von Hermine1995
Allein
Es war ein kalter Wintermorgen und Schnee rieselte vom Himmel herunter. Kleine Schneeflocken wehten umher und es war ein wunderschöner Anblick. Ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet, stand im nun fast kniehohem weißen Pulverschnee und rührte sich nicht. Er war der Einzige weit und breit und er dachte nach. Severus Snape hatte es jedem Recht machen müssen - sein Vater hatte ihn gezwungen, Gehorsam zu lernen - auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise. Auch wenn er ein Muggel war, hatte er seine Freunde geholt und seinen Sohn so lange verprügelt, bis dieser schließlich wiederstandslos alles Tat, was man ihm befahl. Seine Eltern hatten ihn gehasst und die einzige Person, von der er noch behaupten konnte, seine Freundin gewesen zu sein, war Lily Evans. Sie waren Sandkastenfreunde gewesen und beim Gedanken an sie rollten Snape zwei einsame Tränen die Wangen hinunter, die er aber nicht bemerkt zu haben schien. Seine Mitschüler hatten sich alle über ihn lustig gemacht und einige auch bemitleidet. Er wurde als Streber abgetan und das war es dann auch.
Du hast stets getan was man von dir verlangt
niemand hat sich je bedankt.
Du warst zuverlässig und hast dich angepasst
doch alle haben dich gehasst
Haben hinter deinem Rücken über dich gelacht
Karriere hast du doch gemacht.
Du hast dein Ziel erreicht doch jetzt stellst du fest
dass du trotzdem nicht glücklich bist.
Er überstand schließlich ein Hogwartsjahr nach dem Anderen und ertrug die Sticheleien seiner Mitschüler Jahr für Jahr. Er war unbeliebt - das würde sogar ein Fremder merken. Als er noch ein kleiner Junge war, hatte er einmal ein Buch gelesen, wo es um einen Mörder ging. Er hatte sich damals gesagt, dass er niemals so sein würde, doch es war alles anders gekommen, als er es sich vorstellen konnte.
Weil es nicht so leicht ist
nur der zu sein
der du als Kind schon sein solltest.
Denn was du erreicht hast
ist so zu sein
wie du als Kind nie werden wolltest.
Er war nun ein Mörder, genau so wie der Mann, der in seinem alten Gruselbuch vorgekommen war. Verzweifelt wollte er vergessen, wie viele Menschen er ermordet, gefoltert und vergewaltigt hatte. Er wollte diesen Teil seiner Vergangenheit - und auch Gegenwart, wenn er es sich recht überlegte, einfach auslöschen. Ohne wäre es doch viel besser, dachte er reuevoll. In seinem vierten Schuljahr hatte er sich verliebt. Nicht in irgendwen - nein, es war Lily. Seine 'gestohlene Lily', wie er sie immer nannte. Er hatte sich jedoch von seinen Gefühlen getrennt und eine eisige Mauer um sich aufgebaut. Er wollte nicht daran denken, er wollte sie nur noch vergessen.
Du warst auch mal verliebt
doch das ist lange her
heute liebst du keinen mehr.
Hast dein Gefühl einfach getötet irgendwann
damit dich nichts verletzen kann.
Sie war mit Potter zusammengekommen und hatte von ihm einen Sohn, den allseits berühmten Harry Potter. Wie er den Jungen hasste ... obwohl er doch gar nichts für seinen Vater konnte. Er wurde von seinen Schülern gemieden, seine Kollegen hatten auch nicht viel für ihn übrig. Doch trotz Allem kämpfte er - um seine Zukunft, sein Leben.
Nämlich allein
ständig allein
schrecklich allein
ewig allein
Das Erkennen schmerzte ihn in seinem Innersten, er wollte sein Leben ändern. Er wollte nicht so weiter leben, dieses Leben war ihm zu gewalttätig, zu schmerzhaft, zu traurig. Er hatte bis jetzt keine einzige Freundin gehabt - wie denn auch? Die Mädchen achteten nur auf das Aufsehen, und er war nicht wirklich der Schönste. Seine schwarzen, fettigen Haare ließen ihn wie einen Penner wirken und auch sein Äußeres machte ihn nicht zu einer Beliebtheit. Aber wenigstens eine einzige Person musste ihn doch mögen ...
Verdammt dazu allein zu sein
ein ganzes Leben lang allein
sieh dich doch um
sieh endlich ein
du bist allein
du bleibst allein
allein
allein
allein
allein
Er seufzte leise und grub seine Hände in den vor ihm liegenden Schnee. Das kalte Wasser floss durch seine Finger hindurch und er sah sich um. Hier war kein Mensch weit und breit zu sehen und ein Gedanke rastete für immer in seinem Gehirn ein: "Ich bin allein."
**********
So ... das war er, der kleine Oneshot. Kommis, negativ als auch positiv, sind erwünscht ;).
Hier kommt noch der ganze Songtext:
Du hast stets getan was man von dir verlangt
niemand hat sich je bedankt.
Du warst zuverlässig und hast dich angepasst
doch alle haben dich gehasst
Haben hinter deinem Rücken über dich gelacht
Karriere hast du doch gemacht.
Du hast dein Ziel erreicht doch jetzt stellst du fest
dass du trotzdem nicht glücklich bist.
Weil es nicht so leicht ist
nur der zu sein
der du als Kind schon sein solltest.
Denn was du erreicht hast
ist so zu sein
wie du als Kind nie werden wolltest.
Du warst auch mal verliebt
doch das ist lange her
heute liebst du keinen mehr.
Hast dein Gefühl einfach getötet irgendwann
damit dich nichts verletzen kann.
Weil es nicht so leicht ist
nur der zu sein
der du als Kind schon sein solltest.
Denn was du erreicht hast
ist so zu sein
wie du als Kind nie werden wolltest.
Nämlich allein
ständig allein
schrecklich allein
ewig allein
Verdammt dazu allein zu sein
ein ganzes Leben lang allein
sieh dich doch um
sieh endlich ein
du bist allein
du bleibst allein
allein
allein
allein
allein
Denn was du erreicht hast
ist so zu sein
wie du als Kind
nie werden wolltest.
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