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Die Aurorenzentrale - Vorbereitungen

von Krabbentaucher

Harry fühlte sich ein wenig unter Druck. In wenigen Wochen würde er die ZAG- und UTZ-Prüfungen abzunehmen und danach die schriftlichen Leistungen der Schüler zu korrigieren haben. Danach stand der Familienurlaub an, und direkt danach mußte schon die Expedition in die Arktis beginnen. Außerdem hatte er sich nicht so richtig darum gekümmert, was Robert Monroe machte. Dieses Versäumnis wollte er nun beheben und ging zur Tür, um sich in das Großraumbüro der Auroren zu begeben. Er hatte gerade die Hand auf den Öffner gelegt, da klopfte es auch schon und die Tür wurde geöffnet. Alby wäre beinahe mit Harry zusammengestoßen, denn er wollte gerade ins Büro gehen.
„Oh – ähm, Harry?“
„Ich wollte gerade zu euch kommen und um etwas bitten.“
„Um was denn?“
„Jemand soll mal gucken, was Monroe macht.“
„Deswegen wollte ich gerade zu dir.“
„Oh – na dann komm rein.“
Sie gingen zum Schreibtisch und setzten sich. Harry sah seinen Mitabeiter erwartungsvoll an: „Und?“
„Monroe war gestern in der Portschlüsselabteilung“, berichtete Alby. „Er hat einen Portschlüssel angemeldet. Also genaugenommen zwei: Einen für die Hin-, einen für die Rückreise.“
„Etwa nach Spitzbergen oder Svalbard oder wie das heißt?“ fiel ihm Harry ins Wort.
„Nein, nach Dänemark“, erwiderte Alby. „Hin am zwanzigsten Juni, zurück am zehnten Juli.“
Sie grinsten sich an.
„Er will zur Dänischen Insel“, stellte Harry fest.
„Und die sucht er in Dänemark“, ergänzte Alby.
„Dann hat er das Stadhavet oder -landet oder was entweder nicht auf der Karte gefunden oder diesem Ortsnamen keine Bedeutung beigemessen“, vermutete Harry. „Na, wie auch immer. Es ist zwar nett von ihm, in der falschen Gegend zu suchen, aber ich möchte trotzdem wissen, was er treibt. Und das heißt, daß ich erstmal mit dem dänischen Verbindungszauberer Kontakt aufnehmen muß. Vielen Dank für die Mitteilung, Alby.“
Alby verließ das Büro, Harry schrieb eine Notiz an Kingsley.

Schon am nächsten Tag führte Kingsley eine blonde junge Hexe in Harrys Büro und stellte sie vor: „Harry, das ist Helle Christiansen, die dänische Verbindungshexe und Nachfolgerin von Mr Kjeldgaard. Mrs Christiansen, das ist Mr Potter.“
Sie gab sich unbefangen bei der gegenseitigen Begrüßung und sagte: „Jetzt lerne ich Sie auch mal kennen, Mr Potter. Ich habe schon immer schade gefunden, daß Sie sich nie auf irgendwelchen offiziellen Empfängen blicken lassen, da kommen immer nur Promis aus Musik und Sport. Und dieser Fudge, der immer noch... aber gut. Sie wollten mich sprechen?“
„Ja, nehmen Sie doch bitte Platz“, sagte Harry und lud mit einer Handbewegung sowohl Kingsley als auch die dänische Verbindungshexe ein, vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen, bevor er sich selbst setzte.
Die dänische Verbindungshexe wurde geschäftsmäßiger: „Besteht irgendeine Bedrohung für Dänemark?“
„Nein, aber da wird ein Zauberer unterwegs sein, der beobachtet werden müßte“, sagte Harry. „Es geht um folgendes: Wir haben Anhaltspunkte dafür, daß ein ehemaliger Todesser, der schon vor einiger Zeit aus dem Gefängnis entlassen wurde, versuchen will, einen ziemlich gefährlichen schwarzmagischen Gegenstand an sich zu bringen.“
„Und dieser Gegenstand befindet sich in Dänemark?“ warf die dänische Verbindungshexe ein.
„Das nicht“, fuhr Harry fort. „Aber dieser Extodesser vermutet den Gegenstand dort. Der Grund dafür ist, daß einer der Quellen zu entnehmen ist, daß der Gegenstand sich auf einer Insel befinden soll, die 'Dänische Insel' heißt. Und da Dänemark ziemlich viele Inseln hat, vermutet er sie wohl dort. Er wird vor allem nach einem Wahlfängergrab suchen, denn dort soll der Gegenstand versteckt sein. Wir wissen, daß diese Dänische Insel ganz woanders liegt. Aber trotzdem: Wenn ein Extodesser unterwegs ist, um etwas zu organisieren, will ich wissen, was er wo treibt.“
„Nun, ich kann mein Ministerium fragen, ob es Ihren Leuten die Beschattung gestattet“, sagte die Hexe.
„Das ist sehr nett, aber eigentlich ist es nicht ganz das, was ich w-, was wohl notwendig ist“, sagte Harry. „Beschatten wird wohl nicht einfach sein, denn wenn jemand erstmal disappariert ist, hinterläßt er keine Spuren. Was ich bräuchte, wäre jemand, der irgendwie von dort ist und der Monroe als Hinweisgeber in die Irre führen und auf diese Weise beschäftigen kann.“
„Also jemand aus Dänemark?“
„Genau. Und dann ist da noch eine gewisse Gefahr: Der Typ könnte vielleicht versuchen, durch Gewalt oder mit schwarzmagischen Mitteln an Informationen zu kommen. Dann muß jemand dort sein, der hoheitliche Befugnisse hat, und das haben meine Leute in Dänemark nicht.“
Das sah die Verbindungshexe ein: „Okay, ich werde an das Ministerium schreiben. Um wen handelt es sich? Und wann kommt er?“
„Ich gebe Ihnen eine Beschreibung, Fotos und alle Daten. Der Typ heißt Robert Monroe. Aber schreiben Sie bitte nicht. So ein Ministerium ist eine gewaltige Gerüchteküche“, bat Harry. „Mir wäre es am liebsten, wenn Sie persönlich nach Dänemark reisen könnten.“
Die Verbindungshexe versprach, es zu tun.

Damit war eine Sorge erledigt, blieb noch die Organisation der Reise. Dean hatte eine sehr pragmatische Einstellung dazu: „Warum läßt du den Muggel nicht alles organisieren? Der kommt schließlich auf Ministeriumskosten mit, für ihn erfüllt sich ein Wunsch, da wird er doch wohl motiviert sein.“
„Naja, einen Teil der Reise will ich per Portschlüssel und so machen“, schränkte Harry ein. „Ich denke, es wird darauf hinauslaufen, daß wir auf Muggelweise nach Norwegen reisen und dann von Norwegen nach Longyearbyen. Einen Teil muß ich also selbst erledigen. Oder meine Leute.“
Er sah Dean herausfordernd an. Dean wies auf die Tätigkeit auf Svalbard hin: „Zumindest wird er ermitteln können, was du für eine Ausrüstung brauchst, er kann ein Boot mieten, mit dem ihr zu dieser Dansköya fahren könnt, wenn schon das Apparieren dort ausgeschlossen ist... und er kann die Flüge buchen.“
„Ich überlege gerade, ob wir England nicht per Schiff verlassen. Also mit der Fähre“, murmelte Harry.
„Warum das? Mit dem Flugzeug geht es doch schneller, wenn du unbedingt unser Portschlüsselbüro umgehen willst“, erkundigte sich Dean.
„Wir reisen in der Ferienzeit. Und auf dem Flughafen besteht die Gefahr, daß ich von irgendwelchen muggelstämmigen Hogwartsschülern erkannt werde, die mit ihren Eltern verreisen. Du weißt doch: Konspiration ist angesagt.“
„Ja, aber die können doch auch theoretisch mit der Fähre fahren“, gab Dean zu bedenken.
Doch Harry blieb bei seiner Entscheidung: „Kann sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Die Fähre geht ja nur zu einer bestimmten Destination, aber die Flüge auf einem Flughafen gehen zu vielen Zielen. Und ich glaube nicht, daß alle Eltern muggelstämmiger Zauberer in diesem Sommer nach Norwegen reisen wollen. Aber ich werde auf jeden Fall mit Tony sprechen müssen.“

Glücklicherweise hatte Harry den Zettel, den ihm Tony gegeben hatte, in dessen Akte geheftet. Sonst hätte er versucht, mit seinem freien Mitarbeiter in Crawley in Kontakt zu treten. Dem Zettel war aber zu entnehmen, daß Tony inzwischen in Leicester wohnte und der neuen E-Mail-Adresse zufolge an der dortigen Universität studierte. Harry ärgerte sich ein wenig über sich selbst, hätte er doch schon in der British Library auf den Zettel gucken können. Traditionsgemäß verabredeten sie sich am Sportzentrum, dieses Mal natürlich in Leicester und nicht in Crawley.
Harry apparierte am späten Nachmittag bei schönem Maiwetter zum Saffron Lane Stadion, wo, wie Tony geschrieben hatte, der Leicester Coritanian Athletic Club seine Basis hatte, mit dem die Universität wegen des Sportangebots für ihre Studenten kooperierte.
Er war einigermaßen überrascht, als er sich nach dem Apparieren zwischen zwei Stadien wiederfand. Das eine Stadion wies einen Fußballplatz auf, um den herum eine Radrennbahn mit stark überhöhten Kurven führte und an dessen Längsseiten sich jeweils Tribünen befanden. Das andere Stadion war größer, von einer Tartanbahn umgeben und nur an einer Längsseite, dafür aber auch an einer Kurve mit Tribünen versehen. Ein beeindruckendes Sportzentrum wie in Crawley war nicht vorhanden. Harry wußte natürlich, daß sein Mitabeiter Leichtathlet war, so daß er sich nur in dem größeren Teil aufhalten konnte, wo schon mehrere Leute ihre Runden zogen. Er ging ein Stück um das Stadion herum und dann die Grasböschung hinunter, die das Stadion gegen eine Rangierstrecke der Eisenbahn abgrenzte. Als er schließlich dort angekommen war, wo es zu den Umkleidekabinen ging, kam auch schon Tony in kurzer schwarzer Hose und blauem Leibchen näher, der offenbar zu den Leuten gehört hatte, die einige Runden gedreht hatten. Er keuchte etwas und schwitzte, als er bei Harry anhielt.
„Hallo, ich habe eben einen Fünftausendmeterlauf gemacht“, japste er. „Ist schon etwas bekannt, ob wir aufbrechen können?“
„Ja, wir haben freie Bahn“, sagte Harry und wartete ab, bis sich Tonys Atmung einigermaßen beruhigte. „Zweite Julihälfte, wir werden wohl auf Mug-, ähm, auf normale Weise von England nach Norwegen und von Norwegen nach Svalbard reisen müssen. Außerdem brauchen wir, wie wir ja schon besprochen haben, ein Boot.“
„Mit mir dabei?“ fragte Tony begierig nach.
„Mit dir dabei, natürlich“, bestätigte Harry. „Insgesamt vier Personen. Ich komme mit, ein Schulfreund von mir und jemand aus meiner Abteilung, den ich aber noch nicht benennen kann.“
„So geheim?“
„Nein, nur organisatorisch noch nicht abzusehen, wer. Warum bist du eigentlich in Leicester? Kann man Geologie nicht auch in London studieren? Das wäre doch näher an Crawley dran.“
„Angeblich ist die Universität von Leicester die beste britische Universität für Geologie“, sagte Tony und korrigierte sich gleich: „Ich meine natürlich, daß die geologische Fakultät der Universität von Leicester die beste ist. Wann genau geht es denn von wo los?“
„Ich bin bis 18. Juli mit meiner Familie verreist. Wir können also erst danach aufbrechen. Was meinst du – wieviel Zeit werden wir brauchen?“
Tony zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht eine Woche auf Svalbard. Aber es dauert bestimmt etwas, bis wir dort sind.“
„Ich würde lieber mit dem Schiff oder der Fähre nach Norwegen reisen. Am besten so, daß zwischen der Ankunft des Schiffes und dem Abflug nach Longyearbyen zwei Tage liegen.“
„Mit der Fähre – hm, okay.“
„Könntest du diesen Teil der Reise organisieren? Also Fähre, Flug und Boot? Wir kümmern uns um den magischen Teil, also Portschlüssel und so weiter. Außerdem müßtest du uns noch sagen, was wir für Ausrüstung brauchen.“
„Ich? Oh – okay, natürlich“, sagte Tony etwas verdattert. „Also, ähm, nach dem 18 Juli? Vielleicht nicht direkt am 19., denke ich mal?“
„Wäre nett, ja. Und ich bräuchte dann Nachricht, damit ich in Norwegen Bescheid geben kann.“
Sie verabredeten, in Verbindung zu bleiben und einander gegenseitig zu unterrichten. Harry disapparierte nach Hause.

Schon am nächsten Tag machte es „plopp“ und Toby erschien vor Harrys Schreibtisch im Zaubereiministerium. Er verbeugte sich.
„Toby?“ stieß Harry ganz verblüfft aus.
„Toby ist erschienen, um dem Meister auszurichten, daß der informierte Muggel Tony durch den Telefonapparat angerufen und gesagt hat, daß der Meister ihn anrufen soll. Der Muggel hat Toby eine Nummer mitgeteilt“, sagte Toby.
Harry zögerte kurz, da er überlegte, ob Tony von den Hauselfen wußte. Er kam zu keinem Ergebnis und fragte: „Hast du ihm gesagt, daß du mein Hauself bist? Oder hat er es gewußt?“
Toby sah Harry groß an: „Toby hat natürlich den Text gesprochen, den der Meister befohlen hat: 'Hier spricht der Anrufbeantworter von Harry und Ginny Potter. Wir sind im Augenblick nicht da. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Pfeifton.' Und dann hat Toby wie befohlen in die Pfeife geblasen.“
„Und dann hat Tony gesprochen.“
„Ja, Meister.“
„Okay, danke, sehr gut gemacht. Ich werde ihn gleich zurückrufen. Hast du die Nummer... ähm, dabei?“
Toby reichte Harry einen Zettel und sagte: „Hier, Meister Harry.“
Harry nahm den Zettel und bedankte sich. Toby bleib erwartungsvoll vor dem Schreibtisch stehen. Harry fragte verwundert: „Was ist denn noch, Toby?“
„Toby fragt sich, ob er den Meister sofort mit zum Grimmauldplatz nehmen soll. Dann können Toby und Tinky dem Meister eine kleine Erfrischung servieren – ein Sandwich, einen kleinen Kaffee und etwas Obst, das auch gerne geschält werden kann. Danach könnten Tinky und Toby...“
Harry sah Toby von der Seite an: „Na, ihr seid wohl unterbeschäftigt, was? Ist Ginny noch auf ihrem Termin?“
„Ja, Meister Harry. Und die jungen Herrschaften sind noch in der Muggelschule und der etwas ältere junge Meister ist in Hogwarts.“
„Tja, damit müßt ihr wohl zurechtkommen. Vielen Dank jedenfalls, ich rufe hier vom Ministerium aus an. Hier irgendwo gibt es ein einziges Telefon.“
Toby verbeugte sich und disapparierte mit einem Knacken. Harry verließ, Tobys Zettel in der Hand, sein Büro, ging durch das Großraumbüro hindurch zu den Fahrstühlen und fuhr hoch in den ersten Stock. Dort ging er zu dem Raum, in dem seinerzeit, also zur Zeit von Sirius Blacks Flucht aus Askaban, ein Telefon installiert worden war. Nach dem Öffnen der Tür stellte sich allerdings heraus, daß nach der letzten Nutzung, die bereits während Harrys Aurorenzeit stattfand, sich allerhand Zeug angesammelt hatte. Durchgesessene Stühle standen im Weg, irgendjemand hatte Vorratskisten mit Pergamenten und Schreibfedern sowie Tintenfässern neben der Tür aufgeschichtet, ein verblichener Fikus und mehrere Kartons mit Kram, den Harry jetzt nicht im einzelnen identifizieren wollte, standen herum. Immerhin: Der Schreibtisch mit dem Telefon war zugänglich, und der Stuhl stand auch noch dort. Harry schlängelte sich um die Sachen herum und setzte sich. Dann stand er noch einmal auf, ging zu den Vorratskisten und angelte sich ein Pergament, eine Schreibfeder und ein Tintenfäßchen heraus und setzt sich wieder an den Schreibtisch.
Er nahm den Hörer ab und hielt ihn an das Ohr. Ein Freizeichen ertönte. Harry war zufrieden, das Telefon war also nicht tot. Er wählte Tonys Nummer. Nach einigem Tuten wurde abgenommen.
„Ja?“ kam es vom anderen Ende der Leitung, die keine war, da Tony seine Mobilnummer hinterlassen hatte.
„Hier ist Harry. Harry Potter. Bist du's, Tony?“
„Ja!“
„Was ist denn?“
Tony räusperte sich und sagte: „Also, das mit der Fähre – das geht nicht.“
„Wieso? Nehmen die keine Zauberer mit?“ versuchte sich Harry in einem Witz.
„Ha-ha“, erwiderte Tony. „Es gibt keine Fähre mehr. Überhaupt nicht mehr. Bis 2008 gab es zwei Verbindungen von Newcastle aus nach Bergen und Stavanger. Dann wurden sie eingestellt. Wenn es unbedingt eine Fähre sein muß, geht es nur noch über die Färöer oder über Dänemark.“
Harry war etwas ratlos und machte nur „hm“.
„Es gibt keine direkte Schiffsverbindung mehr zwischen Britannien und Norwegen“, bekräftigte Tony überflüssigerweise.
Beide schwiegen. Harry ergriff das Wort: „Du willst vermutlich vorschlagen, daß wir fliegen.“
„Wir könnten natürlich auch mit der Eisenbahn fahren“, sagte Tony. „Mit dem Eurostar von London nach Paris, dann mit dem Thalys von Paris nach Köln, dann von Köln über Hamburg nach Kopenhagen und schließlich von Kopenhagen nach Oslo. Dauert 'n bißchen.“
Harry gab sich geschlagen: „Na also gut. Wer fliegt denn nach Norwegen? Also jetzt mehr so die Billigflieger. Ich könnte mir vorstellen, daß der Flug von Norwegen nach Svalbard noch teuer genug wird.“
„Habe ich schon nachgeguckt“, sagte Tony eifrig. „Ryanair und Norwegian Air Shuttle fliegen. Ryanair sieht zwar billiger aus, aber da kommen immer noch irgendwelche Steuern und Gebühren dazu. Bei Norwegian bekommt man gleich den Endpreis. Und unter dem Strich sind die nicht teurer, denke ich.“
„Na gut“, seufzte Harry. „Such die Flüge raus, aber sieh zu, daß es billig ist. Es macht nichts, wenn der Ankunftflughafen weit vom Abflugflughafen nach Svalbard weit entfernt ist, wir werden das per Portschlüssel machen. Wenn die in Norwegen nicht teurer sind als hier, dürfte sich das so im Bereich von acht Galleonen pro Nase bewegen, denke ich.“
„Acht Galleonen?“
„So ungefähr 35 Pfund, schätze ich. Vielleicht auch etwas mehr. Also, dann halt dich mal ran.“
„Soll ich dich auf dieser Nummer zurückrufen? Ich sehe hier eine Nummer auf dem Display. Bei dir zu Hause springt ja nur der AB an.“
Harry vermied ein Kichern und sagte: „Nein, das hier ist der einzige Apparat im Ministerium, und er steht in einer unbenutzten Rumpelkammer.“
„Aber dann wird sie doch benutzt, oder? Als Rumpelkammer“, wunderte sich Tony.
„Du bist so neunmalklug wie meine drei Plagegeister“, erwiderte Harry. „Also gut: In einer Rumpelkammer, in der sich normalerweise aber niemand aufhält.“
„Okay. Soll ich gleich buchen?“
„Ja, wäre nett. Wenn es irgendwelche Sonderpreise gibt, können wir nicht warten. Und dann müßten wir die Ausrüstung checken. Ein magisches Zelt haben wir.“
„Wenn wir zu viert sind, brauchen wir aber zwei.“
„Es ist ein magisches Zelt.“
„Trotzdem. Auf dem Campingplatz fällt es sonst auf. Wie sieht es aus? Kuppel- oder Tunnelzelt?“
Harry stutzte. Sicher, die magischen Zelte hatten den klassischen Hauszeltzuschnitt. Er würde wohl Millamants Magische Markisen kontaktieren müssen oder wo auch immer man magische Zelte bekam.
„Ähm – da bin ich im Moment nicht so informiert. Ich würde sagen, wir treffen uns irgendwann mal, um die Ausrüstung zu checken“, sagte Harry und beendete das Gespräch.
Nun stand eine weitere Aufgabe auf Harrys Zu-erledigen-Liste. Glücklicherweise lag noch der ganze Nachmittag vor ihm. Kurz darauf fiel ihm, daß er Abteilungsleiter war und diese Aufgabe delegieren konnte. Er rief seinen Ausbildungsleiter, Mr Turgidson zu sich.
„Mr Turgidson, wir brauchen zwei Zelte, die von außen so aussehen, wie Muggelzelte heutzutage eben aussehen. Aber es sollten doch magische Zelte sein.“
„Okay, soll ich beim Zeltmacher welche in Auftrag geben?“
„Ja, aber schauen Sie sich vorher an, wie die Dinger normalerweise aussehen. Mir geht es um Tunnelzelte, die von außen aussehen, als wären sie für nur zwei oder drei Personen bestimmt. Und mit zweckmäßiger Innenausstattung. Am besten heute noch, es eilt nämlich.“
„Ich mache mich gleich auf den Weg“, sagte Mr Turgidson. „Am besten gehe ich damit zu Millamants Magische Markisen und sage, daß ich sie für Ausbildungszwecke brauche. Dann sieht niemand die Verbindung zu dem, was Sie vorhaben.“

Offenbar brauchte die Forschung, wie ein Tunnelzelt aussieht, einige Zeit. Jedenfalls erstattete Mr Turgidson erst einen Tag später Bericht, wobei er leicht genervt wirkte: „Mr Potter, Sie glauben gar nicht, was ich mir da anhören mußte von diesen Markisenfritzen. 'Unser kleines Modell erfreut sich seit sechzig Jahren großer Beliebtheit und ist erst vor vierzig Jahren modernisiert worden', 'wieso soll ein Zelt rund sein, es soll doch ein wenig so aussehen wie ein Haus' und 'wieso zweckmäßige Ausstattung – die Leute möchten es doch wohnlich haben'.“
„Haben Sie denen nicht klargemacht, daß wir es für die Schulung benötigen?“ erkundigte sich Harry.
„Doch. Und ich habe gesagt, daß es nicht ausgeschlossen ist, daß wir die Zelte vielleicht mal für Einsätze brauchen, bei einer Quidditch-Weltmeisterschaft zum Beispiel. Und daß wir da kein Museum brauchen. Da war vielleicht was los! 'Unsere Innenausstattungen entsprechen dem aktuellen Geschmack in der magischen Gemeinschaft', hat da einer gesagt.“
„Wollen die uns denn solche Zelte liefern? Können die das überhaupt?“
„Ich habe ein Tunnelzelt bei den Muggeln gekauft, damit sie es nachbauen können“, sagte Mr Turgidson und nestelte in einer Tasche, um kurz darauf ein Zettelchen zutage zu fördern. „Das ist der Kassenbon, könnte ich bitte das Geld wiederhaben?“

Bevor Millamants Magische Markisen die Zelte liefern konnten, kam eine Erfolgsmeldung von Tony. Per E-Mail unterrichtete er Harry darüber, daß er Flüge von London nach Bergen und von Tromsö nach Longyearbyen gebucht habe. Außerdem liege die Bestätigung für ein Boot ab Longyearbyen für vier Tage vor. Tony bat aber, ihm das Geld zur Verfügung zu stellen, da er als Student einen so hohen Betrag nicht verauslagen könne.
Harry wies eine Zahlung an und bat sofort den norwegischen Verbindungszauberer zu sich. Diesem teilte er die Reisedaten mit. Der norwegische Verbindungszauberer war mit Bergen als Einreiseort einverstanden: „Dort wohnt einer unserer Auroren, da können Sie mit ihren Leuten unterkommen.“
„Von dort aus können wir dann nach Tromsö apparieren“, sagte Harry. „Dabei verlassen wir Norwegen ja nicht.“
„Norwegen ist allerdings lang“, gab der Norweger zu bedenken. „Von Bergen nach Tromsö sind es gut und gerne sechshundert Kilometer Luftlinie. Oder mehr. Vielleicht nehmen Sie doch besser einen Portschlüssel.“
„Aber solange es noch unter tausend Kilometer ist, traue ich es mir durchaus zu, zu apparieren“, sagte Harry.
Doch der Verbindungszauberer blieb hartnäckig: „Sie haben Ausrüstung dabei und Sie haben einen Muggel dabei. Und mehr als sechshundert Kilometer sind kein Pappenstiel.“
„Na gut, aber ich will nicht in Erscheinung treten bei der Anmeldung des Portschlüssels. Und auch sonst keiner meiner Leute soll das.“
Der norwegische Verbindungszauberer zeigte Verständnis: „Konspiration, natürlich. Aber der Auror, bei dem Sie dann übernachten, kann ja einen Portschlüssel anmelden. Privat, aus touristischen Gründen für seine Besucher.“

Die Prüfungen in Hogwarts rückten schon bedrohlich nahe, als endlich von Millimants Magischen Markisen die beiden magischen Tunnelzelte geliefert wurden. Mr Turgidson hatte veranlaßt, daß sie offiziell als Ausbildungsmaterial deklariert ins Ministerium geliefert wurden. Getestet werden sollten sie allerdings im Ausbildungszentrum.
Harry verabschiedete sich nach dem späten Frühstück von seiner Familie und apparierte von der Straße vor seinem Haus an die Schutzzaubergrenze des Ausbildungszentrums in der Nähe von Ffestiniog. Er hatte sich entschlossen, den Test am Sonntag durchzuführen, weil er auch Ron dabeihaben wollte. Noch sollte George nicht ins Vertrauen gezogen werden. Außerdem hatte Harry Dennis ausgeschickt, um Tony abzuholen. Dennis mußte sich dafür beim Ministeriumsfuhrpark unter einem Vorwand den Rover 75 ausleihen. Harry hatte sich für Dennis als Fahrer entschieden, weil er in der Akte gelesen hatte, daß es fünf Jahre zuvor Dennis gewesen war, der Tony ins Ministerium gebracht hatte.
Harry sah sich um. Der Himmel war bedeckt, aber es war trocken. Die Schutzzaubergrenze verlief am Kamm eines Hügels, von dem aus man den ehemaligen Bauernhof sehen konnte, der als Ausbildungszentrum diente, sofern man sich innerhalb des Schutzzaubers befand. Harry stand allerdings außerhalb und sah daher nur einen kleinen See inmitten unberührter Natur. Er schaute auf die Uhr. Plötzlich apparierte Ron.
„Hallo, Ron! Schön, daß du kommen konntest.“
„Hallo, Harry. Ich brenne schon darauf, zu erfahren, was ich für Ausrüstung brauche, um mir in einer menschenleeren Gegend den Allerwertesten abzufrieren.“
„Nun mal nicht so defätistisch“, sagte Harry. „Komm, wir gehen zum Zentrum.“
Die beiden durchschritten den Schutzzauber, wobei Harry Ron an der Hand fassen mußte, da Ron nicht mehr Auror war und daher den Zauber nicht allein durchdringen konnte. Nun war auch das Zentrum sichtbar. Ron war angetan: „Da habe ich einen Teil meiner Aurorenausbildung absolviert, was werden da für Erinnerungen wach...“
„Ich habe dort auch meine Ausbildung absolviert“, warf Harry ein.
„Ja, aber im Jahrgang vor mir“, sagte Ron. „Ich glaube, wir waren kaum zur selben Zeit dort. Jaah, das war so ein bißchen wie Hogwarts, nur daß wir selber kochen mußten.“
Sie betraten das Haupthaus. Im Salon lagen zwei kleine dunkelgrüne Päckchen, in der Küche wartete Mr Turgidson.
„Ah – guten Tag, Mr Weasley, nett, Sie mal wiederzusehen.“
„Alles bereit?“ fragte Harry.
„Ja, Ihre Hauselfen haben das Mittagessen schon gebracht, das müssen wir nur noch aufwärmen. Kommt der Muggel noch?“
„Ich habe jedenfalls Dennis losgeschickt.“
Sie mußten nicht lange warten. Draußen auf dem Hof knirschte der Kies, dann hörte man ein Motorenlaufgeräusch, das plötzlich abbrach.
„Sie sind da“, sagte Harry und ging hinaus.
Gerade stiegen Tony und Dennis aus dem grauen Rover. Tony war von der magischen Autofahrt beeindruckt: „Das ist wirklich mitten in Nordwales? Leicester ist zwar nicht sehr weit entfernt, aber in weniger als einer halben Stunde schafft man das sonst nicht... Und das ist also ein Zauberergelände...?“
„Ähm, ja“, sagte Harry. Als Ron und Mr Turgidson herauskamen, stellte er sie vor: „Tony, das hier ist Ron, mein Schulfreund. Der wird uns begleiten. Ron Weasley.“
„Kannst Ron sagen“, stellte Ron klar und sah sich den Muggel neugierig an.
„Und das hier ist Mr Turgidson, der hat die beiden Zelte besorgt. Ähm – ich würde sagen, wir fangen gleich an. Hast du alles dabei, Tony?“
Statt Tony antwortete Dennis: „Liegt alles im Kofferraum.“
„Okay, dann kommen wir später dazu. Erstmal die Zelte“, bestimmte Harry.
Mr Turgidson verschwand wieder im Haus und kam mit den beiden kleinen Paketen zurück. Er legte sie in einigem Abstand voneinander auf den Boden und sagte nicht ohne Stolz: „Sehen doch genauso aus wie verpackte Muggelzelte, nicht? Also, jetzt, Mr – ähm...“
„Corrigan“, bemerkte Harry.
„Corrigan. Also, Mr Corrigan, jetzt passen Sie mal auf.“
Mr Turgidson zog seinen Zauberstab und schwang ihn erst in Richtung des einen, dann des anderen Pakets, wobei der „Erecto“ sagte. Sofort öffneten sich die Pakete, die Zeltplanen falteten sich aus und von innen her erhoben sie sich, bis sie als einwandfreie Tunnelzelte für zwei Mann und Gepäck auf dem Hof standen. Die Heringe fuhren von selbst in den Boden, zuletzt strafften sich die Leinen.
„Kann man natürlich auch von Hand aufbauen, falls Muggel zugucken“, sagte Mr Turgidson. „Nichts gegen Sie natürlich, Mr Corrigan.“
Tony war sehr beeindruckt – allerdings nur vom Aufbau. Als er sich wieder gefangen hatte, fragte er: „Und vom Aufbau abgesehen – was ist jetzt daran magisch?“
„Passen Sie auf, Mr Corrigan. Das sehen Sie, wenn Sie reingehen. Bitte sehr.“
Mit einem mißtrauischen Seitenblick auf Mr Turgidson öffnete Tony den Reißverschluß eines Zeltes und schlüpfte hinein. Harry folgte ihm. Tony stand ihm im Weg und mußte beiseite geschoben werden, aber dieser merkte es nicht. Er stand mit offenem Mund da und fragte schließlich: „Wie geht das?“
„Magie“, sagte Harry trocken. „Du hast doch schon festgestellt, daß ganze Häuser aus dem Nichts auftauchen können, denk nur an den Tropfenden Kessel.“
„Ja, aber so viel Raum -?“
„Ist eben Magie“, sagte Ron, der hinterher gekommen war.
Harry nahm sich die Zeit, sich selbst im Zelt umzusehen. Er mußte zugeben, daß die Leute von Millamants Magischen Markisen ihre Aufgabe gut gelöst hatten. An der linken Seite befanden sich vier Schlafkojen, daneben ein Schrank zur Unterbringung von Sachen. Auf eine Aufteilung in mehrere Zimmer wurde verzichtet, so daß gegenüber den Schlafkojen eine Küchenzeile stand, die bemerkenswert nüchtern gestaltet war. Der Herd war natürlich so konstruiert, daß man unter den Herdplatten Holz oder Kohle verbrennen mußte, wenn man kein magisches Feuer machen wollte. Die Schränke in der Küchenzeile ließen genug Platz für Vorräte. Das Geschirr bestand aus Blech, ebenso das Besteck. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch mit vier Stühlen. Erfreulicherweise war im Raum auch ein Kanonenofen installiert, was Harry angesichts des vorgesehenen Reisegebiets besonders vorteilhaft fand. Der einzige separate Raum war das Badezimmer, das über einen eigenen Kanonenofen und einen Wasserboiler für das Duschwasser verfügte.
„Nicht so heimelig wie das Zelt von Mrs Perkins damals, aber dafür riecht es auch nicht nach Katze“, bemerkte Ron. „Vielleicht bekommt ihr ja noch ein paar Häkeldeckchen.“
Harry sagte anerkennend: „Das Ding können wir tatsächlich auch als Operationsbasis für bestimmte Einsätze verwenden, Mr Turgidson.“
Der Genannte war auch hereingekommen. Er berichtete: „Sie wollten mir noch eine Ausstattung mit Persern, Sofas und Porzellangeschirr andrehen, aber es ist ja nur für den Dienstgebrauch. Das andere Zelt sieht identisch aus.“
„Gucken wir es uns trotzdem an“, sagte Dennis, der ebenfalls im Zelt stand.
Niemand hatte Einwände, obwohl sie im anderen Zelt nichts anders sahen. Tony konnte es dennoch immer noch nicht fassen. Harry fand, daß man sich nun um die übrige Ausrüstung kümmern müsse: „So, Tony, ich würde sagen, wir gucken jetzt mal, was wir noch so brauchen. Die Sachen liegen im Kofferraum? Ich würde sagen, daß du sie mal rausholst und hier ins Zelt reinbringst. Dann können wir gleich ausprobieren, wie sich die Zelte bewähren, wenn richtig Betrieb in ihnen herrscht.“
„Ä-ähm... j-ja“, stammelte Tony, der sich erst wieder fangen mußte.
„Okay, Dennis, hilf ihm mit den Sachen“, sagte Harry. „Und dann weihen wir das Zelt richtig ein, indem wir hier zu Mittag essen. Da wir zu fünft sind, brauchen wir noch einen Stuhl, aber den werden wir heraufbeschwören.“


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