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Fanfiction

Philtrum - Zauber des Anfangs - Im Labor

von NoctiVagux


oOooOooOo

Philtrum - Der Zauber des Anfangs
--- 19. Im Labor ---
Samstag, den 07. März 1998, im Verlaufe des Tages


Hermione fand die benötigte Ablenkung von all ihren Sorgen um Snape und dem Todesser-Treffen in dem Projekt, das heimlich im Labor der Kerker mal mit einem erfolgreichen Fortschritt, doch meist mit einem herben Rückschritt vor sich hin blubberte und schwelte. So richtig vorwärts kamen sie eben nicht; ein Umstand, den weder Snape noch Hermione mochten. 'Neben Sex und Brauen noch eine Gemeinsamkeit - wir sind ja ein richtiges Traumpaar, wenn es um unzufriedene Resultate geht.' summte das Teufelchen in ihrem Ohr, als sie die Analysen zu den letzten Fehlschlägen zum hundertsten Male durchging.

Sie seufzte leise und fragte sich, seit wann Sarkasmus als Hilfsmittel zur Überbrückung von Ungewissheit und Flauheit im Magen, wegen Sorge um einen Kerl mit miesem Charakter, Einzug in ihr Gemüt gefunden hatte. Sie machte einfach weiter. 'Das ist alles unwichtig. Wichtig ist, dass der Trank endlich gelingt. Also weiter im Takt.' und ihr inneres Taktgefühl sendete ihr rhythmische Bilder von sich und Snape, wie sie es wild im Badezimmer trieben: unter der Dusche, am Waschbecken, in der Badewanne, an den kalten Fliesen der Wand, im schmalen Türrahmen… Sie krallte ihre Hände faustartig auf dem Holzbrett zusammen. Sie schnaubte und wischte sich dann gleichzeitig die Lippen leckend mit dem flachen Handrücken über die Stirn. Ihr war heiß geworden.

'Konzentriere dich!' fixierte sie mit aller Macht diese kleinen Krähenfüße vor sich und zerstückelte sie, um sie später besser im Mörser zermahlen zu können. 'Dann noch die getrockneten Beine der Wolfsspinne, warten bis diese sich aufgelöst haben und dreimal rechts rühren; frische und zu Mus gepresste Leber vom Zitterrochen; Nashorn-Horn, gemahlen und geröstet um die Gegenwirkung anzukurbeln; beides gleichzeitig und dann zwölf mal links rühren und zwölf Minuten köcheln lassen bis die Flüssigkeit wieder elfenbeinfarben ist; geschrotete und luftgetrocknete Larven, frisches Wurzelfleisch der Yambohne… alles sofort drei mal links und drei mal rechts umrühren bis Sämigkeit entsteht; neun Minuten ziehen lassen und wieder drei mal rechts dann ebenso links umrühren; wenn die Sämigkeit dann aufgelöst ist, ist alles bis hierhin Okay…' betete sie herunter und gewann mehr und mehr ihre Kontrolle zurück.

Langsam verstand sie, warum Snape das Brauen im stillen Kämmerlein so sehr genoss. Hier unten in den Kerkern hatte er Ruhe vor der Welt, vor den dummen Sprüchen, die man sich über ihn hinter seinem Rücken machte. Dies war sein Zufluchtsort - heimlich, dunkel und unerkannt, konnte er hier sein. 'Wer ist er wohl in unbedachten und unbeobachteten Momenten? Gönnt er sich solche überhaupt?' und wieder war sie in ihren Gedanken beim Tränkemeister angelangt. Es war aber auch verteufelt.

Eines stand für sie jedoch felsenfest: was immer Snape da als Liebestrank zusammengebraut hatte, so hatte er sich - in seinen kühnsten Träumen wohl kaum glaubend - hochkarätig übertrumpft. 'Der Trank ist ein Geniestreich, durch und durch.' murmelte Hermione und baute eine Destillationsanlage auf, um weitere Ergebnisproben, des Originaltrankes zu splitten und die daraus entstehenden Substanzen in ihrer Veränderung zu notieren und darauf aufbauend sie mit Gegenkomponenten neutralisieren zu können. Vielleicht musste man es scheibchenweise und im Ganzen sehen, um Gegenteiliges zu bewirken. 'Nimm es wie ein Gift auseinander, vergleiche es mit ähnlichen Substanzbestandteilen und wie deren Zusammenwirkung umgekehrt wird und durch was.' tüftelte ihr Hirn und Hermione machte Notizen, während der Dampf in einem Röhrchen und Schlauch langsam emporstieg. 'Destillation, Trennung, Wirkung, Substitution, Wechselwirkung,…' Sie rieb sich die Schläfen und kaute auf der Unterlippe. 'Verdammt, mache ich dann mit einer Neuzusammensetzung der Substitative weiter, oder wähle ich ein neutrales Trägersubstrat und versuche mich daran…? Wo ist dieser verdammte Mistkerl, wenn man mal eine geistige Hilfe braucht?!' Auf ihrer Stirn bildeten sich verzweifelte Falten. Irgendwie hatte Hermione es dann doch noch geschafft sich endgültig auf ihr gemeinsames Projekt zu konzentrieren. Sie bemerkte nicht, wie der Mittag verstrich und man sich Sorgen machte, wo sie sei.

oOo

Harry drehte seine Gabel in seiner Hand hin und her, blickte schräg zum Lehrertisch auf Professor McGonagall, die sich angeregt mit Pomona Sprout unterhielt, sah dann den leeren Platz Snapes, zudem waren da eine fehlende Hermione und kein Dumbledore. Es gefiel ihm ganz und gar nicht. "Wo steckt sie denn nur?" fragte Ron noch einmal flüsternd und hatte auf Harry große Augen gerichtet. "Wenn das Ginny schon nicht weiß…" brummte und seufzte Harry zugleich. Mal starrte er auf sein Essen, aß drei Happen, drehte wieder ungeduldig die Gabel in seiner Hand und hatte die Augen auf den Lehrertisch geheftet. Ron schaute immer zwischen Lehrertisch und Harry hin und her. Dann blinkten Ron grüne Augen an und er hielt die Gabel mit dem Essen am Mund fester. Er biss langsam von der Möhre ab und haspelte. "Wasch ischn?" Er verschluckte sich fast an seinem leckeren Happen. "Es reicht!" sagte Harry eindringlich, bemerkte wie McGonagall gerade aufstand und sich langsam auf die Hintertür der Halle zubewegte. Geschwind, ohne dass Ron seinen Bissen schnell genug im Mund verschwinden lassen konnte, war sein bester Freund hochgeschnellt und im straff rasanten Schritt auch schon bei ihr.

"Professor McGonagall?" fragte er hastig. "Mr Potter, wenn es nicht wichtig ist…" begann sie im üblichen Lehrerton und auf dem Sprung, die Halle zu verlassen, um nach Hermione zu suchen. Sie musste unbedingt wissen, warum es nun schon so weit gekommen war, dass sowohl Snape als auch Hermione nicht beim Essen erschienen. "Doch!" Sie schaute ihn bei seinem fordernden Ton noch strenger an. Harry schluckte seinen steigenden Respekt runter. "Es geht um Hermione." platzte es auf ihm heraus. Für einen Augenblick hatte er den Eindruck, dass der Ausdruck im Gesicht seiner Hauslehrerin ihn geradezu auffressen wollte, so streng schaute sie ihn an. Es war kaum möglich, diesen in weiteren Steigerungen zu erleben. Er gestand sich ein, dass nicht unbedingt testen zu wollen. Nicht, wenn McGonagall wusste, was mit Hermione war. Er blieb daher gezwungenermaßen ruhig und wartete ihre Reaktion ab. Sie nickte zur Tür und Harry ließ sich das nicht zweimal sagen.

Nur einmal war er durch diese Tür gegangen und hatte damals unter all der Verwirrung, dass der Feuerkelch ihn für das Trimagische Turnier ausgewählt hatte, nicht wahrgenommen, dass dies ein gewöhnlicher Gang der Schule war, wie sie alle in Hogwarts jedoch recht ungewöhnlich waren - für Außenstehende zumindest. Manche Steine schienen sich zu verschieben, manche Bilder hatten bewegende Rahmen, hinter manchem Wandteppich waren Geheimgänge oder der Zutritt zum Gryffindor-Trakt oder gar anderen Räumlichkeiten und manche Teppiche hatten ihr kleines Eigenleben. Wo gestern noch ein ihm bekanntes Muster war, glich es am nächsten Tag einem Bild von Picasso. Er hatte es bei seinen nächtlichen Rundgängen festgestellt, als er mal in einer Nische unter seinem Tarnumhang gewartet hatte, bis der alte Filch mit seiner Mrs Norris flüsternd an ihm vorbei geschlurft war, dass die Musterelemente sich stritten, wer wo sein durfte und welches neue Muster sie formen sollten. Dieses Schloss verbarg wirklich und wahrhaftig Wunder in sich und jeden Tag, wenn man genauer hinsah und nicht die Gedanken an Unterricht und Auserwählt-Sein verschwendete, konnte man neue entdecken.

Er erblickte eine Tür und runzelte die Stirn. McGonagalls Lippen hoben sich an einer Seite leicht. "Da geht es zu den Zimmern der Hauselfen." Er nickte. "Wo gehen wir hin?" "Zu Ms Granger." "Sie wissen wo sie ist?" fragte er und hatte einen lauernden Blick aufgesetzt. "Ich denke, ich weiß wo sie ist." murmelte sie und beide bogen um die Ecke. Sie steuerten geradeaus und als der Gang eine verschachtelte Biegung nach links machte, blieben sie aber vor dem alterdicken und hässlich wirkenden Schrank stehen, der hier irgendwie nicht so recht hinpassen wollte. Er schien so alt zu sein, dass er entweder hätte schon längst verfault sein müssen oder von Holzwürmern zerfressen. Seine Hauslehrerin öffnete die Schranktür und ein Gang offenbarte sich, der nach ein paar Metern in eine tief hinab führende Treppe mündete. "Wo geht es da hin?" fragte Harry und blickte auf ein schwarzes Loch. "Zu den Kerkern. Eine Abkürzung in den Slytherin-Trakt." und beide marschierten los.

Sie kamen in einem von Fackeln schwach erleuchteten Gang heraus. Sie marschierten an dem Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum vorbei und kamen an eine Biegung, von der Harry wusste, dass sie in die äußeren Kerker führte, wo jeder sich bewegen konnte und auch zum Hauptgang führte. Wieder war da eine Treppe, die sich hinab schraubte. Einige Türen waren hier mal links und rechts, allesamt, dick klobig mit Eisen beschlagen. Man hätte dahinter gefahrlos Trolle wie kleine niedliche Haustierchen halten können, ohne dass eine Tür gebrochen wäre. Minerva klopfte an die erste ganz linke vor ihnen.

oOo

Erschrocken sah Hermione auf. "Herein?" fragte sie vorsichtig. Die Tür schwang auf und sie blickte Minerva und Harry an, als wären kleine grüne Männchen gelandet. "Ms Granger, Sie scheinen sich die Gepflogenheiten von Professor Snape anzugewöhnen." Hermione schaute verwirrt. "Sie haben Ihr Mittagessen vergessen." klang Minerva McGonagall jetzt doch etwas sanfter.

Harry, sich erst noch etwas hinter seiner Lehrerin verbergend, trat jetzt ein und blickte sich recht neugierig um. Es erinnerte ihn hier an Filmszenen aus schwarzweiß gedrehten alten Muggel-Horrorfilmen, wo verrückte Wissenschaftler heimlich in ihren Stübchen Böses brauten und bauten, um später damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Es glich einem Horrorkabinett. "Hier bist du also immer." klagte er sie an, als er die Reihen, der Regale durchschritt, wo noch unglaublichere Dinge in Gläsern schwammen oder sich gar noch bewegten, als in der Zutatenkammer der Schüler, die neben Snapes Büro, wohl nur die harmlosen Dinge enthielt. "Ähm ja, es ist Wochenende. Da kann man hier recht ungestört größere und langwierigere Versuchsreihen durchführen." sagte Hermione etwas zerknautscht und Harry nahm ihren spitzen Seitenhieb mit 'ungestört' und 'Was schnüffelst du mir nach' durchaus wahr. Seine beste Freundin fühlte sich überrumpelt, beobachtet und ganz plötzlich in ihrer Privatsphäre gestört.

Minerva trat an sie heran und bemerkte, dass Hermione wirklich in Forschungen vertieft war. Doch sie warf keinen genaueren Blick auf irgendetwas. Sie schien hier nicht oft zu sein und wollte es auch nicht. Sie blickte sich rasch um. "Wo ist der Professor?" fragte sie streng und Hermiones Blick wurde etwas nervöser. "Er wurde gerufen." nuschelte Hermione seufzend. Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit von Harry. "Voldemort hat ihn gerufen?" Sie nickte nur. Plötzlich schienen Harrys Wut und Sorge auf Hermione verraucht zu sein und er schien es auf Snape zu projizieren. Er hatte wie immer diesen - wenn der Name Snape fiel - eigenartig berechnenden Blick drauf. "Ich werde den Direktor darüber informieren." unterbrach McGonagall Harrys Wunsch, diese Information dafür zu missbrauchen, um dem Direktor über die Ungeheuerlichkeit informieren zu wollen, dass Hermione Granger angeblich selbstgefällig und allein ohne Aufsicht von Snape in dessen Privatlabor herum hantierte. Die Lehrerin schnippte mit dem Zauberstab und eine Platte mit belegten Broten und etwas Obst erschien auf einem kleinen Tisch nahe der Tür, worunter auch ein Hocker stand. Dazu ein Krug mit Kürbissaft und zwei Gläsern. "Essen Sie etwas." wies sie an. "Sie auch, Mr Potter." und ging die Tür hinter sich schließend hinaus.

oOo

Beide schauten sich etwas Fehl am Platze fühlend an. "Hier bist also die gesamte Zeit über." brummte Harry los und schaute auf das Tablett. "Ja, so ist es. Was dagegen?" fragte Hermione bissig und schnappte sich eine Schnitte mit belegtem Schweinebraten und eine saure Gurke dazu. "Nun, ich…" klang er bitter. "Was, Harry?" Sie war wütend und Harry wurde die Situation unangenehm. "Ich…" Er raufte sich die Haare. "Ich, weiß, dir liegt verdammt viel an deinen Aufgaben, Extra-Stunden, deinen Horizont erweitern. Nur…" riss er sich irgendwie zusammen, ihr nicht seinen Unmut an den Kopf zu werfen, dass er besorgt um sie war. Hermiones Blicke töteten ihn fast, als hätte sie es geahnt. "Nur Snape, das stört mich." war er wieder bei seinem Lieblingsthema angelangt. "Oh Mann, das wusste ich ja gar nicht." hatte sie einen sarkastischen Ton angeschlagen. "Du weißt genau was ich meine." wetterte er zurück. "Ja, das ist es ja. Harry, du und Snape, das ist ein Kapitel für sich. Ich mag verstehen, dass ihr euch beide nicht ausstehen könnt, aufgrund unglücklicher Vorfälle. Doch muss ich ihn hassen, weil du es tust?" "Nein, so war das nicht gemeint." beschwichtigte Harry schnell. "Moment mal, was heißt du hasst ihn nicht?" Harrys Augen wurden größer und suchender. Er röntgte Hermione akribisch. "Ihr seid doch alle gleich, ihr Jungs." seufzte sie kopfschüttelnd. "Was? Was heißt das denn schon wieder?" brachte er sich auf und griff flink nach einen Apfel und biss so herzhaft hinein, als würde er seine Wut daran auslassen und weitere böse Worte damit ersticken wollen.

"Wenn alle über eine Klippe springen, all deine Freunde, springst du dann auch?" fragte Hermione.
"Nein, aber wenn sie es tun wollten, dann würde ich mit allen Mitteln verhindern wollen, dass sie es täten." konterte er.
"So meine ich das nicht. Wir arbeiten wissenschaftlich zusammen. Du siehst, dass ich hier unten für mich arbeite und das Projekt ist mir wichtig. Du müsstest mich doch nun langsam kennen, dass wenn ich etwas anfange es auch zu Ende bringe."
"Ja und das mit äußerster Präzision." murmelte Harry verwerflich.
"Ja, genau und Snape ist im Tränkebrauen auch nicht anders. Was ist daran also so falsch?" reagierte Hermione mit Dramatik in Gebaren und Ton.
"Daran ist an sich nichts falsch… nur ist es eben…" wollte er jetzt seine Freundin von ihrem nun doch sehr einfältigen Standpunkt zu Snape als Meister der Tränke etwas herunterzubringen. Doch fand er keine passenden Worte. Intelligenz allein machte diesen Typen einfach nicht netter für ihn. Ganz im Gegenteil, dadurch wurde er nur gefährlicher - laut Harrys Ansichten.
"Ein persönliches Problem, das DU MIT IHM ALLEIN hast und du solltest es nicht auf andere transferieren. Oder hasst du Dumbledore, weil er immer wieder sagt, er vertraue dem Professor?" funkelten Hermiones haselnussbraunen Augen wild auf.
"Nein, natürlich nicht." riss er die Augen weit auf.
"Und warum vertraust du mir dann nicht?" Sie war leiser geworden und suchte in Harrys Augen nach einer vernünftigen Reaktion.
"Es ist nur… Du bist verdammt noch mal nicht Dumbledore!" verteidigte er sich. "Du bist…"
"Eine kleine schwache Hexe, eine Muggelgeborene?" hob sie die Augenbrauen lauernd.
"Nein, um Merlins Willen, Hermione. Das auf gar keinen Fall." Harry entglitt das Gespräch mehr und mehr.

Er tigerte durch den Raum. "Ich mache mir Sorgen. Ist das so falsch?" "Nein, aber unterstelle nicht immer böse Absichten, wo keine sind." Das war ein Schlag. Er wollte verneinen, aber seine Kehle war ganz plötzlich blockiert, als stecke ein Stück Apfel darin fest. Sie hatte recht. Wie oft hatte er Snapes dunkle und böse Dinge unterstellt, vollkommen haltlos und fernab jeder Realität und er lag jedes Mal Meilen weit von der Wahrheit entfernt. "Du schaust mich an, als könntest du mir jeden Moment wie ein Drache den Kopf abreißen." murmelte Harry. "So wie du dich hier aufführst ist das auch angebracht." meinte Hermione schulterzuckend. "Und?" versuchte er deppernd dreinschauend ihren Blick zu deuten. "Was?" "Tust du es, mir den Kopf abreißen?" fragte er kleinlaut. "Nein, der gehört dir ordentlich gewaschen und vielleicht sickert so manche Erkenntnis hinein, dass es OK ist, wenn ich hier unten meinen Horizont erweitere." Langsam nickte Harry.

"Hunger?" fragte er mit knurrendem Magen, als er erneut auf das vollbeladene Tablett mit dem Essen starrte. "Ja." meinte Hermione und beide setzten sich um zu essen. "Wie ist er eigentlich so?" wuchs Harrys Neugier. "Nun ja… still. Meist selbst in irgendwelchen Pergamenten verstrickt oder hängt seine große Nase über Kessel. Ich darf Fragen stellen, wenn ich welche habe. Damit das nicht jede Minute passiert - weil das könnte ihn nerven…" "Oh, nicht nur ihn…" "Was?" "Schon gut." "…Ähm, sammle ich sie und stelle sie dann hintereinander, wenn wir fertig sind und gemeinsam aufräumen. Dann diskutieren wir meist und vergessen dabei die Zeit." erklärte Hermione, als sei alles nur harmlos und alltäglich. "Hm… und das findest du nicht komisch?" wollte Harry diese gütige Zusammenarbeit noch nicht ganz abkaufen. "Nein, es ist angenehm. Er hat einen brillanten Verstand." blieb ihr Blick auf Snape einfach unveränderlich. "Ja, nur manchmal benutzt er ihn für weniger Gutes." stellte Harry fest und Hermione seufzte innerlich, weil er damit dem Nagel auf den Kopf traf. Aber sie schwieg eisern.

oOo

Am späten Abend, als Harry schon seit Stunden gegangen war, legte Hermione stöhnend ihre Hände an die Seiten und drückte ihre schmerzende Wirbelsäule durch. Sie hatte an diesem Tag viel geschafft - ganze dreizehn Pergamente mit Ansätzen und Testergebnissen zusammengetragen. Das Labor war gereinigt, die Kessel ruhten auf den erloschenen Feuerstellen und Hermione war von der harten Arbeit geschafft und hundemüde. Es war jetzt kurz vor Mitternacht und sie wollte wenigstens einmal am Sonntag ausgeschlafen sein. Enttäuscht, dass Severus noch nicht zurück war, löschte sie die Lichter im Labor und verschloss die Tür mit einem Zauber.


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