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Fanfiction

Philtrum - Zauber des Anfangs - Der große Abschied, Teil 1

von NoctiVagux

oOooOooOo

Philtrum - Der Zauber des Anfangs
--- 32. Der große Abschied, Teil 1 ---
Dienstag, den 12. Mai 1998, ein zerstörtes Hogwarts


"Und was haben du und Ms Granger all die Wochen gemacht?" fragte Albus. "Wir haben an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet. Doch, darüber waren Sie ja informiert. Sie erinnern sich doch an den Antrag, dem Sie zugestimmt hatten?" "Ja, ja, das tue ich, Severus. Durchaus tue ich das … Hm, hängt das mit den merkwürdigen Vorfällen zusammen, die in der Mysteriumsabteilung für Furore gesorgt haben?" fragte der Schulleiter ganz beiläufig klingend, als solle das Gespräch verschiedene Richtungen einschlagen können, je nachdem wie sich Snape ihm gegenüber verhalten würde - egal ob verbal oder gestikulierend. "Meinen Sie diese dubiosen Liebestränke?" hob Severus kühl eine Augenbraue. "Ja, die meine ich." und die blaufunkelnden Augen bohrten sich in Snapes Schwarze. "Ja, wir versuchten uns an einem Gegentrank." bestätigte Snape gelassener, als Albus erwartet hatte. "Ja, eine gute Idee. Es ist euch ja geglückt und dies bei einem so perfekten Liebestrank, der Amortensia um das Vielfache in Wirkung und Nutzen übersteigt." murmelte der Schulleiter und blinzelte über seine Halbmondbrille hinweg. Snape nickte nur andächtig, wenngleich ihm innerlich das Herz in die Hose rutschte.

"Wenn Ms Granger so gut war, dass sie deinen Ansprüchen genügte, wird sie auch in Zukunft mit dir zusammenarbeiten?" Snape schluckte. Albus schmunzelte beinahe wissend. Die versteifte Haltung des Tränkemeisters sprach für Albus Bände, aber er wollte es aus dessen Mund hören. "Ms Granger hatte angedeutet, Zaubertränke als Beruf zu wählen." gab sein Schützling verbissen zu. "Und, wirst du es ihr empfehlen?" strich sich der Schulleiter durch seinen schlohweißen Bart und fixierte sein Gegenüber mehr und mehr. "Ihr empfehlen?" "Nun, da ihr bereits zusammen gearbeitet habt, wird sie doch ein Empfehlungsschreiben von dir erhalten, oder?" "Wenn sie es verlangt, werde ich eines erstellen." brummte der Meister der Tränke und ihm wurde dieses Frage-und-Antwort-Spiel langsam ungemütlich.

"Gut, dann wird sich ihr zukünftiger Mentor doch sehr darüber freuen können und Ms Granger darüber, dass du ihre Fähigkeiten auch für die restliche Welt als ausbaufähig siehst. Ihre neu erworbenen Erfahrungen werden jedem anderen Tränkemeister das Herz erweichen, wenn sie diesem dann fürsorglich zur Hand geht." griente der Schulleiter enthusiastisch mit zweideutiger Miene und klopfte Severus tapfer auf die Schulter. Severus schien bei diesen Worten ganz plötzlich bleicher 'Erfahrungen? Herz erweichen? … Zur … Zur Hand GEHEN?!?!' und ein seltsames Glitzern trat in seine Augen. Ganz Slytherin, schien ihm Besitz auf einmal verdammt wichtig zu sein. Er sah, wie Hermione einen anderen Tränkemeister zur Seite stand und komischerweise brauten sie vor seinem imaginären Phantasien nicht. Ihm wurde speiübel. "Danke, Severus." flüsterte Albus und der Tränkemeister eilte mit haarsträubenden Ängsten und steinernem Blick aus dem Raum hinaus.

'Anderer Mentor? Fähigkeiten? Glücklich?! Ein anderer Mentor, anderer Tränkemeister, anderer Mann… der… und… dann… NIE IM LEBEN!!!' ratterten seine slytherinartigen Gedanken leise wispernd und in seinem Kopf wuchsen sie in einem Crescendo heran bis sie ihn anschrien.

Als Severus Snape die Große Halle betrat, suchte er sofort nach einem braungelockten Haarschopf am Gryffindortisch. Er sah Hermione genau dort sitzen, wo er sich vermutete. Sie lachte mit Harry und Dean. Mit typischer Distanziertheit wehte ein "Ms Granger, bitte erscheinen Sie nach dem Abendessen in meinem Büro." der jungen Gryffindor um die Ohren. Dabei schaute er sie durchbohrend an. 'Ein anderer Mann, das werde ich zu verhindern wissen.' dachte er sich im Stillen. Sie drehte sich um und nickte nur beiläufig mit einem "Ja, Sir."

Harry schenkte seinem Lehrer böse Blicke, da Snape wieder einmal respektlos und kommandierend seinen Auftritt zelebriert hatte. Für Harry hatte Snape sich kein Stück geändert. Nach der Schlacht hatte Harry festgestellt, dass das Schwert Gryffindors fehlte und er ja versprochen hatte es Dumbledore zurückzugeben. Denn er war der Meinung gewesen, wenn Snape es nicht schaffen würde, so müsse er selbst Nagini den Garaus machen. Doch Snape hatte es ja geschafft. Dieser hatte nach Harrys Erscheinen vor seinem Büro dem Jungen nur das Schwert arrogant in die Hand gedrückt und schnarrend die Worte zelebriert: 'Potter, wie immer haben sie all ihre Habseligkeiten nicht zusammen. Hausgaben vergessen sie stets und ständig, Zaubertränke brauen sie nur im Mittelmaß. Tsss, tsss, tsss. Da muss man sich ja Sorgen machen. Ich kann Sie doch nicht ohne Schutz zum Schulleiter gehen lassen.' und Harry hatte das Schwert vor der Brust kleben. Harry wollte damals etwas sagen, aber Snape hatte ihm die Tür vor der Nase zugeknallt. Das war alles - kein Wort zu der Idee, die Harry mit dem Pfeil von Firenze gehabt hatte, kein Wort, dass Harry Snape dadurch den großen Auftritt verpasst hatte. Die Fledermaus der kerker blieb ein arrogantes Ekel.

Snape rauschte weiter zum Lehrertisch, ohne den James-Potter-Verschnitt auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben. "Was will der schon wieder von dir?" zischte Harry deutlich erbost. "Keine Ahnung." murmelte Hermione. Dumbledore trat plötzlich hinter sie. "Hat Professor Snape sie bereits in sein Büro bestellt?" fragte er glucksend und lächelte mild auf die Gryffindor ab. "Ja, das hat er Professor." schien sie ganz plötzlich fröhlich. "Gut, gut." zwinkerte ihr zu und ging beschwingt weiter, eine kleine Melodie vor sich hin summend.

Harry runzelte die Stirn. "Was suchst du denn noch bei…?" fragte er. "Harry! Wie du siehst, hat Dumbledore seine Finger mit im Spiel. Also, wo ist dein Problem?" fuhr sie ihm geradeschon zickig dazwischen. Er schnaubte und stocherte in seinem Kartoffelgratin herum. "Dumbledore hatte damals auch gewollt, das ich Okklumentikunterricht bei Snape nehme." gab er orakelnd von sich. "Nur weil du schlechte Erfahrungen gesammelt hast und unfähig bist deinen Geist zu verschließen, heißt das noch lange nicht, dass ich bei meinen Aufgaben auch versagen muss." knallte sie ihm barsch vor sein grollendes Benehmen. "Hey, das war ja auch nicht so gemeint. Außerdem, wenn ich so schlecht bin, warum hat es dann bei Snape auf der Schlacht funktioniert?!" ereiferte er sich und funkelte sie entrüstet an. "Ach einmal funktioniert es und schon bist du der große Meister." bebte ihre Stimme schrill zurück. "Ach, vergiss es doch. Wo sind eigentlich Ron und Ginny?" lenkte er plötzlich ab, da ihn Hermiones Worte verletzt hatten.

Doch das alles spielte er nur, weil sie verdammt noch einmal Recht hatte. Eingestehen konnte und wollte er sich seine Niederlage jedoch nicht. Er war als Gryffindor zu stolz. Doch nagte es an ihm, so wie er mit seiner Gabel auf seinem Teller herumkratzte. Er hatte getan, was er für Hermione tun konnte und dennoch, es schmeckte ihm nicht. Die Kluft zwischen Snape und ihm war einfach zu groß. Nie würden die beiden miteinander klar kommen. Doch da war ja Hermione… Er seufzte und malte sich seine Zukunft bitter aus - bei Kaffekränzchen in der gemeinsamen Wohnung von Hermione und Severus Snape. Im lief ein Schauer über den Rücken. Doch dann kam der Schalk zum Vorschein. 'Das könnte ich ihm ewig unter die große Hakennase reiben…' Ihm schmeckte ganz plötzlich das Essen ausgesprochen gut.

"Arthur hat sie abgeholt, nachdem Madame Pomfrey sie von der Krankenstation entlassen hatte. Sie wollten noch…" holte ihn Hermione in die Realität zurück. Harry nickte. "Ron hatte es gestern erwähnt. Doch dass er sich noch nicht einmal verabschiedet und Ginny…" "Du weißt, dass das mit Molly recht…" seufzte Hermione. "Ja, ich weiß. Nur möchte ich für Ginny da sein." Sanft strich sie Harry über Arm und Schulter. "Sie wird dich brauchen. Nur jetzt im allerersten Moment… Nun ja… habe Geduld." sprach sie zuversichtlich. "Ja, mir bleibt ja nichts anders übrig." brummelte er leise vor sich hin. Snape hatte seine Augen auf den Gryffindor-Tisch gerichtet, sah Hermiones Betüttelungen dem Potter-Balg gegenüber. 'Anderer Kerl… Anderer Mann… dieser Knirps.' Er schien innerlich völlig durchzudrehen. Jeder Typ älter als 17 Jahre schien jetzt ein potenzieller Feind in Sachen - Wie-erobere-das-Granger-Gör zu sein. Es war als würde das Philtrum erneut durch seine Adern fließen.

"Ob wir bei ihrer Beerdigung dabei sein dürfen?" fragte Harry. "Sicherlich. Ron hat gesagt, dass sie uns eine Eule schicken, wenn alles soweit ist." hatte auch Hermione erneut die Lust auf das Essen verloren. "Ja," seufzte Harry leise mit wässrigen Augen. Hermione verstand, dass sie ihn wie ihren eigenen Sohn behandelt hatte. Etwas, das Harry früher nie kannte und darüber sehr glücklich war. "Ja, keiner hätte gedacht, dass es Molly, Hooch, Moody, Flitwick und Cho…" Dean seufzte in Erinnerungen schwelgend. "Immer die Guten." und blickte verloren auf den Teller. Auch er war noch im Schloss geblieben. Beteiligte sich mühsam am Wiederaufbau der Schule, was nur schleppend voran ging. "Dafür ist es endlich vorbei." meinte Seamus leise. Einige warfen ihm bittere Blicke zu. "Ist doch so. Und jeder der mitgekämpft hat, wusste worauf er sich einlässt. Und… Mann, ich trauere doch auch." stand er mit feuchten Augen und einem Gesicht auf, als hätte er in eine Zitrone gebissen und verließ den Saal eilig.

Jeder hatte eben seine eigene Art mit dem Tod von bekannten Menschen umzugehen. Verübeln konnte man das niemanden. Auch wenn es nun schon drei Wochen her war. Vielen kam es in einer Minute wie gestern vor, in der nächsten als wären bereits Jahre vergangen. Es war einfach nur schwer damit umzugehen. Harry sehnte sich plötzlich nach Ginny. Er wollte sie in die Arme nehmen. Aber ihre Familie wollte einige Angelegenheiten erst einmal nur unter sich klären. Ab morgen dann, wo Wochenende war, durfte er endlich in den Grimmauld-Platz.

oOo

Viele der Kinder waren hier in der Schule geblieben, um sich abzulenken, unter Freunden zu sein, das Leben seinen gewohnten Gang gehen zu lassen - irgendwie und schnell und ruhig zugleich. Nur wenige waren zu ihren Familien gereist. Meist die, die jemanden im finalen Kampf verloren hatten. Neville trauerte um seine Großmutter und fragte sich, ob er denn zu den Prüfungen wenigstens wieder da sein würde.

Die Lehrerschaft hatte in einer Konferenz beschlossen, dass der Abschluss des fünften und siebten Jahrganges erst in den letzten beiden Augustwochen stattfinden sollte, wenn die Schule wieder in einem annehmbaren Zustand sei und dass bereits am letzten Maitag dieses Schuljahr enden würde. Zudem hatte man eine Liste an das schwarze Brett der Gemeinschaftshäuser ausgegeben, wo jeder Schüler entscheiden konnte, ob er denn die Prüfungen ablegen wollte oder nicht. Wenn nicht, dann musste er jedoch sein Schuljahr wiederholen. Wenn dann die Schüler in die Ferien entlassen wurden, standen per Posteulen Konsultationsstunden an, in denen die Schüler der Abschlussklassen ihre Lehrer mit Fragen löchern konnten. Wenn dann am 1. September die Erstklässler aufgenommen werden würden, sollten gleichzeitig die 7. Klasse ihre Abschlusszeugnisse erhalten. Alle anderen Klassen würden dieses Jahr keine Jahresendprüfungen haben.

Der Schulbetrieb war also nicht wieder aufgenommen worden. Zu traumatisiert waren alle Mitwirkende, das St. Mungos war überfüllt mit Verletzten aus Hogsmeade und einigen Ordensmitgliedern. Die Schüler wurden von Madame Pomfrey und Ginny auf Hogwarts versorgt. Jedoch reiste Ginny alsbald ab, um in den scheren Zeiten ihrer Familie beizustehen. Die junge Gryffindor hatte kaum Verletzungen von sich getragen, nur ein paar Kratzer gehabt, was wohl daran lag, dass Harry es nicht zugelassen hätte, das ihr etwas ernsthaftes passiert wäre.

Es war ein Monat der Besinnung, ein Monat der Reflexionen und der langsame Beginn des Abschiedes. Nach diesem Schuljahr würde alles anders werden.

oOo

Hermione hatte sich aus dem Gemeinschaftsraum zurückgezogen. Dort wurde jeden Abend mal mehr mal weniger Party gefeiert oder einfach nur miteinander geredet. Neville wollte sich mehr mit Kräutern beschäftigen, Luna wollte für ihren Vater in der Welt umherziehen, um die magischen Mysterien in Form von Berichten an den Quibbler weiterzugeben. Sie war schon immer fasziniert von all den geheimnisumwobenen, verqueren Märchen und Sagen der Magierwelt. Sie wollte sie alle enträtseln. Ron und Harry würden beide Auroren werden. Ginny hatte noch ein Jahr vor sich, aber liebäugelte mit der Ausbildung zur Medi-Hexe im St Mungos. Madame Pomfrey war mit ihrer Unterstützung auf der Krankenstation sehr stolz gewesen.

Hermiones Beine trugen sie von dem Gelächter weg, weg von dem Trubel und den Träumen der anderen. Sie träumte ganz anders. Sie hatte ihren Traumjob bereits in Angriff genommen. Die Zusage für ein Studium in Irland war bereits beschlossene Sache. Das ihr noch der Abschluss fehlte, war zweitrangig. Sie hatte zum ersten Mal keine Panik davor. Sie wusste, dass sie sie bereits jetzt ausgezeichnet bestehen würde. Ihre Sorgen um die Zukunft galten allein Severus. Sie würde ihn nie wieder sehen. Vielleicht ab und zu einmal in paar Jahren, falls er sich je als Tränkemeister zu einem Symposium seiner Zunft begeben würde. Doch glaubte sie, dass er auch diese Art von Gesellschaft vehement mied.

Kaum hatte sie sich vorgenommen in die Kerker zu gehen und dort endgültig ihre Unterlagen abzuholen, als Severus in der Eingangshalle auftauchte. "Wollen Sie zu mir, Ms Granger?" fragte er leise. "Ja, Sir." Er nickte und sie schritten nebeneinander her. Es war ein komisches Gefühl. Beide schienen mit der Situation überfordert. "Haben Sie bereits Pläne für Ihre Zukunft?" fragte er. "Sie wissen doch, dass ich Tränke studieren möchte und danke, dass sie mir eine Empfehlung geben möchten. Das bedeutet mir sehr viel." erwiderte sie geflissentlich, da sie sich offiziell auf den Gängen der Schule bewegten. "Ja, es ist meine Pflicht." zuckten seine Mundwinkel etwas.

Er hielt an. Genau musterte er ihr Gesicht, wie sanft das Licht der Fackeln sich auf ihre zarten Wangen und sanften Gesichtszüge legte. Keiner sagte mehr ein Wort. "Ich gehe nach Irland." unterbrach Hermione die Stille. In ihrem Magen zog sich alles zusammen. "Irland hat eine hervorragende Trankschule." erwiderte Severus kühl, innerlich jedoch war er gebrochen. "Waren Sie auch dort?" versuchte sie weiterhin das Gespräch aufrecht zu halten. "Nein, mir blieb damals keine Zeit für Wanderjahre." klang er fast verloren. "Vielleicht…" erzitterte ihre Stimme. "Ja?" Er suchte wieder ihren Blick. Hermione seufzte verlegen. "Vielleicht, wenn ich mal nicht weiter weiß, können Sie mich ja einmal besuchen und wir könnten gemeinsam diskutieren." ratterte sie geschwind runter. "Ja, vielleicht." murmelte er und nahm den Weg wieder auf.

In seinem Privatlabor angelangt, schaute Hermione sich erinnernd um. Ihre Unterlagen hatte sie bereits zwei Wochen vorher abgeholt. Er hatte sie damals deswegen zu sich ins Büro bestellt gehabt. Irgendwie war damals eine Distanz zwischen ihnen und heute war es nicht anders. Hermione wusste nicht ob es an ihr lag oder doch an Severus. Sie vermutete beides. Er konnte wohl von seiner Vergangenheit nicht loskommen und Hermione überkam eine tiefe Trauer. "Meine Mitteilung an Sie ist eigentlich nur eine: Ich habe das Empfehlungsschreiben für Sie noch nicht aufgesetzt und werde es Ihnen später per Post zukommen lassen." meinte Severus im gewohnten Lehrerton und hatte ihr den Rücken zugedreht. Ihm schnürte es den Hals zu. Er konnte es nicht mit ansehen, dass sie jetzt bald für immer aus seinem Leben verschwinden würde. Der Schmerz saß tief kauernd in ihm, so wie er früher immer verzweifelt zusammengekauert in einer Ecke gesessen hatte und seiner Verlorenheit frönte.

Eine Hand berührte seine Schulter. "Severus…" "Geh', bitte!" brachte er mühsam hervor. "Ich bin für dich da, egal was war, egal was ist oder noch sein wird." waren ihre letzten Worte, bevor das Schloss langsam zu klackte. Die Tür war zu und sie aus seinem Leben verschwunden.

oOo

Severus saß vor seinem Kamin. Zum ersten Mal seit Jahren hatte er Feuerwhiskey in der Hand und bereits die halbe Flasche geleert. Sein Blick war wässrig. Er warf das Glas scheppernd an die Wand und kauerte sich zusammen, drehte sich auf die Seite und starrte ins Nichts.

Er wusste weder Ein noch Aus. Als Severus die Empfehlung der Briefeule übergeben hatte, wusste er, dass er ein Feigling war. Damit war die letzte Chance auf ein… 'Ja was?!' fauchte er sich an. Er war sogar zu feige sich selbst einzugestehen, dass diese junge Gryffindor mehr für ihn bedeutete, als er es wollte. 'Du bist ein feiges Arschloch. Nie hattest du Mumm in den Knochen. Wann kapierst du endlich, dass du es ändern kannst. Du brauchst nur aufstehen, zu ihr gehen und es ihr sagen. Verdammt noch mal, wo ist das Problem?!' Er spuckte und giftete sich selbst an, fand sich unausstehlich - einfach zum Kotzen.

Das Problem schien Lily zu sein. Er hatte Angst, wenn er sich auf Hermione einlassen würde, wäre dies Hochverrat an Lily und was wäre das bitteschön dann für eine Liebe, für die er all die Jahre dies alles getan hatte und sie dann bei der nächstbesten Gelegenheit wegen dieses dämlichen Trankes einfach wegwerfen würde. Ein Schande wäre es. Er wollte zwar Hermione, hatte daran gedacht sie zu akzeptieren, aber jetzt wo es greifbar war, da schreckte er erneut zurück. Nie hatte er sich in diesem Moment so sehr dafür verflucht, dass er Lily liebte. 'Soll sie doch die einzige bleiben. Ich komme ohne Granger klar. Und wenn sie erst einmal sieht wer du bist, rennt sie eh davon, so wie Lily. Granger wäre sowas von naiv, sich mit mir einlassen zu wollen. Sie ist noch so jung.' brummte er. Doch dieses Hin und Herdenken tat fürchterlich weh. Andere heulten, er hingegen fraß den Schmerz gierig in sich hinein, so wie er es all die Jahre über getan hatte.

oOo

Doch immer wieder und immer öfter wechselte das Gesicht Lilys zu Hermiones. Wie sie lächelte, ihn genau musterte, sanft küsste. Leise begann sie zu flüstern. 'Lass los, geh… Ich bin bereits gegangen. Du hast alles noch vor dir, so viel Schönes. Ich bin die Erinnerung, sie ist Gegenwart und Zukunft.' 'Hermione, nein!' brüllte es in ihm. Sein Aufbegehren manifestierte sich in einem lauten Klirren und Hermiones Gesicht zersplitterte. Es war wieder Lilys Gesicht. 'Geh, Sev… lebe!' und ihn überkam eine Ohnmacht aus tiefster Schwärze, tief in den dunklen abgeschirmten Verliesen dieser Schule.

Irgendwann in der Nacht wurde er munter und es fröstelte ihn. Nach ein paar helfenden Tränken seinen Kater zu vertreiben, die Muskeln wieder zu entspannen, warf er sich einen Umhang um und wollte an die frische Luft. Zum ersten Mal wollte er aus dem stickigen Mief hier unten raus - hinaus in die Freiheit. Der Drang floss durch seine Adern wie ein Schrei nach Freiheit, der wild pochend in seinem Herzen gegen den Brustkorb hämmerte.


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Es gibt wunderbare Sequenzen – von der Spannung beim Trimagischen Turnier bis zum Humor und Herzschmerz beim Weihnachtsball, aber das treibende Element ist der traumhafte Thriller, in dem es ein echter Bösewicht auf Harry abgesehen hat – und nur Harry allein in der Lage ist, ihm die Stirn zu bieten.
Mike Newell über den vierten Harry-Potter-Film