Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

In der Dunkelheit - Kapitel 24

von Kira Gmork

Vielen Dank an RainOfSalt, Isabel Dumbledore und Electra für die Reviews zum letzten Kapitel
LG, Kira :)


24. Kapitel

Nie war Hermine so dankbar für das Wochenende gewesen wie an diesem Tag. Durch Poppys Anweisungen war sie nun auch nicht weiter dazu verpflichtet, diesen Samstag im Krankenflügel zu verbringen. Schon beim Frühstück hatte sie ihren besorgten Freunden mitgeteilt, sie wolle heute einen langen Spaziergang unternehmen, um einen klaren Kopf zu bekommen.

Ron hatte etwas kritisch angemerkt, dass das Wetter nicht gerade ideal sei, um eine längere Wanderung zu unternehmen, aber im Großen und Ganzen waren wohl alle froh darüber, dass Hermine sich wieder halbwegs normal verhielt. Sie hatte ihre Freunde davon überzeugen können, dass Dumbledore ihr gründlich den Kopf zurechtgesetzt hatte. Er habe an ihre Vernunft appelliert und sie sehe ein, dass sie völlig übertrieben reagiert habe. Dennoch hatte sie darum gebeten, ihre Freunde sollen sie ein wenig in Ruhe lassen. Zumindest Zweien würde das wohl nicht weiter schwer fallen.

Harry und Jessica schienen ihre Zuneigung zueinander nicht im Mindesten verbergen zu wollen, und Hermine hatte das Gefühl, als würde man in Zukunft tatsächlich viel Glück brauchen, um einen von beiden allein anzutreffen.

Sie war selbst verblüfft darüber, wie gelassen sie dies nahm. Doch wenn sie ehrlich war, dann musste sie sich eingestehen, dass ihre Gedanken primär auf etwas anderes konzentriert waren. Auf jemand anderen um genau zu sein.

Kaum hatte sie das Schloß verlassen, sah sie sich unauffällig um, ob ihr auch niemand folgte. Als sie sich sicher wähnte, schlug sie den Weg zur alten Eiche ein.

"Hermine, es wird gleich wieder regnen - du solltest lieber wieder zum Schloß zurückkehren," hörte sie die brummige Stimme Hagrids und zuckte heftig zusammen.

Der riesige Wildhüter stand zwischen ein paar Bäumen. Er hatte eine Axt in der rechten Hand und sah sie wirklich besorgt an. Hermine lächelte unsicher.

"Ich möchte nur ein Stück laufen. Ich brauche frische Luft."

Hagrid, dem Hermines untypisches Verhalten der letzten Tage ebenfalls nicht entgangen war, nickte verständnisvoll. "Ja, es gibt nichts Besseres, als sich den Kopf mal anständig durchpusten zu lassen. Aber mir ist im Moment eher nach einem behaglichen Feuer. Musste nur erst neues Holz holen."

Damit begann er einige frisch geschlagene Scheite einzusammeln.

"Ich geh dann mal..." sagte sie. Hagrid brummte ihr zu und ließ darauf ein Augenzwinkern folgen. "Würde mich freuen wenn ihr mal wieder auf eine Tasse Tee vorbeikommt - Du, Ron, Harry und vielleicht auch diese Jessica."

Hermine musste lächeln. Neuigkeiten sprachen sich in Hogwarts wirklich schnell herum. "Das werden wir Hagrid. Ganz bestimmt," sie winkte ihm zum Abschied und ging weiter am Waldrand entlang. Doch hatte sie nun die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Hermine konnte sich nur zu gut vorstellen, welche Sorgen sich Hagrid machen würde wenn er bemerkte, dass sie zu Snapes Grab ging.

So lief sie eine Weile und bemerkte kaum, dass es zu regnen begonnen hatte.

Als sie dichten Rauch aus Hagrids Schornstein aufsteigen sah, musste sie ein wenig in sich hineingrinsen. Hagrid durfte eigentlich nicht zaubern, dennoch hatte er es auf irgendeine Weise geschafft, das feuchte Holz zum brennen zu bringen. Doch selbst wenn er dazu Magie eingesetzt hatte, so wäre es nicht das erste mal, dass Hermine dichthielt. Sie drehte sich in die andere Richtung und sah noch einmal zu Hagrids Hütte.

Erst jetzt wagte sie es, sich erneut der Grabstätte zu nähern. Als sie an der schweren Marmorplatte angelangt war, sah sie sich nochmals um. Dann holte sie ihren Zauberstab hervor und wiederholte Dumbledores Spruch. Sie hielt gebannt den Atem an. Tatsächlich schob sich die Platte zur Seite und gewährte ihr Zugang zu der Höhle. Die Wurzeln der Eiche waren ebenfalls zur Seite gewichen und Hermine atmete ein letztes mal die feuchte kalte Luft ein, bevor sie sich in die Finsternis dieses langen Tunnels begab.

Ohne Dumbledore war dieser Gang gleich nochmal so beklemmend wie am Tag zuvor. Fast hatte sie sich vor ihrer eigenen Stimme erschreckt, als sie "Lumos" flüsterte. Der Lichtschein ihres Zauberstabs warf ihren eigenen Schatten unheimlich an die Wand. Hermine beeilte sich diesen engen Teil schnell hinter sich zu lassen. Als sie in den wesentlich geräumigeren Teil der Höhle trat, atmete sie erleichtert durch. Immer schneller trugen sie ihre Füße in die Richtung des verborgenen Raumes. Nur ihr eigenes Keuchen und der Hall ihrer Schritte waren in der Dunkelheit zu hören. Dann gelangte sie endlich an die Tür, die sie die ganze Zeit über vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte.

Sie hob die Hand und hielt plötzlich inne. Erst jetzt merkte sie, wie aufgeregt sie war. Bislang hatte sie das Gefühl auf die Dunkelheit und die Strapazen schieben können. Doch nun musste sie es sich eingestehen. Ihre Nerven waren zum zerreißen gespannt. Nur Dumbledore wusste wo sie sich aufhielt. Keiner, außer dem Direktor ahnte, dass sie mit Snape ganz allein hier unten war.

Kurz schloß sie die Augen und versuchte ihren Gedanken Einhalt zu gebieten. Dann klopfte sie mehrfach gegen die Tür. Kräftig war ihr Klopfen gewesen. Sie hatte nicht den Eindruck einer schwachen jungen Frau erwecken wollen, die sie tatsächlich nun einmal war. Kurz darauf öffnete Snape ihre eigenhändig die Tür und fauchte sie an: "Ich bin vielleicht blind - aber nicht taub!"

"Verzeihung Sir. Ich bin etwas nervös."

Snape gewährte ihr Einlaß und setzte sich wieder auf den gleichen Sessel, auf dem er schon am Vortag gesessen hatte. Hermine wartete nicht länger darauf, dass er sie ebenfalls bat Platz zu nehmen, sondern setzte sich einfach. Für einen Moment erschien es ihr, als sei seit Gestern keinerlei Zeit vergangen. Hier unten war es völlig gleich, ob es Tag oder Nacht war, ob es regnete oder die Sonne schien. Dumbledore hatte recht - es war ein schreckliches Versteck.

"Was ist der Grund für Ihre Nervosität? Haben Sie das Gefühl es sei Ihnen jemand gefolgt?"

Hermine strich ihr nasses Haar zurück. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie vom Regen völlig durchnässt war. "Nein. Es ist mir niemand gefolgt. Es ist nur so, dass der Weg hierher ein wenig...unheimlich ist."

Snape schwieg einen Moment. Als er nun sprach, konnte sie tatsächlich so etwas wie Mitgefühl heraushören. "Wenn der Weg Ihnen Angst macht, dann müssen Sie dies nicht auf sich nehmen. Sie sind zu nichts verpflichtet Miss Granger."

"Ja...ich weiß," antwortete sie knapp und schlang die Arme um ihren zitternden Körper. Snape legte den Kopf etwas schief. Er hatte offensichtlich aus diesen paar Worten etwas herausgehört. "Haben Sie so große Angst Miss Granger?" fragte er ungläubig.

Das Zittern wurde nun stärker. "Nein, mir ist nur kalt, Sir. Es regnete," erklärte sie mit schwacher Stimme. Hermine schloss aus seinem Gesichtsausdruck, dass er überrascht war, wenn er es auch nicht aussprach. Sie holte ihren Zauberstab hervor und drehte ihn in ihre eigene Richtung um einen Wärmezauber zu sprechen und ihre Sachen zu trocknen, doch ihre klammen Finger und das Zittern ließen das Unglück seinen Lauf nehmen.

Der Zauberstab glitt ihr aus der Hand und rollte mitten in die glühenden Steine.

Hermine sprang schnell auf und wollte ihn festhalten, doch es war schon zu spät. Innerhalb von Sekunden kokelte das Holz ihres wichtigsten Zaubererutensils.

Sie stöhnte entsetzt auf.

Snape sparte es sich, nach den Geschehnissen zu fragen. Seine Nase verriet ihm überdeutlich was passiert war.

"Sie sollten sich so schnell wie möglich um einen neuen Zauberstab kümmern Miss Granger. Ich würde Ihnen ja meinen anbieten um sich zu trocknen, aber ich habe ihn nicht. Professor Dumbledore hat ihn mitgenommen um einige Modifikationen vorzunehmen, die mir bei meinem Vorhaben hilfreich sein werden."

Hermine sah traurig auf das verschmorte Stück Holz, das einst ihr Zauberstab gewesen war. Verdammt, dabei waren es lediglich ein paar glühende Steine, die noch nicht einmal genug Wärme für diesen kleinen Raum brachten. Als hätte Snape soeben ihre Gedanken gelesen, sagte er: "Leider kann ich hier unten kein richtiges Feuer machen. Dazu reicht die Belüftung nicht aus. In der Kanne ist noch etwas warmer Tee. Bedienen Sie sich. Und nehmen Sie das hier."

Hermine erkannte im Halbdunkel, dass er ihr eine Decke hinhielt.

Sie stand auf und näherte sich ihm vorsichtig. Es schien so unwirklich von Snape eine Decke gereicht zu bekommen. Doch schnell griff sie danach und wickelte sie um sich.

"Falls Sie die nassen Sachen ausziehen möchten, dann tun Sie sich keinen Zwang an," sagte er leise.

Hermine schnappte erschrocken nach Luft. War der Sauerstoff hier unten so wenig, dass sie schon halluzinierte? Dann fügte er trocken an: "Ich bin blind Miss Granger - schon vergessen?"

Sie hatte keine Ahnung was sie darauf sagen sollte, also stammelte sie: "Geht schon - danke."

Er schüttelte stumm den Kopf. "Gut, wie Sie wollen - es ist Ihre Gesundheit." Hermine hatte das untrügliche Gefühl, dass er sie für dumm, wenn nicht sogar für feige hielt.

Also stand sie auf und legte die Decke auf den Sessel.

Dann begann sie die nassen Sachen auszuziehen und vor den glühenden Steinen auszubreiten. Dabei bemühte sie sich so lautlos wie möglich zu sein. Als sie nur noch in Unterwäsche dastand, sah sie kritisch in seine Richtung und bemerkte ein leises Lächeln auf seinem Gesicht.

Schnell griff sie zu der Decke und wickelte sie hastig um sich. "Können Sie etwa doch sehen?" fragte sie entsetzt, obwohl sie von seiner Blindheit überzeugt war.

"Nein Miss Granger - leider nicht."

"Darf ich dann fragen warum Sie lachen?"

Snape versuchte wenigstens ein schuldbewusstes Gesicht zu machen: "Ich kann zwar nicht sehen, aber meine Phantasie hat dadurch nicht gelitten - eher im Gegenteil," er wurde augenblicklich wieder ernst. "Ich hätte das nicht sagen sollen - verzeihen Sie mir," sagte er in völlig ungewohntem Tonfall.

Hermine fehlten schier die Worte.

Sie war sich bewusst, dass die Situation hier als ziemlich heikel eingestuft werden konnte. Doch dann besann sie sich auf die Umstände, durch die dies alles hier zu Stande gekommen war. Es würde das Beste sein, wenn sie sich völlig normal gab. Hermine stand auf und nahm sich etwas von dem Tee. Überrascht stellte sie fest, dass er eine zweite Tasse bereit gestellt hatte.

'Fast so, als habe er mich erwartet,' schoss es ihr durch den Kopf. Die Tasse fest umklammert, setzte sie sich wieder in den Sessel und zog die Decke fester um sich. Während sie an dem Tee nippte, beobachtet sie ihn. Er schien es zu spüren, denn seine Augenbrauen zogen sich kritisch zusammen.

Sie musste plötzlich an die Beerdigung denken. Daran, dass sie ihn nicht hatte anstarren wollen, so wie all die anderen es getan hatten. "Das muss furchtbar gewesen sein...ich meine...Ihre...Beerdigung. Sie haben doch alles mitbekommen, oder?"

Ein Mundwinkel Snapes zog sich plötzlich in die Höhe. "Furchtbar war die Grabrede von Professor Dumbledore. So...emotional."

Hermine stutzte einen Moment. "Hätten Sie es sich anders gewünscht?"

"Ich hätte mir gewünscht nicht aufgebahrt zu werden. Aber es war leider nötig um auch den Letzten von meinem Tod zu überzeugen."

Hermine spürte einen Kloß in ihrer Kehle. Ja, die Beerdigung war in der Tat äußerst überzeugend gewesen. Immerhin wäre sie keine Sekunde auf den Gedanken gekommen, dass dies alles nur eine Show sein könnte. "Ich fand Professor Dumbledores Grabrede sehr schön," sagte Hermine unbeholfen.

Snape machte eine wegwerfende Handbewegung. "Die Hälfte davon war wohl mehr für meine Ohren bestimmt, als für die der angeblich Trauernden. Der ständige Einwand, ich hätte mehr zeigen sollen wie ich empfinde...als ob das je jemanden interessiert hätte."

"Mich interessiert es," sagte Hermine und verstummte sofort.

Sie biss sich auf die Unterlippe während Snape erneut den Kopf schieflegte. Auf seinem Gesicht bildete sich eine Frage, die sie erkennen konnte bevor er sie ausgesprochen hatte: "Warum, Miss Granger?"

Sie fühlte, dass es ein Fehler gewesen war diesen Schritt zu wagen. "Ich weiß es nicht..." sagte sie hilflos.

"Professor Dumbledore hat mir erzählt, dass Madam Pomfrey den Verdacht hegt, dass Sie..."

"Madam Pomfrey hat keine Ahnung!" unterbrach Hermine ihn lautstark.

Snape verstummte.

Hermine konnte förmlich sehen wie er nachdachte. Sie spürte Tränen in ihre Augen steigen. Herrgott, warum war dies alles so schwierig?

"Ich habe kein Helfersyndrom. Ich mag Sie...irgendwie..." sagte sie mit immer leiser werdender Stimme.

Snape schien völlig sprachlos.

Plötzlich stand er auf und ging bedächtig zu einem Tisch, der an der hinteren Wand stand. Er holte ein Buch und ging in Hermines Richtung.

"Dieses Buch enthält Blindenschrift. Ich war bisher nur in der Lage ein paar wenige Buchstaben zu erkennen. Würden Sie mir helfen die Blindenschrift vollständig zu erlernen?"

Hermine begriff, dass er nicht in der Lage war, auf ihr Geständnis einzugehen. Doch was hatte sie ihm schon gestanden? Lediglich einen Bruchteil von dem, was sie für ihn empfand. Wenn er nicht in der Lage war zu akzeptieren, dass sie ihn mochte, wie war es dann damit bestellt, dass sie sich inzwischen sicher war, in ihn verliebt zu sein?

Nie durfte er dies erfahren, schwor sie sich.

Er hatte sie endlich gebeten ihm zu helfen. Mehr durfte sie unmöglich erwarten.

"Ja," lautet ihre Antwort daher schlicht und sie schlug das Buch auf um in die Welt der Blindenschrift einzutauchen.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Adams hatte nicht vor, am Mittagessen teilzunehmen. Wäre es nach seinem Herzen gegangen, dann hätte er das Essen am liebsten ganz eingestellt. Doch sein Körper verlangte nach Nahrung und die Schmerzen, die er verarbeiten musste, ließen es eigentlich nicht zu, dass er sich ausgerechnet jetzt eine strikte Diät verordnete.

Doch nachdem Steve Adams sein Frühstück bereits mit aller Macht hinuntergewürgt hatte, entschied er, dass das Auslassen des Mittagessens nicht gleich einen Ohnmachtsanfall nach sich ziehen würde. Eine ganze Schar von Schülern bewegte sich auf die Große Halle zu und damit genau in die entgegengesetzte Richtung, in die er unterwegs war.

Er war froh, dass heute Samstag war, denn so blieb es ihm überlassen dem Essen fernzubleiben, ohne dass jemand eine genauere Erklärung dafür haben wollte. Als er an der Eingangstür angekommen war, zog er seinen Umhang fester um sich und trat dann dem Regen trotzend ins Freie. Ein kurzer Blick zum Himmel zeigte ihm, dass der Regen wohl so schnell nicht nachlassen würde.

Er seufzte kurz auf. Gab es hier überhaupt anderes Wetter? Doch wenn er ehrlich war, dann hätte auch der schönste Sonnenschein nicht vermocht einen Lichtschimmer in seine Seele zu schicken. Er stapfte über die große Wiese in Richtung Waldrand. Das Ziel seiner Wanderung war ihm nur unterschwellig bewusst.

Er wusste wie sinnlos es war zum Grab zu gehen. Was würde sich dadurch ändern? Was erhoffte er sich davon? Vielleicht einen Snape, der aus seinem Grabe zu ihm sprechen würde? Einen Snape, der ihm sagen würde, dass er ihm verzieh? Selbst wenn Snape noch leben würde, hätte er wohl kaum diese Worte benutzt.

Es war unsinnig - es war völlig irrational - und dennoch lenkten ihn seine Schritte unaufhaltsam genau dort hin.

Erst als er davor stand und die Inschrift des Grabsteines las, konnte er seiner Trauer zum ersten mal freien Lauf lassen. Steve Adams sank auf die Knie und flehte leise um Vergebung. Er verbarg das Gesicht in seinen Händen und die Welt um ihn schien zu verschwimmen.

Der Regen wurde eins mit seinen Tränen und die erstickten Schluchzer gingen unter im Grollen des Donners. Doch plötzlich glaubte er ein anderes Geräusch zu hören. Er spähte völlig entsetzt durch seine Finger, als er glaubte die Marmorplatte habe sich eben ein Stück bewegt. Mit angehaltenem Atem starrte er auf die große steinerne Platte, doch nichts tat sich. Natürlich - seine Nerven spielten ihm einen Streich. Er hatte wirklich für einen Moment geglaubt Snape würde aus seinem Grab auferstehen um mit ihm zu sprechen.

Was für ein Narr er doch war!

Wütend über seine Schwäche stand er abrupt auf und sah ein letztes mal auf das Grab. Wenn Snape ihn hier so gesehen hätte, was hätte er ihm da wohl gesagt? Wahrscheinlich hätte er auf seine trockene Art gelacht und voller Abscheu verlauten lassen: "Sehen Sie - ich habe es gewusst, Sie sind zu schwach. Sie werden nicht lange überleben."

Aber er hatte Snape überlebt.

Doch er wünschte, er hätte seinen Platz mit ihm tauschen können. Nichts war so, wie er es sich immer für sein Leben erhofft hatte. Er hatte nun kein Leben mehr. Auch wenn er noch nicht in der Erde ruhte.

Er war dem Tode geweiht.

"Ich hoffe Sie haben Ihren Frieden gefunden," murmelte er, bevor er sich umdrehte und mit eiligen Schritten wieder auf das Schloß zueilte.

TBC


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn mir früher jemand erzählt hatte, was einmal alles passieren würde, hätte ich kein einziges Wort geglaubt.
Joanne K. Rowling