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Fanfiction

Die Augen des Todes - Zukunftspläne

von Hairy Otter

Es war bereits lange nach Mittag und die Sonne schien hell durch das kleine Zimmer, doch Ginny, die tief und fest schlief, ließ sich davon nicht stören. Harry lag indes seit Stunden wach. Tatsächlich hatte er nicht eine Minute lang geschlafen, seit sie bei Tagesanbruch schließlich voneinander abgelassen hatten. Die Erfahrungen der letzten Stunden und die Tatsache, dass Harry vorher noch nie das Bett mit einer anderen Person geteilt hatte, schon gar nicht mit einem aufregenden nackten Mädchen, das sich immer wieder an seine Seite schmiegte, ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Das störte ihn jedoch keineswegs. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie nächtelang beobachten und stattdessen tagsüber schlafen können.
Er fühlte ultimative Glückseligkeit und war sich sicher, dass sein Leben nun einen Punkt erreicht hatte, an dem es unmöglich noch besser werden konnte. Ein klitzekleiner Makel bestand dennoch und drängte sich allmählich immer stärker in den Vordergrund: Er bekam Hunger.
Nur ungern wollte Harry von Ginnys Seite weichen, doch hielt er es für eine schöne Idee, sie mit Frühstück im Bett zu überraschen. So schlüpfte er vorsichtig, um sie nicht zu wecken, aus dem Bett, zog sich leise an und verließ auf Zehenspitzen Sirius Zimmer. Mit wohliger Müdigkeit in den Knochen, doch hellwachem Geist tapste er die Treppen hinab und stellte dabei fest, dass Kreacher bereits fleißig gewesen sein musste. Fast sämtliche Spuren der Feier waren verschwunden, inklusive Dekoration, Verpflegung und Abfällen. Lediglich das große Banner in der Eingangshalle hing noch an seinem Platz. Davon abgesehen erinnerten nur einige verkokelte Stellen auf der Tapete und ein dezenter Geruch von verbrannten Haaren daran, dass dieser Ort noch vor einigen Stunden ein Tollhaus gewesen war. Auch das Portrait von Mrs Black war wieder ordentlich verhüllt.
Als er die Küche betrat, traf er Kreacher auf einem Stuhl am Herd stehend an. Dieser war gerade dabei, Rühreier mit Speck und Würstchen zu braten, und auf dem Tisch dahinter stand neben zwei Tellern mit Marmeladentoasts eine dampfende Kanne Tee auf einem Betttablett.
„Kannst du etwa Gedanken lesen?“, fragte Harry ungläubig, weil er genau dasselbe im Sinn gehabt hatte.
„Natürlich nicht, Meister“, erwiderte Kreacher mit einer Verbeugung und bemerkte seinen Fehler, „Ähh Harry. Es ist die Kunst eines guten Hauselfs, die Wünsche seines Herrn vorauszuahnen.“
Harry fragte sich, worin in diesem Fall der Unterschied zu Gedankenlesen bestand.
„Du bist der Beste, Kreacher! Aber das war wirklich nicht nötig.“
„Kreacher tut alles, damit es Euch und Eurer Weasley – Ginny – hier an nichts fehlt“, krächzte der Elf bemerkenswert liebenswürdig und fuhr in hoffnungsvollem Ton fort:
„Gedenkt Ihr denn, länger zu bleiben?“
„Wir werden später wieder zurück zum Fuchsbau reisen, Ginny möchte auch im Kreise ihrer Familie feiern.“
„Und dann kommt Ihr wieder hierher?“
Harry fiel auf, dass er den alten Elf nicht mehr so vergnügt gesehen hatte, seit sie dieses Haus als Unterschlupf genutzt hatten, um ihren Coup im Ministerium zu planen.
„Du weißt, dass Ginny und ich im Fuchsbau wohnen“, sagte er und beobachtete mitfühlend, wie Kreachers Kopf bei diesen Worten ein wenig sank.
„Kreacher könnte das Portrait auf den Dachboden stellen, wenn es Eure Ginny so sehr stört.“
Er sprach leise und mit bebender Stimme, als hätte er Angst, dass Mrs Black seine abtrünnigen Worte hören konnte.
„Das kannst du?“, fragte Harry ungläubig. „Aber es ist mit einem Dauerklebefluch und was-weiß-ich-nicht alles verhext. Keiner hat geschafft, es abzuhängen.“
Kreacher verteilte die Eier und das Fleisch auf die Teller und blickte dabei drein, als könne er das Problem dabei nicht verstehen.
„Wenn du Klebeflüche überwinden kannst, warum hast du dann die Poster in Sirius Zimmer nicht entfernt?“
„Man hat es Kreacher nicht befohlen“, erwiderte der Hauself schulterzuckend.
„Und ich kann nicht von dir verlangen, das Bild abzuhängen.“
„Wenn Ihr Euch entscheidet hier zu wohnen“, sagte Kreacher und kaute, sichtlich mit seiner Loyalität ringend,auf seinen Worten, „dann wäre Kreacher bereit es zu tun.“
„Wir werden auf jeden Fall noch ein Jahr in Hogwarts sein... was danach kommt,weiß ich nicht. Vielleicht...“
„Kreacher versteht schon, M-Harry“, sagte der Elf seufzend.

Ginny hatte sich in Harrys Abwesenheit im Bett breit gemacht und lag nun, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Rücken; die Decke hatte sie im Schlaf von sich geschoben. So sehr er sich auch wünschte, diesen Anblick nie wieder zu vergessen, war dieser Grad an Intimität noch viel zu neu und ungewohnt, als dass er reinen Gewissens ihre unbeabsichtigte Blöße genießen konnte. So siegte in einem inneren Kampf der Anstand, und Harry deckte sie sachte zu, bevor er sich über sie beugte und ihr sanft die Haare aus dem Gesicht strich.
Er glaubte, ein ganz leises Seufzen zu vernehmen, doch erst nachdem er eine Weile ihre Wange gestreichelt hatte, wachte sie mit einem Ruck auf. Blinzelnd fiel ihr Blick auf Harry und die fremde Umgebung und ließ sie vor Schreck hochfahren, dann, als sie sich ihrer Nacktheit bewusst wurde, zog sie die Decke bis unter ihr Kinn, bevor sie sich schließlich wieder an die Ereignisse der letzten Nacht zu erinnern schien.
„Hey“, hauchte Ginny mit einem verschlafenen Lächeln und Harry antwortete mit einem Kuss. Sie musterte ihn und zog dann dann eine Schnute.
„Wieso bist du angezogen?“
Auf dieses Stichwort hin, hob Harry das Tablett vom Boden auf und stellte es vor ihr auf dem Bett ab.
„Habe ich dir schon gesagt, dass du der beste Freund der Welt bist?“
„Zu Genüge denke ich. Aber in diesem Fall hat Kreacher das Lob verdient. Der Gute gibt sich alle Mühe uns zu verwöhnen.“
„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, sagte Ginny verschmitzt grinsend und nahm einen genüsslichen Schluck Tee. „Wieso bist du angezogen?“
Aus welchem Grund war er noch gleich so anständig gewesen, sie zuzudecken?, dachte Harry mit schiefem Blick und zog sich das Hemd aus.
„Hmm, lecker“, war ihr Kommentar als er sich schließlich ganz entkleidet hatte. Er war sich nicht sicher ob sie damit ihn oder den Speck meinte.
Er nahm auf der anderen Seite des Tabletts Platz und fühlte sich ein wenig unwohl dabei von Ginny derart schamlos beäugt zu werden, während sie die Decke unter die Achseln geklemmt sich selbst vorbehielt. Andererseits schien ihr offensichtlich zu gefallen, was sie sah, denn ihr Blick konnte selbst mit dem besten Frühstück der Welt nicht gerechtfertigt werden. Um nicht auf blöde Gedanken zu kommen, versuchte er die aufgeheizte Stimmung mit dem erstbesten harmlosen Thema zu entspannen.
„Offenbar hofft Kreacher, dass wir hier einziehen“, versuchte er so beiläufig wie möglich zu sagen. „Er hat sogar angeboten, das Portrait von Mrs Black zu entfernen. Hat wohl mitbekommen, dass es dich stört.“
„Das ist ja süß.“
„Total!“
„Und jetzt möchtest du mich davon überzeugen, meine Meinung zu diesem Thema zu ändern?“
„Nein... ich meine es wäre eine Option, oder? Für später.“
„Vielleicht.“
Sie warf ihm weiterhin feurige Blicke zu,während sie ihr Frühstück genoss und schien sich für sein Thema nur wenig zu interessieren.
„Es ist da“, startete er einen letzten Versuch anständiger Zurückhaltung, „verkaufen möchte ich es nicht und ich kann auch nicht ewig bei deinen Eltern wohnen. Also wieso nicht? Klar, das ganze alte Zeug muss raus, aber mit neuen Möbeln und frischem Anstrich wäre es hier sicher gemütlich. Außerdem könnte ich Teddy zu mir holen. Ich kann mir das jedenfalls sehr gut vorstellen.“
Das konnte er in der Tat. Nicht zum ersten Mal kam ihm jenes Bild vor Augen, das er sich in letzter Zeit des öfteren ausmalte; wie er von der Arbeit nach Hause kam und von einem zehnjährigen Jungen mit blauen Haaren empfangen wurde, bevor hinter ihm ein kleines rothaariges Mädchen mit Ginnys Gesichtszügen und grünen Augen erschien und ihm um den Hals fiel.
Er behielt diese Phantasie freilich für sich. Ginny strebte eine Karriere als Quidditchprofi an, die Vorstellung von eigenen Kindern und einem Leben wie das ihrer Mutter war für sie daher absolut kein Thema.
„Harry“, sagte sie liebevoll. „Ich finde den Gedanken wundervoll, mit dir zusammen zu leben und ich bewundere, dass du Verantwortung für deinen Paten übernehmen willst. Aber hast du dich in letzter Zeit mal umgesehen? Wir sind im East-End, in einem ganz üblen Viertel. Hier würde niemand freiwillig ein Kind aufziehen wollen.“
Harry konnte seine Traumblase förmlich zerplatzen hören. Ginnys Argument ließ sich nicht von der Hand weisen.
„Das stimmt schon...“
Ginny klaute sich das letzte Würstchen von Harrys Teller, warf die Decke beiseite und stellte das Tablett beiseite. Im nächsten Moment lag er auf dem Rücken und sie über ihm.
„Wir haben mehr als genug Zeit über die Zukunft nachzudenken“, schnurrte sie, „doch im Moment möchte ich lieber das Hier und Jetzt genießen.“
Harry lag es fern, widersprechen zu wollen.

Zwei Stunden später apparierten sie Hand in Hand im Garten vor dem Fuchsbau. Ginny hielt ihren neuen Besen fest umklammert aus Angst er hätte ihr unterwegs abhanden gehen können. Als sie das Heim der Weasleys betraten, trafen sie sonderbarer Weise auf nichts als Stille. Dass man Ihnen nicht freudig entgegengeeilt kam, um Ginny zum Geburtstag zu gratulieren, war das eine, doch das völlige Ausbleiben irgendeines Lautes war höchst ungewöhnlich.
Normalerweise war das Haus tagsüber von allerlei Geräuschen erfüllt, sei es das Scheppern von Abwasch in der Spüle, das Schrubbern von Wäsche im Waschzuber oder eines Besens, der eigenständig durchs Haus fegte. Doch es herrschte absolute Ruhe. Harry befürchtete schon, die Familie habe sich irgendwo zu einem Krisentreffen zusammengesetzt, um über Konsequenzen für seine Schandtaten mit Ginny zu beraten. Ginny lief stirnrunzelnd hinüber zur Uhr, die den Aufenthaltsort jedes Weasleys - und neuerdings auch von Harry und Hermine- angaben.
„Sie sind in der Winkelgasse“, sagte sie überrascht. „Alle bis auf HERMINE?“
„Ich bin hier!“, drang Hermines Stimme aus der Küche zu ihnen. Sie saß am Tisch, ein schweres Buch aufgeschlagen vor sich, und malte fremdartige Zeichen auf ein Blatt Pergament – sie lernte Vokabeln.
„Ihr habt euch Zeit gelassen“, sagte sie mit einem schelmischen Grinsen von ihrer Arbeit aufblickend. „Lange Nacht?“
„Was treiben die anderen in der Winkelgasse?“, ignorierte Ginny Hermines Kommentar, jedoch nicht ohne diese mit breitem Lächeln anzustrahlen.
„Das soll eine Überraschung sein.“
Harry fiel ein Stein vom Herzen. Das klang nicht so, als wolle man ihn zum Teufel jagen.
„Molly wollte allerdings demnächst zurückkommen,um das Festessen vorzubereiten.“
„Und, was machen deine Fortschritte mit Koboldogack?“, fragte Harry auf Hermines Pergamentblatt deutend.
„Geht so“, seufzte sie und rieb sich die Stirn.
Hermine hatte anlässlich ihrer Verleihung des Ordens des Merlin eine derart fesselnde Rede über die Rechte magischer Kreaturen gehalten, dass der Direktor von Gringotts nicht nur prompt sämtliche Klagen gegen sie, Harry und Ron fallen ließ, sondern ihr auch ein altes und scheinbar sehr seltenes Buch schenkte. Ein Geschenk war die größte Ehre, die ein Kobold zuteil werden ließ. Die drei hatten zwar weiterhin Hausverbot, das war aber angesichts des enormen angerichteten Schadens und des Diebstahls eines Drachen auch nur mehr als fair.
Hermine hatte sich seither in den Kopf gesetzt, die Sprache der Kobolde zu lernen, um das Buch lesen zu können, zumal offenbar keine übersetzte Fassung existierte. Um dessen Inhalt machte sie indes ein regelrechtes Staatsgeheimnis. Dass es nicht weniger als politischer Sprengstoff sei, war ihr einziger Kommentar dazu. Ron vermutete, dass sie sich mit dieser Aussage etwas weit aus dem Fenster gelehnt hatte und deswegen nicht mehr darüber erzählen wollte. Entgegen dieser Annahme lernte Hermine seit nunmehr zwei Monaten unbeirrt Tag für Tag.
„Hast du schon eine Runde damit gedreht?“, fragte Hermine auf den Weißen Lotus deutend.
„Nein, aber ich habe vor ihn gleich mal einzuweihen. Willst du zusehen?"
„Klar, das kann ich mir doch nicht entgehen lassen“, sagte Hermine und klappte das Buch mit dem Titel Koboldogack für Anfänger mit beherztem Schwung zu. Es war ihr anzusehen, dass sie eine Pause gut gebrauchen konnte.
„Super“, rief Ginny begeistert. „Da fühle ich mich auch gleich wohler. Auf deine Fall-Abbremszauber ist auf jeden Fall Verlass.“
„Hey!“, protestierte Harry, doch auch er hatte nichts dagegen, wenn Hermine diesem ersten Flugversuch beiwohnte. Er hätte nicht damit leben können, wenn Ginny aufgrund seines Geschenks ein Unglück widerfuhr.

„OK, versuche erst einmal langsam aufzusteigen und wieder zu landen“, sagte Harry, als Ginny den Besen bestieg. Ihm war auf einmal Angst und Bange. Was hatte er sich dabei gedacht ihr solch eine Todesschleuder zu schenken?
„Sicher sicher“, erwiderte Ginny und umklammerte denn Griff des Besens. Im nächsten Moment gab es einen leisen Knall und Ginny plus Besen waren verschwunden. Ein Kreischen ließ ihre Köpfe herumreißen und Harry sah einen wirbelnd roten Schemen mit unfassbarer Geschwindigkeit knapp über dem Boden davonrasen.
„ZAUN! HOCHZIEHEN!“, brüllte Harry panisch, doch im selben Moment hatte Ginny dies bereits getan und schraubte sich halb kreischend, halb jauchzend wie eine Rakete senkrecht gen Himmel. Einen Augenblick später hatte sie bereits mehrere hundert Meter an Höhe zurückgelegt und war im grellen Sonnenlicht kaum zu sehen. Harry und Hermine richteten ihre Stäbe auf gut Glück in die ungefähre Richtung, in der sie Ginny vermuteten, als diese jodelnd 200 Meter weiter links steil nach unten fiel. „TOTALER WAHN-HUIII!“ schrie sie und schaffte es gerade noch, den Lotus nach oben zu reißen, bis ein Baum sie wiederum zu einem Richtungswechsel in letzter Sekunde zwang. Harry wusste nicht, ob Ginny nicht langsamer fliegen wollte oder konnte, doch auch wenn ihre halsbrecherischen Manöver eher unbeabsichtigt wirkten, schien sie den Spaß ihres Lebens zu haben. Den beiden anderen fiel es indes schwer ihr mit bloßem Auge zu folgen und auf ihre Rufe, langsamer zu fliegen reagierte Ginny nicht.
Die Besonderheit des Weißen Lotus lag nicht unbedingt in seiner Höchstgeschwindigkeit, welche nicht weit über der des Feuerblitzes lag, sondern viel mehr in seiner irrsinnigen Beschleunigung. Gerade beim Quidditsch kam es aufgrund vieler schneller Richtungswechsel vor allem auf Beschleunigung an, daher ließ der Lotus alle anderen Besen weit hinter sich. Dieser Vorteil ging jedoch mit einem erheblichen Makel einher. Das Holz des hochgezüchteten Lotuskirschbaums war derart gesättigt mit Magie, dass es keinerlei zusätzlichen Sicherheitszauber mehr in sich aufnehmen konnte. Auf zusätzliche Bremszauber und Stabilisatoren, mit denen siche der Feuerblitz kinderleicht manövrieren ließ, musste Ginny verzichten und konnte den Lotus und sich selbst allein durch zum Teil komplizierte Handgriffe in der Luft halten. Harry befürchtete daher, dass Ginny in der Aufregung vergessen hatte, wie man mit diesem Besen abbremste. Andererseits machte sie nicht den Eindruck, als würde sie in nächster Zeit zu landen beabsichtigen. Als sie nach einer Viertel Stunde allmählich kontrollierte Bahnen flog, entspannte sich Harrys Kiefermuskulatur und so erlaubte er sich, seine Aufmerksamkeit für ein Gespräch mit Hermine zu teilen.
„Von welcher Überraschung hast du vorhin gesprochen, Hermine?“
„Eigentlich soll das auch eine Überraschung für dich sein“, erwiderte sie lächelnd.
Er gab ihr einen kleinen Knuff in die Seite. „Komm schon, raus mit der Sprache!“
„Von mir aus. Aber erzähl Ginny noch nichts. George, Ron, Charlie und Molly sind in der Winkelgasse, um den Schaden in Weasleys Zauberhafte Zauberscherze zu begutachten. George will den Laden nämlich wieder eröffnen.“
„Nein!“, rief Harry baff. „Wirklich? Das ist ja großartig!“
„Oh ja, Ihr habt heute früh etwas verpasst als er mit dieser Neuigkeit ankam. Alle waren völlig außer sich vor Freude. Ich hoffe nur, dass George nicht nur ein kurzzeitiges Hoch hat. Es ist das erste Mal, dass er den Laden sieht seit...“
„Der Abend mit Angelina hat ihm offenbar gut getan“, sagte Harry zuversichtlich.
„Scheint so.“
„Was denkst du, wie lange es dauern wird, um den Laden wieder auf Vordermann zu bringen?“
„Schwer zu sagen, oder? Die Todesser haben mit Sicherheit dunkle Magie angewandt. Im schlimmsten Fall müssen wir warten, bis Bill von seinem Einsatz zurückkehrt...“
Hermine machte eine Pause und fuhr dann in nachdenklichem Ton fort:
„George möchte, dass Ron in sein Geschäft mit einsteigt. Ron hat zugesagt.“
„Das ist gut, oder?“, fragte Harry und begriff dann, worauf Hermine anspielte. „Du befürchtest, dass er die Schule abbricht?“
„Du kennst seine Meinung zu diesem Thema. Und er hat nicht unrecht. Wir haben auch ohne Abschluss freie Berufswahl bei all den Ministeriumsposten, die uns schon angeboten wurden. Natürlich möchte ich noch ein Jahr zusammen mit euch beiden in Hogwarts, aber wenn Ron andere Pläne hat, respektiere ich das. Er ist mit seinen Gedanken schon weit jenseits der Schule. Er denkt an die Zukunft und möchte Geld verdienen. Und Weasleys Zauberhafte Zauberscherze lief gut, sehr gut sogar. Ich bin mir dagegen nicht sicher, was ich abgesehen von Lernen mit mir anfangen soll.“
„Soll das ein Witz sein?“, lachte Harry. „Du machst Karriere in der Zauberwesenbehörde im Ministerium und sorgst für mehr Rechte für magische Kreaturen.“
„Wohl kaum“, erwiderte Hermine. „Ich denke nicht, dass ich mit einem Schreibtischjob irgendetwas ausrichten kann. Das Ministerium hat lange genug bewiesen, dass es nicht handeln will oder kann. Daran ändert auch Kingsley nichts. Der hat genug am Hals mit Dementoren und Todessern, da sind Rechte von Hauselfen und Kobolden erst einmal nachrangig. Nein, ich glaube, dass ich versuchen muss, ein Umdenken in der magischen Gesellschaft herbeizuführen. Und vielleicht habe ich eine Möglichkeit gefunden, das zu erreichen.“
„Du meinst dieses Buch, über das du so ein großes Geheimnis machst?“
„Ich mache kein Geheimnis daraus. Ich möchte nur nicht, dass die falschen Leute davon erfahren.“
„Die falschen Leute?“, sagte Harry stirnrunzelnd. „Sind Ron und Ich etwa die falschen Leute?“
„Natürlich nicht. Aber Percy und Arthur arbeiten im Ministerium. Wenn sie unvorsichtiger Weise weitererzählen, woran ich arbeite, könnte die Hölle los sein. Harry, das ist nicht übertrieben. Es wurden schon Kriege wegen Sklavenbefreiung geführt. Ich will das genauso wenig wie alle anderen, aber vielleicht könnte jemand auf die Idee kommen, mir das Buch wegzunehmen, um es nicht so weit kommen zu lassen.“
„Worüber zum Teufel sprichst du da?“
„Naja, in dem Buch ist von Elfen die Rede. Ich verstehe noch nicht viel davon, aber im Grunde ist es einfach eine Chronik der Kobolde aus dem siebten Jahrhundert. Hunderte Seiten, in denen penibel festgehalten wurde, welcher Kobold welches Artefakt hergestellt hat – typisch Kobolde eben – und völlig uninteressant. Aber es handelt unter anderem auch von Handelsbeziehungen mit Elfen.“
„Ja und?“, sagte Harry, als Hermine ihn erwartungsvoll ansah.
„Womit bitteschön sollen Hauselfen Handel treiben?", sagte sie. „Sind Hauselfen denn nicht Leibeigene, die so gut wie keinen eigenen Besitz haben? Das Buch spricht offensichtlich von freien Elfen, bevor sie von den Zauberern versklavt wurden.“
Harry verstand noch immer nicht ganz,worauf Hermine abzielte.
„Natürlich müssen Elfen irgendwann einmal frei gewesen sein. Sie sind ja sicher nicht aus dem Nichts als Diener entstanden.“
„Aber weißt du, wie es zu ihrer Versklavung kam?“, sagte Hermine herausfordernd.
„Geschichte ist eher dein Steckenpferd.“
„Ich weiß es nicht. Ich denke, dass niemand es weiß und schon gar nicht die Hauselfen. Elfen werden in der Geschichte der Zauberei schlicht und ergreifend nicht erwähnt, als wären sie schon immer Sklaven ohne Bedeutung gewesen. Das ist eine Vertuschungsaktion epochalen Ausmaßes, sage ich dir.“
Harry wurde in der Tat neugierig. An dieser Sache war schon etwas faul.
„Und in diesem Buch wird davon berichtet?“
„Das weiß ich nicht. Den Elfen muss furchtbares Unrecht widerfahren sein, da bin ich mir ganz sicher. Wie ihre Unterdrückung tatsächlich zu Stande kam, ist dabei gar nicht so wichtig, denn ich weiß mittlerweile Dinge über dieses alte Elfenvolk, das die Zaubererwelt in arge Verlegenheit bringen könnte. Es ist -“
„Um Himmels Willen!“, riss Mrs Weasleys verängstigte Stimme sie aus ihrer Konversation. „Ist das etwa Ginny da oben?“


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Daniel musste nicht nur schwimmen, spielen, Dialoge sprechen und auf Monster reagieren, die später per Computer hinzugefügt wurden, sondern er trug dabei auch Schwimmflossen an Händen und Füßen. All das absolvierte er sieben Meter tief unter Wasser in völliger Dunkelheit – bis ihm die Luft ausging und er das Zeichen gab: Einer der Stuntleute schwamm dann zu ihm hin und gab ihm seine Sauerstoffmaske zurück. Eine wirklich unglaubliche Leistung.
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