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Fanfiction

Philtrum - Zauber des Anfangs - So nah und doch so fern

von NoctiVagux

oOooOooOo

Philtrum - Der Zauber des Anfangs
--- 29. So nah und doch so fern ---
Samstag, den 25. April 1998, Godrics Hollow und andere Orte


Der Frühling bahnte sich mit seiner satten grünen Macht durch die Gehwegplatten hindurch, besprenkelte Wiesen mit bunten Farbtupfern. Die Bäume wiegten ihr erstes grünes Kleid sanft im Wind. In der Sonne krabbelten Insekten, es zwitscherte in den Bäumen. Alles roch so frisch und duftete nach vielen Blumen dieser Jahreszeit. Der Frühling war eine wahrhaftige Auferstehung und so stand Severus Snape vor Lilys Grab und seufzte schwer. Er glaubte und er hoffte, dass auch seine Gefühle für sie wieder auferstehen würden - so wie sie es früher einst waren. Zu einer Zeit, wo nur sie seine Gedanken einnahm. Noch nie war er hierher gekommen, hatte es gewagt an ihrem Grab zu stehen, auf dem der Name Potter prangte. Für ihn stand dort einfach nur Lily - nicht mehr, nicht weniger und doch war es alles, was er im Leben je gewollt hatte: Sie, ihre Liebe.

Seine Hände zitterten schwer, sein Atem ging nur noch ruckweise. Alle Erinnerungen strömten mit dem zarten Frühlingswind auf ihn ein und webten sich um seine Seele, die sich vor Schmerz darunter hin und her wand. Er konnte es nicht länger zurückhalten. Er fiel auf die Knie - gebrochen und bestürzt. Er heulte bebend stumm und die Tränen liefen ihm brennend über sein fahles, dünnes Gesicht. Ein Tropfen Blut benetzte die Erde unter ihm. Er hatte die Rose noch immer in der Hand und ihre Dornen hatten sich in sein Fleisch gebohrt. Doch dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu der Pein, die er tief in seinem Innersten verspürte. Zum ersten Mal in seinem Leben trauerte er um sie wirklich, ohne die verträumte Hoffnung sie wiederzusehen, dass sich diese Liebe erfüllen möge. Es war eine brennende und brachial unbeschönigte Erkenntnis. Sie war tot - seit so vielen Jahren schon und er ihr all die Jahre in seiner Liebe treu geblieben, ohne ein Hauch Leben in sich. Dennoch atmete er, fühlte er alles, nur nicht sie; einfach nur Leere und Dunkelheit.

Seine Liebe zu dieser Frau war stets egoistisch gewesen. Verbissen und verbittert wollte er sie für sich ganz allein gewinnen. Er wollte um sie werben und war nie mit dem Herz dabei, welches er in sich verschlossen hatte - konnte aus seiner schüchternen Haut nicht heraus. Er war ihrer Liebe nicht würdig gewesen, entschloss sich für einen anderen. Das hatte viele Jahre an ihm genagt. Doch warum? Was hatte er nicht, was James Potter hatte. Noch immer hatte er Hass auf ihn. Bittere Eifersucht durchfloss seine Adern, bei dem Namen James Potter und diese Feindschaft war so auch mit zu einem sich selbst nährenden Geschwulst über all die Jahre herangewachsen, weil die Liebe um Lily nicht enden wollte. Das eine fütterte das andere - ein gefährliches Spiel. Liebe war viel gefährlicher als Hass allein. Von Liebe genährter Hass, war gewaltiger und zerstörerischer alles andere auf dieser Welt.

Er wollte sich von dieser Hasssucht nicht länger entzweien. Seit Jahren bäumte er sich gegen seine inneren Dämonen auf und der dünne Lichtstrahl war die Gegenwart, nicht die dicke dunkle selbst übergestülpte wolkige Macht genannt Vergangenheit. Er spürte es tief in sich und dennoch war er schüchtern genug, es nicht direkt in seine Gedanken strömen zu lassen.

Er wollte sich selbst verabscheuen, projizierte es jedoch auf andere mit meisterlicher Geringschätzung und arroganter Häme. Seine Frage ist nun, wie wahrhaftig ist dann sein Gefühl zu Hermione… Ist er nicht besser als Merope, die einst dem Muggel Tom verführte? Die Osterferien im Grimmauld-Platz widerlegen dies! Er ist besser und die Liebe zu Hermione annehmbar, sowie ihre zu ihm auch. Oder? Seine Zweifel waren noch nicht gestorben, seine Liebe zu Lily würde immer unterschwellig in ihm pulsieren, doch nie die Oberhand gewinnen können. Sie schien jetzt einen anderen Status zu haben. Sie war idealisiert, unerfüllt - blieb ein Traum der Vergangenheit. Die Gegenwart verlangte anderes. Wollte er sein Herz ewig verbarrikadiert halten oder war er bereit dazu sich zu öffnen, einen kleinen Spalt hineinzureißen. Nein! Mit Gewalt war es nicht getan. Doch glimmte da nicht ein kleines Lichtlein? Warum hoffte er? Warum nur ließ ihn die Liebe solche Qualen durchstehen? Weil ich lebe…

Gestärkt und bewusst stand er auf, wischte sich die Tränen mit seinem Ärmel fort und legte die Rose auf den Grabstein, strich sanft mit dünne langen Fingern über ihren eingravierten Namen. Ein zögerliches Lächeln schob sich über seine Lippen. Langsam huschte er seidig über die Wege und verschwand durch das Eisengitter neben der Kirche. Eine Person trat hinter einem Baumstamm aus dem Schatten hervor, runzelte die Stirn. Er verstand es nie - bis heute.

oOo

"So, ihr müsst aufpassen. Wenn wir Pech haben, ist der letzte Horkrux nur eine Finte Riddles. Also, macht euch auf. Seid wachsam!" meinte Dumbledore und Moody, Ron, Hermione, Harry und Snape - wieder als Neville - waren alsbald in Irland.

Sie gingen auf einen erloschenen Vulkan zu. "Hier in den Höhlen müsste es sein." grantelte Moody. Sein Auge war auf eine über einhundert meterhohe Felswand gerichtet. Kein Spalt, kein Riss war zu sehen. Doch Moodys Auge schien etwas fixiert zu haben. Er führte ein paar elegante Handbewegungen aus, seinen Zauberstand fest umschlossen und murmelte ein paar Sprüche, die in Harrys, Rons und Hermiones Ohren befremdlich waren. Als würde der Fels durchsiebt werden, splitterten immer mehr Steinchen ab, huschten wie kleine Ameisen zur Seite weg und offenbarten bald einen langen pyramide-ähnliche Riss im harten Felsen. "Der Bursche hat wohl geglaubt, dass wir das nicht hinbekommen." spöttelte Moody zufrieden.

Jeder der anderen zog seinen Zauberstab und sie schritten durch den Spalt hindurch. "Ron, deine Kugeln." meinte Hermione und er entließ sie aus seiner kleinen Tasche. Quirlig tanzten sie vor Rons Nase umher und warten auf seine Anweisungen. Sie hatten nur noch zwei davon. Es gab jedoch drei Abbiegungen. "Welche nehmen wir?" fragte Moody. "Ich denke, wir sollten die Kugeln vorschicken und warten, welche mit dem besten Ergebnissen zurück kommt." Die kleine Vorhöhle war kaum mannshoch, recht schmal und zog sich gute zehn Meter in die Länge, sich keilförmig leicht verbreiternd. Am Ende waren wie drei große Fuchsbaulöcher-artige Höhlengänge, schwarz und geheimnisvoll. Snape ging darauf zu. Er hob die Hand. Er formte mit seinem Zauberstab einen Kreis, wisperte etwas gefährlich leise und ließ dann seine Zauberstab schnippen. Es entstand vor ihm eine grauschwarz-glitzernde Wolke, die sich wie dickflüssiger Ruß auf die Höhlengänge zubewegte. Der Dunst legte sich auf den feuchten Felsen ab und puffte auf. Man sah Runen aufleuchten, eingearbeitet in blumenrankenden Verzierungen, die sich um die Höhlenlöcher schlängelten.

"Ein Banntor." meinte er kühl. "Was bedeutet das?" fragte Harry rätselnd. Snape drehte sich langsam mit erhebender Augenbraue um. Er wollte Harry wieder einmal vorführen, wie dumm er doch sei. Hermione lenkte schnell ein. "Ein Banntor kann, je nach verwendetem Spruch, verschiedenes bewirken." sie ging vorsichtig darauf zu, beschaute sich die grünleuchtenden Verzierungen genau, geradezu fasziniert. "Nach den alten Schriften des O'Dium, einem Schwarzrunenschreiber aus dem 3. Jahrhundert, sind dies die Ringe des Todes. Der ganz linke steht für Schmerzen, der zweite für Willenlosigkeit, der dritte, ist der Tod selbst." Severus staunte über ihr Wissen.

Gebannt lauschte er ihren Ausführungen und Harry bemerkte zum ersten Mal selbst, wie sehr Hermione sich mit der schwarzen Magie mittlerweile auskannte. "Ganz klar", fuhr sie behände fort, "Riddle hat diese drei Banntore in Zaubersprüche umgewandelt, um sie somit auch anders nutzen zu können: Die drei…" "…Unverzeihlichen." beendete Harry den Satz. "Also, wenn der mal nicht absolut einen am Hutzipfel hat." murmelte Ron und fuhr sich durch seine Haare. "Wir sollten den Kugeln den Vortritt lassen, wenn wir nicht einer der Bannkreise ausgesetzt werden wollen. Sie wirken nur bei Materie aus Fleisch und Blut." entschied Snape und Moody nickte.

Also schlugen sie ihr Lager in dem kleinen Vorraum auf. Snape hatte sich von allen abgeseilt und blickte zum Höhlenausgang hinaus. Harry bemerkte wie Hermione auf ihn zuging. Er seufzte. Er musste endlich Frieden mit Snape schließen oder er würde die Freundschaft zu Hermione für immer verlieren. Also fing er einfach ein Gespräch mit Moody und Ron an, um diesen schweren Schritt hinauszuzögern.

"Über was denkst du nach?" fragte Hermione umsorgend. "Hm?" fragte er. Severus hatte sie wohl nicht kommen hören, war völlig in seinen Gedanken verstrickt. "Was denkst du?" flüsterte sie zart und wartete gespannt auf eine Reaktion von ihm. Er wirkte irgendwie verloren und einsam. "Vieles." meinte er gelassen. Sie lächelte und lehnte sich an den Felsen. "Es ist eine schöne Gegend hier." lenkte sie ab, da er sie nicht einfach ignoriert hatte oder gar abwies. "Ja, nur warum soweit weg? Das passt nicht in Riddles Schema." mutmaßte er vor sich hin. "Glaubst du, der Horkrux ist ganz woanders? Riddle war hier in der Nähe, für einige Monate um alte schwarzmagische irische Runen zu studieren. Die Bannkreise beweisen es." "Ja, nur was verbindet Riddle persönlich mit diesem Ort?" "Nicht viel." "Genau. Doch wissen wir, dass die drei Flüche wohl hier entstanden sind. Riddle hat die Banntore nicht gezogen. Sie sind älter und tragen nicht seine Handschrift." sagte er und seufzte. "Ja, es ist O'Diums eigene Handschrift. Er war ein Meister in Runen." "In schwarzen Runen, Hermione." "Dennoch muss man Runen überhaupt erst einmal verstehen, bevor man Schändliches mit ihnen betreiben kann." entgegnete sie. "Du weißt viel über Dunkle Magie. Pass auf, dass du dich nicht in ihnen verrennst." "So wie es dir einst passiert ist?" Severus sah sie nicht an, aber sie merkte, dass ihm dieser Satz schmerzte. Er nickte beschämt und dennoch war seine Stimme fest, gar fast schon stolz. "Ja." Er drehte sich zu ihr um. Seine Opal-farbenen Augen durchbohrten sie. "Es zu wissen und es zu nutzen sind Zweierlei." antworte sie leise. "Ich habe aber…" er entriss sich ihren haselnussbraunen Augen. So gern hätte sie ihn jetzt berührt. Doch waren da die anderen und mit Sicherheit hatte man ein Auge auf die beiden geworfen, wenn auch nur heimlich. "…und weißt um die Schande. Diese Last…" unterbrach sie ihn, als er selbst bereits zögerte. Severus schnaubte. Hermione ging zu weit. "…musst du niemals allein tragen, wenn du es nicht möchtest." endete sie kaum hörbar. Hermione drehte sich um und begab sich zurück zu den anderen, bevor er noch wirklich richtig wütend werden würde.

Harry schielte immer wieder zu ihr, fragte sich, worüber die beiden geredet haben könnten. Er verstand nicht, wie eine so kluge, junge und hübsche Frau sich für jemanden wie Snape interessieren konnte. Er war alt, düster, gehässig und wahrlich keine Schönheit mit seiner kranken Gesichtsfarbe , dem kalten, leeren Blick, den gelben Zähnen und dieser großen Hakennase. Sein Äußeres war ungepflegt, seine Stimme dunkle Schärfe. 'Heimlich schauen sich so viele Jungs nach ihr um. Ich kapier das nicht…' Er seufzte leise auf, stocherte im Dreck mit seinem Zauberstab herum, während Moody und Ron eine Partie mit Rons Reise-Zaubererschach spielten und Hermione die Banntore auf einem Pergament abmalte und sich Notizen dazu machte, wie ein Muggel-Archäologe, der im alten Ägypten neue Hieroglyphen entdeckt hatte.

Severus stolperte kurze Zeit später zu ihnen. "Der Dunkle Lord ruft mich!" Alle sprangen auf. "Gehen Sie." meinte Harry. Severus blickte Hermione an. "Es hat noch nie so… so unnachgiebig gebrannt." Ihre Augen weiteten sich. "Was heißt das?" fragte Ron aufgebracht. "Das es soweit ist." schnarrte Snape. "Bald zumindest. Er muss in Aufruhr sein." sagte Harry und tippte sich an die Schläfe. "Harry, wie konntest du es nur verschweigen." entrüstete sich Hermione und funkelte ihn bitter an. "Dumbledore weiß es, OK?!" klang er bedient. "Weil wir hier sind und den letzten Horkrux gerade finden?" plapperte Ron dazwischen. "Nein. Ich glaube nicht…" schüttelte Severus seinen Kopf und biss die Zähne zusammen. "Geh!" kommandierte Hermione. Er nickte und verschwand sofort.

"Warum soll es nicht wegen dem Horkrux sein?" fragte Harry und blickte Hermione an. "Severus ist der Meinung, dass Riddle immer etwas Persönliches mit den Horkruxen verband." "Nun Schwarze Magie ist etwas Persönliches und hier hat er die schwarzmagischsten Runen entdeckt, die es auf der gesamten Welt gibt." meinte Harry überzeugt. "Ich denke, das ist es nicht. Er ist der schwärzeste aller Magier, aber diese Runen allein sind nicht genug." hielt sie dagegen. "Nicht genug?" Ron verstand gar nichts. "Vielleicht ist es…" verfiel Hermione ins Grübeln.

"Nein!" unterbrach Harry. Er war hier jetzt wieder der Chef, Snape weg. Dumbledore hatte alles mit ihm ausgetüftelt. "Es muss hier sein! Deshalb ruft er all seine Todesser zusammen. Wir sind kurz vor dem Ziel." blieb er unbeugsam. "Das sind alles Spekulationen." versuchte Hermione weitere Optionen offen zu halten. "Wir warten dennoch auf die Kugeln. Also, beruhigt euch und wartet. Eile ist dann geboten, wenn Fawkes erscheinen sollte. Dumbledore würde ihn in der Not zu uns schicken." warf Moody streng dazwischen.

Warten war nie Harrys Stärke. Es fiel ihm es schwer wieder zur Ruhe zu kommen und es belastete seine Drang stets zu handeln. "Was wenn sie Hogwarts angreifen, während wir hier sitzen?" murmelte Ron. "Er will auch mich vernichten. Wenn, dann nur, wo auch ich bin. Für umsonst trage ich diese Narbe nicht." knirschelte Harry durch seine Zähne. Er wollte ja selbst losziehen. Doch wie, wenn man nicht weiß wohin. Wild und unbedacht drauf losstürmen, so dumm war selbst ein Harry Potter nicht mehr. Ron nickte nur. Also warteten alle auf das Kommende.

Geschlagene neuneinhalb Stunden später kamen die Kugeln zurück und hatten keine auch nur ansatzweise magische Aktivitäten in den Höhlengängen gefunden. "Ich glaube das war eine Irreführung." seufzte Ron. Allen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Ob er auch nicht als Neville aufgetaucht ist?" fragte Ron giggelnd. Hermione seufzte. "Die Stunde war fast rum und so dumm ist Severus nicht, als Neville vor Riddle aufzutauchen." zetere sie. Für sie war das alles nervenaufreibend genug. Severus Gesicht wollte nicht vor ihren Augen verschwinden. Es musste einen heftigen Grund geben, dass Riddle seine Anhänger so ungestüm und machtergreifend zu sich rief. Und dieser war nur einer: Endkampf - auf Leben und Tod.

oOo

Am Abend waren die Kinder enttäuscht und zugleich aufgeregt zurück und selbst Moody hatte eine sehr üble Laune. Mit zehrender Unwissenheit betraten sie das Schulgebäude. Es stand noch, alles schien friedlich. "Ich gehe gleich zu Dumbledore." brummte er, als sie kaum die Eingangshalle betreten hatten und rauschte mit klockendem Holzbein die Treppen hinauf. "Und du bist dir ganz sicher, dass es diese Höhlen waren?" fragte Ron zum x-ten Male. "Ja, verdammt." poltere Harry. Ihm tat der Kopf weh. Er rieb sich die Stirn. Die gesamte Zeit grübelte er, was noch weitaus wichtiger für Riddle sein könnte, um ein Horkrux zu werden. "Mione kommst du?" fragte Harry genervt. "Ich werde auf Professor Snape warten. Ich muss der Sache auf den Grund gehen, was er für Ideen zum letzten Horkrux hat." Harry nickte wie gelähmt. 'Was für eine dämliche Frage aber auch. Natürlich Snape!' dachte er beleidigt. Er wusste, dass sie noch aus ganz anderem Grund bei Snape sein wollte. Ein inneres Stimmchen flüsterte ihm das zu. Ihm schmeckte es nicht, doch wie immer - so hatte er es sich ja fest vorgenommen - würde er es runterschlucken. 'Nicht mein Problem, nicht meine Angelegenheit. Ihr Leben, aber wehe der Kerl manipuliert sie. Ich wünschte nur, sie würde endlich mal die Augen öffnen…' meißelte er in sein Hirn und stapfte müde mit Ron zum Gryffindortrakt.

oOo

Inmitten der Nacht tauchte Snape gequält in seinen Räumen auf. Er streifte sich seine Sachen vom Leib und zog sein graues verwaschenes Nachthemd an. Dunkle große Augenringe, die Augen gerötet. Er gähnte, war völlig erschöpft und seine Glieder schmerzten.

Er hatte einen Verdacht gehabt - seit Ostern. Seit Nagini Wurmschwanz getötet hatte. Doch erst heute Nacht hatte er es Dumbledore erzählt und dieser schien sehr besorgt zu sein, gar etwas niedergeschlagen, als hätte man ihm den Wind aus den Segeln genommen. Snape machte dem Schulleiter daraufhin ein Angebot, das Dumbledore die Tränen in die Augen trieb. Doch Severus wollte es so. Es war für ihn beschlossene Sache und für Dumbledore die Lösung. Eine bessere vermochte selbst er nicht finden. Bitteren Blickes, mit wenig Hoffnung in den Augen entließ er Snape aus seinen Räumen.

Im Bad warf sich Severus etwas Wasser ins Gesicht und starrte seine düster drein blickende Visage an. Er verzog sein Gesicht und ging ins Schlafzimmer. Diesen gequälten Anblick kannte er nur zu gut und er war ihm heute überdrüssig. Er wollte sich einfach nur unter seiner Bettdecke verstecken, sich vom üblen Gedankengut befreien - für sich allein sein.

Doch wölbte sich seine Decke und darunter lugte ein braungelockter Haarschopf hervor. Alles wollte er jetzt, nur nicht sie - hier! Ächzend, sie nicht zu berühren, sie nicht seiner destruktiven Aura auszusetzen, die in ihm grollte und polterte, nahm er sich eine Decke aus dem Schrank und ging in seinen Wohnraum. Dort verwandelte er einen Sessel in eine Schlafcouch und legte sich darauf. 'So nah und doch so fern…' murmelte er und wusste, dass es das Richtige war. Wenn er jetzt zu ihr ginge, sie munter werden würde, dann würde sie die volle Bandbreite seines unausstehlichen Charakters ausgesetzt sein. Er hatte Angst davor, dass sie das erlebte, hatte Angst vor sich selbst die Kontrolle zu verlieren, Angst sich nach dem Zerwürfnis zu sehr um sie zu sorgen. Er schlief erschöpft ein, vage hoffend, die grausamen Bilder des nächtlichen Ausfluges mit den Todessern zu vergessen. Es war eine Prüfung Riddles gewesen, der sehen wollte, wie weit seine Anhänger breit dazu waren, Tod und Schande in seinem Namen zu sähen, um weiterhin seine Macht auszuweiten und alle anderen unter ihren Joch zu pferchen.

Hermione wurde munter und streckte sich ins Severus Bett. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Noch einmal sog sie den Duft seiner Decke und Laken auf. Die Erinnerungen vom Vortag brachen über sie herein und schnell waren Fragen und Sorgen neu geboren. Mit flauem Gefühl stieg sie aus dem Bett. Sie fragte sich wie spät es sei und es musste der Morgen gerade heran brechen. Gähnend begab sie sich ins Bad, spülte ihren Geist frei von der Last des Vortags und doch blieben Erinnerungsfetzen hängen - das Gespräch, der Ruf… Severus!

Er war nicht da und ihre Sorgen wuchsen wieder, als hätte das kühle Wasser sie zum Wachsen animiert. Als sie letztendlich in das Wohnzimmer kam, lag er da - dort auf der Couch. Friedlich, ruhig atmend wie ein schwarzer Rabe in einsamer Flur. Ihr Herz machte einen Hüpfet und versank sogleich in unendlichen Tiefen. Denn warum hatte er ihre Nähe gemieden? Sie hob eine Hand zögernd, führte sie an seine Stirn und doch zuckte diese zurück. Etwas scheu richtete sie sich auf, betrachtete ihn für unendliche Momente kurz und innig. 'Schlaf… träum…' Also entschied sie sich schweren Herzens ihn hier allein zu lassen. Er lebte, das müsste ihr fürs Erste genügen. 'Fang bloß nicht an zu klammern. Dann verschreckst du ihn.' riss Hermione sich endgültig zusammen und aus ihrer Lethargie heraus, griff nach ihrem Umhang und huschte hinaus in die Kerkergänge.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck