Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Neuer Ansatz

von Krabbentaucher

„Hallo, ist dort Harry?“
„Ja?“
„Hier ist Dudley.“
„Ah – hallo Dudley.“
Harry hatte gerade Albus und Lily zu Bett gebracht. Die neue Woche stand bevor. Das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein Telefonat mit seinem Cousin.
„Ich wollte dir nur sagen, daß Dad seit heute aus dem Krankenhaus raus ist“, teilte Dudley mit.
„Aha“, sagte Harry vorsichtig, der schon befürchtete, Dudley würde ihn bitten, erneut zu Besuch zu kommen.
„Ja, und ich habe ihn abgeholt.“
„Sehr schön.“
Mehr fiel Harry dazu nicht ein.
„Es geht ihm schon besser. Aber er soll kürzer treten. Also erst später zu Grunnings zurückkehren. Das wird natürlich schwierig, denn Mr Tabletop wird sicher bald hier aufkreuzen und ihn...“
„Wer ist Mr Tabletop?“ unterbrach ihn Harry.
„Oh, das ist unser Buchhalter.“
„Aha“, sagte Harry nun schon zum zweiten Male, doch dieses Mal fiel ihm noch etwas ein. „Hat Onkel Vernon erst einmal nachgeguckt, ob auch keine Kratzer an seinem Auto sind?“
„Ja, aber er hat keine gefunden.“
Harry hatte seine Frage eher scherzhaft gemeint und war entsprechend bestürzt, daß Onkel Vernon tatsächlich nachgeschaut hatte.
„Na, so schlecht fahre ich wohl offenbar doch nicht“, bemerkte er säuerlich.
„Dad läßt übrigens fragen, ob du mit deiner Familie dieses Jahr zufällig nach Mallorca reist.“
Harry stutze und wußte nicht, ob er gerührt oder genervt sein sollte. Er fragte sich, ob bei Onkel Vernon ein Sinneswandel eingetreten und er doch etwas von der Familie seines Neffen wissen wollte.
„Nein, wir fahren an die französische Atlantikküste“, antwortete Harry.
„Gut, Dad wollte sich nämlich in unserem Ferienhaus auf Mallorca erholen, und er meint, daß er es nicht überleben würde, wenn ihm eine ganze Zaubererfamilie über den Weg laufen würde“, stellte Dudley klar.
Harry, unsanft wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, erwiderte: „Glaubst du, da bestehen Spannungen? Ich habe mal sowas läuten hören.“
Dudley begriff erst nicht: „Aber Harry, schon damals -“
„Das war ein Witz“, sagte Harry barsch. „Natürlich weiß ich, daß wir nicht miteinander konnten. Habe ich mal dunkel irgendwo läuten hören.“
„Na, jedenfalls du bist dann nicht auf Mallorca“, stellte Dudley sicher, daß er Harry auch richtig verstanden hatte.
„Nein, ich bin in Frankreich.“
„Dann ist okay“, sagte Dudley und verabschiedete sich von Harry: „Ich sage dir Bescheid, wenn der Zustand sich ändert.“
„Tu das. Gute Nacht nachher“, erwiderte Harry.

Für ihn fing nach dieser Nacht wieder das normale Leben als Leiter der Aurorenzentrale an. Die Urlaubsplanung war glücklicherweise schon weitgehend abgeschlossen, jetzt mußte er noch die Berichte der letzten zwei Wochen lesen. Außerdem war noch der Fall der Anti-Muggel-Scherzbolde zu bearbeiten.
„Nichts neues“, berichtete Dennis. „Keine neuen Treffen. Die warten jetzt offenbar, daß Swain seine Annonce schaltet und loslegt.“
„Damit sollte er sich beeilen“, meinte Harry. „Bald fangen die Ferien an, dann wird die Kundschaft nicht so zahlreich sein. Habt ihr mit unseren Kontaktleuten vom MI5 schon gesprochen, damit sie Swains Telefon überwachen?“
„Ja, aber da ist bislang nichts passiert. Swain hat weder irgendwo angerufen noch Anrufe empfangen.“
Harry seufzte: „Okay, dann weiterbeobachten.“

Ted genoß es offensichtlich, wieder im Lande zu sein und auch eine Heilerstelle in Aussicht zu haben. Ungefähr alle zwei Tage tauchte er abends bei Harry auf und nahm am Abendessen teil. Eines Abends sagte er: „Mit der Bude gibt es Komplikationen.“
„Welche?“ wollte Harry wissen.
„Der Vermieter meint, daß es ihm zu lange hin ist, bis das Mietverhältnis beginnt. Immerhin sei die Winkelgasse eine gefragte Adresse, da könne er sich einen so langen Leerstand nicht leisten.“
„Dann hätte er den Vertrag nicht unterschreiben dürfen“, meinte Harry.
„Schon. Er macht auch keinen richtigen Druck, vielmehr jammert er eher. Aber ich habe mir auch überlegt, daß ich das ganze vorziehen sollte. Seht mal, ich habe meine Stelle sicher, wir fahren in ein paar Wochen in den Urlaub, da wäre es doch schön, wenn die Wohnung vorher bezugsfertig ist.“
„Und was sagt Andromeda dazu?“ erkundigte sich Ginny.
„Grandma? Die ist natürlich ein wenig traurig, aber sie sieht schon ein, daß ich irgendwann mal auf eigenen Beinen stehen muß. Außerdem hat sie sich im vergangenen Jahr daran gewöhnen können, daß ich nicht da bin. Also, von ihr aus wäre das kein Problem.“
„Okay, dann geh doch zu dem Vermieter und sag ihm, daß der Mietvertrag schon jetzt beginnen kann. Oder jedenfalls am ersten Juli. Oder gibt es da noch ein Hindernis?“ sagte Harry. „Wenn es um die Miete geht – die Zeit, bis du selbst etwas verdienst, kann ich auch problemlos überbrücken. Du bekommst doch eine Ausbildungsvergütung?“
„Jaah, schon...“, stammelte Ted verlegen. „Also, ich habe es nicht gesagt, weil ich jetzt finanzielle Unterstützung bräuchte. Grandma wäre schon bereit... Da ist alles mit ihr besprochen. Eigentlich wollte ich nur hören, was ihr dazu meint.“
„Moralische Unterstützung, sozusagen“, sagte Ginny.
„Ja, genau.“
„Aber die Miete übernehme ich trotzdem, bis du eigenes Geld verdienst“, sagte Harry. „Immerhin bin ich dein Pate. Und dank meiner Eltern und der Erbschaft nach Sirius Black bin ich wohlhabender als Andromeda. Also ist es nur gerecht, wenn ich das zahle.“
Ginny wunderte sich: „Hat Andromeda nicht Bellatrix Lestrange beerbt? Das Verlies der Lestranges soll doch gut gefüllt gewesen sein, wie du mir erzählt hast. Damals jedenfalls.“
Harry schüttelte den Kopf.
„Das war das Verlies der Lestranges, also sowohl das von Bellatrix als auch das von Rodolphus. Der lebt aber noch. Und der hat auch Bellatrix' Vermögen geerbt.“
„Davon hat er aber nichts, der sitzt in Askaban“, bemerkte Ted bitter.
„Hätte er auch sowieso nicht, weil das Vermögen als Todesservermögen zur Entschädigung der Opfer von Voldemorts Herrschaft eingezogen und verteilt wurde. Übrigens durch Percy. Der hatte die zuständige Abteilung geleitet. Eigentlich müßten du und Andromeda auch etwas aus dem Topf bekommen haben, ihr seid ja Opfer.“
„Ich will sowieso lieber auf eigenen Füßen stehen“, murmelte Ted. „Harry, ich komme schon zurecht, danke trotzdem.“

Harry ließ das Gespräch keine Ruhe. Ted hatte angekündigt, am nächsten Tag zum Shell Cottage zu apparieren. Harry ergriff die Gelegenheit beim Schopf und reiste nach dem Abendessen per Flohpulver zu Andromeda.
„Nanu? Harry! Was für eine Überraschung!“ rief Andromeda, als Harry bei ihr aus dem Kamin stieg.
„Hallo Andromeda“, sagte Harry. „Entschuldige, daß ich so reinplatze, aber es geht um Teddy.“
Sofort war Andromeda besorgt: „Hat er Ärger?“
„Nein, es geht um die Miete für die Wohnung in der Winkelgasse.“
„Ah – Teddy hat mir schon gesagt, daß du das mit der Miete überbrücken willst. Aber das ist schon in Ordnung, ich schaffe das.“
Harry sah sich um. Er stand im Wohnzimmer. Obwohl er sehr viele Jahre, genau genommen seit Teds Kindertagen, nicht mehr dort gewesen war, war ihm vieles noch vertraut, so etwa das Sofa, auf dem er nach seinem Absturz nach der Flucht aus Little Whinging aufgewacht war, oder die storchbeinigen Tischchen mit den Pflanzen darauf, die Hagrid umgeworfen hatte.
„Kann schon sein, daß du das schaffst, aber ich bin sein Pate“, sagte Harry schließlich. „Und ich schaffe das mit links.“
„Ja, aber ich bin seine Großmutter. Ich habe ihn großgezogen, auch wenn ich natürlich nicht deinen Anteil daran unter den Tisch fallen lassen will.“
„Aber ich bin sein Pate. Die Aufgabe des Paten ist es, einzuspringen, wenn die Eltern ausfallen. Würden Remus und Tonks, ähm, Dora noch leben, dann würden sie Teddy mit der Wohnung helfen. Sie leben aber nicht mehr. Also ist das jetzt meine Aufgabe.“
Sie sahen einander an. Harry setzte nach: „Remus hat mich nur etwa einen Monat vor seinem Tod gebeten, Teddys Pate zu werden. Er und Dora haben sich dabei etwas dabei gedacht. Unter anderem, dich auch ein wenig zu entlasten.“
„Ja, aber ich -“
„Du hast schon den Löwenteil geleistet. Teddy gewickelt und gewaschen, als er klein war, dich mit Teddy beschäftigt, als er größer wurde, und ihm erfolglos gesagt, daß er sein Zimmer aufräumen soll, als er in der Pubertät war.“
Andromeda lächelte, als sie antwortete: „Du weißt doch selbst, daß Teddy in der Pubertät relativ pflegeleicht und ordentlich war.“
Harry ließ sich nicht unterkriegen: „Schön, aber dafür hast du ihn getröstet, wenn er Liebeskummer hatte.“
Andromeda seufzte.
„Na schön, dann mach du das mit den Mieten. Juli und August, wenn ich das richtig sehe. Die Wohnung ist nicht groß, so viel ist das nicht.“
Nun war es an Harry, zu lächeln: „Gut, abgemacht. Aber du hast jetzt die Aufgabe, es Teddy zu verklickern.“

Ted hatte es ganz gut aufgenommen, wie sich beim Abendessen am nächsten Tag herausgestellte. Am nächsten Tag gab es für Harry in der Aurorenzentrale anderweitige Neuigkeiten. Sheila brachte die Akte über die Anti-Muggel-Scherze herein und sagte: „Es tut sich was. Swain hat eine Annonce aufgegeben. Der MI5 hat mitgehört. Sie bleiben dran.“
„Endlich. Danke, Sheila“, sagte Harry und schlug die Akte auf, während seine Mitarbeiterin das Büro wieder verließ.
Als letztes waren die Telefonprotokolle des MI abgeheftet.

Mittwoch, 28. Juni 2017, 10:38 Uhr

S wählt Nummer der Zeitung „Doncaster Free Press“ aus Doncaster
S will eine Annonce aufgeben: „Miller und Smith – unabhängige Versicherungsmakler – Sind Sie zu teuer versichert? Meinen Sie, daß Sie überflüssige Versicherungen halten? Wir analysieren Ihren Versicherungsbestand und geben Empfehlungen. Gerne suchen wir Sie nach vorheriger Terminvereinbarung bei Ihnen zu Hause auf. Rufen Sie uns an.“ Angegeben wird die Telefonnummer von S.
Annoncenvertrag kommt nicht zustande, da Doncaster Free Press auf Kartenzahlung besteht.

Mittwoch, 28. Juni 2017, 11:24 Uhr

S wählt die Nummer der Zeitung „Grantham Journal“ aus Grantham.
S will eine Annonce aufgeben. Text wie vor, Ergebnis wie vor.

Mittwoch, 28. Juni 2017, 11:58 Uhr

S wählt die Nummer der Zeitung „Burnley Express“ aus Burnley.
S will eine Annonce aufgeben. Text wie vor, Ergebnis wie vor.

Mittwoch, 28. Juni 2017, 12:35 Uhr

S wählt die Nummer der Zeitung „Westmorland Gazette“ aus Kendal. Niemand hebt ab.

Mittwoch, 28. Juni 2017, 15:01 Uhr

S wählt die Nummer der Zeitung „Westmorland Gazette“ aus Kendal.
S weist auf früheren Anruf hin. Mitteilung der Zeitung, daß der Anruf in die Mittagspause fiel.
S will eine Annonce aufgeben mit bekanntem Text. Scheitert erneut daran, daß Zahlung nur über Karte möglich ist.

Donnerstag, 29. Juni 2017, 8:54 Uhr

S wählt die Nummer der Zeitung „Horncaslte News“ aus Horncastle.
S will eine Annonce aufgeben mit dem bekannten Text.
Zeitung akzeptiert Barzahlung. Annonce wird in der Samstagsausgabe (erscheint Samstag, dreißigster Juni 2017) veröffentlicht. S will morgen (am Freitag) am Sitz der Zeitung bar bezahlen.

Vermerk:

„Horncaslte News“ ist eine Lokalzeitung, die in Horncastle, Lincolnshire, erscheint. Sie deckt den Bereich des östlichen Lincolnshire im Umkreis von zehn bis zwanzig Kilometer rund um Horncastle ab. Schwerpunktmäßig wird die Zeitung in Horncaslte, Woodhall Spa, Tattershall und East Lindsey sowie in den kleinen Orten dazwischen gelesen.

Harry klappte die Akte zu. Er wußte nun, daß die Scherzbolde um Swain in der nächsten Woche, womöglich aber schon am selben Wochenende, in oder um Horncastle zuschlagen wollten, sollte sich ein sich falsch versichert fühlender Muggel melden. Außerdem lag die Vermutung nicht fern, daß es sich wieder um einen Anschlag mit einer Aschwinderin handeln könnte. Harry beschloß, seinen Tarnumhang mit ins Büro zu nehmen. Nun galt es, die anderen Auroren zu unterrichten. Er stand auf, um sie in den Konferenzraum im Stockwerk weiter oben zu rufen. Er hoffte, daß nicht schon am Samstag etwas passierte. An diesem Tag nämlich, am ersten Juli, wollte er James vom Bahnhof abholen.

Die Annonce erschien wie zwischen Swain und der Zeitung ausgemacht in der Samstagsausgabe der Horncastle News. Harry war extra nach Horncastle appariert, als er am Samstagmorgen unter dem Vorwand, Brötchen zu holen, aus dem Haus gegangen war. In Horncastle kaufte er die Zeitung sowie eine Tüte Brötchen und apparierte ins Atrium des Zaubereiministeriums. Er grüßte den etwas verdutzt aufschauenden Sicherheitsauberer, der dort an seinem Tisch saß, im Vorbeigehen und fuhr hinauf in die Aurorenabteilung, wo er die Zeitung abgab.
„Wenn etwas ist, bitte mich umgehend anrufen. Keine Eulenpost oder so. Versucht es über Festnetz oder Mobiltelefon. Mein Patenkind ist häufiger bei mir, außerdem muß ich heute Abend James vom Bahnhof abholen. Es gibt also eine Menge Leute, die nichts über die Aktion wissen müssen“, sagte Harry.
„Wir müssen also immer dafür sorgen, daß wenigstens ein Muggelstämmiger da ist“, folgerte Albi.
„Eigentlich müßten doch alle gelernt haben, mit dem Telefon umzugehen“, erwiderte Harry genervt und kehrte mit den Brötchen nach Hause zurück, wo er seinen Lieben das Märchen von der gerade heute überfüllten Bäckerei mit mehreren Rentnern auftischte, die alle mühsam das Kleingeld auf den Tresen gezählt hatten.
Die spezielle Situation brachte es mit sich, daß Harry zusah, als erster am Telefon zu sein, wenn es klingelte. Einmal war es Ron, der sich überflüssigerweise erkundigte, ob Harry am Abend James abholen würde, dann kam ein telefonischer Krankenbericht von Dudley, wonach sich Onkel Vernons Zustand immer mehr besserte, so daß in zwei Wochen davon auszugehen sei, daß dieser reisefähig sein würde. Der dritte Anruf war dann das, worauf Harry gewartet hatte.
„Ich weiß zwar, daß inzwischen alle Auroren telefonieren können, aber gewisse Dinge überläßt man eben besser Muggelstämmigen“, meldete sich Dennis. „Hallo erstmal.“
„Hallo Dennis“, antwortete Harry. „Gibt's was Neues?“
„Oh ja! Offenbar hat einer die Zeitung so gründlich gelesen, daß er die Annonce gefunden hat.“
„Wann? Wer? Wo? Termin ausgemacht?“ unterbrach Harry.
„Moment, Moment, laß mich doch erst ausreden“, beruhigte Dennis. „So eilig ist das nicht. Termin ist erst am Dienstag. Du kannst deinen Jungen also beruhigt abholen.“
„Aber trotzdem wachsam bleiben. Es könnte noch einer anrufen und einen kurzfristigen Termin vereinbaren“, mahnte Harry.
„Sicher, Harry. Paß auf: Es handelt sich um einen gewissen Elvis Gordon aus Spilsby. Das liegt östlich von Horncastle. In der Boston Road. So wie er es beschrieben hat, scheint er in einem einzelnen Haus zu wohnen, das am Dorfeingang von Toynton aus kommend – Toyntons scheint es in der Gegend mehrere zu geben – liegt, und zwar auf der linken Straßenseite. Der Muggel ist wohl etwas über fünfzig.“
„Woher weißt du das alles?“ wollte Harry wissen.
„Der Muggel hat es Swain gesagt“, antwortete Dennis. „Swain hat den Muggel etwas ausgehorcht. Auf diese Weise ist er an Informationen gekommen. Er hat sich übrigens auch erkundigt, ob das Haus einen Kamin hat.“
„Und?“
„Es hat.“
„Wann am Dienstag ist das Treffen?“
„Fünf Uhr nachmittags.“
Harry überlegte und sagte dann: „Okay, folgender Schlachtplan: Ich schnappe mir meinen Tarnumhang und postiere mich am besten im Haus. Dann sehe ich, was Swain treibt. Ein paar Leute bleiben vor dem Haus. Aber wir lassen Swain entkommen, sofern er nicht vor dem Haus wartet, wie es abfackelt oder was auch immer er vorhat. Den Bedfort stationieren wir vor dem Haus der Hexe. Was an Auroren reinpaßt, soll rein. Zusätzlich ein paar außerhalb des Bedfort etwas weiter weg in Bereitschaft oder als zweite Welle. Dann noch ein paar Leute zur Sicherheit vor Swains Haus. Sollte Swain sich zu der Hexe begeben, müßten diese Leute den anderen Bescheid geben. Aber gucken, ob sie sich wirklich bei der Hexe versammeln. Sollte sich abzeichnen, daß die Versammlung woanders stattfindet, muß der Bedfort dorthin.“
„Warum bist du dir sicher, daß es eine Versammlung gibt?“
„Vermute ich. Die scheinen das wohl als Gemeinschaftserlebnis aufzuziehen.“
„Okay, dann lassen wir die Aktion anrollen“, sagte Dennis schließlich. „Sollte sich noch etwas tun, melde ich mich.“
Beide hängten auf. Harry hoffte, daß kein weiterer Anruf in der Sache kommen würde.

Bis zum Abend gab es keine weiteren Anrufe. Harry war schon den ganzen Tag zu den jeweiligen Uhrzeiten im Geiste die Stationen durchgegangen, die James zu durchlaufen hatte. Um halb neun Uhr hatte er sich im Bett an Ginny gekuschelt und weniger daran gedacht, das zu tun, was sie um diese Zeit bei dieser Gelegenheit an diesem Ort sonst zu tun pflegten, sondern an James, wie er in der Großen Halle am Haustisch der Gryffindors saß und frühstückte, wenn er nicht am Abend zu faul gewesen sein sollte, seinen Koffer zu packen, und es jetzt nachholen mußte.
Als er vom Ministerium zurückgekehrt war, hatte er sich gefragt, ob James wohl alles so in Reihe bekommen hatte, daß er ohne Hetzerei zu den Kutschen und zum Bahnhof Hogsmeade gekommen war, denn nun mußte der Hogwarts-Expreß gerade abfahren. Von nun an wurde Harry ruhiger, denn vor James lag eine lange Fahrt.
Das Wetter entwickelte sich prächtig. Die Temperaturen stiegen, die Sonne schien. Am Abend wirbelten die Hauselfen, um das Abendessen zuzubereiten und dem Festessen in Hogwarts zum Schuljahresanfang so etwas ähnliches wie ein Festessen im Grimmauldplatz Nummer zwölf zum Schuljahresende entgegenzusetzen. Ted kam auch, entschied sich aber, nicht zum Bahnhof mitzukommen: „Dann wären wir schon zu fünft im Auto schon bevor James einsteigt. Ich warte lieber hier.“
Um zwanzig Minuten vor acht Uhr stiegen die Potters in ihren Passat. Albus und Lily saßen hinten. Harry hatte darauf geachtet, daß er vorher nicht mit dem Auto gefahren war, so daß es noch auf Ginny eingestellt war.
„Schlaumeier“, kommentierte sie während der Fahrt.
Harry erwiderte: „Tu doch nicht so, als ob das ungerecht wäre. Glaubst du, ich wüßte nicht, wer in diesen Monat das Auto nach Frankreich fahren wird?“
„Du. Schließlich bringst du Albus und Lily nicht zur Schule.“
„Ich gehe nach den Ferien nicht mehr zur Grundschule, sondern nach Hogwarts“, freute sich Albus.
Lily war nicht begeistert: „Ich will auch nach Hogwarts. Mit Albus und James. Ich will nicht allein auf die Muggelgrundschule. Da kann ich gar keinen Spaß mehr machen.“
„Ach, du hast so viel gelernt, da kannst du ein paar Streiche auch allein machen“, tröstete Albus sie.
Offenbar war am Samstagabend wenig los, jedenfalls fand Ginny einen Parkplatz in der Nähe von King's Cross. Harry stieg schnell aus und organisierte einen Gepäckkarren. Als auch Ginny und die Kinder bereit waren, gingen sie gemeinsam in den Bahnhof. Zwischen Gleis neun und zehn standen ziemlich viele überwiegend Erwachsene, die auffällig häufig auf die unspektakuläre Absperrung zwischen beiden Gleisen schauten.
„Seht ihr die anderen?“ fragte Ginny.
„Dahinten!“ rief Lily und zeigte in Richtung auf eine Gruppe, die etwas abseits stand.
Harry und seine Familie hinüber zu der Gruppe und gesellten sich dazu. Man begrüßte sich. Bei der Gruppe handelte es sich um Weasleys: George, Angelina und erstmals Roxanne sowie Bill und Fleur, die Louis mitgebracht hatten.
„Ah, isch 'offe, Victoire wird langsam seriös“, seufzte Fleur. „Sie sollte sich endlisch einen festen Freund zulegen, der ernsthaft ist und nischt nur sabbert, weil er glaubt, Französinnen wären besonders attraktiv.“
„Ähm, ja, das wäre wirklich albern“, stimmte Harry zu.
„Natürlisch sind Französinnen besonders attraktiv“, sinnierte Fleur. „Aber die Jüngen interessieren sisch nischt für ihre innere Werte.“
„Sie versteckt sie ja auch, wenn sie auf Jungenfang geht“, sagte Bill.
„Und, George, viele Briefe wegen Fred bekommen?“ fragte Ginny.
Statt George antwortete Angelina: „Nein, dieses Jahr fast gar nicht. Offenbar ist Fred braver geworden.“
„Oder gewiefter“, hoffte George. „Er läßt sich nicht mehr so häufig erwischen.“
Roxanne seufzte: „Noch zwei Monate, dann komme ich auch nach Hogwarts. Endlich mal richtig was mit dem Zeug aus Dads Laden machen.“
„Ich muß noch ein Jahr warten“, sagte Louis.
„Und ich zwei Jahre“, klagte Lily.
„Ich komme im September nach Hogwarts“, verkündete Albus.
„Es kommen ziemlich viele nach Hogwarts dieses Jahr“, sagte Harry. „Albus, Roxanne, Rose... und übrigens auch ein Malfoy. Nämlich Scorpius.“
„Sie kommen!“ rief Bill und zeigte zur Absperrung.
Die ersten Hogwarts-Schüler kamen, erkennbar an ihren Schrankkoffern und Eulenkäfigen und zum Teil an der eigenwillig zusammengestellten Muggelkleidung. Dann erschienen James und Fred. James stürmte zu seinen Eltern, Fred zu George und Anglina.
„Hallo James! Schön, daß du wieder zurück bist“, begrüßte Harry seinen Erstgeborenen. „Zu Hause wartet schon Teddy.“
„Und Tinky und Toby warten mit einem Willkommensfestessen“, ergänzte Ginny. „Ich hoffe, du hast nicht diesen Süßigkeitenwagen zu sehr geplündert, der durch den Zug geschoben wird.“
„Keine Sorge, Zeug von Tinky und Toby paßt immer noch rein“, sagte James und wandte sich an Albus: „Na, in zwei Monaten fahren wir zusammen ab. Bist du fit im Streichespielen?“
„Ja, ich habe mit Lily in der Muggelschule trainiert“, sagte Albus.
„Ich will auch nach Hogwarts“, maulte Lily.
„Aach, du kommst doch auch mit den Muggeln gut klar“, tröstete sie James. „Außerdem kommst du nur im Sommer, zu Weihnachten und Ostern nach Hause, wenn du in Hogwarts bist. Bis es so weit ist, bist du jeden Tag zu Hause.“
Harry sah zu George und seiner Familie hinüber. Fred sprach mit seiner Schwester. Angelinas und Georges völlig verschiedenen Gesichtsausdrücken nach zu urteilen, erörterten die beiden, was sie im nächsten Schuljahr gemeinsam in Hogwarts anstellen konnten.
Der Strom der Hogwarts-Schüler war schon deutlich dünner geworden. Endlich tauchte Dominique auf. Sie sah genervt aus.
„Victoire!“ rief sie zur Begrüßung in die Runde. „Die macht wieder die Idioten sabberig, damit sie ihr den Koffer und den Käfig tragen. Dabei haben sie bei ihr keine Chancen. Das ist so etwas von peinlich!“
„Sabberig? Was ist denn sabberig?“ fragte Bill.
„Na, daß die Jungs sabbern!“ sagte Dominique.
In der Tat trat Victoire aus der Absperrung. Hinter ihr stolperten zwei Jungen in ihrem Alter her, von denen einer ziemlich schwer an einem Eulenkäfig und zwei Hogwarts-Koffern trug, der andere ziemlich schwer an einem Hogwarts-Koffer und zwei Eulenkäfigen.
„Ah, mes amis, ihr seid so nett, daß ihr mir helft. Stellt die Koffer und die Käfig 'ier ab und laßt euch küssen“, zwitscherte sie.
Der Blick der Jungen wurde gierig, der Blick von Fleur finster. Die Jungen stellten Victoires Sachen ab und warteten auf ihre Belohnung. Jeder bekam einen Bussi und schien danach Schwierigkeiten zu haben, sich auf den Beinen zu halten.
„Okay, eure Aufgabe ist erledischt, ihr könnt jetzt zu eure Eltern gehen“, sagte Fleur, während Bill bereits seine älteste Tochter begrüßte.
Die Jungen trollten sich. Nun begrüßte auch Fleur Victoire, wurde aber sofort streng: „Du sollst doch nischt immer die Jüngs ausnützen. Denk an die Delacours! Und an die Weasleys! Die können ihre Sachen auch selbst tragen.“
„Oh, Maman“, setzte Victoire an und fuhr auf Französisch fort, was Harry nicht verstand.
Fleur erwiderte auf Französisch, es ging hin und her. Nur Dominique und Louis verstanden es. Dominique sagte zu Louis: „Maman hat vollkommen recht.“
„Finde ich auch“, antwortete ihr kleiner Bruder.
„Okay, laßt und aufbrechen!“ sagte George. „Die Sommerferien haben angefangen, die wollen wir doch nicht im Bahnhof verbringen. Und jetzt kommt die Zeit der Geschäfte. Naja, erst kurz vor Schulbeginn, aber trotzdem.“
Harry stimmte teilweise zu: „Wir sollten jetzt nach Hause gehen. Auf geht's.“
Die Gruppe setzte sich Richtung Ausgang in Bewegung. Bill sagte zu Harry: „Wir sehen uns ja im Sommer wieder. In Saint-Martin-sur-Mer. Ihr habt doch schon gebucht?“
„Ja“, sagte Harry. „Ihr kommt nur für ein paar Tage, richtig?“
„Richtig. Danach geht es zu meinen Schwiegereltern. Die kommen vorher nach Saint-Martin-sur-Mer.“
„Gabrielle kommt auch, aber nach uns!“ sagte Fleur, die mitgehört hatte.
Vor dem Bahnhof verabschiedete man sich voneinander. Die anderen reisten auf magische Weise nach Hause, die Potters gingen zu ihrem Auto. Doch Harry hielt James zurück.
„James, auf ein Wort.“
„Ich habe nichts getan. Was auch immer du gehört hast, es stimmt nicht.“
„Ich meine nicht den Unsinn, den du dauernd mit Fred anstellst“, sagte Harry bestimmt. „Also: Du weißt, daß Albus und Lily dieses Jahr ziemlich spät Sommerferien haben. Keine Anspielungen, verstanden? Laß hier nicht den Ferienmenschen raushängen, klar? Auch wenn du darauf brennst, eine Bemerkung zu machen, daß morgen leider nicht alle ausschlafen können.“
James schien etwas überrumpelt: „W-woher weißt du...?“
Harry grinste und sagte: „James – ich kenne dich seit 13 Jahren. Ich bin derjenige, der dir den Hintern gepudert hat, bevor er dir die Windeln angelegt hat.“
James rief rot an.

James war erfreut, Ted wiederzusehen: „Teddy! Los, erzähl mal, wie war der zweite Teil deiner Reise?“
„Ähm – da ist eine Menge zu erzählen. Am besten beim Essen. Oder noch besser: Du erzählst beim Essen von deiner Hogwarts-Zeit.“
Tinky und Toby warteten ungeduldig: „Meister Harry! Das Abendessen ist fertig. Bitte zu Tisch.“
„Gut. Leute, runter in die Küche!“ sagte Harry.
Als sie um den Tisch versammelt waren, der sich unter den vielen Speisen bog, freute die Hauselfen James' Lob mehr als alles andere: „Wie in Hogwarts am ersten September.“
Während des Essens berichtete James von Hogwarts und vermied es, irgendetwas darüber zu sagen, daß er im Gegensatz zu Albus und Lily schon Ferien hatte, auch wenn es erkennbar einiges an Selbstbeherrschung verlangte. Ted erzählte von seiner neuen Wohnung und teilte mit, daß er in der kommenden Woche den Umzug in Angriff nehmen wollte. Das Essen war reichhaltig, so daß sich alle ziemlich vollgefressen und matt vom Tisch erhoben und hochgingen in den Salon.
„Wird Zeit, noch James' Zeugnis zu sehen“, sagte Ginny.
„Klar, kommt sofort“, sagte James und verließ den Raum.
Harry und Ginny schauten einander an. Ted meinte: „Offenbar hat James neben der ganzen Unruhestifterei noch genügend Zeit gefunden, etwas für die Schule zu tun. Sonst würde er nicht so locker sein Zeugnis zu holen.“
James kehrte zurück und legte ein Pergament auf den Tisch. Harry nahm es. Das Zeugnis war in der Tat gut.
„Abgeschrieben oder wie hast du das geschafft?“ fragte er provokativ.
James blieb gelassen und setzte ein Gesicht wie die verfolgte Unschuld auf: „Du glaubst wohl alle Gerüchte, was ich angeblich so alles anstelle. Dabei wende ich meine ganze Zeit und Energie für die Schule und die Quidditch-Mannschaft auf. Schließlich haben wir dieses Jahr den Hauspokal und den Quidditch-Pokal geholt. Nur daß du es weißt.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz