwierig,“ sagte sie leise.

Dumbledore nickte verstehend. Dennoch wollte Hermine ihm gerne ihren Zwiespalt erklären: „Seit Wochen lüge ich meine besten Freunde an. Harry und Ron müssen bisweilen an meinem Verstand zweifeln. Manchmal zweifle ich bereits selbst daran...,“ sie schüttelte kurz den Kopf um dann um so entschlossener den Direktor anzusehen, „ich möchte nicht, dass Sie mich mißverstehen. Ich liebe Severus und bin gerne bereit, all dies in Kauf zu nehmen, um mit ihm zusammen zu sein. Es ist nur manchmal sehr...anstrengend.“

Jetzt lächelte Dumbledore die junge Schülerin abermals an. „Ich verstehe dies durchaus, Miss Granger. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass sie es bedauern, ihre Gefühle für Severus nicht anderen mitteilen zu dürfen...“

Sie seufzte und nickte schließlich einfach bestätigend.

„Wenn man jung ist...und frisch verliebt, dann möchte man es am liebsten laut in die Welt hinausrufen. Dies ist Ihnen jedoch leider nicht vergönnt. Genießen Sie dieses Gefühl dennoch – es ist kostbar, Miss Granger.“

Dies waren wohl offensichtlich seine abschließenden Worte und Hermine erhob sich von ihrem Stuhl. „Ich danke Ihnen Professor. Ich weiß gar nicht, was ich machen würde, wenn Sie gegen diese Verbindung wären...“

Dumbledore lachte ein heiseres Lachen: „Ich denke nicht, dass dies für Sie einen Unterschied machen würde, oder?“ er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Wahrscheinlich nicht,“ gab Hermine lachend zu, „dennoch bin ich sehr erleichtert.“ Sie verließ das Büro des Direktors und verfluchte sich selbst, als sie sah, dass Jessica und die beiden Jungs anscheinend auf sie gewartet hatten. Unter den stürmischen Fragen der Freunde wurde ihr bewusst, dass sie heute Nachmittag wohl nicht mehr zu Severus gehen konnte. Also forderte sie die anderen auf, ihr in den Gemeinschaftsraum zu folgen. Sie setzten sich zusammen um einen der Tische und Hermine berichtete. Sie beschloß, so nah wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben.

„Es hat mit dem Orden zu tun. Sie planen etwas. Dafür ist es notwendig, einige Gerüchte in die Welt zu setzen. Dumbledore hat mir aber versichert, dass es wirklich nur einen Finte ist. Spätestens in einem Monat ist alles wieder beim alten,“ 'oder Hogwarts gehört Voldemort' schoss es durch ihren Kopf, doch so konkret wollte sie bei ihren Freunden lieber nicht werden. „Es besteht also kein Grund, in Panik zu verfallen.“

„Glaubst du ihm?“ fragte Harry mit einem kritischen Blick zu Hermine. „Natürlich glaube ich ihm. Außerdem erklärt dies doch auch die Reaktion von Rons Dad.“

„Ich würde zu gerne wissen, was die vorhaben,“ ließ sich Ron vernehmen. „Was ist das für ein Orden?“ fragte Jessica neugierig. Die drei Freunde sahen sich erschrocken an. Warum hatte keiner von ihnen daran gedacht, dass Jessica davon nichts erfahren durfte?

„Das ist eine Art Club, in dem sich einige Zauberer zusammmengeschlossen haben. Mehr wissen wir auch nicht,“ sagte Harry mit gesenktem Kopf. Hermine musste innerlich lächeln. Auch Harry fiel es offensichtlich nicht leicht, seine Freundin anzulügen. Doch wenn man in ein Geheimnis eingeweiht war, blieb einem natürlich nichts anderes übrig.

Die Tatsache, dass sie Harry ihr schlechtes Gewissen sofort ansah, versöhnte sie etwas mit dem Gedanken, welche Lügen sie in letzter Zeit, Tag für Tag, ihren Freunden auftischte.

ooooooooooooooooooooooooooooooooo

„Ich werde keinen Tag länger hierbleiben! Gib mir meine Sachen Steve – ich möchte gehen!“

Der junge Zaubertrankmeister hatte Schwierigkeiten seinen Vater, der inzwischen dank der Tränke wieder etwas zu Kräften gekommen war, zu beruhigen.

„Vater, du musst dich noch ausruhen. Bitte bleib liegen.“

„Ach, auf einmal so um mein Wohl besorgt?“ fragte dieser, mit vor Ironie beissender Stimme.

Steve Adams schloß kurz die Augen. „Ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Und ich kann verstehen, wenn du mich nun abgrundtief hasst – aber ich bitte dich, bleib, bis du wieder völlig hergestellt bist. Wenn du dann gehst, brauchst du mich nie wieder zu sehen. Ich kenne meine Schuld Vater – ich weiß, dass es keine Vergebung dafür gibt.“

Desmond Adams ließ sich erschöpft auf das Bett zurücksinken. Er atmete schwer. Dieser Disput hatte seine Kraft bereits wieder erschöpft. Nun beschränkte er sich darauf, seinen Sohn mit strafendem Blick anzusehen.

Steve Adams hielt diesem Blick nicht stand. Er drehte sich um und murmelte:

„Ich werde später wieder nach dir sehen.“ Doch noch bevor er die Tür geöffnet hatte, sprach sein Vater leise seinen Namen aus und nagelte ihn so an Ort und Stelle fest.

Der Sohn drehte sich langsam zu ihm um, gefasst auf den nächsten vorwurfsvollen Blick. Doch er täuschte sich. Desmond Adams hatte sich in sitzende Position aufgerichtet und sah ihn nicht vorwurfsvoll, sondern fragend an.

„Was?“ erwiderte Steve einsilbig.

„Erzähl es mir!“

„Was möchtest du wissen?“

„Wie es dazu kam, dass du dich ihnen angeschlossen hast.“

Der junge Mann fuhr sich nervös durch das Haar. Schließlich kehrte er zu seinem Vater zurück und stellte einen Stuhl direkt neben sein Bett. Er hatte ihn in seinen Privaträumen untergebracht. Doch seitdem kam er sich dort selber fehl am Platze vor. Obwohl sein Vater aller Kräfte beraubt war, kam sich Steve neben ihm noch immer wie ein Nichts vor.

Als ihm dies bewusst wurde, erzählte er seinem Vater von seiner ersten Begegnung mit Voldemort. Von seinen Gefühlen der Unzulänglichkeit. Von seinen Selbstzweifeln. Von seinem Wunsch anerkannt zu werden. Und schließlich sogar von seinem Neid und Hassgefühl ihm, seinem Vater, gegenüber, von dem er nie in irgendeinerweise Anerkennung bekommen hatte. Dem er es nie hatte recht machen können. Gegen den er nie bestehen konnte und dem er letztendlich sogar völlig gleichgültig zu sein schien.

Es war Adams egal, dass sein Vater diese schrecklichen Dinge aus seinem Munde hörte. All die Vorwürfe. Ja, dass er sogar ihm die Schuld dafür gab, dass er zu einem Todesser geworden war.

Desmond Adams unterbrach ihn nicht ein einziges mal. Keine Rechtfertigung, kein Einwand.

Als der Sohn geendet hatte, sah er seinen Vater mit einer Mischung aus Neugier und Trotz an. Was hatte er schon von ihm zu erwarten, nach all dem was passiert war, nach all dem was gesagt war? Er sah in die Augen seines Vaters und erkannte plötzlich die Augen aus der Erinnerung, in die er ungebeten eingebrochen war. Die Augen des Mannes, der seinen Sohn voller Liebe anblickte.

Als Steve klar wurde, dass dies die selben Augen waren, die ihn nun ansahen, musste er hart schlucken.

„Auch wenn du mich dabei fast getötet hättest, so bin ich dennoch froh, dass du meine Erinnerungen gesehen hast. Ich habe dich immer geliebt, Steve. Ich habe den Tod deiner Mutter nicht verkraftet und dir vorenthalten, was in mir vorging. Ich denke unsere Schuld ist damit beglichen. Bitte verzeih mir!“

Steve, der nicht mit so einem Ausgang des Gesprächs gerechnet hatte, spürte nun, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Er machte sich nicht die Mühe sie zu verbergen. Viel zu lange hatten er und sein Vater sich aus den Emotionen des anderen herausgehalten.

Es wurde Zeit, einiges zu teilen. Und als Steve Adams sah, wie auch sein Vater die Tränen über das Gesicht liefen, wusste er, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Sie sprachen noch lange über die Dinge, die sie bisher so mühsam voreinander verborgen hatten. Und schließlich kamen sie unweigerlich wieder auf die Vorkommnisse der vergangenen Nacht zu sprechen. Steve erzählte ihm, von seinem Entsetzen, als er begriff, dass seine versprochene Belohnung das Wissen – ja, das Leben seines Vaters sei. Desmond Adams verstand, dass, wenn sein Sohn sich anders verhalten hätte, sie nun beide tot wären.

„Du hast viel riskiert, als du mich gerettet hast,“ gab er zu bedenken.

Steve spürte einen Kloß im Hals. „Ich habe lediglich dafür sorgen können, dass du den Fängen Voldemorts entkommen konntest, indem ich vorgab dich in eine Schlucht zu werfen.“

„Du hast dafür gesorgt, dass ich hierher gelangte, wo ich Hilfe bekam.“

Der Sohn schwieg, während er immer noch mit der Tatsache kämpfte, dass er seinen, mit dem Tode ringenden Vater, hatte alleine lassen müssen. Dieser spürte den inneren Konflikt des Sohnes und sagte: „Ohne deine Entscheidung hätten mich auch die beiden Männer nicht retten können.“

Steve schenkte seinem Vater ein flüchtiges Lächeln.

„Der eine Mann, der in meinen Geist eindrang um mich zu befreien, war Professor Dumbledore, soviel ist mir klar. Doch der zweite, der mich letztendlich wieder in die Wirklichkeit geholt hat – wer war das?“

„Das war Severus Snape. Er war hier Zaubertranklehrer, bevor ich seine Stelle übernahm.“ Desmond Adams nickte, dann fragte er:

„Was unterrichtet er jetzt?“ Der Kloß im Hals des jungen Zaubertranklehrers war plötzlich größer als je zuvor.

„Er unterrichtet nicht mehr. Er ist...blind.“ Fast hätte er gesagt: 'Er ist tot'.

„Blind?“ fragte der Vater erstaunt nach.

„Ja, er hat sich selbst vergiftet...es ist eine komplizierte Geschichte...“

„Steve, würdest du mir einen großen Gefallen tun?“ Der Sohn sah ihn neugierig an, dann nickte er. „Sorg bitte dafür, dass ich mit ihm reden kann.“ Nun seufzte Steve auf.

„Das wird schwierig werden. Ich selbst wusste bis gestern Abend nicht einmal, dass er noch lebt. Offensichtlich sollte ich dies auch nicht erfahren. Du musst wissen, dass er offiziell auf diesen Ländereien begraben liegt.“

Desmond Adams sah seinen Sohn ungläubig an.

„Mir scheint, hier geschehen einige merkwürdige Dinge. Aber die Tatsache, dass er mich ins Leben zurückgeholt hat, lässt mich ziemlich sicher sein, dass er ebenfalls am Leben ist. Es wäre mir wirklich wichtig, Steve.“

Der Angesprochene seufzte abermals und sagte dann:

„Ich werde mein Möglichstes tun, das verspreche ich dir.“

TBC


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck