von CathrinaPotter
"Liebster Sirius,
ich kann kaum fassen, dass ich jetzt auch in dein Tagebuch schreibe um meine Gefühle endlich wieder ausdrücken zu können. Es ist schon komisch wenn man so alleine ist ... zumindest wenn man sich so alleine fühlt. Seit du uns verlassen hast, ist alles so trübsinnig und grau. Selbst Molly ist kaum noch so fröhlich wie sie es einmal war. Sie scheint immer darauf zu achten in meiner oder in Harrys Gegenwart nichts Falsches zu sagen, aus Angst wir könnten zu stark reagieren. Was mich am meisten stört ist, dass keiner mir sagen will was wirklich mit dir passiert ist. Sie weichen mir immer und immer wieder aus und baden sich in Widersprüchen. Eines ist jedoch bei allen gleich: Es war Bellatrix die dich ermordet hat. Und glaube mir ich werd dich Rächen wenn Bellatrix sich mir nähert.
Es ist nun genau ein Jahr her ... 1 Jahr das ich schon ohne dich bin, ein Jahr ohne jegliche Hoffnung dich jemals wieder zu sehen. Ich vermisse dich so unendlich und ich kann jetzt noch genauer fühlen, welche Qualen du in Askaban hast miterleben müssen. Mir ist jeden Tag nur noch kalt, es ist so als hättest du alle Wärme aus meinem Körper mit dir genommen, wo immer du auch bist.
Ein riesiger Teil in mir fehlt und wird auch nie wieder zurück kommen um mich wieder zu einem ganzen zu machen. Es ist fast als ob einem das wichtige Standbein genommen wird ohne dass man seinen Weg nicht fortsetzen kann, ohne dass man nicht weiß was man noch tun soll. Jeden Tag, jede Minute, ja sogar jede Sekunde muss ich daran denken, dass du nicht mehr bei mir bist, dass du nie wieder zu mir zurück kehren wirst. Was soll ich denn bloß später einmal den Kindern erzählen? Oh mein Gott ... ich höre mich an wie eine alte Oma ... na ja vielleicht deswegen weil normaler weise nur alte Leute ihre Partner verlieren und nicht junge Leute, vielleicht weil es ungerecht ist, wenn man ein so junges und geplagtes Glück wie unseres so grausam zerreißt. Glaube mir, sollte ich einmal sterben ich werde mit demjenigen der für all dies verantwortlich ist ein gewaltiges Hühnchen rupfen und für denjenigen wird es sicherlich nicht besonders gut aussehen.
Wie werden bloß die nächsten Jahre vergehen? Wird die Trauer um dich irgendwann einmal abschwächen? Wird sie nicht mehr alles übertünchen was geschieht? Wird es vorbei gehen oder werde ich für immer in der Trauer um dich ertrinken? Ich fürchte mich schon fast vor den nächsten Jahren. Heute schon zu wissen, dass die Trauer mich immer wieder überwältigen wird, dass sie immer präsent sein wird so lange ich lebe ... da hofft man doch manchmal ...
Kannst du unsere beiden Kinder von dort aus sehen wo du bist? Sie sind wunderschön und einfach wundervoll David, also James David Sirius, hat sehr viel Ähnlichkeit mit James, aber genauso viel von dir. Mittlerweile kann man sogar einige von deinen Charakterzügen bei ihm erkennen. Er macht immer das was er gerade nicht machen soll und findet es ganz toll. Clariandra hingegen ... die ist ruhig ... sie ist wie ich, vielleicht ein klein wenig auch wie du, aber meistens wie ich. Alle beide freuen sich immer wenn Harry Hermine oder Ron bei ihnen sind, dann quietschen sie freudig bis einer der drei sie auf den Arm genommen hat. Ich habe Hermine als Patentante auserkoren, ich hoffe du hast nichts dagegen. Ich dachte mir nur ... Harry ist bereits der Cousin der beiden und es warten noch so viele Gefahren auf ihn. Hermine ... sie hat mich als Krummbein aufgenommen und sich meine Geschichte angehört. Sie war immer für mich da in der Zeit in der ich bei ihr war und ist es noch. Sie erinnert mich sehr an Clariandra um ehrlich zu sein.
Heute ist jedoch leider kein Tag zum feiern, obwohl deine Kinder ihren 1. Geburtstag feiern. Zuerst ist einmal heute dein 1. Todestag und 2. ist heute die Beerdigung von Albus. Ja, Albus ist auch von uns gegangen, er hat mich auch alleine gelassen. Snape hat ihn kaltblütig ermordet als er am schwächsten war, auf diesen Moment muss er seit dem Untergang Voldemorts vor so vielen Jahren gehofft haben. Er muss immer darauf gewartet haben Albus in solch einer Situation gegenüber zu stehen und jetzt war es so weit und er hat es schamlos ausgenutzt. Dann ist er auch noch weggelaufen dieser elende Feigling. Glaub mir, wenn ich den zwischen die Finger bekomme ist er die meiste Zeit ein Todesser gewesen, denn dann kann er nicht mehr Atmen. Dank ihm habe ich jetzt nur noch Harry, Minerva, Hermine und die Weasleys sonst niemanden mehr dem ich vertrauen könnte. Okay Remus und Tonks auch noch aber die beiden haben im Moment zu viel mit sich selber zu regeln, als dass sie sich um mein Seelen Leben scheren würden. Remus hat endlich verstanden, dass er die Liebe nicht ewig unterdrücken kann und hat sich auf Tonks eingelassen. Ich sehe dich schon fast mit verschränkten Armen vor mir stehen und mit dem Kopf nicken so als wolltest du sagen "Hab ich's nicht von Anfang an gesagt" und ich antworte dir, dass ich diese Tatsache nie bezweifelt habe. Rolanda war auch meine Freundin, aber das Leben muss doch weiter gehen ... obwohl ... ich verstehe Remus nun etwas besser. Ich will auch niemanden neues finden es wäre immer noch so als würde ich betrügen. Du bist der einzige den ich je geliebt habe und so soll es auch immer bleiben.
Ich kann leider nicht zu der Beerdigung gehen, alle sagen es sei zu gefährlich, die Todesser würden mich sicherlich erwarten wenn ich noch am Leben wäre. Ich kann es einfach nicht verstehen sie lassen mich noch nicht einmal zur Beerdigung meines Paten. Ich darf mich nicht einmal von ihm verabschieden. Es gibt so verdammt viele Leute die gestorben sind, ohne dass ich mich von ihnen hätte richtig verabschieden können ... Lily, James, mein Vater, meine Mutter, David, Clariandra, Dumbledore, und in gewisser Hinsicht auch du. Ich habe mich zwar von dir verabschiedet aber in mir schlummerte noch eine kleine Hoffnung dich wieder zu sehen. Jetzt ist jedoch alle Hoffnung endgültig mit dir gestorben. Wären die Kinder nicht, ich glaube ich würde dir sofort Wortlos folgen, denn was soll ich noch in dieser Welt? Wer braucht mich noch? Harry? Der würde auch ohne mich klar kommen, da bin ich mir sicher. Er würde am Anfang vielleicht nicht wissen was er machen solle, aber er hat immer noch eine Aufgabe.
Glücklicher weise, habe ich ja noch unsere beiden kleinen und die brauchen ihre Mutter mehr als alles andere. Ich muss nun beides sein, Mutter und Vater die strenge und die weiche Seite ... ich muss nun versuchen Ernst zu sein wie nur ich es kann und gleichzeitig lustig und frech wie nur du es kannst. Ich werde mein bestes tun um ihnen auch dein Erbe weiter zu geben, deine Einstellungen und deine Werte, aber ich werde es niemals so hinbekommen wie du es würdest. Ich liebe dich Sirius und werde Sehnsüchtig auf den Tag warten an dem ein Wunder geschieht und wir wider meines Glaubens wieder vereint sind."
Cathrina lief mit Tränen in den Augen zu einem kleinen Standbild auf der Wickelkommode ihrer Kinder. Es war das Hochzeitsbild von ihr und Sirius. Sie sah wie dieser kleine Glückliche Moment ihres Lebens auf dem Bild abgespult wurde und wenn sie dann in die Zukunft blickte zu der Cathrina die sie nun war ... sie war innerhalb eines Jahres um sehr viele Jahre gealtert. Sorgen falten hatten sich auf ihrer Stirn ausgebreitet und ihr Lächeln war fast gänzlich verschwunden.
Wie fröhlich sie doch damals ausgesehen hatte und wie unglücklich sie nun dreinblickte, es war so als stünde eine ganz andere Cathrina vor dem Bild als hinter dem Bild. Konnte sie dieses Leid noch weiter ertragen? Musste sie es weiter ertragen? Sie wusste es nicht, aber sie spürte, dass sie an der Grenze war und wann sie sie überschreiten würde war ihr nicht klar, aber sie fürchtete diesen Tag. Es würde der Tag sein an dem ihre Kinder vielleicht auch ihre Mutter verlieren würden.
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