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Fanfiction

Die Augen des Todes - Der Weiße Lotus

von Hairy Otter

Harry betrat die Küche und traf auf eine Gruppe von Leuten, von welcher er den größten Teil nicht eingeladen hatte. Eine Stunde zuvor hatte er noch mit Hermine über dieses Thema diskutiert. Sie hatte es für eine gute Idee gehalten, noch ein paar Leute aus Ginnys und damit auch seinem zukünftigen Jahrgang einzuladen, ohne jedoch Rücksprache mit ihm zu halten. Er wollte bestimmt keine Spaßbremse sein, doch als er unter einem Jubelsturm von einem Dutzend Armen gleichzeitig gepackt und an den Tisch gezerrt wurde, um an ihrer lustigen Runde teilzuhaben, bezweifelte er stark, dass diese tatsächlich wegen Ginny gekommen waren.
Er hatte kein Problem damit, beliebt zu sein, auch wenn er auf diese penetrante Heldenverehrung herzlich wenig wert legte. Außerdem sollte in dieser Nacht allein zu Ginnys Ehren gefeiert werden, daher fand er das Verhalten dieser Leute mehr als irritierend. Seine Vorfreude, endlich wieder nach Hogwarts zurückzukehren trübte sich dunkelgrau, als er an die vergangenen zwei Stunden dachte, in denen er sich, wie auch jetzt, nur mit Mühe von seinen Fans losreißen konnte, um Nachschub an Butterbier und Knabberzeug für die feiernde Meute zu organisieren.
Zugegeben, Hermines Aktion hatte ihren gewünschten Effekt nicht verfehlt; die Party war der reinste Hexenkessel. Doch der Funke wollte nicht so recht auf Harry überspringen. Das lag zum Teil jedoch auch an jenem Gespräch mit Mrs Weasley, welches noch immer in seinem Kopf herumspukte und ihn stark verunsicherte. Hatte sie recht mit ihrer Behauptung, dass sein Geschenk übertrieben war? Er hatte damit keineswegs beabsichtigt, Druck auf Ginny auszuüben, doch war er sich nicht sicher, ob sie das genauso sehen würde. Wenn ihre Beziehung allein aufgrund eines dämlichen Besens auf eine neue Ebene katapultiert wurde, sollte er dann nicht vielleicht besser auf dem Dachstuhl bleiben und dort verrotten?

Als er auf seiner Versorgungsrunde im Salon anlangte, erblickte er schließlich Ginny, die mit Anthony Goldstein tanzte und sich blendend zu amüsieren schien. Zufrieden damit lief er an dem heftig mit Cho Chang flirtenden Charlie vorbei zum Tisch, um mit einem Verdopplungszauber den Vorrat an Butterbier aufzufrischen. Seine ursprüngliche Kalkulation hatte die Realität weit verfehlt. Immerhin gab es genug Bowle, um halb Hogwarts unter den Tisch zu saufen. Als er sich den Schalen mit Bonbons und Keksen zuwandte, fiel sein Blick auf die Gesichter von Ron und Hermine, die das Titelbild einer Klatschzeitung zierten. Freilich stand nicht nur Harry im Fokus der Öffentlichkeit. Spätestens seit Hermine einen Bericht über die Ereignisse seit ihrem Untertauchen vor einem Jahr veröffentlicht hatte, „genossen“ auch sie enorme Popularität. Natürlich hatte sie einige Details ausgelassen, so zum Beispiel die Begegnung mit Xenophilius Lovegood. Mit ein wenig mehr Weitsicht hätte sie vielleicht auch die Geschichte um den Deluminator verschwiegen, denn diese hatte die beiden in Windeseile zum Traumpaar der Hexenwelt katapultiert, was zur Folge hatte, dass Zeitschriften wie diese nunmehr in unangenehmer Regelmäßigkeit Gerüchte über ihr Liebesleben streuten.
„Wer bringt nur solch einen Mist mit auf eine Party?“, vernahm er Ginnys heitere Stimme. Im nächsten Moment legte sie ihre Arme um seinen Bauch und schmiegte sich an seinen Rücken.
„Hast du Spaß, Schatz?“, fragte Harry und zerfetzte die Zeitung mit einem Schwenk seines Stabes in tausend Stücke, welche daraufhin aufflammend zerstoben.
„Oh, und wie! Aber was ist mit dir? Du wirkst ein wenig angekratzt.“
„Ich habe Spaß“, sagte Harry bemüht überzeugend, wandte sich ihr zu und küsste sie.
„Du musst dich nicht um alles allein kümmern. Entspanne dich und feiere ein wenig... ach ne.“
Ginnys Blick fiel auf etwas, das sich hinter Harry befand und ihr das Lächeln aus dem Gesicht wischte.
„Diese Frau ist doch unmöglich.“
Gemeint war natürlich Cho, die von Charlies Avancen nicht abgeneigt zu sein schien. Harry verstand nicht so recht, worin Chos Verbrechen bestand.
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie an Charlie Interesse hat, oder?“,sagte sie säuerlich, „Alles was sie will, ist deine Aufmerksamkeit und mich zu ärgern.“
Auf ihre Liaison mit Harry angesprochen, hatte Cho in einem Interview für den Magischen Rundfunk ihr großes Bedauern geäußert, ihn damals fallen gelassen zu haben. Ginny betrachtete das als offizielle Kriegserklärung.
„Glaubst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?“
„Ich will nicht, dass sie mit Charlie spielt. Er hat ohnehin schon so viel Pech mit Frauen.“
Es waren wohl eher die Frauen, die Pech mit Charlie hatten, dachte Harry angesichts dessen, was er von Bill erfahren hatte.
„GINNY!“
Dean und Seamus hatten sich aus dem Knäuel der Tanzenden gelöst und kamen nun grölend auf sie zu gewankt.
„Dean, sie macht ein langes Gesicht!“
„Was?! Das geht doch nicht! Dagegen hilft nur eins...“
„DRACHENRACHENBOWLE!“
Der ganze Raum johlte bei diesem Wort. Im nächsten Moment hatten die beiden sich unter Ginnys Schultern eingehakt und trugen das strampelnde Geburtstagskind aus dem Zimmer und die Treppen hinab, während Harry grinsend hinterher trottete.
Zehn Minuten und einige Becher Bowle später wogen sich Ginny und Harry Arm in Arm zu einer ruhigen Melodie.
„Du wirkst heute sehr nachdenklich“, sagte sie mit ihrem Kopf an seine Schulter gelegt. „Bist du immer noch sauer auf Hermine? Du willst doch nicht wirklich mit dieser alten Gewitterhexe in einem Haus wohnen, oder?“ Sie deutete auf Mrs Black. Kreacher lief gerade an ihnen vorbei und gab einen missmutigen Laut von sich. Harry hatte ihm befohlen, sich zu amüsieren, doch Kreacher verstand unter Spaß offensichtlich, Butterbierflaschen und sonstigen anfallenden Dreck verschwinden zu lassen.
„Nein nein“, antwortete Harry hastig. Natürlich ärgerte es ihn ein wenig, dass der Fidelius-Zauber nun quasi nutzlos war, da nun so viele Leute eingeweiht worden waren, die Harry mit ihrer Heldenverehrung auf die Nerven gehen konnten. Natürlich konnte er sich sehr wohl vorstellen irgendwann mit Ginny und seinen Freunden hier zu wohnen, da er die Gastfreundschaft der Weasleys nicht ewig ausnutzen konnte und wollte.
„Ich hoffe nur, dir gefällt mein Geschenk.“ Idiot! „Ich bin mir nicht sicherob es das richtige ist.“
„Ist doch egal, was du mir schenkst, Schatz“, sagte Ginny und schmiegte sich noch enger an ihn. Sie sah glücklich aus, ihre Augen vielleicht schon etwas glasig von etwas zu viel Bowle,aber ihr strahlendes Grinsen war deswegen nicht weniger hinreißend.
„Diese Party ist allein schon das beste Geschenk, das du mir machen konntest. Alle haben so viel Spaß und selbst George ist gut gelaunt, was allerdings mehr an Angelina, als an der Party an sich liegt, wenn du mich fragst. Ich könnte mir nicht mehr wünschen. Denk nicht nach, lass dich einfach mal fallen.“
Sie fasste an den Kragen seines Shirts und zog ihn zu sich hinab. Harry dachte an unzählige Dinge,als sie ihn sanft auf den Mund küsste, wieder und wieder, bis seine Lippen nicht mehr widerstehen konnten und ihre Küsse erwiderten. Er ließ sich fallen, überließ die Party sich selbst und dachte auch nicht mehr über diesen vermaledeiten Besen nach und tanzte einfach eine herrliche Ewigkeit lang eng umschlungen mit Ginny, bis „Noch eine Minute bis Mitternacht!“ sie letztendlich wieder in die Realität zurückwarf.
Verwundert stellte er fest, dass scheinbar alle Gäste sich um sie herum in der Eingangshalle versammelt hatten. Ginnys schöne braunen Augen waren riesig vor Vorfreude. Sie ließ ihn noch immer nicht aus ihrer Umarmung, und er konnte ihr Herz unter ihrer weichen Brust pochen spüren.
„10…9...“, begannen alle Beteiligten im Chor, „8…7…6…5…4…3…2…1…“
Ohrenbetäubender Jubel brach aus und alle wollten Ginny gleichzeitig umarmen und zur Volljährigkeit gratulieren, doch sie hielt sich noch immer an Harry fest und strahlte ihn mit ihrem entwaffnenden Grinsen an,bevor sie ihn vor allen Versammelten stürmisch zu küssen begann.
Ein Raunen erhob sich aus der Menge, das allmählich zu einem Appell anschwoll.
„ZAUBER! ZAUBER! ZAUBER!...“, riefen schließlich alle im Chor.
Lachend löste sie sich letzten Endes doch von ihm und verschaffte sich ein wenig Raum, bevor sie ganz bedächtig ihren Zauberstab aus der Tasche zog und zwischen den Fingern kreisen ließ.
„Meinen ersten Zauber“, sagte sie in lieblichem aber seltsam maliziösem Tonfall, „widme ich einem ganz besonderen Mann in meinem Leben. Einem Mann, der glaubt,die große Liebe seines Lebens gefunden zu haben…“,Harry runzelte die Stirn. „Der vielleicht gerade die schönste Zeit seines Lebens verbringt - was er nach allem auch mehr als verdient hat - aber seinem angeblich besten Freund und seiner ach so teuren Schwester dasselbe Glück nicht gönnen möchte; der nach all den Jahren die Bedeutung des Wortes Privatsphäre noch immer nicht versteht.
Ron, dieser Flederwichtfluch ist nur für dich!“
Ein Schrei blanken Entsetzens fuhr durch den Raum und die Gäste zu Harrys Linken drängten hastig auseinander, um eine freie Schneise zu bilden, in deren Mitte ein paralysiert wirkender Ron stand.
„Hilfe!“, winselte dieser.
„Lauf Ron!“, kreischte Hermine, konnte dem Gelächter der anderen jedoch auch nicht widerstehen, als Ginny ihren Stab auf Ron richtete. Und wie er lief. Drei Stufen auf einmal nehmend hetzte er die Treppe hinauf doch es nutzte nichts. Ohne den Zauberspruch laut aussprechen zu müssen, spritzte ein großer Schwall tintenartiger Flüssigkeit aus der Spitze ihres Zauberstabes, der sich noch in der Luft zu einer hässlichen kleinen Kreatur mit großen Fledermausflügeln formte, rabenschwarz mit roten schlitzförmigen Augen, in Größe und Aussehen vergleichbar mit einem Grindeloh. Ron kam nicht weit, da hatte der Flederwicht sein Opfer bereits ausgemacht und sprang mit einem Satz den Treppenabsatz hinauf und auf Rons Schultern, um grässlich fauchend zu versuchen, mit seinen langen, krallenbewehrten Händen Rons Haare auszureißen. Harry hatte fast Mitleid mit Ron, dessen Arme von dem kleinen Biest schonungslos zerkratzt wurden. Aber eben nur fast, denn Ginny hatte vollkommen recht. Zweimal hatte Ron sie bereits beim Schmusen in Ginnys Zimmer überrascht, einmal sogar als Ginny nicht mehr als Unterwäsche getragen hatte, und hatte Harry danach eine derart fürchterliche Szene gemacht, dass Harry fortan keinen intimen Moment mit Ginny genießen konnte, ohne daran erinnert zu werden.
Ron wurde für Harrys Geschmack viel zu schnell durch eine besorgte Hermine von dem Fluch befreit, wonach Ginny sich schließlich umarmen, beglückwünschen und beschenken ließ. Harry hielt sich derweil im Hintergrund, doch nach einer Viertelstunde gab es kein Zurück mehr. Ginny kam auf ihn zu und sah ihn neugierig an. Dämlicher Tiefstapler, dachte Harry. Am liebsten wollte er ihr sagen, dass sie sein Geschenk erst nach der Party bekommen könne, andererseits lief er dann Gefahr, dass sie die mehrdeutige Geste erst recht falsch verstehen könnte. Es ist nur ein Besen, redete Harry sich ein, zeigte mit seinem Zauberstab in Richtung Decke und dachte: „Accio Weißer Lotus!“
Wenige Sekunden später sauste ein langes Paket die Treppe hinab.
„Duckt euch!“,schrie Seamus Finnigan und tauchte selbst gerade noch rechtzeitig ab. Das Paket blieb nur Zentimeter vor Harrys Stabspitze in der Luft stehen und sank langsam zu Boden. Es war in rotes Geschenkpapier mit goldenen Schnätzen eingepackt und klang beim Kontakt mit dem Fußboden dumpfer und schwerer, als Harry erwartet hatte. Ginny machte sich sogleich eifrig daran, die Verpackung aufzureißen und stieß auf eine längliche Truhe aus edlem poliertem Holz mit goldenen Verschlüssen und Scharnieren.
„Wie schön!“, sagte Ginny sichtlich beeindruckt und auch Harry war überrascht, der eigentlich einen simplen Karton, nicht aber einen edlen Koffer erwartet hatte.
„Äh, das Geschenk ist in dem Koffer.“
Kaum hatte Ginny die Verschlüsse berührt, da sprang der Deckel bereits auf und gab seinen wertvollen Inhalt preis. Ginny fiel vor Schreck auf den Hintern, doch das blieb weitestgehend unbemerkt, denn alle starrten nur auf das, was in dem Koffer lag, eingebettet in schwarzem Samt. Es war ein Besen mit schneeweißem Stiel und Schweif, die durch silberne Manschetten zusammengehalten wurden. Am Stielende waren in verschnörkelten goldenen Lettern die Worte White Lotus eingraviert. Ginny rappelte sich wieder auf und beugte sich, auf allen Vieren, über das edle Stück.
„Das ist nicht…“, stammelte sie atemlos, „das kann nicht…“
„Ist das wirklich ein Lotus?“,fragte Angelina atemlos und sah Harry dabei an, als wäre er eine riesige Tafel Schokolade.
„Seht nur!“, rief Katie Bell, „Die Seriennummer!“
Harry sah es auch, sie stand unter dem Namen und trug die Nummer fünfundzwanzig. Wenn er bislang geglaubt hatte, sein Geschenk sei zu wertvoll, dann war es nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das er jetzt hatte, da alle Augen abwechselnd von dem Besen zu ihm wanderten. Ginny berührte mit sichtlich zitternden Fingern den Stiel des Besens und zog sie vor Schreck sofort zurück, als der Lotus plötzlich aufstieg und in etwa ein Meter Höhe laut- und regungslos zu schweben begann. Er hatte eine völlig eigentümliche Form, war um einiges kürzer als der Feuerblitz, dafür dicker und sehr markant geschwungen. Die silberne Maserung des weißen Holzes schimmerte im Licht der Kristallkugeln an der Decke. Ginny berührte ihn erneut und wiederum schreckte sie zurück.
„Ganz weich…pelzig…“ Das war schon eine ungewöhnliche Aussage, denn nach außen wirkte der Stiel massiv und makellos glatt poliert. Ginnys Finger strichen behutsam über den ganzen Stiel, die Augen weit aufgerissen und glasig, ihre Lippen bebend zwischen Verzückung und Fassungslosigkeit. Während sie ihr Glück noch nicht fassen konnte, geschah etwas sehr Kurioses. Als ob der Besen seiner ungläubigen Besitzerin antworten wollte, brannten sich unterhalb der Gravur ebenfalls in Gold die Worte Property of Ginevra Weasley ein. Ginny kreischte vor unbändiger Freude, sprang auf und warf sich Harry um den Hals,um ihn überschwänglich mit Küssen zu übersäen. So weit war ihre Reaktion durchaus im Rahmen seiner Erwartungen.

Es war bereits 3 Uhr morgens, als von den ursprünglich rund sechzig Gästen nur noch sieben übrig waren, die um den Esstisch der Küche versammelt, eher ruhig, aber kein bisschen müde, die Party ausklingen ließen. Ginny saß neben Harry und streichelte den Lotus auf ihrem Schoß.
In der Ecke saßen George und Angelina und unterhielten sich offensichtlich angeregt über die glorreichen Zeiten ihres Jahrgangs. Man sah George an, dass ihm das Wiedersehen mit seiner alten Klassen- und Mannschaftskameradin sehr gut tat, und Harry fühlte ein klein wenig Wiedergutmachung für sein latentes Schuldbewusstsein der vergangenen Monate.
Luna Lovegood saß zwischen Neville und Dean gegenüber von Harry und alberte mit Dean herum, was Neville offensichtlich ein wenig nervte, der sich damit ablenkte, mit Harry über Ginnys außergewöhnlichen Besen zu fachsimpeln.
„…Was glaubst du, wie geschockt meine Mentoren waren als die Japaner und Koreaner bei der Weltmeisterschaft mit Besen aus dem Holz der Lotuskirsche antraten! Uns ist es noch nicht einmal gelungen,mehr als einen Spross zu züchten, da erfahren wir, dass schon eine ganze Serie von Besen aus diesem Baum produziert worden war. Setzlinge sind auf dem Markt gar nicht erhältlich und das Holz aus ausgewachsenen Bäumen ist zur Zeit fast unbezahlbar!“
„Zurecht“, sagte Harry. „Japan hat Bulgarien platt gemacht und Australien erging es nicht besser.“
„Du verstehst nicht. Normalerweise wäre es ein Wunder, dass du überhaupt einen Besen aus dieser Serie bekommen hast. Dir muss klar sein, dass du das allein deinem Namen zu verdanken hast. Ich nehme an, dass es den Machern eine Ehre ist, wenn du mit ihrem Besen fliegst.“
„Tja, wer könnte schon damit rechnen, dass du solch ein Kleinod einfach verschenkst“, sagte Ginny verträumt.
„Ist vielleicht auch besser so“, erwiderte Luna, „es wäre keine gute Werbung, wenn Harry sich damit den Hals bräche.“
„Naja, ich glaube, es ist schon eine große Leistung diesen Besen zu beherrschen,“ sagte Neville, nachdem er sich ein Lachen über Lunas Kommentar hatte verkneifen können. „Du hast doch gelesen was mit den Koreanern passiert ist, oder?“
Das hatte Harry. Einer der Jäger war im ersten Vorrundenspiel gegen Paraguay nach einem sehr spektakulären Manöver mitsamt Besen aus über dreißig Metern Höhe abgestürzt und hatte nur knapp überlebt. Später erging es ihrem Sucher ähnlich, als dieser derart schnell beschleunigte, dass ihm der Besen glatt unter dem Hintern davonflog. Das zeigte, wie verteufelt schwer es war, auf dem Weißen Lotus zu fliegen.
„Ich denke, man braucht eben eine Weile um sich daran zu gewöhnen“, sagte Harry. „Wahrscheinlich hatten die Koreaner einfach zu wenig Zeit, ausreichend damit zu trainieren.“
Neville beugte sich über die Bedienungsanleitung und runzelte die Stirn beim Anblick der verschiedenen darin abgebildeten Handgriffe.
„Ich könnte das nie lernen. Allein das Gleichgewicht zu halten, ist ja schon knifflig genug, aber noch dazu diese komplizierten Handgriffe…“
„Ginny lernt das im Handumdrehen, nicht wahr Schatz?“
Harry wandte sich zu seiner Freundin, doch die schien nur Augen für den Besen zu haben und genoss das flaumig geschmeidige Gefühl, mit dem das Holz auf Körperkontakt reagierte.
„Mhm“, summte sie nur geistesabwesend.
„Pass auf, Harry!“, prustete Neville. „Der Besen spannt dir gerade deine Freundin aus!“
„Unsinn!“, lachte Ginny und legte ihre Hand auf Harrys Schoß. Sie sah Harry dabei mit einem Blick an, der einen Stoß unterhalb seiner Magengegend auslöste.
„Würdet Ihr uns entschuldigen?“, fragte Ginny wie beiläufig in die Runde. „Es ist schon spät und…“
Wieder sah sie Harry mit diesem Blick an. Harry öffnete den Mund, bekam aber keinen Laut heraus. Ganz weit entfernt konnte er die anderen schmunzeln hören, als Ginny seine Hand nahm und aufstand, den Besen in der anderen Hand. George und Angelina registrierten erst gar nicht, dass Ginny Harry gerade aus der Küche zog.
„Ginny“, sagte Harry als sie in der leeren Eingangshalle angekommen waren, „was hast du vor?“
Eigentlich wusste er es genau, doch ihm fiel nichts Besseres ein,um sie zu stoppen – um sich zu stoppen.
„Was denkst du wohl?“, fragte sie und ihr Blick wurde noch sinnlicher denn je. Sie streckte sich und küsste ihn leidenschaftlich.
„Sollten wir nicht -“, sagte Harry, doch wurde gleich wieder von einem Kuss übermannt.
„Was sollten wir nicht?“, fragte Ginny. „Diese einmalige Chance nutzen? Ron ist mit Hermine im Fuchsbau, Charlie schläft seinen Rausch aus und George ist im Moment völlig egal, was wir machen.“
„Bist du dir sicher, dass…“
„Dass ich endlich eine ungestörte Nacht mit dir verbringen will? Neben dir einschlafen und aufwachen möchte? Harry, davon träume ich nicht erst, seit du mich nach dem Quidditch-Match gegen Ravenclaw geküsst hast!“
Das klang so wundervoll, dass Harry weiche Knie bekam. Er wusste nicht, was gerade geschah, doch offensichtlich stimmte sein Blick ihren Worten zu, bevor seine Beine ihr willenlos die Stufen hinauf zu den oberen Stockwerken folgten. Alle Gästezimmer waren verschlossen und so trieb es sie bis ins oberste Stockwerk; zum einzigen Schlafzimmer, das Harry auf keinem Fall jemand anderem zur Verfügung stellen würde.

Fast ungeduldig öffnete Harry die Tür mit Sirius magischem Messer. Ginny sah sich in dem nur schwach vom einfallenden Mondlicht erleuchteten Raum um und legte ihren Besen behutsam auf der Kommode ab.
„Ist das…?“, fragte sie.
„Sirius Zimmer“ , vervollständigte Harry ihre Frage. Die Poster hingen immer noch in Fetzen von den Wänden, ansonsten war der Raum wieder ordentlich hergerichtet und sauber. Harry sah Ginnys Blick an, dass sie das Gefühl hatte, nicht mehr im selben Haus zu sein. Sie hatte Sirius nur als mürrischen Mann mit wenig Sinn für ein gepflegtes Äußeres kennengelernt. Sie kannte nicht den jungen Rebellen, den Vollblut-Gryffindor, der sich auf jedem Quadratzentimeter der Zimmerwände manifestierte.
Langsam drehte sie sich zu Harry um und umarmte ihn zärtlich. Harry erwiderte die Umarmung und so standen sie eine Weile nur so da und wiegten sich langsam zu den Klängen einer nicht vorhandenen Musik, ihr Kopf an seine Brust geschmiegt, genoss Harry einfach nur den Duft ihrer roten Haare. Allmählich wanderten ihre Hände unter sein T-Shirt begannen, seinen Rücken zu streicheln. Er spürte ihre Lippen und ihren heißen Atem auf seinem Schlüsselbein; langsam wanderten sie höher und bedeckten seinen Hals mit gehauchten Küsschen. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren herrlichen Duft in vollen Zügen ein. Auf einmal glitten ihre Hände hastig an seiner Taille entlang nach vorn und machten sich daran den Gürtel seiner Jeans zu öffnen.
„Schh, langsam“, sagte Harry. Er wusste nicht, wie er in dieser Situation solch eine Ruhe und Abgeklärtheit in seiner Stimme aufbringen konnte, „Keiner wird uns stören. Wir haben Zeit.“
Ginnys Augen sprachen eine eindeutige Sprache: Dies war kein Grund es hinauszuzögern.


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