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Die Aurorenzentrale - Gabrielle

von Krabbentaucher

Harry hatte keine Lust, in der Lobby zu warten. Nachdem er seine Zaubererkleidung angelegt hatte, ging er hinunter, durchquerte den Aufenthaltsraum, der schon gut belegt war mit den Hotelgästen, die Zeitung lasen, Karten spielten und sich unterhielten, und trat hinaus. Die Abendsonne schien schräg aus Westen, so daß der Teil des Hotelgebäudes angestrahlt wurde, vor dem Harry stand. Er blinzelte etwas und schaute nach Süden auf das Meer hinaus. Der Strand war noch immer etwas belebt, das Wasser glitzerte, die Brandung rauschte.
Er hatte sich gerade entspannt, da machte es neben ihm mehrfach „plopp“. Instinktiv fuhr seine Hand zum Zauberstab, während er sich umwandte. Doch dort stand nur eine vierköpfige Familie: Ein Mann und eine wunderschöne Frau im Alter von etwa dreißig Jahren, ein niedlicher Junge im Alter von etwa sieben Jahren und ein schönes Mädchen im Alter von neun Jahren, also im Alter von Lily und Hugo. Die Ähnlichkeit der jungen Frau mit Fleur war unübersehbar.
„Gabrielle!“ freute sich Harry.
„'arry!“ erwiderte Gabrielle, stürmte auf ihn zu und umarmte ihn.
„Ähm – ja, danke“, sagte Harry verlegen und fragte sich in diesem Moment, ob er sich überhaupt verständlich machen konnte, denn als er sie zwanzig Jahre zuvor gesehen hatte, hatte sie ausschließlich Französisch gesprochen.
Gabrielle wies auf ihre Familie und stellte sie vor, wobei klar wurde, daß sie sehr wohl Englisch beherrschte: „Das ist meine Mann Pascal, das ist meine Tochter Amanda und das ist meine Sohn Simon.“ Dann wies sie auf Harry und wandte sich an ihre Familie: „C'est 'arry Potter.“
Harry sagte freundlich: „Hallo!“
Er streckte die Hand aus. Sofort wurde deutlich, daß Gabrielles Familie sehr befangen war. Zögernd schlugen sie ein.
„Ah – sie sind schüschtern, weil du 'arry Potter bist. Isch 'abe ihne natürlisch ersählt von die See von 'ogwarts und von die 'ochseit und daß du da warst und misch aus die See gerettet 'ast.“
„Ähm, ja, da hat ja nicht wirklich irgendeine Gefahr bestanden“, wiegelte Harry ab.
„Aber du 'ast gedacht, es ist ernst. Das sählt.“
„Tja, ähm, um acht gibt es Abendessen – warum geht ihr nicht rein und laßt euch eure Zimmer geben? Dann könnt ihr euer Gepäck ausgepackt haben, bevor das Abendessen beginnt.“
„Ja, gehen wir rein. Ist das Essen gut?“
„Ja, ist es.“
Harry ging zur Tür, öffnete sie und hielt sie auf. Gabrielle und Pascal ließen je zwei Koffer vor sich herschweben, denn schließlich besuchten Simon und Amanda noch nicht einmal die Zauberschule. Glücklicherweise wehte der Wind gerade nicht, so daß weder Zeitungen durcheinander gerieten noch Tee verschüttet wurde. Alle Hotelgäste, die sich im Aufenthaltsraum tummelten, blickten auf. Und natürlich blieben aller Augen an Gabrielle hängen. Harry schloß die Tür, nachdem Gabrielle mit ihrer Familie eingetreten war.
„Dort müßt ihr euch anmelden“, sagte er und ging voraus zur Rezeptionstheke.
Harry war nämlich gerade aufgegangen, daß ihm der Familienname gar nicht bekannt war. Gabrielle dürfte nach der Heirat wohl kaum noch Delacour heißen.
„Bonsoir“, sagte der Rezeptionist und zückte die Feder, als die ganze Familie vor seiner Theke stand.
„Bonsoir“, erwiderte Pascal den Gruß. „La famille Poupaud.“
Harry dachte, daß der Name irgendwie lustig klang.
„Aaaah...“, sagte der Rezeptionist und ging die Liste durch, „oui. Merci.“
Der livrierte Zauberer erschien und bedeutete den Poupauds, ihm zu folgen. Sie stiegen die Treppe hinauf. Harry sah ihnen hinterher. Dann ging er zu seinen Leuten hinüber, die sich schon an zwei Tischen hinten in der Lobby breitgemacht hatten.
„Ich werde euch gleich noch vorstellen müssen“, sagte er zu den Kindern und Ted. „Das sind jedenfalls Gabrielle und ihre Familie. Die heißen Poupaud.“
Albus und Lily kicherten.
„Ist was?“ fragte Harry.
Albus erläuterte: „Poupard – das klingt nach 'nem Furz.“
„Ja, ist lustig“, räumte Harry ein, wurde dann aber streng: „Nachher aber kein Gekicher, klar?“
Es dauerte ein wenig, bis Gabrielle mit ihrer Familie die Treppe wieder herunterkam. Harry hob kurz den Arm, damit sie sah, wo er war. Die Poupauds kamen näher, wobei wiederum die männlichen Hotelgäste Gabrielle gierig, die weiblichen äußerst argwöhnisch anschauten.
„Das hier sind meine Familie und... so weiter“, sagte Harry etwas linkisch. „Ginny, ähm, Ginevra, meine Frau, die müßtest du noch kennen, dann hier meine Kinder James, Albus und Lily. Der dort ist mein Patenkind Teddy.“ Ted räusperte sich. „Also, Theodore. Allgemein Ted, aber wir nennen ihn alle Teddy. Dort ist Hermione Weasley und hier ist Ronald Weasley mit ihren Kindern Rose und Hugo.“
„Ron und Ginny und 'ermione kenne isch noch wieder von die 'ochseit“, flötete Gabrielle. „Aber die anderen sind ja süß.“
James verzog das Gesicht. Er war immerhin schon 13 Jahre alt und schätzte es nicht, von weiblichen Personen als „süß“ bezeichnet zu werden, die nicht in seiner Altersgruppe waren. Ted wiederum war unsicher, ob er auch er mit „süß“ gemeint war. Das Händeschütteln nahm einige Zeit in Anspruch, wobei Harry auch herausfand, daß Pascal wie seine Ehefrau Englisch beherrschte.
Der livrierte Zauberer ging hinaus. Und tatsächlich läutete kurz darauf die Essenglocke. Harry bedeutete den Poupauds, ihm in den Speisesaal zu folgen. Dort bügelte er seinen Fehler von Fleurs Besuch aus und zeigte, welche Tische noch frei und von Fleur und ihrer Familie besetzt worden waren. Gabrielle und Pascal entschieden sich, an dem etwas entfernten Tisch mit ihren Kindern Platz zu nehmen. Gabrielle erläuterte die Wahl: „Simon und Amanda spreschen noch gar kein Englisch, da 'aben sie nichts davon, wenn sie mit – wie heißen sie? – James und Teddy an eine Tisch sitzen. Und allein wollten wir sie nicht dort drüben sitzen lassen.“

Das anhaltend schöne Wetter erleichterte die Entscheidung, was am nächsten Tag zu tun war: Nichts. Am Abend hatten sich die drei Familien erst einmal näher kennengelernt, immerhin war nur Gabrielle sehr lose lediglich mit Harry, Ginny, Ron und Hermione bekannt. Gabrielle und Pascal hatten das vorher von Bill und Fleur und davor von M und Mme Delacour bewohnte Zimmer bezogen, Simon und Amanda das Zimmer, in dem Victoire, Dominique und Louis geschlafen hatten.
Nach dem Frühstück zogen sie alle an den Strand. Gabrielles Familie war wie auch die Familie von Bill und Fleur eine reine Zaubererfamilie, aber es schien doch die eine oder andere Berührung mit der Muggelwelt zu geben oder zumindest den Willen dazu. Jedenfalls lief keiner der Poupauds in geringelten oder gerüschten Badeanzügen herum. Gabrielle erläuterte von sich aus die Wahl der Badegarderobe, während sie sich unter den interessierten Blicken nahezu aller männlicher Badegäste mit Sonnenschutzzauberelixier einrieb: „Das ist so unpraktisch – man wird gar nischt braun in die Badesachen. Und sie sind so naß nach dem Baden. Die Männer in diesen Anzügen fast über die ganzen Körper und die Frauen auch mit die... die... die...“
Sie deutete mit einer Handbewegung Rüschen an. Hermione half überflüssigerweise nach: „Rüschen.“
„Oui, Rüschen“, fuhr Gabrielle fort. „Die Müggel sind praktisch. Sie baden 'albnackt. Aber das wißt ihr ja.“ Sie schaute auf Harrys nackte Brust. „Was ist diese rote Fleck?“
„Das ist, ähm, vom Kampf. Ähm, da war was Schwarzmagisches drauf, das hat mich berührt und... naja, es ist ja nicht die einzige Beschädigung, die ich davongetragen habe.“
„Ah“, machte Gabrielle und sprach zu ihrem Ehemann und ihren Kindern, die nun Harrys nacktem Oberkörper ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden ließen.
„Ich gehe dann mal schwimmen“, sagte er schnell. „Wer kommt mit?“
Harry wartete die Antwort gar nicht ab, sondern ging sofort zwischen den Felsen hindurch ins Wasser. James folgte ihm und grinste: „Du gönnst denen aber gar nichts. Da haben sie mal einen echten Helden...“
„Gibt es hier nicht irgendwo eine junge Dame, der du normalerweise den Hof machst?“ schnappte Harry.
„Die macht heute einen Ausflug, wenn ich sie richtig verstanden habe. Wie wär's – wer zuerst drüben am Felsen am Ende der Bucht ist?“
Harry war zwar sportlich, aber das hing mit seinen Laufrunden um den Regent's Park zusammen. Zwischen ihm und James gab es einen entscheidenden Unterschied: James hatte richtig schwimmen gelernt.
„Na schön“, seufzte Harry. „Da hinten kommen noch Albus und Lily. Warten wir solange.“
Auch die anderen Kinder hatten Schwimmunterricht genossen, allerdings waren sie jünger als James und lange nicht so kräftig. Auf James' Zeichen schwammen sie los. James zog allen im Kraulstil davon. Harry hatte mit seiner Mischung aus Brustschwimmen und Kraulstil Probleme, überhaupt in Sichtweite zu bleiben, während sich Albus ebenfalls im Kraulstil anschickte, seinen Vater zu überholen. Nur Lily kam kaum mit. Als Harry und Lily endlich den Felsen am Ausgang der Bucht erreichten, warteten, auf der Stelle schwimmend, James und Albus auf die beiden.
„Doch gar nicht so schlecht“, sagte James gönnerhaft.
„Dad, warum hast du dich eingerieben und bist dann doch ins Wasser gegangen?“ fragte Lily.
„Weil man sich auch im Wasser einen Sonnenbrand holen kann“,erwiderte Harry unter dem Grinsen seiner Söhne. „Ich habe mir nämlich vor 19 Jahren in Australien mal einen kräftigen Sonnenbrand geholt, seitdem passe ich auf. Was ist? Kehren wir um?“
„Nochmal Wettschwimmen?“ fragte James begierig.
„Nein, dazu ist Lily noch zu klein“, sagte Harry unter erneutem Grinsen der Jungen. „Wir schwimmen alle gemeinsam.“
Nach dem Schwimmen kehrte Harry an Land zurück, während die Kinder im Wasser blieben. Ginny und Hermione waren mit Rose und Hugo im Wasser, Simon und Amanda planschten in der Brandung herum, Ron lag in der prallen Sonne und schien die Wirksamkeit des Antisonnenbrandzaubers voll austesten zu wollen. Lediglich Gabrielle und Pascal lagen so unter einem umgekippten Sonnenschirm, daß ihre Gesichter im Schatten und alles andere in der Sonne lag. Harry legte sich daneben und fragte Gabrielle: „Wo ist denn Teddy, du weißt, der junge Mann, den ich dabeihabe.“
„Der 'at eine Eule bekommen. Le réceptionniste d'hotel il... excuse-moi, der Rezeptionist 'at ihn gerufen.“
„Aha.“
Ted kam etwas später zurück und war vollständig bekleidet. Harry blinzelte ihn überrascht an.
„Ich – ähm – ich appariere zu den Delacours. Vict-, ähm, also, da war eine Eule. Und ich wollte mir mal ansehen, wie die Delacours so leben und eventuell gucke ich mir was in der Gegend an“, sagte Ted. „Vielleicht kommt Victoire ja mit, die ist doch mit ihrer Familie seit gestern dort.“
Harry erwiderte: „Ja, mach mal, vielleicht kannst du Victoire überreden, mitzukommen, sie spricht immerhin fließend Französisch. Hast du Geld dabei, damit du sie in ein Café einladen kannst?“
„Ich – ja, aber... also, es ist... du meinst...“, stammelte Ted.
„Wenn sie sich schon dafür hergeben sollte, mit dir die Gegend zu erkunden und für dich die Dolmetscherin zu spielen, solltest du sie auch einladen, das gehört sich so“, sagte Harry mit allem Ernst, zu dem er noch in der Lage war.
„Oh ja, das ist richtig“, sagte Ted.
„Dann viel Glück, vielleicht überredest du sie ja.“
„Ähm, ja, ich werde mir Mühe geben.“
Harry gönnte sich dann doch ein Grinsen, während Ted durch den Sand davonstapfte, um zu disapparieren. Harry schloß wieder die Augen und döste vor sich hin. Er öffnete sie nur zwischendurch, als sich auch Ginny neben ihn legte und Hermione sich Ron zugesellte.
„Und die Kinder?“
„Bleiben im Wasser, bis sie ganz schrumpelige Finger haben, wie immer.“
Die nächsten Störenfriede waren Gabrielles Kinder. Sie kamen herangetropft und ließen sich von ihrer Mutter, die aufgesprungen war, trockenrubbeln. Mit dem Zauberstab trocknete sie auch die Kleidungsstücke ihrer Kinder, die sofort danach wieder abzogen und offenbar irgendwas am Strand machen wollten. Harry schaute ihnen hinterher. Erst jetzt fiel ihm auf, daß die beiden zwar wie Muggelkinder angezogen waren, aber eben wie Muggelkinder vor dreißig Jahren, jedenfalls was Simon betraf. Amanda trug einen Badeanzug, da hatte sich die Mode nicht soweit verändert, daß es Harry aufgefallen wäre. Aber Simon trug eine Turnhose, wie sie Harry seinerzeit getragen hatte, als er noch mit Dudley in die Muggelgrundschule gegangen war. Da Harry die überdimensionierten Sachen von Dudley auftragen mußte, waren die Turnhosen bei ihm nie so kurz gewesen, wie es eigentlich der Sportmode damals entsprach.
„Gabrielle, spielt ihr eigentlich Quidditch?“ fragte Ginny unvermittelt.
„Non, nur Pascal. Und Simon en peu. Warum?“
„Im Hotel kann man Besen ausleihen. Außerdem gibt es ein Quidditch-Feld in der Nähe. Ein einfaches zwar, aber immerhin“, erläuterte Ginny.
Wie sich nach einer Rücksprache herausstellte, war Pascal mit einer Partie einverstanden. Nach Harrys Eindruck freute er sich sogar über die Idee. Offenbar war Gabrielle ebenso wenig an Qudditch interessiert wie die übrigen Delacours. Nach dem Mittagessen wurden deshalb acht Besen für den nächsten Tag gemietet.

Nach dem Frühstück brach die Gruppe auf. Mit ihnen verließ das ältere Ehepaar das Hotel, das sich nie irgendwelchen Strandvergnügungen hingegeben hatte. Die Ehefrau ging voraus, der Ehemann folgte ihr, wie immer, im Abstand von ein paar Metern. In der Tat hatte Harry die beiden nur einziges Mal getrennt gesehen, nämlich bei dem Quidditch-Turnier wenige Tage zuvor, als der Ehemann in einer der Mannschaften mitgespielt hatte. Nun gingen die beiden den Strand entlang, die Ehefrau zeigte auf das Meer hinaus und sagte irgendetwas auf Französisch, das ganz begeistert klang. Der Ehemann blieb stumm.
„Teddy ist ja nicht da“, stellte Harry fest – Ted hatte sich wieder verabredet, um noch einige Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Heims der Delacours zu erkunden, wie er gesagt hatte. „Bei Hermione ist noch ein Platz frei im Auto. Aber ich gehe davon aus, daß ihr alle appariert?“
„Oui, das machen wir. Die Rezeptionist 'at uns gesagt, wo wir 'inmüssen“, erwiderte Gabrielle.
Während die Potters und Weasleys zu ihren Autos gingen, disapparierten die Poupauds. Nachdem die Besen verstaut waren, fuhren Harry und Hermione die Autos zu dem Feldweg, der zum Quidditch-Feld führte, und stellten sie dort ab, wo sie sie beim letzten Mal auch geparkt hatten. Dann stiegen alle aus und zogen mit den Besen zum Feld. Hermione mußte als Erwachsene, die nicht mitspielte, die Kiste mit den Quidditch-Bällen tragen. Am Feld angekommen, stellte Ron fest: „Wir sind ja nur insgesamt acht Spieler. Also vier gegen vier. Wie wollen wir das machen?“
„Wir verzichten auf die Treiber und damit auf die Klatscher. Das ist auch sicherer für die jüngeren Kinder“, schlug Ginny vor.
„Und verzichten wir dann noch auf den Hüter oder auf den Sucher?“ fragte James. „Wenn ich bei Dad in einer Mannschaft bin, will ich, daß wir auf den Hüter verzichten.“
„Was ist deine bevorzugte Spielposition?“ fragte Harry Pascal.
„Das ist... der, der vor die Ringe -“
„Also Hüter“, stellte Ginny fest. „Gut. Dann ist es klar. Wir haben zwei, die bevorzugt Hüter spielen, aber nur einen, der bevorzugt Sucher ist. Damit dürfte der Fall klar sein.“
„Außerdem macht Jäger sein keinen Spaß, wenn kein Hüter da ist, der die Ringe blockiert“, ergänzte Albus.
So blieben denn Klatscher und Schnatz im Kasten. Ron und Pascal wurden Hüter ihrer jeweiligen Mannschaften. Ginny spielte bei Pascal in der Mannschaft, Harry bei Ron.
„Gib dir Mühe, ich glaube nicht, daß ich Ginny gewachsen bin“, mahnte Harry.
„Ist ja schon gut. Ich bin nicht mehr so ein Psycho wie damals“, erwiderte Ron.
James kam zu Harry in die Mannschaft, ebenso Lily. Albus und Simon kamen zu Ginny und Pascal. Harry überlegte gerade, ob sie ohne Schiedsrichter auskommen würden, da erschien die ältere Hexe mit dem Haarnetz und der Hornbrille am Spielfeldrand. Harry ging zu Gabrielle und sagte: „Kannst du die Dame bitten, den Schiedsrichter zu machen? Sie hat auch das Turnier vor wenigen Tagen geleitet.“
„Bien, mache isch“, sagte Gabrielle, ging zur alten Hexe hinüber und sprach mit ihr.
Diese nickte und disapparierte. Kurze Zeit später apparierte sie mit einem Besen in der Hand. Sie sprach noch einmal mit Gabrielle. Diese übersetzte: „Sie will wissen, wie die Mannschaften 'eißen.“
„Oh – ähm, sag du einfach, wie sie heißen sollen, ich kann kein Französisch“, sagte Harry.
Gabrielle dachte kurz nach und zeigte dann auf Harry: „Ca c'est l'équipe Voiture.“ Und dann zeigte sie zu ihrem Mann: „Et ca c'est l'équipe Piéton.“
„Und das heißt?“ fragte Harry.
„Voiture 'eißt Auto und piéton 'eißt Fußgänger.“ Als sie sah, wie verwirrt Harry sie ansah, erklärte sie: „Isch fand es so komisch, daß ihr Autos 'abt und damit da seid.“
Die alte Hexe sagte noch etwas. Gabrielle übersetzte erneut: „Sie sagt, daß ihr ohne Sucher spielt. Wann soll das Spiel enden? Wenn bestimmte Punkte erreicht sind oder nach eine bestimmen Zeit?“
Harry sah die anderen an. Ginny schlug vor: „Wenn eine Mannschaft hundertfünfzig Punkte erreicht hat oder es halb zwölf ist. Je nachdem, was zuerst kommt. Um Zwölf gibt es nämlich schon Mittagessen.“
Damit waren alle einverstanden. Gabrielle verließ das Feld, die anderen bestiegen ihre Sauberwischs und stießen sich vom Boden ab, während die alte Hexe den Quaffel freigab. Harry wollte erst hoch über das Feld steigen, um zu kreisen. Doch als gerade Ginny an ihm vorbeischoß und sich den Quaffel schnappte, erinnerte er sich, daß er jetzt als Jäger und nicht als Sucher spielte. Schnell jagte er Ginny hinterher. James kam von der anderen Seite, so daß sie beide versuchen konnten, Ginny in die Zange zu nehmen. Harry setzte sich vor sie und blockte sie ab. Ginny ließ den Quaffel fallen, ging tiefer, fing ihn auf, ließ ihn wieder fallen – doch Harry schnappte sich ihn und flog auf die von Pascal bewachten Torringe zu. Er hörte noch von hinten Albus' verärgerte Stimme: „Du kannst das nicht so gut wie M Talot!“
Harry sah aus den Augenwinkeln, daß James parallel zu ihm flog. Harry hielt auf den rechten Torring zu und umkreiste Simon, der seinen Flugkünsten nur wenig entgegen zu setzen hatte. Pascal konzentrierte sich auf Harry. Dieser warf kurz vor den Ringen den Quaffel quer über das Feld James zu, der vor dem linken Torring angekommen war und den Quaffel hindurchwarf.
„Trés, trés bien! De dix á zéro!“ rief die Hexe mit dem Haarnetz.
„Na warte“, sagte Ginny, als sie an Harry vorbeiflog und von Pascal den Quaffel in Empfang nahm.
Sie flog zu Harrys Torringen. Harry und James unternahmen erneut den Versuch eines Zangenangriffs, doch dieses Mal stellte sich Albus seinem Vater in den Weg, während Simon Ginny hinterflog und dadurch mehr unbeabsichtigt als geplant James behinderte. Lily versuchte, von unten her anzugreifen, doch Ginny hatte Albus' und Simons Manöver ausgenutzt und griff Ron an, der mit seinem Besen nervös hin und her hüpfte. Unmittelbar vor ihm machte sie eine Wende im rechten Winkel, schoß zum linken Torring und warf ein Tor.
„De dix á dix!“ rief die Hexe.
Nun nahm James die Sache in die Hand. Wieder flogen er und Harry parallel, wenn auch mit vertauschten Rollen. Ginny kam kaum nach. Pascal blieb allerdings vor dem mittleren Torring. Offenbar wollte er sich nicht noch einmal so übertölpeln lassen wie beim ersten Angriff. Kurz vor den Torringen machte James keine Anstalten, den Quaffel abzugeben. Pascal flog zum linken Torring und achtete dabei darauf, daß er zwischen James und Harry flog. Plötzlich ließ James den Quaffel fallen. Harry wollte ihm empört etwas zurufen, da sah er, daß weiter unten Lily war, die den Quaffel auffing und zum mittleren Torring flog, um ein Tor zu werfen.
„Vraiment fortiche, cette fillette! De vingt á dix!“ rief die Hexe.
Im Spiel bestätigte sich, was Harry schon im Turnier gesehen hatte, nämlich daß James ein wirklich guter Jäger war. Lily konnte zwar noch recht wenig mithalten, spielte aber entschlossen und war meistens dort, wo man sie brauchte. Harry selbst hatte im Obstgarten von Mr und Mrs Weasley so viel Erfahrung als Aushilfsjäger gesammelt, daß er zusammen mit seinen Flugkünsten recht nützlich war. Allerdings zeigte sich auch, daß Ginny als ehemalige Profijägerin eines der führenden Quidditch-Clubs von Großbritannien eine Klasse für sich war, der vor allem Ron nichts entgegenzusetzen hatte. Albus war ebenfalls ein guter Flieger und spielte auch taktisch klug, aber er handhabte den Quaffel teilweise so, als wollte er ihn als Klatscher einsetzen oder zumindest am liebsten mit dem Treiberholz bearbeiten. Simon wiederum spielte erstaunlich entschlossen, wobei er es zweimal schaffte, ein Tor an Ron vorbei zu werfen. Offenbar spielte er mit seinem Vater des öfteren so, daß der Vater Hüter und er selbst Jäger war. Denn im taktischen Spiel hatte er noch Mängel.
„Dad! Es steht hundertdreißig zu hundert gegen uns!“ rief James Harry nach einiger Zeit zu.
„Jaja, ist ja gut, nur nicht die Nerven verlieren!“ rief Harry zurück.
Harry und James starteten eine halbe Falkenkopf-Angriffsformation. Nur eine halbe Formation war sie, weil Lily nicht rechtzeitig mitkam. Doch es reichte, um Harry die Gelegenheit zu geben, noch ein Tor zu machen. Langsam arbeitete sich seine Mannschaft wieder an die gegnerische Mannschaft heran. Die blieb allerdings nicht untätig. Albus warf zum hundertvierzig zu hunderdreißig, und als Ginny wild Haken schlagend auf Ron zuflog, entschied sich dieser falsch und deckte den rechten Ring. Ginny machte jedoch schnell vor dem rechten Ring kehrt und flog zum mittleren Ring. Ron konnte sie nicht mehr einholen, obwohl er sofort reagiert hatte und mit ihr fast gleichauf flog. Ginny warf den Quaffel durch den Ring.
„Fin! Fin! Fin!“ rief die Hexe.

Simon lief am Nachmittag ziemlich aufgekratzt auf dem Strand herum. Offenbar freute er sich, ausgerechnet die Mannschaft des berühmten Harry Potter besiegt zu haben. Harry wiederum sprach kein Französisch, so daß er Simon nicht darauf hinweisen konnte, daß dieser immerhin mit einer ehemaligen Profispielerin gespielt hatte.
Am Abend war Ted wieder da.
„Na, wie war's?“ fragte Harry.
„Ganz okay“, sagte Ted vage.
„Viele Sehenswürdigkeiten angeguckt?“
„Ging.“
„Oder eher die Zeit im Café oder so verbracht?“
„Auch.“
Harry vermutete, daß eher „oder so“ zutraf, bohrte aber nicht weiter. Stattdessen ging Ted in die Offensive: „Habt ihr Quidditch gespielt?“
„Ja. Ich war mit James, Lily und Ron in einer Mannschaft, Ginny war mit Albus, Pascal und Simon in der anderen Mannschaft. Wir haben nur mit Jägern und Hütern gespielt“, sagte Harry.
„Und wer hat gewonnen?“
„Ähm – die anderen.“
Ted grinste kurz. Dann fragte er: „Und wie macht sich Albus? Ich kenne mich ja nicht so aus. Und dieses Turnier habe ich ja wegen... also, ich habe es auch nicht gesehen.“
Harry überlegte: „Ich würde sagen, so wie er als Jäger spielt, wäre er wohl ein besserer Treiber.“
„Glaubst du, er kommt wie James schon in seinem ersten Jahr in die Mannschaft?“
„Ich glaube nicht“, sagte Harry. „Als Jäger ist er nicht so überragend, daß er zum Beispiel einen Zweit- oder Drittklässler aus dem Rennen werfen könnte. Und für einen Treiber ist er noch zu klein und zu leicht. Das ist es ja: Jäger und Sucher geht im Prinzip vom ersten Jahr an, aber wer Treiber oder Hüter werden will, hat so früh überhaupt keine Chance, schon körperlich nicht.“
„Das wird ihm nicht gefallen. Ihr werdet ein paar Briefe bekommen, in denen er sich über die Auswahl beschwert, schätze ich“, meinte Ted. „Wie sieht es aus? Wollt ihr noch was besichtigen? Ich war ja mit Victoire in Nantes, als das Turnier hier war. Da gibt es eine schöne Kathedrale und ein großes Herzogsschloß.“
„Ich glaube, wir haben die Bereitschaft der Kinder zu Besichtigungen bereits ausgereizt. Die wollen im Wasser planschen und am Strand spielen.“

So war es auch. Da das Wetter anhaltend schön blieb, folgte ein Strandtag auf den nächsten, immer nur unterbrochen von der Essensglocke des Hotels. Kurz vor dem Ende des Aufenthalts im Hotel reisten Gabrielle und ihre Familie wieder ab. Das Leben der männlichen Hotelgäste normalisierte sich, denn sie konnten sich wieder ihren Frauen, den Zeitungen und was sie sonst noch beschäftigte, widmen.
Am Abend vor der Rückfahrt verkündete Albus eher beiläufig: „Der Blonde da hat ein Koboldsteinspiel. Das wollen wir vor dem Zubettgehen noch spielen.“
„Jaja, macht mal“, murmelte Harry abwesend.
Albus verschwand mit dem blonden Jungen in einem kleinen Raum, der sich an die Lobby anschloß und durch einen Vorhang von ihr getrennt war. Einen Moment später stakste neugierig M Talot dorthin und lugte hinter den Vorhang. Dann verschwand er dahinter. Harry sah ihm hinterher. Hermione sagte: „Koboldstein – das Spiel besteht doch nicht nur daraus, einem bestimmten Setzstein nahe zu kommen, sondern auch darin, daß der Verlierer mit einer stinkenden Flüssigkeit besprüht wird?“
„Ja, genau“, bestätigte Ginny.
Hermione schaute in Richtung des Vorhangs, von wo amüsiertes Lachen und spitze kleine Schreie ertönten. Alsbald breitete sich ein strenger Geruch aus. Offenbar waren schon einige Runden gespielt worden. Dann tauchten glücklich strahlend Albus, der blonde Junge und M Talot wieder auf – alle mit feuchten, nur oberflächlich abgewischten Gesichtern und alle das Odeur verlorener Koboldsteinspielzüge verbreitend. Die Hotelgäste schauten sehr konsterniert zu ihnen und vor allem zu M Talot hinüber. Dieser schien ihre Blicke mißzuverstehen, verbeugte sich mehrfach in ihre Richtung und stakste die Treppe hoch. Harry ging zu Albus und sagte: „Du stellst dich am besten unter die Dusche. Jetzt. Ich will nicht, daß deine Geschwister in der Nacht nicht schlafen können, weil du dich mit Stinksaft hast besprühen lassen. Und ich will nicht, daß das Auto nachher danach riecht. Klar?“
„Klar. Hat aber trotzdem Spaß gemacht.“
„Wie war M Talot?“
„Ging so. Hat häufig eine Ladung abgekriegt, aber das hat ihm nichts ausgemacht.“
„Na schön. Also, dusch erstmal. Gute Nacht.“

Der Tag der Abreise war gekommen. Ein letztes Mal versammelten sich Harry und seine Begleiter im Speisezimmer in Zaubererumhängen – abgesehen von Albus, Lily, Rose und Hugo, die noch zu jung waren und denen noch niemand Umhänge gekauft hatte – zum Frühstück.
„Die Fähre legt um halb sechs am Abend ab. Wir müssen zwei Stunden vorher da sein, die Fahrt rauf nach Cherbourg dauert viereinhalb Stunden – also müssen wir um elf Uhr losfahren. Wir müssen unbedingt gucken, ob die Kinder auch wirklich gepackt haben“, sinnierte Harry.
„Unsere Kinder werden wahrscheinlich ihre Sachen einfach in die Koffer geworfen haben“, unkte Ginny.
„Ich kann es kaum erwarten, daß Ron endlich die Fahrprüfung besteht – wenn er sie besteht“, ließ sich Hermione vom Nachbartisch vernehmen.
Ron protestierte: „Was soll das denn heißen: Wenn er sie besteht? Glaubst du, ich strenge mich nicht an?“
„Das habe ich nicht gesagt. Aber es ist nunmal so, daß -“
„Jetzt diskutieren sie wieder“, sagte Rose zu Hugo und brachte ihre Eltern dadurch zum Verstummen.
„Wer fährt eigentlich?“ fragte Harry Ginny und wollte nachschieben, daß er nicht nur die Anfahrt bestritten hatte, sondern auch die Fahrten zum Quidditch-Feld.
Doch Ginny beschied ihm knapp: „Immer der, der fragt. Außerdem hast du die meiste Übung im Rechtsverkehr.“
Nach dem Frühstück schickte Ginny die Kinder hoch in ihre Zimmer. Ted ging von sich aus. Ginny und Harry suchten ihr Zimmer auf, putzten sich die Zähne und richteten sich wie Muggel her. Dann stiegen sie hinauf in das Dachgeschoß. Harry schaute in James' und Teds Zimmer nach dem Rechten. Teds Koffer stand schon gepackt ordentlich auf dem Stuhl neben dem Bett. Das Dachflächenfenster stand offen. James suchte noch seine Sachen zusammen.
„Mach schon, James, wir müssen gleich los“, mahnte Harry.
„Ist doch noch gar nicht elf“, protestierte James.
„Keine Diskussion. Mach!“ sagte Harry und ging hinunter, um seinen Koffer in die Lobby zu stellen, wo bereits sämtliche Weasleys ihre Koffer abgestellt hatte.
Natürlich waren Rons und Hermiones Kinder viel vorbildlicher als die von Harry. Er ging um das Hotel herum hinauf zum Hof, von wo ihm Hermione schon mit dem Audi entgegenkam. Dann fuhr er den Passat ebenfalls die Rampe hinunter zum Hoteleingang. Ron und Hermione luden das Gepäck ihrer Familie schon ein. Harry schnappte sich seinen Koffer und die von Ginny und Ted, die diese inzwischen heruntergebracht hatten, und legte sie in den Kofferraum. Dann ging er nach oben und schaute nach dem Rechten. Die Kinder waren inzwischen fertig. Ted ließ James' Koffer hinunterschweben, Ginny Albus' und Harry Lilys. Als endlich alles verstaut und abfahrbereit war, gingen Harry und Hermione an die Rezeption und meldeten sich ab. Währenddessen lief Albus M Talot über den Weg und verabschiedete sich von diesem.
„Komm!“ rief ihm Harry zu und nickte M Talot zu, der seinerseits seine ungelenke, halbe Verbeugung machte.
Es dauerte noch ein wenig, bis jeder im Auto saß und angeschnallt war, aber dann konnten sie endlich abfahren. Harry übernahm die Führung, weil er Hermione den Weg versperrte und zuerst fahren mußte. Auf dem Weg nach Cherbourg sinnierte James: „Die Eule müßte inzwischen meine Bücherliste für das neue Schuljahr geschickt haben.“
„Und meinen Hogwarts-Brief!“ freute sich Albus. „Endlich kann ich auch dort hin.“
Nur Lily war sehr schweigsam.
„Ach komm, die zwei Jahre kriegst du auch noch rum“, sagte James, der es bemerkt hatte. „Und den Einkauf in der Winkelgasse machen wir sicher wieder zusammen. Und hoffentlich kommt auch Hagrid. Und wir schauen im Laden von Onkel George und Onkel Ron vorbei. Das macht dir doch auch Spaß.“
„Tinky und Toby werden uns schon sagen, ob die Briefe aus Hogwarts schon da sind, heute Abend sind wir schlauer“, sagte Ginny.


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
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