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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Wieder in der Aurorenzentrale

von Krabbentaucher

Ein Ruck hinter dem Bauchnabel, ein Farbenwirbel, dann setzte Harry unsanft auf Gras auf. Er berappelte sich und sah sich um. Tony half besonders bemüht Miss Williamson auf und Ron schwankte etwas. Ein wesentlicher Unterschied zu Tromsö war das Wetter: Die Sonne schien vom blauen Himmel und es war ausgesprochen warm. Nach der einwöchigen Arktiserfahrung würde Harry sogar sagen, daß es unerträglich heiß war. Ansonsten war alles so, wie Harry es in Erinnerung hatte: Ein Haus, ein Garten, darum herum Wald aus Nadelbäumen und Birken. Es war Onarheims Grundstück.
„Mr Potter, willkommen zurück!“
Das war Einar Onarheims Stimme. Er kam aus dem Haus, gefolgt von zwei Kindern, einem Jungen und einem Mädchen, und einer dunkelhaarigen Frau.
„Mr Onarheim, ich freue mich, wieder hier zu sein!“ erwiderte Harry den Gruß.
Onarheim hatte ihn erreicht. Er schüttelte Harry die Hand. Dann waren auch die anderen da, die aus dem Haus gekommen waren. Harry schätzte den Jungen auf etwa 13 Jahre, das Mädchen auf elf Jahre. Einar Onarheim stellte seine Familie vor: „Das ist meine Frau, Ellen, und das sind meine Kinder, Lasse und Linnea.“
Harry schüttelte ihre Hände. Speziell die Kinder zeigten eine Mischung aus Neugier und Scheu. Begrüßt wurden dann auch Harrys Begleiter. Onarheim murmelte leise Harry zu: „Das hat richtig Knatsch gegeben nach Ihrer Erfolgmeldung und der Aufhebung der Geheimhaltung. Harry Potter in unserem Garten, und sie haben es nicht gewußt. Ich meine natürlich das erste Mal, also bevor Sie nach Svalbard aufgebrochen sind.“ Dann fügte er laut hinzu: „Und dann kann ich Ihnen noch zum Geburtstag gratulieren! Wir werden dann ein paar Elchsteaks grillen und am besten draußen essen. Außerdem kommt noch einer oder eine von der internationalen magischen Zusammenarbeit wegen dieses Objekts und weil Sie Geburtstag haben.“
„Ähm, sehr nett, aber eigentlich nicht nötig“, sagte Harry. „Wir bauen am besten schon mal die Zelte auf.“
„Oh, wenn wir etwas zusammenrücken, können Sie auch im Haus schlafen“, meldete sich Ellen Onarheim zu Wort.
„Nicht nötig“, wehrte Harry ab, „jetzt ist es sowieso ziemlich warm. Und im Zelt haben wir mehr Platz. Außerdem habe ich die Reste von Pooles Becher in einem der Zelte.“
„Wie Sie meinen. Aber dann legen wir gleich los mit dem Grillen. Der Zauberer von der internationalen Zusammenarbeit müßte auch gleich da sein.“
Die beiden Kinder blieben in Harrys Nähe stehen, während Einar und Ellen Onarheim wieder zum Haus zurückgingen. Harry legte den Rucksack ab und schnallte das Zelt los. Miss Williamson tat dasselbe. Nachdem er das Zelt bereitgelegt hatte, hob er den Zauberstab und sagte: „Erecto!“
Sofort erhob sich das Zeltbündel, entfaltete sich und ließ sich fertig aufgebaut nieder. Auch Miss Williamson hatte ihr Zelt aufgebaut. Harry und Ron brachten ihre Rucksäcke hinein. Außerdem zogen sie ihre Jacken aus.
„Ist zwar heiß, aber wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet, kann es vielleicht noch kühl werden“, sagte Harry und verzichtete darauf, seinen Pullover auszuziehen.
Er holte sein Mobiltelefon hervor und ging wieder aus dem Zelt hinaus. Onarheims Kinder schauten sehr neugierig auf das, was Harry da in der Hand hielt. Offenbar waren die beiden reinblütige Zauberer in einer längeren Ahnenreihe. Harry überlegte, ob Ginny mit den Kindern noch bei Hermione war. Er wählte zunächst die Nummer von zu Hause.
„Hier spricht -“
„Tinky, hier ist Harry Potter. Ist Ginny inzwischen wieder zurück?“
„Oh, der Meister. Nein, Tinky ist tiefbetrübt, mitteilen zu müssen, daß die Herrin mit den jungen Herrschaften noch nicht zurück ist.“
„Okay, danke.“
Harry unterbrach die Verbindung. Lasse nahm sich ein Herz und sprach Harry an: „Ähm, Mr Potter... darf ich fragen?“
Lasses Englisch war zwar etwas wackelig, aber es war ganz gut.
„Gern, Lasse. Was denn?“ ermunterte Harry ihn.
„Das – was ist?“
„Das ist ein Telefon“, erläuterte Harry. „Ich kann mit jemand anderem sprechen, der weit weg ist. Der muß aber auch so etwas haben. Nichtmagisch. Ist ein Muggelgerät.“
„Aha.“
Harry wählte Hermiones Nummer. Es war besetzt. Harry hörte jemanden hinter sich sprechen und fuhr herum. Ron hielt sein Telefon am Ohr und sprach, wie Harry seinen Wortfetzen entnahm, mit Hermione. Harry blieb nichts weiter übrig, als zu warten. Ron beendete schließlich sein Telefon und grinste Harry an: „Noch einmal passiert mir das nicht, daß ich meine Ehefrau erst nach dir erreiche.“
Harry brummte und wählte erneut Hermiones Nummer.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry“, meldete sie sich.
„Woher weißt du -?“
Hermione lachte kurz.
„Ron hat deinen Anruf sozusagen angekündigt. Moment, ich gebe dir Ginny.“
Ginny meldete sich: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Göttergatte! Wieder zurück in der bewohnten Welt?“
„Ja. Morgen komme ich nach Hause zurück. Seid ihr dann auch noch in Ipswich?“
„Nein, wir fahren morgen zurück nach London. Hier sind noch welche, die mit dir sprechen wollen.“
Als nächstes meldete sich Lily: „James wollte zuerst, aber Mum hat gesagt, daß ich zuerst soll, weil ich ein Mädchen bin. Herzlichen Glückwunsch, Dad.“
„Danke, Lily. Laß dir von James nichts gefallen, so ist es richtig.“
„James schafft das nicht. Wann bist du wieder da?“
„Morgen, Lily.“
„Morgen früh?“
„Nein, später.“
„Hi, Dad, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ sagte James, der offenbar Lily den Hörer aus der Hand genommen hatte, denn Harry hörte, daß sie kurz protestierte.
„Danke. Und bist du immer schön brav gewesen, James?“
„Ja, ich gebe dir Albus.“
Harry vermutete wegen der Kürze des Gesprächs, daß James nicht brav gewesen war. Andererseits dürfte aber auch nichts gravierendes geschehen sein, denn das hätte ihm Ginny mitgeteilt.
„Dad, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ sagte Albus. „Kommst du morgen wieder?“
„Ja, Albus. Alles in Ordnung bei euch?“
„Ja, wir sind bei Tante Hermione. Morgen fahren wir wieder zurück. Und Rose nervt ein wenig.“
„Warum?“
„Sie sagt dauernd, daß wir zu gar keinem Zauberer irgendwas sagen dürfen, wo ihr seid, weil das eure Mischung gefährdet, wenn das andere hören.“
„Mischung?“
„Na das, wo ihr gerade seid. Was ihr macht.“
„Ach so, du meinst die Mission. Ja, da hat sie aber auch Recht.“
„Aber sie sagt das dauernd. Mum sagt, Rose ist ein wenig so wie Tante Hermione früher.“
„Hm“, machte Harry und fand, daß das, was sein Zweitgeborener da erzählte, wirklich so klang. „Also, morgen bin ich wieder da. Geht früh schlafen, damit ihr die Autofahrt morgen besser übersteht. Gib mir nochmal Mum.“
„Okay, ja. Tschüß, Dad!“
Ginny meldete sich: „Ja, was ist?“
„Ginny, du wirst ja wohl als erste einen Artikel schreiben wollen“, setzte Harry an.
„Nicht unbedingt. Wenn es sich noch geheimhalten läßt, kann ich noch warten und mit den Details kommen.“
„Die Zeit werden wir nicht haben. Hier in Norwegen ist die Geheimhaltung bereits aufgehoben. Kann sein, daß morgen die ersten Meldungen bei euch im Tagespropheten auflaufen. Und dann stehst du blöd da, wenn es nicht von dir kommt.“
„Ich bin Sportjournalistin, Harry. Damit kann ich mich rausreden.“
„Trotzdem. Mir wäre es lieber, wenn die erste Meldung von dir käme. Am besten schickst du noch heute Abend eine Eule zur Redaktion.“
„Okay, was kann rein, was soll draußen bleiben?“
„Schreib, wo ich war und daß ich einen schwarzmagischen Gegenstand ermittelt und unschädlich gemacht habe. Ron solltest du auch erwähnen. Erstens wäre er sonst eingeschnappt, zweitens ist er auch berühmt, also kommt es sowieso raus.“
„Und was soll nicht rein?“
„Woher ich meine Informationen habe. Laß das am besten ganz aus. Ich möchte nicht, daß die Malfoys reingezogen werden, ich habe es ihnen versprochen. Für Monroe muß ich mir da noch eine Geschichte ausdenken. Okay?“
„Ja, okay.“
Harry holte Luft und sagte dann: „Danke, Ginny. Tschüß und bis morgen.“
„Bis morgen, Harry.“
Als Harry die Aus-Taste drückte, merkte er, wie sehr er sich danach sehnte, nach Hause zu kommen. Als er sich umschaute, sah er, daß Onarheims Kinder nicht mehr in der Nähe standen. Dafür stieg weiter hinten vom Grill schon Rauch auf. Onarheim kam näher.
„Mr Potter, gleich sind die Steaks fertig. Und vom Ministerium ist auch jemand da.“
„Sie sind doch schon vom Ministerium“, gab Harry zu bedenken.
„Natürlich. Aber es ist jemand von der internationalen magischen Zusammenarbeit. Eine. Ashild Godskesen.“
Tatsächlich wartete hinten eine zusätzliche Person, die vorher nicht dagewesen war. Es handelte sich um eine recht stämmige Frau mit dunklen, kurzen Haaren. Harry schoß durch den Kopf, daß er während seiner ganzen Expedition nicht so viele blonde Leute gesehen hatte, wie er erwartet hatte. Er winkte seine Begleiter herbei und ging mit Onarheim hinüber zum Tisch, der bei dem Grill stand.
„Guten Abend, Mr Potter. Ich bin Ashild Godskesen von der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit. Im Namen des Ministeriums darf ich Sie noch einmal herzlichen in Norwegen begrüßen.“
„Ähm, ja, danke. Ich freue mich auch sehr.“
„Und natürlich darf ich Ihnen zum Geburtstag gratulieren. Wie alt werden Sie denn?“
„36“, sagte Harry und verkniff sich die Bemerkung, daß er schon vor einer guten Woche durch Onarheim in Norwegen begrüßte worden war.
Die Repräsentantin hieß auch die drei anderen beinahe ebenso bombastisch willkommen, so daß Harry froh war, als endlich Frau Onarheim zum Essen rief.

Während des Essens kam die Gesandte der internationalen Abteilung dann doch zur Sache und sprach an, was Harry längst vermutet hatte: „Dieser Becher – der ist entzaubert oder wie? Oder beschädigt?“
„Zerstört“, informierte Harry knapp. „In viele Splitter zersprungen, ging nicht anders.“
Ashild Godskesen nickte. Nach einer Minute fragte sie: „Und wo ist er jetzt? Noch auf... auf dieser Insel?“
„Habe ich dabei“, erwiderte Harry noch knapper.
Sie nickte noch einmal und zögerte wieder etwas. Harry fragte sich, ob sie die Unterhaltung bis zum Ende des Essens abschließen könnten bei diesem Tempo.
„Haben Sie irgendwelche Pläne mit dem Becher?“ fragte sie schließlich.
„Naja...“, sagte Harry gedehnt und nahm zum ersten Mal an diesem Abend einen Schluck Blaubeergeist, der, wie Onarheim versichert hatte, nicht nur selbstgebrannt, sondern doppelt gebrannt war, um jeglichen giftigen Anteil herauszudestillieren. „Es ist so... Zunächst muß geklärt werden, wer Ansprüche an dem Becher hat.“
Ashild Godskesen schwieg zunächst. Dann fragte sie: „Und wie sehen Sie das, Mr Potter?“
„Oh, da gibt es verschiedene Kandidaten“, sagte Harry. „Norwegen, weil Svalbard nunmal unter norwegischer Verwaltung steht, wenn auch nur durch die Muggel. Dänemark, weil Dansköya eine dänische Insel war. Die Niederlande, weil die Harlingen Kokerij von ihnen betrieben wurde. Die Schweden, weil August Andrée oder einer seiner beiden Begleiter den Becher mitgenommen hat und der letzte Besitzer war. Und natürlich England, weil der Becher in England hergestellt, verhext und von einem Engländer nach Svalbard gebracht worden war.“
Und wieder wartete die Gesandte mit ihrer nächsten Frage: „Verstehe ich Sie richtig, daß Sie für England irgendwie Anspruch auf den Becher erheben? Sie haben ihn zwar gefunden, aber Sie waren nur auf norwegische Genehmigung dort tätig.“
Harry hätte am liebsten gesagt, daß er die Reste des Bechers seiner Sammlung von ihm zerstörter schwarzmagischer Artefakte einverleiben und außerdem gerne den Hogwarts-Schülern bei seinem Vortrag im nächsten Jahr zeigen wollte. Aber die Wahrheit schien ihm nicht opportun.
„Wenn der Becher hier bliebe, wäre das für mich einfacher“, log er. „Aber ich muß bedenken, daß ein englischer Schwarzmagier hinter dem Ding her ist. Das Problem ist sozusagen von uns ausgegangen und sollte auch bei uns gelöst werden. Dieser Schwarzmagier sitzt derzeit in Dänemark in Haft, weil er einen dänischen Wahlfängerfriedhof geschändet hat auf der Suche nach dem Ding. Wenn wir das Problem nicht lösen, müssen Sie es tun. Und ich weiß nicht, was er hier in Norwegen alles anstellen wird, wenn er in Dänemark erstmal frei kommt.“
„Ja, aber wenn er doch schon inhaftiert ist, dann weiß er doch schon, daß Sie dahinter her sind.“
„Nein, weiß er nicht. Offiziell sind wir ahnungslos. Deshalb haben wir doch alles geheim gehalten, bis wir erfolgreich waren.“
Ashild Godskesen leerte schnell ihren Teller, trank aus und erhob sich: „So, ich muß zurück ins Ministerium. Mr Potter, es war mir eine Ehre. Sie verlassen uns morgen?“
„Ja.“
„Gut, ich will mal sehen, ob ich eine Entscheidung wegen des Bechers spätestens bis morgen früh herbeiführen kann.“
Dann wandte sie sich an Onarheim und sprach mit ihm auf Norwegisch. Dieser nickte und zeigte zu seinem Haus. Die Gesandte ging hinein.
„Sie hat gebeten, von unserem Kamin aus per Flohpulver zum Ministerium reisen zu können“, erläuterte Onarheim.

Harry war gerade mitten in seiner Erzählung, wie er und seine Mitstreiter den Becher gefunden und unschädlich gemacht hatten, da schwebte eine Eule ein. Sie setzte sich nicht vor Onarheim oder eines seiner Familienmitglieder auf den Tisch, sondern vor Harry. Dieser stutzte erst, dann band er die Rolle Pergament los, die an einem Fuß der Eule befestigt war. Die Eule flatterte wieder davon. „Vermutlich die Nachricht vom norwegischen Ministerium wegen des Bechers“, vermutete Harry und entrollte das Pergament.

Sehr geehrter Mr Potter,

ich nehme Bezug auf die Unterhaltung am Rande der kleinen Feierlichkeit zu Ihrem Geburtstag. Nach interner Beratung wird das Einverständnis damit erklärt, daß Sie die Trümmer des Bechers mitnehmen nach England. Voraussetzung ist, daß Sie sich um den britischen Schwarzmagier kümmern, der hinter dem Becher her war und im übrigen Skandinavien, vor allem aber auf norwegischem Gebiet, Probleme bereiten könnte.
Bitte sorgen Sie dafür, daß den Muggeln die Reste des Bechers nicht auffallen, wenn Sie sie aus Norwegen aus- und nach Großbritannien einführen.

Mit freundlichen Grüßen
Ashild Godskesen
Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit

„Wir können die Trümmer des Bechers mitnehmen nach England“, faßte Harry den Inhalt des Briefes zusammen, stand auf, ging zum Zelt hinüber und deponierte ihn in dem Schrank, in dem auch die Gläser mit den Becher- und Kochtopfsplittern standen. Dann kehrte er wieder zurück, um seinen Bericht fortzusetzen.

Am nächsten Morgen klingelten schon um sechs Uhr die Wecker. Harry ging als erster duschen, dann verschwand Ron im Bad. Harry setzte schon einmal den Tee auf und legte Speck in die Pfanne. Außerdem verrührte er Milch und Einer. Nachdem er diese ebenfalls ausgebraten und außerdem den Tee aufgegossen hatte, tauchte Ron wieder auf.
„Deck schon mal den Tisch, ich gucke, wo die beiden anderen bleiben“, sagte Harry und verließ das Zelt.
Aus dem anderen Zelt hörte er bereits die typischen Geräusche einer Dusche. Er beugte sich etwas vor und fragte laut: „Wie weit seid ihr? Frühstück ist fertig, außerdem müssen wir um sieben am Flughafen sein.“
„Wir sind fast fertig“, hörte er Miss Williamsons Stimme. „Außerdem meint Tony, daß der Flug erst um zwanzig nach neun geht, da reicht es doch, wenn wir um zwanzig nach sieben dort sind.“
„Ja schon, aber wir müssen noch die Zelte abbauen. Kommt jetzt“, mahnte Harry und ging zurück in sein Zelt.
Wenig später traten Tony und Miss Williamson ein und setzten sich. Ron hatte schon einen Streifen Speck verdrückt. Harry nippte an seinem Tee und sagte: „Wie müssen uns noch von unserem Gastgeber verabschieden...“
„Weiß er denn, daß wir so früh abhauen?“ fragte Ron.
„Ja, ich habe es ihm irgendwann zwischendurch gesagt“, sagte Harry und trank seinen Tee aus. „Aber ich habe vergessen zu fragen, wie die das hier mit der Zauberschule handhaben. Also, wie sie aufgebaut ist und so weiter. Das hätte ich schon gerne gewußt.“
„Wahrscheinlich irgendein Schloß“, mutmaßte Ron. „Moment, heißt es nicht, daß Durmstrang im hohen Norden liegt? Vielleicht...?“
„Durmstrang ist keine spezifisch skandinavische Schule, sondern eine internationale Schule“, unterbrach ihn Harry.
Tony mischte sich ein: „Dann ist dieses Sturmdrang also eine offenere Schule als euer Hogwarts?“
„Eher nicht“, widersprach Ron. „Durmstrang ist etwas für Zauberer, die schwarze Magie erlernen wollen.“
„Allerdings nicht uneingeschränkt“, gab Harry zu bedenken. „Wenn man es da zu bunt treibt, kann man auch rausfliegen. So wie damals Gellert Grindelwald.“ Nach einem Blick zur Uhr sagte er: „Oh – wir müssen uns bereit machen. Abspülen, packen und dann Zelte zusammenlegen.“
Die anderen aßen und tranken hastig auf, dann trugen sie ihr Geschirr rüber in die Spüle. Ron schwang den Zauberstab, eine Spülbürste reinigte das Geschirr von selbst, dann ließ Ron alles an seinen Platz in die Schränke fliegen.
„Sehr gut“, lobte Harry.
„Bei Hermione gelernt“, sagte Ron grinsend. „Sie meinte, ich sei zu unordentlich. Und dann hat sie mir ein ganzes Wochenende lang beigebracht, wie das am besten geht.“
„Schön. Jetzt aber weitermachen. Packen und dann Zelte eintüten“, sagte Harry.
Tony und Miss Williamson gingen in ihr Zelt, während Harry und Ron ihre Sachen in ihren Rucksäcken verstauten. Dann trugen sie sie aus dem Zelt, Harry hob den Zauberstab und kurze Zeit später lag das Zelt in seinem Beutel auf dem Boden. Harry befestigte es an seinem Rucksack. Auch Tony und Miss Williamson verließen ihr Zelt, wo sich dieselbe Prozedur wiederholte. Harry schaute zum Haus hinüber. Tatsächlich kam Onarheim heraus.
„Sie haben ja gesagt, daß Sie früh disapparieren wollten“, sagte er. „Ich wünsche Ihnen allen jedenfalls eine gute Heimkehr. Es war uns eine Ehre, Sie hier gehabt zu haben. Wir hätten Ihnen auch unser Haus... aber gut.“
„Wir haben zu danken“, erwiderte Harry.
„Meine Frau ist noch im Badezimmer, die Kinder schlafen noch. War doch ein wenig spät gestern“, sagte Onarheim.
„Das stimmt allerdings“, gähnte Ron.
„Wir müssen langsam los“, sagte Harry, nachdem er auf die Uhr geschaut hatte.
Er und seine Begleiter verabschiedeten sich von Onarheim, dann setzten sie ihre Rucksäcke auf. Harry ergriff Tonys Arm und apparierte.

In jener verschwiegenen Ecke, von der aus sie vor etwa anderthalb Wochen mit Onarheim per Portschlüssel abgeholt worden waren, tauchten Harry und Tony auf. Etwas später apparierten auch Ron und Miss Williamson. Letztere bemerkte etwas säuerlich: „Ich hätte auch mit Tony apparieren können...“
„Ich weiß, aber ich stand ihm am nächsten“, erwiderte Harry. „Los, laßt uns reingehen.“
Sie gingen den Fußgängerweg entlang, überquerten den kleinen Busbahnhof und den Bereich, in dem Autos die Passagiere absetzen konnten, und betraten das Gebäude. Im Atrium mußten sie sich orientieren. Tony sagte: „Die Flugnummer ist DY1314. Norwegian Air Shuttle.“
Ron entdeckte die Bildschirme mit der Flugnummer als erster. Wenig später hatten sie ihr Gepäck eingescheckt und gingen durch die Sicherheitsschleuse in den Abflugbereich. Dort konnten sie durch die Fenster der Wartezone auf das Flughafenvorfeld schauen, wo sich allerdings nicht viel tat. Am eigenen Gate stand noch kein Flugzeug, am Nachbargate zur einen Seite auch nicht, am anderen ein kleinerer weißer Turboprop mit blaßgrünem Bauch und Heck und der Aufschrift „Wideröe“. Etwa um viertel vor neun Uhr tat sich dann auch etwas an ihrem Gate: Eine Boeing 737 mit dunkelrotem Bug bei ansonsten weißem Rumpf und einem Gesicht auf dem Leitwerk wurde an die Fluggastbrücke gezogen. Ein Tankwagen fuhr heran und hielt unter dem Flügel, ein Cateringwagen dockte an der rechten Vordertür an und ein Zug von Gepäckwagen kam heran. Vor allem Miss Williamson betrachtete das Geschehen so fasziniert, daß sie ganz vergaß, Tony zu küssen.
Als endlich der Tank- und der Caterinwagen fortgefahren waren, wurde die Fluggastbrücke herangefahren. Wenig später wurde der Flug aufgerufen. Harry und seine Begleiter gingen durch die Fluggastbrücke in das Flugzeug und suchten ihre Plätze. Diese lagen noch vor den Triebwerken, wovon Harry nicht allzuviel hatte, da er links am Gang saß. Auf der anderen Seite des Gangs saß Ron, während Miss Williamson und Tony ihre Plätze direkt am Fenster beziehungsweise daneben hatten. Harry viel auf, daß die Boeing 737-800 von Norwegian etwas effektvoller ausgestattet war als die von SAS, denn wieder war das Kabinendach so gestaltet, als sei dort eine Öffnung unter dem blauen Himmel vorhanden.
Während das Flugzeug zurückgeschoben wurde, gaben die Stewardessen wieder ihre Sicherheitshinweise. Das Flugzeug rollte dann zur Startbahn und beschleunigte. Relativ ruckhaft wurde es nach oben gerissen und stieg auf. Harry konnte durch das recht weit entfernte kleine Fenster nur soviel erkennen, daß unten Schären lagen und die Boeing nach einiger Zeit des Steigens eine enge Kurve nach links flog. Dann war Wasser zu sehen und entfernt noch etwas Land.
„Ich freue mich auf zu Hause“, seufzte Ron.
„Wem sagst du das“, seufzte Harry. „Allerdings sind meine Leute noch bei dir.“
„Komm doch mit zu mir und fahr dann zusammen mit ihnen zurück nach London“, schlug Ron vor.
„Danke, aber das geht nicht“, lehnte Harry ab. „Ich muß heute noch ins Ministerium, die Bechertrümmer abliefern und Kingsley Bericht erstatten. Außerdem ist ja wohl noch eine erste Presseschau angesagt, damit ich weiß, was los ist.“

London lag unter einer Wolkendecke. Entsprechend grau ging es außerhalb des Kabinenfensters zu, als das Flugzeug landete. Als sich nach dem Andocken am Gate die allgemeine Hektik etwas gelegt hatte, stand auch Harry auf und holte seine Jacke und seinen kleinen Rucksack aus dem Gepäckfach. Zusammen mit den anderen verließ er das Flugzeug und ging die Passagierbrücke hoch. Er hing seinen Gedanken nach, als er am Gepäckband auf seinen großen Rucksack wartete. Es war ein merkwürdiges Gefühl, mitten in einem doch recht großen Flughafen zu stehen, nachdem er in der Wildnis gewesen war, und zwar zum Teil an Orten, die selten von jemandem betreten wurden. Endlich tauchte sein Rucksack auf. Er nahm ihn vom Band und kontrollierte, ob das Zelt noch da war. Erleichtert stellte er fest, daß das der Fall war.
Nachdem auch die anderen ihr Gepäck erhalten hatten, gingen sie durch den Zoll und verließen schließlich das Flughafengebäude. Harry hielt nach einem grauen Rover 75 Ausschau: „Dennis weiß doch, wann wir ankommen. Wo bleibt er denn?“
„Vielleicht steckt er im Stau“, mutmaßte Ron.
„Dennis ist ein Zauberer. Und der Rover ist ein Ministeriumsauto. Das heißt, daß es ein magische Extras hat, bei denen ein Stau keine Rolle spielt“, sagte Harry.
Unterdessen hörte er, was Tony und Miss Williamson miteinander besprachen.
„Hast du meine Adresse?“ fragte Tony. „Warte, ich schreibe sie dir auf.“
„Und ich gebe dir meine“, erwiderte Miss Williamson.
„Willst du nicht lieber ein wenig warten, bis deine Eltern...?“ fragte Tony.
„Ein bißchen, aber ich schreibe sie trotzdem auf.“
Da hielt auch schon das Ministeriumsauto vor ihnen. Dennis sprang heraus.
„Harry! Ihr wart erfolgreich, habe ich gehört?“
„Ja, das zerstörte Ding ist hier in diesem Zelt. Ich bringe es nachher mit ins Ministerium.“
„Du willst es doch nicht in der Zentrale aufbauen?“
„Doch, warum denn nicht? Kümmer dich aber erstmal um meinen freien Mitarbeiter.“
Dennis öffnete die Kofferraumklappe, Tony legte seine Rucksäcke – den großen und den kleinen – hinein, dann schloß Dennis die Klappe wieder. Harry reichte Tony die Hand: „Danke, daß du das alles organisiert hast und daß du mitgekommen bist. Jetzt wünsche ich dir noch viel Erfolg bei deiner Arbeit.“
„Ähm, jaah..., und danke, daß du mir die Gelegenheit gegeben hast, nach Svalbard zu kommen.“
Auch Ron schüttelte Tonys Hand: „War prima organisiert. Und deine geologischen Vorträge... ich weiß nicht, ob ich mich in England jetzt ohne die zurechtfinden würde.“
Tony grinste: „Ich kann ja mal vorbeikommen und einen Spezialvortrag halten.“
„Ähm – danke, so wichtig ist es nicht“, wehrte Ron schnell ab.
Danach verabschiedete sich Tony von Miss Williamson ungesagt, aber sehr intensiv. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, stieg er zu Dennis in das Auto. Dennis fuhr los. Harry sah die beiden Verbliebenen an: „So, dann apparieren wir erstmal nach Hause, würde ich sagen. Juliette, wir sehen uns nachher in der Zentrale. Ron, vielen Dank, daß du mitgekommen bist. Und grüß Hermione, deine Kinder und meine Bande.“
Zusammen gingen sie noch in die etwas vermüllte, dafür aber nicht einsehbare Ecke an der Seite des Flughafengebäudes. Harry dachte an sein Haus und drehte sich.

Grimmauldplatz Nummer zwölf wirkte seltsam ausgestorben ohne Ginny und die Kinder, obwohl Harry sofort von seinen Hauselfen umringt war, die sich um sein Gepäck kümmern wollten.
„Moment, das Zelt nehme ich mit zum Ministerium“, sagte Harry. „Aber zunächst mache ich mich noch frisch und ziehe mich um.“
Er schnallte das Zelt ab und deponierte es neben der Haustür. Dann stieg er die Treppe hinauf, gefolgt von den Hauselfen, die den Rucksack trugen. Im Badezimmer zog er sich aus, duschte, kämmte sich erfolglos und wickelte sich ein Badetuch um die Hüften, um in das Schlafzimmer zu gehen. Dort zog er sich wieder an. Er schlüpfte in eine Robe und legte sich einen Umhang um. Ein Blick in den Spiegel sagte ihm, daß er jetzt wieder wie ein richtiger Zauberer aussah. Er ging nach unten in die Eingangshalle, schnappte sich das Zelt und begab sich noch ein Stockwerk tiefer in die Küche. Dort erwartete ihn bereits Tinky.
„Es ist bald zwölf. Will der Meister noch etwas essen?“
„Nein, danke. Ich gehe jetzt ins Ministerium und komme am Nachmittag zurück. Wahrscheinlich kommen dann auch Ginny und die Kinder aus Ipswich zurück“, sagte Harry.
Er zückte den Zauberstab, richtete ihn auf den Kamin und sagte: „Incendio!“
Sofort prasselte dort ein munteres Feuer. Harry steckte den Zauberstab wieder ein, nahm eine Prise Flohpulver aus einer Schale vom Kaminsims und warf sie in die Flammen, die sich sofort grün färbten. Er stieg hinein und sagte: „Zaubereiministerium, Büro des Leiters der Aurorenabteilung.“
Er wirbelte herum, erhaschte Blicke auf fremde Zaubererzimmer und stieg schließlich in seinem Büro aus dem Kamin. Nachdem er sich den Ruß vom Umhang geklopft hatte, ging er hinüber in das Großraumbüro und verkündete: „Leute, ich bin wieder da!“
Ein paar seiner Leute, die in der Nähe waren, begrüßten ihn. Harry kehrte zurück in sein Büro und holte das Zelt aus seiner Hülle. Er legte es auf den Boden. Mehrere Auroren hatten neugierig das Büro betreten und schauten zu. Harry schwang den Zauberstab und sagte: „Erecto.“
Das Zelt baute sich im Büro selbst auf. Als allerdings die Heringe versuchten, sich in den Steinfußboden zu versenken, brach Harry den Zauber ab. Dank der Stangen stand das Zelt auch so. Er ging hinein und holte die Gläser mit den Becher- und Kochtopfsplittern sowie den Brief des norwegischen Zaubereiministeriums aus dem Zelt. Dann ließ er es sich selbsttätig wieder abbauen und verstaute es in der Hülle. Er drückte das Bündel einer Aurorin in die Hände und sagte: „Das ist Ausrüstung der Aurorenzentrale. Bitte verstauen Sie es. Juliette... ähm, Miss Williamson wird das andere Zelt auch noch bringen.“
Neugierig betrachteten die übrigen Auroren die Splitter des Bechers. Harry nahm das Glas an sich und sagte: „Ich muß jetzt hoch zu Kingsley, Bericht erstatten.“
Er verließ das Büro und wäre auf dem Flur fast mit Miss Williamson zusammengestoßen.
„Hallo, ich habe das Zelt“, sagte sie.
„Gib es einem deiner Kollegen und komm mit. Ich will zum Minister.“
Miss Williamson übergab das Zelt einem Auror und schloß sich Harry an, der die Aurorenzentrale verließ, einen Aufzug bestieg und hochfuhr in den ersten Stock. Dort meldete er sich im Vorzimmer von Kingsley an und wurde sofort vorgelassen.
„War's interessant?“ fragte Kingsley.
„Sehr“, sagte Harry. „Auch geologisch.“
Kingsley lud Harry und Miss Williamson ein, auf dem Sofa in der Besuchersitzgruppe Platz zu nehmen. Harry berichtete ihm, wie die Reise nach Norwegen und Svalbard verlaufen war.
„Und das ist also der magische Becher, das Objekt hinter dem du her warst“, murmelte Kingsley, während er das Glas in seinen Händen drehte. „Jetzt ist es unschädlich?“
„Ja, wir haben es nicht nur zerstört, sondern auch sämtliche Zauber aufgehoben“, sagte Harry. „Jetzt muß ich mir noch was für diesen Monroe einfallen lassen. Aber zuerst will ich nach Hause zurück. Ginny und die Kinder kommen heute von Hermione zurück oder sind schon wieder da.“


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