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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Teddys ZAGs

von Krabbentaucher

Vielleicht lag es daran, daß Harry in letzter Zeit sehr viel hin- und hergereist war, noch dazu über den Atlantik. Er empfand jedenfalls nicht dieses unbestimmte Kribbeln, das er sonst immer spürte, wenn er Hogwarts betrat. Er war einfach nur abgespannt und urlaubsreif. Daher beachtete er kaum die Schüler, die ihn neugierig und zum Teil auch – wenn sie um die 16 oder 18 Jahre alt waren – beklommen ansahen. Um Harrys Gepäck kümmerten sich die Hauselfen von Hogwarts, so daß er gleich weitergehen konnte zum Lehrerzimmer, wo ihn schon das Prüferkollegium und eine kleine Gruppe von Lehrern erwartete.
„Es wären sicher mehr, wenn Sie Ihre Ankunftszeit angekündigt hätten“, quiekte Professor Flitwick.
„Ach, ich konzentriere mich sowieso lieber auf die Prüfungen“, sagte Harry. „Wie ist es denn bisher gelaufen?“
„Keine besonderen Vorkommnisse“, informierte ihn Professor Tofty. „Wie war die Weltmeisterschaft?“
„Sie ist ja noch“, antwortete Harry. „Naja, im Prinzip war sie bisher nicht aufregend, wenn man sie vom Standpunkt des Auroren aus betrachtet. Aber trotzdem ist es aufreibend, so lange aufzupassen, bis nahezu alle Zauberer in ihren Zelten verschwunden sind.“
Neville fragte: „Wird es überhaupt noch Einsätze geben? Oder war es das jetzt für dich?“
„Es gibt ja noch die beiden Halbfinalspiele und das Endspiel. Da werden auch britische Zauberer dabeisein, und deshalb müssen wir Präsenz zeigen.“
„Und spielt eine unserer Mannschaften mit?“
„Das weiß ich noch nicht. Es stehen ja noch einige Vorrundenspiele aus. Mal sehen.“

Weil Harry in diesem Jahr nicht an den Prüfungen in den anderen Fächern teilnahm, blieben sämtliche Prüfungen im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste an ihm hängen. Entsprechend mußte er die praktischen Prüfungen auf mehrere Tage verteilen.
Am Montagvormittag standen zunächst die theoretischen Arbeiten an. Er wartete ab, bis das Frühstück der Schüler beendet war und sie die Große Halle verlassen hatten. Durch einen Geheimgang betrat er dann über die kleine Kammer, in der sich damals die trimagischen Champions versammelt hatten, die Halle, wo ihn schon Professor Flitwick erwartete.
„Guten Morgen, Mr Potter. Haben Sie gut gefrühstückt in Ihrer Unterkunft?“
„Guten Morgen, Professor Flitwick. Ja, gut gefrühstückt. Legen wir dann los? Ich habe die Prüfungsbögen dabei.“
Professor Flitwick nickte und zückte den Zauberstab. Mehrere komplizierte Bewegungen später waren die langen Haustische und verschwunden und hatten Einzeltischen mit Stühlen Platz gemacht. Auf dem Podium war vor dem Lehrertisch ein Schreibtisch mit einem großen Stundenglas erschienen. Harry zog die Platzliste zu Rate und stellte fest, an welchen Tischen die ZAG-Prüflingen und an welchen Tischen die UTZ-Prüflinge sitzen würden. Unter Professor Flitwicks wachsamen Augen legte er die entsprechenden Prüfungsbögen umgedreht auf die Tische, also mit dem Text nach unten. Der Stellvertretende Schulleiter hatte auch eine Platzliste zu Rate gezogen und nickte. Jetzt schwang er seinen Zauberstab. Pergamente schienen von unten durch die Tischplatten zu wachsen, desgleichen Federn und Tintenfässer. Auf dem großen Schreibtisch materialisierten sich in gleicher Weise weitere Pergamente und Ersatzfedern. Harry schaute auf die Uhr.
„Noch fünf Minuten, dann ist es halb zehn.“
Fünf Minuten später nickten sich Harry und Flitwick zu, und Harry stellte sich vor dem Schreibtisch auf, während Flitwick die Tür zur Eingangshalle öffnete und die Schüler klassenweise aufrief. Nervöse, allerdings auch durch die vorangegangene Prüfungswoche abgekämpfte Schüler betraten die Halle und suchten die Tische auf, die ihrem Jahrgang zugedacht waren. Das Gemurmel hielt sich Grenzen und erstarb bald. Flitwick nickte von der Tür her Harry zu, ging hinaus in die Eingangshalle und schloß die Tür von außen. Harry suchte die Reihen nach Ted ab und fand ihn an der linken Seite im hinteren Drittel. Er räusperte sich.
„Sie können jetzt anfangen. Drehen Sie bitte ihre Blätter um und fangen Sie an.“
Er kippte die Sanduhr um. Der Sand begann, vom oberen in den unteren Kolben zu rieseln. Mit deutlichem Geraschel drehten die Schüler ihre Blätter um. Die einen lasen sich die Aufgaben erst zum Teil äußerlich unbewegt, zum Teil stirnrunzelnd durch, die anderen griffen sogleich zu Feder und Pergament und fingen an zu schreiben. Ted gehörte, soweit Harry es sehen konnte, zu denen, die sich erst einmal sämtliche Aufgaben durchlasen, bevor sie zu schreiben anfingen.
Die Zeit zog sich hin. Harry ging auf dem Podium hin und her und schaute auf die über ihre Pergamente gebeugten Schüler hinunter, dann setzte er sich wieder hinter den Schreibtisch oder stieg vom Podest herunter und ging durch die Tischreihen und schaute, ob jemand schummelte. Bei Ted widerstand er der Versuchung, ihm über die Schulter zu schauen und zu gucken, was er schrieb. Er würde es bei der Korrektur früh genug sehen, und außerdem würde es Ted nur irritieren oder ärgern. Als Ted kurz zu ihm aufsah, lächelte Harry daher nur aufmunternd und ging weiter. Es wurde immer langweiliger, je länger die Sache dauerte. Nur hin und wieder kam mal ein Prüfling nach vorne, um neues Pergament oder eine Ersatzfeder abzuholen.
Harry sinnierte über den unterschiedlichen Zeitverlauf. Für ihn schien der Sand in der Sanduhr stehengeblieben zu sein und die Prüfung überhaupt kein Ende zu nehmen. Für die Prüflinge – und er erinnerte sich noch ganz gut an seine eigenen Prüfungen – dürfte sich dagegen der obere Kolben der Sanduhr so schnell leeren, als sei er nicht mit Sand, sondern mit Wasser gefüllt. Und die Prüfung dürfte für sie geradezu auf ihr Ende zuzurasen.
Endlich befand sich im oberen Kolben nur noch ganz wenig Sand. Als der Sandspiegel einen bestimmten Strich erreicht hatte, verkündete Harry laut: „Sie haben noch fünf Minuten!“
Die einen stöhnten, die anderen kritzelten besonders hektisch auf ihren Pergamenten herum. Wieder andere hingen lässig in ihren Stühlen und schauten gelangweilt zur verzauberten Decke, während einige noch mal den Aufgabenzettel und ihre Pergamente durchgingen. Harry stellte erleichtert fest, daß Ted zu letzteren gehörte.
Das letzte Sandkorn flutschte durch den engen Hals der Sanduhr, und Harry rief: „Die Zeit ist um! Schreiben Sie jetzt den letzten Satz und legen Sie dann die Feder zur Seite!“
Er wartete noch eine Minute, dann rief er einigen Schülern, die noch schrieben zu: „Aufhören, Sie da! Ich sammle jetzt ein!“
Dann zückte er seinen Zauberstab, schwang ihn und führte einen ungesagten und für derartige Gelegenheiten modifizierten Aufrufezauber aus, wodurch die Pergamente von den Tischen abhoben, sich in der Luft zusammenrollten und nach vorne zum Lehrertisch flogen. Die Schüler standen schnaufend, stöhnend oder schwatzend auf und strömten zum Ausgang. Manche hatten ihre Aufgabenzettel dabei, andere nicht. Bald war die Halle leer. Harry nahm die Pergamentrollen an sich, stopfte sie in eine Tasche, in der sie durch einen Zauber alle Platz fanden und wartete. Professor Flitwick wuselte herein und fragte: „Alles gut gelaufen, Mr Potter?“
„Ja, alles gut gelaufen. Ich bringe jetzt das hier weg.“
Dabei hob er die Tasche ein wenig. Professor Flitwick nickte nur, zog seinen Zauberstab, tauschte die Einzeltische wieder gegen die Haustische aus und ließ den Schreibtisch samt Stundenglas verschwinden. Harry verließ die Große Halle auf dem Weg, auf dem er sie betreten hatte und ging in seine Unterkunft, wo er bald sein Mittagessen erhalten würde.

Am Nachmittag versammelten sich nur die Hufflepuffs und Gryffindors der fünften Klasse in der kleinen Kammer neben der Großen Halle. Harry wartete in einem Klassenzimmer im Stockwerk darüber darauf, daß die einzelnen Schüler zu ihm hochgeschickt wurden. Es klopfte an der Tür, und er sagte: „Herein!“
Die Tür öffnete sich, herein trat ein schüchternes Mädchen, das gerade noch krächzen konnte: „Guten Tag, Mr Potter, Sir.“
„Guten Tag, ähm -“, er schaute auf seine Liste, „Miss Anderby. Aufgeregt?“
Sie nickte.
„Nur ruhig. In fünf bis zehn Minuten ist alles vorbei. Holen Sie bitte Ihren Zauberstab hervor. In dieser Truhe hier habe ich einen Irrwicht. Ihre erste Aufgabe ist es, einen Irrwicht-Bannfluch auszuführen. Bereit? Los geht's!“
Harry öffnete die Truhe und hörte ein lautes Brummen und Surren. Da schoß auch schon ein Schwarm zorniger Hornissen heraus und war drauf und dran, über die Schülerin herzufallen. Harry wollte schon eingreifen, da -
„Riddikulus!“ rief sie, und alsbald klatschten die Hornissen zappelnd und patschnaß auf den Boden.
„Gut, das war die erste Aufgabe“, sagte Harry und zauberte den nassen Hornissenschwarm wieder in die Truhe, die er danach verschloß, um mit der Prüfung fortzufahren.

Nach weiteren Schülern betrat dann ein Prüfling das Klassenzimmer, bei dem Harry gar nicht erst auf die Liste schauen mußte: „Guten Tag, Teddy, komm rein!“
„Tag, Mr-, ähm, Harry...“, sagte Ted verlegen, dem es sichtlich nicht behagte, von seinem eigenen Paten geprüft zu werden.
„Alles klar?“ fragte Harry aufmunternd.
„Ähm – ja.“
„Dann laß mal sehen. Hol deinen Zauberstab raus.“
Ted tat, wie ihm geheißen. Harry kündigte die erste Aufgabe an: „Als erstes prüfe ich den Irrwicht-Bannfluch. In der Truhe ist ein Irrwicht, und wenn ich ihn auf dich loslasse, mußt du handeln. Fertig? Los!“
Harry öffnete die Truhe und war selbst ganz gespannt, wie Teds Irrwicht aussehen würde. Aus der Truhe stieg Fenrir Greyback, allerdings nicht wirklich als Person, sondern in schwarzweiß und ein wenig zweidimensional wie ein leicht aufgeblasenes Foto wirkend. Ted machte kurzen Prozeß: „Riddikulus!“
Der Irrwicht-Greyback hatte plötzlich Klebstoff an den Füßen, blieb am Boden hängen und fiel lang hin. Harry dirigierte ihn zurück in die Truhe und sah Ted fragend an.
„Ähm – er hatte damals ja Dad zu einem Werwolf gemacht, und irgendwie habe ich den Albtraum, daß er sein Werk vollenden und mich zum Werwolf machen will, weil ich ja der Sohn bin“, erläuterte Ted.
„Aber der sitzt doch in Askaban, und du hast ihm nie gegenübergestanden?“ fragte Harry verwundert.
„Fotos“, antwortete Ted knapp. „Deswegen ist der Irrwicht ja auch schwarzweiß und irgendwie platt – also fotomäßig.“
„Ähm – gut“, sagte Harry und sammelte sich. „Nächste Aufgabe: Du mußt mich entwaffnen. Ich mache nichts, denn Gegenwehr wäre erst Stoff für die UTZ-Prüfung. Falls du an Extrapunkten interessiert bist, können wie das natürlich auch so machen, daß ich versuche, dich zu entwaffnen, aber dann würde ich das natürlich nicht so schnell machen, wie ich es im Ernstfall machen würde. Das habe ich den anderen Schülern auch angeboten, und einige haben es auch genutzt – mit wechselndem Erfolg. Also?“
„Ähm -“, setzte Ted an. „Ähm – ich dich entwaffnen? Ich meine – du bist mein Pate...“
„Teddy, ich bin jetzt dein Prüfer. Und wenn du draußen zaubern dürftest und wir trainieren würden, dann hätte ich dasselbe von dir verlangt. Wie sieht's aus?“
Ted nahm allen Mut zusammen und sagte: „Mit Gegenwehr.“
„Gut“, sagte Harry, hob den Zauberstab, ließ ihn sinken und sagte langsam: „Expelli-“
Doch da hatte Ted schon seinen Zauberstab durch die Luft peitschen lassen und geschrien: „Expelliarmus!“
Ein Blitz traf Harry, schleuderte ihn zurück und rieß ihm den Zauberstab aus der Hand, der durch die Luft flog und von Ted aufgefangen wurde. Das sah nicht halb so elegant aus, wie es Harry damals gemacht hatte, nämlich nicht mit einer Hand. Bei Ted sah es vielmehr so aus, sei der Zauberstab eine Fliege, die er mit beiden Händen erschlagen wollte, wobei er durch seinen eigenen Zauberstab deutlich behindert wurde. Als er sah, wie sich Harry vom Boden aufrappelte, sagte ganz bestürzt: „Oh nein, Harry, das wollte ich so gar nicht! Bitte entschuldige!“
„Macht nichts“, ächzte Harry, denn er war etwas unglücklich mit dem Becken auf dem Steinfußboden aufgekommen. „Damit muß ich rechnen. Volle Punktzahl mit Extrapunkten jedenfalls, denn du hast mich entwaffnet und auch noch meinen Zauberstab gefangen.“
Er streckte die Hand aus, Ted gab ihm den Zauberstag zurück. Dann ergriff Harry eine kleine Schachtel, in der eine Ratte steckte.
„Die lasse ich jetzt frei, und du mußt versuchen, sie irgendwie aufzuhalten, bevor sie türmen kann“, sagte Harry.
Er ließ die weiße Ratte raus, und Ted versuchte, sie mit dem Zauberstab zu zielen, während er Zauber aussprach oder zumindest dazu ansetzte: „Stupor! Petrif-! Tarantallegra! Rictu-! Stupor! Stupor! Stupor!“
Nachdem Blitz um Blitz vor, hinter und neben der Ratte eingeschlagen war, wurde sie von einem roten Blitz getroffen und blieb reglos liegen. Ted ließ den Zauberstab schnippen und sagte: „Accio Ratte!“
Nachdem die Ratte in seine Hand geflogen war, steckte er sie in ihre Schachtel. Harry weckte sie mit einem „Enervate“ wieder auf und sagte: „Gut so weit. Laß uns fortfahren.“
Es folgten noch ein paar Gegenflüche und Verteidigungszauber, dann fragte Harry: „Du kannst nicht zufällig schon einen Patronus? Dann könntest du vielleicht ein paar Bonuspunkte holen.“
„Habe ich das nicht in den Osterferien gesagt? Ich habe doch einen Extrakurs dafür besucht“, sagte Ted mit einem Unterton der Mißbilligung und hob den Zauberstab. „Expecto Patronum!“
Ein silberner Wolf brach aus seinem Zauberstab hervor, sprang auf den Boden und lief quer durch das Klassenzimmer, bis er verschwand.
„Sehr gut“, sagte Harry anerkennend. „So, Teddy, das war's soweit.“
Im Gehen wandte sich Ted noch einmal um und fragte: „Haben eigentlich alle den Expelliarmus drauf gehabt?“
„Hö? Wieso?“
„Na – bei uns haben sie gesagt: Der Expelliarmus kommt bestimmt dran. Weil du damit dauernd gegen Du-weißt-schon-, ähm, gegen Voldemort angetreten bist. Einige hier nennen den Expelliarmus den 'Harry-Potter-Zauber'.“
„Soso“, schmunzelte Harry. „Ist doch schön, wenn ich wenigstens in einem Punkt für euch berechenbar bin.“

Wie sich allerdings am nächsten Tag vormittags zeigte, hatte diese Berechenbarkeit nicht allen genützt. Eine Ravenclaw traute sich einen Expelliarmus offenbar von vornherein nicht zu und versuchte es mit einem Aufrufezauber. Geistesgegenwärtig faßte Harry seinen Zauberstab jedoch fester und behielt ihn in der Hand.
„Immerhin war das ein kreativer Versuch“, sagte Harry und notierte eine mäßige Bewertung in die Unterlagen.
Die UTZ-Prüfungen fanden am Nachmittag statt. Für Harry waren diese Prüfungen von besonderem Interesse, denn obwohl er letztes Jahr schon fünf vielversprechende Anwärter eingestellt hatte, war doch in den nächsten Jahren der eine oder andere altersbedingte Abgang zu erwarten. Harry hatte wie immer einen Hindernisparcours im Quidditch-Stadion angelegt und zwei seiner Auroren herbestellt. Die Prüflinge zeigten ein sehr unterschiedliches Niveau: Während der eine jedes Hindernis beseite räumte und jedes Duell für sich entscheiden konnte, wobei Harry zugegebenermaßen seine Leute angewiesen hatte, nicht allzu scharf vorzugehen, stolperte der andere mehr schlecht als recht durch die Aufgaben und wurde mehr als einmal geschockt.
„Mal sehen, wie sie sich im schriftlichen Teil geschlagen haben“, sagte Harry zu seinen Auroren, als die Prüflinge ins Schloß zurückgekehrt waren.
Dennis, einer der Auroren, bemerkte allerdings: „Wenn man die praktische Seite sieht, dürfte die Ausbeute an Bewerbern in diesem Jahr wesentlich dürftiger sein als letztes Jahr.“

Am Mittwochabend war Harry mit den Prüfungen in seinem Fach fertig. Er hätte eigentlich sofort nach London zurückkehren können, aber die Tradition verlangte es, daß er mit der gesamten übrigen Prüfungskommission zurückkehrte. Entsprechend öde und unerfreulich wurde die Zeit für Harry, denn bei Hagrid konnte er sich nicht aufhalten, weil der noch drei Jahrgänge zu unterrichten und ihnen die Zeugnisprüfungen abzunehmen hatte. Deshalb nutzte Harry die Zeit, schon mal die schriftlichen Arbeiten zu korrigieren, die praktischen Prüfungen zu benoten und schließlich die Gesamtnoten zu bilden. Erfreulicherweise hatte Ted auch schriftlich eine anständige Leistung abgeliefert. Wie nicht anders zu erwarten, waren seine Ausführungen zu Werwölfen besonders tiefschürfend.
Am Freitag übernahm Harry dann doch eine halbe Aufsicht über die theoretischen Arbeiten in Muggelkunde. Es war so geisttötend wie immer, aber er konnte wenigstens zwischendurch Ted aufmunternd zulächeln. Dann nahm er sich auch mal ein Aufgabenblatt vor.

MUGGELKUNDE – ZAUBERERGRAD-PRÜFUNGEN

1. Welche Möglichkeiten haben die Muggel entwickelt, um ihre Unfähigkeit zu magischem Reisen zu kompensieren?

2. Inwieweit haben die Reisemittel der Muggel die magische Gemeinschaft zu eigenen Transportmitteln inspiriert?

3. Mit welchen Erschwernissen haben die Muggel im Alltag zu kämpfen, da sie keine Magie anwenden können? Nennen Sie Beispiele!

4. Welche Muggelerfindungen des täglichen Lebens haben Eingang in die Zauberwelt erhalten? Nennen Sie Beispiele!

Harry las das Blatt nicht zuende, sondern nahm ein anderes zur Hand.

MUGGELKUNDE – PRÜFUNGEN ZUM UNHEIMLICH TOLLEN ZAUBERER

1. Stellen Sie einige internationale Einrichtungen der Muggelwelt dar und vergleichen Sie sie mit solchen der magischen Welt!

2. Inwieweit unterscheiden sich Kriege der Muggelwelt von denen der Zauberwelt und warum ist die Einhaltung des internationalen Geheimhaltungsabkommens von 1692 gerade unter Berücksichtigung ihrer Art der Kriegführung wichtig?

3. Stellen Sie die wesentlichen Unterschiede im politischen System der britischen Muggelwelt und der britischen Zaubererwelt dar!

Auch dieses Blatt las Harry nicht zuende und war sich nicht sicher, ob er selbst alle Fragen richtig hätte beantworten können, wenn er an einem der Einzeltische da unten vor ihm hätte sitzen müssen.
Am Freitagmittag war alles geschafft, und nach dem Mittagessen stand auch schon der alte Jaguar des Ministeriums vor dem Schloßportal, um die Prüfungskommission nach London zurückzubringen. Im Auto reichte Harry unterwegs die theoretischen Arbeiten, die Aufzeichnungen aus den praktischen Prüfungen und seine Gesamtnotenbildung nach hinten zu Professor Tofty, der im Fond Platz genommen hatte.
„Alles schon fertig, Professor“, sagte Harry.
„Oh – da waren Sie dieses Mal aber besonders schnell“, sagte Professor Tofty. „Dann brauchen wir nur noch die Ergebnisse der anderen. Das wird Sie hoffentlich anspornen, meine Damen und Herren! Vielleicht schaffen wir es, daß wir die Ergebnisse schon in der zweiten Ferienwoche absenden können.“

Ginny hatte weiterhin Reporterpflichten zu erfüllen und reiste in der zweiten Junihälfte zum Spiel Brasilien gegen Indien, das Indien klar für sich entscheiden konnte. Für Harry war das kein Problem, da sich seine Aufsichtspflichten darin erschöpften, seine Kinder morgens zur Schule zu fahren, nachmittags wieder nach Hause zu bringen und dort den Hauselfen anzuvertrauen, während er selbst noch einmal ins Ministerium ging.
Die Situation änderte sich, als die Ferien begannen. Die Argyle-Grundschule, die die Potterkinder besuchten, machte eine Woche später Ferien als Hogwarts. Harry war das nur recht, weil die Kinder so noch beschäftigt waren. Dann aber kam auch für sie die schönste Zeit des Jahres. Harry rief die Hauselfen zu sich.
„Tinky und Toby, das wird jetzt wieder eine etwas schwierige Zeit. Wie ihr ja wißt, haben James, Albus und Lily auch Muggelfreunde, und die kommen schon mal zu Besuch. Richtet euch darauf ein, daß euch niemand sieht. Und sollten die drei mal versehentlich nach euch rufen, müßt ihr das ignorieren, solange die Muggelkinder im Haus sind.“
„Ja, Meister, aber es ist schwer für einen Hauselfen, einem direkten Befehl zu widerstehen“, gab Tinky zu bedenken.
„Ich weiß. Deshalb gebe ich euch ja auch den ausdrücklichen Befehl, unter diesen Umständen einen Befehl meiner Kinder zu mißachten“, sagte Harry.

In der ersten Ferienwoche war Ginny noch einmal für den Tagespropheten in den USA, dieses Mal, um dem Sieg Japans über Thailand beizuwohnen. Harry hatte sich vorsorglich die Nachmittage freigenommen, um die Kinder wenigstens ein wenig beaufsichtigen zu können. Lily brachte er am Morgen vor der Arbeit zu einer Freundin. Er wußte, daß er sie erst am Abend würde abholen müssen. Albus' Schulkamerad war schon mit seinen Eltern in die Ferien gefahren, weshalb er mit James zusammen sein würde. James wiederum hatte sich lose mit seinem Freund Patrick – James Patrick Steward – verabredet, aber es war noch nicht klar, ob bei diesem zu Hause oder im Grimmauldplatz.
Als Harry in der Mittagszeit nach Hause zurückkehrte, war es verdächtig ruhig. Er ging in James' Zimmer und fand alle Anzeichen von Aktivitäten seines Sohnes vor: Der Laptop lief fröhlich vor sich hin, und als Harry den Bildschirmschoner wegklickte, sah er, daß James wieder einmal glücklicherweise erfolglos versucht hatte, die seinerzeit von Dudley einprogrammierten Sperren zu knacken. Außerdem lag noch ein Brettspiel herum, das offenbar von drei Spielern begonnen worden war. Die weiteren Nachforschungen verschafften Harry Gewißheit: James und Albus hielten sich nicht im Haus auf. Aus allen Spuren schloß er, daß seine beiden Söhne mit Patrick losgezogen waren. Toby bestätigte es: „Der junge Meister James hat den Muggel namens Patrick emfangen, und bald darauf sind sie mit dem jungen Meister Albus aus dem Haus gegangen. Das war vor drei Stunden.“
„Und sie haben nicht gesagt, wo sie hin wollten?“
„Nein, Meister Harry. Die Hauselfen konnten wegen des Muggels ja nicht fragen und auch sonst nichts machen.“
„Ja, schon gut. Richtig“, sagte Harry. „Wenn die drei allein unterwegs sind, und das seit drei Stunden, dann ist London ernsthaft in Gefahr.“
Harry überlegte, daß sich die Kinder schon melden würden, wenn sie hungrig werden würden, denn schließlich war schon Mittagszeit. Aber als sich nach zwei Stunden noch nichts getan hatte, war Harry richtig besorgt. Er überlegte, wie er die drei Jungen ausfindig machen konnte. Seine erste Überlegung mit dem Hunger führte ihn zur Lösung: Er würde einfach James anrufen. Doch daraus wurde nichts, James' Mobiltelefon war abgeschaltet. Harrys Besorgnis wuchs weiter. Er wußte schließlich, daß James ein Leben ohne eingeschaltete Elektronik nicht für möglich hielt, wenn es sich nicht im Fuchsbau abspielte.
„Zum Glück leben wir im Jahr 2014“, sagte Harry zu sich selbst, als er in seinem Arbeitszimmer vor dem Computer saß.
Leider mußte er lernen, daß er ein augeschaltetes Handy nicht orten konnte. Entsprechend mißmutig schickte er James ein SMS:

sofort zu hause anrufen – dad

Nach einer weiteren halben Stunde klingelte endlich das Telefon.
„Hier ist James!“ verkündete sein Sohn fröhlich. Die Hintergrundgeräusche verrieten, daß er sich in einer besonders verkehrsreichen Gegend aufhielt. „Was ist denn?“
„Was ist?“ pflaumte ihn Harry an. „Du bist hier abgehauen, hast nicht gesagt, wohin, wann du wiederkommst und so weiter. Das ist.“
„Jaah... ist doch alles in Ordnung“, wandte James ein.
Harry hatte aber erst einmal wichtigere Sorgen als James eine Standpauke zu halten: „Sind Albus und Patrick bei dir?“
„Ja.“
„Wo seid ihr?“ Ein lautes Donnern im Hintergrund beantwortete die Frage zum Teil. Harry fragte präziser: „An welchem Flughafen seid ihr und was habt ihr da verloren?“
„Ähm – Heathrow“, teilte James kurz angebunden mit. „Wir fahren jetzt aber zurück.“
„Sag mir genau, wo ihr seid, dann hole ich euch mit dem Auto ab.“
„Nein, wir fahren mit der U-Bahn. Ist kein Problem.“
Mit dieser Ansage war das Gespräch beendet. Harry war sauer. Er mußte seinen Kindern unbedingt einschärfen, daß sie sich abzumelden oder einen Zettel hinzulegen hatten, wenn sie wohin fahren wollten. Entsprechend geladen war er, als die drei Jungen eine Stunde später eintrafen.
„James und Albus, zum ungefähr hundertsten Mal: Wenn ihr das Haus verlaßt, dann schreibt einen Zettel, wo ihr hinfahrt“, schnauzte er sie an, während sich Patrick im Hintergrund hielt und es vorzog, den Mund zu halten. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Albus, was sollte das?“
Er wußte, daß Albus das schwächste Glied in der Kette war und behielt Recht.
„Wir sind ein bißchen mit der U-Bahn gefahren“, berichtete Albus. „Und unterwegs haben wir davon gesprochen, daß wir nach Amerika fliegen. Und da hat Patrick gesagt, könnten wir doch mal zum Flughafen fahren und schon mal gucken. Das haben wir dann auch gemacht.“
„Ja, wir sind dann irgendwie außen rum“, fuhr James fort. „Und dann sind wir zu Virgin Atlantic gekommen und haben denen dann gesagt, daß wir mit denen fliegen. Und die haben uns dann die Hangars gezeigt, wo sie die Flugzeuge auseinandernehmen. Dad, das war total interessant!“
„Und wir haben was zu essen gekriegt“, vervollständigte Albus den Bericht.
„Aber wieso war das Telefon aus?“ fragte Harry.
„Haben die gesagt. Wegen der Elektronik von den Airbussen“, sagte James. „Wir werden übrigens mit einem A340-600 rüberfliegen. Davon haben sie uns auch einen gezeigt. Und nächstes Jahr kriegen die endlich den A380, dann müssen wir unbedingt noch mal fliegen.“
„Hm. Gut“, brummte Harry. „Aber nächstes Mal eine SMS oder so, ja? Und ihr seid ganz allein mit der U-Bahn...? Da muß man doch umsteigen.“
„Ist doch kein Problem“, sagte James lässig. „Alles genau gelernt, als wir mit Grandpa unterwegs waren.“
„Okay“, sagte Harry. „Aber paßt auf, wohin ihr fahrt. In Shoreditch ist es zum Beispiel angeblich nicht sicher. Oder in Peckham oder Forrest Gate. Überhaupt ist London manchmal ein gefährliches Pflaster. Jedenfalls für zwei Zehnjährige und einen Achtjährigen. Überhaupt ist alleine U-Bahn-Fahren nicht gut für euch.“

Mitte Juli, kurz vor dem Abflug, kam Ted zum Grimmauldplatz. Er hatte sein Zeugnis noch nicht bekommen.
„Ich weiß gar nicht, ob ich das so unbedingt haben will vor der Reise“, sagte Ted.
„Ach, sei nicht so verzagt“, sagte Harry. „Ich kann dir schon mal verraten, daß du deine Sache in Verteidigung gegen die dunklen Künste sehr gut gemacht hast.“
„Ehrlich?“
„Ehrlich. Sogar mit gestaltlichem Patronus, und theoretisch hast du es auch drauf gehabt.“
Ted war erleichtert: „Die haben alle gesagt: Wenn mein Dad Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste war und du mein Pate bist, dann darf ich gar nicht schlecht sein in dem Fach.“

Am Tag vor dem Abflug betrat Toby am Vormittag Teds Zimmer, in dem gerade Ted mit Harry noch einmal das Gepäck durchsah, verbeugte sich, hielt Ted einen großen Briefumschlag mit dem Wappen von Hogwarts entgegen und sagte: „Das hier wurde für Ted Lupin abgegeben.“
Ted wurde bleich und nahm den Umschlag an sich. Mit zittrigen Fingern öffnete er ihn und holte den Brief heraus. Angespannt las er ihn dreimal in kurzer Folge und atmete dann durch.
„Noch mal gutgegangen“, seufzte er und gab das Pergament an Harry weiter, der es sofort las.

ERGEBNIS DER ZAUBERERGRAD-PRÃœFUNGEN

Bestanden mit den Noten:
Ohnegleichen (O)
Erwartungen übertroffen (E)
Annehmbar (A)
Nicht bestanden mit den Noten:
Mies (M)
Schrecklich (S)
Troll (T)

THEODORE REMUS LUPIN hat folgende Noten erlangt:

Astronomie: E
Pflege magischer Geschöpfe: A
Zauberkunst: E
Verteidigung gegen die dunklen Künste: O
Arithmantik: E
Kräuterkunde: E
Geschichte der Zauberei: M
Zaubertränke: E
Verwandlung: E
Muggelkunde: E

Harry erinnerte sich vage an etwas, das Ron seinerzeit nach Erhalt ihrer Zeugnisse vor 18 Jahren gesagt hatte: „Tja, gratuliere, jetzt bist du UTZ-Schüler, Teddy.“
„Und die Note in Verteidigung gegen die dunklen Künste – die ist jetzt nicht so gut geworden, weil du das bewertet hast?“ fragte Teddy mißtrauisch.
„Nein“, beteuerte Harry. „Immerhin hatte ich einen Co-Korrektor, und der hätte das nicht durchgehen lassen. Aber nun müssen wir weiterpacken, nachher kommen Arthur und Molly und Ron und Hermione mit ihren Kindern.“


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