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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Gleis neundreiviertel

von Krabbentaucher

Ginny winkte ab: „Nein, das ist weiter hinten. Die Skeeter wollte es zwar auf der Titelseite haben, aber ich habe zufällig mitbekommen, wie die Redaktion beschlossen hat, es unter 'Vermischtes' einzusortieren.“
„Aha, hat der Tagesprophet also beschlossen, nicht ganz so tief zu sinken“, stellte Harry fest und blätterte die Zeitung durch. „Die arme Skeeter war aber lange nicht mehr auf der Titelseite.“
Ginny zuckte mit den Schultern.
„Der Tagesprophet bringt gerne Sachen über dich, auch auf der Titelseite, aber dann muß es schon was sein. So wie die Sache mit der Taschenuhr, zum Beispiel. Aber es gibt ja noch die Hexenwoche, und da ist der Artikel als Titelstory gelandet.“
Harry hatte inzwischen auf Seite sechs den Skeeter-Artikel gefunden. Die beiden Bilder der Familie im Tropfenden Kessel, die Skeeters Fotograf Bozo geschossen hatte, rahmten den Text oben und unten ein.

HARRY POTTER: HOGWARTSEINKÄUFE IN DER WINKELGASSE
HARRYS ÄLTESTER SOHN JAMES NACH HOGWARTS

von Rita Skeeter

Wie die Zeit vergeht: Hatte vor 24 Jahren noch Harry Potter (35) Furore gemacht, als er im Alter von elf Jahren seine Einkäufe zusammen mit Dumbledore erledigt hatte, sorgte sein Besuch am letzten Samstag für Aufsehen. Harry war mit seiner ganzen Familie angerückt, um mit seinem ältesten Sohn James Sirius (11) die Besorgungen zu erledigen, die jeder junge Zauberer zu erledigen hat, bevor er sein erstes Schuljahr in Hogwarts beginnt. Mit anderen Worten: Zum ersten Mal seit 1999 wird wieder ein Potter in der altehrwürdigen Schule unterrichtet.
Während von Hogwarts eine Stellungnahme nicht zu erhalten war, stellen sich Fachleute die Frage, wie der junge James damit umgehen wird, an einen Ort zu kommen, an dem sein Vater so historisch bedeutsame Dinge getan hat. James jedenfalls ist vorsichtig, wie er mir gegenüber geäußert hat: „Ich werde versuchen, der Nachfolge meines Vaters gerecht zu werden.“
James Potter wird zum Glück nicht allein in Hogwarts sein. Dort sind schon Fred Weasley (12), der Sohn des Inhabers des berühmten Zauberscherzladens in der Winkelgasse, George Weasley, und Victoria Weasley (15), Tochter des Drachenzüchters Charly Weasley. Auch in der Winkelgasse war James nicht allein mit Harry, sondern er wurde begleitet von seiner Mutter Ginny Potter (bei Erscheinen dieses Artikels gerade 34), seinem Bruder Albus (9) und seiner Schwester Lily (7).
Überhaupt ist in den nächsten Jahren mit den Einschulungen der Kinder berühmter Zauberer zu rechnen, die maßgeblich in der Schlacht von Hogwarts gekämpft haben. So werden wir nicht nur die Hogwarts-Ersteinkäufe der beiden anderen Kinder von Harry Potter sehen können, sondern auch die der Kinder von Ron und Hermione Weasley und der Tochter von George Weasley.
„Das wird natürlich schwer für Kinder normaler Zauberer, wenn sie von so vielen Berühmtheiten in den Schatten gestellt werden“, befürchtet ein ungenannt blieben wollender Fachmann. Gerade die Kinder berühmter Zauberer könnten glauben, daß sie aufgrund ihrer Herkunft etwas besseres seien, so der Fachmann weiter. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob die Befürchtungen berechtigt sind. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball.

„Ach ja, inhaltsleeres Geschwurbel“, meinte Harry und legte die Zeitung weg. „Und sobald es nicht mehr um unsere Familie geht, macht sie Fehler. 'Victoria Weasley, Tochter des Drachenzüchters Charly'. Auch noch mit 'y' am Ende. Und ich war nie mit Dumbledore einkaufen. Da fällt einem doch gar nichts mehr ein. Dabei sollte man meinen, daß sie aufgrund ihrer sogenannten Recherchen für die Biographie einen Karteikasten angelegt hat.“
„Ist doch egal, Victoire, Charlie und Bill werden darüber hinwegkommen“, sagte Ginny. „Zum Glück weiß die Skeeter nicht, daß James sein Habichtseulenweibchen Sandy genannt hat. Sie könnte sonst auf einen heimlichen Schwarm schließen. Dabei ist es nur irgendeine Serienfigur. Keine Ahnung, wieso er das Tier ausgerechnet so genannt hat.“
Harry stand auf und verabschiedete sich: „So, Ginny, ich muß los. Heute Abend gehen wir dann auswärts essen, sobald die Kinder im Bett sind, um deinen Geburtstag heute zu feiern, ja? Bis dann!“

Am Ende der Woche klingelte Ted abends an der Tür von Grimmauldplatz Nummer zwölf. Harry war erstaunt: „Oh – du? Komm herein!“
„Ich kann inzwischen apparieren, Harry“, sagte Ted vorwurfsvoll. „Da habe ich mir gedacht, daß ich mal am Abend vorbeischaue. Ich kehre nachher zu Grandma zurück.“
„Ja, apparieren, habe ich vergessen“, gab Harry zu, der sich noch immer nicht so richtig an den Gedanken gewöhnt hatte, daß sein Patenkind kein Kind mehr war.
Durch Teds Erscheinen wurde das Zubettbringen der Kinder noch anstrengender als sonst. Zum Argument, daß schließlich noch Ferien seien und man am nächsten Morgen ausschlafen könne, trat nun, daß Ted da sei und man sonst nichts von ihm habe. Es bedurfte schon beträchtlicher Autorität, schließlich für Ruhe zu sorgen. Harry ließ sich nach getaner Elterpflicht etwas müde auf das Sofa plumpsen und seufzte: „Es ist ja nicht so, daß die Rasselbande dich nicht erst vor kurzem gesehen hat, immerhin haben wir zusammen Urlaub gemacht...“
„Und James wird noch etwas länger etwas von mir haben, jedenfalls das ganze Schuljahr über“, ergänzte Ted.
Harry dachte, daß er deswegen seinerseits nichts von seinem Sohn haben werde, was ihn schon eine Weile beschäftigte, sagte aber nur: „Ich hoffe, er macht dir nicht so viel Ärger. Ich habe nämlich bei unserem Besuch in der Winkelgasse rausbekommen, daß James vorher auf eigene Faust in Georges und Rons Laden war. Er kennt sich ja mit der U-Bahn ziemlich gut aus, mußt du wissen.“
Ted drehte das Glas Butterbier in seinen Händen und sagte dann: „Tja, das wird vor allem eine Aufgabe der Vertrauensschüler sein.“
„Ja, James ist sich ganz sicher, daß er nach Gryffindor kommt, dann hättest du nicht so viel mit ihm zu tun“, sagte Ginny.
„So meinte ich das nicht“, erwiderte Ted, und Harry und Ginny merkten auf. „Es ist nämlich so...: In dem Hogwarts-Brief war nicht nur die Bücherliste.“
Er schwieg bedeutungsschwer. Harry war etwas schneller als Ginny: „Wow, dann bist du jetzt Schulsprecher! Herzlichen Glückwunsch!“
Ginny schloß sich an: „Auch von mir! Was George wohl darüber sagen würde?“
Ted nahm einen Schluck Butterbier und sagte: „Der hat so getan, als ob irgendein Todesfall in der Familie eingetreten wäre. Ich war nämlich in seinem Laden und habe es ihm gesagt. Dieses Mal wollte ich nicht kuschen – und nicht abwarten, bis Fred ihm alles berichtet.“
„Er hat vermutlich etwas von Prioritäten gefaselt“, vermutete Ginny.
„So ungefähr“, sagte Ted. „Er meinte, ich hätte mich zu sehr angepaßt, würde nicht meinen eigenen Weg gehen wie er damals... Dabei warst du, Harry, doch auch Schulsprecher.“
„Jaah, aber das war wegen des Sieges über Voldemort.“
„Hat George auch gesagt. Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob er gemeint hat, du hättest Schulsprecher werden müssen, weil du Voldemort besiegt hast, oder ob er dir wegen deines Sieges über Voldemort verzeiht, daß du Schulsprecher geworden bist.“
„Vermutlich letzteres.“
„Jedenfalls meinte er, in den heutigen ruhigen Zeiten könne man sich nicht mit Heldentum rausreden und hat vermutet, daß ich vor allem deshalb im Laden erschienen wäre, um zu spionieren und die Zauberscherze besser erkennen zu können.“
„Und? Hast du?“ wollte Ginny wissen.
„Nein. Ich wollte einfach nur Flagge zeigen“, sagte Ted. „Naja, ich werde jedenfalls im Zug den Vertrauensschülern Hinweise für das neue Jahr und denen von Gryffindor und Slytherin die Paßwörter geben.“
„Warum nur von Gryffindor und Slytherin?“ fragte Ginny irritiert.
„Weil das die einzigen Häuser sind, die so gesichert sind“, erläuterte Harry. „Die Hufflepuffs müssen irgendeinen Gegenstand auf einem Bild kitzeln und die Ravenclaws Rätsel lösen.“ Da fiel ihm etwas ein: „Percy war ja auch Schulsprecher. Hast du dich mit dem mal unterhalten?“
Ted war verwundert: „Percy Weasley? Den kenne ich doch kaum.“
„Percy hat jedenfalls sein Schulsprecheramt als Karrierebaustein begriffen“, sagte Harry.
Ginny ergänzte: „Ich glaube, er hat irgendwann mal ein Buch gekauft, ich kriege nur nicht mehr zusammen, wie es hieß. 'Schulsprecher, die Zaubereiminister wurden' oder so.“
„Ja, da war was, aber ich glaube, das Buch hieß irgendwie anders“, überlegte Harry. „Bist du dir sicher, daß er es vor dem dritten Hogwartsjahr gekauft hat? Sonst hätte ein Schulsprecherbuch keinen Sinn gehabt.“
„Vor dem dritten Jahr?“ wunderte sich Ginny. „Man wird doch erst im siebten Jahr Schulsprecher.“
„Ich meine mein drittes Jahr. In meinem vierten Jahr war er doch schon der Schoßhund von Crouch senior“, sagte Harry.
Ginny meinte: „Es gibt ja auch wichtigeres, als über irgendein Buch zu grübeln, das Percy mal gelesen haben könnte. Lassen wir das.“
Harry berichtete noch von seinen eigenen Erfahrungen als Schulsprecher und von seinen Besuchen in den anderen Häusern. Später am Abend verabschiedete sich Ted und disapparierte vor dem Haus.

In der Aurorenzentrale war etwas weniger zu tun als sonst um diese Zeit. Der Grund dafür war Harry allerdings nicht so recht, denn in diesem Sommer war keine Bewerbung für den Aurorendienst eingegangen. Auch der abgelehnte Bewerber aus dem letzten Jahr hatte keinen neuen Anlauf unternommen. Ganz dramatisch fand Harry das allerdings nicht, denn zur Zeit befanden sich sieben Anwärter in der Ausbildung, von denen im folgenden Jahr fünf ihren Abschluß machen würden. Er dachte, daß man den Abschluß der personellen Erneuerung der Aurorenzentrale noch um ein weiteres Jahr aufschieben und auf das nächste Jahr hoffen konnte. Als er mit seinen Gedanken soweit gediehen war, öffnete sich die Tür nach einem kurzen Klopfen. Mrs Lyth trat ein und fragte überflüssigerweise: „Kann ich reinkommen?“
„Bitte“, sagte Harry und wies auf einen der Stühle. „Nehmen Sie Platz.“
Mrs Lyth setzte sich.
„Es ist ja so...“, setzte sie an und zögerte. „Wie Sie wissen, bin ich schon ziemlich alt.“
„Nicht doch“, wehrte Harry ab, „bei Zauberern sieht das doch zum Glück anders aus als bei den Muggeln.“
„Trotzdem. Ich bin immerhin deutlich über achtzig Jahre alt“, beharrte Mrs Lyth. „Und diese Jahre sind nicht spurlos an mir vorübergegangen. Immerhin bin ich etwa sechzig Jahre im aktiven Aurorendienst – wenn man von dem Jahr der Herrschaft von Du-weißt-schon-wem absieht. Und gerade im Aurorendienst kommt es darauf an, seine Spannkraft zu bewahren.“
Harry wußte, worum es ging, denn er hatte damit gerechnet, daß es dazu kommen würde, allerdings eher später als früher: „Sie überlegen, in den Ruhestand zu treten, vermute ich. Wie wäre es, wenn Sie ausschließlich für die Ausbildung zuständig wären? Dann müßten Sie sich nicht mit Kampfsituationen auseinandersetzen.“
„Daran habe ich auch gedacht“, räumte Mrs Lyth ein. „Allerdings wissen Sie so gut wie ich, wie wichtig es ist, daß die Ausbildung praxisnah ist. Und wenn ich nicht mehr in der Praxis tätig wäre, dann würde die Ausbildung immer praxisferner werden.“
„Es bleibt also dabei, daß Sie in den Ruhestand treten wollen“, stellte Harry resigniert fest.
„Ja.“
„Kurzfristig?“
Mrs Lyth sah Harry an und sagte: „Ich weiß, daß es im Augenblick ungelegen käme. Also, es eilt nicht. Ich würde noch die laufende Ausbildung der Jahrgänge von 2013 und 2014 zuende machen, und dann würde ich in Rente gehen wollen.“
„Hmja, in diesem Jahr beginnt ja kein neuer Ausbildungsjahrgang“, überlegte Harry. „Aber wenn im nächsten Jahr wieder erfolgversprechende Bewerber kommen?“
„Sie werden sich so oder so um einen neuen Ausbilder für Angriff und Verteidigung kümmern müssen“, sagte Mrs Lyth. „Jetzt haben Sie immerhin ein Jahr Luft. Eine bessere Gelegenheit gibt es nicht.“
Harry seufzte.
„Ich lasse Sie ungern gehen, aber ich sehe ein, daß man sich mit über achtzig auch um sich selbst kümmern will. Gut, dann fassen wir also für Ihre Pensionierung den Sommer 2017 ins Auge.“

Am Montag, 24. August begann an der Muggelgrundschule wieder die Schulzeit. Das hieß für Albus und Lily, ihre Schuluniformen anzuziehen und sich dem Ernst des Lebens zu stellen. James dagegen hatte noch etwas mehr als eine Woche Ferien und er wurde nicht müde, seine Geschwister an seiner Freude zu beteiligen.
„So, ihr müßt heute schon wieder in die Schule“, stellte er am 24. August fest, als er am Frühstückstisch saß. „Ich hätte ja länger schlafen können, aber ich wollte ja mit euch frühstücken und euch verabschieden. Tja, was mache ich dann gleich? Eine Runde Computer spielen?“
„Wenn du Spaß dran hast“, brummte Albus mißmutig.
„Soll ich morgen wieder so früh aufstehen und mit euch frühstücken oder lieber noch im Bett bleiben?“ überlegte James lauthals.
„Bleib im Bett und laß uns in Ruhe“, brummte Albus noch mißmutiger.
Doch James ließ nicht locker: „Schade, daß Patrick nicht nach Hogwarts kommt, weil er ein Muggel ist. Dann hätte er jetzt auch noch Ferien. Wir könnten etwas zusammen machen. Vielleicht fahre ich einfach nur mit der U-Bahn, oder ich fahre mit dem Fahrrad im Park herum, oder gucke den ganzen Tag fern.“
Harry sah, daß Lily ihren Löffel ganz besonders tief in ihr Rührei gesteckt hatte. Ihr Gesichtsausdruck genügte ihm, um einzugreifen.
„Lily! Laß das!“ blaffte er sie an. „Du schmeißt James das Zeug nicht ins Gesicht!“
Lily warf ihrem Vater einen trotzigen Blick zu, zog den Löffel wieder aus dem Rührei heraus, nahm danach nur etwas Rührei auf und steckte es sich in den Mund.
„Jämf äägef unf“, mümmelte sie.
Ginny wies sie zurecht: „Mit vollem Mund spricht man nicht, Lily.“
Lily kaute schneller, schluckte runter und sagte: „James ärgert uns.“
„Wieso? Ich habe doch nur überlegt, was ich -“, fing James an, brach aber ab, als ihn Ginny streng anschaute.
Harry stand auf und sagte: „So ich muß jetzt los, eben aber noch Zähne putzen. James, wenn du nicht aufhörst und dich nicht ordentlich benimmst, appariere ich mit dir nach Little Whinging. Dann kannst du deine Tage bis zum ersten September bei Dudley Dursley verbringen.“
James zuckte zusammen. Die Besuche bei Dudley und seinem kleinen Sohn hatte er nie besonders spannend gefunden. Harry setzte nach: „Das gilt auch, wenn du etwas anstellst. Also keine Besuche bei George im Laden, solange wir es nicht erlaubt haben, keine Streiche. Von mir aus kannst du Tante Angelina und Fred und Roxanne besuchen, aber in den Laden gehst du nicht, verstanden?“
„Ja“, preßte James hervor.
Harry wandte sich zum Gehen. Einen Moment hielt er inne, weil er Zweifel hatte, ob es eine gute Idee war, James einen Besuch ausgerechnet bei Fred zu erlauben, doch dann zuckte er kurz mit den Schultern und ging hoch zum Badezimmer.

James hatte das Haus letztlich stehen gelassen, wie Harry nach seinem Feierabend feststellen konnte. Albus und Lily hatten es verwunden, wieder zur Schule gehen zu müssen, denn sie hatten ihre Freunde wiedersehen können. Außerdem konnten sie James damit neidisch machen, daß sie von ihren schönsten Ferienerlebnissen berichten sollten.
„Und ich habe gesagt, daß wir auf einen großen Berg im Meer gestiegen sind, auf den Piton de Eisfach“, verkündete Lily.
„Schade, daß du niemandem erzählen kannst, wie es in Spanien war, James“, legte Albus nach.
„Brauch ich auch nicht“, brummte James unwillig.

Am 31. August warfen große Ereignisse ihre Schatten voraus: James packte seinen Koffer. Das geschah am Abend, obwohl sowohl Harry als auch Ginny ihm gesagt hatten, er möge das am Vormittag erledigen, um feststellen zu können, ob noch etwas fehlte. Ginny hatte mit einem Artikel und einem Kommentar zur kommenden Quidditch-Saison zu tun gehabt und daher nicht dahinter her sein können, daß James sein Zeug packte. Nun stand Harry in James' Zimmer und beaufsichtigte seinen Erstgeborenen dabei, wie er den großen Schrankkoffer füllte, während beide Hauselfen äußerst hibbelig neben ihm standen.
„Pack die Umhänge und die anderen Hogwarts-Sachen besser zuletzt ein, damit sie oben liegen“, riet Harry seinem Sohn. „Du wirst sie ja schon morgen brauchen. Und einen Umhang ganz oben drauf, damit du nachher im Zug drankommst.“
„Warum im Zug?“ wollte James wissen.
„Weil du nicht in Muggelsachen in Hogwarts zur Willkommensfeier erscheinen darfst. Du weißt doch, du mußt erst durch die Auswahl, da wirst du vor allen Schülern stehen. Und wie sieht das denn aus, wenn du als einziger in Jeans und Pulli dort stehst.“
„Ich wollte morgen das T-Shirt da anziehen, es ist doch noch warm“, wandte James ein.
„Hogwarts liegt in Schottland, und du kommst am Abend an, da könnte es schon ziemlich kalt sein.“
„Okay.“
Harry beobachtete, wie James seine Wintersachen in den Koffer schichtete und danach anfing, die Unterwäsche einzupacken. Tinky hielt es nicht mehr aus: „Bitte, Sir, dürfen nicht Toby und Tinky den Koffer packen? Der Meister sieht doch, daß der junge Meister die Socken hat durcheinanderpurzeln lassen.“
„Und Toby würde gerne -“, setzte Tinkys Elfenbruder an.
Harry ließ es nicht zu: „James muß später in Hogwarts wissen, was wo ist in seinem Koffer. Deshalb muß er ihn selbst packen. Toby, sind die Handtücher schon gewaschen?“
„Ja, Sir, Toby bringt sie her.“
Der Hauself wuselte hinaus und kehrte kurz darauf mit einem großen Stapel Hand- und Badetücher zurück. James hatte seine Unterwäsche eingepackt und griff nach seinem Laptop. Harry fragte: „Was willst du denn damit?“
James hielt inne und sah seinen Vater leicht verwundert an: „Mitnehmen, Dad. Ich wollte ihn schön zwischen die Klamotten und Handtüchern verpacken, dann liegt er geschützt.“
Mit dieser Erläuterung legte er den Laptop in eine Kuhle, die er extra für ihn gebildet hatte. Als er die Stromleitung mit dem Transformator nahm und aufrollte, sagte Harry trocken: „In Hogwarts gibt es keinen Strom. Und keine Steckdosen.“
Erneut hielt James inne und sah seinen Vater an, dieses Mal halb entsetzt: „Aber Dad, dann muß ich ja noch den Akku aufladen! Und der reicht auch nur für ein paar Stunden, wenn es hochkommt, der hält nicht bis Weihnachten durch. Kannst du mir dann ein paar Reserveakkus nachschicken?“
„Was willst du denn mit dem Laptop?“ erkundigte sich Harry, obwohl er die Antwort schon kannte.
„Na – damit spielen, im Internet surfen, Patrick E-Mails schreiben... vielleicht auch Fotos von der Kamera -“
„James, leg die Strippe mal beiseite und setz dich. Wir müssen mal miteinander reden“, sagte Harry, legte seinen Arm auf James' Schultern und setzte sich mit ihm auf das Bett. „Es ist so, James, daß Muggelgeräte in Hogwarts nicht funktionieren. Zuviel Magie.“
James schien erstarrt zu sein. Dann sagte er zaghaft: „Also kein Strom? Der Laptop funktioniert nicht? Aber wie machen die das mit dem Internet? Haben die einen Computerraum mit – mit Magiecomputern?“
„Ähm – nein.“ Harry machte eine kurze Pause. „Hogwarts hat keinen Internetanschluß. Und auch keine Computer. Die wissen dort nicht einmal, was das ist. Und“, das wollte Harry vorsorglich klarstellen, „es gibt dort auch kein Fernsehen.“
James seufzte schwer: „Oh Mann. Wie soll ich das aushalten? Kein Internet! Deshalb haben die keine Homepage!“
„Jep, aber das macht nichts. Ich habe mich dort jedenfalls nie gelangweilt. Stell dir nur vor: Das alte Schloß, die anderen Leute, zu kannst zaubern... Und natürlich Quidditch.“
„Ich habe aber keinen Besen. Jedenfalls keinen richtigen. Nur den Kinderbesen.“
„Du bekommst einen richtigen, wenn du es in die Mannschaft geschafft hast. Also, dann pack mal weiter.“
Beide erhoben sich wieder. Mühsam – weniger wegen des Gewichts als wegen der bevorstehenden Änderung des Lebensstils – hob James den Laptop wieder aus dem Koffer. Kopfschüttelnd murmelte er, während er weiterpackte: „Daß wir Zauberer aber auch so rückständig sind, habe ich nicht gedacht. Wir sind doch auch Zauberer, und wir haben doch auch Internet und alles.“

Am nächsten Morgen herrschte am Frühstückstisch Mißstimmung.
„Ich will auch mit“, sagte Albus. „Ich will auch nach Hogwarts und zaubern lernen.“
„In zwei Jahren, Albus“, beschwichtigte ihn Ginny.
„Und Quidditch spielen, richtig Quidditch spielen, mit Sucher und Treiber und Jäger und nicht das, was wir bei Grandpa und Grandma machen“, beharrte Albus.
„Hat dir das denn keinen Spaß gemacht?“ fragte Ginny irritiert.
„Doch, aber wir spielen ja nur als Jäger und Hüter.“
„Albus, denk einfach dran, daß es in Hogwarts nichts gibt, was du sonst so gerne benutzt: Fernsehen, Computer, Internet... Telefon übrigens auch nicht. Da geht alles per Eulenpost“, sagte Harry. „Und: Du kommst nachmittags nicht mehr nach Hause. Auch wenn du Heimweh hast und lieber nach Hause willst, mußt du in Hogwarts bleiben.“
Albus wirkte betroffen. Nach kurzem Zögern sagte er: „Aber James fährt ja auch hin, macht ihm das nichts aus?“
„Ich bin ja auch älter als du!“ informierte ihn James.
Albus wirkte halb überzeugt. Dann fiel ihm aber noch etwas ein: „Warum kommt Teddy eigentlich nicht hierher? Der fährt doch immer von hier aus nach Hogwarts.“
„Wir fahren ja mit dem Auto nach King's Cross, und mit Andromeda wären wir drei Erwachsene – eigentlich ist Teddy inzwischen mehr oder weniger auch einer, also vier. Und dann du noch dabei...“, erläuterte Ginny, „nein, Andromeda und Teddy apparieren zum Bahnhof. So, und jetzt, Al und Lily, müssen wir los, ich bringe euch zur Schule.“

Später, um halb elf, saßen Harry, Ginny und James im Auto. Im Kofferraum befanden sich James' Hogwartskoffer und der Käfig mit Sandy. Es war das erste Mal, daß nicht Harry das Auto zum Bahnhof steuerte, sondern Ginny, da das Auto noch von Albus' und Lilys Schulweg auf sie eingestellt war. Wie durch ein Wunder fand sie auch in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof einen Parkplatz. Harry sprang aus dem Auto und organisierte einen Gepäckkarren. Er holte James' Sachen aus dem Kofferraum und wuchtete sie auf den Karren. Dann machten sich die drei auf den Weg zum Bahnhof und durch die Bahnhofshalle. Zwischen Gleis neun und zehn hielten sie vor der Barriere.
„Siehst du die Barriere, James? Da müssen wir durch. Einfach durchgehen“, sagte Harry. „Geh zusammen mit Mum, ich gehe vor. Aber aufpassen, daß kein Muggel zusieht.“
Er lehnte sich an die Wand und hielt inne. Nicht weit von ihm standen dort eine Mutter und ihr Sohn in James' Alter, die ratlos umherguckten und einen Schrankkoffer auf ihrem Gepäckkarren hatten. Harry nickte Ginny zu und ruckte mit dem Kopf in Richtung von Mutter und Sohn. Ginny verstand und blieb ruhig. Doch die Mutter hatte James' Eulenkäfig bemerkt und kam zu Ginny und James hinüber. Harry trat auch hinzu. Er fing gerade noch Ginnys Antwort auf eine Frage auf: „Sie müssen da durch. Einfach durchgehen. Ah – da kommt mein Mann, der macht es vor.“
„Guten Tag“, sagte Harry. „Ihr Sohn kommt zum ersten Mal nach Hogwarts?“
„J-ja. Es ist alles so ungewohnt, entschuldigen Sie.“
„War es für mich auch damals. Ich schlage vor, daß wir beide zusammen gehen, dann kann ihr Sohn mit dem Karren durchgehen und dann kommen meine Frau und mein Sohn hinterher.“
Die Frau stimmte zu, und Harry nahm sie am Arm. Gemeinsam gingen sie durch die Absperrung. Die Muggelfrau riß erstaunt Mund und Augen auf, als sie die scharlachrote Lokomotive sah. Da es noch warm war an diesem ersten September, war die Dampfentwicklung allerdings nicht sehr beeindruckend. Kurz nach ihnen war der Sohn der Frau da, und dann kamen auch schon Ginny und James.
„So, der Rest verläuft normal, einfach einsteigen, aber das Gepäck nicht vergessen“, sagte Harry.
„Danke noch einmal“, sagte die Frau und führte ihren Sohn weiter, wobei sie aufgrund der Zauberer überall sehr unsicher wirkte.
Ginny und James setzten sich auch wieder in Bewegung, und Harry lief hinterher. James schaute fasziniert auf den Zug und guckte sich auf dem Bahnsteig um. Plötzlich sah er jemanden und winkte: „Hallo Fred! Bis nachher in Gryffindor!“
„Ja, endlich bekomme ich Unterstützung!“ antwortete Fred, während George Harry zuwinkte und Roxanne sich bei Angelina beschwerte, daß sie erst im übernächsten Jahr nach Hogwarts kommen würde.
„Teddy ist Schulsprecher, Harry! Wie gehst du damit um?“ rief George Harry zu.
Die Anrede hatte zur Folge, daß sehr viele Köpfe herumflogen und Harry anstarrten. Harry rief George schnell zu: „Ich habe gelernt, damit zu leben! Aber wehe dir, wenn Teddy James mit Zeug aus dem Laden erwischt!“
Schnell schob Harry seine Familie weiter. George rief ihm noch hinterher: „Dazu ist James doch zu clever!“
Ein Stück weiter sah Harry, wie viele Jungen gierig in eine Richtung schauten. Und richtig, dort stand Victoire Weasley mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Dominique, die erst im nächsten Jahr zur Schule kommen würde. Harry winkte kurz hinüber und setzte seinen Weg fort. Am Ende des Zuges trafen Harry, Ginny und James auf Ted und Andromeda. Sie begrüßten sich.
„Wieso seid ihr hier hinten? Ich dachte, als Schulsprecher muß man vorne sein und den Vertrauensschülern Anweisungen geben“, wunderte sich Harry.
„Ich habe schon mal meinen Koffer und Eulenkäfig reingetragen, für nachher, ich sitze lieber hinten. Na, James, schon aufgeregt?“
„Geht“, sagte James knapp.
Harry war schon aufgefallen, daß James etwas angespannt wirkte. Das wunderte ihn nicht, denn immerhin würde James jetzt das erste Mal längere Zeit von zu Hause fort sein. Harry ging es nicht anders – er hatte sein Haus noch nie mehrere Monate ohne James erlebt. Er schnappte sich den Koffer und trug ihn in den Waggon. In einem Abteil war noch Platz. Dort deponierte er den Koffer. James kam hinterher mit dem Eulenkäfig in der Hand und stellte ihn auch ab. Gemeinsam gingen sie wieder raus auf den Bahnsteig. Ted kam auf sie zu und sagte: „So, Harry, Grandma und ich gehen jetzt nach vorne zu den Vertrauensschülerabteilen. Bis Weihnachten dann.“
„Ja, bis Weihnachten, Teddy. Halt die Ohren steif“, sagte Harry.
Ted wandte sich an James: „Wir werden uns ja jetzt häufiger sehen. Stell nicht zuviel an.“
„Ich doch nicht“, sagte James.
Ted und Andromeda verschwanden in der Menschenmenge. Harry ging vor James in die Hocke. Auch wenn James gelassen tat, wußte Harry, wie nervös sein Sohn war.
„Es wird eine schöne Zeit, glaube mir. Und du bist ja nicht allein. Teddy ist da, Fred, Victoire... und Weihnachten bist du wieder zu Hause.“
„Ich habe mein Telefon dabei, ich rufe an“, sagte James. „Aber wenn ich den Akku dort nicht aufladen kann...“
Harry seufzte: „Ich habe dir ja schon gesagt: In Hogwarts funktionieren Muggelsachen nicht. Und selbst wenn: Ich glaube nicht, daß du dort ein Netz hast. Das ist ein unortbares Gebiet, da hat kein Muggel irgendeine Antenne in der Nähe aufgestellt.“
Ginny ging vor James auch in die Hocke und sagte: „Aber wir schreiben dir. Und du hast ja Sandy. Wenn irgendetwas ist: Schreib uns. Die Eulen sind ja in der Eulerei.“
„Und sag uns, welchen Schlafsaal in Hogwarts du erwischt hast. Ich war in den ersten sechs Schuljahren ganz oben im Turmhelm, da war der Saal kreisrund. Und in meinem siebten Schuljahr war ich im untersten Schlafsaal“, sagte Harry.
„Die Gryffindors schlafen in einem Turm, richtig? Mit einem runden Gemeinschaftsraum?“
„Ja“, sagte Ginny. „Und es ist ein gemütlicher Raum, in dem immer was los ist. Genau das richtige für dich.“
Ein lauter Pfiff ertönte. Die Schüler stiegen in den Zug. Harry umarmte seinen Sohn und stand auf. Ginny umarmte James ebenfalls.
„Dann steig mal ein, sonst fährt der Zug ohne dich ab“, sagte Harry und hielt die Tür auf, weil die anderen Türen am Zug schon zufielen.
James sprang in den Waggon, Harry warf die Tür ins Schloß. James lief zum nächsten Fenster und hängte sich, so gut es seine Größe zuließ, hinaus. Das war nicht ganz einfach, denn die Fenster waren auch von anderen Schülern besetzt, von denen viele jetzt zu Harry herüberstarrten. James merkte das und ahnte den Grund: „Dad, glotzen die so, weil du Voldemort plattgemacht hast?“
Der Schüler neben ihm zuckte schreckhaft zusammen. Harry grinste und sagte: „Ja, aber du wirst dich damit abfinden müssen, daß du einen bekannten Vater hast. Mach mir also keine Schande, hörst du?“
Ginny ergänzte: „Und denk dran, daß dein Vater in deinem Alter nur dann Regeln gebrochen hat, wenn er die Schule oder die Zauberwelt retten wollte. Also benimm dich!“
Der Zug setzte sich in Bewegung, akustisch untermalt von den Auspuffschlägen der Lokomotive. James winkte und rief: „Ich werd's versuchen!“
Harry und Ginny winkten hinterher, bis der Zug in der Kurve verschwunden war. Langsam ließen sie die Hände sinken. Ginny murmelte: „Wird er nicht. Bin mal gespannt, wann wir die erste Nachricht vom Nachsitzen erhalten.“
Harry stand ein wenig da wie ein begossener Pudel.
„Da fährt er hin“, murmelte er.
Ginny legte ihren Arm um seine Hüfte und sagte sanft: „Sicher. Aber irgendwann war es mal Zeit. Er wird eben älter. Und wir haben ihn in knapp vier Monaten wieder. Laß uns zurück zum Auto gehen.“
Harry nickte und ließ sich von seiner Frau durch die Absperrung in die Muggelwelt und aus dem Bahnhof zum Auto führen. Schweigend fuhren sie zurück zum Grimmauldplatz. Das Haus Nummer zwölf stand da wie eh und je. Eigentlich war das Haus so, wie es immer war, wenn alle Kinder in der Schule waren. Aber irgendwie wirkte es anders: Ein Kind würde am Abend nicht da sein. Harry ging in James' Zimmer. James hatte es nicht für nötig gehalten, sein Zimmer aufzuräumen, nachdem er seinen Koffer gepackt hatte. Daher sah es auch so aus wie sonst. Trotzdem hatte Harry den Eindruck, daß das Zimmer irgendwie leer wirkte. Er ging wieder runter in den Salon, wo Ginny Platz genommen hatte.
„Er wird uns schreiben. Morgen abend, denke ich“, versicherte sie.


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit