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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Wieder Hogwarts

von Krabbentaucher

Die diesjährigen Prüfungen waren weniger spannend für Harry, sondern eine lästige Pflichtübung wie sonst auch. Denn in diesem Jahr wurde niemand geprüft, den er kannte. Victoire würde ihre UTZ-Prüfungen erst im nächsten Jahr ablegen, bei Fred war es noch lange nicht so weit. Entsprechend routiniert ging er an die Sache heran: Am Montag half er bei der Aufsicht über die schriftlichen ZAG- und UTZ-Arbeiten in Zauberkunst und nach dem Mittagessen bei den praktischen Prüfungen. Professor McGonagall hielt es für erforderlich, ihre Kollegen auf Linie zu bringen.
„Nun, ich werde Neville gleich bitten, die ersten fünf Prüflinge hereinzuführen. Wir beginnen mit den ZAG-Prüfungen wie zuvor besprochen. Haben Sie Ihre Unterlagen griffbereit?“ fragte sie forsch.
Zustimmendes Gemurmel beantwortete ihre Frage. Harry sah auf seine Liste, wo die Namen immer in Fünfergruppen aufgeführt waren. Er rückte an seinem Tisch noch einmal Pergament und Feder zurecht und wartete, während Professor McGonagall hinausging und kurz darauf wieder hereinkam. Dann öffnete sich die Tür erneut und Neville führte zwei Schüler und drei Schülerinnen im Alter von 15 und 16 Jahren herein, wo er sie auf die Prüfer verteilte. Eine der Schülerinnen, ein stupsnasiges, pummeliges Mädchen mit roten Haaren und pferdeähnlichem Gebiß, trat unsicher näher. Harry ergriff seine Unterlagen und fragte: „Name?“
„Ähm – Jemma Benjamin.“
Harry machte ein Kreuz hinter dem Namen auf der Liste und wandte sich wieder an die Schülerin: „Nicht nervös werden. Hier ist ein eine Teetasse. Lassen Sie sie bitte um diesen Eierbecher in der Mitte des Tisches herumlaufen.“
Das Mädchen zog seinen Zauberstab, murmelte eine Beschwörungsformel und tippte die Tasse an. Sofort wuchsen Beine aus der Tasse, die dann hurtig mehrere Runden um den Eierbecher drehte.
„Sehr gut, danke. Und nun lassen Sie den Eierbecher bitte schweben.“
Die Schülerin richtete den Zauberstab auf den Eierbecher und sagte: „Wingardium leviosa.“
Dann führte sie die Zauberstabbewegung aus. Der Eierbecher fiel um. Harry stellte ihn wieder auf. Jemma war rot angelaufen. Sie versuchte es noch einmal. Dieses Mal führte sie die Zauberstabbewegung aus, während sie die Formel sprach. Der Eierbecher hob ab und blieb zitternd zehn Zentimeter über dem Tisch stehen. Dann fiel er herunter, und Harry konnte ihn rechtzeitig auffangen, bevor er vom Tisch rollen und auf dem Boden zerschellen konnte.
„Nun gut“, sagte er, „machen wir weiter. Farbwechselzauber. Färben Sie diese Ratte hier bitte...“, er mußte plötzlich an Rons allerersten Zauberversuch an Krätze im Hogwarts-Express denken, „... gelb.“
Das schaffte Jemma tadellos. Die anderen Zauber gelangen mehr oder weniger. Harry bedankte sich, schickte Jemma hinaus und notierte hinter ihrem Namen ein „A“. Dann kam auch schon Neville mit der nächsten Fünfergruppe herein, während zwei Prüfer noch mit den Prüflingen aus der ersten Runde beschäftigt waren. Dieses Mal schickte er einen schwarzhaarigen Jungen mit runder Brille zu Harry. Neville grinste Harry von Ferne an. Harry grinste zurück und hielt die Liste bereit.

Am Dienstag standen die Prüfungen in Verwandlung an. Harry mußte zwar am Vormittag bei der Aufsicht nicht helfen, aber am Nachmittag war er für die praktische Prüfung eingeteilt. Er fühlte sich selbst ein wenig als Prüfling, denn es war Professor McGonagalls ureigenstes Fach, und sie war selbstverständlich in der Großen Halle anwesend. Dieses Mal ließ sie die Prüfungen mit den UTZ-Kandidaten beginnen. Neville brachte die erste Fünfergruppe herein und wies Harry eine dunkelhaarige Schönheit zu.
„Name?“ fragte Harry geschäftsmäßig und hielt seine Liste bereit.
„Kathryn Drysdale“, hauchte sie.
Harry machte ein Kreuz hinter ihrem Namen und sagte: „Schön, dann darf ich Sie bitten, Ihr Äußeres zu verändern.“
„Meinen Sie etwa, ich könnte noch schöner werden, großer Zaubermeister?“ hauchte die Schönheit, die offenbar versuchte, Harry zu betören.
Harry sah sie an und ärgerte sich ein wenig über diese Bemerkung.
„Da Sie überzeugt sind, daß es schöner nicht geht, müssen Sie sich eben häßlicher machen“, erwiderte er knapp. „Rote zottelige Haare und ein pferdeähnliches Gebiß, wenn's recht ist.“
Kathryns Gesicht war deutlich zu entnehmen, daß es ihr nicht recht war. Sie schwang den Zauberstab und murmelte etwas.
„Ungesagt, bitte“, wies Harry sie an.
Die Schülerin schaute ihn entsetzt an. Offenbar war das ihre schwache Seite. Sie versuchte es ungesagt, doch nichts tat sich abgesehen davon, daß sie puterrot anlief vor vergeblicher Konzentration. Harry zeigte sich gnädig: „Gut, dann versuchen Sie es gesagt.“
Kathryn lächelte und murmelte nun den Zauberspruch. Ihre Haare färbten sich dunkelbraun, und das war's. Sie mühte sich mit den Zähnen ab. Der einzige Erfolg bestand darin, daß im sechsten Anlauf ihre Schneidezähne so anwuchsen wie damals bei Hermione, als sie in eine Auseinandersetzung mit Malfoy geraten war. Harry ließ es gut sein: „Bitte wieder zurückverwandeln.“
Das klappte nun überhaupt nicht. Die Haare wurden nun dunkelgrau und strähnig, die Vorderzähne noch länger. Verzweifelt sah Kathryn Harry an.
„Lassen Sie mich das machen“, seufzte Harry schließlich und hob die Verwandlungszauber auf. „Sehen Sie diesen Teller? Verwandeln Sie ihn bitte in einen Pilz. Ungesagt.“
Ungesagt schaffte sie es nicht. Erst mit laut gesprochener Formel war die Verwandlung erfolgreich. Harry fragte sich langsam, wie sie zu einer ZAG-Note gekommen war, die ihr die Teilnahme an einem UTZ-Kurs in Verwandlung ermöglicht hatte. Seine Zweifel blieben, je länger die Prüfung dauerte. Inzwischen waren die anderen Prüfer schon mit der zweiten Fünfergruppe beschäftigt, und der Prüfling, der darauf wartete, von Harry geprüft zu werden, mußte schließlich von Professor McGonagall geprüft werden, da schon die dritte Gruppe hereingeführt wurde.
„Gut, das soll es dann gewesen sein. Vielen Dank“, entließ er Kathryn schließlich.
Diese war so fertig, daß sie es weder schaffte, mit ihrem Busen zu wackeln, noch schaffte sie es, mit den Wimpern zu klimpern. Entnervt ging sie hinaus. Zweifelnd sah Harry auf seine Liste hinab. Schließlich entschied er sich für ein „S“, denn immerhin hatte sie einige Verwandlungen zustandegebracht, so daß er nicht auf ein „T“ zurückgreifen mußte. Professor McGonagall war gerade mit ihrem Prüfling fertig und kam auf Harry zu, bevor er seinen nächsten Prüfling bekam.
„Mr Potter, wenn Sie merken, daß es einer nicht kann, bringt es nichts, lange weiter zu machen“, sagte sie.
„Ich bin zuerst von einem Augenblicksversagen ausgegangen“, rechtfertigte er sich. „Ich wollte ihr die Gelegenheit geben, sich zu beweisen. Immerhin hat sie es durch die ZAG-Prüfungen in den UTZ-Kurs geschafft.“
„Ja, aber offenbar ist sie auf ihrem damaligen ZAG-Niveau stehengeblieben“, erwiderte Professor McGonagall.

Am Mittwoch war Kräuterkunde dran. Harry half bei der Aufsicht und am Nachmittag bei den praktischen Prüfungen. Diese fanden im Gewächshaus fünf statt, also in Nevilles Reich. Begonnen wurde wie am Montag mit den ZAG-Prüfungen, und wieder bekam es Harry als erstes mit einem ziemlich runden Mädchen zu tun.
„Sophie Arterton“, nannte sie fröhlich ihren Namen, als sei sie zum Tee und nicht zu einer Prüfung erschienen.
Harry machte sein Kreuzchen hinter dem Namen auf der Liste. Er wies auf zwei verschieden große Töpfe, von denen einer bepflanzt war: „Bitte einmal umtopfen. Was ist zu beachten?“
„Ohrenschutz aufsetzen“, sagte Sophie und schnappte sich einen Ohrenschützer.
Harry setzte sich auch einen auf und vergewisserte sich, daß die Tür zu diesem Abschnitt des Gewächshauses verschlossen war. Routiniert topfte Sophie die Mandragora um. Nachdem sie das erledigt hatte, setzten sie ihre Ohrenschützer wieder ab.
„Und was als nächstes?“ fragte die Schülerin ungeduldig.
Wie sich herausstellte, meisterte sie jede gestellte Aufgabe bravourös. Harry entließ sie und notierte ein „O“ hinter dem Namen.

Der Donnerstag gehörte sozusagen Harry, denn nun wurde Verteidigung gegen die dunklen Künste geprüft. Die meiste Zeit führte er über die schriftliche Prüfung Aufsicht. Am frühen Nachmittag wurden die ZAG-Prüflinge geprüft. Die UTZ-Prüfungen hatte sich Harry für den späten Nachmittag wie gewohnt im Quidditch-Stadion aufgehoben. Erwartungsgemäß war das Niveau der Prüflinge sehr unterschiedlich. Einer von Harrys ZAG-Prüflingen war offenbar ein reiner Theoretiker.
„Wichtig ist natürlich, den Entwaffnungszauber sofort und entschlossen durchzuführen, um dem Gegner keine Chance zu geben, einen Schildzauber anzuwenden. Dieser wiederum setzt den Zauberspruch 'Protego' voraus“, erläuterte der Schüler eifrig, nachdem er so lange gebraucht hatte, im Harry den Zauberstab aus der Hand zu zaubern, daß dieser schon empfehlen wollte, es zur Abwechslung mal mit dem Aufrufezauber zu versuchen.
Die Begleitumstände für die praktische UTZ-Prüfung waren leider schlecht: Es hatte angefangen zu regnen. Harry konnte am Ablauf der Prüfungen allerdings nichts mehr ändern, denn er hatte seinen Hindernisparcours im Stadion aufgebaut und zwei seiner Leute herbestellt. Darunter war Dean, den Harry hergebeten hatte, um sich zwischen nebenher unauffällig über den Fortgang der Anti-Muggel-Scherz-Angelegenheit zu informieren.
„Es tut sich was“, berichtete Dean. „Bei der Hexe gibt es Aktivitäten. Dagegen ist das Haus, wo unser Zugriff in die Hose gegangen war, noch immer verwaist.“
„Und was tut sich?“ fragte Harry.
„Sie bekommt ziemlich viel Besuch, meistens über den Kamin. Es wird über eine 'feurige' Aktion gesprochen und darüber, daß in einer Muggelzeitung eine Annonce geschaltet werden soll“, fuhr Dean fort.
„Wann? In welcher Zeitung? Regional oder überregional? Und was?“
„Demnächst. Soll wohl eine Lokalzeitung sein, aber wir wissen noch nicht, wo, welche und was.“
„Und ist schon bekannt, wer alles beteiligt ist? An diesen Treffen, meine ich?“
„Klar“, sagte Dean. „Mr Weasley, also dein Schwiegervater, bringt uns täglich die Berichte der Flohnetzwerkaufsicht. Einige haben Vorstrafen wegen Mißhandlung von Muggeln oder verbotener Verhexung von Muggelartefakten, andere sind sauber oder hatten Ärger wegen schräger Geschäfte.“
„Also nichts Todesserähnliches“, folgerte Harry.
„Nein“, antwortete Dean. „Das wird uns die Sache etwas leichter machen, denke ich.“
„Besser nichts unterschätzen“, mahnte Harry. „Denk nur an unseren Fehlschlag. Wenn wir das auf die leichte Schulter nehmen, versauen wir es am Ende noch.“
Er sah, wie einer seiner Kommissionkollegen mit dem ersten Prüfling über den Rasen auf ihn zuschritt.
„Wir gehen auf Position“, sagte Dean und verschwand mit seinem Kollegen im Hindernisparcours.

Am Freitag folgten noch die schriftlichen Arbeiten in Alten Runen am Vormittag und Muggelkunde am Nachmittag. Ziemlich ausgelaugt kehrte Harry dann am Abend nach Hause zurück.
„So, es ist alles gebucht“, eröffnete ihm Ginny. „Einige Tage nach dem Schuljahresende von Albus und Lily werden wir dann aufbrechen nach Saint-Martin-sur-Mer. Victoires Eltern werden an einem Wochenende da sein, Gabrielle mit ihrer Familie die ganze Zeit. Für Teddy habe ich auch gebucht, der will mitkommen.“
„Okay. Hat er eigentlich schon Nachricht vom St Mungo's?“ fragte Harry, der sich ermattet im Salon niedergelassen hatte.
„Noch nicht. Der kommt übrigens am Wochenende“, sagte Ginny. „Hast du James gesehen?“
Harry schüttelte den Kopf.
„Nein. Auch nicht Fred oder Victoire und Dominique. Als Prüfer sind wir sehr abgeschottet von allem. Wir nehmen nicht an den gemeinsamen Mahlzeiten teil, und wenn die anderen Unterricht oder Pause haben, sind wir mit den Prüfungen beschäftigt.“

Ted kam am Samstagmittag mit Gepäck für das ganze Wochenende.
„Wie laufen die Prüfungen?“ wollte er wissen.
„Ach, so wie immer“, sagte Harry. „Von 'O' bis 'T' ist alles drin.“
„Echt auch 'T'?“ wunderte sich Ted.
Harry antwortete mißvergnügt: „Ja, und ausgerechnet in Verteidigung gegen die dunklen Künste. ZAG-Prüfung. Der Typ hat wirklich überhaupt nichts auf die Reihe gebracht. Wußte nicht die Formel für den Schildzauber, Entwaffnung war nicht im Ansatz möglich, und von dem Grindeloh wäre er beinahe überwältigt worden – und das, obwohl der Grindeloh in seinem Aquarium saß, während er draußen stand.“
„Ist ja enttäuschend“, meinte Ted. „War er denn nachher nervlich fertig? Oder sogar vorher?“
Harry schnaubte.
„Nein, im Gegenteil. Weißt du, was er die Frechheit hatte zu mir zu sagen?“
„Na?“
„Er hat gesagt: 'Den Blödsinn brauche ich doch gar nicht, Sie haben Du-weißt-schon-wen weggeputzt, und für den Rest sind die Auroren da.' Das hat der echt gesagt! Ich meine, auch wenn man von vornherein nicht vorhat, sich um einen UTZ in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu bewerben, so ein paar Basissachen sollte man schon draufhaben. Zumindest, um irgendwelchen Kleinkriminellen nicht ausgeliefert zu sein.“
„Dann wird er also kein Auror“, bemerkte Ted lächelnd und wurde dann ernst. „Das ist aber ziemlich dumm von ihm. Verteidigung gegen die dunklen Künste braucht man doch für mehrere Berufe. Wenn man sich als Fluchbrecher bei Gringotts bewirbt, zum Beispiel. Oder als Heiler.“
„A propos“, sagte Ginny. „Hast du schon was vom St Mungo's gehört?“
„Nein, da kommt erst Ende des Monats Nachricht“, seufzte Ted. „Im Augenblick bin ich aber eher mit der Wohnungssuche in der Winkelgasse beschäftigt. Bill hat mir ein paar Tips gegeben.“
„Ach, hast du ihn getroffen?“ fragte Harry überrascht.
„Ich, ähm, war im Shell Cottage.“
„Um Bill um Rat zu fragen? Ich bin dein Pate, du kannst auch gerne zu mir kommen.“
Ted sah Harry listig an und erwiderte: „Schon, aber Bill arbeitet bei Gringotts und ist deshalb Geschäftsmann. Fleur ja auch. Oder kennst du dich mit Immobiliengeschäften aus?“
„Ähm, das nicht“, mußte Harry einräumen. „Aber es geht doch nur darum, eine Bude anzumieten. Nicht um Immobiliengeschäfte.“
„Die Anmietung einer Wohnung ist ein Immobiliengeschäft“, beharrte Ted. „Außerdem ist es so, daß in der Winkelgasse nicht unbedingt viel leersteht. Man muß schon wissen, was tatsächlich an Leerstand vorhanden ist. Wenn nämlich einer im Tagesprophet annonciert, dann kann man ihm sagen: 'Da und dort sind auch noch Wohnungen frei, die sehen so und so aus.' Damit verhindert man, daß man Mondpreise zahlen muß.“

Am Montag standen die Zaubertrankprüfungen an. Harry erinnerte sich, mit welch schlechtem Gefühl er an seine eigenen ZAG-Prüfungen in diesem Fach gegangen war. Dank Snapes altem Schulbuch und – er konnte es kaum zugeben – auch Snapes Unterricht war er ein guter Zaubertrankbrauer geworden, wobei die Aurorenausbildung und natürlich die Praxis das ihre dazu beigetragen hatten. Nun gehörte Harry zu den Prüfern, die sowohl für die theoretische wie für die praktische Prüfung eingeteilt waren.
Auch wenn die letzten beiden Jahre Zaubertrankunterricht ganz in Ordnung waren, beschlich Harry nicht gerade ein nostalgisches Gefühl, als er unten im Kerker war, wo er den Prüflingen zusah, wie sie ihre Zaubertränke zusammenrührten. Mehr war in diesem Fach für den aufsichtführenden Prüfer nicht zu tun. Nur der Fachprüfer würde sich später mit den Probefläschchen der Schüler beschäftigen müssen.

Harry mußte auch am Dienstag prüfen. Das Fach Pflege magischer Geschöpfe stand an. Vormittags mußte er nur für eine Stunde Aufsicht in der schriftlichen Prüfung führen. Am Nachmittag ging er den vertrauten Weg hinunter zu Hagrids Hütte. Der wartete dort schon sehr nervös.
„Hallo, Hagrid! Du hast immer noch mehr Prüfungsangst als deine Schüler, stimmt's?“ begrüßte ihn Harry launig.
„Sehr witzig, Harry. Mir macht was anderes Sorgen“, erwiderte Hagrid.
„Was denn?“
„Die UTZe. Weißt du, Minerva hatte so 'ne komische Idee...“
„Welche?“
Hagrid seufzte und zeigte hinüber zur Wiese vor dem Verbotenen Wald, wo die praktische Prüfung stattfinden sollte: „Sieh selbst.“
Zwischen den Bäumen stand, angekettet, ein silbergrauer Hippogreif. Harry war erfreut: „Seidenschnabel! Ich begrüße ihn mal.“
Schnell ging er hinüber und trat vor das Tier. Seidenschnabel sah seinen Herrn aufmerksam an. Harry schaute ihm direkt in die Augen und verbeugte sich dabei. Dann richtete er sich wieder auf. Seidenschnabel knickte mit den Vorderbeinen ein. Harry lächelte. Er kam näher und streichelte dem Tier das Gefieder neben dem scharfen, mächtigen Schnabel und am Hals.
„Na, Seidenschnabel? Schön, dich mal wiederzusehen. Geht's dir auch gut?“
Harry ließ von ihm ab und kehrte zu Hagrid zurück, neben dem sich schon die vier weiteren Prüfer eingefunden hatten, darunter auch Professor McGonagall.
„Ah – Mr Potter, Sie haben Seidenschnabel wiedererkannt? Sehr gut. Wir wollen mal sehen, wie die Siebtklässler damit umgehen. Sie haben doch Hippogreife im Unterricht durchgenommen, Hagrid?“
„Natürlich, Minerva. Aber seit dem Mist mit Malfoy bin ich vorsichtiger.“
Professor McGonagall hob die Augenbrauen und sagte nur: „Na...“
Harry erinnerte sich an sein letztes Hogwarts-Jahr: „Ich erinnere mich noch, daß die UTZ-Prüflinge früher auch auf Seidenschnabel geflogen sind. Zumindest Luna hat es getan.“
„Jaah, Luna Lovegood, die hatte ein ganz besonderes Händchen für phantastische Tierwesen, wahrscheinlich die beste Schülerin, die ich hatte“, schwärmte Hagrid.
„Heute heißt sie Luna Scamander“, bemerkte Harry.
„Ja, richtig, habe was von ihr und Rolf gelesen. Wann kommen denn ihre Kinder nach Hogwarts? Sind doch Zwillinge, oder?“ sagte Hagrid.
Harry überlegte: „Ich habe Luna zwar in den Osterferien besucht, als sie mit ihrer Familie bei Xenophilius Lovegood war, aber ich erinnere mich nicht mehr so genau... Die beiden dürften jetzt so ungefähr fünf, sechs, sieben Jahre alt sein... Dann kämen sie in vier bis sechs Jahren nach Hogwarts.“
„Da wir alle vollzählig sind, können wir die ersten Prüflinge herbitten“, unterbrach Professor McGonagall das Gespräch. „Hagrid, bei den Prüfungen dürfen keine Lehrer anwesend sein. Ich muß Sie bitten, sich entweder in Ihre Hütte zurückzuziehen oder woanders hinzugehen.“
„Ja, Minerva, ich geh' in meine Hütte“, sagte Hagrid und wandte sich auf den Stufen stehend noch einmal an Harry: „Du weißt, für eure Posteulen bin ich zuständig. Sag mir Bescheid, wenn du mit Albus die Hogwarts-Einkäufe machst. Ich werde mitkommen und ihm eine Eule schenken.“
„Okay, Hagrid.“
„Aber sag ihm nix!“
„Sicher, Hagrid.“
„Und Rose kriegt auch eine!“
„Das mußt du mit Ron und Hermione klarmachen.“
Hagrid ging in seine Hütte und schloß die Tür hinter sich. Da kamen auch schon die ersten Schüler heran. Harry hatte nur ZAG-Schüler zu prüfen und beschäftigte sich mit Knarlen, Bowtrucklen und dergleichen. Er konnte daher nur in den Wartezeiten bis zum nächsten Prüfling sehen, wie ein UTZ-Schüler sich vor Siedenschnabel verbeugte und ihn sogar reiten konnte. Thestrale standen nicht auf dem Prüfungsplan, was Harry schade fand, waren es doch Tiere, die er trotz ihrer Erscheinung und der Umstände, die zu ihrer Sichtbarkeit führten, sehr schätzte.

Während Harry am Mittwochvormittag bei der Aufsicht in den schriftlichen Prüfungen zur Astronomie half, hatte er am Nachmittag frei. Dann wurde nämlich Wahrsagen ausschließlich praktisch geprüft. Professor McGonagall wußte sehr genau, wie ungeeignet er dafür war. Auch sich selbst schätzte sie wohl so ein, denn auch sie nahm an diesem Nachmittag keine praktische Prüfung ab.
„Gehen wir runter nach Hogsmeade in die Drei Besen, Mr Potter“, schlug sie vor. „Heute nach dem Abendessen steht noch die praktische Prüfung in Astronomie an, dadurch wird die Nacht etwas kürzer für uns.“
„Einverstanden“, sagte Harry. „Ich frage mich sowieso, warum dieses Fach überhaupt im Juni praktisch geprüft werden muß. In Schottland wird es doch erst extrem spät und nur für kurze Zeit dunkel.“
„Wir haben nunmal im Juni die Prüfungen.“
„Ja, aber könnte man nicht abschichten? Also die praktsiche Astronomieprüfung nicht schon im April oder Mai machen?“
„Ich denke, die Tradition wird dagegen stehen. Gehen wir, Mr Potter?“
Sie stapften los durch das Tor mit den geflügelten Ebern die Straße hinunter nach Hogsmeade. Unterwegs fragte Harry: „Professor, haben Sie sich schon gut eingelebt in die Tätigkeit als Kommissionsmitglied? Und vor allem als Kommissionsvorsitzende?“
„Mr Potter, ich muß gestehen, daß das eine Umstellung für mich war“, antwortete Professor McGonagall. „Ich bin es nicht gewohnt, in Hogwarts von allem isoliert zu sein. Andererseits erhalte ich einen Einblick in das Niveau, und das ist erfreulich gut.“
Sie kamen in Hogsmeade an. Wie nicht anders zu erwarten, steuerten sie die Drei Besen an. Mehrere Tische waren frei, da es mitten in der Woche war. Harry und Professor McGonagall setzten sich an einen Tisch in der Nähe eines Fensters. Hannah kam herbei und sagte erfreut: „Hallo, Harry – oh, und guten Tag, Professor McGonagall – was darf ich bringen?“
„Ein Goldlackwasser, wie üblich“, sagte Professor McGonagall.
„Ein Butterbier“, sagte Harry.
Noch bevor Hannah das Gewünschte bringen konnte, gesellte sich ein weiterer Gast an den Tisch.
„Minerva, Mr Potter, wenn es recht ist...“, piepste Professor Flitwick.
„Aber gerne doch, Filius“, sagte Professor McGonagall.
Der kleine Zauberer kletterte auf den freien Stuhl. Hannah kam an den Tisch und sagte: „Guten Tag, Professor Flitwick. Moment, ich nehme gleich Ihre Bestellung auf. Professor McGonagall, hier ist ihr Goldlackwasser, Harry, hier ist dein Butterbier. Was darf es sein, Professor Flitwick?“
„Ach, nur ein Glas Elfenwein.“
„Kommt sofort.“
Harry öffnete seine Flasche Butterbier, wartete aber, bis Hannah mit Professor Flitwicks Getränk kam.
„Die Sommerferien sind schon in Sichtweite“, seufzte der kleine stellvertretende Schulleiter. „Für mich sind sie ja kürzer, denn es ist meine Aufgabe, die Briefe an die Schüler rechtzeitig vor dem ersten September zu versenden. Und natürlich müssen die Prüfungszeugnisse für die ZAGs versandt werden.“
„Ich muß noch die Kommissionmitglieder anhalten, ihre UTZ-Korrekturen so zügig durchzuführen, daß die Abgänger ihre Zeugnisse zum Schuljahresende erhalten“, bemerkte Professor McGonagall.
„Mein Zweitältester kommt im nächsten Schuljahr auch nach Hogwarts“, teilte Harry mehr seinem Butterbier als den beiden Tischgenossen mit. „Aber vorher fahren wir nach Frankreich an die Atlantikküste.“
„Wie schön, da war ich mal“, sagte Professor Flitwick. „In Saint-Martin-sur-Mer. Ganz reizendes Hotel, direkt am Strand. Vor dem Hotel liegt schon der Sand. Oho, welch hohen Besuch erhalten wir denn da?“
Harry blickte zur Tür. Eine große dunkle Gestalt war erschienen. Ein goldener Ohrring blitzte auf. Harry hob die Hand, die Gestalt kam näher.
„Ah – alle schön versammelt. Minerva, Harry, Filius, guten Tag“, sagte Kingsley Shacklebolt, und alle im Lokal sahen zum Zaubereiminister herüber.
„Hallo, Kingsley. Was führt dich nach Hogsmeade?“ fragte Harry.
„Nichts besonderes, Harry. Ein bißchen Nähe zur magischen Bevölkerung ist doch die erste Pflicht eines Zaubereiministers“, sagte Kingsley und wandte sich an Hannah, die am Tisch erschienen war: „Auch bin Butterbier, bitte.“
„Wir genießen unseren freien Nachmittag, bevor es in der Nacht an die Astronomieprüfungen geht, Kingsley“, sagte Professor McGonagall.
„Jaah, eine wichtige Aufgabe. Freut mich, daß Sie so gut in Ihre Rolle hineingefunden haben, Minerva. Ah – mein Amtsvorgänger, wenn auch nicht direkt.“
Harry schaute wieder zur Tür, wo unverkennbar ein Nadelstreifenumhang und ein limonengrüner Bowler erschienen waren. Er wußte, daß es einfach die Höflichkeit gebot, wenn der amtierende Zaubereiminister den ehemaligen an den Tisch bat. Trotzdem behagte Harry das nicht. Kingsley stand auf und führte Fudge herbei. Der sagte nur „guten Tag“ und warf speziell Harry einen langen Blick zu. Dann setzte er sich.
„Was führt Sie denn hierher, Cornelius?“ fragte Kingsley leutselig.
„Ach, was soll ich denn sonst tun?“ erwiderte er. „Nun, Harry, Sie sind hier nicht zufällig auf der Jagd nach Schwarzmagiern?“
„Nein, ich gehöre der Prüfungskommission für die ZAGs und UTZe an“, sagte Harry.
„Tja, ich weiß noch, wie ich Sie das erste Mal gesehen habe. Ein eher niedlicher Dreizehnjähriger waren Sie damals. Und ziemlich verwirrt und ängstlich, wie sie da aus dem Fahrenden Ritter kamen. Jaja... Natürlich weiß ich aus Ihrer Biografie, daß Sie mich schon erheblich vorher gesehen haben, damals unter dem Tarnumhang versteckt in Hagrids Hütte. Grundgütiger, wenn man bedenkt, was Ihnen Dumbledore damals alles hat durchgehen lassen.“
„Nun, es war weder zum Schaden von Hogwarts noch der magischen Gemeinschaft“, warf Professor McGonagall spitz ein.
„Ich gebe ja zu, daß ich damals in Sachen Du-weißt-schon-wer auf das falsche Pferd gesetzt habe. Und dann war es zu spät. Na, und Harry hat leider nicht die Größe aufgebracht,...“
„Ich habe Ihren Auftritt im Schulleiterbüro und vor allem Umbridge leider so schlecht vergessen können“, erwiderte Harry.
„Die Frage ist doch, ob es zur Machtübernahme von Du-weißt-schon-wem überhaupt gekommen wäre, wenn wir unsere Kräfte gebündelt hätten. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, Harry. Dumbledore hatte seine eigenen Pläne, und er hat auch Sie ausgenutzt.“
Professor McGonagall wollte aufbrausen, doch Harry gab zu: „Ja, Dumbledore mochte vielleicht das Größere Wohl im Auge gehabt haben, aber seine Mittel waren nicht immer in Ordnung.“

Nach Einbruch der Dunkelheit fand sich Harry mit den anderen Prüfern und den Prüflingen auf dem Astronomieturm ein, jenem historischem Boden, wo Snape einst Dumbledore getötet hatte. Es wurde wie immer die in gewisser Weise anstrengenste Prüfung. Für Harry gab es nichts anders zu tun, als aufpassen, daß sich niemand mit seinem Nachbarn unterhielt. Außerdem wollte er um diese Zeit lieber im Bett liegen und schlafen.

Der Donnerstag wurde auch nicht spannender. In der Geschichtsprüfung Aufsicht zu führen, war mindestens so langweilig, wie sie zu schreiben. Dafür hatte Harry am Nachmittag frei und konnte sich der Korrektur der schriftlichen Arbeiten in Verteidigung gegen die dunklen Künste widmen. Am Abend brachte er sie der Co-Korrektorin – und das war Professor McGonagall. Am Freitagmorgen erhielt Harry die Arbeiten in Zaubertränke zur Zweitkorrektur. Am Abend konnte er sie Professor McGonagall aushändigen, die sämtliche Ergebnisse auszuwerten und zumindest die UTZ-Ergebnisse noch vor Schuljahresende an Hogwarts zu melden hatte mit den entsprechenden Zeugnissen. Harry war jedenfalls froh, in das große alte Ministeriumsauto steigen und nach London zurückfahren zu können.

Harry hatte nicht nur seine Familie um sich, auch Ted kam über das Wochenende. Dieser barst vor Neuigkeiten: „Harry! Stell dir vor! Sie haben mich genommen!“
„Du meinst: Im St Mungo's? Das ist ja super!“ freute sich Harry und umarmte sein Patenkind.
„Ja, als Heiler in Ausbildung“, sagte Ted.
„Ich freue mich für Dich!“ sagte Ginny und umarmte Ted ebenfalls.
Albus und Lily, die die Umarmerei sahen, wollten nicht zurückstehen, obwohl sie nicht allzu genau wußten, worum es ging. Endlich wurde Ted in Ruhe gelassen und berichtete: „Der Lehrgang fängt am ersten September an. Lustig, nicht? Der erste September scheint in der Zauberwelt ein wichtiges Anfangsdatum zu sein.“
„Stimmt, die Aurorenausbildung beginnt auch immer am ersten September“, bestätigte Harry.
„Jedenfalls werde ich zuerst in der Notfallheilmagie unterrichtet. Also Verletzungen und so etwas. Die haben dort gesagt, daß ihr Auroren auch so einen Kurs absolvieren müßt?“ fuhr Ted fort.
„Natürlich. Schließlich haben wir mit Dingen zu tun, die mit Verletzungen einhergehen können.“
Ted lehnte sich zurück, holte Luft und sagte: „Und dann habe ich noch etwas zu verkünden. Ich habe eine Bude! In der Winkelgasse.“
„Klasse! Was denn für eine?“ wollte Ginny wissen.
„Nicht groß“, räumte Ted ein. „Ein Zimmer, ein Bad und eine kleine Küche. Aber mehr brauche ich noch nicht.“
„Wir helfen dir selbstverständlich beim Einrichten“, bot Harry an. „Und falls du Möbel brauchst...“
„Und wir kommen gucken!“ verlangte Albus.
„Nein, noch nicht“, wehrte Ted ab. „Also, Möbel habe ich ja, und so groß ist es nicht. Ich nehme die, die ich bei Grandma habe. Außerdem beginnt der Mietvertrag erst am 15. August. Habe ich extra so gelegt, damit ich mit euch mitfahren kann.“


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