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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 26

von Kira Gmork

Ganz lieben Dank für die Reviews! Ich mach jetzt keine großen Worte, sondern lade mal schnell Kapitel 26 hoch...ich hoffe das ist Euch recht.

26. Kapitel

Hermine eilte die Halle in Richtung Hauptportal entlang, als sie plötzlich eine Stimme aus einem Seitengang hörte. Ein drohendes Zischen ließ sie abrupt stehenbleiben. Sie sah mit entsetzten Augen was sich dort gerade abspielte.

"Du hast wohl gedacht, du könntest dich vor mir verstecken. Aber was ein Malfoy will, das bekommt er auch - merk dir das. Früher oder später wirst du mich anbetteln zu mir gehören zu dürfen."

Dracos Miene verzog sich zu einem kalten Grinsen, während er Jessica losließ, die er soeben noch an eine der Wände gedrückt hatte. Hermine stürmte auf den Slytherin zu und schrie ihn an:

"Laß sie sofort los, du widerliches Schwein."

Im gleichen Moment zog sie ihren Zauberstab und ehe sie sich versah, hatte sie Malfoy einen Fluch entgegengeschickt, der ihn im hohen Bogen von den Füßen hob und an die gegenüberliegende Wand schmetterte.

Er schrie gellend auf und fiel dann bewusstlos zu Boden. Hermine war sofort zu Jessica geeilt, die schwer atmend auf den reglosen Draco sah: "Hermine, was hast du getan?" fragte sie ängstlich.

Die junge Gryffindor sah auf Draco und spürte wie die Wut, der Scham über ihre Unbeherrschtheit, wich. "So ein Mist," murmelte sie und ging widerwillig zu dem bewusstlosen Jungen.

Sie fühlte nach seinem Puls und hoffte, dass sie ihm nicht sämtliche Knochen gebrochen hatte. Fast im selben Moment kamen mehrere Schüler und Lehrer, durch den Lärm alarmiert, herbeigeeilt. "Was ist hier passiert?" vernahm Hermine die Stimme von McGonagall.

"Draco hat mich belästigt," stellte Jessica sofort klar, "Hermine hat mir nur geholfen." Gemurmel entstand unter den Anwesenden. Es wurden immer mehr Leute, die wissen wollten was vor sich ging. Inzwischen war auch Steve Adams eingetroffen und kam mit großen Schritten auf Hermine und Draco zu. Er sah kurz auf die Gryffindor und zischte sie an:

"Verschwinden Sie jetzt von hier. Ich werde mit Ihrer Hauslehrerin über den Vorfall sprechen." Hermine spürte wie Tränen der Wut in ihre Augen stiegen. "Sie sollten sich lieber darum kümmern, dass Draco seine Finger bei sich behält," stieß sie wütend hervor.

Die Stimme Harrys erklang auf einmal neben Hermine. Sie war kalt und drohend, wie Hermine es noch nie bei ihm gehört hatte. Seine Worte waren ebenfalls an Adams gerichtet: "Wenn Sie nicht dafür sorgen, dass er seine Finger von meiner Freundin lässt, dann werde ich dafür sorgen - auch wenn ich dafür von der Schule fliegen sollte."

Adams sah kurz zwischen Harry und Hermine hin und her. "Gehen Sie jetzt," wiederholte er, "alle," fügte er dann laut an.

Die Menge löste sich auf. Nur McGonagall blieb noch bei Adams, um ihm zu helfen Draco in den Krankenflügel zu bringen.

Harry hatte seine Arme um Jessica gelegt und redete tröstend auf sie ein. Dann blickte er zu Hermine, die mit hängendem Kopf neben ihnen herging. "Danke Hermine, das war wirklich stark."

Sie schüttelte mühsam beherrscht den Kopf. "Nein Harry, das war es nicht. Es war dumm - sehr dumm sogar," flüsterte sie fast.

"Es ist alles meine Schuld," sagte Jessica nachdenklich.

"Das ist es nicht. Du darfst dir nicht die Schuld geben. Schließlich kannst du nichts dafür. Ich...ich habe die Kontrolle verloren. Es ist meine Schuld. Ich hoffe nur, Draco ist nicht ernsthaft verletzt."

Harry sah Hermine von der Seite an. In seinem Blick konnte sie lesen, dass er ihre Hoffnung nicht teilte. "Schade, dass ich nicht rechtzeitig zur Stelle war. Ich hätte das liebend gerne übernommen," sagte er hasserfüllt. Quer durch die Halle kam plötzlich Ron auf sie zu.

"Hey, ich hab gehört was passiert ist. Hermine hat Draco eine Auszeit verpasst - cool. Laßt uns das mit einem Butterbier feiern! Ihr kommt doch mit nach Hogsmeade, oder?"

Harry sah Jessica fragend an. Diese nickte begeistert. "Ja, ein bißchen Ablenkung könnte nicht schaden." "Klar kommen wir mit," bekräftigte Harry. Ron sah fragend zu Hermine. Doch diese schüttelte vage den Kopf. "Geht ihr ruhig. Mir ist nicht nach Feiern. Ich hätte das nicht tun sollen," schloß sie beklommen.

"Er hat es verdient!" stellte Ron seinen Standpunkt klar.

"Ja, mag sein," gab Hermine zu, "aber ich möchte lieber hier bleiben. Trinkt ein Butterbier für mich mit. Vielleicht komme ich das nächste mal mit, wenn ein bißchen Gras über die Sache gewachsen ist."

Hermine hatte nicht das Gefühl, dass diese Geschichte so schnell aus der Welt sein würde, aber die anderen schienen mit ihrem Versprechen wenigstens einigermaßen zufrieden zu sein.

"Mach dir keine Gedanken mehr - wir stehen alle hinter dir," bekräftigte Harry. "Ich werde Dumbledore erklären, dass Draco es wieder versucht hat," sagte Jessica eindringlich. Hermine nickte nur.

"Los, macht dass ihr nach Hogsmeade kommt," sagte sie dann lächelnd. "Komm doch mit," bat Ron nochmals.

"Nein, ich will jetzt alleine sein." Hermine hatte es mit Nachdruck gesagt. "Du bist viel zu oft allein in letzter Zeit," sagte Ron und lächelte Hermine etwas verlegen an. "Ich will es wirklich so," erwiderte sie fast wütend.

"O.K, dann gehen wir jetzt. Solltest du deine Meinung ändern, dann komm doch nach," sagte Harry um die Situation zu entschärfen.

"Ja, werde ich...falls ich es mir anders überlege," sagte Hermine versöhnlicher. Dann endlich ließen die drei sie in Ruhe.

Hermine war nach weinen zumute. Sie war so wütend auf sich selbst. Wie hatte sie nur so unüberlegt handeln können?

Sie musste wissen wie schlimm es um Draco stand. Eher würde sie keine Ruhe finden. Also machte sie sich auf den Weg in den Krankenflügel.

Kaum hatte sie die Tür geöffnet, sah sie, dass sie in eine Versammlung geplatzt war. McGonagall, Adams und Dumbledore standen mit Poppy zusammen, die den Lehrern gerade Bericht erstattete. Als alle Blicke zu ihr wanderten, wäre Hermine am liebsten im Erdboden versunken. Dumbledore war schließlich derjenige, der sie hereinbat.

"Es wird Sie sicher auch interessieren was Madam Pomfrey zu sagen hat." Hermine atmete tief durch und betrat schließlich den Raum. Poppy sah sie neugierig an. Die anderen Lehrer wirkten eher zerknirscht.

"Nun, ich kann Knochenbrüche ausschließen. Die Wucht des Aufpralls hat ihm förmlich die Luft aus den Lungen gequetscht. Ansonsten hatte er fast schon unverschämtes Glück. Nach dem Aufwachen klagte er über Kopfschmerzen, gegen die ich ihm schon ein Medikament gegeben habe. Doch so, wie er mich eben angebrüllt hat, kann er unmöglich eine ernsthafte Gehirnerschütterung haben. Ich werde ihn noch etwas hierbehalten. Sollte ich jedoch recht haben mit meiner Einschätzung, dann kann er den Krankenflügel in ein oder zwei Stunden wieder verlassen."

Die Lehrer sahen allesamt erleichtert aus. Und obwohl Hermine nicht wusste, ob diese Geschichte für sie ein Nachspiel haben würde, fiel ihr ebenfalls ein Stein vom Herzen. Nun hielt sie es für besser, sich schnell zu verabschieden.

"Einen Moment noch Miss Granger. Ich werde Sie begleiten," ließ sich Dumbledore vernehmen. Er schloß zu ihr auf und gemeinsam verließen sie den Krankenflügel.

Als sie außer Hörweite der anderen waren, sagte er mit eindringlicher Stimme: "Miss Granger, ich hatte Sie gewarnt. Dieser Zauberstab ist sehr mächtig. Sie müssen vorsichtiger sein. Auch was Ihr außergewöhnliches Wissen angeht. Sie dürfen sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Nicht in diesem Fall!"

Hermine schluckte schwer.

In letzter Zeit war ihr Gefühlsleben derart auf den Kopf gestellt, dass sie nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war.

Dennoch nickte sie Dumbledore zu. Dieser hob die Augenbrauen und beugte sich dann ein Stück näher zu ihr. Er sprach ganz leise in ihr Ohr: "Sie wissen, dass er keine Aktionen von Ihnen möchte - helfen Sie ihm einfach indem Sie für ihn da sind."

Er richtete sich wieder auf und blickte ihr noch einmal nachdrücklich in die Augen. Hermine brauchte nicht zu fragen von wem er sprach. Sie spürte wie alles in ihr zusammenbrach. Dumbledore wusste es! Er wusste wie sie für ihren Lehrer empfand.

Doch kaum hatte dieses Gefühl Besitz von ihr ergriffen, lächelte Dumbledore sein gütiges Altmännerlächeln und sie war sich nicht mehr sicher, ob er in ihr nur eine junge Frau sah, die sich um jemand anderen sorgte - um irgendjemand.

Der Direktor wandt sich plötzlich um und ging davon. Hermine stand da und merkte wie ihr Herz bis zum Hals schlug. Er hatte ihr Motiv völlig durchschaut.

Sie hatte es nicht aus Wut über Dracos Übergriffe auf Jessica getan. Nicht hauptsächlich jedenfalls, sondern weil sie in Draco denjenigen erkannt hatte, der Snape hatte töten wollen. Ihr Hass auf Draco hatte sich so gewaltsam Bahn gebrochen, weil sie Snape hatte rächen wollen.

Doch Dumbledore hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht ihre Aufgabe war. Snape hatte es nicht gewollt.

Mit dem Gefühl wieder einmal alles falsch gemacht zu haben, verließ sie das Schloß und machte sich auf den Weg zum Grab.

Fast wünschte sie sich durch irgendjemanden daran gehindert zu werden in das dunkle Grab hinabzusteigen. Sie fühlte sich so zerrissen. Der eine Teil von ihr wollte so sehnlichst zu ihm. Doch der andere Teil versicherte ihr höhnisch, dass diese Liebe ihr Untergang war. Bereits jetzt war sie unfähig die Kontrolle über ihr Handeln zu behalten. Und Snape? Was verbarg sich wirklich hinter dem was er tat? Warum hatte er sie auf einmal gerne in seiner Nähe? Sie zweifelte plötzlich an allem. Es gab nur einen Weg dies herauszufinden. Sie musste ihm Fragen stellen. Fragen, die er nicht einfach beseite schieben durfte.

Und mit diesem, alles beherrschenden Gedanken machte sie sich auf den Weg durch die Dunkelheit. Die Hoffnung, dass er Licht in ihr Chaos bringen könnte, spornte sie an die Tunnel in Rekordzeit hinter sich zu bringen.

Er hatte sich in all der Zeit offensichtlich weiterhin ausgiebig mit dem Studium der Blindenschrift beschäftigt. Sie sah, dass er bereits einige der Seiten 'gelesen' haben musste. In krakeliger Handschrift sah sie Notizen daneben liegen.

"Ich habe Ihnen einige Dinge notiert, die Sie mir besorgen sollen...wenn Sie so freundlich wären," fügte er schnell an. Hermine schloß kurz die Augen. War es das, warum er ihre Nähe auf einmal ertrug?

Er wollte lediglich, dass sie einiges für ihn erledigte. Ihm half Blindenschrift zu erlernen...das war alles. Die Fragen, die sie ihm hatte stellen wollen, waren auf einmal so belanglos. Für ihn war die Sache klar.

Ihr Herz fühlte sich an, als würde es von einer riesigen Faust gepackt und zusammengedrückt. Im schwachen Lichtschein sah sie ihn mit einer Mischung aus Sehnsucht und Entschlossenheit an. Plötzlich verschwamm er vor ihren Augen. Stumme Tränen liefen über ihr Gesicht.

Dann entrang sich ein Schluchzen ihrer Kehle und sie schlug entsetzt die Hand auf den Mund.

Snape zog die Augenbrauen zusammen und legte den Kopf etwas schief, wie er es sich in letzter Zeit angewöhnt hatte, wenn er ein Geräusch einzuschätzen versuchte.

Hermine fühlte wie die Tränen nun unaufhaltsam flossen. Sie spürte eine Hilflosigkeit, wie nie zuvor in ihrem Leben. In dieser Situation war ihr analytischer Verstand eine unerträgliche Last für sie. Denn es war ihr völlig klar, dass er sie für verrückt halten musste.

Für ihn war sie eine zusätzliche Belastung, da sie ihre Emotionen nicht unter Kontrolle hatte. Er würde kein Verständnis für eine hysterische Schülerin haben. Und das war sie ohne Zweifel. Völlig hysterisch!

"Ich muss gehen," sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Seine Augenbrauen zogen sich noch ein Stück weiter zusammen. Hermine wusste wie idotisch sie ihm vorkommen musste.

Sie hatte diesen Weg zurückgelegt, doch kaum dass sie vor ihm stand, begann sie zu heulen und wollte wieder weg. Das war wirklich idiotisch!

Er setzte zum Sprechen an, doch sie musste einfach sofort von hier verschwinden, ehe sie sich noch lächerlicher machte. "Nein, ich muss gehen," sagte sie erneut und stürzte aus dem Raum.

Sie war einige Meter durch den dunklen Tunnel gestolpert, als sie von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt stehenblieb und sich auf den Boden gleiten ließ. Sie lehnte sich an die Wand und vergrub den Kopf in ihren Armen. Das Schluchzen schüttelte ihren ganzen Körper. Doch sie war unfähig etwas dagegen zu unternehmen. Am liebsten wäre sie für immer hier sitzen geblieben. Mitten in der Dunkelheit, wo niemand ihre Tränen sah - wo man sie einfach vergessen würde. Alles in ihrem Kopf schien so wirr zu sein. Kein klarer Gedanke war mehr vorhanden. Es war nicht auszuhalten. Die Wut über sich selbst brachte noch mehr Tränen zum Vorschein. Weinen war so sinnlos - verdammt! Es änderte rein gar nichts. 'Hör auf zu heulen', schnauzte sie sich in Gedanken an. Doch es half nichts.

Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr alleine war. 'Nein, lass ihn das nicht mitbekommen' dachte sie verzweifelt. Sie hatte doch die Flucht ergriffen damit er nicht durch ihr Geheule genervt wurde. Warum war er ihr gefolgt? "Lassen Sie mich," sagte sie in die Dunkelheit hinein. Hermine hörte ihn tief atmen. Dann spürte sie, wie er sich neben ihr niederließ. Wortlos legte er den Arm um sie und zog sie an seine Seite.

Ein Feuersturm schien durch ihren Körper zu toben.

Sie fühlte sich geborgen in seinem Arm, doch der Gedanke, dass er nicht wusste, was er damit sonst noch bei ihr auslöste, verursachte ihr ein schlechtes Gewissen. Deshalb löste sie sich etwas von ihm. Nun schlug das schlechte Gewissen erneut zu. Seit vermutlich etlichen Jahren zeigte Snape Mitgefühl, doch sie wies ihn ab.

So musste es wohl für ihn aussehen - doch es war besser so, dachte Hermine, denn die Gefühle, die sie empfand, gingen über das Gefühl getröstet zu werden weit hinaus. Es war alles schrecklich verfahren. Er sagte immer noch keinen Ton. Wahrscheinlich war er verletzt. Hermines Wut auf sich selbst steuerte einem neuen Höhepunkt zu. Sie musste es ihm irgendwie erklären.

"Danke, aber ich...kann nicht," sagte sie in der Hoffnung, dass er ihr Gestammel irgendwie verstehen würde. Sie hörte ihn seufzen. Dann spürte sie auf einmal, wie er ihr sanft die Hand aufs Gesicht legte.

Hermine hielt den Atem an. Hatte er denn nicht verstanden? Doch sie ließ ihn gewähren. Zu schön war das Gefühl von ihm berührt zu werden. Seine Fingerspitzen strichen sachte ihre Tränen fort. Dann, völlig unerwartet, nahm er seine Hand wieder weg und seufzte erneut. Hermine glaubte dies alles nur zu träumen. Eine Zeitlang saßen sie einfach nebeneinander, ohne auch nur ein Wort zu wechseln.

Nur ihr Atem war in diesem unterirdischen Tunnel zu hören. Sie stellte fest, dass seiner fast ebenso schnell ging wie ihrer. Dies musste einfach ein Traum sein. Dass er sich ihrer Traurigkeit freiwillig gestellt hatte, schien ihr immer noch völlig unrealistisch. Er hatte ihre Tränen ertragen. Mehr noch, er teilte nun die Stille mit ihr, als sei es das Natürlichste der Welt. Es vergingen noch einige Minuten, bevor Hermine sich räusperte. Sie wusste nicht, was sie zu ihm sagen sollte. Doch er kam ihr ohnehin zuvor:

"Möchten Sie immer noch gehen?" fragte er leise. "Nein," erwiderte sie zaghaft. Eine weitere Minute verstrich in gemeinsamer Stille. Dann erhob Snape sich vorsichtig. Sie spürte, wie seine Hand nach ihrer suchte. Er half ihr auf und für einen Moment standen sie dicht beisammen.

"Sie halten mich sicher für verrückt," begann Hermine unsicher. Doch er unterbrach sie sofort: "Nein, das tue ich nicht. Bitte...keine Entschuldigungen mehr," sagte er entschlossen.

Hermine spürte, dass es ihm ernst war.

"Lassen Sie uns zurückgehen," erwiderte sie nun wesentlich gefasster.

Als sie in seiner, mehr als bescheidenen Behausung, angekommen waren, wies er auf einen der Sessel und forderte sie auf sich zu setzen. Sie beobachtet, wie er sich ihr gegenüber niederließ. Sein Gesicht schien seltsam verändert. Es wirkte viel weicher jetzt.Der Wunsch dieses Gesicht zu küssen, bohrte sich tief in Hermines Inneres.

In diesem Moment war ihr klar, dass sie mit diesen Qualen würde leben müssen. Sie konnte sich diesen Empfindungen nicht entziehen. Es schien ihr Schicksal zu sein. Doch sie würde von nun an stark sein.

Snape stand plötzlich auf und ging zu einem Regal, auf dem er einige Dinge für die Teezubereitung untergebracht hatte. Er griff nach einem Topf und ließ Wasser hinein. Doch plötzlich hielt er inne. "Verdammt," murmelte er. "Was ist?" fragte Hermine automatisch. "Ohne ein anständiges Feuer und ohne meinen Zauberstab kann ich wohl kaum das Wasser zum kochen bringen."

Sein Zauberstab - das hatte sie ja völlig vergessen!

Hektisch griff sie in ihren Umhang und zog seinen Zauberstab heraus. "Ich habe Ihren Zauberstab," sagte sie schnell. Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und schien zu stutzen. Hermine hatte plötzlich Angst, er würde sie anbrüllen. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck vermittelte ihr das Gefühl, dass sie zu sehr in seine Privatspähre eingedrungen war.

Doch schon im nächsten Moment war dieser Ausdruck verschwunden und er streckte die Hand aus. "Dürfte ich Sie dann bitten ihn mir zu geben," forderte er. "Natürlich," beeilte sich Hermine zu sagen und legte den Stab in seine Hand.

Er fühlte kurz mit beiden Händen über das vertraute Holz und sie glaubte ein kurzes Lächeln auf seinem Gesicht zu erkennen.

"Das Zaubern ohne Stab ist zwar möglich - aber bei weitem anstrengender," sagte er und richtete zur Demonstration den Zauberstab auf den Topf mit dem Wasser. Nur wenige Sekunden später brodelte die Flüssigkeit und Snape machte sich erneut an die Zubereitung des Tees.

Dann stellte er eine der Tassen vorsichtig vor Hermine auf den Tisch und setzte sich erneut ihr gegenüber. "Haben Sie einen neuen Zauberstab," fragte er. "Hmm..." brummte Hermine. Sofort hob er eine Augenbraue in die Höhe. "Aber...?" fragte er.

Hermine dachte einen Moment darüber nach, ihm die Geschehnisse einfach zu verheimlichen, doch sie war sich sicher, dass Snape es ihr übel nehmen würde, wenn er von ihrer Dummheit erst von Dumbledore hören würde.

Also biss sie die Zähne aufeinander und überlegte, in welche Worte sie ihre Beichte am besten packte. "Ich hab ihn schon eingesetzt..." begann sie bedeutungsschwer. Er nickte auffordernd, damit sie weitersprach. "Tja, also...ich hab wohl seine Stärke ein wenig unterschätzt."

"Was ist passiert," fragte er plötzlich mit seiner bekannten Lehrerstimme. Hermine schluckte. "Ich...ich hab Draco angegriffen," sagte sie schwach. Snape holte tief Luft. "Darf ich fragen warum?" sagte er scharf.

"Weil er eine Freundin von mir bedrängt hat - zu wiederholten male," fügte sie an, um ihrem Argument mehr Ausdruck zu verleihen.

"Bedrängt? Wie soll ich das verstehen?" Seine Stimme klang kalt. Hermine fühlte sich plötzlich in den Zaubertrankunterricht zurückversetzt. Ihr war äußerst unbehaglich zumute. "Naja, bedrängt eben. Das erste mal wollte er sie küssen, obwohl sie sich gewehrt hat. Jessica hat sogar nach Gryffindor gewechselt um ihm aus dem Weg gehen zu können, aber er hat ihr heute aufgelauert und ihr gedroht."

Snape verzog keine Miene, während er sich anhörte was passiert war. "Jessica...Sie meinen Jessica Scott?" fragte er nachdenklich. Hermine spürte einen eifersüchtigen Stich in ihrem Herzen. Wie hatte sie auch ernsthaft erwarten können, dass die außerordentlich attraktive Schülerin ihm nicht aufgefallen wäre.

"Ja," erwiderte sie knapp. "Was ist dann passiert?" fragte er interessiert. Hermine fühlte erneut die nagende Eifersucht.

"Ich hab gesehen, wie er sie gegen eine Wand gedrückt hat, daraufhin habe ich ihm einen Fluch auf den Hals geschickt. Eigentlich wollte ich ihn nur damit...naja...wegstoßen."

"Eigentlich?"

"Hmm...also, mein neuer Zauberstab ist wohl ziemlich stark - Draco ist im hohen Bogen gegen die Wand gekracht."

"Ah..." machte Snape.

Hermine sah ihn mit großen Augen an. Er schrie sie nicht an. Das war soweit schon mal gut. Aber sie konnte sehen, dass er über das Erzählte nachdachte. "Es ist ihm aber nicht viel passiert," stellte Hermine schnell klar.

"Ich habe den Eindruck Mister Malfoy wird den heutigen Tag nicht so schnell vergessen,"sagte er schließlich.

Hermine starrte Snape mit offenem Mund an, was diesem natürlich völlig entging. Als es plötzlich an der Tür klopfte, zuckte Hermine heftig zusammen. "Komm rein Albus," rief Snape laut. Kurz darauf betrat der Direktor den kleinen Raum. Er warf einen Blick zu Hermine und sprach sie ruhig, aber sehr bestimmt an:

"Miss Granger, Sie müssen jetzt leider gehen," und mit einem Blick zu Snape fügte er an:

"Severus, wir haben viel zu tun. Wir müssen jetzt beginnen, damit du rechtzeitig fertig bist."

TBC


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton