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Die Aurorenzentrale - Teds Umzug

von Krabbentaucher

„Sie glauben wohl, auf diese Weise bekommen Sie ein Geständnis aus mir raus, was?“ höhnte Swain.
Harry blieb ruhig: „Das brauche ich nicht, habe ich doch schon gesagt. Die versuchte Brandstiftung ist ebenso einwandfrei bewiesen wie die Verabredung innerhalb einer Gruppe zum Muggelquälen. Und die Nummer in Wolverhampton Ende April können wir Ihnen auch zuordnen, da haben Sie ebenfalls die Sache mit der Aschwinderin durchgezogen. Sogar mit Erfolg. War das ein erhebendes Gefühl, den schwarzen Rauch aus dem Fenster quellen und die Feuerwehr bei der Arbeit zu sehen?“
Swain schwieg.
„Und dasselbe haben Sie zwei Monate vorher gemacht“, setzte Harry mutig nach, obwohl er wußte, daß er wegen der fortgeschrittenen Renovierung wahrscheinlich überhaupt nichts beweisen konnte.
Swain schwieg weiterhin. Harry angelte sich die Akte und schlug sie auf.
„Sie haben ziemlich gut in Muggelkunde abgeschnitten. Ohnegleichen in ZAG und UTZ. War dann ja praktisch, daß Sie eine Wohnung mit Telefon gefunden haben“, bemerkte er. „Aber Sie haben nie etwas auf dem Gebiet der Muggelkontakte gemacht, sondern immer nur zweifelhaften Kleinkram, weswegen Sie dauernd mit dem Ministerium in Konflikt geraten sind. Eigenartig. Ich fand Sie ziemlich überzeugend, als Sie mit Mr Gordon zusammengesessen und sich mit seinen beiden Versicherungsordnern befaßt haben. Warum haben Sie da nichts gemacht? Ich meine, Sie hätten doch in Versicherungen machen können. Und wie sind Sie an die Kenntnisse gelangt? Haben Sie einen Lehrgang bei den Muggeln besucht?“
Swain schwieg weiter. Harry seufzte: „Sie machen sich die Sache nicht leichter. Ich kann Ihre Täterschaft beweisen. Sie können jetzt nur Pluspunkte sammeln. Abgesehen davon könnte einer Ihrer Spießgesellen eher singen und Sie belasten. Dann räumt er die ganzen Bonuspunkte ab.“
Er wartete. Offenbar wirkten die letzten Sätze. Swain schien zu überlegen und mit sich zu kämpfen.
„Na schön“, sagte er schließlich. „Ich war's. Alle drei Sachen.“
Harry lehnte sich zurück.
„Aha. Und warum?“
Swain zuckte mit den Schultern. Dann murmelte er mehr als daß er sprach: „Ich weiß auch nicht so recht. Allgemeiner Haß auf die Muggel.“
„Woher haben Sie die Kenntnisse? Diese Versicherungsnummer kriegen doch nicht einmal die meisten Muggel auf die Reihe“, unterbrach ihn Harry.
„Ja, ich habe das gemacht. War in der Herrschaftszeit von Du-weißt-schon-wem. Ich bin kein Todesser, müssen Sie wissen. Da habe ich mir gedacht, ich könnte mir eher außerhalb etwas aufbauen, in der Muggelwelt. Und da habe ich mich als Versicherungsberater anwerben lassen. Mit Schulung und allem. Als Hospitant zu Kundengesprächen mitkommen.“
„Aber?“ hakte Harry nach. „Ist wohl nichts draus geworgen.“
„Ja, Sie haben Du-weißt-schon-wen besiegt. Da waren die Lehrgänge gerade alle zuende. Also habe ich noch einige Zeit aus Alibigründen als Vertreter gearbeitet, dann bin ich vollständig zurück in die magische Gemeinschaft.“
„Gut. Aber wieso wollten Sie jetzt den Muggeln schaden?“ bohrte Harry weiter. „Verschmähte Liebe zu einer Muggelfrau? Hat Ihnen ein Muggel eine scharfe Schnitte weggenommen?“
„Nein, das mit dem Muggel, der ein Mädchen weggeschnappt hat, war bei Lawrence so“, sagte Swain. „Bei mir war's eher... Wie soll ich sagen?... Die Muggel sind alle so wohlhabend und stolzieren rum. Dicke Autos. Wahnsinnig von sich eingenommen. Halten sich für das wichtigste“, sagte Swain und wurde dann lauter: „Und wir... wir müssen uns verstecken! Da können die Muggel wirklich ganz gut einen Dämpfer gebrauchen. Einfach mal ein paar Sachen, Entstehung und Urheber unbekannt, und schon sind die Dinge wieder im Lot.“
„Sind sie nicht, Mr Swain“, sagte Harry. „Brandstiftung ist eine ernste Angelegenheit. Muggelquälerei auch. Mit dem Muggelquälen fängt es an, dann wird man Mitglied in einer wild marodierenden Bande, und dann ist man etwas später schon Teil der organisierten Kriminalität, aus der man nicht mehr rauskommt.“
„Wie Sie meinen“, murmelte Swain.
Harry stand auf und befahl den beiden Auroren: „Bringt ihn nach Askaban. Ich gehe mich noch mit den anderen unterhalten.“

Es war schon sehr spät in der Nacht, als Harry endlich nach Hause kam. Ginny empfing ihn besorgt: „War es eine gefährliche Aktion? Geht es dir gut?“
Harry ließ sich küssen und den Kopf streicheln.
„Nicht gefährlich“, erklärte er, „aber anstrengend und zeitraubend. Komm, im Salon erzähle ich es dir.“
„Oder besser im Bett“, schlug Ginny vor. „Du siehst sehr müde aus.“
„Bin ich auch. Aber im Bett könnte es sein, daß du mich ablenkst.“
„Wie das?“
„Wie jedesmal, wenn du nichts anhast“, sagte Harry.
Ginny grinste: „Gehen wir hoch. Mal sehen, ob du mir noch etwas von deinem Abenteuer erzählen kannst.“
Sie stiegen die Treppen empor und gingen in ihr Schlafzimmer. Dort zogen sie sich aus. Zunächst langsam, wobei sie ganz gesittet ihre Kleidung aufhängten. Doch sehr bald entkleideten sie sich heftiger, und als sie im Bett waren, kam Harry nicht mehr dazu, irgendetwas zu erzählen.

Bis zum Tagespropheten hatte sich die Aurorenaktion noch nicht herumgesprochen. Harry erzählte deshalb seinen Kindern etwas neues, als er während des Frühstücks berichtete, womit er sich in den letzten Wochen beschäftigt hatte. Nur Ginny war schon halbwegs informiert, hatte sie ihn doch zu den Malfoys begleitet. Als es Zeit war, Albus und Lily in die Schule zu bringen, sagte Ginny: „Ich denke, ich werde als erstes einen Bericht für den Tagespropheten schreiben, die erwarten das von mir. Sozusagen aus erster Hand.“
„Tu das“, sagte Harry.
„Und dann wird vielleicht Rita Skeeter einen Kommentar dazu schreiben“, mutmaßte Ginny. „Die hat schon lange nichts mehr über dich geschrieben. Und die Klatschgeschichte um diese Baßgitarristin von den Schwestern des Schicksals war nun auch auch schon ziemlich ausgelutscht.“
„Ich denke, die Skeeter will uns in der Winkelgasse auflauern, nachdem die Hogwarts-Briefe eingetrudelt sind?“ fragte Harry.
„Wahrscheinlich fällt sie in Saint-Martin-sur-Mer ein. Wenn wir in einem Zaubererhotel hausen, wird sich das kaum geheimhalten lassen“, sagte Ginny. „So, Albus und Lily, Abmarsch. Erst Zähne putzen, dann geht es los.“
Die drei gingen die Treppe zur Eingangshalle hoch. Auch Harry erhob sich und sagte zu James: „Ich putze mir jetzt auch die Zähne und verschwinde dann ins Ministerium. Da wartet ziemlich viel Papierkram auf mich. Vielleicht verabredest du dich mal mit Patrick, dann erfährst du, was es neues gibt in der Muggelwelt.“
„Der hat auch noch Schule, wie Albus und Lily“, erwiderte James betrübt.
Es war offensichtlich, daß ihm die Ferien derzeit nicht viel Spaß machten. Harry munterte ihn auf: „Ach, Kopf hoch, James. Albus und Lily haben diese Woche ihren letzten Tag. In der nächsten Woche reisen wir ab.“

In der Aurorenzentrale hatte Harry einen anstrengenden Tag. Er mußte seinen Bericht schreiben über den Einsatz und möglichst genau wiedergeben, wer wann was gesagt hatte im Haus des Muggels und im Haus der Hexe. Dann mußte Harry noch die Aussagen der Verhafteten lesen. In der Tat gab es unterschiedliche Beweggründe für die Aktionen der Gruppe von Muggelquälern: Ärger über die Herrschaft der Muggel, Neid auf den relativen Wohlstand vieler Muggel, aber auch persönliche Motive wie etwa der Umstand, daß mal ein Muggel einem Zauberer eine Hexe ausgespannt hatte. Außerdem reiste Harry noch ins Thames House, um seine Kontaktleute vom MI5 vom Erfolg der Aurorenzentrale zu unterrichten. Ziemlich geschlaucht kehrte er am Abend nach Hause zurück.
„Sie bringen es morgen in der Zeitung. Auf der Titelseite“, teilte ihm Ginny mit.
„Mit einem Skeeter-Kommentar?“ fragte Harry, obwohl der die Antwort ungefähr ahnte.
„Auf Seite drei“, bestätigte Ginny.

Harrys Erfolg war auf der Titelseite des Tagespropheten abgedruckt. Dort stand der Bericht von Ginny. Aber auf Seite drei fand sich wie von ihr angekündigt der Kommentar:

HARRY POTTERS GEHEIMDIENST?

Von Rita Skeeter

Wieder einmal ein Erfolg für die Auroren – für Harry Potters (36) Leute. Eine Verschwörung wurde aufgedeckt und zielstrebig beendet. Soweit so gut. Die magische Gemeinschaft könnte sich sicher und geborgen fühlen, wenn es nicht gegenüber Potters bisherigen Erfolgen einen entscheidenden Unterschied gäbe.
Während Potter bisher Schwarzmagiern das Handwerk gelegt hat, die der magischen Gemeinschaft Schaden zugefügt haben oder sonstwie besonders gefährlich waren, liegen die Dinge hier anders. Die Verschwörer waren keine Schwarzmagier, und die magische Gemeinschaft war überhaupt nicht betroffen. Betroffen war vielmehr die Muggelwelt. Aber ist das eine Aufgabe für die Aurorenzentrale?
Zuständig sind die Muggelverbindung und das Büro gegen den Mißbrauch von Muggelartefakten. Dort hat man allerdings von der ganzen Aktion nichts gemerkt. Und man wurde von der Aurorenzentrale nicht informiert, auch nachdem sie schon mitten in der Ermittlung steckte. Was aber besonders interessant ist: Die Fachabteilungen haben von der Verschwörung nichts bemerkt, die Aurorenzentrale aber schon. Man kann mit Cornelius Fudge, ehemaliger Zaubereiminister, fragen: Wie weit reicht Harry Potters Spinnennetz?
Niemand wird bestreiten wollen, daß Potter wieder nur zum Wohl der Allgemeinheit gehandelt und Kriminelle hinter Gitter gebracht hat. Der Umstand, daß er von der Sache Wind bekommen hat, macht aber deutlich, wie weit seine Augen und Ohren reichen. Wie im Bericht in dieser Ausgabe zu lesen ist, stand am Anfang ein Hinweis einer Muggelbehörde. Soweit gehen also Potters Verbindungen, weit über die Zauberergesellschaft hinaus tief hinein in die Muggelgesellschaft hinein. Der Rest war Potters bekannte Art, einen einmal aufgenommenen Faden so lange zu verfolgen, bis er am Wollknäuel angekommen ist.
Besteht doch Grund zur Beunruhigung? Harry Potter ist sicher erfolgreich. Seine Erfolge richten sich immer gegen Kriminelle. Aber seine Abteilung nimmt mehr und mehr Züge eines umfassenden Geheimdienstes an. Grund zur Beunruhigung besteht wohl nicht, sehr wohl aber Grund zur Wachsamkeit.

„Sie ist wohl sauer, weil es von uns keinen Klatsch zu berichten gibt?“ fragte Harry.
Ginny winkte ab: „Skeeter versucht nur, sich als ernsthafte Kommentatorin zu präsentieren. Dich und deine Aktionen dauernd über den grünen Klee zu loben, scheint sie wohl mit ihrem kritischen Journalisten-Image nicht vereinbaren können. Also muß sie mal rumstänkern.“
„Naja, wenigstens unterstellt sie mir nicht, ich wäre der heimliche Zaubereiminister“, sagte Harry.
„Viel fehlte aber nicht mehr“, erwiderte Ginny.

Am Abend von Albus' und Lilys letztem Schultag kam auch Ted zum Essen.
„Ich hätte es am liebsten, wenn ich vor der Abfahrt fertig wäre mit meiner Bude. Es geht zwar gut voran, vor allem Dank Grandma. Aber es geht doch zu langsam vorwärts, um morgen oder übermorgen fertig zu sein“, sagte er.
Harry war verwundert: „Na und? Wir fahren doch nicht übermorgen, sondern erst in vier Tagen. Bis dahin wirst du doch fertig sein. So riesig ist deine Bude doch wohl nicht, daß du nun besonders lange brauchst.“
„Ja, aber vor der Abfahrt will ich noch packen. Das geht am besten, wenn in der Wohnung alles parat ist“, erwiderte Ted.
Das sah Harry ein: „Da hast du Recht. Wir müssen ja auch den Kampf mit dem Gepäck aufnehmen. Was dagegen, daß ich morgen helfen komme? Ab dann habe ich nämlich Urlaub.“
„Gerne!“ freute sich Ted.

Teds Wohnung war, obwohl in der Winkelgasse gelegen, nicht an das Flohnetzwerk angeschlossen. Denn seine Wohnung war zu klein, als daß sie einen Kamin gehabt hätte. Stattdessen waren nur Kachelöfen vorhanden.
An seinem ersten Urlaubstag ging Harry durch die Winkelgasse, die schon voller war als sonst an den Werktagen. Natürlich hatten nicht alle Zauberer Urlaub, aber man merkte schon, daß Hogwarts seine Schüler in die Ferien entlassen hatte. Naturgemäß waren zwei Geschäfte besonders von Halbwüchsigen umlagert: Qualität für Quidditch und Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Harry dachte zuerst, daß er Ron und George in Ruhe lassen sollte, betrat dann aber doch deren Laden. Verity, die Ladenangestellte, war emsig beschäftigt.
„Nein, tut mir leid, aber wir haben eher konventionellere Tagträume. So etwas, was du beschrieben hast, haben wir leider nicht“, erklärte sie gerade einem dicklichen, käsegesichtigen Teenager.
Der hatte gar kein Verständnis: „Krieg der Sterne gibt es doch schon seit Ewigkeiten, und Star Trek und Kampfstern Galactica. Und zu Hause habe ich sämtliche Computerspiele darüber. Die Weasleys sind wohl nicht muggelstämmig, was?“
„Nein, sie sind Reinblüter. Und mit diesen Muggeldingen kennen sie sich nicht aus“, erwiderte Verity etwas schnippisch. „Aber wenn die Muggel dieses ganze Zeug herstellen und du es schon hast, wieso brauchst du es als Tagtraum?“
„Weil es in Hogwarts keine Computer gibt!“ schnappte der Junge, machte kehrt und rauschte aus dem Laden.
Verity seufzte und sah Harry.
„Ah – Mr Potter, wollen Sie was für ihre Kinder holen?“
„Nein, die holen sich schon selbst was. Sind Ron und George da? Ich meine: Mr und Mr Weasley?“
Sie sah sich suchend um und sagte dann vage: „Da hinten irgendwo.“
Harry schlängelte sich durch die Kunden und erspähte einen Haarschopf in Weasley-Rot.
„Hallo, George! Viel zu tun?“
George wandte sich kurz von einem Kunden ab: „Ja, wie du siehst. Ron müßte hinten irgendwo sein.“
„Ich wollte nur kurz reingucken, um Hallo zu sagen. Gleich geht's weiter zu Teddy. Ich will ihm helfen, seine Bude einzurichten.“
„Bestell Teddy schöne Grüße!“
Harry drängelte sich nach hinten zum Hinterzimmer. Dort traf er Ron an, wie er einige Pülverchen miteinander mischte. Nachdem Ron eine Tüte abgesetzt und das Meßröhrchen in das Mischgefäß ausgeschüttet hatte, räusperte sich Harry. Ron schaute auf.
„Hallo, Harry! Was führt dich hierher?“
„Hallo, Ron. Ich wollte gleich weiter zu Teddy, ihm mit seiner Bude helfen. Aber vorher wollte ich kurz reinschauen. Was machst du da?“
„Ich mache eine Tagtraummischung fertig. Der hier ist unser Klassiker: Das Piratenabenteuer.“
„Ich habe vorhin zugehört, wie sich jemand beschwert hat, daß es 'seinen' Traum nicht gibt“, sagte Harry und erzählte kurz von dem dicklichen Jungen mit der Computerspielsammlung.
Ron seufzte: „Ja, das ist ein Problem. Ziemlich viele Muggelstämmige wollen Tagträume als Zubehör für Computerspiele und Filme. Ist ja nicht so, daß wir zu Hause keinen Computer und Fernseher hätten, aber das kenne ich alles trotzdem nicht. Und Weltraumabenteuer sind in der Zauberwelt doch eher... ungewöhnlich. Da entwickeln wir nicht extra was. Allerdings haben wir unser Piratenabenteuer leicht in Richtung auf diesen Film da verändert, wie hieß er noch gleich...?“
„Piraten der Karibik?“
„Ja, mit diesem Käpt'n Sorrow.“
Harry war sich nicht sicher, ob der Filmpirat so hieß, beließ es aber dabei und sagte stattdessen: „Fangt ihr bald an zu packen? Nicht mehr lang, und es geht los.“
„Jaah, Hermione hat schon Listen gemacht. Wir scheinen 'ne Menge Zeug zu brauchen. Sie hat nachgelesen...“
„Was auch sonst“, warf Harry ein.
„... und herausgefunden, daß das Wetter an der französischen Atlantikküste unbeständig ist. Ich habe ihr gesagt: Nehmen wir einfach das Zeug mit, das wir mitnehmen würden, wenn wir nach Wales oder Cornwall verreisen würden.“
„Ist ja auch sinnvoll. War sie damit zufrieden?“
„Nein, sie hat auch noch nachgelesen, wie das Klima in Wales und Cornwall ist. Obwohl wir schon mal dort Urlaub gemacht haben.“
Ron verdrehte die Augen, Harry lachte kurz. Dann verabschiedete er sich und verließ den Laden.

Teds Wohnung war in einem jener sehr wenigen Winkelgassenhäuser, in deren Erdgeschoß sich kein Ladengeschäft befand. Harry schaute auf die fünf senkrecht herabhängenden Stangen mit den Ringen zum Ziehen. Neben vier von den Stangen befanden sich Namensschilder. Harry zog mehrmals an der Stange, neben der kein Namensschild war. Die Tür sprang auf. Harry trat ins enge Treppenhaus und stieg die Stufen empor, bis er die fünfte Etage, die zugleich das Dachgeschoß bildete, erreicht hatte. Die Wohnungstür stand offen. Ted erschien.
„Hallo, Harry. Ist ein bißchen umständlich, daß man den Zauberstab bemühen muß, wenn man nicht runtergehen will zur Haustür, um zu öffnen“, sagte er.
„Du solltest vielleicht deinen Namen dranschreiben“, riet Harry.
„Später. Wenn ich eingezogen bin“, sagte Ted. „Komm rein, Grandma ist auch da.“
Harry folgte der Aufforderung. Der Flur war schmal. Die Wohnungstür lag nicht an der Stirnseite des Flures, sondern an der Seitenwand, so daß der Flur quer verlief. Rechts ging von der Stirnseite des Flures eine Tür ins Schlafzimmer ab. Jedenfalls stand dort Teds Bett. Auch Andromeda war dort. Harry ignorierte die anderen Türen und begrüßte sie erst einmal: „Hallo, Andromeda! Was liegt hier noch an?“
„Hallo, Harry! Tja, wie du siehst, haben wir den Teppich zuerst hingelegt. Und Teddy hat hier auch schon sein Bett. Ich habe ihm gesagt, er könnte ja ein neues kaufen, aber stattdessen hat er jetzt hier das Bett, das er bei mir hatte.“
„Erstmal will ich mit der Ausbildung fertig sein, bevor ich neue Möbel kaufe“, wandte Ted ein.
„Ja, aber du hättest es bei mir lassen können. Dann hättest du darauf schlafen können, wenn du zu Besuch bist.“
Harry schaute das Bett nachdenklich an. Es war in gutem Zustand, aber es war eben etwas, worin ein Teenager schlief, der sich überwiegend in Hogwarts aufhielt. Harry erinnerte sich daran, wie er sein eigenes Haus zurechtgemacht hatte. Er hatte keine Möbel kaufen müssen, weil alles schon da und von allererster Qualität war. Aber er erinnerte sich auch noch daran, wie er die Vorzüge einer eigenen Wohnung ausgekostet hatte und welche Rolle das Schlafzimmer dabei spielte. Bei Ted war das nicht in dieser Weise möglich.
Vielleicht, dachte Harry, ist Teddy zur Zeit gar nicht in einer festen Beziehung.
Andromeda sprach wieder zu Harry: „Es hat schon einiges an Zauberei erfordert, um das Parkett wieder auf Vordermann zu bringen. Erst dann konnten wir die Teppiche drauflegen und mit den Möbeln anfangen.“
Harry sah sich im Raum um.
„Wo ist denn der Kleiderschrank? So etwas steht doch meistens im Schlafzimmer.“
„Darum wollten wir dich bitten“, sagte Ted. „Grandma kehrt gleich nach Hause... zu ihrem Haus zurück und versendet den Schrank. Wir müßten ihn hier in Empfang nehmen und dafür sorgen, daß er nicht auf dem Bett oder sonstwo landet.“
„Wie habt ihr das mit dem Bett gemacht?“ erkundigte sich Harry.
„Auch so. Allerdings war das Zimmer leer, da reichte es aus, daß ich es in Empfang genommen habe. Jetzt mit dem Schrank ist mir das zu kitzelig. Und ich traue mir das nicht so allein zu.“
„Zumal Teddy meint, er müsse den Schrank nicht ausräumen und seine Sachen in Kartons separat hierher schicken“, warf Andromeda etwas säuerlich ein.
„Bevor wir loslegen, zeige ich Harry am besten noch den Rest der Wohnung“, schlug Ted vor. „Dann weiß er gleich, was noch alles kommt.“
Es stellte sich heraus, daß das Schlafzimmer der größte Raum der Mansardenwohnung war. Ging man von der Schlafzimmertür aus in den Flur, lag die Wohnungstür links, während sich rechts zwei Türen und geradeaus eine weitere Tür befanden. Die erste Tür rechts führte in einen recht schmalen Raum, in dem schon ein Schrank stand.
„Das Wohnzimmer oder jedenfalls etwas ähnliches“, sagte Ted. „Hier vorne kommt noch ein Tisch mit zwei Stühlen hin, da hinten ein Sofa mit kleinem Tisch und Sessel.“
„Hattest du nicht gesagt: Ein Zimmer, Küche, Bad?“ wunderte sich Harry.
„Na, das sogenannte Wohnzimmer habe ich wohl nicht mitgezählt“, räumte Ted ein.
„Großartig Besuch empfangen kannst du hier ja nicht“, meinte Harry. „Meinst du nicht, daß es besser wäre, hier das Schlafzimmer einzurichten und drüben das Wohnzimmer?“
„Meint Grandma auch, aber ins Schlafzimmer will ich auch meinen Schreibtisch stellen. Das wird dann ein halbes Arbeitszimmer. Dafür ist das hier dann ein reines Wohnzimmer“, erwiderte Ted.
Er führte Harry in den zweiten Raum, der auf der rechten Seite des Flurs lag. Es handelte sich um die Küche, von der aus eine Tür in eine Abstellkammer führte. Die Küche war schon eingerichtet mit einem Tisch und drei Stühlen sowie Spüle und Herd.
„Kommt noch ein Kühlschrank?“ fragte Harry.
„Ja, da drüben hin, aber sehr viel später“, sagte Ted.
Bei dem Raum, der vom Schlafzimmer aus gesehen am anderen Ende des Flures lag, handelte es sich um das Badezimmer. Hier waren keine Arbeiten mehr notwendig. Harry kehrte ins Schlafzimmer zurück und sagte: „Okay, Andromeda. Du kannst dann den Schrank rüberschicken.“
„Gut. Ich muß aber erstmal aus dem Haus raus, um zu disapparieren“, sagte sie und verließ die Wohnung.
Harry und Ted zückten ihre Zauberstäbe. Ted murmelte: „Zuerst der Schrank. Fünf Minuten danach kommen Schreibtisch und Schreibtischstuhl.“
Nach einiger Zeit fing mitten im Raum etwas an zu leuchten. Zuerst materialisierte sich eine blau leuchtende Wolke, die schnell größer wurde. Harry und Ted richteten ihre Zauberstäbe darauf und murmelten Beschwörungsformeln, so daß die Wolke hinüberschwebte vom Bett weg zur Wand. Die Wolke wuchs auf die Größe eines Kleiderschrankes und verwandelte sich schließlich in einen solchen. Vorsichtig dirigierten Harry und Ted den Schrank an die Wand und stellten ihn auf den Boden.
Fünf Minuten später folgten der Schreibtisch, den sie auf der Fensterseite an die Wand neben das Bett stellten, und der Schreibtischstuhl.
„Dort an die Wand kommt noch eine Kommode, aber die muß ich noch kaufen. Das mache ich aber erst, wenn die Ausbildung angefangen hat“, erklärte Ted. „Komm ins Wohnzimmer, es geht weiter. Zuerst mit dem Sofa.“
Wieder erschien eine blau leuchtende Wolke, die sich allmählich in ein altmodisches Dreisitzersofa in allerdings gutem Zustand verwandelte. Dieses dirigierten Harry und Ted an das Fenster. Ein kleiner Beistelltisch kam hinzu und ein Sessel, und schon war der Raum in seiner ganzen Breite belegt. Hätte der Schrank bis ganz zur Fensterwand gereicht, hätte nur das Sofa Platz gefunden. Danach materialisierten sich ein kleiner Tisch und zwei Stühle, die sie im vorderen Teil des Raumes gegenüber dem Schrank abstellten.
„Wenn jemand zum Tee oder zum Essen kommt, nehme ich den Tisch“, teilte Ted mit. „Dann kann man auch den Stuhl hier davor stellen.“
„Für den Tee würde ich eher die – ähm – Sitzgruppe dahinten nehmen“, empfahl Harry. „Kommt noch etwas?“
Ted nickte.
„Ja, noch ein Schrank. Der kommt hier in den Flur, gegenüber der Tür zum Wohnzimmer.“
Wieder hielten Harry und Ted ihre Zauberstäbe bereit. Wieder erschien die blaue Wolke, die sich in einen Schrank verwandelte. Als der abgestellt war, fragte Harry: „Du hattest doch noch etwas von einem Kühlschrank erzählt, der noch in die Küche kommen sollte.“
„Der muß auch erst noch gekauft werden. Nach den Ferien“, sagte Ted. „Nein, jetzt kommt nichts mehr. Andromeda wird in ein paar Minuten zurückkehren, denke ich. Aber ich gucke erstmal, ob im Kleiderschrank auch nichts durcheinander geraten ist.“
Harry folgte ihm. Ted öffnete im Schlafzimmer den Kleiderschrank und schaute hinein. Umhänge und zwei Jacken sowie mehrere Hosen hingen ordentlich darin, in den Fächern lagen ordentlich gefaltet Pullover und andere Sachen. Harry erinnerte sich, daß Ted schon immer recht ordentlich gewesen war. Die Phase in der Pubertät, in der überall T-Shirts herumliegen, hatte er übersprungen.
„So, und jetzt die Unterlagen im Schrank im Flur“, sagte Ted und schaute dort nach. Dann erläuterte er: „Einen Teil davon will ich später in die Kommode umsortieren, die ins Schlafzimmer kommen soll. Dann kommen hier sämtliche Lehrbücher und so etwas rein. Die anderen Bücher kommen in den Wohnzimmerschrank.“
Die kleine Bronzeglocke neben der Wohnungstür läutete. Ted zückte den Zauberstab und trat hinaus ins Treppenhaus. Dort schwang er den Zauberstab nach unten.
„Das wird Grandma sein, sie kommt jetzt hoch“, sagte er.
Sie warteten an der Tür. Schritten stapften die Treppe hoch – aber es waren doppelt so viele, wie es Harry bei einer Person erwartet hätte. Zuerst kam ein Fikus in Sicht, dann Andromeda. Hinter ihr kam eine weitere Pflanze die Treppe hoch, so schien es.
„Ich habe draußen Percy getroffen, der hilft mir freundlicherweise beim Tragen“, sagte sie.
Percy stand nun auch vor der Tür, hielt die andere Pflanze in der Hand und sagte: „Hallo! Ich bin gerade vom Ministerium gekommen und habe vor dem Haus Andromeda mit den beiden großen Pflanzen gesehen. Ich wollte nämlich gerade zu Tisch, müßt ihr wissen. Ich nehme die Mahlzeiten immer im Kreis meiner Lieben ein. Wo soll der hin?“
Ted war etwas hilflos: „Ich weiß nicht, von den Pflanzen wußte ich gar nichts.“
„Die machen doch eine Wohnung erst wohnlich“, sagte Andromeda. „Am besten ins Wohnzimmer, das besser das Schlafzimmer geworden wäre.“
Sie ging voran, Percy folgte ihr neugierig guckend. Sie stellten die Pflanzen auf der Fensterbank ab.
„Du kriegst von mir noch zwei hohe Tischchen, wo du sie draufstellen kannst“, sagte Andromeda.
„Aber Grandma, ich fahre doch bald mit Harry in die Ferien, da gehen die doch ein.“
„Ach was, eine Gießkanne mit dem entsprechenden Schwebe-gieß-Zauber, dann ist das zumindest für drei Wochen kein Problem. Aber so lange bleibst du doch nicht weg. Zeig doch Percy die Wohnung!“
Ted führte Percy aus dem Wohnzimmer hinaus. Kurz darauf kamen sie zurück. Harry schlug vor: „Zur Feier des Einzugs können wir doch etwas im Tropfenden Kessel zu uns nehmen.“
Doch da schaltete sich Percy ein: „Kommt gar nicht in Frage! Ihr seid heute Mittag meine Gäste! Kommt mit zu mir, mit dem entsprechenden Vermehrungszauber ist das auch kein Aufwand für mich beziehungsweise für Audrey.“

Harry wußte nicht mehr, wann er das letzte Mal in Percys Wohnung gewesen war. Er war sich sicher, daß es zur Geburt seiner Nichten war und das war nun knapp neun Jahre her. Die Wohnung war natürlich größer als die von Ted, aber sie war auch nicht so großzügig wie Harrys Haus. Im kleinen Eßzimmer ging es deshalb etwas beengt zu, als Harry, Ted und Andromeda mit Percy, Audrey, Molly und Lucy am Tisch saßen.
„Nun, Ted, du beginnst also einen neuen Lebensabschnitt?“ erkundigte sich der Hausherr.
Ted nickte und brachte kauend nur „hm-hm“ hervor.
„Ja, ein Jahr Auszeit ist zwar nicht verkehrt, aber ein gerader Weg ist auch wichtig“, dozierte Percy. „Ich selbst war wie du zuerst Vertrauensschüler und dann Schulsprecher. Auch du hast entsprechend Verantwortung übernommen. Harry war immerhin Schulsprecher. Jedenfalls war es eine Selbstverständlichkeit, nach den schulischen Ehrenämtern mit Führungsaufgaben ins Ministerium zu wechseln. Ich wurde danach Assistent eines der maßgeblichsten Ministeriumszauberer, Mr Bartemius Crouch senior. Leider muß ich sagen, daß Du-weißt-schon-wer seinen Imperius über ihn... und sein Sohn war... hat...“
Percys Ausführungen waren in einer Sackgasse angelangt, was ihm immerhin die Gelegenheit gab, auch etwas zu essen. Doch dann legte er wieder los: „An deinem Paten kannst du ja sehen, wie wichtig es ist, Verantwortung in Schulzeiten nicht einfach hinter sich zu lassen. Harry ist ein derart wichtiger Ministeriumszauberer, daß eigentlich niemand an ihm vorbei Zaubereiminister werden könnte.“
„Da hat Cornelius Fudge in seinen Interviews aber immer maßlos übertrieben“, warf Harry ein.
„Na, seid doch mal ehrlich: Wenn du durchblicken lassen würdest, daß du das Ministeramt anstrebst – glaubst du, da würde sich auch nur einer trauen, sich als Gegenkandidat zu melden? Und denk dran, irgendwann mußt du dich entscheiden, du bist doch immerhin schon..., also mindestens...“
„In ein paar Wochen werde ich 37“, sagte Harry.
„Richtig“, sagte Percy wandte sich wieder an Ted: „In welcher Abteilung fängst du an? Gleich bei deinem Paten oder guckst du dich erstmal um?“
„Ich werde eine Heilerausbildung im St Mungo's beginnen“, erwiderte Ted trocken.
Percy schien in sich zusammenzusacken. Dann sammelte er sich und überlegte: „Heiler... da ist es natürlich schwer, zu Einfluß zu kommen. Sicher wäre das Ministerium der geeignetere Ort... Andererseits... als Heiler kann man es durchaus weit bringen. Zuerst eine leitende Funktion im St Mungo's erlangen, vielleicht sogar der Chef werden... Der Weg ins Ministerium ist dadurch nicht verstellt. Und Minister wird sowieso Harry. Außerdem – sieh dir Dilys Derwent an: Zuerst Heilerin im St Mungo's, später dann Schulleiterin von Hogwarts.“
Ted machte nur „hm“.
„Jetzt laß ihn erstmal seine Ausbildung machen, bevor er Schulleiter wird“, sagte Andromeda.
„Man kann seine Karriere nie früh genug planen“, belehrte sie Percy.
Audrey wollte endlich auch einmal zu Wort kommen: „Wohin fahrt ihr dieses Jahr in die Ferien?“
„Nach Frankreich, nach Saint-Martin-sur-Mer“, sagte Harry. „In ein paar Tagen fahren wir ab. Ted muß dafür noch packen, wir auch. Wir fahren zusammen mit Ron, Hermione und deren Kindern.“
Als das Essen zuende war, war Harry nicht wirklich satt, dafür aber von Percys Ausführungen etwas erschöpft, hatte dieser doch eine Aufgabe im Besenregulierungsrat, die er unbedingt breittreten mußte.


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