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Die Aurorenzentrale - Weihnachten mit Percy

von Krabbentaucher

„Und zwölf riesige Weihnachtsbäume hat Hagrid in der Großen Halle aufgestellt! Und die Lehrer haben sie geschmückt, indem sie ihre Zauberstäbe benutzt haben! Überall in der Großen Halle haben sie Girlanden aus Misteln und diesen stacheligen Blättern -“
„Das heißt Stechpalme, und mein Zauberstab besteht aus Stechpalme.“
„Na, egal. Jedenfalls hängen auch in den Gängen Mistelbündel. Und wer geknutscht werden will, stellt sich drunter, und dann wird er geknutscht. Überhaupt ist das ganz toll, weil man in der Großen Halle ja den Himmel sehen kann, und wenn es schneit, sieht man das auch. Dazu dann die Weihnachtsbäume – übrigens zwölf riesig große – und die Kerzen, die einfach so in der Luft über den Tischen hängen... Schon großartig. Muß man gesehen haben.“
James konnte es einfach nicht lassen, während des Abendessens von Hogwarts zu erzählen, obwohl er schon seit Anfang September in seinen zahlreichen Briefen seiner Familie alles haarklein berichtet hatte. Da sich James besonders lange beim großen Halloweenfest aufgehalten hatte, konnte Harry den Eindruck nicht ganz zurückdrängen, daß sein ältester Sohn sich dafür revanchierte, daß er keine Herbstferien hatte, indem er seine Geschwister neugierig und neidisch machte. Albus reagierte auch entsprechend gereizt: „Warum bist du dann überhaupt nach Hause zurückgekommen, wenn es so toll in Hogwarts ist? Du hast doch selbst gesagt, daß es welche gibt, die in Hogwarts bleiben.“
„Ich, ähm“, sagte James und war für einen Moment sprachlos, was bei ihm nicht häufig vorkam, „ich wollte auch mal wieder zu Hause sein.“ Er holte Luft und setzte nach: „Um euch zu erzählen, wie es ist, damit ihr wißt, wie es ist, wenn ihr in zwei Jahren nach Hogwarts kommt.“
„Das tust du doch schon in den Briefen. Und gib doch zu, daß du nach Hause wolltest und zu Mum und Dad! Und wir sind das ganze Jahr über hier, aber du nicht“, versetzte Albus.
„In Hogwarts kann man besser Quidditch spielen. Da spielt man richtig, nicht auf einem Kinderbesen zwischen Obstbäumen“, sagte James.
„Ihr habt doch gegen Sylvester verloren“, erinnerte ihn Albus.
„Slytherin“, korrigierte James. „Jaah... schon..., aber wir waren klar die bessere Mannschaft. Die Slytherins hatten einfach Glück mit dem Schnatz gehabt.“
„Das sagen alle“, schaltete sich Lily ein.
James wollte das Thema wechseln: „Habe ich schon von Peeves erzählt?“
„Ja“, beschied ihm Albus.
„Schluß jetzt“, sagte Ginny. „Kinder, es wird spät. Ab ins Bett.“
„Wir haben Ferien!“ protestierte alle drei Kinder einstimmig.
„Das ist egal. Ihr müßt trotzdem ins Bett.“

In den nächsten Tagen vor Weihnachten besuchte James seinen Muggelfreund Patrick, und Harry fragte sich schon, was als nächstes in der Umgebung passieren würde. Aber es blieb ruhig. Offenbar schien das feuchte Schmuddelwetter, das alle zunächst aufkeimenden Hoffnungen auf weiße Weihnacht wieder zunichte machte, nicht dazu zu animieren, sich draußen aufzuhalten und dort irgendetwas anzustellen. Ansonsten konnte James' Coolness nicht darüber hinwegtäuschen, daß er froh war, zu Hause zu sein. Allerdings verbrachte er nach Harrys Geschmack zu viel Zeit vor dem Computer, wenn er zu Hause war.
„Wozu E-Mails schreiben? Du kannst doch in den Ferien Patrick jederzeit besuchen!“
„Ja, aber in Hogwarts geht das alles nicht“, lautete James' nicht sehr logisch stringente Antwort.
„Vielleicht können wir ja in die Winkelgasse gehen? Brauchst du irgendwas für die Schule? Oder hast du noch genügend Zeug in deinem Zaubertrankkasten?“
James dachte kurz nach und sagte dann gnädig: „Okay.“
„Dann zieh deine Jacke an.“
Wenig später gingen Vater und Sohn hinunter in die Küche, wo Harry mit dem Zauberstab ein Feuer im Kamin entzündete und Flohpulver hineinstreute.
„Du weißt ja, wie es geht“, sagte er und lud seinen Sohn ein, als erster zu gehen.
James trat in die Flammen und rief: „Winkelgasse!“
In einem Wirbel verschwand er, und Harry tat es ihm nach. Als er im Tropfenden Kessel ankam, wartete James schon ungeduldig an der Tür zum Hinterhof. Harry zog erneut seinen Zauberstab, ignorierte die neugierig herüberstarrenden Hexen und Zauberer und trat mit James hinaus auf den Hof, wo er gegen den bewußten Ziegelstein in der Mauer tippte, so daß sich diese zu einem Torbogen öffnete.
In der Winkelgasse herrschte emsiger Betrieb. Nicht nur die Muggel, auch die Zauberer hatten Weihnachtseinkäufe zu erledigen, und über der Gasse schwirrte ein Schwarm leuchtender Sterne als Adventsdekoration umher.
„Gehen wir zuerst zur Apotheke. Was brauchst du?“
„Krötenleber und Käferaugen.“
„Irgendwelche Kräuter auch?“
„Nö. Die, die ich brauche, sind Pflanzen aus dem Unterricht für Erstklässler, und Prof-, ähm, Neville hat uns gezeigt, wie wir da rankommen.“
Die Apotheke war gut besucht, denn sie bot auch einige Süßigkeiten an, so daß der Apotheker etwas vom Weihnachtsgeschäft mitnehmen konnte. Mit den beiden kleinen Tiegeln gefüllt mit Krötenleber und Käferaugen in der Tasche verließen Harry und James die Apotheke wieder. Als sie am Schaufenster von Flourish und Blotts vorbeikamen, blieb Harry stehen – der Grund dafür war ein Plakat, das einen älteren Herrn mit weißen Haaren, einer Melone auf dem Kopf und einem Nadelstreifenumhang zeigte. Das Bild war zwar in schwarz-weiß gehalten, aber Harry wußte, daß die Melone grün sein mußte, denn obwohl schon viele Jahre seit dem letzten Zusammentreffen mit diesem Mann vergangen waren und er älter geworden war, hatte Harry ihn auf dem Bild sofort wiedererkannt. Offenbar meinte der Mann, der Welt etwas mitzuteilen zu haben.

Pünktlich zu Weihnachten:

CORNELIUS OSWALD FUDGE
MEMOIREN DES MINISTERS

C. Fudge war in einer der aufregendsten Phasen der Zauberwelt Minister für Zauberei. In seine Amtszeit von 1990 bis 1996 fielen die Rückkehr von Harry Potter in die magische Gemeinschaft, die Rückkehr von Dem, dessen Name nicht genannt werden darf und die scharfe Auseinandersetzung mit Albus Dumbledore. Aber es gibt auch den Mann hinter den Schlagzeilen. Lesen Sie C. Fudge' Werdegang, und wie er sich im Kampf um das Ministeramt gegen Dumbledore durchgesetzt hat, von seinen eigenen Fehlern, die er selbst eingesteht, und von den Intrigen, mit denen er von einer neuen Clique einflußreicher Zauberer daran gehindert wurde, sich in den Wiederaufbau einzubringen.

Pressestimmen:

Ein anrührendes Buch, in dem erstmals der Mensch Cornelius hinter der Fassade des Politikers Fudge hervortritt. Endlich wird das Zerrbild eines Gescheiterten geradegerückt!
(Rita S., Die Hexenwoche)

Ein aufrührendes Buch, in dem einer der ehemals mächtigsten Männer der magischen Gemeinschaft auspackt und schockierende Hintergründe aus der Nachkriegszeit offenlegt. Dieses Buch ist politischer Sprengstoff!
(R. Skeeter, Der Tagesprophet)

AB SOFORT HIER ERHÄLTLICH!

„Das ist kein politischer Sprengstoff, das ist ein politisches Wattebäuschchen“, hörte Harry eine tiefe, ruhige Stimme hinter sich. „Hallo, Harry!“
Harry drehte sich um und erwiderte den Gruß: „Hallo, Kingsley! Ähm – meinen Sohn James kennst du ja?“
„Ja, ist aber lange her, daß ich ihn gesehen habe. Ich habe ihn eben schon begrüßt, als du das Plakat so fasziniert angestarrt hast.“
„Es lohnt sich also nicht, das Buch zu kaufen?“
„Nein“, sagte Kingsley. „Natürlich hat das Ministerium ein Exemplar angeschafft. Es gehört sich einfach, daß Bücher ehemaliger Minister im Ministerium verfügbar sind.“
Harry grinste: „Schon gelesen? Wer ist denn diese einflußreiche Fudgeverhinderungsclique? Du und ich vermutlich?“
„Wer sonst? Aber es ist nichts neues. Im Grunde ist es nichts anderes als das, was Fudge schon immer in seinen Interviews gesagt hat: Ich bin machtgeil und in Wahrheit deine Marionette.“
„Wieso? Kommandiert Dad dich auch herum?“ fragte James und grinste.
Kingsley sah ihn erstaunt an und fragte: „Wieso? Wie meinst du das?“
„Na, ich darf gar nichts. Dad bestimmt immer nur. Der ist total streng. Und du als Zaubereiminister -“
„Wenn dein Zimmer aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen, dann mußt du es natürlich aufräumen“, sagte Harry mit gespieltem Ärger und strubbelte James durch die Haare. „Und du kannst nicht bis in die Puppen aufbleiben. Und bestimmte Tischregeln mußt du auch beachten.“
„Das würde ich auch sagen, James“, stimmte Kingsley zu. „Also, dann noch schönen Einkauf, ich muß weiter.“
Harry und James verabschiedeten sich von Kingsley, und James zeigte auf das Plakat: „Wer ist das? Ist das dieser Minister, mit dem du Ärger hattest?“
„Ja, das ist er.“
„Dieser Todesser? Ich dachte, der sitzt in Askaban?“
Harry lachte: „Nein, James, das ist er nicht. Du sprichst von Pius Thicknesse. Der hier, Cornelius Fudge, war nur ein Minister, der nicht wahrhaben wollte, daß Voldemort zurückgekehrt war.“
„Wie können Sie einen so kleinen Jungen so erschrecken, indem Sie den Namen von Du-weißt-schon-wem benutzen?“ ereiferte sich eine Hexe, die in der Nähe vorbeigegangen war.
Harry wollte etwas erwidern, aber James war schneller: „Welchen Namen? Voldemort?“
Die Hexe schrak sichtbar zusammen und keuchte: „So ein... ein... Da sehen Sie mal, was sie angerichtet - , oh, Sie sind ja Harry Potter! Trotzdem, daß Ihr Sohn diesen Namen...!“
Bevor Harry schlimmeres verhüten konnte, verfiel James in einen Singsang: „Voldemort, Voldemort, Volde-Volde-Voldemort!“
Entsetzt ging die Hexe schnellen Schrittes weiter. James drehte den Kopf zu Harry hoch und grinste ihn an. Harry lag eine Zurechtweisung auf der Zunge, aber dann lächelte er doch nur zurück.
„Komm, James, gehen wir mal rein in den Buchladen.“
Im Laden war viel Betrieb. Leute suchten nach Bücher, die sie verschenken konnten, Angestellte quetschten sich durch die Regale und die Menschenmassen, um Bücher zu bringen oder wieder wegzustellen. Harry wollte James gerade vorschlagen, sich ein wenig umzusehen, da war der Junge schon im Gewühl verschwunden. Da die Leute sich mit den Büchern beschäftigten oder damit, sich darüber zu beschweren, wenn ihnen jemand auf den Fuß gestiegen war, gelang es Harry, sich unerkannt durch den Laden zu schieben. Schließlich kam er eher zufällig an einem kleinen Tischchen vorbei, über dem in kleinerer Ausführung das Plakat aus dem Schaufenster hing. Auf dem Tischchen waren einige Bücher aufgeschichtet, deren Titelblätter die Aufschrift „Memoiren des Ministers“ und ein älteres Bild von Fudge aus seiner aktiven Zeit zeigten. Harry nahm das oberste Buch vom Stapel und schlug es auf. Dem Inhaltsverzeichnis nach zu urteilen, hielt sich Fudge an die Chronologie und befaßte sich zunächst mit seiner Schulzeit und seiner Zeit in der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen im Ministerium und dann erst mit seiner Tätigkeit als Minister, was allerdings den größten Teil des Buches ausmachte. Harry schlug willkürlich eine Seite in der Mitte dieses Teils auf. Wie er aber feststellen mußte, befaßte sich Fudge hier ausgiebig mit Konferenzen, die er einberufen hatte, und wie er dort brillierte. Harry warf noch einmal einen Blick in das Inhaltsverzeichnis und blätterte zu dem Punkt, wo es um Fudges Ernennung zum Minister ging.

GANZ NACH OBEN

So verdienstvoll Millicent Bagnold als Ministerin für Zauberei auch gewesen sein mag, eine Amtsmüdigkeit war ihr nicht abzusprechen. Es war ihr auch nicht zu verdenken, denn sie hatte das Amt im Jahr 1980 angetreten, also in einer Zeit, in der der Krieg in der magischen Gemeinschaft gegen Den, dessen Name nicht genannt werden darf, schon seit zehn Jahren tobte, und in dem die Dinge für die Zauberergemeinschaft immer kritischer wurden. Sicher konnte sie auf eine zuverlässige Aurorentruppe und generell auf eine schlagkräftige Abteilung für magische Strafverfolgung bauen, woran vor allem das entschiedene Handeln ihres damaligen Leiters Bartemius „Barty“ Crouch sen. seinen Anteil hatte. Crouch hatte, wie oben beschrieben, das eher defensive Verhalten des Ministeriums, das vor allem auf die Geheimhaltung vor der Muggelwelt abzielte, in ein offensives Vorgehen gegen die Todesser geändert. Mrs Bagnold unterstützte diese harte Linie, wobei ihr zugegebenermaßen auch Dumbledore eine große Hilfe war, hatte er doch als Reaktion auf die zunächst defensive Ausrichtung des Ministeriums eine eigene Kampforganisation, den „Orden des Phönix“ gegründet.
Leider war Millicent nicht mehr die Jüngste, und der harte Kampf forderte auch von ihr seinen Tribut. Als dann Der, dessen Name nicht genannt werden darf, für alle Seiten völlig überraschend aufgrund des erfolglosen Angriffs auf den damals knapp über ein Jahr alten Harry Potter am Halloweenabend des Jahres 1981 entmachtet wurde, bedeutete das für Millicent mitnichten weniger Streß. Dieser fing erst richtig an, denn die orientierungslosen Todesser stellten eine besondere Bedrohung dar. Außerdem erforderte die Untersuchung, wer wirklicher Anhänger Dessen, dessen Name nicht genannt werden darf, war und wer unter dem Imperius-Fluch gestanden hatte, alle Resourcen. Daher verwundert es nicht, daß Gerüchte laut wurden, Millicent würde sich im Laufe des Jahres 1982 vom Ministeramt zurückziehen. Als nahezu sicherer Nachfolger galt aufgrund seines entschlossenen Auftretens Bartemius Crouch.
Als dieser jedoch in einen furchtbaren Familienskandal verwickelt wurde, war alles über den Haufen geworfen. Ein aussichtsreicher Bewerber stand nun nicht mehr zur Verfügung, zumal ich noch mit den Katastrophen zu tun hatte, die in Gefolge der Todesserumtriebe zu bereinigen waren. Der Skandal jedenfalls war pikant. Eines Tages meldete der Tagesprophet die Verhaftung von vier besonders fanatischen Todessern: Bellatrix, Rodolphus und Rabastan Lestrange – und auch Crouchs Sohn Bartemius Crouch junior.

Harry blätterte weiter, denn Fudge erging sich in der eingehenden Schilderung des Crouch-Skandals. Irgendwann tauchte der Name Dumbledore auf.

Im Dezember 1989 verlautbarte dann offiziell, daß Millicent im darauffolgenden Jahr das Amt endgültig aufgeben und sich zur Ruhe setzen wollte. Nachdem ich mich in der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen vom stellvertretenden Leiter zu ihrem Abteilungsleiter hochgearbeitet hatte und in der Führungstätigkeit eine beachtliche Erfahrung vorweisen konnte, entschloß ich mich, meinen Hut in den Ring zu werfen.
Ich hätte es vielleicht nicht tun sollen. Denn die Kräfte, die im Kampf gegen Den, dessen Name nicht genannt werden darf, so segensreich gewirkt hatten, waren unerwartet aktiv. Sehr bald wurde der Ruf laut, das Amt des Ministers dem langjährigen Leiter der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, zugleich Zaubergamot und Amtsträger in so vielen Vereinigungen, Professor Albus Dumbledore anzutragen. Mit einem Mal sah ich mich einem praktisch übermächtigen Gegner gegenüber. Zwar konnte ich seinem Orden des Merlin erster Klasse einen ebensolchen Orden entgegenhalten, aber Dumbledore war nicht nur aufgrund seines Sieges über seinen Jugendfreund – was er übrigens immer geheim gehalten hatte – Gellert Grindelwald im Jahr 1945 schon lange legendär. Ich richtete mich auf einen harten Wahlkampf ein, denn ich hatte die Fürsprecher Dumbledores nicht richtig eingeschätzt. Ich hielt sie für Träumer, denen eine Vaterfigur, die sie aus eigenen Schulzeiten kannten, lieber war als ein in administrativen Dingen erfahrener langjähriger Ministeriumszauberer. In Wahrheit war es aber der Orden des Phönix, die Organisation, die nie aufgehört hatte, zu existieren, und die kein anderes Ziel kannte, als ihren Chef und damit sich selbst an die Macht zu bringen.
Dumbledore hielt aber die Zeit offenbar nicht für reif. Er wußte, daß er einen Trumpf auf der Hinterhand hatte, nämlich Harry Potter, den er konsequent von jedem Kontakt zum Ministerium abgeschirmt hatte und den er erst noch zu seinem Instrument heranziehen mußte. Nicht er war der eigentliche Sympathieträger, sondern Harry Potter als Junge, der lebt. Dumbledore machte sich im Gegensatz zu seinen Ordensleuten keine Illusionen, daß er in einer Wahl gegen mich als erfahrenen Ministeriumszauberer kaum Chancen gehabt hätte. Außerdem konnte er Harry Potter nur dann zu seinem Mann machen, wenn er Zugriff auf ihn hatte – und das war nur in Hogwarts und somit in der Funktion als Schulleiter möglich gewesen.
Dumbledore zog seine Kandidatur zurück. Die Zauberergemeinschaft mißverstand das als Bescheidenheit. In Wahrheit war die totale Machtübernahme noch nicht ad acta gelegt. Mit dem Zuspruch von Harry Potter im Rücken und gestützt auf seine Privatarmee „Orden des Phönix“ wollte er das Ministerium zu einem späteren Zeitpunkt – auch mit Gewalt – unter seine Kontrolle bringen. Ich sollte das zu einem späteren Zeitpunkt noch schmerzhaft erfahren. Jetzt aber nur so viel: Der jetzige Zaubereiminister ist ein Mitglied dieser Geheimorganisation.

Harry sah sich um. Von seinem Sohn war nirgendwo etwas zu sehen. Er blätterte noch einmal zurück zum Inhaltsverzeichnis, dann sah er noch einmal auf. James guckte sich irgendeinen Comic an. Beruhigt schlug Harry die Seite auf, auf der es um ihn selbst ging, oder besser gesagt, um das erste Zusammentreffen mit Fudge.

DER ERSTE KONTAKT MIT HARRY POTTER

Harry Potter war am 31. Juli 1991, an seinem elften Geburtstag also, in die magische Gemeinschaft zurückgekehrt. Es sollte aber noch zwei Jahre dauern, bis ich persönlich mit ihm in Kontakt kam. Ich hatte mir seinerzeit nichts dabei gedacht, war doch Potter damals noch ein Junge. In Wahrheit entsprach die Kontaktsperre, die ich gar nicht als eine solche erlebt hatte, Dumbledores Plan. Denn was wäre aus seinen Plänen geworden, hätte ich mich intensiver um den jungen Harry gekümmert? Daß ich das nicht getan habe, muß ich mir als Versäumnis anrechnen lassen, und es hat sich gerächt. Übrigens hatte es schon vorher einen Kontakt gegeben, wie ich der von Potter autorisierten Biographie von Worple entnehmen konnte: Er steckte gemeinsam mit seinem Freund Ronald Weasley unter einem Tarnumhang, als ich Hagrid im Frühjahr 1993 in seiner Hütte aufgesucht habe.
Davon wußte ich allerdings nichts, als ich Harry in einer Nacht Anfang August desselben Jahres vor dem Tropfenden Kessel in Empfang nahm, nachdem er aus dem Fahrenden Ritter ausgestiegen war. Damals wirkte er harmlos, ja beinahe noch niedlich. Er war gerade erst 13 Jahre alt geworden und steckte im Anfang seiner Pubertät. Dünn war er schon damals, aber noch nicht schlacksig, wie er es wenige Jahre später werden sollte, und auch noch nicht auf derart ungezogene Weise eigenwillig. Noch trat er bescheiden und unsicher auf – und er war eigentlich auf der Flucht, denn er hatte kurz zuvor seine Tante Magdalene Dursley, eine Muggel, aufgeblasen. Das hätte mir einiges zu denken geben müssen über Potters Charakter, aber vorerst war ich froh, daß er nicht Sirius Black in die Hände gefallen war.

„Erst kaufen, dann lesen“ riß eine Stimme Harry aus seiner Lektüre.
„Hm?“
Vor ihm stand ein Verkäufer.
„Ich sagte: Erst -“, seine Stimme brach ab, und er wurde blaß. „Oh – Mr Potter. Jaah... ich, ähm... nun, es ist halt ein Buch, und Flourish und Blotts unterstützt nicht alles, was in diesem Buch steht, müssen Sie wissen. Es ist nur... es gibt nicht viele Neuerscheinungen, und wenn... na, lesen Sie mal weiter.“
Mit hochrotem Kopf verschwand der Verkäufer. Doch Harry hatte genug gelesen. Er klappte das Buch zu und legte es zurück auf den Stapel. Dann drängelte er sich zu seinem Sohn durch und sagte: „Komm, wir gehen. Oder hast du etwas gefunden, was dir der Weihnachtsmann bringen könnte?“
James sah seinen Vater leicht verächtlich an: „Weihnachtsmann! Ich bin elf, da glaube ich doch nicht mehr an den Weihnachtsmann! Ich weiß doch, daß die Geschenke von dir und Mum und Grandpa und Grandma kommen.“ Er legte den Comic – es handelte sich um eine Ausgabe von „Die Abenteuer von Martin Miggs, dem mickrigen Muggel“ - zurück an seinen Platz und sagte: „Ich habe den Verkäufer gefragt, ob er ein Buch hat, wo drinsteht, wie man ein Mobiltelefon in Hogwarts ans Laufen kriegt oder besser noch das Internet. Der Typ hat nicht mal gewußt, was ein Mobiltelefon oder das Internet ist. Und dieser Comic ist ja total daneben.“
„Okay“, sagte Harry. „Gehen wir dann mal rüber zu Onkel Ron und Onkel George. Aber glaub nicht, daß ich dir da irgendwelche Wünsche erfülle.“

Heilig Abend kamen Ted und Andromeda an, und Andromeda teilte zu Teds Verlegenheit mit, daß sie sich dieses Mal per Seit-an-Seit-Apparieren von ihm hatte herbringen lassen. Ted nuschelte noch etwas davon, daß er sich für den zweiten Weihnachtsfeiertag im Tropfenden Kessel verabredet habe. Harry ahnte, daß die Verabredung jemanden betraf, mit dem Ted gerne allein sein wollte.
Am nächsten Tag sollte das große Festessen stattfinden. Harrys Kinder hatten sich über ihre Geschenke hergemacht und trugen nun ihre neuen Weasley-Pullover. Auch Ted hatte wieder einen abbekommen. Am frühen Nachmittag kamen dann Ron und Hermione mit Rose und Hugo an. Ron inspizierte das neue Potter-Auto: „Zugegeben, sieht schon edel aus... hmmm... blaumetallic gefällt mir natürlich besser...“
„Wie euer Mondeo?“ hakte Harry grinsend nach.
„Jaah... der wird natürlich auch langsam alt... wie alt ist der?“
„Sechs.“
„Hm. Unser ist schon so, ähm, 14 oder so. Naja, du hast ja schon erneuert.“
„Das war nicht ganz freiwillig, wie du weißt. Du hast es ja gesehen. Mit dem alten Passat war nichts mehr los.“
„Ja, stimmt schon. Aber trotzdem... wir müßten uns auch mal wieder nach einem neuen...“
Als sie zusammen ins Haus gingen, fragte sich Harry, ob Ron wenigstens der Versuchung widerstehen würde, ein Auto eine Klasse höher zu kaufen. Kurz danach kam auch Hagrid, sehr zur Freude der Kinder. Mochte auch Hagrid auf andere furchteinflößend wirken, für die Potter- und Weasley-Kinder war er schon immer ein willkommener großer Spielplatz, und so nahmen sie ihn für sich in Anspruch.
Am frühen Abend stand dann Percy mit seiner Familie vor der Tür. Seine Ehefrau Audrey wirkte eingeschüchtert, seine sieben und neun Jahre alten Töchter neugierig. Alle vier hatten sich richtig herausgeputzt. Harry begrüßte sie und bat sie herein. Percy war selten in Harrys Haus gewesen und zeigte sich beeindruckt. Harry war das etwas peinlich, denn er wußte, daß er sehr großbürgerlich wohnte. Der Nachteil an Percy und seiner Familie war, daß ein richtig lebhaftes Gespräch nicht zustandekam und die lebhaften Potterkinder so gar nicht der Fall von Molly und Lucy waren.
„Herrschaften, Toby und Tinky bitten zu Tisch“, verkündete Tinky und schlug einen Gong.
Im Speisezimmer war alles auf das Festlichste hergerichtet, das Silber strahlte im Kerzenlicht, und schon fingen die Elfen an, aufzutragen.
„So, du warst also Vertrauensschüler und bist nun Schulsprecher, Ted?“ sprach Percy Harrys Patenkind an.
Ted nickte nur, da er einen vollen Mund hatte.
„Nun denn, junger Ted“, hob Percy besonders pompös an, „da trittst du ja sozusagen in meine Fußstapfen. Auch ich war zuerst Vertrauensschüler und dann Schulsprecher und als solcher natürlich bereit, echte Verantwortung zu schultern. Dein Pate war übrigens auch Schulsprecher, wie er dir sicher erzählt hat.“
Ted machte nur „hm“ und steckte sich wieder einen Bissen in den Mund.
„Und Ron und Hermione waren Vertrauensschüler. Und ich muß sagen, es freut mich, daß du Georges Bemerkungen so standhaft begegnet bist, nach allem, was ich gehört habe.“
„Hm.“
„Dir wird sicher aufgefallen sein, daß ein so verantwortungsvolles Amt noch nicht das Ende ist, sondern erst eine Vorbereitung für die wahren Aufgaben.“
Erstmals kam Leben in Ted, der aufsah und fragte: „So?“
Percy war jetzt richtig in Fahrt: „Natürlich. Sieh nur – Harry und Hermione sind heute hochrangige Ministeriumszauberer, und vor allem Harry hat bereits großen Einfluß. Er wird schon als kommender Zaubereiminister gehandelt.“
„Aber nur von Fudge, diesem Verschwörungstheoretiker“, warf Harry ein.
Percy ließ sich nur ganz kurz aus dem Konzept bringen: „Ähm – ganz so schlimm ist er denn doch nicht. Jaah... Wo war ich... Ted, ich war schon im ersten Jahr im Ministerium Assistent des Leiters der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit und im Jahr darauf bereits Juniorassistent des Ministers.“
„Hm.“
„Was ich sagen will, Ted, ist, daß du dir Gedanken über deine weitere Karriere machen solltest. In einem halben Jahr ist die Schule zuende, und da kann es nicht schaden, schon einmal Kontakte zum Ministerium geknüpft zu haben. Das gibt einem immer einen Vorsprung. Selbstverständlich kann ich dir behilflich sein, aber sicher wird auch Harry...“
Andromeda erklärte ganz trocken: „Teddy überlegt, erst einmal ein Jahr eine Studienreise durch die Welt zu unternehmen, wie es Brauch ist bei vielen Zauberern.“
„Und danach wollte ich mich eigentlich im St Mungo bewerben für eine Laufbahn als Heiler“, ergänzte Ted. „Irgendwie fühle ich mich meinem Vater verpflichtet... diese Werwolfsache und so.“
Percy schien ein wenig in sich zusammen zu fallen.
„Es... naja... ähm... ich glaube nicht, daß man auf so einer Position viel Einfluß...“
Endlich meldete sich Audrey zu Wort: „Percy, laß doch. Der Junge will sich erstmal in der Welt umsehen, und ins Ministerium kann er immer noch. Außerdem ist Heiler eine sinnvolle Sache.“
„Ja, natürlich, sicher, aber...“
„Ted kann ja dieses neue Buch von Fudge lesen, dann kann er lernen, wie man alles verdreht und wie man intrigiert“, bemerkte Hermione spöttisch.
„Das Teil geht gerade in Hermiones Abteilung rum“, informierte Ron.
Hermione fuhr fort: „Fudge, der sich hochgearbeitet hatte – gut, es mag sein, daß er in der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen gute Arbeit geleistet hat –, Fudge, der sich gegen Dumbledore durchgesetzt hat, obwohl jeder weiß, daß er nur Minister geworden ist, weil Dumbledore abgelehnt hat, Fudge, der an den Umständen gescheitert ist und nicht an sich selbst... Weißt du, was er zu seiner Reaktion auf Voldemorts Rückkehr geschrieben hat?“
„Ja, ich weiß“, wehrte Percy nach einem erschrockenen Zusammenzucken verlegen ab, „er meint, Dumbledore und Harry hätten das mit der Rückkehr von Du-weißt-schon-wem mit Absicht so unglaubwürdig rübergebracht, daß er es gar nicht glauben durfte. Ich war ja selbst dabeigewesen, und... naja... So ist das eben.“
„Was schreibt der denn darüber, als er mich unschuldig nach Askaban geschickt hat?“ fragte Hagrid.
„Oh – das übergeht er völlig. Er betont nur, daß er nichts mit Dumbledores vorübergehender Amtsenthebung damals nichts zu tun gehabt habe und daß das Malfoy mit dem Schulrat gewesen sei. Also Lucius Malfoy.“
Hagrid grunzte nur unwillig.
„Fudge ist doch Geschichte“, sagte Ron. „Für den interessiert sich doch sowieso niemand mehr. Außerdem hatten die Zauberer damals alle seine Ablösung verlangt.“ Dann wandte er sich an seinen Neffen: „Ähm, James, George meint, du würdest dich mit Fred gut verstehen?“
„Ja, haben wir aber schon vorher“, sagte James.
„Sie ergänzen sich gut“, sagte Ginny trocken.
„Dann ist man beim Nachsitzen nicht so einsam, was?“ gluckste Hagrid.
„Ich bin jedenfalls froh, daß ich nicht Vertrauensschüler in Gryffindor bin“, seufzte Ted. „Die Hufflepuffs sind viel pflegeleichter. Stellen nichts an, sind fleißig...“
„Langweilig“, bemerkte Lily.
„Lily, wir haben im letzten Schuljahr den Hauspokal geholt, obwohl wir die Quidditch-Schulmeisterschaft nicht gewonnen haben“, sagte Ted. „Alles nur mit Fleiß und Disziplin.“
„Hauspokal!“ sagte James verächtlich. „Der Quidditch-Pokal ist es, auf den kommt es an!“
„Auf gute Noten aber auch, junger Mann!“ ermahnte ihn Ginny.
„Tja, die nächste Generation tritt an“, sinnierte Hagrid und schnäuzte sich vor Rührung in eine großes kariertes Taschentuch. „Bills älteste Tochter ist in Hogwarts, Remus' Sohn ist fast durch, Georges Sohn, Harrys Sohn... und bald folgen die anderen nach. Wie die Zeit vergeht!“
„Ich komme im übernächsten Jahr nach Hogwarts“, meldete sich Molly zu Wort. „Und dann will ich Vertrauensschülerin werden.“
Ron sagte: „Klar, schließlich dürfen George nicht die Gelegenheiten ausgehen, über den Niedergang der Familie Weasley zu sinnieren. Nein, war nur ein Scherz, Molly.“

Percy war mit seiner Familie nach dem Essen in die Winkelgasse zurückgekehrt. Ron und Hermione bleiben noch bis zum zweiten Weihnachtstag und auch Hagrid. Das hatte einen Grund: Während Andromeda nach Hause zurückkehrte und Ted in der Winkelgasse seine Freundin traf, stieg Charlie aus dem Kamin.
„So lange ist das her, daß ich mal hier war!“ sagte er und sah sich um.
Da Harry sich nicht erinnerte, ob Charlie seine Kinder schon gesehen hatte, stellte er sie noch einmal vor, Ron tat dasselbe mit seinen Kindern. Gemeinsam gingen sie in den Salon.
„Du bist mit den Drachen verheiratet, was?“ dröhnte Hagrid.
„So ist es“, sagte Charlie. „Im Drachenreservat ist immer etwas los. Kurz bevor ich abgereist bin, haben wir einen kleinen Ukrainischen Eisenbauch reinbekommen, den müssen wir erstmal aufpäppeln.“
Hagrid bekam einen schmachtenden Blick. Doch die Kinder ließen nicht locker: „Erzähl uns von den Drachen! Wie groß sie sind und wie sie fliegen und Feuer spucken!“
Damit war Charlie erst einmal beschäftigt, so daß sich die anderen Erwachsenen – mit Ausnahme Hagrids – in das Speisezimmer zurückzogen und sich über andere Dinge unterhielten. Als Charlie endlich von den Kindern entlassen wurde und die Elfen im Speisezimmer das Essen auftrugen, hatten Charlie und Hagrid jedenfalls ihre Wirkung auf James getan. Er erklärte: „Ich nehme in der Dritten Aufzucht und Pflege magischer Geschöpfe. Dann kann ich später mit Drachen arbeiten!“


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Rita setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.
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