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Fanfiction

Philtrum - Zauber des Anfangs - Mit Geist und Herz

von NoctiVagux


oOooOooOo

Philtrum - Der Zauber des Anfangs
--- 25. Mit Geist und Herz ---
Samstag, den 04. April 1998, und weitere Tage


Hermione stand so schnell in Snapes Räumen, dass dieser sich beinahe erschrocken umdrehte. "Was suchst du zu dieser Stunde hier?" erdolchte er sich wispernd. Denn das sie nachmittags hier in seinen Privaträumen auftauchte war einfach ungeheuerlich - egal, dass heute die Osterferien angefangen hatten. "Dich." kam es aufmüpfig zurück. "Ach, was?" murmelte er mit zuckenden Mundwinkeln höhnend. "Warum? Warum hast du Riddle weitere Phiolen gegeben?" schmiss sie ihm die Vorwürfe entgegen und die Zeitung noch dazu. "Weil ich es tun musste." blieb er recht unterkühlt. "Wie bitte?" atmete sie scharf aus. Er schnaubte verachtend und drehte sich wieder um. Severus Snape schien sein heißer Tee wichtiger zu sein als sie.

Hermione stürmte an ihm vorbei und baute sich vor ihm auf. "Wage es ja nicht, solche Ausflüchte zu machen. Sag schon, warum?" Ihre braunen Locken wippten eifrig mit, ihr Zorn war ungebändigt. "Wenn ich es nicht täte, hätte Albus keinen Spion mehr und du… Kleines", er nahm ihr Kinn in die Hand, "würdest keinen Liebhaber mehr haben." Seine Augen bohrten sich in ihren Geist. Ihre unverfrorene und respektlose Art bescherten Severus einen aufflammenden frivolen Drang, dieses ungestüme zierliche Gör einfach nur flach zu legen und so den Kampf mit Sex und Sinnlichkeit im Bett fortsetzend auszuleben.

Zugleich hoffte er, Hermiones emotionalen Ausbruch dazu zu nutzen, endlich - auch nur einmal - in ihrem jungen Geist zu stöbern, wie er es seit einigen Wochen nicht mehr konnte. Einst wusste er stets, was sie sexuell begehrte, weil er es in ihren Gedanken sehen konnte. Doch jetzt waren da nur Mauern. Hermione war verdammt gut geworden, selbst in einer so aufgebrachten Situation immer noch ihre Gedanken schützen zu können. Also würde sich Severus für weitere Stunden immer wieder das Hirn zermartern müssen, wie er sie in sein Bett ziehen und dort fesseln konnte; mit allen slytherinschen Tricks die er als Liebhaber fähig war. Die Auswirkungen des Philtrums tickten in ihm also fleißig weiter - in Hirn und Hoden.

"Severus, das verschlimmert die Lage." flehte Hermione und hoffte, er käme zur Vernunft. In ihr war der nach Gerechtigkeit schreiende Löwe erwacht. "Ich weiß, daher müssen wir schneller einen Gegentrank finden. In achtundzwanzig Tagen verlangt der Dunkle Lord hundertundzwölf Tränke - das Vierfache also." stellte Severus seine Tasse Tee auf den Tisch und blickte gedankenverloren darauf. Hermione begriff. Kurz hatte ihre Rechtschaffenheit sie blind werden lassen, für mögliche Ausmaße einer Abwandlung und daraus resultierenden Verfälschung des Philtrums. Das Leben war unfair: 'Wo hört Moral auf, wo fängt es an…?' Sie wusste keinen Rat.

Dennoch, eine Hermione Granger gab so schnell nicht auf. "Und wenn wir nur einen abgeschwächten Liebestrank brauen und du ihn das nächste Mal ablieferst?" plapperte sie gedankenlos dazwischen. "Das merkt der Lord. Er hat das Verhalten der Frauen sorgsam studiert. Jede noch so kleine Veränderung im Wirken des Serums würde der Dunkle Lord sofort mitbekommen und dann wäre ich ausgeliefert. Er studiert auch mich sehr genau; hofft wohl immer noch, der Trank hätte bei mir gewirkt." brummelte Snape tief und leise.

Hermione hob ihre Augenbrauen, musterte ihn genau. "Er denkt, dass der Trank nicht wirkt?" fragte sie mit trockener Kehle. "Egal, ich habe meine Gedanken unter Kontrolle. Allein das zählt und ist jahrelange Übung." sagte er stoisch. Hermione atmete laut aus. Irgendetwas verschwieg Severus ihr und dies hatte gewiss damit zu tun, wie ein Tom Riddle nicht darauf aufmerksam werden konnte, dass Snapes Gedanken eigentlich stets und ständig um das Umgarnen einer gewissen Gryffindor gingen - nämlich Hermione höchstpersönlich.

oOo

Eine seltsame Stille flutete den Raum mehr und mehr. Der Dampf des heißen Earl Greys in der Tasse versiegte langsam, so dass sich weder Hermione noch Severus diesen nebulösen Gedanken und abdriftenden Schwaden länger hingeben konnten. Sie lenkte einfach ab. "Wie lieferst du eigentlich so viele Tränke aus, ohne dass Dumbledore das mitbekommt?" sinnierte sie eifrig. "Ganz einfach. Ich gebe am Wochenende immer die leeren Kisten an die Apotheke in Hogsmeade zurück und bekomme sie dann am Wochenanfang aufgefüllt zurück - darin meine Bestellungen. So schleuse ich sie hinaus." erzählte er mit nicht wenig Stolz und seine Augen blitzten kurz bei seinem hämischen Grinsen auf. "Und dem Apotheker verpasst du einen Vergessenszauber." wedelte sie mit einer Selbstverständlichkeit über ihren Kopf. "Ja, in der Tat." hob er eine Augenbraue, als wäre dies ein natürlicher und verzeihbarer Umstand für seine Lage.

Seine Augen blitzen auf, als er Hermiones aufgeweckten und auf ihn fixierten Blick entdeckte. "Was ist?" fragte er, als sie unverschämt grinste. "Du bist und bleibst ein Slytherin, weißt du das?" "Ja, ich bin einer. Fällt dir das erst jetzt auf? Erde an Hermione - ich bin gar der Hauslehrer dieser Truppe." Severus hielt inne. Hatte er gerade mit ihr gescherzt? Hermione kam dies auch sehr komisch vor und schwieg. Sie blickte sich ganz plötzlich im Raum um. "Hast du vielleicht auch einen Tee für mich?" fragte sie und wusste selbst, dass dies eine ungewöhnliche Gangart für beide war, die sich hier vor beiden auftat. "Ja." und er war für diese Ablenkung froh. "Wir können doch ein wenig über den Aufbautrank diskutieren." lenkte sie das Gespräch auf wissenschaftliche Bahnen. "Ja, gern." und so diskutierten beide anfangs munter und geistreich, um einige Stunden später schwer arbeitend, ihre geistigen Ergüsse in Aufgüssen und blubbernden Kesseln auf die Praxis zu erproben.

oOo

"Die Phönixtränen können leichte Verletzungen heilen. Denn wenn wir nach der Einnahme des Trankes verletzt werden, entzieht es unserem Körper noch schneller so viel Energie, dass wir daran sterben könnten." rieb sich Hermione ihre Schläfen. Sie brüteten jetzt schon mehrere Stunden, über mögliche Verbesserungen. "Hm, aber wie verlangsamen wir den Prozess?" warf Severus jetzt ein. Beide blickten seufzend in den Kessel, wo die honigfarbene Substanz ein eher zweifelhaftes Ergebnis darstellte und graue Schlieren zog. "Phönixtränen haben nur kurz Wirkung. Kommen sie mit einem magischen Wesen in Kontakt entfaltet sich ihr Wirken und das war es." sinnierte Severus an den Tisch gelehnt und mit einer Hand sein Kinn stützend.

Hermione grübelte fieberhaft, dann schlug sie Severus auf den Oberarm. "Natürlich." meinte sie. "Was? Und warum haust du mich?" zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Derartige menschliche Zwischenspiele waren ihm fremd und ließen ihn innerlich auf Hab-Acht-Stellung gehen. "Stehst du auf so etwas?" fragte sie spitz zurück. Severus drehte sich um. Dieses für ihn so unbekannte offene Miteinander, hatte er jahrelang vermisst. Doch jetzt, wo ein Mensch in sein Leben getreten war, mit dem er dieses Gefühl auf- und auch ausbauen könnte, machte es ihm Angst und er verkroch sich in altbekannte Verhaltensmuster, oder kämpfte zumindest daran, sie wieder herstellen zu wollen. Er brummte in den Kessel hinein. "Sag, was du meinst. Wir arbeiten hier schließlich." Hermione merkte schnell, dass Severus eigentlich ein sehr empfindliches Wesen inne hatte. Also drängte sie ihn nicht, ließ ihn gewähren, wieder etwas Ordnung um sich aufzubauen, ohne dass er die emotional kalten Mauern gänzlich um sich errichtete und sich vor ihr verschloss. Sie brauchte definitiv Fingerspitzengefühl bei ihm. 'Und dabei haben alle immer Angst vor ihm…' Hermione seufzte und starrte in das immer trüber werdende Ergebnis ihrer heutigen Arbeit.

"Basiliskenaugen." gab Hermione einleuchtend und wie aus dem Zauberstab geschossen an. "Wie bitte?" Severus glaubte sich verhört zu haben und war aus seinen Grübeleien herausgerissen worden, in denen er tatsächlich krampfhaft versucht hatte die Versuchsreihe zu rekonstruieren, nur um Hermione aus dem Kopf zu bekommen: vergebens. "Hast du welche?" fragte sie prompt. "Nein, natürlich nicht. Woher denn bitte schön." Er machte eine ausladende Geste durch sein Labor. "Aus der Kammer des Schreckens." waren Hermiones Augen so groß geworden, dass man das Licht, dass ihr aufgegangen war, darin beinahe leuchten sehen konnte. "Bist du wahnsinnig?" funkelte er zurück. "Nein, nur mutig, du Feigling." flüsterte sie mit verheißungsvollem Aushauchen an sein Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dabei hatte sie seine Hand kurz gestreichelt.

Hermione schnappte sich einen Umhang und rauschte hinaus. Severus, der wieder mit so einigen Problemen zu kämpfen hatte, die sich in seiner Hose regten und eine kribbelnde Anspannung über seinen Körper wallen ließen, stürmte - sich nur schwer besinnend - hinterher. 'Das Luder weiß mich abzulenken. Sie ködert einen mit Becircungen und dann… Tja was?! Sie ist eben eine Gryffindor. Das hättest du vorher wissen müssen, du dämlicher Narr.' schnatterte sein Teufelchen in ihm auslachend.

"Das wirst du nicht tun." wisperte er bedrohlich, als er sie im Gang abfangen wollte und er zur Untermalung seiner miesen Laune - die eher auf Besorgnis beruhte, was man bei Gryffindors ja immer haben sollte: die stellen schließlich unüberlegt schnell und verheerend vieles Dummes an - mit einem typischen Aufwallen seines Umhanges, als wolle er all die Spinnweben von Boden und Wänden der dunklen Kerker mit einem Schlage hinweg fegen. "Doch werde ich. Entweder du kommst mit oder grollst hier weiter rum, bis Filch und Mrs Norris dich entdeckt haben. Es ist bereits nach Mitternacht." ließ Hermione sich von nichts abbringen und marschierte stracks weiter.

oOo

Hermione zischelte irgendetwas und Severus erstarrte neben ihr mit Gänsehaut. Das letzte Mal, als er diese Laute gehört hatte, kamen sie vom Dunklen Lord höchstpersönlich und hier in Hogwarts - neben Hermione - war er definitiv nicht auf Parsel eingestellt. Der Eingang öffnete sich quietschend und donnernd zugleich, so dass es einem tief durch Mark und Bein ging. Doch hier unten würde niemand die zwei Abenteurer hören können. Sie befanden sich schließlich tief unter dem Schloss in einem Gewölbegang einer Höhle. "Ich habe es nur nachgeahmt, nichts weiter. Bei Harry hatte es sich damals so angehört. Nun denn, es hat ja schließlich funktioniert." verteidigte sie sich. "Und dabei würde es dir so gut stehen." zuckten Severus schmale Lippen und Mundwinkel kess. Seine Augen jedoch bohrten sich mit schwarzer Glut in ihre - als sei Hermione ein schwarzmagisches Artefakt. Sie schaute ihn empört an. "Und es würde zu dir passen." gab er noch eines drauf, um schnell abzulenken. 'Slytherin, so nicht!' dachte sie laut, wobei er gönnerhaft geschmeichelt eine Augenbraue hob und den ersten Schritt wagte.

Sie ignorierte ihn, während er jetzt den Part übernahm vor ihr zu gehen. "Du beschützt mich doch nicht?" fragte Hermione amüsiert, als er die große Halle Slytherins vorsichtig voranschritt. "Und wenn schon, Minerva würde mir doch den Kopf abreißen, wenn ich dich nicht wieder in einem Stück abliefere." "Ach ja, genau - die Pflichten des Lehrers." winkte Hermione lässig ab. Severus seufzte. "Sag mal, was hat man dir heute in den Tee getan?" und hatte seinen Lumos verstärkten Zauberstab an ihr Gesicht geführt. Ihre Augen glänzten amüsiert vor sich hin. "Vergiss nicht, dass ich den letzten Tee bei dir getrunken habe." und ging jetzt freudig weiter. Eine bediente Welle durchzog Severus schmale Lippen.

Er fragte sich warum sie beide so 'Locker und entspannt' miteinander umgingen. 'Warum wollte ich sie hier noch nicht flachlegen?' Doch das war der falsche Denkansatz. Denn kaum gedacht, spielte sein kleiner Severus sich bereits wieder groß auf. 'Prima, ich bin in der Kammer des Schreckens und denke nur doch daran, wie ich sie durchvögeln kann. Ich scheine ja gar nicht von Dunklen Räumen beeinflusst zu werden.' Missmutig folgte er ihr.

Der Kadaver des Basilisken war unverändert. "Er ist gut erhalten." meinte Severus und sah sich das riesige Exemplar von Schlange wie ein Archäologe an. "Ja, ein seltenes magisches Geschöpf… bei den meisten ist es so. Die Magie wirkt konservierend." sprach er eher mit sich selbst. "Die Augen sind doch wohl nicht…" als er die Kratzer und vom Blut getrockneten Wunden sah. "Nur zerkratzt, aber soweit noch etwas davon übrig ist, dürfte es reichen." meinte Hermione und fing an, mit einer Art Ausschäler die Augen freizulegen. "Ich nehme noch etwas Haut und ein paar Zähne mit. Derartige Zutaten sind unbezahlbar." blickte er sich das Tier genauer an und holte ein silbernes kleines Messer unter seinem Umhang hervor; genauso seinen aus Drachenleder und mit Silbernieten besetzten Beutel. "Du willst sie doch nicht verkaufen?" entrüstete sich Hermione. "Nein, sowas ist unbezahlbar, Hermione." und er machte sich an die Arbeit.

Hermione beobachtete ihn. "Woher hast du so schnell die Tasche und das Messer?" fragte sie neugierig und sah zu wie Severus mit seinen filigranen dünnen Fingern das Tier sezierte. Er grinste hämisch. Dann hob er sachte den Kopf, durchbohrte sie mit seinen schwarzen Opal-farbigen Augen. "Tja, das ist mein Geheimnis." und machte einfach weiter. Hermione seufzte. 'Männer und ihre Spielchen…' Dann wurde ihr Einiges bewusst. Sie hatte ihm eigentlich soeben Schlechtes unterstellt und Severus war nicht beleidigt gewesen? 'Seltsam, er nahm es einfach so hin… sehr seltsam…'

oOo

Zurück in seinem Labor wuschen sich beide ausgiebig die Hände. "Wie verbinden wir Phönixtränen und Basiliskenaugen?" fragte Hermione. Severus grübelte. Er lehnte mit seinem Hintern an einen Tisch und hatte die Arme vor sich verschränkt. Eine Hand stützte sein Kinn. Sie mochte diese Pose. Diese war tausendmal besser, als jene wenn er Batman nachahmte und seine Arme wie eine Fledermaus vor seine Brust legte. Zudem war die Robe eng geschnitten. Nicht zu eng, aber sie war nicht so ausladend wie bei Dumbledore. Severus hatte einen eindeutig moderneren Schnitt. Die lange Knopfleiste, die bis fast auf den Boden ging, war der einzige Hingucker. 'Nun gut, der Hingucker steckt eindeutig darunter.'

Hermione bemerkte die leichte Beule unter seiner schwarzen zugeknöpften Robe. Sie seufzte. Er erkannte ihren Blick auf sein Gemächt nur allzu deutlich. "Nicht jetzt, ich denke nach." brummelte er leise. "Solange du keine Migräne vortäuschst und Zuflucht in wohltuenden Bädern suchst und du kühlende Gurkenmasken auflegst." giggelte sie und Severus rollte mit den Augen. "Das ist es." stellte er sich aufrecht hin. "Wir legen sie ein." und strahlte Hermione an. "Und wo bekommen wir ganz viele Phönixtränen her?" sprach sie nur noch verdattert. 'Er lächelt, Oh bei Merlin er hat gelächelt…' Sie schluckte schwer diese Erkenntnis hinunter. "Fawkes." meinte er gelassen. "Albus wird wissen wollen, warum." konterte Hermione.

Severus grübelte wieder und Hermione konnte einfach nicht mehr an sich halten. Irgendwie waren die Rollen jetzt vertauscht, denn sie wollte ihn jetzt und sofort: um jeden Preis. Sie strich sanft über seinen Penis. "Bitte…" hauchte er zaghaft. "Bitte, was?" "Lass das, Hermione." "Nein." flüsterte sie lasziv. "Oh, doch. Es graut schon, der Morgen naht…" suchte er Rettung. "…und wir sollten den Tag gut beginnen." vollendete sie den Satz. Er warf sie nach einem kleinen Blickgefecht über die Schulter und schleppte sie voller Eifer in sein Schalfzimmer. "Wenn uns jemand gesehen hat." fauchte sie. "Hat keiner, Illusionszauber. Sonst hätten deine Freunde im Zelt noch ganz anderes zu Gesicht bekommen." und warf sie auf sein Bett. Heute war sie seine Beute und er genauso ihre.

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Bis Montag hatten sie die Augen eingelegt gehabt und wie Hermione an so viele Tränen von Fawkes gekommen war, hatte sie Severus verschwiegen. Sie hatte wieder einmal den Spruch auf Lager: "Du hast deine Geheimnisse und ich meine." und Severus wusste nunmehr zu genau, das Albus über alles im Bilde zu sein schien.

Der Aufbautrank hatte - nach einigen Experimenten an kleineren Versuchstieren - interessante Nebeneffekte. Hermione hatte anfangs protestiert, dass Ratten und Schweine dazu benutzt wurden. Doch Severus gab ihr zu verstehen, dass man es schließlich nicht am Menschen testen könne. Widerwillig hatte sie dem zugestimmt.

"Das eine Schwein hatte eine Herzsuffizienz. Sie ist jetzt gestoppt." rieb sich Severus den Nasenrücken und lehnte sich in seinem Ohrensessel matt zurück. Hermione nickte. "Ein Heiltrank." "Ja und mehr." gab er an. "Ich habe gestern Nacht ein Schwein mit einem Fluch belegt. Einem, der die Eingeweide verbrennen lässt." gestand Severus offen, als würde er über das langwierige und langweilige Thema 'Korrektes Kesselputzen' ein Referat halten. "Du hast was?" Sie pumpte schwer und wütend schaute sie auf ihn und war in ihrem Sessel ganz nach vorn gerutscht. "Hermione, beruhige dich." Er hatte seine Hände beschwichtigend gehoben.

Mit Abscheu hörte sie bitter zu. Aber Severus schaute sie immer noch einfach nur an, so als erwartete er eine Predigt von ihr über Moral und Sitte. "Sag schon, was hast du vor?" fragte Hermione letztendlich. "Du weißt, dass ich Albus…" Er seufzte, stand auf, glitt samtig auf sie zu und hockte sich vor ihr hin. "Das Schwein wurde geheilt. Albus könnte auch geheilt werden, zumindest ein wenig." Severus Gesicht war seltsam: aufgeregt, erwartungsvoll auf Hermiones Reaktion wartend und dennoch rang er um Beherrschung, Neutralität; ganz so als berühre es ihn nicht und alles sei nur im Rahmen der Wissenschaft geschehen - mit eben ein paar kleinen Nebeneffekten. "Und dafür musstest du diesem Schwein mit Schwarzer Magie Schmerzen zufügen." Schweigen, Seufzer auf beiden Seiten.

In Hermiones Augen traten Angst und Verzweiflung. Sie wandte sich von ihm ab. Severus schien enttäuscht. Er hatte wohl insgeheim gehofft, dass er ein paar verbale Lorbeeren von ihr bekommen würde. "Bitte, verstehe doch." hob er eine Hand an ihr Gesicht. Diese Situation entwickelte sich nicht nach seinen Vorstellungen und alte Ängste wallten in ihm auf. Hermione lehnte sich leicht gegen seine flache und warme Handinnenfläche. "Manchmal könnte ich dich auf den Mond hexen, Severus Snape." sprang gequält auf und sie verließ den Raum.

Severus legte enttäuscht seine Hände in den Schoß. Er hatte geahnt, dass sie es ihm für übel nehmen würde, aber so sehr? Das war auch für ihn zu viel. Da suchte sie Horkruxe, sog das Wissen aus den schwarz-magischsten Büchern heraus und hier, wegen einem Schwein? "Frauen." brabbelte er düster und verzog sich in seine Räume und die Erinnerungen an Lily fraßen ihn für die nächsten Stunden Stück für Stück in seinem dunklen Kerkergemach auf.

oOo

Er sah sich wieder Lily mit Schlammblut anschreien und als er ein zweites Mal hinsah, da war Lily ganz plötzlich zu Hermione geworden. Dann tauchte die Szene auf, in der Hermione aufgestanden war und den Raum verließ. Doch war es nicht sie, sondern Lily. Als er ihr auf dem Flur nachging, drehte sie sich enttäuscht kurz um. Als Lily sich dann wieder in Hermione verwandelte, musste er sich gar übergeben. Denn ganz plötzlich war es die Szene, als er sich entschuldigen wollte, und Lily ihn abgewiesen hatte; das es kein Zurück mehr gab. Doch war es dieses Mal Hermione, die ihm kalt den Rücken zukehrte.

Der Traum schien Severus Eingeweide wie mit Stacheldraht so sehr zusammen zu schnüren, als würden die Stacheln sich bis in seine Seele bohren und nur das Erbrechen löste den Schmerz durch bittere Galle und salzigen Tränen ab. Eine elende Leere und Kälte breitete sich in ihm aus. Er schwitzte kalt, zitterte fiebrig - immer abwechselnd - und schlief ausgelaugt, käsig bleich auf seinem Bett wenig später ein.

oOo

Dienstagmorgen stiefelte die junge Gryffindor direkt auf den Lehrertisch zu. "Professor Snape, ich möchte über den Ausgang des Aufbautrankes mit Ihnen reden." waren ihre Worte gut gewählt und recht neutral formuliert. "Selbstverständlich, 09:00 Uhr in meinem Büro." gab der Tränkemeister Severus Snape kurz und bündig an und Hermione Granger zog von dannen und setzte sich zu ihren Freunden an den Haustisch. Sie hatte seinen stechenden Blick ahnender Weise in ihrem Rücken gespürt.

"Seit ihr etwas fertig?" fragte Minerva interessiert. "Sieht ganz danach aus und…" Severus überlegte, hätte beinahe sich allein ins rechte Licht gerückt, so wie immer. Doch er musste bedenken, dass wenn er die Lorbeeren für Alles einheimste, die kleine Granger ihm den Marsch blasen könnte und das in mehrere Richtungen. 'Du schläfst mit ihr und sie kennt das Philtrum. Sie kann dich mehrfach nach Azkaban bringen.' dachte er geschwind. "…und Ms Granger hat eine Überraschung. Ich werde sie fragen, wann sie es dem Schulleiter mitteilen möchte." gab Severus zwischen einigen Schlücken Kürbissaft hinterher. "Gut, ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass eure Zusammenarbeit so gut funktioniert, Severus. Doch da wiederhole ich mich ja. Du erstaunst mich immer wieder." flüsterte Professor McGonagall beinahe ehrfürchtig. "Tue ich das?" fragte er hämisch. "Ja, in diesem Fall schon." und sie schnaubte, weil er wahrlich kein Kompliment annehmen wollte. "Gut, dann werden wir ja sehen, wie viel du davon noch ertragen magst." hieb er in die Wunde. Minerva schaute ihn pikiert an und Severus grinste fies. Beider Gespräch, es schrie förmlich wieder nach Häuserkampf. Die beiden konnten wohl auch gar nicht anders.

oOo

Hermione führte ein energisches Streitgespräch mit Severus. "Das kann ich nicht. Du solltest es ihm unterbreiten." wetterte sie. "Es ist dein Projekt, Hermione. Also tust DU es!" donnerte er, was äußerst selten vorkam und man glauben könnte, die Phiolen auf dem Tisch wackelten und zitterten, wie sonst nur seine Schüler im Unterricht. "Nein!" widersprach sie zum zigsten Male. Beide funkelten sich wie zwei Duellanten an. "Du hast Angst, es ihm selbst zu sagen, Weichei!" schnarrte sie. "ICH BIN KEIN WEICHEI!" plusterte er sich auf und hatte seine Worte leise und stechend gesprochen. "Gut, dann sage ich es, WEICHEI!" und knallte die Tür hinter sich zu.

oOo

Hermione tippelte vor Albus Raum auf und ab. Minerva kam an. "Was ist denn Hermione? Ist Albus nicht da?" "Doch, schon…" "Was ist es dann?" fragte ihre Hauslehrerin umsorgt. "Professor Snape, ich warte auf ihn. Ich wollte die Ergebnisse mit ihm gemeinsam an den Direktor weitergeben." tat sie vollkommen unwissend. "Hm, normalerweise entzieht er sich keiner Chance, wenn es darum geht, etwas Ruhm einzuheimsen." zwinkerte Minerva. "Ich schaue nach ihm." und ihre Hauslehrerin machte sich auf den Weg. Hermiones Stirn runzelte sich zu einem 'Was soll das denn bedeuten?' zusammen. Eine zwinkernde McGonagall sieht man schließlich nicht alle Tage.

oOo

Severus war gerade wieder einmal in seinen Selbsthass verstrickt und hatte zudem ein heißes Stelldichein mit sich selbst hinter sich gebracht, als Minerva ihn störte. Er riss seine Tür auf und schaute ungläubig auf die Kollegin herab. 'Sie schafft es doch immer wieder in genau bestimmten Momenten aufzutauchen… Abturner Nummer Eins!' "Hermione wartet bereits vor Albus Räumen. Kommst du, ich begleite dich hin." "Sie kann das allein. Es ist ihr Projekt gewesen." erwiderte er beinahe giftig. "Ja, ja, sicherlich, Severus. Doch du bist der Projektleiter. Ich denke Albus möchte auch gern von dir ein paar Worte dazu hören. Du weißt, dass ich ihm von eurem Projekt erzählt habe - er selbst hat es ja mit freigegeben und es würde für den Orden wirklich eine Hilfe darstellen. Kommst du nun?" Er nickte verbissen. Minerva McGonagall kam ihm also mit der offiziellen Schiene. Er musste also mit.

oOo

"Ah, Hermione, Severus. Schön… Ich hatte das Gefühl, ihr würdet ewig brauchen." strahlte sie der Schulleiter freudig an und wirkte etwas müde, so wie er in seinem Bett halb lag, halb saß. Beide Magier runzelten die Stirn und Albus zwinkerte lächelnd. "Was gibt es denn Neues? Minerva hat kaum etwas verraten." Severus bezweifelte dies, aber sagte nichts dazu. Minerva hatte mit Sicherheit jedes Wort von heute Morgen, direkt an den Schulleiter weitergegeben. Darauf konnte er seine besten Kessel verwetten.

Beide nahmen Platz und Hermione überkam ein beklemmendes Gefühl. Severus war wie immer vollkommen emotionslos und ein Eisklotz seiner Selbst. "Sir…" begann sie schüchtern. "Albus, wir hatten uns doch bereits darauf geeinigt." "Ja, Albus…" und wieder holte sie tief Luft. "…Der Aufbautrank ist fertig." "Klasse. Wird er die Anforderungen erfüllen?" fragte der Schulleiter hoffnungsvoll und bot jedem einer seiner geliebten Dropse an. Beide lehnten dankend ab, so wie immer. "Mehr als das. Doch dieses Mehr, sollte Professor Snape erörtern. Hier die Unterlagen dazu." und Hermione reichte die Pergamente Dumbledore hinüber.

Er überflog sie eilig, aber mit aufgewecktem Blick. Die Stille im Raum wuchs gespannt an und legte sich auf die Gemüter der beiden Trankspezialisten nieder. "Kann dies möglich sein?" schluckte Albus, was von einem glucksenden Geräusch Fawkes begleitet wurde. Der Phönix schien aufgeregt und stolz zugleich. "Ja, Herr Direktor." brach Severus sein Schweigen. Beide Männer blickten sich intensiv an, als bliebe die Zeit für Momente stehen. "Ich denke, dass den letzteren Teil Sie beide eher für sich besprechen möchten. Hier war es vor allem der Professor, der diese Idee dazu hatte." erläuterte die junge Gryffindor und war bereits aufgestanden, um zu gehen. "Wir haben es beide herausgefunden." warf Severus rasch und energisch ein, ohne den Blick von Albus abzuwenden. "Ja, das geben die Aufzeichnungen eindeutig her." huschte Albus Blick mit aufgesetzter Lesebrille über die Pergamentblätter hinweg. "Hermione, ich würde gern ein paar persönliche Worte an Severus richten." schaute Dumbledore sie gütig und verständnisvoll an. "Ja, sehr gern, Albus." und sie ging.

oOo

Severus war selten nervös. Doch jetzt war der Saum seiner schwarzen Robe ganz plötzlich hochinteressant.
"Du möchtest für einen so wundersamen Heiltrank keine Anerkennung, Severus?" fragte Dumbledore leise.
"Es ist Ms Grangers Projekt." antwortete er überlegt.
"Und auch mit dein Verdienst. Hätte jeder von euch beiden für sich allein geforscht, wäre nie so etwas Brillantes herausgekommen."
"Brillantes kann auch anders entstehen."
"Ja, ich weiß… so wie das Philtrum, dass zur Zeit im Lande seine wundersamen Erfolge und Kreise zieht."
Severus schluckte innerlich.
"Doch hier, verstehe mich nicht falsch, Severus… Hier drin", und Dumbledore tippte auf die Brust und legte dann seine Hand auf die Pergamente, "steckt die Arbeit von etwas ganz Besonderem - das Gute."
Severus blickte weg.
"Du kannst nicht behaupten, dass der Trank nur so gut geworden ist, weil Hermione daran gearbeitet hat. Vielmehr ist er genau das geworden, weil ihr beide es ward."
"Das steht nicht zur Debatte." kam es bitter aus Severus Kehle.
"Wenn nicht das, was dann?" fragte Albus in den Raum hinein und die Worte schwebten mit einem seltsames Unterton auf Severus nieder.

Severus stand geschwind auf. Er wollte hier raus; sein Blick wirkte gehetzt, was er zu verbergen versuchte, indem er wieder sein fettiges Haar vor sein Gesicht fallen ließ und so nur seine große hakige Nase hervor lugte. "Ich werde Ihnen einige Phiolen abfüllen, Sir. Sie werden ihn sieben Tage, alle sieben Stunden einnehmen müssen. Dann alle sieben Tage einmal, für den Rest ihres Lebens, Sir. Er wird Sie nicht vollkommen heilen, die Schmerzen der abgestorbenen Zellen werden bleiben, aber das Fortschreiten des Fluches wird gestoppt sein." sprach er mit dem Rücken zum Schulleiter, den Kopf seitlich geneigt und seine Füße drängten in Richtung Ausgang. Dennoch blieb Severus wie angewurzelt stehen, als wolle er nicht unhöflich wirken.
"Danke, Severus, danke euch beiden. Solange mein Geist lebendig ist, mein Herz noch schlägt und am rechten Fleck sitzt, gibt es mir ein sicheres Gefühl." sagte Albus leise und schmunzelnd.

Seine Worte waren so ehrfürchtig ehrlich. Das schmerzte Severus zutiefst. Und dennoch, der junge sich selbst geißenlde Slytherin ging erleichtert aus dem Raum. Es war eine kleine Aussprache gewesen. Eine Vorsichtige und vielleicht würde irgendwann einmal das Eis zwischen beiden Männern tauen, dass sie eines Tages offener miteinander umgingen - außer nur gelehriger Schüler und weißer Mentor zu sein -; dünner war es zumindest geworden.

oOo

Albus nuckelte einen seiner Dropse, als würde es die Gedanken, die er mit dieser fantastischen Botschaft hatte, auf Trab bringen. Er würde leben und dennoch überkam ihm ein unwirkliches Gefühl. Er hatte es in den Augen Severus genau gesehen; auch in denen von Hermione. Durch das Zutragen der Ergebnisse zum Gegentrank für das Philtrum, hatte Albus selbst Bücher gewälzt. Er war zwar ein guter Alchemist, kein Trankmeister und in Transfiguration eine Koryphäe, aber hatte er durch sein immenses Wissen herausgefunden, was das Philtrum in sich verbarg - ganz still, heimlich seiner Natur und der Natürlichkeit des Seins entsprechend. Etwas wonach Alchemisten eigentlich immer suchten, wenn sie sich in die Sphären von Transmutationen zur Psyche und Materie begaben; was Severus da zusammengebraut hatte und er vor lauter Bäumen, den Wald nicht erkennen wollte… Albus seufzte laut auf und Fawkes zirpte tröstende Worte. "Wir werden sehen!" sagte er zu seinem Haustier blickend.

Er hoffte innständig, dass das, was beide in ihren Augen widerspiegelten, auch eines Tages zur Lösung des Gegentrankes beitragen würde. 'Eigentlich haben sie es bereits gelöst. Nur warum sehen sie es nicht, warum nur?' und Albus dachte an seine eigene verlorene Liebe, die zu dem schwarzen Magier Grindelwald, die ihn verblendet hatte. Er wünschte sich, dass Severus nicht auch dieser Verblendung anheim fiel und alte Sehnsüchte als Flucht nutzen würde. Sondern, dass Severus jemand war, der die zweite - neue - Chance beim Schopfe ergriff. Albus wünschte es sich zutiefst, denn er selbst hatte den Mut zu solch einem neuen Schritt nie gehabt. Nie hatte er wieder lieben wollen. Er, der große Albus Dumbledore, wollte lieber anderen zu ihrem Glück verhelfen; nicht mehr und nicht weniger.


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