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Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 25

von Kira Gmork

Vielen Dank an Isabel Dumbledore. :)
Und es gibt ein rasend schnelles Update zur Halbzeit der Story :)

25. Kapitel

"Es ist gleich Mittag. Ich sollte mich auf den Weg machen. Wenn ich nicht in der Großen Halle erscheine, dann werden Harry und die anderen bestimmt misstrauisch."

Hermine sah wie Snape die Stirn runzelte. Offenbar hatte er keinerlei Zeitgefühl mehr. "Natürlich Miss Granger," sagte er enttäuscht.

Sie stand vorsichtig auf und griff nach ihrer Kleidung. "Alles trocken," murmelte sie in seine Richtung. Diesmal blieb er mit gesenktem Kopf in das Studium der Blindenschrift vertieft, während sie sich hastig anzog. Doch als sie gerade fertig war, hob er den Kopf und sah in ihre Richtung.

"Nehmen Sie wenigstens eine der Kerzen mit für Ihren Weg," sagte er ehrlich besorgt.

Sie räusperte sich: "Ja...danke...das werde ich tun - aber..."

"Was?"

Hermine wollte nicht so unbeholfen klingen wie sie sich fühlte: "Ich weiß nicht, ob ich es schaffe den Stein über dem Grab ohne Zauberstab zu bewegen."

Snape legte das Buch vor sich auf den Tisch und stand auf, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen:

"Der Zauberstab dient lediglich dazu Ihre Kraft zu bündeln. Doch wer es schafft sich zu konzentrieren und seinen ganzen Willen auf die Ausführung des gesprochenen Zaubers zu legen, der kann die meisten Zauber auch ohne Stab ausführen. Wie ich Sie kenne Miss Granger, werden Sie diese Leistung mit Bravour erfüllen. Versuchen Sie es einfach. Falls Sie es nicht schaffen sollten, dann bleibt Ihnen immer noch der Weg zu mir zurück und Sie müssen genauso wie ich auf die Rückkehr von Professor Dumbledore warten - in diesem Falle wären wir solange gewissermaßen beide lebendig begraben."

Seine Ansprache hatte bei Hermine für eine Gänsehaut gesorgt. Einerseits weil sie es als beklemmend empfand hier vielleicht nicht mehr aus eigener Kraft herauszukommen und andererseits weil Snape ihr gerade ein Kompliment gemacht hatte. Oder war es nur wieder ein Hinweis darauf gewesen, wie unendlich perfekt sie stets sein wollte?

"Ich werde nach dem Mittagessen wiederkommen - falls ich es schaffe hier überhaupt herauszukommen,"sagte sie unsicher.

Er seufzte kurz auf: "Besorgen Sie sich lieber einen neuen Zauberstab. Ich werde auch noch hier sein wenn Sie das erledigt haben."

Hermine glaubte einen spöttischen Unterton bemerkt zu haben. Natürlich hatte er recht. Sie musste heute noch in die Winkelgasse. Vielleicht konnte Dumbledore ihr helfen? Die junge Frau beschloß gleich nach dem Mittagessen zu ihm zu gehen. Wortlos nahm sie eine Kerze aus dem Halter an der Wand und drehte sich noch einmal zu Snape um, der immer noch dastand und lauschte.

"Ich werde jetzt gehen Sir," sagte sie leise.

Er machte einen Schritt auf sie zu: "Ich werde Sie bis zum Ausgang begleiten."

Sie schnappte fassunglos nach Luft. "Nein, das geht doch nicht - ich meine...das brauchen Sie wirklich nicht!"

"Ich bestehe darauf - und jetzt will ich keine Widerworte mehr hören," erwiderte er streng.

Hermine trat, gefolgt von Snape, in den Gang und musste sich bereits nach wenigen Metern eingestehen, dass sie froh über seine Begleitung war. Die Kerze flackerte so heftig, dass sie Angst hatte, sie würde jeden Moment verlöschen. Doch nun war sie nicht mehr allein.

Snape ließ eine Hand an der Felswand entlanggleiten, kam ansonsten aber erstaunlich schnell und sicher voran. "Sir, darf ich Sie etwas fragen?"

Severus Snape stöhnte gequält auf, doch Hermine bemerkte, dass es nicht sehr überzeugend klang und so fuhr sie fort: "Professor Adams ist also auf unserer Seite?"

Er blieb einen Moment stehen: "Wie kommen Sie darauf, dass es anders sein könnte?"

Sie blieb ebenfalls stehen. "Durch das was Sie gestern zu Professor Dumbledore sagten. Sie meinten er könne seine Rolle nicht mehr überzeugend spielen, wenn er wüsste, dass Sie leben. Also komme ich zu dem Schluß, dass der Lord glauben soll, er gehöre den Todessern an."

Snape schnaubte durch die Nase. "Sehr klug überlegt Miss Granger. Aber in einem Punkt muss ich Sie korrigieren - er gehörtden Todessern wirklich an. Aber er ist auf unserer Seite - darin haben Sie vollkommen recht. Doch sollte der Lord dies herausbekommen, dann wird er ihn auf der Stelle töten - also rate ich Ihnen Ihr Wissen für sich zu behalten!"

Sie zuckte ein wenig zusammen unter seinen unmissverständlichen Worten. Gemeinsam setzten sie den Weg nun fort. Hermine grübelte darüber nach. "Dann hat der Lord Sie deshalb versucht zu töten, weil Ihre Spionrolle aufgeflogen ist?"

"Miss Granger - dies scheint nicht Ihr Tag zu sein. Erst verabreichen Sie Ihrem Zauberstab eine Feuerbestattung und nun liegen Sie mit Ihren Rückschlüssen völlig daneben."

"Soll das etwa lustig sein?" fauchte sie ihn an. Doch er ging einfach darüber hinweg.

"Nein, der Lord ist nicht dahinter gekommen, dass ich für Dumbledore spioniert habe. Es war wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme, damit ich den Todessern keinen Schaden zufügen kann, nachdem ich für sie völlig nutzlos geworden bin. Allerdings werden wohl nicht viele gegen meine Ermordung gestimmt haben. Eher im Gegenteil - dadurch hat sich jemand ziemlich profiliert."

Es dauerte keine drei Sekunden, da stieß Hermine aus was sie dachte: "Malfoy"

Nun blieb Snape erneut stehen. Hermine las Ãœberraschung auf seinem Gesicht. "Wie kommen Sie darauf?"

"Es war Draco, der versucht hat Sie zu töten, nicht wahr?"

"Nicht schlecht Miss Granger. Sie finden zu Ihrer alten Form zurück," sagte er jovial.

Sie sah im Geiste wieder Dracos Lächeln an Snapes Grab vor sich. "Diese verdammte miese Ratte hat selber den Tod verdient," fauchte Hermine plötzlich von Hass überwältigt.

"Nein Hermine, noch ist dieses Spiel nicht zu Ende gespielt. Und wer zu den Gewinnern oder Verlierern gehört, wird sich erst noch zeigen."

Die junge Frau riss erstaunt die Augen auf. Weniger jedoch über seine Nachsicht Draco gegenüber, als vielmehr aus der Tatsache heraus, weil er sie gerade beim Vornamen genannt hatte.

"Wie haben Sie es geschafft zu überleben?" fragte sie um ihre Verblüffung zu überspielen.

"Mr. Malfoy ist ein schlechter Beobachter. Es war mir klar, dass er mir Gift verabreichen würde. Denn es war eher unwahrscheinlich, dass er mich mit bloßer Gewalt oder einem Zauberspruch töten würde. Der Plan des Lords ist noch nicht soweit gediehen, dass er offen zeigen darf, wer auf seiner Seite steht. Das heißt, mein Tod sollte entweder wie ein Unfall, oder wie Selbstmord aussehen. Was eignete sich dazu besser als Gift? Doch da Adams nicht zum Brauen eines neuen Giftes aufgefordert wurde, konnte es sich nur um eines handeln, das ich selbst im Dienste des Lords gemischt hatte. Da ich stets auch ein Gegengift entwickelt hatte, musste ich lediglich einen ziemlich übel schmeckenden Cocktail aus meinen Vorräten hinunterkippen, bevor ich meinen Besucher empfangen konnte. Der Rest war reine Schauspielerei. Draco war so aufgeregt über seinen vermeindlichen Sieg, dass er wohl gar nicht auf den Gedanken kam meinen Tod genauer zu überprüfen - wofür ich sehr dankbar bin."

Inzwischen waren sie an der Verbindungsstelle zu dem engeren Tunnel angelangt.

"Den Rest schaffe ich schon alleine Sir," sagte Hermine entschieden. Doch kurz darauf hörte sie seine geknurrte Antwort: "Ich habe gesagt ich begleite Sie...und außerdem kann mir ein wenig Übung, mich hier zurechtzufinden, nicht schaden. Los, gehen Sie weiter...ich folge Ihnen." Hermine sah ein, dass es sinnlos gewesen wäre ihm zu widersprechen. Sie kroch in den Tunnel hinein. Die Kerze erlosch bereits nach ein paar Metern und so tastete auch Hermine sich durch die völlige Finsternis. Als sie die Wand vor sich spürte, setzte sie sich erschöpft hin und wartete auf Snape, der auch prompt gegen sie stieß. "Tut mir leid," murmelte er. "Nichts passiert," versicherte sie schnell.

"Los, probieren Sie Ihr Glück ohne Zauberstab," forderte er sie umgehend auf. Hermine richtete all ihre Gedanken auf die Grabplatte und sprach den Zauber, der sie bewegen sollte. Doch - nichts geschah.

Sie räusperte sich und versuchte es noch einmal. Doch ihre Konzentration wurde durch Snapes Nähe und seinen Atem, der über ihre Haut strich, eindeutig gestört. Sie fühlte sich plötzlich sehr schwach und ihr inneres Gleichgewicht schien reichlich aus der Bahn geworfen zu sein.

"Sir - wären Sie so freundlich das zu übernehmen?" fragte sie leise, weil sie davon ausging, dass er allein aus diesem Grunde mitgekommen war. Er hatte geahnt, dass sie versagen würde.

"Nein," kam seine knappe Antwort.

"Nein?" fragte sie ungläubig zurück.

"Nein," bekräftigte er abermals. Dann etwas freundlicher: "Sie schaffen das Hermine. Konzentrieren Sie sich nur darauf, was Sie mit dieser Platte anstellen wollen - auf nichts sonst!" betonte er ausdrücklich.

Hermine fragte sich plötzlich ob Snape die Fähigkeit besaß in ihre Gedanken einzudringen, ohne dass sie es bemerkte. Doch sie verbannte solche Überlegungen schnell aus ihrem Kopf und tat was er ihr gesagt hatte. Und nun klappte es tatsächlich. Diese verdammte Platte bewegte sich ein winziges Stück. Plötzlich legte Snape ihr eine Hand auf die Schulter und flüsterte: "Warten Sie - da ist jemand am Grab."

Hermine erschrak fast zu Tode, über die Berührung - über seine eindringliche Stimme in der Dunkelheit und über die Tatsache, dass sie beinahe alles verdorben hätte, weil sie gar nicht auf die Idee gekommen war, dass sich dort gerade jemand aufhalten könnte. Sie hoffte, dass derjenige die leichte Bewegung der Grabplatte übersehen hatte. Dann konnten sie eine leise Stimme durch den winzigen Spalt vernehmen.

"Ich hoffe, Sie haben Ihren Frieden gefunden." Hermine erkannte die Stimme von Adams. Und auch Snape hatte ihn wohl erkannt, denn als sie hörten wie Adams die Grabstätte verließ murmelte er: "Dieser Narr."

"Er glaubt Sie seien tot - vergessen Sie das nicht," sagte Hermine eindringlich. Doch Snape schnaubte nur und sagte: "Gehen Sie jetzt, bevor der nächste kommt und sein Gewissen erleichtern will."

Hermine hörte soviel Bitterkeit in seiner Stimme, dass sie ganz traurig wurde. Sie versuchte erneut alle Gedanken auf das Wegschieben der Platte zu konzentrieren und als sie diesmal den Spruch sprach, war es schon viel einfacher sie zu bewegen. "O.k. das sollte reichen. Da passe ich durch...vielen Dank für Ihre Begleitung."

Snape zögerte einen Moment, "Seien Sie vorsichtig und zu niemandem ein Wort über die Dinge die Sie wissen!" ermahnte er ein letztes Mal.

"Natürlich nicht," gab sie empört zurück. Dann sehr viel versöhnlicher: "Ich werde bald wiederkommen."

"Gehen Sie jetzt," lautete seine Antwort und Hermine kletterte aus dem Grab heraus. Dann wandte sie sich um und sprach den Spruch um die Platte wieder zu verschließen. Snape war bereits nicht mehr zu sehen.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

"Wie geht es ihm?"

Dumbledore sah über den Rand seiner Brille hinweg auf die junge Schülerin. Hermine zuckte unbestimmt mit den Schultern. "Ganz gut, glaube ich. Er läßt sich jedenfalls nichts anderes anmerken."

Der Direktor seufzte tief. "Ja, das ist leider wahr." Dann straffte er seine Gestalt: "Was kann ich denn für Sie tun Miss Granger?"

Sie fixierte plötzlich einen Punkt neben seinem Kopf um ihm nicht in die Augen blicken zu müssen. "Ich habe meinen Zauberstab zerstört. Deshalb wollte ich Sie fragen, ob Sie mir helfen könnten einen neuen zu beschaffen."

Für einen Moment herrschte Stille. Dann kratzte Dumbledore sich nachdenklich am Bart. "Miss Granger, darf ich Sie fragen, wie dies passieren konnte?" Hermine schluckte, dann leierte sie die Version hinunter, die sie sich vorher überlegt hatte.

"Ich wollte die Kerzen entflammen, aber mein Zauberstab fiel mir aus der Hand und rollte direkt in die glühenden Steine."

Sie sah Dumbledore nun direkt in die Augen um ihn von der Wahrhaftigkeit ihrer Worte zu überzeugen. Aus einem naheliegenden Grunde hatte sie es für Besser gehalten, nichts von nasser Kleidung zu erzählen. Doch in Dumbledores Augen glitzerte es vor Belustigung.

"Es beruhigt mich irgendwie Miss Granger, dass selbst Ihnen solche Mißgeschicke passieren. Denn manchmal gerät man in Situationen, die man unmöglich vorhersehen konnte. Doch wenn man ehrlich ist, dann sind es solche Wendungen, die das Leben erst interessant machen, nicht wahr?"

Hermine stand der Mund offen. Sie bezweifelte stark, dass Dumbledore ihr Mißgeschick noch so amüsant finden würde, wenn er wüsste, dass sie daraufhin halbnackt bei ihrem Lehrer gesessen hatte. Also nickte sie schnell zustimmend und fragte dann noch einmal nachdrücklich:

"Würden Sie mir helfen?"

Dumbledore strich seinen Bart glatt und erwiderte: "Aber natürlich. Doch ich habe eine Frage an Sie. Eigentlich hätte ich diese Besorgung selbst erledigen müssen, doch nun kann ich Sie bitten..."

Hermine sah den Direktor neugierig an. "Wenn Sie bei Ollivander sind, würden Sie mir dann bitte den Zauberstab mitbringen, den ich dort in Auftrag gegeben habe?"

"Natürlich Sir," erwiderte Hermine erfreut darüber, dass sie nun endlich auch einmal dem Direktor einen Gefallen tun konnte.

"Er ist bereits bezahlt," fügte Dumbledore an und deutete dann auf seinen Kamin.

"Sie können meinen Kamin benutzen, wenn Sie startklar sind."

"Das bin ich," bestätigte Hermine. Ein paar Minuten später beförderte das Flohnetzwerk sie in die Winkelgasse. Hermine machte sich sofort auf den Weg zu Ollivanders Laden. Sie wollte ihre Besorgungen so schnell wie möglich erledigen, denn sie wollte Snape heute gerne noch einmal besuchen und riss die Tür zum Laden so heftig auf, dass die Türglöckchen wild bimmelten.

Mr. Ollivander stand hinter seiner Ladentheke und sah sie missbilligend an. "So stürmisch junge Frau? Liegt ein Notfall vor?"

Hermine senkte verlegen den Kopf. "Nein. Ich brauche einen neuen Zauberstab," gab sie dann kleinlaut zu.

Der alte Mann kniff die Augen etwas zusammen. Dann hob er den Kopf und sah tadelnd auf sie herab. "Ich kenne Sie. Sie kommen aus Hogwarts," sagte er dann langsam.

"Ja - bitte, würden Sie mir einige Zauberstäbe zeigen?"

Nun schnalzte Ollivander mit der Zunge. "Aber, aber junge Dame. Sie sollten doch wissen, dass die Auswahl eines Zauberstabs Zeit in Anspruch nimmt - viel Zeit," stellte er dann klar.

Hermine lächelte ihn kurz an. Dann straffte sie ihre Gestalt und ging nah an die Ladentheke heran.

"Ich weiß Mr. Ollivander. Deshalb komme ich ja zu Ihnen. Sehen Sie, Zeit ist genau das, was ich im Moment nicht habe - deshalb vertraue ich mich einem Fachmann wie Ihnen an. Sie können mit Ihrer Erfahrung bestimmt viel schneller herausfinden, welcher Stab für mich geeignet ist, nicht wahr?"

Ollivander schien über diese Worte zu grübeln. "Ja, in der Tat. Nun, dann lassen Sie uns mal sehen."

Er öffnete einen grauen Karton, in dem ein Zauberstab auf rotem Filz lag. "Ist ein ganz neuer. Mit größter Sorgfalt gefertigt. Der Kern besteht aus Megalodon-Schuppen."

Hermine sah auf den schwarzen Zauberstab und dann kritisch zu Ollivander. "Megalodon? Ich denke die sind ausgestorben."

Ollivander zog ihr den Zauberstab unter der Nase weg. "Woher beziehen Sie Ihre Informationen? Etwa von Muggeln? Die glauben doch nur an das, was sie sehen! Muggel glauben auch nicht an Drachen, oder Einhörner...und wir wissen doch alle, dass es die ebenfalls gibt."

Hermine nickte schnell um ihm recht zu geben. "Ja, natürlich. Aber ein Megalodon? Wie sind Sie an die Schuppen gekommen?"

Dies schien eindeutig die falsche Frage gewesen zu sein, denn der Verkäufer holte tief Luft um eine zweifelsohne sehr lange Geschichte zu erzählen. "Darf ich ihn ausprobieren?" unterbrach ihn Hermine rigoros.

Ollivander hielt ihr beleidigt die Schachtel wieder unter die Nase. Vorsichtig griff Hermine nach dem Stab und hob ihn heraus. Für einen Moment geschah gar nichts und sie wollte ihn enttäuscht wieder weglegen. Doch plötzlich durchströmte sie ein Gefühl der Vertrautheit, gepaart mit unbändiger Entdeckungslust. Von dem Stab war ein kurzes Leuchten ausgegangen, das zu Hermines Hand gewandert war und nun zwischen Hand und Zauberstab wieder erlosch. Hermine erinnerte sich plötzlich daran, wie sie ihren ersten Zauberstab ausgesucht hatte.

Das Gefühl, nicht sie habe gewählt, sondern der Zauberstab, hatte sich wiederholt. Auf Ollivanders Gesicht lag nun ein wohlwollendes Lächeln. "Ich wusste Sie sind der Beste," lobte ihn Hermine überschwenglich.

Der alte Mann winkte bescheiden ab. "Nun, wenn man sein Fach versteht..." erklärte er geschmeichelt.

Dann wurde er ernst. "Dies ist ein mächtiger Stab. Nicht leicht zu handhaben. Gehen Sie vorsichtig damit um."

"Ja, natürlich," erwiderte Hermine, die froh war, dass diese Sache so schnell und gut erledigt war.

Sie bezahlte für ihre neue Errungenschaft und wollte schon den Laden verlassen, als sie sich selbst vor die Stirn schlug. "Ah - ich habe noch etwas vergessen. Ich sollte für Professor Dumbledore den Zauberstab mitbringen, den er bei Ihnen in Auftrag gegeben hat."

Sofort verdüsterte sich die Miene des Mannes. "Moment, ich werde ihn holen," sagte er knapp.

Hermine wunderte sich ein wenig über seine Verärgerung. Als er kurz darauf mit einem weißen Karton auftauchte hatte sich seine Laune anscheinend noch verschlechtert. Er öffnete den Karton und hielt Hermine den Stab unter die Nase. "Versteh einer was in Dumbledore vorgeht..." murmelte er leise.

Hermine sah ihn fragend an. Ollivander schloß mit einer schnellen Handbewegung den Deckel und schien ihr Schweigen als Zustimmung für die gute Qualität seiner Ware zu nehmen.

"...will, dass ich einen Zauberstab herstelle, der keinen Kern besitzt. Der völlig wertlos ist...nur ein Stück Holz. Aber das soll so aussehen wie die Vorlage, die er mir gegeben hat. Verrückter Kauz," schloß er mürrisch.

Hermine konnte sich nicht entscheiden, wer von den beiden alten Männern der verrücktere Kauz war, doch dies behielt sie lieber für sich.

Sie steckte auch diesen Zauberstab ein und verließ den Laden um so schnell wie möglich zur Schule zurückzukehren.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Als sie wieder im Büro des Direktors angelangt war, schien es ihr, als habe dieser bereits auf sie gewartet.

"Alles erledigt?" fragte er sofort. Hermine zog beide Zauberstäbe aus ihrem Umhang und nickte. "Zeigen Sie mal Ihren neuen Stab," sagte Dumbledore interessiert.

Sie gab ihn ihm.

Er betrachtete das schwarze Holz und schloß einen Moment die Augen. "Oh, ein sehr mächtiger Zauberstab. Seien Sie vorsichtig damit. Sie werden sich erst an ihn gewöhnen müssen."

Hermine murmelte Zustimmung. Dann gab sie Dumbledore den anderen Zauberstab. Sie wartete einen Moment, doch er nahm ihn wortlos entgegen und ließ ihn in einer Schublade seines Schreibtisches verschwinden. In Hermines Magen entstand ein ungutes Gefühl. Sie wusste, dass es sie nichts anging, aber sie musste die Frage, die ihr auf der Seele brannte dennoch stellen: "Professor Dumbledore, bitte...würden Sie mir sagen, warum Sie Professor Snape einen nutzlosen Zauberstab zurückgeben wollen?"

Der Direktor sah sie überrascht an. Dann schlich sich ein verstehendes Lächeln auf sein Gesicht. "Sie sind wirklich sehr aufmerksam Miss Granger. Doch nicht aufmerksam genug. Dies ist keine Nachbildung von Professor Snapes Zauberstab."

Hermine wurde rot, weil sie den Professor falsch verdächtigt hatte. Plötzlich wurde ihr alles klar. Wie hatte sie so dumm sein können? Sie atmete tief durch, dann sagte sie: "Es ist eine Nachbildung von Dracos Zauberstab. Er kam mir doch gleich so bekannt vor."

Dumbledore lächelte leise. Dann ging er erneut zum Schreibtisch und öffnete eine andere Schublade. "Dies ist Professor Snapes Zauberstab. Vielleicht wären Sie so freundlich mir heute nochmals einen Gefallen zu tun und ihn ihm zu bringen?"

Hermine glaubte in Dumbledores Augen ein lauerndes Funkeln zu sehen. Sie vermutete, er habe längst durchschaut, dass sie so schnell wie möglich zu ihrem ehemaligen Zaubertranklehrer wollte. Sie nahm den Zauberstab ehrfurchtsvoll in Empfang und spürte wie sie erneut rot wurde. Was würde Snape davon halten, dass sie seinen Zauberstab mit sich herumtrug?

'Jetzt reiß dich mal zusammen Hermine - es ist doch nur ein Stückchen Holz' ermahnte sie sich in Gedanken.

'Ja, aber ein Stückchen Holz, in dem auch immer ein Stück der Persönlichkeit des Besitzers steckt,' widersprach ihre innere Stimme.

"Ich werde jetzt am besten gehen," sagte sie schwach zu Dumbledore.

Der alte Mann lächelte: "Tun Sie das. Und grüßen Sie mir Severus."

TBC


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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