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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Aufbruch nach Frankreich

von Krabbentaucher

Harry war sehr müde, als er in der Küche erschien. Erstaunlicherweise waren die Kinder nicht nur wach, sondern geradezu aufgekratzt.
„Denkt dran, um halb fünf müssen wir losfahren“, brummte er etwas unwillig, setzte sich hin und angelte sich einen Toast, in den er reinbiß, ohne ihn mit Butter zu streichen oder sonstwie zu belegen.
„Harry! Keine Müdigkeit vorschützen! Komischerweise ist Hermione auch nicht so richtig motiviert“, sagte Ron.
Hermione hob den Kopf und schaute ihren Ehemann mißmutig an.
„Ron, du hast gut reden, du mußt ja auch nicht fahren. Hast du ein Glück, daß deine Fahrprüfung erst nach dem Urlaub und kurz vor Rose' Fahrt nach Hogwarts stattfindet.“
Rons Ohren wurden rot. Ted stocherte lustlos in seinen Cornflakes und sagte nichts.
„Warum dürfen wir die Fahrräder nicht mitnehmen?“ fragte Lily aufsässig.
„Weil wir in einem Zaubererhotel übernachten, und da ist es schon merkwürdig genug, daß wir mit dem Auto statt auf magische Weise anreisen“, erwiderte Ginny.
Ron und Hermione waren schon am Vorabend mit ihrem Auto und ihren Kindern am Grimmauldplatz Nummer zwölf angekommen, Ted danach per Apparation von seiner Großmutter aus. Harry war froh, den ziemlich schweren Kampf um das Packen frühzeitig eingeleitet zu haben, so daß nun alles fertig war und nur noch ins Auto geladen werden mußte. Auch Ron und Hermione hatten ihre Familie soweit vorbereitet.
„Wenn es gut läuft, sind wir nach anderthalb Stunden am Fährterminal in Portsmouth“, gab Harry zu bedenken. „Wir müssen mindestens eine Stunde vorher da sein, die Fähre geht um halb acht.“
Er stand auf, um sich die Zähne zu putzen. Die Hauselfen begannen, abzuräumen. Auch die anderen standen auf. Toby versicherte sich: „Und der Meister ist sich sicher, daß er keine Hauselfendienste benötigen wird?“
„Ganz sicher. Wir sind in einem Hotel.“
„Aber der Meister muß doch auch an die Hauselfen denken, die ohne Arbeit...“
„Tu ich ja auch! Stellt euch vor, ihr kommt mit. Dann werden die Hauselfen des Hotels auf einmal arbeitslos.“
Das sah Toby ein, auch wenn Harry sich nicht sicher war, ob es in dem Hotel überhaupt Hauselfen gab. Er stapfte hoch ins Badezimmer und putzte sich die Zähne. Dann räumte er die letzten Sachen zusammen, die er mitnehmen wollte und trug sein Gepäck hinunter in die Eingangshalle. Danach stieg er wieder hinauf und kontrollierte, ob auch James, Albus und Lily ihre Sachen fertiggepackt hatten. Die Hauselfen transportierten alles an die Haustür. Dort hatten sich auch die Weasleys und Ted versammelt.
„Gut“, stellte Harry fest. „Dann beladen wir jetzt die Autos. Hermione, hast du die Reservierung für euer Auto?“
„Im Handschuhfach, ich habe es extra kontrolliert.“
„Okay, dann mal los.“
Sie gingen hinaus. Ginny öffnete die Heckklappe des Passat, dann wuchteten sie, Harry und James das Gepäck hinein. Die Klappe wurde wieder geschlossen, die Kinder nahmen auf der Rückbank Platz und Ginny vorn links. Harry stand an der Fahrertür und sah zu Rons und Hermiones Audi hinüber. Sie hatten soeben das Ladegeschäft beendet und stiegen ebenfalls ein, wobei Ted auf der Rückbank in der Mitte Platz nahm. Er teilte James' Schicksal, der ebenfalls zwischen den Kindersitzen sitzen mußte.
„Wir können dann!“ rief Hermione und stieg ein.
Harry setzte sich hinter das Steuer und ließ den Motor an.
„So aus London raus, als ob wir nach Little Whinging wollten und dann auf die A3...“, murmelte er, legte den Gang ein und fuhr los.
Es versprach ein schöner Tag zu werden. Die Sonne ging auf, der Himmel wurde blau und zeigte keine Wolke. Die Kinder waren aufgrund des frühen Aufbruchs so aufgeregt, daß Fragen danach, wie lange es noch dauere, wann man da sei und ob man nicht auf die Toilette gehen könne, nicht gestellt wurden. Es wurde hell, die Sonne schien vom Himmel und tauchte alles in intensive Farben. Harry fiel auf, wie grün England um diese Zeit war.

Nach anderthalb Stunden Fahrt kam der kleine Konvoi bereits in Portsmouth an. Harry folgte der Beschilderung zum Fährterminal und auf dessen Gelände der Beschilderung für die Fähre nach Cherbourg. Er war richtig abgespannt, als er das Auto endlich hinter einem kompakten Citroen anhielt und den Motor abschaltete. In den Osterferien hatte er es als erholsam empfunden, einfach hinter Hermione herzufahren und sich um den Weg nicht kümmern zu müssen. Er hoffte, nach der Ankunft hinter Hermione von der Fähre wieder herunter zu kommen, da er nicht auch in Frankreich die Führung übernehmen wollte.
„So ihr könnt aussteigen, aber bleibt beim Auto“, sagte Ginny. „Ich gehe ins Gebäude und checke uns ein.“
Sei stiegen aus. Während Ginny zu dem Weasley-Audi ging, der hinter ihnen stand, reckte sich Harry und sog die Seeluft ein, die herüberwehte. Von einer Fähre war weit und breit nichts zu sehen, aber in der Luft flogen ziemlich viele Möwen herum, die die Luft mit ihren Schreien erfüllten. Ginny und Hermione gingen hinüber zum Gebäude.
„Jetzt haben wir noch 'ne Menge Zeit, was, Harry?“ sagte Ron, der nach vorne zum Passat gekommen war.
Harry gähnte herzhaft.
„Hauptsache, auf dem Schiff kann ich noch ein wenig schlafen, sonst schaffe ich Frankreich nicht. So früh sind wir nicht mal aufgestanden, als Wood noch Mannschaftskapitän war.“
Ron nickte.
„Jaah, ist mächtig früh. Ganz schön aufreibend.“
Harry sah seinen besten Freund erstaunt an: „Ich denke, du hast noch keinen Führerschein? Zumindest dürfte doch Hermione gefahren sein. Jedenfalls habe ich sie auf der rechten Seite einsteigen sehen.“
Rons Ohren wurden leicht rot.
„Tja, ähm, ich fahre ja sozusagen mit, so als Fahrschüler, und da...“
„So, wir sind eingecheckt. Das hier muß hinter die Winschutzscheibe.“
Ginny und Hermione waren zurück. Ginny hielt ein Kärtchen hoch. Harry nahm es und legte es auf das Armaturenbrett.
„Fahren alle zusammen auf die Fähre oder dürfen nur die Fahrer im Auto bleiben?“ fragte Harry.
„Alle im Auto“, sagte Hermione knapp. „Allerdings müssen wir rückwärts drauf fahren.“
„Na, Hauptsache, sie kommt bald“, sagte Harry lahm, der noch immer nicht munter war.
Tatsächlich näherte sich jetzt ein großes Schiff, das mehr Ähnlichkeit mit einem Ufo hatte. James war begeistert: „Das ist ja wohl das coolste Ding, was ich je auf dem Wasser gesehen habe!“
„Ja!“ stimmte Albus zu.
„Du wirst es ja am ersten September sehen“, sagte James zu Albus. „Du wirst mit den anderen Erstklässlern mit Booten über den See nach Hogwarts gefahren. Aber mit so einem Teil rüberfahren, das wäre cool.“
„Das wäre aber nur ein kurzes Vergnügen“, meinte Harry, der fand, daß die Fähre sehr schnell aussah.
Es handelte sich um eine große Katamaranfähre. Sie befand sich inzwischen längs zu den Potters und Weasleys und wendete. Dann kroch sie langsam an die Kaimauer heran und dockte an die Auto- und Zugangsbrücke an, wo sie die Fahrzeugrampe herunterließ. Ted beobachtete das alles mit großen Augen.
„Die Muggel brauchen zwar sehr viel Zeug, um die Magie ersetzen, aber das tun sie ziemlich eindrucksvoll“, mußte er zugeben.
Nun rollten die Autos aus dem Bauch des Schiffes, Leute gingen nebenher. Harry sah sich um und sah seine Jungen vorn an der Kaimauer stehen und das Schiff bewundern. Lily hatte wohl schon genug, denn sie kam gerade von dort zurück. Harry ging zu James und Albus hinüber.
„Kommt zum Auto. Ich glaube, wir sind gleich an der Reihe“, sagte Harry.
Widerwillig folgten sie ihm zurück zum Auto. Auch Ron und Hermione hatten ihre Kinder eingesammelt.

Glücklicherweise mußten sie doch nicht rückwärts auf die Fähre fahren. Harry steuerte den Passat über die festinstallierte Brücke, auf deren Ende die Rampe zur Fähre auflag. Er fuhr in den stählernen Raum hinein und sah, daß am Ende des Parkdecks die Autos, die vor ihm gewesen waren, wendeten.
„Wahrscheinlich müssen nur die letzten rückwärts rein, die nicht im Schiff wenden können“, mutmaßte Ginny.
„Das könnte man auch zur Not mit einem Schlenker mit dem Zauberstab erledigen, aber bei so vielen Muggeln...“, murmelte Harry, als er das Auto auf Anweisung eines mit oranger Warnkleidung versehenen Mannes wendete und rückwärts an die anderen Autos heranfuhr.
„Bleibt noch, neben uns parken erst noch Ron und Hermione ein. Sonst gibt es Kratzer“,mahnte Ginny.
Neben ihnen hatte auch der graue Audi seinen Platz gefunden. Harry stieg aus, alle anderen taten es ihm nach. Auch die Weasleys und Ted verließen das Auto. Sie sahen weiter weg an der Seitenwand eine Tür und verließen das Parkdeck.
Der Passagierbereich der Fähre war recht aufwendig eingerichtet. Was Harry weniger gefiel, waren die Spielautomaten. Aber damit hielt er sich nicht lange auf: „Ich brauche jetzt einen Sessel mit zurückklappbarer Lehne, um etwas Schlaf nachzuholen.“
„Wir gucken mal, ob wir raus können“, sagte James.
Hermione war skeptisch: „Ich weiß nicht, das sieht hier so aus, daß alles geschlossen ist. Das ist ja auch eine Hochgeschwindigkeitsfähre.“
Harry erspähte weiter weg eine Gruppe von Liegesitzen, strebte darauf zu und setzte sich in einen von ihnen. Er probierte ihn aus und beschloß, die ganze Fahrt in Liegestellung zu verbringen.
„Weckt mich, wenn wir anlegen“, sagte er zu den anderen, die aufgeschlossen hatten.
„Ich mache auch ein Nickerchen“, gähnte Ted und besetzte einen weiteren Sessel.
„Ich muß noch fahren“, sagte Hermione und tat es ihm gleich.
Ron und Ginny sahen einander an.
„Nun, Schwesterherz, sieht aus, als wäre die Blagenbetreuung an uns hängengeblieben“, sagte Ron.

Nachdem das Schiff abgelegt hatte, trat etwas Ruhe ein. Die Passagiere hatten die Plätze eingenommen, die sie einnehmen wollten. Die meisten hatten sich allerdings in den Caféteria-Bereich und vor allem in den Tax-Free-Shop verkrümelt. Harry stellte die Lehne seines Sessels zurück und schloß die Augen. Das gleichmäßige leise Brummen sorgte dafür, daß er friedlich vor sich hindöste.
Offenbar war er sogar in leichten Schlaf geraten, denn als er James' Stimme hörte, klang sie ungeduldig und vorwurfsvoll: „Dad, wach schon auf. Komm mal mit!“
Harry bemühte sich, die Augen zu öffnen, sah, daß sämtliche fünf Kinder vor ihm standen und brachte nur ein „Hmm?“ hervor.
„Na endlich! Ich sagte: Komm mal mit und guck dir das an!“
Harry war nun wach.
„Was ist denn los? Ist etwas passiert?“
„Nein, aber es sieht toll aus.“
Harry sank zurück in die Lehne und seufzte: „Und dafür weckt ihr mich auf?“
Mit halbem Ohr bekam er mit, daß Rose und Hugo Hermione in ähnlicher Weise traktierten. Ted wurde in Ruhe gelassen.
„Was bist du nur für eine Schlafmütze“, sagte James.
Harry richtete sich wieder auf und erwiderte: „Mein lieber James, ich bin seit ziemlich langer Zeit auf den Beinen. Ich bin ziemlich früh aufgestanden. Und jetzt will ich etwas Schlaf nachholen.“
„Wir sind mindestens genauso lang auf“, sprang Lily ihrem Bruder bei.
„Na hör mal, Prinzessin, ihr müßt ja auch nicht fahren. Ich habe noch eine Menge Strecke vor mir.“
Da seine Kinder ihn noch immer herausfordernd und erwartungsvoll anschauten, stand er auf. Inzwischen hatten Rose und Hugo Hermione offenbar auch überzeugt, denn auch sie stand auf.
„Na schön, dann zeigt uns mal, was ihr zu zeigen habt“, brummte Harry.
Die Kinder lotsten Harry bis zum hinteren Teil der Fähre. Durch eine Tür kam man am Heck tatsächlich ins Freie. Wie ein Balkon verlief ein offenes schmales Deck quer über die Öffnung des Fahrzeugdecks. Man sah direkt auf die hochgefahrene Rampe, links und rechts endeten die Bordwände. Dort stiegen aus dem Wasser so etwas ähnliches wie schräg nach hinten gerichtete Fontänen auf. Die Fähre fuhr schnell und es war ziemlich laut.
„Komm mit“, sagte Lily.
Bei Lily konnte Harry viel schlechter widerstehen. Daher folgte er ihr. Er und die Kinder gingen zum Backbordende des Balkons. Von dort aus führte eine Treppe hinunter zu einem tieferen Balkon, der sich unterhalb des Niveaus des Fahrzeugdecks befand. Der Balkon war allerdings kurz und reichte nicht bis zur anderen Seite hinüber. Dafür befand man sich nun in unmittelbarer Nähe der Backbord-Fontäne. Harry mußte zugeben, daß es eindrucksvoll aussah.
„Toll, nicht?“ sagte James.
„Jaah, schon beeindruckend“, räumte Harry ein.
Auch Hermione war mit ihren Kindern angekommen.
„Das ist ein sogenannter Wasserstrahlantrieb“, erklärte Hermione.
„Sag nicht, daß du vorher in der Bibliothek warst“, sagte Harry.
Hermione reckte ein wenig die Nase und erwiderte: „Ich habe nur die Informationsbroschüre des Schiffes gelesen.“
Harry sagte nichts, sondern schaute hinaus auf den Wasserstrahl. Das machte ihn schläfrig. Er streckte sich und sagte: „So, ich bin müde. Ich gehe wieder zum Sessel. Vielleicht schaffe ich es, noch ein Nickerchen zu halten.“
Damit stieg er wieder die Treppe hinauf und kehrte zurück zum Sessel.

Als er wieder aufgescheucht wurde, war Ginny die Ursache.
„Wir legen gleich an. Los, zum Auto!“
Harry streckte sich. So richtig ausgeruht fühlte er sich nicht. Zusammen mit den anderen trottete er hinunter zum Autodeck. Dort begann gerade der Andrang der Passagiere, die ebenfalls mit dem Auto übersetzten, die gegenüber denjenigen in der Mehrheit waren, die einfach so zu Fuß übersetzen wollten.
„Wo steht die Kiste denn?“ fragte Harry.
Auch die anderen sahen sich suchend um. Als sie das Autodeck verlassen hatten, war es zum großen Teil noch leer. Aber jetzt stand hier Auto an Auto bis zur Rampe.
„Da wir noch zu den ersten gehört haben, müssen die Autos da zur Wand hin stehen“, meinte Hermione.
„Allerdings waren noch ein paar vor uns. Ich schätze mal, zwei oder drei Reihen Autos müssen schon gestanden haben, als wir kamen“, ergänzte Ron.
„Und es war irgendwo ein Stück nach links“, sagte Ginny.
„Auf einem Schiff heißt das Backbord“, belehrte sie Rose.
Ted sah die Autos als erster und zeigte hinüber: „Dort sind sie.“
Sie schlängelten sich durch und setzten sich in die Autos. Allerdings dauerte es noch etwas, bis die Fähre angelegt und die Rampe hinuntergelassen hatte. Außerdem mußten erst noch die zahlreichen Autos vom Schiff fahren, die nach ihnen gekommen waren und nun den Weg versperrten.
„Da hätten wir auch oben bleiben können, bis die Fähre vertäut war“, murmelte Harry.
„Mecker nicht“, mahnte Ginny.
Endlich war der Weg vor ihnen frei. Der Audi der Weasleys erhielt zuerst das Signal zum Abfahren. Harry freute das, als er hinterherfuhr: „Ich sorge dafür, daß wir hinter ihnen bleiben, dann können die den Weg nach Saint-Martin-sur-Mer suchen.“
„Vergiß nicht, daß mit Ron ein reinblütiger Zauberer den Atlas auf den Knien hat. Und du weißt: Zauberer apparieren eher“, sagte Ginny.
„Zauberer fliegen aber auch mit dem Besen“, erwiderte Harry.
„Ja, aber das tun sie mit dem Kompaß.“
„Und eben auch mit einer Karte, wenn es sein muß.“
„Aber dann fliegen sie Luftlinie und orientieren sich nicht an den Straßen.“
Harry dachte nach und gab dann zu: „Da könnte etwas dran sein...“
Der Audi fuhr recht zielstrebig aus Cherbourg hinaus. Offenbar meisterte Ron seine Aufgabe gut. Harry war froh, daß sich jemand anderer um die Führung kümmerte, denn er mußte sich erst wieder auf den Rechtsverkehr umstellen. Auf dem Kontinent war er immer nur in Spanien selbst Auto gefahren, aber jetzt tat er es erstmals mit dem eigenen Auto, bei dem der Fahrersitz ebenfalls rechts war.
Cherbourg war nicht so reizvoll, wie es sich Harry vorgestellt hatte. Er vermutete, daß der Weg vom Hafen nach Süden nicht durch die malerische Innenstadt führte. Bald fuhren sie auf einer vierspurig ausgebauten Straße. Als sie am Ort Sainte-Mère-Église vorbeifuhren, murmelte Harry: „Irgendwas war mit dem Ort, irgendwas historisches. Ich weiß nur nicht mehr, was.“
„Frag Tante Hermione, die erzählt es denen im Auto vorne bestimmt gerade“, tönte James von hinten.
Ron tat scheinbar seine Arbeit, denn der Audi fuhr von der Autobahn, in die sich die vierspurige Straße verwandelt hatte, ab. Ginny hatte den Atlas aufgeklappt und bestätigte: „Ja, das war richtig. Wir fahren jetzt auf Saint-Lo zu. Danach müssen wir noch an Rennes vorbei und dann kommt nach einiger Zeit Saint-Nazaire.“

Allmählich wurde die Fahrt langweilig. Die Landschaft hatte mit ihren vielen kleinen Feldern und den zahlreichen Wallhecken dazwischen zwar ihren Reiz, aber trotzdem war südlich von Saint-Lo doch die Luft raus. Aus dem Radio kamen Ansagen, die Harry nicht verstand.
„Mit Portschlüssel wären wir jetzt schon da“, sinnierte Ginny.
Niemand widersprach.
Rennes war schon ausgeschildert, als James feststellte: „Ist ja 'n Zaubererhotel...“
„Wissen wir“, sagte Albus.
James ließ nicht locker: „Wir werden wohl ziemlich angeglotzt werden.“
„Warum?“ wollte Lily wissen.
„Weil ich in Hogwarts am Anfang angeglotzt wurde. Wegen Dad“, antwortete James.
„Hoffentlich wird das bei mir nicht mehr so sein“, sagte Albus.
Lily schwieg und erklärte dann nicht ganz zutreffend: „Dad ist berühmt, weil er auf 'ner Schokofroschkarte ist.“
James und Albus kicherten. Ginny grinste zu Harry herüber. Harry schmunzelte. Im Grunde zeigte das, daß seine Kinder in einer friedvollen Welt aufwuchsen. Voldemort war für sie kein konkreter Begriff mehr – ganz im Gegensatz zu Schokofröschen und ihren Karten. Als die latente Heiterkeit abebbte, sagte Albus: „Onkel Ron und Tante Hermione sind auch auf 'ner Schokofroschkarte. Da werden die uns nicht allein anglotzen.“

Kurz darauf quengelte Lily: „Ich muß mal.“
„Ich überhole Hermione, dann fahren wir an der nächsten Raststätte runter“, kündigte Harry an.
Er trat auf das Gaspedal und zog an den Weasleys vorbei. Währenddessen gab er Ron Handzeichen in der Hoffnung, daß dieser das Gefuchtel richtig deutete. Dann endlich tauchte ein Hinweisschild auf eine Raststätte auf. Harry setzte vor der Ausfahrt den Blinker, auch der Audi blinkte, dann fuhr er ab.
Der Rastplatz war etwas unübersichtlich. Man mußte über einen langen verschlungenen Zufahrtsweg an einer Tankstelle vorbei zu dem PKW-Stellplatz fahren. Die Raststätte war nicht so kompakt wie die in England. Das Gebäude stand nicht nur inmitten des Geländes, sondern auch inmitten einer sehr weitläufigen Rasenfläche.
„Naja, sie werden es wohl noch schaffen“, sagte Harry, als er seiner Tochter und seinem Neffen hinterhersah, die eilends zum Gebäude liefen – auch im Audi war der Wunsch nach dem Besuch von Sanitäreinrichtungen geäußert worden. „Und ihr anderen geht auch, damit wir nicht nochmal anhalten müssen.“
Ted, vernünftig wie immer, setzte sich als erster in Bewegung, ihm folgten – natürlich – Rose und dann auch Albus. James schwankte kurz zwischen den Bedürfnissen seiner Blase und seinem Widerspruchsgeist, entschied sich schließlich für ersteres und folgte ihnen.
„Du hast das bislang ja ganz gut hingekriegt“, sagte Harry aufmunternd zu Ron.
Dieser hob gerade stolz das Kinn, als Hermione sagte: „Ich habe ihm zu Hause einen Zettel geschrieben mit den ganzen Orten, an denen wir vorbei müssen. Und ich habe ihm gesagt, daß er auf die Schilder achten soll.“
Ginny grinste, Rons Ohren liefen rot an. Er erwiderte: „Und sie hat wohl alles gelesen, was es zu diesen Orten zu lesen gibt. Da oben ist es im Zweiten Weltkrieg hoch hergegangen. Bei Saint-Lo hat es eine Schlacht gegeben und in diesem Sainte-Église...“
„Sainte-Mère-Église“, korrigierte Hermione.
„Von mir aus. Wir sind dran vorbei, also muß ich den Namen nicht mehr kennen“, versetzte Ron.
„Gerade von einem Briten aus Devon kann man erwarten, daß er sich für die alliierte Invasion interessiert. Schließlich sind die damals von dort aus aufgebrochen“, belehrte Hermione.
„Ich wohne jetzt in Ipswich und arbeite in London“, erwiderte Ron.
„Aber du stammst aus -“
„Was war nun in Sainte-Mère-Église?“ wollte Ginny wissen.
Hermione sah ihren Mann herausfordernd an und fragte nur: „Na?“
Rons Ohren wurden noch roter, er schnappte nach Luft und brachte dann hervor: „I-Invasion... davor... Muggel sind aus Flugzeugen gesprungen und haben... Ähm, das war mit Fallschirmen...“
„Ich erinnere mich“, erlöste Harry seinen Freund.

Offenbar hatte es Hermione als zu kritisch empfunden, Ron den Weg um Rennes herum finden zu lassen. Sie hatte durchgesetzt, daß nun Harry die Führung übernahm. Ginny hatte den Atlas wieder aufgeklappt. Jetzt allerdings überprüfte sie nicht Rons Streckenwahl, sondern mußte selbst den Weg finden. Das war nicht ganz einfach: „Wir müssen vor Rennes die E3 verlassen, auf der N135 östlich an Rennes vorbeifahren, dann auf die E50 und südlich an Rennes vorbei und dann wieder auf die E3 Richtung Nantes.“
„Und von Nantes aus geht es dann nach Saint-Nazaire?“
„Nein, wir müssen vorher abfahren.“
Ginny schaffte es, Harry gut um Rennes herumzuleiten. Bei den Kindern machte sich allerdings Langeweile breit. Sie wurden gereizt.
„Mach dich nicht so breit auf deinem Kindersitz“, maulte James.
„Ich mach mich nicht breit“, verteidigte sich Lily. „Der Sitz ist breit.“
„Laß sie in Ruhe“, sprang ihr Albus bei.
„Du machst dich auch breit“, griff James Albus an.
„Und du erst“, erwiderte Albus.
„Nimm dein Bein da weg“, zischte Lily.
„Geht nicht, da ist der Mitteltunnel“, sagte James.
„Boah, das dauert und dauert“, jammerte Albus.
„Wie soll das erst im Hogwarts-Expreß werden, wo die Fahrt noch viel länger dauert?“ versetzte James.
„Das ist was anderes“, sagte Albus.
„Woher weißt du das? Du hast doch keine längere Fahrt im Zug gemacht“, spottete James.
„Al kann ja zu Hause bleiben, dann fahre ich nach Hogwarts“, sagte Lily.
„Du und ein Zauberstab!“ lachte James abfällig.
Harry war genervt und fauchte: „Ruhe dahinten auf den billigen Plätzen!“

Die Strecke von der Autobahn nach Saint-Nazaire war nur noch eine einfache, jedoch gut ausgebaute Landstraße. Saint-Nazaire selbst zeigte sich als eher häßliche Industriestadt, soweit Harry es im Vorbeifahren sehen konnte.
„Dauert nicht mehr lange, Kinder, wir sind bald da“, munterte Ginny James, Albus und Lily auf. „Saint-Martin-sur-Mer ist ein Nachbarort von Saint-Nazaire. Zwar kein unmittelbarer Nachbarort, aber doch in der Nähe.“
Zwischen Saint-Nazaire und Saint-Martin-sur-Mer lagen einige kleine Orte, fast Dörfer, so daß die Fahrt eine ziemliche Kurverei wurde. Harry befürchtete schon beinahe, sich verfahren zu haben und später hämischen Kommentaren von Ron ausgesetzt zu sein, da tauchte das Ortseingangsschild „Saint-Martin-sur-Mer“ auf.
„Wie heißt der Schuppen?“ fragte Harry.
Ginny kramte in der Türtasche und zog ein Pergament hervor.
„'Hotel de la Plage'“, las sie ab.
„Es bringt wahrscheinlich nichts, hier jemanden nach dem Weg zu fragen?“ vermutete Harry.
Ginny nickte.
„Das Hotel und der Strand, an dem es liegt, sind unortbar gemacht worden.“
„Dann müssen wir einfach an der Küstenseite des Ortes gucken, so groß ist er ja wohl nicht“, beschloß Harry.
„Keine Umstände, hier ist eine Wegbeschreibung drauf“, sagte Ginny.
Sie leitete Harry durch enge Straßen, bis er auf eine Uferstraße stieß. Rechts lag ein kleiner Strand, der durch Felsen eingerahmt war, links standen schmucke Häuser aus der Zeit der Jahrhundertwende. Das war noch der Muggelteil, wie Harry ohne weiteres an den Autos am Straßenrand erkennen konnte. Dann tauchte vor ihnen ein großes, weiß gestrichenes Gebäude mit der Aufschrift „Hotel de la Plage“ auf. Sie sahen es von der Seite, deshalb sah es nicht wirklich beeindruckend aus.
„Hier dann links runter zum Strand“, kommandierte Ginny.
Harry gehorchte, fuhr ein schmales steiles Sträßchen hinunter und hielt neben einer Art großem hölzernem Wintergarten. Unter den Rädern war bereits den Strand, der auf das Pflaster geweht war. Er schaltete den Motor aus, atmete durch und verkündete: „Wir sind da.“
Sofort sprangen die Kinder aus dem Auto. Harry kletterte langsam hinaus. Es war seine längste Autofahrt bisher, länger als seinerzeit nach Cornwall oder Wales.
„Schon später Nachmittag“, gähnte Harry.
Hinter dem Passat stand der Audi von Ron und Hermione. Auch dessen Insassen waren ausgestiegen. Harry sah hinaus auf den Strand. Hier war der Strand ebenfalls eingerahmt von Felsen. Dort, wo das Wasser gegen den Strand schlug, teilte ein Felsen den Strand in zwei Teile, außerdem lagen weitere Felsen in der Uferzone. Aber es war überwiegend Sandstrand vorhanden, so daß man bequem ins Wasser gehen konnte. Auf dem Strand standen eigenartige schmale und buntgestreifte Zelte sowie einige Schirme. Männer in altmodischen, gestreiften länglichen Badehosen und Frauen in Badekleidern hielten sich auf dem Strand auf. Ihre völlig unmoderne Aufmachung sagte Harry, daß es sich um Zauberer handelte.
„Ich gehe uns schon mal anmelden“, sagte Ginny. „Schließlich habe ich es gebucht.“
Hermione sah genauso geschafft aus wie Harry. Sie nörgelte: „Wenn Ron schon seinen Führerschein hätte, dann hätten wir uns abwechseln können.“
„Ginny und ich haben uns auch nicht abgewechselt, obwohl wir beide einen Führerschein haben“, erwiderte Harry mißmutig, während er seiner Frau hinterhersah, wie sie hineinging.
Kurz darauf kam sie wieder heraus und verkündete: „Wir bringen jetzt erstmal das ganze Gepäck auf die Zimmer. Jeder muß sich eintragen. Danach können wir die Autos parken.“
„Sag bloß, ein Zaubererhotel hat einen Parkplatz“, wunderte sich Hermione.
„Hat es. Falls Zauberer mit Pferdefuhrwerken kommen. Ich habe gefragt“, sagte Ginny. „Die sprechen hier auch Englisch.“ Mit einem Seitenblick auf Harry ergänzte sie: „Die sind übrigens etwas aufgeregt, weil du dabei bist.“
Harry kannte das schon. Also seufzte er nur: „Bringen wir es hinter uns.“
Er zog seinen Zauberstab, richtete ihn auf sein Gepäck und sagte: „Lokomotor Koffer.“
„Und unsere?“ fragte Albus.
„Wir dürfen noch nicht außerhalb der Schule zaubern“, sagte James.
„Ihr seid jung und stark, da schadet es euch nicht, euer Gepäck selbst zu tragen“, erwiderte Harry ungerührt, beschloß jedoch, später seiner Tochter zu helfen.
Ein Zauberer in weißer Livrée erschien in der Tür des Wintergartens und hielt sie auf. Dabei starrte er Harry mit einer Mischung aus Neugier und Ehrfurcht an. Harry ignorierte es und folgte seiner Frau hinein.
Innen zeigte sich, daß der Wintergarten der Aufenthalts- und Gemeinschaftsraum des Hotels war. Links stand eine kurze Rezeptionstheke, ansonsten waren im Raum mehrere kleinere Tische verteilt, an denen Zauberer saßen und Zeitung lasen, Karten spielten und Postkarten schrieben. Einer fummelte an einem magischen Radioempfänger herum. Als die Potters und Weasleys eingetreten waren, schauten allerdings alle neugierig herüber.
Harry setzte sein Gepäck vor der Theke ab, während Ginny sich schon in die Gästeliste eintrug. Als Harry an der Reihe war, brachte der Rezeptionist kaum ein „Bon Jour“ heraus, so sehr konzentrierte er sich darauf, nichts von Harry zu verpassen. Harry nahm eine Feder und schrieb seinen Namen in die Liste. Der Zauberer, der ihnen die Tür aufgehalten hatte, kam nun heran. Auch die Weasleys und Ted standen in dem Raum, die Tür war wieder geschlossen. Lily war ziemlich geschlaucht.
„Ich mache das gleich mit deinem Gepäck“, sagte Harry zu ihr und wartete ab, bis auch die anderen sich eingetragen hatten.
„'ier entlang, s'il vous plait“, sagte der Zauberer und wies die Treppe hinauf.
Er stapfte voran, Harry und die anderen folgten ihr Gepäck tragend oder vor sich her schweben lassend. Im ersten Obergeschoß hielt der livrierte Zauberer an mehreren Zimmern an: „Mme et M Potter, s'il vous plait, Mme et M Wiesli s'il vous plait, und 'ier M Lupin und James Potter. Die anderen bitte hier entlang.“
Harry und Ginny gingen in ihr Zimmer, während der Zauberer Albus, Rose, Lily und Hugo weiterführte. Das Zimmer enthielt ein Doppelbett, einen nicht besonders großen Schrank mit Spiegel an einem der Türflügel, zwei Nachttische und darauf jeweils eine große Porzellanschale mit einer Porzallkanne, die Wasser enthielt.
„Kein fließendes Wasser also“, stellte Harry fest. „Dusche und Pott vermutlich auf dem Flur.“
„Wie im Tropfenden Kessel“, sagte Ginny.
„Ich hole Lilys Koffer, du kannst ja schon mal mit Auspacken beginnen“, sagte Harry. „Und danach muß ich noch das Auto auf den Parkplatz fahren. Hermione ihres übrigens auch.“
Lilys Koffer stand noch vor dem Thresen im Aufenthaltsraum. Mit dem Zauberstab ließ ihn Harry vor sich her schweben und ging die Treppen hinauf. Er hatte gehört, in welche Richtung der Zauberer mit den Kindern davongegangen war und stieg hinauf bis ins Dachgeschoß. Dort gab es vier Zimmer, eins war Albus und Hugo und eins Lily und Rose zugeteilt.
„Hier ist dein Koffer. Packt aus und macht euch frisch, ich denke, bald gibt es Abendessen“, sagte Harry hoffnungsfroh.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung