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Fanfiction

Philtrum - Zauber des Anfangs - Muggel-Artefakte und Magier-Alltag

von NoctiVagux


oOooOooOo

Philtrum - Der Zauber des Anfangs
--- 22. Muggel-Artefakte und Magier-Alltag ---
Mittwoch, den 25. März 1998, drei schwere Tage


"Was hat euch Moody aufgegeben?" fragte Harry aufgeregt. "Wir sollen etwas basteln." rieb sich Ron die Stirn. "Ja, etwas, was uns bei der Suche helfen kann, nur was?" sinnierte Hermione, die ihren Kopf mit weitaus anderen Dingen voll hatte und gar nicht verstand, warum gerade sie Ron helfen sollte. Sie glaubte, dass Minerva McGonagall diese Idee nur hatte, um sie ein wenig vom Labor fern zu halten. "Du hast ja genug um die Ohren. Ich kümmere mich drum" meinte Ron und zog mit missmutiger Miene von dannen. "Hey, Ron… Ich möchte aber…" Er winkte ohne sich umzudrehen ab. "Lass mal gut sein. Ich kann mich ja auch mal nützlich machen." Harry hatte Ron selten so erlebt. "Ist zwischen euch alles in Ordnung?" fragte er und beobachtete Hermione genau. "Irgendwie nicht, aber frag' ein anders Mal danach." auch sie marschierte ab. Harry konnte vieles kitten. Aber wenn es um Beziehungen und Erwartungen ging, dann… Tja dann… Er selbst wusste damit ja auch nicht sonderlich gut umzugehen. Wie sollte er da bitteschön helfen können. Er machte sich auf den Weg zu Dumbledores Privatunterricht.

oOo

Ron saß im Gemeinschaftsraum, beobachtete alles und jeden um sich herum. Er hatte den gesamten Tag fieberhaft überlegt, was er tun könnte, um das Trio zu unterstützen. Am Nachmittag hielt er es nicht mehr aus, wollte gerade seinen Flugbesen schnappen und ein paar Runden auf dem Quidditch-Feld drehen, als er inmitten auf dem Gang auf Mad-Eye Moody traf. "Hallo Junge, ein paar Übungsrunden?" fragte der Ex-Auror. "Ja, ich habe noch keine Idee." meinte Ron. Moodys rotierendes Auge fokussierte Ron als wäre er ein Insekt unter einem Mikroskop. Ron schluckte schwer. "Wird schon, mach dir keinen Stress. Aber bummele nicht zu lange." klopfte der alte Mann im heftig auf die Schulter und marschierte weiter in Richtung Dumbledores Privaträume.

Ron seufzte, hielt seinen Besen fester und rannte los, bog harsch um die Ecke und stieß mit Colin Creevey zusammen. Der ließ seine Kamera fallen und sie polterte Stufe für Stufe die Treppe hinab. "Colin, ich…" "Oh Mann, wie soll ich das hinbekommen. Das war eine alte Muggel-Kamera… die… verdammt." "Es tut mir leid." murmelte Ron. Colin winkte ab. Beide standen vor der kaputten Gerätschaft. "Mein Vater hat auch mit Muggel-Artefakten zu tun, ich könnte vielleicht…" "Lass mal, das ist eine Wissenschaft für sich, das mit dem Fotografieren. Du musst alle Einstellungen per Hand machen, das richtige Licht suchen, den Fokus einstellen, Blende beachten… Wichtig ist nur, dass man mit den Bildern mehr einfängt, als der Betrachter selbst erkennt… auf etwas bestimmtes hinweisen, etwas im Bild erkennen, was andere als normal ansehen und dann… dann hat man ein gutes Bild gemacht." Ron nickte gelähmt. "Öhm, ja…"

Colin hatte sich hingehockt und suchte die Einzelteile mühsam zusammen. Ron half ihm, denn es schien das Mindeste was er tun konnte. "Die Bilder bewegen sich nur nicht." sagte Ron und wollte die peinliche Situation überbrücken. Colin setzte sich hin und lehnte sich an die Wand. "Nicht bewegen? Die Muggel haben auch Video-Kameras. Damit kannst du stundenlang bewegte Bilder machen und du kannst sie mit verschiedenen Aufgaben versehen. Manche dieser Videokameras dienen zur Überwachen von Räumen. Sie nehmen einfach alles auf, sogar wenn es dunkel ist, kann man damit sehen. Dann gibt es welche, die von Maschinen gefahren werden und die durchsuchen schwer zugängliche Gebiete - aus der Ferne sieht man, was dann vor Ort passiert. Oder klassisch der Film, wo man mit bewegten Bildern Geschichten erzählt. Und man kann mit ihnen irrsinnige Dinge anstellen, wie Bewegungen verlangsamen, beschleunigen, heran zoomen, sogar so etwas wie Zauber einbauen, das etwas schwebt oder verschwindet und unsichtbar wird." "Aber alles ohne Magie. Die Kameras sehen alles nur nichts Magisches." hielt Ron dagegen. "Wozu auch? Die Muggel manipulieren die Bilder so, dass es wie Magie ist. Einfach genial und eine komplexe Wissenschaft." "Ja, wozu auch…" stand Ron auf und schaute auf Colin, der die Stücke der Kamera in seinen Händen hielt, als wären sie Galleonen. "Ich…" stammelte Ron. "Lass mal, ich tüftle gern." und Colin ging weiter.

Ron nickte und ging zum Quidditch-Feld. Er drehte ein paar Runden mit einem Ravenclaw, der auch übte und versuchte den Schnatz zu fangen. Doch dieser war viel zu flink und verschwand blitzartig um später woanders wieder aufzutauchen. Zudem wurde es langsam dunkel. "Eine Kamera könnte dies aufnehmen, wenn man Colins Aussagen glaubt." Ron hielt abrupt auf seinem Besen inne. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er düste zum Feld-Ende, sprang ab und rannte ins Schloss zurück.

Er hämmerte heftig an Dumbledores Tür und hoffte, dass der Ex-Auror noch immer beim Schulleiter war. Er hatte Recht. Moody machte die Tür mit seinem rotierenden Auge auf Ron gerichtet auf, was Ron noch mehr grinsen ließ. "Mr. Moody, ich habe eine Idee." sprudelte es aus ihm heraus. "Hm… kann das noch einen Moment warten?" "Ja." "Gut, nach dem Abendessen." meinte Moody. "Geht klar, Sir." "Wir treffen uns bei Professor McGonagall im Büro." sagte Mad-Eye barsch und die Tür war wieder zu.

Ron hatte im Hintergrund Stimmen gehört. Es war wo eine Sitzung des Ordens. Denn er hatte Minerva McGonagall und seinen Vater reden hören. Zu gerne hätte Ron gewusst, was da vor sich ging, doch nun war die Umsetzung seiner Idee wichtiger und eines wollte er ganz gewiss: zeigen, dass auch er etwas auf dem Kasten hat und dies ohne Hermiones Wissen und ohne Harrys Ideen. Zufrieden machte er sich in den Gemeinschaftsraum zurück - endlich mit der Gewissheit, selbst etwas Wichtiges beizusteuern.

oOo

Es klapperte und klickte in einer Schale und ein paar dünne und lange Finger fischten einen sauren Drops heraus. Dann hörte man ein genüssliches Lutschen und Schmatzen, ein Zirpen im Hintergrund, seitlich das Klicken hell klingender Gerätschaften, wie in einer Werkstatt eines schweizerischen Uhrmachers und weiter oben und ringsherum stöhnten, ächzten und flüsterten Personen. Die letzten Tage war es immer offensichtlicher geworden und jetzt schien es sich zu bestätigen. Minervas Herumschleichen als Katze, immer irgendwo im Großbritannien unterwegs und auf Dumbledores Anweisungen hin, hatte zu einem Ergebnis geführt. Sie wusste zwar nicht immer ganz genau, worauf es Dumbledore bei ihren Spionagen ankam, aber es ging um Horkruxe - so viel stand fest.


Minerva McGonagall, Mad-Eye Moody, Remus Lupin und Severus Snape waren im Büro des Schulleiters von Hogwarts zugegen - im großen runden Raum von Albus Dumbledore. Dieser saß in seinem hohen Stuhl und schmunzelte mit hellleuchtenden blauen Augen gutmütig die Riege seiner Mitstreiter an. Minerva wie immer streng, hellwach und steif dasitzend, die quadratischen Brillengläser auf ihrer kleinen Nasenspitze hin und her schiebend; Mad-Eye lässig und schnaubend, die Handinnenflächen auf seine Knie abgestützt, sein magisches allsehendes Auge rotierte und surrte in alle Richtungen; Remus putzte sich seine schäbig wirkende Tweed-Jacke, als würden die Flusen darauf das Bild des akkuraten Gentleman trüben und schaute treuen Blickes auf sein Schuhwerk, dessen Leder gebrochen und rissig erste Löcher aufwies; Severus Snape dagegen war ein Schatten, dessen fettiges Haar im Schein der Kerzen leuchtete und dessen dunkle Augenringe, den leeren Ausdruck seiner tiefschwarzen Augen untermalte und seine Lasten als Spion für beide Seiten widerspiegelte.

"Nun denn, der Standort des nächsten Horkrux ist gefunden." verkündete Dumbledore freudig. Alle Anwesenden atmeten ihre Anspannung erleichtert aus. "Aber", fuhr Dumbledore mit unergründlicher Miene fort, "werden wir nicht wieder so ein enormes Risiko eingehen wie beim letzten Mal." Verwirrung machte sich unter den Kameraden breit und die ringsherum ächzenden Personen in den Gemälden verstummten allesamt. Fawkes zirpte erneut, leise und süß im Ton. "Remus, du wirst dieses Abenteuer nicht bestreiten." "Aber, Professor…" "Nein", hob der Schulleiter seine gesunde Hand, "du weißt, dass Tonks ihr Kind jede Minute erwartet. Du solltest bei ihr sein." "Und wer soll bitte schön Mad-Eye und die drei begleiten?" fragte er ersichtlich aufgebracht. Snape schnaubte kalt. "Angst davor Vater zu werden? Zu spät! Wolf Junior ist unterwegs." zischte er mit bissiger Häme. Remus ignorierte Snape, Minervas Nasenflügel flatterten, Moody knurrte leise. Dumbledore schenkte Snape einen herzensguten Blick. "Ich bin an dem Wohl der drei interessiert und an dem Erfolg der Mission." erwiderte Remus und starrte den alten weißen Zauberer an. "Ja, Remus, ich weiß. Doch auch in schweren Zeiten ist Familie etwas Wunderbares und eure ist im Entstehen. Ich denke, du würdest dir es später nicht verzeihen können, nicht dabei gewesen zu sein." Sacht tätschelte Minerva Remus Unterarm und nickte ihm zuversichtlich zu. "Ja, gewiss." knirschte er mit den Zähnen und sank im Sessel zusammen.

"Albus, wenn nicht Remus, wer dann?" "Nun, Alastor, darüber habe ich mir bereits den Kopf zerbrochen und bin zu dem Schluss gekommen, dass Severus euch begleiten wird." Alle Köpfe schnellten hoch, Snapes linker Mundwinkel zuckte leicht, aber er blieb unnahbar steif. "Ist das wirklich eine so gute Idee, Albus?" rückte die Gryffindor-Lehrerin ihre Brille auffällig auf ihren Nasenrücken auf und ab. Dabei fixierte sie sie Albus, als könne sie durch ihn hindurchsehen und warf anschließend einen abschätzigen Blick auf Snape, dessen Mundwinkel wie immer spöttelnde Kräuselungen vollzogen. "Ja, das ist es." sagte Dumbledore klar und deutlich und Minerva schnaubte leise. "Warum er?" polterte Moody los, stand auf und lief mit seinem Holzbein klackend durch den Raum. "Weil er am besten versteht, diese Aufgabe zu lösen." blieb Albus ganz gelassen. "Wie kommst du darauf?" löcherte der alte Ex-Auror weiter und warf Snape einen misstrauischen Blick zu, als wäre er nur geduldet. "Der nächste Horkrux liegt in den Fens. Jener Region in der Tom Riddles Vorfahren - die Gaunts - viele Jahrhunderte lang lebten. Nach ihrem finanziellen Untergang, mussten sie ihr Herrenhaus verlassen und zogen weiter. Doch in den Ruinen der einstigen Slytherin-Burg ist der Horkrux versteckt. Noch immer ist der dortige Sumpfwald einer der magischsten Orte und unangetastetes Naturgebiet wie unser Verbotener Wald. Tom hat zudem gewiss viele Fallen aufgestellt, so dass nicht jeder einfach so hineinspazieren kann. Severus hat einen recht engen Kontakt zu seinem Meister und kann durchaus die schwarzmagischen Zauber und Flüche aufdecken, bevor einer von euch dabei zu Schaden kommt." Moody hielt inne. "Ich als ehemaliger Auror kann es ebenso." "Gewiss und ich kenne deinen Spürsinn für dunkle Magie, Alastor. Das weißt du sehr gut." lächelte Dumbledore sanft. Knurrend nickte dieser. "Doch zu zweit, ist es sicherer." stellte Albus klar.

Schweigen trat ein. "Er kann so nicht dort aufkreuzen." stellte Remus fest. "Daher wird Severus einen Vielsafttrank zu sich nehmen." beschwichtigte der Schulleiter rasch die Bedenken. "Aber mich kann er nicht nehmen. Ich bin ein Werwolf." Dumbledore nickte und seufzte leise. "Ja, das ist das Problem. Wir brauchen eine geeignete Person." "Charlie Weasley" meinte Moody prompt. "Nein, er ist dabei, einige Drachenhüter samt ihren Flugdrachen für uns zu gewinnen, ohne dass man Verdacht schöpft." schüttelte Albus den Kopf resigniert. "Er ist schwer beschäftigt in Rumänien. Man darf keinen Verdacht schöpfen." gab Minerva jetzt an und überlegte auch eifrig, wen man nehmen könne.

Das Grübeln ging schweigsam voran. Nach einer Weile seufzte Albus laut, fischte erneut einen Drops aus seiner Schale und nuckelte diesen Schnurrbart wackelnd. "Überlegt euch mögliche Kandidaten. Einen Muggel einfach zu nehmen", meinte Dumbledore - Moody seufzte, denn dies schien soeben seine Idee gewesen zu sein -, "möchte ich nicht riskieren. Es sollen keine Unbeteiligten unnötig mit hineingezogen werden." "Gut, ist das alles?" stand jetzt Remus nervös auf und schien mit seinen Gedanken bei seiner hochschwangeren Frau zu sein. "Ja, das ist alles." nickte der Schulleiter und die Bürotür schwang auf, in der bereits Poppy hineingeeilt kam und ein kleines Tablett mit Medizin dabei hatte. "Minerva, bitte sage Harry, Ron und Hermione Bescheid, dass sie mich nach dem Mittagessen in meinen Privaträumen aufsuchen sollen." Sie nickte und alle gingen, bis auf Poppy.

oOo

Am Nachmittag hatte Albus Harry, Ron und Hermione zu sich in seine Privaträume bestellt. Er lag wie immer im Bett und hatte mehrere Pergamente um sich herum verteilt. Er war wohl gerade dabei, fleißig seine Post zu beantworten. "Ach, da seid ihr ja" blinzelte der Schulleiter und nahm sich die Lesebrille von seiner krummen Adlernase. "Setzt euch doch" und wies auf das Bettende. Alle setzten sich und wirkten nervös. "Alles vorbereitet?" fragte er Ron. Er lief leicht rosa an. "Ja, Sir. Mad-Eye und ich haben sämtliche Karten studiert und Zauber und Flüche nachgeschlagen, die in Moor und Sümpfen Wirkung haben könnten. Auch unsere Wächterkugeln sind fertig." verkündete er recht stolz. "Gut. Hermione, wie sieht es mit der Möglichkeit aus, den Horkrux zu vernichten? Haben dir meine Aufzeichnungen geholfen?" "Ja, Professor Dumbledore. Ich habe zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen. Entweder müssen die Runenkreise mittels schwarzer Magie ausgehebelt werden, oder man löst deren Rätsel. Das sehe ich erst, wenn ich vor Ort bin." "Gut, sehr gut. Nun zu dir Harry. Bereit?" fragte er neugierig. "Ja, Sir. Das bin ich. Das sind wir alle." bestätigte Harry und ihm schmerzte noch sein linkes Knie von den letzten Übungsstunden in Kampfzaubern. Der alte Mann lächelte zufrieden.

"Dann eine Neuerung. Remus wird euch nicht begleiten." "Es ist wegen Tonks, nicht wahr?" fragte die Gryffindor aufgeregt. "Ja." lachte Albus. "Ist es soweit?" packte auch Ron die Neugier. "Bald oder auch jeden Moment. Ich denke ihr versteht, dass Remus da lieber hier sein möchte, wenn es soweit ist." "Ja, nur", Harrys Blick wurde besorgniserregend, "wer wird uns dann begleiten? Mad-Eye allein?" Kopfschüttelnd nahm Dumbledore allen dreien diese Sorge ab. "Nein, Professor Snape wird mit euch gehen." und allen entglitten die Gesichtszüge.

Ron riss die Augen gar weit auf und wurde kreidebleich. Harry dagegen wurde zornesrot und presste die Lippen fest aufeinander und funkelte Dumbledore böse an und Hermione hatte eine Augenbraue in eine schier unermessliche Höhe bis kurz vor dem Haaransatz gezogen. "Sir, Professor Snape darf aber doch nicht gesehen werden." klang sie recht matt und in ihren Kopf ratterten tausende Gedanken vor sich hin. "Daher braucht er eine geeignete Person, um den Vielsafttrank zu sich nehmen zu können." "Wer ist es?" fragte Harry kalt. "Noch niemand." sagte Dumbledore schlicht. "Wir schaffen es auch ohne ihn." brummte er missmutig. "Vielleicht, aber es ist sicherer, wenn er mit euch geht." blickte er Harry mahnend an. "Muggel? Warum nicht irgendein Muggel?" warf Ron begeistert ein. "Ronald! Irgendein Muggel ist ein Mensch und diesem einfach ohne sein Wissen für so eine Aufgabe zu missbrauchen ist nicht gerade sehr respektvoll!" und respektvoll war hier giftig betont. Ron wurde kleiner und traute sich gar nicht, Hermione anzusehen. Er schien es sich mit ihr immer mehr zu verscherzen. 'Warum werden Frauen ab einem gewissen Alter nur so komisch?' dachte er und Hermiones Blicke erstachen ihn. 'Hermione, nicht doch…' räusperte sich Albus gedanklich und sie blickte schuldig auf ihren Umhang. Legilimentik zu beherrschen war nicht immer leicht. Man schnappte Dinge auf, die nicht immer gehört oder auch gewusst werden wollten.

Albus stocherte in seiner Süßigkeitenschale und bot allen anderen etwas an. "Hermione hat Recht Ron, daher brauchen wir jemand anderen." Plötzlich sah sie auf. "Ich habe da…" sprang auf und rannte hinaus. "Hey? Wo willst du…?" rief Harry ihr hinterher. "Ich bin gleich wieder da."

Keine fünf Minuten später kam sie japsend zurück. "Sir, ich habe jemanden den es nicht stört… nun ja … jedenfalls weiß er, dass es für eine gute Sache ist und er wird auch bestimmt nichts dazu verraten." "Ach und wer, sollte der Flederm…" posaunte Ron los. "Ähäm…" räusperte sich der Schulleiter. "Ich meine", wurde Ron sanfter, "wer sollte Professor SNAPE freiwillig…", er schielte zum Schulleiter und der zwinkerte kurz, was Ron puterrot werden ließ, "…also eben dies einfach mal so zulassen wollen und so." haspelte er weiter.

Hermione grinste breit und enthusiastisch. "Neville!" "Was?" fuhr Harry wie ein Quaffel hoch. "Den hast du doch was in den Trank geschüttet." fauchte er und stellte sich Hermione in den Weg. "Denkst du! Ist aber nicht so." hielt sie energisch dagegen. "Pah." meinte er. "Schon gut, Harry." lugte Neville durch einen schmalen Türschlitz. "Nev." blickte Harry erschrocken auf. "Ich habe mehrmals geklopft, Stimmen gehört, meinen Namen und…" Er sah zu Boden. "Ist in Ordnung, Neville. Komm doch herein. Es geht ja schließlich um dich." lächelte der Schulleiter. "Ich mag es, wenn hier ein bisschen Leben reinkommt." und ließ seine Schale mit Drops heran schweben. Er bot jedem einen an und alle griffen zu, um wenig später ihre Schnuten zu verziehen, da sie wirklich sehr sauer und zitronig waren.

oOo

"Du wirst uns also begleiten?" schaute Hermione zu Snape, wie er einige Bücher zurück ins Regal stellte. "Ja, werde ich." klang er äußerst neutral. "Ich…" wollte sie ihre fixe Idee erklären. "Das du die verrückte Idee mit Longbottom hattest?" keifte Snape ganz plötzlich und hatte sich wie ein Wirbel zu ihr herumgedreht. Sein dunkler undurchdringbarer Blick streifte Hermione im Vorbeigehen kurz und er wirbelte weiter bis zum Brautisch und sortierte die unwillkürlich zusammengewürfelten Zutaten darauf. Innerlich war er außer sich vor Wut. Ganz zu schweigen wie ihm die Ohren gerauscht haben, als das Blut pulsierend in seinen Kopf schoss und Dumbledore ihm erklärte, als WER er mit den anderen auf Streifzug gehen sollte. "Ich verstehe…" murmelte Hermione leise und suchte den Boden ab. "Du", und Snape drehte sich wie ein wirbelnder Tornado um, "verstehst Garnichts!" und spuckte ihr die Worte angewidert entgegen. Hermione gefror auf der Stelle. Sie kippte leicht nach hinten an eine Tischkante. Ihre Wangen glühten plötzlich, wenngleich sie Gänsehaut auf den Oberarmen hatte und ihr ein stechender Schmerz durch den Brustkorb fuhr.

Zuerst verwirrt, dann ganz plötzlich wütend, starrte sie ihn an. "Wenn das so ist, dann frage ich mich, warum du Dumbledore nicht abgelehnt…" "Raus!" zischte er leise und hatte seine Augen zu Schlitzen gemacht. "Nein." sagte sie und atmete tief ein. "Raus." wiederholte er langsamer, tiefer, leiser. "Nein, Severus. Ich bleibe und ich denke, dass es egal ist, als wen du uns begleitest. Ehrlich gesagt, ich bin froh dass du dabei bist." So das war jetzt raus. "Ach und was versprichst du dir davon?" spöttelte er spitz und seine Augen glühten kurz bitterschwarz auf. "Nichts, Garnichts!" sagte sie in genau den gleichen Ton wie er vorhin es getan hatte. Er schwieg.

"Es geht nicht um Sex… Wenn du dabei bist, dann weiß ich…" begann sie und Severus hob beängstigt die Augenbrauen, als solle sie jetzt sehr darauf achten, was sie als nächstes sagen wolle. "Es geht um die Vernichtung eines Horkruxes, die Bewältigung dunkler Flüche im Sumpf. Dort wo überall in flüssiger und nebliger Form Gefahren lauern und du als Tränkemeister, kennst mitunter die besten und meisten dunklen Flüche die in diesem Aggregatszustand existieren. Und…" sie holte tief Luft. "Ich weiß, wenn du dabei bist, dass es dir gut geht, weil du dabei bist und wir alle durch dich sicher sind." redete sie sich in Rage, was ihre Augen aufleuchten ließ. "Ach so…" meinte er arrogant und schmolz bei diesem Anblick innerlich dahin. Diese ausufernde verbale Energie hätte Severus ihr gern körperlich ausgetrieben. Doch riss er sich zusammen, so wie meistens.

Wieder funkelten ihre haselnussbraunen Augen auf. "Ja, oder glaubst du ich möchte Dumbledore erklären, dass wir gescheitert sind, weil wieder einmal das Ego über allen anderen stand?" hieb Hermione in die Wunde. "Was soll das bitteschön heißen?" warf er bissig zurück. "Das du immer noch versuchst, dich gegen den Trank zu wehren, wenngleich du keine Chance hast?" schnippte sie arrogant und selbstgefällig zu ihm. "Keine Chance…" wiederholte er gedehnt und mit tief dunklem Bariton. "Ja…" sagte die junge Frau standhaft. "Keine Chance mehr… hat man, wenn man tot ist, nicht vorher!" Er blickte sie an, sie ihn. "Aber es ist doch noch nicht zu spät und du bist doch nicht tot. Wir beide leben und…" wollte sie einwenden, als sie seine verbitterten Worte realisierte. "Nein." und er drehte sich harsch um.

Severus wusste, dass das Gespräch aus dem Ruder geraten war und ihm tat ganz plötzlich der Kopf weh. Er wusste, dass er viele Chancen hatte einfach so verstreichen lassen. Alles Chancen die ihm ein Leben mit Lily ermöglicht hätten und es schmerzte tief und diese Gryffindor-Göre wagte es, in dieser Wunde zu herum zu sticheln. Und doch war er es, der gesagt hatte, dass man noch welche hatte. Wie viel würde er hier noch von sich Preis geben, sich seelisch nackig machen vor dieser Frau. Er hasste sich selbst, so wie immer. Das Schweigen teilte Hermione mit, dass sie gehen solle und sie tat es.

Auf dem Gang zu ihrem Zimmer wurde ihr bewusst, dass Severus die gesamte Zeit nur alles aus einem Grund machte, weil er eine Frau liebte und sie war es gewiss nicht. Schon bald würde das Goldene Trio gemeinsam in ein neues gefährliches Abenteuer aufbrechen und Severus würde unter ihnen sein - würde an Hermiones Seite sein… 'Doch nicht im Herzen…' schluckte sie schwer und kam ganz plötzlich matt und müde in ihrem Zimmer an, wo sie nur noch schlapp in die Federn fiel.


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