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Fanfiction

Haunted - Kapitel 1

von Marisol

Hermine war wie üblich in ihrem Bett auf der Seite liegend eingeschlafen, die Knie angewinkelt, die linke Gesichtshälfte ins Kissen geschmiegt, aber sie erwachte in den frühen Morgenstunden an einem anderen Ort- in der hintersten Ecke des Mädchenschlafsaals, wo sie auf dem Boden kauerte und sich so klein wie möglich zu machen versuchte.
Jeder Muskel in ihrem Körper war von der nervlichen Anspannung des Alptraums völlig verkrampft, und als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte sie, dass ihre Handinnenflächen schweißnass waren. Ihr Atem verließ stoßweise ihre Brust und während sie sich zitternd aufrappelte, versuchte sie, die Fetzen der schrecklichen Bilder loszuwerden, die immer noch wie Nebelschwaden in ihrem Kopf herumspukten.
Noch immer schienen klauenartige Hände nach ihr zu greifen und sie mit Gewalt festzuhalten, damit sie genau hinsah, wie Voldemort Harry hinrichtete. Rons toter Körper lag zu ihren Füßen, malträtiert von unzähligen Folterflüchen... eine weitere Leiche, deren Name weder den Anfang noch das Ende eine schrecklich langen Liste von Opfern bildete.

„Nur ein Traum“, flüsterte Hermine sich selbst zu. „Es war bloß ein Alptraum.“
Ihre Worte halfen jedoch nicht, die Beklemmung abzuschütteln, die von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte, und sie wusste, dass sie keinen Schlaf finden würde, wenn sie sich wieder in ihr Bett legte.
Der kommende Krieg warf seine Schatten voraus und als sie aus dem Fenster schaute, spürte sie nicht wie üblich das Gefühl der Sicherheit, das das Hogwartsgelände sonst auf sie ausübte. Deutlicher denn je fühlte sie, dass etwas Furchtbares in der Luft lag... etwas Namenloses, das mit eisigen Fingern nach ihnen allen griff und viel zu schnell näher kam.
Fröstelnd schlang sie die Arme um ihren Körper, als sie sich langsam aus dem Schlafsaal schlich.

Sie fühlte sich plötzlich schrecklich unvorbereitet, so als wäre der Krieg eine Prüfung, für die sie es versäumt hatte zu lernen, nur mit dem Unterschied, dass sie ein Versagen nicht mit schlechten Noten, sondern mit ihrem Leben bezahlen würde.
In letzter Zeit hatte sie sich öfter dabei ertappt, wie sie an ihr früheres Leben gedacht hatte... ein Leben als Mädchen, ein Leben als Kind. Eine Zeit, in der sie böse Zauberer und dunkle Flüche nur aus Märchen gekannt hatte. Sie klammerte sich manchmal an diese Zeiten, sich verzweifelt fragend, warum es ihr und ihren Freunden nicht gestattet war, ein normales Leben zu führen, sondern von Bedrohung, Gewalt und Tod umgeben zu sein. Sie war realistisch genug um einschätzen zu können, dass der kommende Krieg Opfer verlangen würde, und sie war nicht der Typ, der den Kopf in den Sand steckte, in der Hoffnung, dass alles nicht so schlimm war, wenn man die Augen bloß fest genug zukniff. Auch an Harry und Ron hatte sie manchmal diesen besorgten, verängstigten Gesichtsausdruck gesehen, der ihr zeigte, dass auch ihre besten Freunde mit ihren eigenen, inneren Dämonen kämpften und sich fragten, ob und wie sie das alles überstehen würden.

Wie von selbst hatten Hermines Beine sie in Richtung Kerker geführt. Sie wusste, dass in einem der Räume dort unten ein Irrwicht in einen Schrank gesperrt war, und sie stellte sich vor, dass sie ihre Panik besser in den Griff kriegen würde, wenn sie sich hier und jetzt dem Irrwicht- und damit ihrer größten Angst- stellte.
Die Gänge waren wie zu erwarten still und leer. Das einzige Geräusch, das sie vernahm, war das leise Schnarchen, das von einigen Gemälden ausging, aber Hermine störte sich nicht daran, im Gegenteil. Die Laute hatten etwas Vertrautes, Tröstendes an sich, und als sie die Kerker fast erreicht hatte, hatte ihr Zittern ein wenig nachgelassen.
So leise wie möglich schlich sie die steinernen Treppenstufen hinab und achtete sorgsam darauf, auf der glatten Treppe nicht auszurutschen.
Das Licht ihres Zauberstabs erhellte ihr den Weg und nach kurzer Zeit erreichte sie den Raum, in dem der Irrwicht war.

Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass die Tür nur angelehnt war und sie blieb stocksteif stehen, als sie glaubte, ein Keuchen aus dem Raum zu vernehmen.
„Nox“, flüsterte sie fast unhörbar und hörte, wie ihr Herz rasend schnell gegen ihre Brust hämmerte.
Die Dunkelheit im Korridor war so dicht, dass sie fast mit den Händen zu greifen war, und Hermine zwang sich dazu, umzudrehen und wieder in den Schlafsaal zu gehen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht.

Auf Zehenspitzen schlich sie noch näher an die Tür heran und legte ihr Ohr an das massive Holz, um den dumpfen Geräuschen zu lauschen, die von innen an ihr Ohr drangen. Nach einigen Sekunden gewann die Neugier die Oberhand über ihre Angst und stieß die Tür einen Fingerbreit weiter auf, ihren Zauberstab zur Verteidigung bereit, sollte es zu einem Angriff kommen.
Sie konnte die Konturen einer Person im Kerzenschein erkennen, und als sie die Tür Millimeter um Millimeter weiter öffnete, erkannte sie auch, um wen es sich dabei handelte.

Professor Snape stand mit dem Rücken zur Tür mitten im Raum, und seine rechte Hand, die seinen Zauberstab hielt, sank allmählich herunter.
Zunächst konnte sich Hermine keinen Reim auf das machen, was sie sah, doch je weiter sie die Tür öffnete, desto deutlicher wurde ihr bewusst, was sich vor ihren Augen abspielte.
Wie der Zufall es wollte, war Professor Snape offenbar demselben Impuls gefolgt wie sie, als er hierher gekommen war, um sich seinem Irrwicht zu stellen.

SsSsSsS

Hermines Augen weiteten sich, als sie begriff, von welchem Schauspiel sie Zeuge geworden war.
Snapes Irrwicht war kein Monster oder dämonisches Wesen, es war kein Basilisk oder eine Riesenspinne.
Es war auch nicht Voldemort, der drohend auf ihn zukam, und es war auch nicht Dumbledore, vor dem der Zaubertränkemeister die größte Angst hatte.
Snapes Irrwicht war- und Hermines Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf... er selbst.

Unfähig, sich zu rühren, starrte Hermine auf den Irrwicht-Snape, in dessen fahlen Gesicht blanker Hass war. Seine schwarzen Augen funkelten sein Gegenüber mitleidlos an, als er unaufhaltsam auf ihn zuschritt und zischte: „Du bist ein Mörder, Severus Snape. Du bist zu Taten fähig, die in der Vorstellung anderer noch nicht einmal existieren... deine Hände haben gemordet und sie werden morden...“ Der Irrwicht lachte auf, hohl und freudlos, während der echte Snape einen kaum hörbaren Laut ausstieß, der an die Todesqualen eines verendenden Tieres erinnerte.
Hermine schlug entsetzt die Hand vor den Mund, als sie beobachtete, wie der Zauberstab ihres Lehrers aus seiner Hand glitt.
Der Irrwicht schnitt eine hässliche Fratze und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er mit der schneidenden Stimme von Snape fortfuhr: „Deine Seele nährt sich von Hass und Gewalt, das ist das einzige, das deinem Leben einen Sinn gibt... und du weißt es auch.“

Der echte Snape keuchte etwas, das sich wie „Nein!“ anhörte, und Hermines Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie Snapes größte Angst begriff.
Ihr gefürchteter Lehrer, der ihr Leben und das von zahlreichen anderen Schülern von Hogwarts an manchen Tagen zur Hölle gemacht hatte, hatte am meisten Angst vor sich selbst.

Er hatte Angst vor dem Mann, der er geworden war... hatte Angst vor dem, zu dem er fähig war.

Sie hätte Abscheu verspüren müssen angesichts dessen, was sie sah, aber alles was sie fühlte war Mitleid und das Verlangen, ihn von seinen Ängsten zu erlösen.

„Mörder“, flüsterte der Irrwicht-Snape beinahe sanft, als wäre es eine liebevolle Bezeichnung für jemanden, der sich danach sehnte, so genannt zu werden.

Hermine hätte beinahe aufgeschrien, als sie sah, wie ihr Lehrer auf seine Knie sank, so als würde eine unsichtbare Macht ihn zu Boden zwingen.
Sie reagierte instinktiv, als sie ihren Zauberstab hochriss, auf den Irrwicht richtete und „Ridikulus!“ schrie, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis das Wesen die Gestalt einer lächerlichen tanzenden Puppe annahm und schließlich in dem geöffneten Schrank verschwand, den Hermine mit einem Schlenker ihres Zauberstabs versperrte.

„Professor“, rief sie, und obwohl sie wusste, dass es besser für sie sein würde, wenn sie einfach verschwand und so tat, als hätte sie das niemals gesehen, lief sie zu ihm und kniete sich neben ihn.
Auf seiner Stirn glänzten winzige Schweißperlen und sein Gesicht spiegelte das namenlose Entsetzen wider, das er in den letzten Minuten gefühlt haben musste.
Mit beiden Händen versuchte sie, ihm beim Aufrichten zu helfen, aber sein Körper war zu schwer für sie.
Er blinzelte zu ihr hoch und es dauerte nur Sekunden, bis er sie erkannte und mit aller Kraft gegen sie ankämpfte.
Er tat ihr weh, als er versuchte, sie von sich zu schieben, und auch als sie „Professor, bitte!“ sagte, hörte er nicht auf, sie von sich stoßen zu wollen.
Seine zitternde Hand tastete nach seinem Zauberstab und als er ihn endlich zu fassen kriegte und ihn auf sie richtete, ließ sie ihn los, rückte aber nicht von ihm weg.

„Professor“, flüsterte sie ein drittes Mal, und zu ihrer Überraschung fühlte sie, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen.
„Verschwinden Sie auf der Stelle, Miss Granger, oder ich sehe mich gezwungen, Ihnen wehzutun!“Seine Stimme klang zittrig und schwach, aber sein Blick drückte aus, dass er jedes Wort genauso meinte, wie er es sagte.

Tausende von Gedanken schossen durch ihren Kopf, als sie vor ihm zurückzuweichen begann.
Noch immer spürte sie die Verzweiflung, die von ihm Besitz ergriffen hatte, und sie fragte sich, wie jemand, der so schreckliche Dinge getan haben musste wie er, zu solchen Gedanken fähig war.
Allein die Tatsache, dass er vor sich selbst die meiste Angst hatte, sprach dafür, dass er sich für sich selbst schämte und sich selbst verabscheute, dass er wusste, wie schwer die Last seiner Taten und seines Charakters auf seine Seele drückte.
Er konnte kein so schlechter Mensch sein, es ging einfach nicht...
Hermine brauchte einen Moment ehe sie begriff, dass sie ihre letzten Gedanken laut aussprach.
„Kein schlechter Mensch... kein schlechter Mensch“, wiederholte sie tränenerstickt.

„Was erzählst du da, Mädchen?“, grollte er, und im nächsten Moment hatte er sie bei den Schultern gepackt und angefangen, sie zu schütteln.
Vielleicht wollte er, dass sie sah, was für einen blanken Unsinn sie da brabbelte, vielleicht wollte er sie auch für das bestrafen, was sie gesehen hatte, sie war sich nicht ganz sicher.
Das einzige was sie wusste, war, dass sie unendliches Mitleid für diesen Mann empfand, der gequält wurde von sich selbst, und ihr Körper handelte aus eigenem Antrieb, ließ sie etwas tun, von dem sie noch nicht einmal im Traum gedacht hätte, dass sie so etwas je mit Professor Snape machen würde...


TBC...


Wenn ihr wissen wollt, was Hermines Irrwicht ist und was die beiden sich noch zu sagen haben, dann schaltet morgen wieder ein wenn es heißt:


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