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Die Aurorenzentrale - Es weihnachtet sehr

von Krabbentaucher

Der Weihnachtstag war angebrochen, Harrys Elfen hatten diskret dafür gesorgt, daß seine Kinder ihre Geschenke am Morgen auf dem Fußende ihrer Betten vorfanden. James hatte unter anderem ein Buch über Quidditch-Taktiken bekommen und den von ihm so heiß gewünschten tragbaren Sumpf aus dem Scherzartikelladen seiner Onkel nicht bekommen. Natürlich hatte jedes der Kinder den obligatorischen Weasley-Pullover erhalten. Darin sahen sie sehr niedlich aus, als sie am Frühstückstisch saßen. James murrte, während er seinen Speck aß: „Ich habe mir einen tragbaren Sumpf gewünscht.“
Ginny belehrte ihn: „Wünschen kann man sich ja alles, aber ob man es bekommt, das ist eine andere Frage.“
„So teuer ist er nun wirklich nicht“, beharrte James.
„Aber in Hogwarts verboten, und hier im Haus will ich sowas auch nicht haben“, wies ihn Harry zurecht.
„Ja, aber alle anderen Scherzartikel sind auch verboten und keiner schert sich drum“, beharrte James.
„Der Sumpf ist aber schon ein härteres Kaliber“, sagte Ginny.
„Jaah, ihr tut immer so, als ob ihr früher ganz brav gewesen wärt“, sagte James. „Dabei hat Onkel George erzählt, daß du sogar eine Spezialkarte hast, Dad.“
Harry tat ganz arglos: „Was denn für eine Spezialkarte?“
„Ein Spezialkarte zum Streichespielen. Auf der man sehen kann, wer wo ist in Hogwarts. Und du hast sie auch dauernd benutzt. Nur mir gibst du sie nicht, das ist ungerecht.“
„Vielleicht habe ich sie auch gar nicht mehr?“
James schnaubte. Er glaubte seinem Vater offensichtlich nicht. Mit Recht, denn die Karte des Rumtreibers ruhte in einer Schreibtischschublade im Arbeitszimmer.
„Heute kommt Teddy!“ verkündete Lily und wechselte damit das Thema.
„Endlich, der war doch so weit weg“, stimmte Albus zu.
Ginny lächelte: „Nun mal halblang, er war jedenfalls nicht länger weg als sonst auch. Als er noch zur Schule ging, war er doch auch nur im Sommer und zu Weihnachten zu Besuch. Und zu Ostern.“
„Ja, aber er war weit weg und es ist gut, daß er kommt“, beharrte Lily.
„Außerdem könnte es sein, daß er Ostern nicht kommt“, gab Harry zu bedenken, der sich auf sein Patenkind ebenso freute wie seine Kinder, „immerhin setzt er nach Weihnachten seine Weltreise fort.“
„Charlie kommt auch noch, Hagrid auch und natürlich Ron mit Hermione und Rose und Hugo“, zählte Ginny auf. „Ron und Familie sogar über Nacht.“
„Nach Weihnachten wollte dann noch Neville mit Hannah kommen. Dieses Jahr fällt schließlich der Besuch bei Dudley aus“, sagte Harry.
„Prof-, ähm, Neville kommt? Der verfolgt mich wohl bis nach Hause“, sagte James.
„Magst du ihn nicht?“ wunderte sich Harry.
„Doch, war nur ein Witz. Neville ist wenigstens ein Lehrer, der weiß, was draußen los ist. Der hat noch richtig mitgekämpft in der Schlacht von Hogwarts. Und er war bei dir von Anfang dabei. Vor kurzem hat er uns diese Münze von Dumbledores Armee gezeigt, mit der ihr euch verständigt habt“, sagte James.
„Ja, war eine spannende Zeit“, seufzte Harry.
„Bin leider zu spät geboren“, seufzte James. „Das hätte ich gerne miterlebt.“
„Glaub mir, James, es ist besser, daß du heutzutage nach Hogwarts gehst“, sagte Harry. „So lustig ist es nicht, wenn dir jemand nach dem Leben trachtet.“
Toby unterbrach das Gespräch, indem er nähertrat und sich besonders tief vor Harry verbeugte, während Tinky etwas abseits stand.
„Wenn der Meister und seine Familie heute bitte darauf achten wollen, daß sie nicht zu lange frühstücken... Tinky und Toby müssen das festliche Essen für heute Abend vorbereiten und brauchen den Platz in der Küche.“
„Ihr habt doch schon gestern rumgerödelt wie die Irren“, warf Harry ein.
Toby setzte einen strengen Gesichtsausdruck auf, was bei einem Hauselfen immer etwas seltsam wirkte. „Tinky und Toby bemühen sich, nicht wie Irre zu erscheinen und auch nicht rumzurödeln. Gestern haben sie nur einige Speisen vorbereitet. Heute müssen sie die Komposition mit raffinierten Zutaten und Saucen vollenden, Meister.“
„Ja, ist gut, wir sind gleich fertig“, gab Harry nach. „Ich will euch die Gelegenheit nicht vermiesen, mal richtig eure Kochkünste zu demonstrieren.“
„Tinky und Toby hätten da noch eine Bitte“, sagte Toby.
„Ja?“
„Den Mittagsimbiß, den Tinky und Toby zubereiten, mögen die Herrschaften bitte entgegen der sonstigen Übung im Speisezimmer einnehmen, damit in der Küche alles frei ist.“
„Okay, machen wir. Kurz vor Mittag kommt Teddy. Bitte denkt dran, wenn ihr das Mittagessen zubereitet.“

Ted war braungebrannt und wirkte wesentlich reifer und erwachsener, als er von Tinky mit der Mitteilung „Herr, das Patenkind ist soeben in der Küche aus dem Kamin gestiegen“ in den Salon geführt wurde.
„Teddy, schön dich wohlbehalten wieder hier zu haben!“ freute sich Harry und umarmte sein Patenkind. „Du hast aber ganz schön viel Sonne abbekommen.“
„Ähm – ja, habe ich. Afrika ist ziemlich sonnig, so im großen und ganzen“, nuschelte Ted verlegen. „Und Asien hin und wieder auch. Aber jetzt zuletzt in Rußland war es doch schon ganz schön kalt und winterlich.“
Die Kinder kamen angehüpft und bestürmten Ted: „Teddy! Teddy! Teddy!“
Sie umklammerten ihn und zerrten an ihm herum, denn jeder wollte ihn für sich haben, bis Ginny donnerte: „Jetzt laßt doch mal Teddy in Ruhe! Der arme Junge weiß doch gar nicht, wie ihm geschieht!“
Harry forderte Ted auf: „Erzähl doch mal, wie war es denn?“
Ted seufzte.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Waren ja immerhin so etwa viereinhalb Monate oder so. Was ich aber faszinierend fand, war...“
Weiter kam er nicht, denn Tinky trat in den Salon und schlug gegen den Gong.
„Herrschaften, der kleine Mittagsimbiß ist bereitet. Er steht im Speisezimmer bereit.“
„Okay, danke, Tinky“, sagte Harry. „Gehen wir runter, dann kannst du uns dort erzählen, was dich fasziniert hat.“
Im Speisezimmer hatten die Hauselfen eingedeckt, wenn auch nicht ganz so festlich, wie es am Abend werden würde. Der kleine Mittagsimbiß stellte sich als eine große Platte mit Pasteten, eine Suppenterrine und einigen Eclairs heraus.
„Ein paar Sandwiches hätten es auch getan“, seufzte Harry.
Nachdem sich jeder aufgetan hatte, setzte Ted seinen Bericht fort: „Also, mich fasziniert, daß nicht in allen Gemeinschaften das Geheimhaltungsabkommen praktiziert wird. Bei den Buschleuten in der Kalahari jedenfalls ist der Zauberer der Medizinmann, und jeder weiß von seiner Zauberkraft. Für die ist es auch nicht ungewöhnlich oder so. Nur Zauberstäbe kennen sie nicht, dafür zaubern sie über Beschwörungen und magische Kräuter und so. Echt interessant. Ich habe da auch so eine Art Wasserfindungszauber kennengelernt, aber den werde ich in England wohl eher nicht brauchen.“
Wie um Ted zu bestätigen, prasselte in diesem Moment der Regen an das Fenster. Die Weihnachtszeit in diesem Jahr hatte einfach kein weihnachtliches Wetter. Harry meinte: „Ja, aber die leben doch auch nicht mehr so isoliert, meine ich. Sind die nicht schon modern geworden? Oder jedenfalls von der Zivilisation überrannt?“
Ted runzelte leicht die Stirn als er weitersprach.
„Ja, viele Buschleute sitzen da ziemlich zwischen den Stühlen. Die geben auch nichts mehr auf Medizinmänner und Magie. Aber weil sie immer noch ein wenig als Menschen zweiter Klasse gelten, gibt es kaum einen weißen Muggel, der ihnen Geschichten von echten Magiern abkaufen würde. Es gibt immer weniger traditionell lebende Buschleute. Aber die leben im Schnitt zufriedener als die modernisierten, habe ich den Eindruck.“
„So im Baströckchen, nicht wahr?“ fragte Ginny.
„Nicht mal“, sagte Ted. „Die tragen nur so ganz knappe Tüchlein, höchstens aber Lendentücher. Die Frauen meistens auch nicht mehr. Wie gesagt, wenn sie traditionell leben. Die Zauberer übrigens auch.“
„Und was hattest du an?“ fragte James neugierig.
„Kein Tüchlein“, beschied ihm Ted. „Normal eben. Also normal für uns.“
Ted hatte noch einiges zu erzählen, aber die Elfen erschienen und wiesen darauf hin, daß sie nicht nur abräumen und saubermachen, sondern für das festliche Abendessen eindecken mußten.
„Und wenn die Herrschaften sich entschließen, sich in den Salon zu begeben, mögen sie bitte darauf achten, daß Tinky und Toby dort bereits alles für die Teestunde bereitet haben, zu der die Eheleute Weasley mit Kindern und Mr Charlie Weasley erscheinen wollten“, ergänzte Toby.
„Okay, wir versuchen, uns zu benehmen“, sagte Harry ironisch.
Die Kinder aber entschieden, daß Harry und Ginny Ted genug in Anspruch genommen hatten und schleppten ihn hoch in ihre Zimmer. Harry und Ginny blieben allein zurück und stiegen die Treppe hoch. Im Salon stand tatsächlich alles für eine vollständige Teestunde bereit, sofern es nicht wie etwa Schlagsahne frisch zubereitet werden mußte. Der große Weihnachtsbaum stand in der Ecke. Harry zückte seinen Zauberstab und entzündete mit einem Schlenker die Kerzen.
„Sieht wirklich sehr schön aus“, sagte er.
„Und Tinky und Toby haben einige Dekorationsfehler der Kinder korrigiert“, stellte Ginny fest.
James, Albus und Lily hatten ohnedies nur die unteren Partien des Baumes geschmückt, der von Hagrid geschickt und durch den Fahrenden Ritter nicht ohne ein paar giftige Bemerkungen von Stan Shunpike ausgeliefert worden war, der etwas von der Bestimmung des Fahrenden Ritters zum Personenverkehr statt zum Transport riesenhafter Bäume gemurmelt hatte. Die oberen zwei Drittel hatten Tinky und Toby allein geschmückt und dafür gesorgt, daß der exquisite Black'sche Weihnachtsbaumschmuck durch die Kerzen auch gut zur Geltung kam.
„Okay, wollen wir mal nicht die Kerzen verschwenden“, sagte Harry und löschte sie mit einem weiteren Zauberstabschlenker.
Mit einem Revelio-Zauber überprüfte er noch, ob der Hagrid zugedachte Sessel auch magisch verstärkt war, dann schlug er vor, in sein Arbeitszimmer zu gehen. Dort setzten sie sich hin. Ginny seufzte erleichtert: „Jetzt haben wir dank Teddy erstmal Ruhe.“
„Ja, armer Teddy, aber die Kinder mögen ihn nunmal sehr“, sagte Harry. „James auf jeden Fall mehr als noch im letzten Schuljahr, denn jetzt ist Teddy kein Schulsprecher mehr.“
Plötzlich meldete sich eine Stimme: „Hier wird über die Schule gesprochen? An Weihnachten?“
Harry und Ginny sahen auf. In seinem Bild war Phineas Nigellus erschienen und zwirbelte seinen Bart.
„Guten Tag, Professor Black“, sagten beide höflich.
„Guten Tag und frohe Weihnachten, möchte ich sagen“, erwiderte Phineas Nigellus.
„Ja, frohe Weihnachten natürlich auch“, fügte Harry hinzu. „Wie ist es in Hogwarts?“
Phineas Nigellus antwortete listig: „Wohltuend ruhig, seit Ihr Sohn in die Ferien gefahren ist.“
Harry wollte das übergehen, doch Ginny sagte: „Dafür werden Sie in einem guten halben Jahr – genaugenommen in knapp neun Monaten – Albus Severus dazubekommen.“
Der ehemalige Schulleiter hob theatralisch abwehrend die Hände.
„Grundgütiger! Wir haben schon drei Weasleys und einen Potter! Und dann noch einen! Was meinen Sie, was das für Verheerungen mit sich bringen wird. Professor Snape ist ohnehin der Meinung, daß Potters in Hogwarts immer nur für Durcheinander und Ablenkung vom Unterricht gesorgt haben, da mache Ihr Vater, Mr Potter, keine Ausnahme und habe die unrühmliche Tradition sogar begründet. Aber bitte verstehen Sie das nicht falsch: Das ist die Meinung von Professor Snape, die ich hier nur wiedergebe.“
„Wir können ja nach Weihnachten mit Neville darüber sprechen. Dann wollte er nämlich uns besuchen kommen“, sagte Harry.
„Ah ja, Professor Longbottom. Mut sicher, auch ein ganz hervorragender Kräuterkundler, aber sonst leider ziemlich tollpatschig. Die Schüler mögen ihn trotzdem – oder gerade deswegen.“ Phineas Nigellus zuckte mit den Schultern. „Ich habe Schüler sowieso nie verstanden.“
„Neville tut das sicher viel besser“, bemerkte Harry trocken.
Phineas Nigellus hob eine Augenbraue. Dann sagte er: „Nun, ich werde dann in das Büro der Schulleiterin zurückkehren. Im Gegensatz zu Professor Longbottom, der es vorzieht, über die Feiertage zu kellnern, befindet sich Professor Sprout in der Schule. Auf wiedersehen.“
Er verschwand aus dem Bild, noch während Harry und Ginny den Abschiedsgruß erwiderten. Harry wollte gerade etwas darüber sagen, wie nett er Phineas Nigellus mit dessen herzlicher Art finde, da klingelte es an der Tür.
„Das werden sie sein“, sagte Ginny und stand auf.
Harry folgte ihr, als sie das Büro verließ und in die Empfangshalle hinunterging.

Es waren aber nicht Ron und Hermione, sondern Charlie. Er wirkte, als sei er nur wenig älter geworden. Er war noch immer sonnengebräunt und wettergegerbt. Erst jetzt fiel Harry wieder auf, daß sein Schwager kleiner war als er.
„Ach, Charlie, schön, dich mal wieder zu sehen!“ sagte Ginny und umarmte ihren Bruder.
„Schön, euch wieder zu sehen“, erwiderte Charlie. „Mum und Dad sind vor kurzem abgereist, da bin ich mal eben schnell appariert.“
„Wenn du den Kamin genommen hättest, wärst du nicht naß geworden“, stellte Harry fest.
„Hätte ich auch getan, wenn ich gewußte hätte, daß das Wetter in London derart mies ist“, räumte Charlie ein. „Na, da werden Mum und Dad sich ganz schön ärgern. Sie wollten nämlich vor den Tropfenden Kessel apparieren und von dort aus in die Winkelgasse gelangen.“
„Dann wird nicht nur der Kessel tropfen“, meinte Ginny. „Komm hoch in den Salon. Wie war dein Geburtstag? Der ist doch erst knapp zwei Wochen her.“
„Herzlichen Glückwunsch nachträglich“, sagte Harry schnell und rechnete nach.
Charlie dürfte 44 Jahre alt geworden sein, wirkte aber immer noch irgendwie jungenhaft.
„Danke. Ja, war ganz nett. Wir haben im Reservat in der Hütte zusammengehockt und ein paar Steaks gegrillt.“
Sie stapften die Treppe zum ersten Stock hoch, wo sich der Salon befand. Harry hielt inne und rief zum zweiten Stock hoch: „James! Albus! Lily! Teddy! Kommt runter, Charlie ist da!“
Im Salon begutachtete Charlie das Gedeck für die Teestunde: „Ah – Brötchen und Marmelade und so etwas.“
„Für gleich, Ron und Hermione wollten auch kommen“, sagte Ginny.
„Hagrid doch auch?“ erkundigte sich Charlie verwundert.
„Der kommt erst am Abend“, sagte Harry. „Mit dem Fahrenden Ritter. Ich weiß nicht, wann genau. Die Leute vom Fahrenden Ritter sind nicht so besonders gut auf ihn zu sprechen, seit er den großen Baum da mit dem Fahrenden Ritter zu uns geschickt hat.“
Charlie sah zu dem Baum hinüber und grinste: „Na, solange er keinen Drachen mitnimmt...“
Die Kinder und Ted betraten den Salon. Es war deutlich, daß sie sich nicht richtig an Charlie erinnerten. Sie sagten nur ganz knapp „Tag“ und beäugten ihn neugierig. Harry stellte seine Kinder vor: „Der Größere da ist James, der Kleinere Albus und das Mädchen ist Lily. Und der junge Mann hier ist mein Patenkind: Teddy.“
Charlie begrüßte noch einmal jeden einzelnen. Harry korrigierte sich, nachdem er den etwas säuerlichen Blick von Ted aufgefangen hatte: „Das ist Theodore Remus Lupin, genannt Ted oder eben Teddy.“
„Ah – ich habe in Erinnerung, daß James in Gryffindor ist und als Jäger spielt“, sagte Charlie. „Und du, Ted?“
„Ich, ähm, habe nie Quidditch gespielt. Aber ich bin jetzt sowieso mit der Schule fertig und mache gerade eine Weltreise“, antwortete Ted etwas befangen.
Charlie grinste.
„Na, besonders weit bist du ja nicht gekommen, wie ich sehe.“
Ted erklärte es: „Ich habe die Reise nur unterbrochen. Afrika und Asien habe ich hinter mir, im neuen Jahr breche ich nach Amerika auf. Ich interessiere mich vor allem für Heilverfahren, weil ich mal Heiler werden will.“
„Amerika...“, murmelte Charlie. „Weißt du übrigens, daß Amerika nach einem Muggel benannt wurde?“
Ted blinzelte verwirrt.
„Nach einem Muggel oder von Muggeln? Von Muggeln würde mich nicht überraschen, die benennen doch immer alles. Aber nach einem einzigen Muggel?“
„Ja, nach einem gewissen Amerigo Vespucci. Frag mich nicht, was der gemacht hat“, sagte Charlie. „Aber wenn du auf Weltreise bist und dich für Heilverfahren interessierst – warum kommst du mich nicht mal in Rumänien besuchen? Ich arbeite in einem Drachenreservat, da studieren wir auch Verletzungen und Heilverfahren, die mit Drachenzeugs zusammenhängen. Du weißt schon: Brandwunden, Drachenpocken, Vergiftungen durch Drachenfleisch und so weiter.“
„Hm – hört sich interessant an“, räumte Ted ein. „Ich überlege sowieso, ob ich in Amerika nicht mal ein Reservat anschaue, wo sie Peruanische Viperzähne halten. Soll irgendwo in den Kordilleren sein.“
„Ja, die müssen dort aber sehr vorsichtig sein und die Geburtenrate genau kontrollieren. Der Peruanische Viperzahn ist zwar der kleinste Drache, aber er ist beweglich und jagt und ernährt sich am liebsten von Menschen, auch wenn er andere größere Säugetiere sehr gut fressen kann.“
An der Haustür schellte es erneut.
„Dieses Mal werden sie es aber sein“, sagte Ginny und trat an das Fenster des Salons, um nach unten auf den Platz zu gucken. „Ja, das sind sie. Da unten steht ihr Auto.“

Toby hatte die Weasley-Familie aus Ipswich bereits eingelassen und schleppte schon das Gepäck hoch, als Harry die Treppe hinunterging.
„Die Schwippschwägerin des Meisters hat gesagt, Toby solle sich mit dem Gepäck nicht so anstellen, sie mache das auch selbst“, keuchte der Hauself im Vorbeigehen mit äußerst vorwurfsvoller Stimme.
Harry lächelte still vor sich hin und ging weiter nach unten.
„Hallo, Ron, Hermione, Rose und Hugo! Gute Fahrt gehabt?“ begrüßte er seine Gäste.
„Sehen wir so aus?“ entgegnete Ron, der nasse Haare hatte.
„Ah – das Wetter ist also immer noch schlecht“, stellte Harry fest. „Und da war die Fahrt wahrscheinlich anstrengend.“
„Du sagst es“, bestätigte Hermione. „Zumal sich Ron vom Besserwissen aufs Nachfragen und Unterrichtetwerdenwollen verlegt hat.“
Ron protestierte: „He! Schließlich gehe ich bald in die Fahrschule. Da ist es doch besser, wenn ich schon was weiß. Und wenn du dich erinnern würdest: Du hast doch gewollt, daß ich den Muggelführerschein mache.“
„Ja, Ron, aber es gibt für alles eine Zeit, und die ist nicht gekommen, wenn man durch strömenden Regen mit Aquaplaninggefahr fährt“, wies ihn Hermione zurecht.
„Hört auf zu zanken“, unterbrach sie Harry. „Kommt hoch in den Salon, Teddy ist schon da. Und Charlie auch.“
„Au ja! Teddy!“ freute sich Rose und lief, gefolgt von Hugo, die Treppe hoch.
Die Erwachsenen folgten mit einigem Abstand.
Im Salon war die Begrüßung zwischen Ron und Charlie besonders herzlich. Auch Ron hatte seinen älteren Bruder lange nicht gesehen. Harry stellte fest, daß seine Kinder sich inzwischen ganz gut mit ihrem Onkel aus Rumänien angefreundet hatten, was er auch darauf zurückführte, daß sie einen Drachenbändiger einfach cool fanden. Rose und Hugo waren dagegen zunächst noch etwas zurückhaltend.
„Erzählt doch mal von eurem Abenteuer mit dem Becher“, forderte Charlie. „Ab und zu bekomme ich den Tagespropheten auch in Rumänien. Und so ganz weit nördlich, das würde mich schon interessieren.“
Harry holte die Fotos. Ron maulte: „Ich habe keine Fotos, außer die, die Ginny im Tagespropheten veröffentlicht hat. Wieso hast du mir nicht Bescheid gegeben, daß du noch mehr hast?“
„Oh, entschuldige“, sagte Harry peinlich berührt. „Ich kann dir den ganzen Satz kopieren, dann kannst du ihn mitnehmen, okay?“
„Hm, ja, gut.“
Harry zückte seinen Zauberstab und fertigte eine magische Kopie der Bilder an. Doch bevor alle sich auf die Bilder stürzen konnten, kam Tinky herein und stellte fest: „Nachdem die Gäste nunmehr vollzählig sind, kann mit der Teestunde begonnen werden. Toby und Tinky werden jetzt auftragen.“
Toby kam herein und trug zwei große Kannen Tee herein, aus der er Tee in die Tassen einfüllte. Tinky hatte die Schlagsahne offenbar schon vor ihrem Auftritt draußen vor der Tür abgestellt. Jedenfalls war sie nur kurz vor die Tür gegangen, um mit einer großen Schüssel zurückzukehren. Danach zogen sich die beiden Hauselfen zurück, während die Familie Potter und ihre Gäste sich über die aufgefahrenen Köstlichkeiten hermachten.
„Denkt dran, daß es noch ein umfangreiches Abendessen gibt“, mahnte Ginny, „eßt nicht zu viel.“
Harry stimmte zu: „Die Hauselfen rumoren schon ziemlich lange in der Küche herum. Wehe, wenn etwas zurückgeht...“
Da Harry etwas dagegen hatte, die Fotos während der Teestunde herumzureichen, ließ sich Charlie von James berichten, wie die Quidditch-Spiele der ersten Runde verlaufen waren. Wie sich herausstellte, war, wie Harry bereits vermutet hatte, der Sieg über Slytherin keineswegs so grandios gewesen, wie es in James' Briefen vom Herbst geklungen hatte. Vielmehr war Hufflepuff Führender der Hausmeisterschaft.
Erst als die Brötchen, Kuchen und anderen Dinge vertilgt waren und die Hauselfen abgeräumt hatten, legte Harry noch einmal die Fotos auf den Tisch. Gemeinsam mit Ron berichtete er, was sie erlebt hatten. Charlie, Hermione, Rose und Hugo schauten sich die Bilder naturgemäß genauer an, da sie sie noch nicht kannten.
„Das ist aber komisch, daß sich die Bilder gar nicht bewegen“, wunderte sich Charlie.
„Das sind Muggelbilder, die bewegen sich nicht“, unterrichtete ihn Ron.
Harry ergänzte: „Ich bitte, das nicht breitzutreten: Einer der Teilnehmer war ein Muggel, den wir zur Tarnung der Sache brauchten. Der hat die Fotos geschossen.“

Am Abend klingelte es erneut an der Haustür. Harry ging hinunter und sah, wie Toby die Tür öffnete und etwas Riesiges, Haariges, Wildes und verboten Dickes tropfend eintrat.
„Boah, ein Mistwetter ist das!“ donnerte Hagrid.
„Guten Abend, Hagrid!“, rief Harr erfreut.
„Hallo, Harry! Soll ich raufkommen?“
„Ja, komm in den Salon. Charlie ist auch schon da, und Ron und Hermione mit ihrer Rasselbande auch.“
„Ich lege gerade noch meinen Mantel ab“, verkündete Hagrid und ließ seinen nassen Maulwurffellmantel zu Boden gleiten, wobei er Toby versehentlich darunter begrub.
Dann schritt er die Treppe hoch. Im Salon wurde er mit großem Hallo begrüßt. Auch Hagrid freute sich, alle wiederzusehen.
„Hagrid! Hagrid! Ich komme nächstes Jahr nach Hogwarts!“ verkündete Albus.
„Ich auch!“ schloß sich Rose an.
„Ich bin schon längst da“, bemerkte James.
„Das ist unübersehbar, James“, sagte Hagrid. „Du stellst ja auch genug an. Machst deinem Großvater alle Ehre.“
Harry meinte säuerlich: „Na, hoffentlich schadet das seiner Ausbildung nicht. Ich mache mir da manchmal Sorgen.“
„Musses nich“, versetzte Hagrid, „du warst ja auch nicht immer artig, und trotzdem hat es dir nicht geschadet.“
Harry zischte vorwurfsvoll: „Hagrid!“
Doch James hatte das schon mitbekommen: „Was hat Dad denn alles angestellt? Mir gegenüber tut er immer so, als sei nichts gewesen. Vielleicht kann ich einige seiner Streiche wiederholen?“
Charlie schaltete sich ein: „Jedenfalls hat er zusammen mit Hermione einen jungen Drachen nachts durch das Schloß auf den Astronomieturm getragen, und das noch ganz zu Anfang, wenn ich mich recht erinnere.“
„Aber wenn ich was gemacht habe, dann immer nur, weil ich... ähm...“, setzte Harry an.
„Weil du die magische Gemeinschaft retten mußtest“, half ihm Ginny. „Damit warst du ja in mehr oder weniger jedem Jahr beschäftigt.“
Das Thema konnte zu Harrys Erleichterung nicht vertieft werden, denn einer der Elfen schlug den Gong.

Das Speisezimmer schimmerte festlich im Kerzenglanz, der sich im silbernen Besteck, dem silbernen Tafelaufsatz und den silbernen Bechern spiegelte. Tinky und Toby hatten Teller mit kleinen Canapés bereitgestellt.
„Nicht zu viel“, ermahnte Ginny die Kinder, die herzhaft zulangten, „Tinky und Toby haben mir gesagt, daß das noch nicht einmal die Vorspeise ist, die kommt erst danach.“
In der Tat trugen die Elfen danach eine Suppe auf und schließlich den Hauptgang.
„Das ist irgendetwas Französisches“, stellte Hermione fest.
„Also lecker“, konzentrierte sich Ron auf das Wesentliche.
Als die Bäuche immer voller wurden, aß man nicht mehr ganz so intensiv, so daß sich Gespräche entwickeln konnten.
Hagrid sprach Charlie an: „Sach mal, Charlie, wie geht es denn Norbert?“
„Du meinst Norberta, du weiß doch, daß er eine sie ist“, sagte Charlie. „Ihr geht es gut. Wir rechnen damit, daß sie bald Eier legt.“
„Oh, sie hat einen Mann gefunden? Wie schön!“ rief Hagrid mit vor Rührung zitternder Stimme aus.
„Im nächsten Jahr irgendwann werde ich eine Reise in das schwedische Drachenreservat machen“, fuhr Charlie fort. „In diesem Jahr hatten wir drei Zauberer vom dortigen Reservat bei uns.“
„Alles Schweden?“ fragte Ted.
„Nein, ein Österreicher, ein Schwede und ein Russe. Drachenreservate sind immer international besetzt. Sieh dir mich an: Ich bin Engländer und arbeite in einem rumänischen Drachenreservat.“
„Und wir haben keins“, jammerte Hagrid betrübt.
„Du würdest gerne eines im Verbotenen Wald aufmachen, wenn es nach dir ginge, was, Hagrid?“ sagte James.
Hagrid erwiderte: „Ach, doch nicht im Wald. Das ist zu nah an der Schule – wird wohl Professor Sprout denken. Nee, aber vielleicht auf den Berghöhen ringsum.“
„Da werden die Bewohner von Hogsmeade etwas dagegen haben“, gab Harry zu bedenken.
„Spannende Tiere haben es leider schwer“, sagte Hagrid.
„Ich sehe viellecht auf meiner Reise einen Peruanischen Viperzahn. Nächstes Jahr geht es nach Amerika, da will ich auch nach Peru“, warf Ted ein.
„Ja, schöne Drachen, habe ich leider bisher keinen von gesehen“, meinte Hagrid. „Haben aber einen schlechten Ruf, kommen nicht gut an beim Zauberer auf der Straße.“
Harry dachte daran, daß der Peruanische Viperzahn besonders gern auf Menschen Jagd machte und mußte dem Zauberer auf der Straße beipflichten.
„Ron will jetzt endlich mit dem Führerschein anfangen“, sagte Hermione zu Ginny.
„Was für einen Zaubertrank hast du ihm verpaßt?“ wollte Ginny wissen.
„Dad hat versprochen, daß er den Führerschein macht, bevor ich nach Hogwarts komme“, mischte sich Rose ein.
„Außerdem habe ich ihm versprochen, daß wir ein neues Auto kaufen, wenn er den Führerschein macht“, erklärte Hermione. „Wäre eine Gelegenheit, etwas deutlich Größeres zu kaufen, als ihr habt.“
„Das Auto kaufen wir aber in jedem Fall, bevor ich die Prüfung mache“, verlangte Ron. „Ich will, daß alles picobello ist, wenn ich den Führerschein habe. Vielleicht haben wir nicht mehr genug Zeit zwischen meinem Führerschein und King's Cross .“
Lily und Hugo griffen das Thema für ihr eigenes Gespräch auf. Hugo sagte: „Aber wenn wir Ostern zum Fuchsbau fahren, haben wir wohl noch den Blauen. Der reicht mir auch.“
„Würde mir auch reichen“, sagte Lily und erklärte dann sehr altklug: „Erwachsene sind sowas von unreif. Sie wollen möglichst tolle und neue und große Autos haben, aber dann stehen sie im Stau.“
Als die Teller leergegessen waren, wurde es wieder ruhiger. Die Belastung des Magens tat seine Wirkung. Toby und Tinky servierten den Nachtisch, danach ein paar Früchte und natürlich Getränke.

Nach dem Essen gingen die Kinder zu Bett, während sich die Erwachsenen in den Salon zurückkehrten, wo Toby und Tinky die Reste der Teestunde abgeräumt hatten. Nun wollten sie das Speisezimmer wieder in Ordnung bringen.
„Wann fängst'n du an mit Heiler?“ fragte Hagrid Ted.
Ted zuckte mit den Schultern.
„Weiß nicht recht. Ich muß mich bis zum 31. Mai beworben haben. Weil ich dafür noch einiges vorbereiten muß, werde ich wohl Mitte Mai endgültig von meiner Weltreise zurückkehren. Ich glaube, die beginnen mit der Heilerausbildung schon am ersten August. Ich bin mir ziemlich sicher, daß meine Weltreise dabei hilft, einen Platz zu bekommen.“
„Und deine guten Noten helfen sicher auch“, ermutigte ihn Hagrid.
„Neville kommt übrigens nach Weihnachten“, informierte Harry Ron und Hermione.
„Wissen wir, hast du uns schon gesagt oder geschrieben“, erinnerte ihn Ron.
„Oh – ja, ähm, wollt ihr nicht so lange bleiben? Dann könntet ihr auch dabeisein“, schlug Harry vor.
Ron lehnte bedauernd ab: „Nö, weißt du, wir wollten doch morgen wieder zurückfahren.“
„Aber wir könnten doch per Flohpulver kommen. Rose und Hugo sind ja so groß und vernünftig, daß man sie allein lassen kann.“
„Neville?“ schaltete sich Hagrid ein. „Neville kommt hierher? Na, wird sich dann sicherlich von seinem Weihnachtsstreß erholt haben. Der hat nämlich keine Feiertage. Hat im Tropfenden Kessel zu tun, will seiner Frau helfen.“
Etwa später sah Hagrid auf die Uhr und stellte fest, daß es ja schon ziemlich spät sei. Er stand auf und sagte: „So, ich muß den Fahrenden Ritter herbeiwinken. Vielen Dank für alles und vor allem für das tolle Essen.“
Charlie stand auch auf.
„Jaah, ich kehre dann auch mal in den Fuchsbau zurück. Könnte sein, daß Mum und Dad schon aus der Winkelgasse zurück sind.“
Harry, Ginny, Ted, Ron und Hermione geleiteten Hagrid und Charlie die Treppe hinunter in die Empfangshalle. Dort verabschiedeten sie Hagrid, der die Haustür öffnete und hinausging. Harry stellte für diesen kurzen Moment fest, daß es aufgehört hatte, zu regnen. Charlie wollte weitergehen in die Küche, um per Flohpulver in den Fuchsbau zurückzukehren.
„Wir verabschieden uns besser hier“, schlug Harry vor. „In der Küche wirbeln die Hauselfen. Da würden wir alle nur stören.“


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