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Fanfiction

Schlaflos. - Schlaflos.

von >Rumtreiberin<

Der Mond stand in dieser Nacht hell am Himmel. Es war zunehmender Mond und nur ein kleines Stück, ein oder zwei Tage, trennte ihn noch von der runden Vollkommenheit. Auch wenn er für menschliche Augen den Eindruck machte, ganz nah, beinahe greifbar zu sein - er schien die dunklen Kronen der Bäume zu streifen - war er doch so weit von dem Geschehen auf der Erde entfernt, dass sogar sein weißliches Licht flüchtig und unwirklich schien. Was interessierte es den Mond, wenn in seinem Schein Schicksale ihren Lauf nahmen? Wenn er das Leben eines Menschen beeinflusste, so geschah es beiläufig, mit derselben grausamen Zufälligkeit, mit der ein Mensch eine Ameise zertritt, ohne es zu bemerken und ohne jegliche Schuld.

Unberührt von den dunklen Wolken, die über den Himmel jagten, fiel das fahles Licht des Mondes durch das verdreckte Fenster eines Hauses, dessen Schäbigkeit die Nacht gnädig verbarg, und auf das Gesicht eines jungen Mannes, der sich in einem unruhigen Schlaf gefangen in seinem Bett hin- und herwarf, bis er schließlich mit einem leisen Keuchen auffuhr. Eine Weile starrte Severus Snape in die Dunkelheit, die sein Zimmer einhüllte und besonders in den Ecken undurchdringlich schien, dann tastete er nach dem Wasserglas, das immer auf seinem Nachttisch stand. Er hob es an die Lippen und trank in gierigen Zügen. Das Wasser schmeckte abgestanden, nach Staub und einem seltsamen Hauch von Vergangenheit.
Bloß nicht denken.
Er schwang seine Beine aus dem Bett und stolperte zu dem kleinen Waschbecken an der Wand, wobei er sich den Fuß an einer herumstehenden Kiste anstieß. Ein einzelner Tropfen hing noch am Wasserhahn und löste sich in dem Moment, als Severus Snape vor das Becken trat. Der junge Mann beugte sich darüber und drehte den Hahn auf, ließ Wasser über seine zitternden Hände laufen, wusch sich das schweißnasse Gesicht. Als er nach dem Handtuch tastete, fiel sein Blick auf sein eigenes Spiegelbild, das der zerbrochene Spiegel im blassen Lichteinfall reflektierte. Die Angst in seinen Augen machte ihm schmerzhaft seine Schwäche bewusst.
Er beneidete die Anderen, die es schafften, ihre Gefühle nicht nur meisterhaft zu verbergen, sondern gänzlich zu verdrängen. Auch wenn er wusste, dass viele sie dafür hassten und verachteten - er erkannte die Macht, die in dieser Fähigkeit lag. Seine Gefühle konnte er nicht kontrollieren, sie stiegen in ihm auf, wenn er es nicht erwartete, und hinderten ihn daran, Dinge zu tun, die er sich vorgenommen hatte. Auch in diesem Moment ließen sie ihn nicht los; er hatte versucht, sich in den Schlaf zu flüchten, doch selbst dort hielten sie ihn gefangen. Sein Verstand dagegen sagte ihm, dass er sich nicht so quälen sollte, sein Verstand, der ihm ein so viel besserer Gefährte war als die wechselhaften Gefühle. Und er hatte Recht, denn was hätte er, Severus Snape, noch tun können außer ein sinnloses Opfer zu bringen, das am Ende nur noch ein Leben mehr gefordert hätte - sein eigenes…
Erst die Gefühle machen ein Leben lebenswert. Wer hatte ihm das damals gesagt? War sie es gewesen?
So lange hatte er versucht, verzweifelt versucht, sie zu hassen mit all seiner Kraft, denn Hass war nicht so quälend wie dieses andere Gefühl, das sein Herz so leicht gemacht hatte, dass er geglaubt hatte, zu schweben - bis es sich in nichts als Schmerz aufgelöst hatte. Aber jetzt war sein Hass aufgebraucht und nur Ohnmacht war zurückgeblieben.
Ohnmacht. Wie oft hatte er sie schon erleben müssen?
Als kleiner Junge, wenn seine Eltern sich wieder gestritten hatten und er in der Ecke gekauert hatte, aufgezehrt von dem Wunsch, den Streit zu beenden, den kalten Hass in ihren Stimmen zu tilgen…
Als Teenager, wenn er ein weiteres Mal in einem Kreis stand und gedemütigt wurde, aufrechterhalten von dem Wunsch, es ihnen heimzuzahlen…
Und dann, als er miterleben musste, wie ihre Freundschaft zerbrach und sie ihn fallen ließ für andere…
All diese Male hatte ihn nur ein Gedanke aufrecht stehen lassen: Dass er nie wieder ohnmächtig sein würde, dass eines Tages er derjenige wäre, der handelte - und die anderen reagieren müssten.
Und jetzt, Jahre später, war er immer noch außerstande, etwas zu tun, während er sie ein weiteres Mal verlor…und diesmal für immer.
Für einen Moment lang hatte Severus Snape das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen in seinem stickigen Zimmer. Er bahnte sich einen Weg zum Fenster und riss es weit auf, sog die kühle Nachtluft ein und dachte an nichts, für ein paar gnädige Sekunden lang. Und ohne es zu bemerken, baute er einen Schutzwall um sich, um sein Herz, der jahrelang niemanden an ihn heranlassen würde. Er wollte nicht mehr fühlen, und wenn er doch dazu gezwungen war, sollte es Hass sein und keine Liebe.

Den Mond kümmerte das Schicksal des Mannes nicht, der in jener schlaflosen Nacht am Fenster stand; unberührt stand er am Nachthimmel und blickte auf die stumme Welt hinab. Es kümmerte ihn ebenso wenig wie das der beiden jungen Menschen, die kilometerweit entfernt in diesem Moment ihr Leben aushauchten.


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