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Fanfiction

All That You Want - Der Hauself

von Mme_Maxime

Huhu ihr Lieben!

Sorry, dass es so spĂ€t geworden ist mit dem Update! DafĂŒr habe ich heute die letzten zwei Kapitel zu Ende geschrieben *ganz stolz sei*.
Und es gibt sogar mal Kommie-Antworten. Und zwar im FF-Thread.

Und jetzt geht es ganz flott weiter, viel Spaß mit dem neuen Kapitel, fast doppelt so lang wie die normalen Kapitel, weil jetzt in den letzten paar Chaps noch so viel passieren muss... Also, los gehts!
Ach ja, einiges ist wieder aus dem 7. Buch ĂŒbernommen, also nicht wundern. ;) Ist ja sowieso alles nicht meins sondern JKRs.



Der Hauself

Die Zeit verging und die Todesser bauten ihre Macht immer weiter aus. Die Menschen begannen, sich mit der neuen Situation zu arrangieren, es gab kaum noch WiderstĂ€nde. Und die, die es gab, wurden gewaltsam niedergeschlagen. Bis auf diese eine Radiostation. Bellatrix wusste, dass sie den meisten Todessern ein Dorn im Auge war, doch bis jetzt war es keinem gelungen, die Verantwortlichen zu fassen. Das einzig Gute, was es ĂŒber diese Situation zu sagen gab, war, dass der Dunkle Lord noch nichts mitbekommen hatte. Keiner seiner AnhĂ€nger wollte sich ausmalen, wie er reagieren wĂŒrde, wenn er eine dieser Sendungen zu Ohren bekam und erfuhr, dass er absichtlich so lange im Dunkeln gelassen worden war. Bellatrix unterdrĂŒckte ein kaltes Schaudern bei dem Gedanken.
Sicher, es wĂ€re nicht so schlimm wie seine Wut, als ihm ĂŒber die Weihnachtstage der Potter-Junge erneut entwischt war. Und dieses Mal so knapp. Bellatrix war erleichtert gewesen, dass er seine Wut nicht an ihr ausgelassen hatte, sondern an irgendeinem anderen, unwichtigen Todesser. Sie wusste nicht, ob der ĂŒberhaupt noch lebte.
Erst einige Tage spĂ€ter hatte er ihr berichtet, was geschehen war, und selbst dann noch hatte er kurz vor einem weiteren Ausraster gestanden. Es hatte sie all ihre Selbstbeherrschung gekostet, ihn soweit zu beruhigen, dass er keine Gefahr mehr fĂŒr sie darstellte. Sie spĂŒrte einen weiteren Schauer, als sie an die Versammlung dachte, die kurze Zeit spĂ€ter stattgefunden hatte; Travers und Selwyn hatten von ihrer eigenen Niederlage erzĂ€hlen mĂŒssen, bei der sie den Jungen ein weiteres Mal hatten entkommen lassen, nachdem sie dem mehr als zweifelhaften Hinweis des verrĂŒcken Zeitungsredakteurs gefolgt waren. Bellatrix bezweifelte, dass der Junge ĂŒberhaupt da gewesen war. Sie war sich sicher, dass die beiden Todesser diesen Teil der Geschichte erfunden hatten, um zumindest nicht als die Idioten da zustehen, die einem verzweifelten alten Narren auf den Leim gingen. Doch ob Wahrheit oder nicht, die beiden wurden fĂŒr ihr Versagen bestraft – hart bestraft.
Bellatrix erinnerte sich nur allzu deutlich an das grĂŒnliche, entsetzte Gesicht ihrer Schwester, den starren Blick ihres Neffen und das faszinierte Prickeln, das sie selbst empfunden hatte. Wie sehr sie sich in dem Moment gewĂŒnscht hatte, der Dunkle Lord wĂŒrde sie spĂ€ter noch bleiben lassen, und wie erleichtert sie gewesen war, als er das tatsĂ€chlich getan hatte.
Sie musste grinsen bei der Erinnerung, auch wenn sie sich wieder nicht sicher war, ob nicht ein Teil nur gekonnte Legilimentik gewesen war


„Ich frage mich, was er als nĂ€chstes vorhat.“ Murmelte Lucius und griff nach seinem Feuerwhiskey-Glas. „Hat er dir vielleicht etwas zugeflĂŒstert, in einem vertrauten Moment?“
Bellatrix begegnete seinem heimtĂŒckischen Blick mit kalter Ruhe und sagte: „Ich wĂŒsste nicht, was es dich angehen sollte, Lucius.“ Nur allzu deutlich wurde sie sich des zuhörenden Draco bewusst, der jede einzelne der Andeutungen verstand und so viel mehr wusste als sein Vater. Lucius durfte nie wissen, was sein Sohn wusste, ansonsten wĂŒrde er sie fĂŒr immer nerven.
„Ach ich weiß auch nicht
 Vielleicht weil mir diese Informationen zustehen?!“ entgegnete Lucius giftig. „Weil du in meinem Haus leben darfst?“
„Wenn dir die Informationen tatsĂ€chlich zustehen wĂŒrden, hĂ€tte der Dunkle Lord sie dir sicher mitgeteilt. Aber wie es aussieht, bist du nicht mehr wichtig genug fĂŒr so etwas. Dein einziger Nutzen ist nur noch dein Haus. Du wĂ€rst schon lange tot, wenn du ihm kein komfortables Hauptquartier bieten könntest – und mir!“
„Du willst doch nicht behaupten, dass ich sterben wĂŒrde, wenn ich mich weigerte, dich zu beherbergen. Das ist lĂ€cherlich, Bella!“ spottete Lucius, doch Bellatrix konnte erkennen, dass sie Zweifel gesĂ€t hatte. Er war sich nicht sicher.
„Wer weiß, Lucius. Ich habe mehr Einfluss als du denkst.“ Murmelte sie mit hochgezogener Augenbraue und sĂŒffisantem LĂ€cheln. Sie spĂŒrte Narcissas aufgebrachte Blicke, die zwischen ihnen hin- und herflogen, und sie spĂŒrte Dracos beinahe warnende Blicke auf sich, doch noch ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, hörten sie ein Klingen und eine schnarrende Stimme, die von weither etwas sagte, das keiner von ihnen verstehen konnte.
„Lucius, hast du jemanden eingeladen? Sie wissen doch alle, dass wir um diese Zeit schon gegessen haben.“ Sagte Narcissa besorgt, stand auf und eilte aus dem Raum, nur allzu deutlich erleichtert, der giftigen AtmosphĂ€re entkommen zu können. Auch Bellatrix erhob sich und verließ den Salon, als sie die Stimmen in der Eingangshalle hörte; sie hatte keine Lust darauf, Greyback erdulden zu mĂŒssen, solange sie nicht musste.
„Viel Spaß mit dem Biest. Ich wĂŒrde so etwas wirklich nicht in meinem Haus dulden, Lucius.“ Bemerkte sie noch herausfordernd, ehe sie verschwand und sich auf den Weg in die Bibliothek machte. Sie hörte die scharrenden Schritte mehrerer Leute, die sich von der Eingangshalle in den Salon, den sie gerade verlassen hatte, bewegten.
Eine Weile saß sie in der warmen, gut ausgestatteten Bibliothek des Manor und versuchte, sich auf ein Buch ĂŒber neuere Erweiterungen in den Dunklen KĂŒnsten zu konzentrieren, doch die Stimmen, die vom Salon zu ihr herauf wehten, lenkten sie ab. Es klang, als wĂŒrde argumentiert; Lucius klang aufgeregt, Narcissas Stimme war schrill, wie immer wenn sie etwas störte, und Greyback klang widerlich eifrig. Die Frage, was dort vorging, drĂ€ngte sich ihr immer weiter auf, und schließlich konnte selbst die Abscheu dem Werwolf gegenĂŒber ihre Neugier nicht im Zaum halten.
Leicht genervt legte Bellatrix ihr Buch beiseite und ging zurĂŒck zum Salon. Die Szenerie, die sich ihr bot, als sie die TĂŒr öffnete, ließ sie stutzen; vier Menschen und ein Kobold waren RĂŒcken an RĂŒcken aneinander gefesselt und standen mitten im Raum. Vor ihnen standen die Malfoys und musterten sie eingehend. Greyback und einige andere schmutzige Zauberer, vermutlich Greifer, standen in der NĂ€he.

„Was geht hier vor? Was ist passiert, Cissy?“ fragte Bellatrix und ging langsam zu den Gefangenen, umrundete sie und kam vor einem seltsam bekannten MĂ€dchen zum Stehen, dessen wildes, braunes Haar beinahe das Gesicht des Jungen neben ihr berĂŒhrte; der Junge hatte ein glĂ€nzendes, aufgedunsenes Gesicht, als hĂ€tte er eine allergische Reaktion, und er hĂ€tte dringend einen Haarschnitt gebraucht.
Bellatrix musterte das MÀdchen, und irgendwann dÀmmerte es ihr, woher sie ihr bekannt vorkam; sie hatte im Ministerium an Potters Seite gekÀmpft.
„Aber das ist doch das SchlammblutmĂ€dchen? Ist das diese Granger?“ fragte sie, sobald sie diese Erkenntnis gemacht hatte.
„Ja, ja, das ist die Granger. Und der neben ihr ist wahrscheinlich Potter!“ entgegnete Lucius ungeduldig. „Potter und seine Freunde, endlich gefasst!“
„Potter?“ Bellatrix wich zurĂŒck um ihn besser betrachten zu können. Er sah jedenfalls nicht so aus wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte, aber eine Zeit auf der Flucht konnte einen sehr verĂ€ndern, dachte sie bitter.
„Bist du sicher?“ hakte sie noch einmal nach. „Nun, dann muss der Dunkle Lord sofort informiert werden!“
Sie zog ihren Ärmel hoch und hob ihre rechte Hand, um ihren Meister zu rufen. Wie dankbar er ihr sein wĂŒrde, wenn gerade sie es war, die ihn zu Potter rief! Doch noch ehe sie ihr Mal berĂŒhren konnte, spĂŒrte sie, wie sich schlanke Finger um ihr Handgelenk schlossen, und sie hörte Lucius sagen: „Ich wollte ihn gerade rufen. Ich werde ihn herbeirufen, Bella, Potter wurde in mein Haus gebracht, daher unterliegt es meiner AutoritĂ€t-
“
Doch Bellatrix unterbrach ihn mit vor Hohn triefender Stimme, wĂ€hrend sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Wie konnte er es wagen?! Es war, als wolle er die Diskussion von vorhin weiter ausfechten, so lange, bis er gewann. Doch er wĂŒrde nicht gewinnen, er konnte nicht.
„Deine AutoritĂ€t! Du hast deine AutoritĂ€t verloren, als du deinen Zauberstab verloren hast, Lucius! Wie kannst du es wagen! Lass mich los!“
„Du hast ĂŒberhaupt nichts damit zu tun, du hast den Jungen nicht gefangen!“ gab Lucius aufgebracht zurĂŒck. Doch noch ehe Bellatrix antworten konnte, wurden sie von Greyback unterbrochen. Nur mĂŒhsam beherrschte Bellatrix sich und wartete ab, bis er seinen Satz beendet hatte, um sich dann dazu zu entscheiden, dass er einen ihrer FlĂŒche nicht wert war. Er war einfach zu erbĂ€rmlich.
„Gold!“ höhnte sie, wĂ€hrend sie gleichzeitig nach ihrem Zauberstab suchte, um ihn stattdessen gegen Lucius zu richten, der noch immer ihr Handgelenk umklammerte. „Nimm dein Gold, du dreckiger Aasfresser, was will ich mit Gold? Ich strebe nur nach der Ehre seines – von-
“ abrupt hielt sie inne, als ihre huschenden Augen etwas funkeln gesehen hatten. Schock schlug so plötzlich auf sie ein, dass sie nach Luft japste. Es konnte nicht sein! Es durfte nicht sein. Das war unmöglich! Wie hatte das passieren können? Wenn er davon erfuhr, wenn er den einzig logischen Schluss daraus zog, dann hĂ€tte sie seine Achtung fĂŒr immer verloren! EndgĂŒltig.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Lucius ihren Arm von sich stieß und seinen eigenen Ärmel hochzog.
„HALT!“ kreischte Bellatrix entsetzt und starrte ihn so eindringlich an, als wolle sie ihn hypnotisieren. „BerĂŒhr es nicht, wir werden alle zugrunde gehen, wenn der Dunkle Lord jetzt kommt!“ Erleichtert registrierte sie, dass er in der Bewegung innegehalten hatte und sie jetzt misstrauisch ansah. Eilig ging sie zu dem funkelnden Objekt, das ihrer aller Untergang bedeutete.
„Was ist das?“ fragte sie den dumpf aussehenden Mann, der es hielt. „Gib es mir.“
„Das ist nicht Euers, Missis, das ist meins, ich hab’s nĂ€mlich gefunden.“ Entgegnete der Greifer, und schon allein fĂŒr die Dummheit, die aus jeder einzelnen Silbe klang, hĂ€tte er mehr verdient als den harmlosen Schocker, den Bellatrix ihm wĂŒtend auf den Hals hetzte. Er ging zu Boden, wĂ€hrend einer seiner GefĂ€hrten zornig nach seinem Zauberstab griff und rief: „Was soll das denn, Frau?“
„Stupor!“ schrie Bellatrix, ihre Stimme war schrill und grenzte an hysterisch. Die Greifer fielen, wo sie standen, unfĂ€hig, sich gegen sie zu wehren. Sie spĂŒrte die Blicke der Gefangenen auf sich, als sie auch Greyback auf die Knie zwang. WĂ€rmender, prickelnder Triumph breitete sich in ihr aus, als sie ihn dazu zwang, zu ihren FĂŒĂŸen zu knien. Bellatrix griff sich das Schwert, das ihr so viel Übel bedeutete, beugte sich ĂŒber Greyback und zog mit schadenfrohem Grinsen seinen Zauberstab aus seiner erschlafften Faust.
„Wo hast du dieses Schwer her?“
Greyback fletschte die ZĂ€hne und knurrte wĂŒtend: „Wie kannst du es wagen? Lass mich los, Frau!“
„Wo hast du dieses Schwert gefunden? Snape hat es zu meinem Verlies in Gringotts geschickt!“ wiederholte Bellatrix ungeduldig und schlug ihm das Schwert beinahe ins Gesicht. Sie hĂ€tte es nicht bereut.
„Es war im Zelt von denen. Lass mich los, sage ich!“
„Draco, bring diesen Abschaum nach draußen. Wenn du nicht den Schneid hast, sie zu erledigen, dann lass sie fĂŒr mich im Hof liegen.“ Befahl Bellatrix wĂ€hrend sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabs den Werwolf aus seinen magischen Fesseln befreite. Sie war sich sicher, dass Draco besagten Schneid nicht hatte und bereitete sich mental schon darauf vor, sich selbst um diese Peinlichkeiten fĂŒr die Zaubererwelt zu kĂŒmmern.
„Untersteh dich, mit Draco zu sprechen wie - 
“ schimpfte Narcissa unvermittelt und hielt Draco an der Schulter zurĂŒck. Doch Bellatrix achtete nicht auf sie und kreischte: „Halt den Mund! Die Lage ist bedrohlicher, als du es dir vielleicht vorstellen kannst, Cissy! Wir haben ein sehr ernstes Problem!“
Sie musterte fĂŒr eine Weile das Schwert; es gab wirklich keinen Zweifel an seiner AuthentizitĂ€t. Dann betrachtete sie die Gefangenen; der hĂ€ssliche Junge hatte wirklich etwas auf der Stirn, das die berĂŒhmte Blitznarbe sein könnte. Wenn er es wirklich war, musste sie aufpassen; der Dunkle Lord hatte es mehr als deutlich gemacht, dass er ihn alleine töten wollte. Er musste also am Leben bleiben. Aber sie konnte ihren Meister nicht hierherholen, bevor sie sich ĂŒberlegt hatte, was sie mit dem Schwert anstellte. Wenn er es sah, wĂŒrde er glauben, jemand sein in ihr Verlies in Gringotts eingebrochen, und er wĂŒrde sicher auch denken, dass dieser Einbrecher sicher auch seinen Kelch mitgenommen hatte. Und dieser kleine goldene Kelch schien dem Dunklen Lord Ă€ußerst wichtig zu sein. Sie musste also herausfinden, ob wirklich jemand in ihrem Verlies gewesen war – was eigentlich völlig unmöglich war! – oder ob Snape vielleicht gelogen hatte.
Eine neue, wunderschöne Idee formte sich in ihrem Kopf: Snape hatte gelogen und seinen Meister hintergangen und das Schwert heimlich den Gegnern gegeben. Aus welchem Grund auch immer. Ja, das wĂŒrde zu ihm passen. Voll neuer Entschlossenheit wandte sie sich an Narcissa: „Die Gefangenen mĂŒssen in den Keller gebracht werden, wĂ€hrend ich ĂŒberlege, was zu tun ist!“
„Das ist mein Haus, Bella, du gibst keine Befehle in meinem-
“ setzte Narcissa an. FĂŒr einen winzigen Moment war Bellatrix zu erstaunt, dass ihre Schwester gerade in diesem Moment beschloss, fĂŒr ihren Mann Partei zu ergreifen, um zu reagieren. Dann kreischte sie: „Tu es! Du hast keine Ahnung, in welcher Gefahr wir sind!“
Endlich hörte Narcissa auf sie und veranlasste die Unterbringung der Gefangenen.
„Warte!“ rief Bellatrix plötzlich und hob die Hand. „Alle außer
 außer dem Schlammblut.“
Der rothaarige Junge, den sie bis jetzt kaum wahrgenommen hatte, kĂ€mpfte auf einmal verzweifelt gegen seine Fesseln und schrie: „Nein! Sie können mich haben, behalten Sie mich!“
Es war lĂ€cherlich. In einer grausamen Imitation von VerstĂ€ndnis sagte sie: „Wenn sie im Verhör stirbt, nehm ich dich als NĂ€chsten dran.“, wĂ€hrend sie ausholte und ihm schallend ins Gesicht schlug. „BlutsverrĂ€ter kommen auf meiner Liste gleich nach den SchlammblĂŒtern. Bring sie nach unten, Greyback, und sieh zu, dass sie dort auch bleiben, aber tu ihnen nichts weiter an – noch nicht.“ Damit warf sie Greyback seinen Zauberstab zu und zog ein kurzes silbernes Messer unter ihrem Umhang hervor, um das Schlammblut von den anderen zu lösen und in die Mitte des Raumes zu zerren, wĂ€hrend der Werwolf den Rest abfĂŒhrte. Sie ĂŒberlegte fĂŒr einen Moment, woher sie das Messer ĂŒberhaupt hatte, bis ihr wieder einfiel, dass sie es in einem Laden gesehen hatte, als sie das letzte Mal mit Narcissa in der Winkelgasse gewesen war. Es sollte angeblich besonders tief und schmerzhaft schneiden und es hatte so schön gefunkelt. Sie musste es einfach kaufen. Außerdem brannte sie darauf, irgendwann einmal neue Foltermethoden auszuprobieren. Und sie wusste, dass Tom Blut an ihr liebte


Von unten hörte sie dumpf den rothaarigen nach seiner Freundin brĂŒllen, die ihrerseits schluchzend zu Bellatrix‘ FĂŒĂŸen lag. Zwischen den Schluchzern konnte Bellatrix einzelne Worte ausmachen, die zu schön waren um wahr zu sein. Das Schlammblut war eine verdammt gute LĂŒgnerin. Und sie hielt sich gut. Andere wĂ€ren unter der Folter schon lĂ€ngst zusammengebrochen und hĂ€tten gestanden. Doch sie blieb standhaft bei ihrer Behauptung, das Schwert sei eine Kopie, die sie gefunden hĂ€tten.
„Aber wir können das ganz leicht feststellen! Draco, hol den Kobold, er kann uns sagen, ob das Schwer echt ist oder nicht!“ hörte Bellatrix Lucius‘ Stimme. Gleich darauf sah sie Draco den Raum verlassen, den Zauberstab fest umklammert. Kurze Zeit spĂ€ter kehrte ihr Neffe mit dem Kobold im Schlepptau zurĂŒck und schubste ihn vorwĂ€rts, wĂ€hrend er zurĂŒck zu seinen Eltern ging. Es sah fast so aus, als wollte er um jeden Preis vermeiden, seiner Tante zu nahe zu kommen. Bellatrix grinste kurz, bevor sie sich an den Kobold wandte.
Ihre Befragung wurde von einem Knall unterbrochen, der ganz eindeutig von unten kam. Auch Lucius hatte es gehört, sprang auf und rief: „Was war das? Habt ihr das gehört?“
Draco machte es seinem Vater nach und wollte nachsehen gehen – ganz zu Bellatrix‘ Erstaunen – doch Lucius hielt ihn mit einem scharfen: „Draco – nein, ruf Wurmschwanz! Lass ihn gehen und nachsehen!“ zurĂŒck.
Draco verschwand und kam kurze Zeit spĂ€ter wieder zurĂŒck. Dann waren ein Scheppern und gedĂ€mpfte Stimmen zu hören, ehe es wieder ruhig wurde.
„Was ist los, Wurmschwanz?“ rief Lucius nach unten. Er klang genervt.
„Nichts.“ Kam die heisere, atemlose Antwort. Schulterzuckend ließ Lucius sich wieder auf einen Sessel sinken. Bellatrix wandte sich wieder dem Kobold zu, der das Schwert beinahe schon liebevoll entgegennahm und eingehend musterte.
„Nun? Ist es das echte Schwert?“
„Nein. Es ist eine FĂ€lschung.“
„Bist du sicher? Ganz sicher?“
„Ja.“
Es war eine FĂ€lschung; niemand war in ihr Verlies eingebrochen, Toms Becher war sicher – sie war sicher. Doch anscheinend hatte Snape doch nicht gelogen, er hatte sein Wort gehalten

Mit einem lĂ€ssigen Schlenker ihres Zauberstabs schnitt sie dem Kobold ins Gesicht, sodass er zusammenbrach, wĂ€hrend sie ihren Ärmel hochzog, ihren Finger ĂŒber ihr Dunkles Mal streichen ließ und murmelte: „Gut. Und jetzt rufen wir den Dunklen Lord.“ Sie spĂŒrte, wie es warm unter der BerĂŒhrung loderte, sie spĂŒrte, dass ihr Meister unterwegs zu ihr war – ihrem Ruf folgte, wie sie sonst kam, wenn er sie rief. Etwas Warmes durchlief ihren Magen.
„Ich glaube wir können das Schlammblut beseitigen. Greyback, nimm sie, wenn du sie haben willst.“
Mit einem entsetzten Schrei stĂŒrmte der Rotschopf durch die TĂŒr, dicht gefolgt von Potter. Bellatrix wirbelte herum, doch sie war zu spĂ€t; ihr Zauberstab wurde aus ihrem Griff gerissen und flog geradewegs in die ausgestreckte Hand Potters, der im nĂ€chsten Moment Lucius schockte. Nach einem schier endlos erscheinenden Augenblick hatte Bellatrix sich wieder gefasst. Es war nicht wichtig, WIE sie entkommen waren, sondern, dass sie unschĂ€dlich gemacht wurden, bevor der Dunkle Lord ankam. Bei dem Gedanken an seinen Zorn, wenn er kam und die Gefangenen verschwunden waren, wurde ihr ganz mulmig zumute und sie griff entschlossen nach ihrem schönen neuen Messer, das sie noch viel zu wenig benutzt hatte.
Das Schlammblut schien immer noch bewusstlos zu sein, als Bellatrix sie halb aufrichtete und ihr das Messer an die Kehle setzte.
„Aufhören, oder sie stirbt!“ kreischte sie. „Lasst eure ZauberstĂ€be fallen. Lasst sie fallen, oder wir werden genau sehen, wie dreckig ihr Blut ist!“ Keiner reagierte. „Ich sagte, lasst sie fallen!“
Endlich reagierten sie. „In Ordnung!“ rief Potter und ließ den Zauberstab fallen – Bellatrix erkannte, dass es ihr eigener war. Der rothaarige machte es ihm nach und sie hoben beide ihre HĂ€nde.
„Gut.“ Lobte Bellatrix spöttisch und grinste boshaft. „Draco, heb sie auf! Der Dunkle Lord ist unterwegs, Harry Potter! Dein Tod naht heran!“
Draco kam mit den aufgelesenen ZauberstĂ€ben zurĂŒck und Bellatrix sagte leise: „Nun, Cissy, ich denke, wir sollten diese kleinen Helden wieder fesseln, wĂ€hrend Greyback sich um Miss Schlammblut kĂŒmmert. Ich bin sicher, der Dunkle Lord wird dir das MĂ€dchen nicht missgönnen, Greyback, nach allem, was du heute Nacht getan hast.“ Sie konnte den leichten Hohn nicht aus ihrer Stimme zurĂŒckhalten, wĂ€hrend sie zu Greyback sprach. Sie sah förmlich, wie sein Ego sich aufrichtete, bei dem Gedanken, dass er einen Teil zum finalen Sieg des Dunklen Lords beigetragen hatte.

Ein Knirschen, ein Klirren, und plötzlich stĂŒrzte der kristallene Kronleuchter von der Decke hinab, direkt auf Bellatrix zu. Mit einem Aufschrei stĂŒrzte sie zur Seite und sah nur noch eine enorme Explosion von Kristallen und Ketten, die das Schlammblut unter sich begruben. Der Rothaarige rannte sofort zu seiner Freundin, um sie aus den TrĂŒmmern zu bergen, wĂ€hrend Potter mit einem Sprung vor Draco stand und ihm die ZauberstĂ€be aus der Hand rang, um dann mit ihnen den Werwolf außer Gefecht zu setzten. Bellatrix rappelte sich auf und blickte umher, sie brauchte einen Moment, um sich in dem Chaos zu orientieren. Dann gab ihre Schwester einen schrillen, unglaublich zornigen Schrei von sich: „Dobby! Du! DU hast den Kronleuchter herabstĂŒrzen lassen - ?“
Ein zitternder Elf tapste in den Raum und quiekte: „Sie dĂŒrfen Harry Potter nicht wehtun.“
„Töte ihn, Cissy!“ schrie Bellatrix. Wenn sie noch ihren Zauberstab gehabt hĂ€tte, wĂ€re diese Kakerlake schon lange tot. Und mit jeder Sekunde, die untĂ€tig verstrich, kam der Dunkle Lord nĂ€her. Und mit ihm sein Zorn, wenn er dieses Chaos vorfand. Mit einem Knall flog auch Narcissas Zauberstab aus ihrer Hand.
„Du dreckiger kleiner Affe! Wie kannst du es wagen, den Zauberstab einer Hexe in die Hand zu nehmen, wie kannst du es wagen, deinen Herren zu trotzen?“ schrie Bellatrix, außer sich vor Wut und Furcht. Wenn der Dunkle Lord jetzt kam, könnte sie nichts mehr retten!
„Dobby hat keinen Herrn! Dobby ist ein freier Elf, und Dobby ist gekommen, um Harry Potter uns eine Freunde zu retten!“ quiekte der Elf und streckte wichtig seine Brust vor. Bellatrix starrte ihn fassungslos an; seit wann hatten diese Viecher mit einer Revolte begonnen? Wie schaffte dieser Elf es, so von seiner Familie zu sprechen, ohne sich bestrafen zu mĂŒssen? Was ging hier vor? Hatten noch nicht einmal diese Sklaven mehr Respekt vor Zauberern?
Sie hatte das schreckliche GefĂŒhl, dass alles wegrutschte, dass sie keinen Halt mehr fand, diese Welt sich vor ihren Augen wandelte ohne dass sie es aufhalten konnte – obwohl sie doch so hart dagegen ankĂ€mpfte. Der Potter-Junge brĂŒllte etwas und zerrte den schmerzstöhnenden Kobold unter den TrĂŒmmern des Kronleuchters hervor, griff nach dem Hauselfen und sie verschwanden. Der laute Knall schien Bellatrix zurĂŒck in die RealitĂ€t zu holen; sie riss erschrocken die Augen auf, als sie sah, wie die Feinde sich vor ihrer Nase auflösten. In einem letzten, verzweifelten Versuch, das unaufhaltsame aufzuhalten, schleuderte sie ihr schönes Messer vorwĂ€rts, auf den sich auflösenden Elfen zu und hörte gerade noch einen ĂŒbelkeitserregenden Ton, als die Waffe ihr Ziel traf und sich tief in seine Brust bohrte. Dann waren sie alle verschwunden.

Erschrocken und völlig fassungslos sackte Bellatrix auf die Knie. Sie sah, wie Narcissa zu der Stelle ging, wo der Hauself verschwunden war, und ihren Zauberstab auflas. Dann weckte sie Lucius aus seinem Schockzustand auf und kniete sich besorgt zu ihrem Sohn, der mit unglĂ€ubigem Gesicht seine blutige Lippe betastete. Lucius rappelte sich auf, klopfte sich Staub von seinem Umhang und gesellte sich zu seiner Familie. Keiner nahm Notiz von Bellatrix, der stumme TrĂ€nen ĂŒber das Gesicht rannen, wĂ€hrend sie mit dem GefĂŒhl schrecklicher Gewissheit auf die Ankunft ihres Meisters wartete.


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