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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Die neue Aufgabe

von Krabbentaucher

Für Ted begann das neue Jahr mit der Zugfahrt nach Hogwarts, für James, Albus und Lily mit der Fortsetzung des Schuljahres und für Harry mit einer Konferenz, zu der Kingsley in den Konferenzraum im ersten Stock gebeten hatte. Am Tisch saßen einige Hexen und Zauberer, und neben Kingsley hatte ein weiterer farbiger Zauberer Platz genommen, von dem Harry sicher war, daß er ihn noch nie gesehen hatte. Dieser farbige Zauberer hatte aber scheinbar sehr wohl von Harry gehört, denn sein Blick war an der Stirnnarbe hängengeblieben, die unter Harrys rabenschwarzem Haar hervorguckte. Namentlich einsortieren konnte er neben Mr Weasley und Ernie Macmillan nur Gwenog Jones, von der er wußte, daß sie seit ihrem Ausscheiden aus der aktiven Quidditchkarriere in der Abteilung für magische Spiele und Sportarten, genauer: in der Zentrale der britischen und irischen Quidditch-Liga untergekommen war. Vor der Tür zum Konferenzraum hatte sie Harry gegenüber die Vermutung geäußert, daß es um die Weltmeisterschaft gehen könnte.
„Meine Damen und Herren, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit!“ eröffnete Kingsley die Sitzung, nachdem er sich erhoben hatte. „Danke. Ich begrüße Sie hier zu dieser Konferenz und darf Ihnen Mr Billy Pulpit vorstellen, den amerikanischen Verbindungszauberer für Großbritannien.“
Mr Pulpit erhob sich breit grinsend und setzte sich wieder.
„Ich meinte natürlich: Den Verbindungszauberer der USA“, verbesserte sich Kingsley. „Heute geht es um das große Ereignis dieses Jahres, nämlich der Quidditch-Weltmeisterschaft. Die müssen wir vorbereiten.“
Mr Pulpit meldete sich in einem sehr breiten Englisch zu Wort: „Wir bereiten die Weltmeisterschaft natürlich vor. Aber wir erwarten gerne Ihre Hilfe für die Spiele, an denen britische Mannschaften teilnehmen. Und für das Finale, weil da bestimmt auch viele Briten zuschauen werden.“
„Ja, genau“, bekräftigte Kingsley. „Also, es sind natürlich Vertreter der Abteilung für magische Spiele und Sportarten erschienen, dann auch welche der Abteilung für magisches Transportwesen, der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit und der Abteilung für magische Strafverfolgung. Und natürlich Harry Potter für die Aurorenzentrale.“
Mr Pulpit übernahm wieder das Wort: „Der Plan steht noch nicht. Also, wir wissen noch nicht, wann welches Spiel stattfinden wird. Aber es ist ja klar, daß Ihre Leute alle mit Portschlüsseln anreisen werden. Zum Apparieren ist der Atlantik zu groß und mit dem Besen fliegen dauert zu lang. Also müssen Portschlüssel ausgelegt werden.“
„Ja, sicher, wir werden entsprechende Plätze aussuchen, wo sie hier in Britannien und in Irland ausgelegt werden“, sagte Ernie Macmillan eifrig. Harry fiel wieder ein, daß Ernie nach seinem Ausscheiden aus dem Aurorendienst in die Transportabteilung gewechselt war. Ernie plusterte sich ein wenig auf: „Natürlich haben wir da viel Arbeit vor uns – Portschlüssel aufbauen, geeignete Orte aussuchen, Zeiten vereinbaren, Anmeldungen von Zauberern entgegennehmen...“
„Und das werden dieses Mal recht viele sein“, mischte sich eine Hexe ein, die offenbar zur gleichen Abteilung gehörte. „Als die Weltmeisterschaften in Italien und Spanien stattgefunden haben, konnten ja noch viele mit Muggelverkehrsmitteln reisen, aber über den Atlantik... da wird man doch seekrank.“
„Es gibt ja auch diese Fliegezeuge“, bemerkte Ernie. „Und Harry hat da ja keine Scheu. Oder, Harry?“
„Ähm – was?“ sagte Harry, der es etwas überraschend fand, so plötzlich einbezogen zu werden. „Ähm – ja. Also, ich denke, daß ich zumindest zum Endspiel im Sommer mit der ganzen Familie anrücke, und weil meine Jüngste jetzt erst fünf Jahre alt ist, will ich so eine lange Strecke nicht unbedingt mit dem Portschlüssel zurücklegen.“
„Naja, aber auf der anderen Hand sind Portschlüssel -“, wandte die Hexe ein, während Mr Weasley Harry ganz sehnsüchtig ansah, wurde jedoch von Kingsley unterbrochen.
„Wir wollen jetzt noch nicht ins Detail gehen. Es geht nur darum, daß die Aufgaben verteilt werden. Also, die Transportabteilung muß schon mal anfangen, die Planung mit den Portschlüsseln auszuarbeiten. Die Abteilung für Spiel und Sport wird zuständig sein für das britische Kartenkontingent.“
Gwenog Jones fühlte sich angesprochen: „Wie groß ist das Kontingent denn? Wie viele Karten können wir vergeben?“
„Oh – wir beginnen gerade erst mit den Planungen zum Stadion. Das müssen wir sehen“, sagte Mr Pulpit.
„Schön, aber wir müssen damit rechnen, daß auch ein paar britische Zauberer einige Spiele sehen wollen, bei denen keine britischen Mannschaften mitspielen. Und dann wären da noch die Akkreditierungen für die Presse.“
„Sicher, Gwenog“, sagte Kingsley. „Ihre Abteilung formuliert am besten mal ein Papier mit allen Punkten, die zu erledigen und zu klären sind. So – dann: Die Abteilung für Strafverfolgung müßte sich um alles kümmern, was hier so passiert. Also gefälschte Karten, gefälschte Portschlüssel oder solche, die höchstens in eine Jauchegrube führen oder was auch immer. Solche Sachen eben.“
Mr Weasley sagte nichts, sondern nickte nur.
„Die internationale Abteilung muß das alles koordinieren“, fuhr Kingsley fort. „Und dann kommen wir noch zur Aurorenzentrale.“
Harry erklärte: „Ja, wir werden im Vorfeld die Bedrohungslage durch schwarze Magier abklären und dann auch mit einigen Leuten vor Ort präsent sein, um die amerikanischen Auroren zu unterstützen. Schließlich erregt die Weltmeisterschaft internationales Aufsehen, und wenn sich jemand in Erinnerung bringen will, ist das der beste Zeitpunkt.“
„Genau“, bestätigte Kingsley. „So, die Aufgaben sind klar – wenn keine Fragen sind, können wir die Sitzung beenden.“
„Ich habe noch eine Frage“, meldete sich die Hexe aus der Transportabteilung.
„Ja, bitte?“
„Wo findet die Weltmeisterschaft überhaupt statt? Die USA sind ja groß. Und wir von der Abteilung für magisches Transportwesen müßten schon wissen, wohin die Portschlüssel reisen sollen.“
„Wir werden die Weltmeisterschaft in einem stark bewaldeten und etwas bergigen Gebiet im Bereich der Ostküste veranstalten“, antwortete Mr Pulpit. „Im Norden des Staates New York, nördlich von Utica. Da gibt es auch viele Seen, so daß die Versorgung gesichert ist. Die genauen Koordinaten bekommen Sie dann.“
Der Zauberer von der internationalen Abteilung hakte ein: „Wie sieht das aus – werden Sie vorhandene Campingplätze oder so etwas benutzen oder machen sie eigene Plätze auf wie zuletzt die Spanier und Italiener?“
„Wir werden wohl eigene Camps aufmachen“, sagte Mr Pulpit.
Harry fiel noch etwas ein, und er sprach sowohl Gwenog Jones als auch Ernie an: „Ich möchte gerne wissen, wer rüber will. Also wer eine Eintrittkarte kauft und wer einen Portschlüssel bucht. Möglichst immer dann, wenn sich welche gemeldet haben, die will ich dann überprüfen. Wenn das in einem Paket kurz vorher kommt, haben wir nicht genug Zeit.“
„In Ordnung, Harry“, sagte Ernie. „Aus meiner Zeit bei dir weiß ich ja noch, wie wichtig so etwas ist.“
Auch Gwenog Jones nickte. Dann sagte eine Zeit lang niemand etwas, so daß sich Kingsley schließlich erhob und fragte, ob noch Fragen seien. Das war nicht der Fall, so daß Kingsley die Konferenz schloß.

Auch zu Hause wurde die Quidditch-Weltmeisterschaft zum Thema, allerdings erst am Abend, als die Kinder im Bett lagen.
„Ich gehöre ja nun zu den Sportreportern beim Tagespropheten“, sagte Ginny, nachdem Harry ihr von seinen bevorstehenden Aufgaben berichtet hatte. „Und das heißt, daß ich dieses Mal auch nach Amerika geschickt werde. Zumindest zu jedem Spiel mit englischer, walisischer, schottischer und irischer Beteiligung.“
„Das heißt, daß wir dann wohl zusammen rüber müssen, denn diese Spiele sind es, für deren Sicherheit ich mitverantwortlich bin“, folgerte Harry.
„Und das heißt, daß wir ein Problem mit der Kinderbetreuung bekommen“, sagte Ginny. „Wir werden beide nicht da sein, und die ganzen Vorrundenspiele finden normalerweise so ab Mai statt, also noch in der Schulzeit.“
„Fuchsbau ist also nicht“, meinte Harry, „also müßten wir Arthur und Molly bitten, hier solange einzuziehen.“
„Oder wir bringen die drei bei George und Angelina unter“, überlegte Ginny.
„Deren Wohnung ist zu klein und der Laden speziell für James und Albus zu attraktiv“, erwiderte Harry.
„Oder Percy...“
„Zu langweilig. Und in Reichweite des Ladens.“
„George und Angelina könnten mir ihrer Rasselbande hier einziehen.“
„Ich habe keine Lust, das Haus neu unserer Rückkehr neu aufzubauen.“
Ginny rundete das Thema ab: „Na, wir müssen erstmal sehen, was wann stattfindet. Aber bei mir könnte es sein, daß ich auch über andere Länderspiele berichten muß. Irgendwer muß es ja tun, und da ich nunmal die maßgebliche Sportreporterin dort bin...“
„Na, das wird ja kein Problem. Ich bin dann da und kann die Kinder am Morgen in die Schule bringen, zur Arbeit gehen, am Nachmittag abholen und dann eventuell noch mal zur Arbeit gehen.“
An dieser Stelle beschlossen die beiden, das Problem erst einmal aufzuschieben.

Etwas anderes hatte Harry schon zu lange aufgeschoben: Seinen Besuch im Ausbildungszentrum. Das fand er selbst eigenartig, denn in den drei Jahren seiner eigenen Ausbildung war es zu so etwas wie ein zweites Hogwarts für ihn geworden. Nun wollte er endlich nachholen, was er versäumt hatte. Von seinem Büro im Zaubereiministerium aus reiste er kurz vor Mittag per Flohpulver zum Ausbildungszentrum im walisischen Hinterland.
Die Küche des Haupthauses, in der er aus dem Kamin stieg, sah so vertraut aus wie ehedem. Sie war leer, wie es auch im übrigen Haus still war. Harry vermutete, daß Mrs Lyth gerade im ehemaligen Stallgebäude Angriff und Verteidigung unterrichtete, denn schließlich sollten die Anwärter Mitte Februar ihre Prüfungen in diesem Fach ablegen. Harry sah sich in der Küche um. Auf dem Tisch lag das bereits fertig geschnittene Gemüse für das Mittagessen, die Töpfe warteten, eingesetzt zu werden. Da sich nichts tat, entschied Harry, zum Nachbargebäude zu gehen und nachzusehen, wie es dort zuging.
Als er aus dem Windfang auf den Hof trat, stellte er fest, daß der Winter in Wales doch deutlich schneereicher war als in London. Durch dichtes Schneetreiben und eine höher werdende Schneedecke stapfte er hinüber zu dem ehemaligen Stallgebäude. Er öffnete die Tür, trat ein und blieb still stehen, um zu lauschen. Tatsächlich – vom Obergeschoß der Trainingswohnung hörte er leise Stimmen. Er stieg die Treppe hinauf, erkannte die Stimme von Mrs Lyth, wie sie etwas erläuterte, und trat in das Zimmer ein.
Fünf junge Zauberer und Hexen wirbelten herum, sechs Zauberstäbe richteten sich auf ihn. Dann erkannten die Anwärter Harry und senkten ihre Zauberstäbe. Nur Mrs Lyth zielte weiterhin auf Harry.
„Was habe ich Ihnen gesagt? Beim unvermuteten Auftauchen von Personen in einem potenziellen Zielobjekt immer vorsichtig sein!“ sagte sie zu den Anwärtern.
Diese hoben zögernd wieder ihre Zauberstäbe und richteten sie wieder auf Harry.
„Richtig“, sagte er, „und was kommt jetzt?“
Charlotte Reynolds, die Anwärterin und ehemalige Gryffindor, sprach als erste: „Ähm – Sie könnten ein Feind sein, der mit Vielsafttrank die Gestalt von Harry Potter angenommen hat.“
„Ja, und weiter?“ fragte Mrs Lyth.
Luke Mason, der frühere Ravenclaw, meldete sich: „Wir müssen eine Frage stellen, die nur der echte Harry Potter beantworten kann.“
Juliette Williamson, die ehemalige Hufflepuff, kicherte und bemerkte: „So eine Frage gibt es nicht. Steht doch alles in den Biographien und in der Zeitung.“
„Außer, wenn es von dieser – wie hieß sie noch gleich – dieser Reporterin kommt, die es mit der Wahrheit -“, sagte Adam Smith, ehemaliger Gryffindor, und sorgte so endgültig dafür, daß die Ernsthaftigkeit der Situation und dieser Lektion deutlich Schaden litt.
Doch der ehemalige Slytherin, Torron Iveson, ließ sich nicht beirren und sprach Harry direkt an: „Wenn Sie Mr Potter sind, können Sie mir sicher diese Frage beantworten: Mit wem oder was habe ich in der Schule gesprochen, bevor ich mich entschieden habe, mich in der Aurorenzentrale zu bewerben?“
„Ist doch Quatsch, wie soll Mr Potter sich an etwas erinnern, was vorher passiert ist?“ warf Adam Smith ein.
Doch Harry wedelte mit der Hand und sagte: „Doch, doch, das ist schon kein verkehrter Gedanke. Wir haben nämlich im Vorstellungsgepräch darüber gesprochen. Moment, wie war das...?“ Er zermarterte sich das Gehirn und kam schließlich drauf: „Sie haben mit dem Portrait von Professor Snape im Schulleiterbüro gesprochen, und der hat Ihnen gesagt, daß ich weiß... ähm... daß auch Slytherins auf unserer Seite gegen Voldemort gekämpft haben.“
Die sechs Leute vor ihm schranken zusammen, als er den Namen aussprach, aber Torron Iveson ließ seinen Zauberstab sinken und sagte: „Das ist richtig. Genaugenommen hat Professor Snape gesagt, daß Ihnen der Anteil Slytherins bekannt ist.“
Nun ließen auch die anderen ihre Zauberstäbe sinken, auch Mrs Lyth. Sie sagte: „So ist es richtig, meine Damen und Herren: Erst einmal überprüfen, mit wem man es wirklich zu tun hat.“
Harry sah auf die Uhr und stellte fest: „Es ist ja schon fast Mittag. Ich habe gesehen, daß die Zutaten schon bereit sind. Wir könnten ja Mittagpause machen.“
Der Vorschlag wurde angenommen, und gemeinsam ging man über den inzwischen zugeschneiten Hof hinüber ins Haupthaus. Torron Iveson trat als letzter in den Windfang, wo Harry ihn abfing.
„Haben die anderen Sie gut aufgenommen?“ fragte er leise, nachdem die übrigen vier Anwärter und ihre Lehrerin hinter der Haustür verschwunden waren.
Der Angesprochene antwortete zögernd: „Jaah..., zuerst waren sie ein wenig reserviert. Wegen Slytherin, Sie verstehen. Aber dann haben sie mich akzeptiert. Zuerst Juliette. Kann sein, weil sie Hufflepuff war.“
„Ja, Hufflepuffs sind besonders aufgeschlossen und sozial“, bestätigte Harry.
„Als letze Charlotte und Adam“, bemerkte Torron Iveson.
„Ähm – verstehe“, sagte Harry und vollendete in Gedanken: Gryffindor.
In der Küche blubberte es schon in den Töpfen. Wenig später standen sieben dampfende Teller auf dem nun fast überfüllten Tisch.
„Wie sind Sie denn damals hierher gekommen im letzten Jahr?“ fragte Harry.
„Mit dem Auto“, antwortete Luke Mason. „Seit Sie das damals gemacht haben, ist das ja eine Art Tradition geworden.“
„Wir haben uns auch das traditionelle Auto von damals vom Ministerium ausgeliehen, diesen alten Rover“, ergänzte Adam Smith. „Und jeder ist eine Teilstrecke gefahren. Sogar Torron, obwohl ich nicht gedacht hätte, daß er auch einen Muggelführerschein hat.“
„Ja, die anderen haben mich sogar kontrolliert“, sagte Torron Iveson.

Leider hatte Harry den Anwärtern nicht in Aussicht stellen können, für die Zeit der Weltmeisterschaft zu Hilfsdiensten in den USA eingesetzt zu werden, da ihre Ausbildung sonst gelitten hätte. Als Harry aber in der Vorbesprechung der diesjährigen ZAG- und UTZ-Prüfungen mit Professor Tofty und den anderen Prüfern saß, mußte er darauf hinweisen, daß seine Teilnahme gefährdet war: „Wie Sie wissen, findet in diesem Jahr die Quidditch-Weltmeisterschaft in den USA statt. Das liegt nicht gerade um die Ecke. Und wir haben mit den amerikanischen Auroren für die Sicherheit der Spiele unter britischer Beteiligung und das Endspiel zu sorgen. Deshalb werde ich einige Zeit dort drüben verbringen müssen.“
„Können Sie schon sagen, wann das sein wird? Findet denn ein solches Spiel in der ersten Junihälfte statt?“ fragte Professor Tofty.
„Der Spielplan steht noch nicht fest“, antwortete Harry. „Aber ich werde einige meiner Leute instruieren, damit sie meinen Platz einnehmen können.“

Er mußte nicht lange darauf warten, daß sich etwas tat. In der Woche nach der Besprechung erschien ein Zauberer von der Sportabteilung in Harrys Büro und überreichte eine Liste. Die Abbildung eines Schnatzes zierte sie. Darunter stand:

- Abteilung für magische Spiele und Sportarten -

QUIDDITCH-WELTMEISTERSCHAFT 2014
USA

SPIELE MIT BRITISCHER BETEILIGUNG/
FINALSPIELE

Mai
Samstag, 3. Mai: Wales ./. Rußland
Sonntag, 11. Mai: England ./. Honduras
Mittwoch, 21. Mai: Irland ./. Australien

Juni
Mittwoch, 4. Juni: Schottland ./. Mazedonien

Juli
Sonntag, 27. Juli: Halbfinale
Dienstag, 29. Juli: Halbfinale

August
Dienstag, 5. August: Finale

Das gab Harry Planungssicherheit. Noch am Abend lag die Liste auf dem Tisch in der Küche des Grimmauldplatzes. Doch Ginny war nur mäßig beeindruckt von Harrys Insiderwissen.
„Wir haben auch eine Liste erhalten. Allerdings die mit allen Spielen. Wird morgen im Tagespropheten veröffentlicht. Hier ist sie.“
Sie legte eine sehr viel beeindruckendere Liste auf den Tisch. Auf der Liste waren zahlreiche Spiele angekreuzt, und es handelte sich nicht nur um solche mit britischer Beteiligung.
„Sehe ich das richtig, daß du auch über ziemlich viele Spiele berichten wirst, die die Leute nicht so interessieren?“ fragte Harry etwas bissig, der selbst gerne sehr viel mehr Spiele gesehen hätte.
Ginny parierte: „Genau. Aber dafür können die Spielberichte sehr viel kürzer ausfallen.“
James hatte sich inzwischen Ginnys Liste geschnappt und bemerkte: „Halbfinale und Finale? Haben die kein Achtelfinale? Und Viertelfinale? So wie die Muggel im Fußball?“
„Nein, das würde viel zu lange dauern“, antwortete Ginny. „Die Muggel machen ja erst die Qualifikation, dann die Vorrunde und dann das, was du gesagt hast. Die haben ja auch viele Stadien und das alles. Aber wir, also die Zauberer haben immer nur ein Weltmeisterschaftsstadion und nur wenige Monate Zeit. Nur etwa drei Monate, wie du siehst. Also macht man die Qualifikation und die Vorrunde in einem Aufwasch.“
„Okay, aber wie kommen die ins Halbfinale?“ hakte James nach.
„Das geht nach dem Punkteverhältnis. Nur die besten vier Mannschaften kommen weiter“, sagte Ginny, aber James machte nicht den Eindruck, daß ihn das System überzeugt hatte.
„Jedenfalls sieht es so aus, daß nur die Halbfinalspiele und das Finale in den Ferien stattfinden“, stellte Harry fest. „Wenn wir also mit Familie reisen, kann das nur Ende Juli bis Anfang August gemacht werden. Wie ich sehe, bist du gar nicht für England gegen Honduras eingeteilt.“
„Ich will aber auch -!“ setzte Albus an.
„Du gehst in die Schule. Bloß weil Weltmeisterschaft ist, kannst du außerhalb der Ferien nicht der Schule fernbleiben“, sagte Ginny.
„Schon doof, daß die Zauberer so altmodisch sind und es nicht im Fernsehen senden“, maulte James.

Dank der Liste konnte Harry seine Teilnahme an den ZAG- und UTZ-Prüfungen organisieren. Er würde erst in der zweiten Prüfungswoche dazustoßen. Erst in dieser Woche würden auch die Prüfungen im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste stattfinden. An den Prüfungen in den anderen Fächern würde sich Harry dieses mal nicht beteiligen. Seinen alljährlichen Vortrag in Hogwarts würde Harry direkt nach den Osterferien halten, damit er rechtzeitig zu seinem Einsatz in die USA käme. Den Rest des Februar brachte er damit zu, seine Auroren einzuteilen und die entsprechenden Portschlüssel zu bestellen. Der amerikanische Verbindungszauberer hatte zugesagt, für die Unterkunft zu sorgen.

In den Osterferien fuhren Harry und Ron jeweils mit ihren Familien zum Fuchsbau. Auch Ted begleitete sie. Am Abend stürmten die Kinder begeistert im großen Garten herum, und Harry und Ron holten die Kinderfahrräder von den Dachgepäckträgern der Autos.
„Hast du eigentlich inzwischen den Füh-“, setzte Harry an, wurde aber sofort von Ron unterbrochen.
„Nein. Und halt die Klappe. Ich mache das erst, wenn Rose eingeschult wird.“
„Aber die geht doch schon -“
„Ich meine nach Hogwarts.“
Im April war es noch zu kühl, um draußen zu essen. Deshalb wurde es wieder einmal eng am Küchentisch des Fuchsbaus.
„Bill wird wohl zu Hause bleiben und nicht zur Weltmeisterschaft reisen“, berichtete Mrs Weasley. „Aber Charlie wird wohl bald einen Portschlüssel für das eine oder andere Spiel buchen, wenn er es nicht schon getan hat. George überlegt noch, ob er mit seiner Familie rüberfahren soll und Percy hat mal wieder ausführlich... aber ihr kennt ihn ja.“
Ginny kicherte zuerst, und Harry, Ron und Hermione schlossen sich an. Jeder konnte sich zu gut ausmahlen, welche weitschweifigen Erklärungen Percy abgegeben haben könnte, ohne sich letztendlich festzulegen.
„Ron will ja unbedingt, daß wir mit der ganzen Familie, also mit unseren Kindern, rüberfahren“, sagte Hermione und fügte mit einem Das-habe-ich-ihm-schon-ausgetrieben-Blick an: „Natürlich nicht in der Schulzeit der Kinder.“ Etwas sachlicher sagte sie: „Wir haben uns überlegt, daß speziell für Hugo eine so lange Portschlüsselreise nicht so prickelnd ist. Deshalb haben wir überlegt, ob wir nicht rüberfliegen.“
Mrs Weasley rastete beinahe hörbar ein: „Fliegen? Mit dem Muggelflugzeug? Also, entschuldige, Hermione, aber übertreibt ihr alle nicht langsam? Gut, ihr seid damals mit dem Flugzeug nach Australien geflogen, aber das war ganz sicher kein Spaß für uns hier. Ständig diese Sorge, ob auch alles gutgeht. Aber damals hattet ihr noch keine Familie. Und dann im letzten Jahr dieser Flug nach Spanien. Mit den Kindern. Seht doch mal: Ihr seid Zauberer! Gibt es da keine andere Möglichkeit?“
„Fliegen... mit dem Flugzeug...“, ließ sich Mr Weasley vernehmen, der verträumt an die Decke schaute, bis er Mrs Weasleys bösen Blick bemerkte.
„Was denn noch, Mum?“ meldete sich Ginny gereizt zu Wort. „Zum Apparieren ist es zu weit, das ist extrem gefährlich. Portschlüssel ist auf so eine Distanz auch so eine Sache. Und auf dem Besen dauert das bestimmt zwei Tage. Und dann würden wahrscheinlich die meisten unterwegs runterfallen. Irgendwelche andere Möglichkeiten gibt es doch nicht.“
Ron brachte eine Idee ein: „Wie wär's, wenn wir mal die alten Zeiten wiederbeleben? Wie vor 16 Jahren?“
Hermione runzelte die Stirn.
„Was meinst du?“
„Na, unseren Flug nach Australien! Den haben wir doch hier in Ottery St Catchpole in dem Reisebüro gebucht. Das könnten wir doch wieder machen, nur dieses Mal mit Amerika.“
„Aber Onkel Vernon hole ich dieses Mal nicht dazu“, bemerkte Harry kurz.
„Buchen müssen wir den Flug jedenfalls jetzt schon, sonst ist alles weg, was günstig ist“, sagte Ginny.
Mr Weasley machte ein Angebot: „Ich könnte euch ja mit unseren-, ähm, meinem Morris Minor runterfahren ins Dorf. Außerdem will ich ja auch mal wieder eine Weltmeisterschaft sehen, und damit ihr weniger Probleme habt, eure Kinder zu beaufsichtigen während des Fluges...“
„Arthur, untersteh dich! Wenn du mit dem Portschlüssel reist, komme ich noch mit, aber nicht bei diesen Muggeldingern!“
„Molly, Liebes, sieh doch mal: Ich wollte doch schon immer mal damit fliegen, und jetzt ergibt sich die Möglichkeit dafür. Außerdem...“
Der Rest des Abendessens verging vor dem Hintergrund eines Wortgefechts zwischen Mr und Mrs Weasley über die Vor- und Nachteile des Muggelfliegens.

Am nächsten Tag machte Mr Weasley tatsächlich seinen schwarzen Minor startklar. James, Albus und Rose schlug er vor: „Wir machen ein Wettrennen: Ihr habe ja einen kürzeren Weg, ich muß mit dem Auto außen rum fahren, um ins Dorf zu kommen. Also hat keiner einen Vorteil. Eure Eltern fahren bei mir mit. Mal gucken, wer gewinnt.“
Harry wollte gerade etwas über die Gefährlichkeit dieses Unternehmens sagen, da hatte schon James „Ja, machen wir!“ gerufen.
So kam es, daß sich Harry, Ginny, Ron und Hermione mit Mr Weasley in den nicht magisch vergrößerte Minor quetschten, während sich James und Albus auf ihre Fahrräder schwangen. Rose hatte ihre Teilnahme an dem Rennen wegen offensichtlicher Unvernunft abgelehnt. Zum Tor hinaus ging es noch gemeinsam, aber sofort darauf schlugen James und Albus den direkten Weg ein, während Mr Weasley ziemlich entschlossen seinen Weg über die Straßen suchte. Er und James kamen beinahe gleichzeitig am Reisebüro an.
„Ha! Gewonnen, gewonnen, gewonnen!“ ließ James seinem Übermut freien Lauf.
„Gut, dann warte noch auf Albus, dann könnt ihr euch ein Eis kaufen“, sage Harry.
„Aber ich ein größeres, schließlich bin ich der Gewinner!“ beharrte James.
„Okay“, murmelte Harry.
Nachdem auch Albus angekommen und mit James um die nächste Ecke verschwunden war, betraten die Erwachsenen das Reisebüro. Es war wirklich fast wie eine Zeitreise ins Jahr 1998, denn es hatte sich kaum etwas verändert. Noch immer war das Reisebüro lediglich in einer Ecke eines Ladens untergebracht, doch inzwischen hatte moderne Technik in Gestalt eines Flachbildschirms Einzug gehalten.

Als sie wieder vor der Tür standen, war der Flug gebucht. Man würde von einigen Tagen vor dem Halbfinale bis einige Tage nach dem Finale in den USA bleiben. Allerdings hatte Ginny einiges an Hermiones Planung auszusetzen.
„Okay, wir fliegen nach New York. Mal abgesehen davon, daß ich nicht so überzeugt bin, daß diese Riesenstadt für so kleine Kinder wie unsere das richtige ist, finde ich es schon etwas gewagt, daß du einfach auf den Atlas geguckt und festgestellt hast, daß da eine Eisenbahnlinie zwischen New York und Utica ist. Fahren da überhaupt Züge?“
„Auf Eisenbahnlinien fahren Züge, sonst wären sie keine Eisenbahnlinien“, schnappte Hermione.
„Ja, aber auch Personenzüge? Du weißt doch, Hermione, die Amis fahren entweder Auto oder fliegen mit dem Flugzeug“, gab Harry zu bedenken.
Doch Hermione ließ sich nicht beirren: „Na und? Wir werden sehen. Außerdem gibt es ja noch das Internet. Und wenn alle Stricke reißen, können wir per Portschlüssel weiterreisen, so weit ist das dort nicht mehr.“
Mr Weasley plagten andere Sorgen: „Erzählt meiner Frau aber nicht, daß ich eine Art Vorbestellung gemacht habe... Ich muß sie erstmal darauf einstimmen.“
„Ihr könnt doch genauso gut mit dem Portschlüssel rüberreisen“, wunderte sich Ron. „Ihr habt ja keine kleine Kinder im Schlepptau.“
„Du weißt doch, daß ich unbedingt mal -“
„Ausgerechnet auf einem Langstreckenflug?“
„Ja, sicher, dann... Ach, jedenfalls muß ich jetzt Molly bearbeiten. Viel Zeit habe ich nicht, die Vorbestellung verfällt sonst.“

Mr Weasley versuchte es phasenweise. Mrs Weasley reagierte zunächst heftig: „Du hast was? Schon mal Flugtickets gekauft? Sag mal, bist Du des Wahnsinns fette Beute?“
„Nicht gekauft, nur vorgemerkt.“
„Es gibt Portschlüssel! Bloß weil du mal mit diesen komischen Muggelkisten -“
Doch Mr Weasley war hartnäckig, denn seine Ehefrau mäkelte eher an Details herum: „Aber eine Fluggesellschaft, die sich Virgin Atlantic nennt? Ist das überhaupt seriös?“
Während des Abendessens brachte Mr Weasley sein schärfstes Argument auf den Tisch: „Sieh mal, Ginny und Ron und Harry und Hermione müssen ja mit dem Flugzeug fliegen. Wegen der Kinder, weil die zu klein für so eine Interkontinentalportschlüsselreise sind. Und jetzt überleg doch mal: Fünf quirlige kleine Kinder und ein Halbwüchsiger – da brauchen unsere Vier doch Unterstützung.“
„Unterstützung?“ echote Mrs Weasley. „Wir kennen uns doch selbst kaum aus! Wenn wir am Flughafen waren, dann nur zur Verabschiedung oder Begrüßung, und das ist auch schon ein Weilchen her.“
„Aber dafür können wir helfen, die Kinder zu beaufsichtigen, während die anderen die anderen Dinge in die Hand nehmen.“ Mr Weasley zog den Zettel hervor, den er mitgenommen hatte. „Und sieh mal, so schlimm ist das nicht. Das ist nur etwa eine Stunde Flug.“
Harry war sich nicht sicher, ob Mr Weasley die Zeitverschiebung einfach vergessen oder verschwiegen hatte. Doch scheinbar hatte dieses letzte Argument gezogen. Beim Schlummertrunk geschah das Wunder: Mrs Weasley freundete sich mit dem Gedanken an, auf dem Luftweg in die USA zu gelangen.

Die Familien und Ted verbrachten schöne, von Quidditch-Spielen im Obstgarten geprägte Ferien. Als Harry mit seiner Familie wieder nach London zurückgekehrt war und Ted zum Zug brachte, sagte er: „Ich hoffe, du hast gut Verteidigung gegen die dunklen Künste gelernt. Im Juni prüfe ich dich ja in diesen Fächern.“
„Ach, wird schon schiefgehen“, sagte Ted wohlgemut und stieg in den Zug.
„Ich will nicht, daß der Sohn des besten Lehrers in Verteidigung gegen die dunklen Künste in der Prüfung schlecht abscheidet!“ sagte Harry, als die Türen zufielen.
„Ich werde mir Mühe geben!“ rief Ted aus dem Fenster, als der Zug losfuhr.
„Na hoffentlich“, murmelte Harry zu sich selbst, als der Zug in der Kurve verschwand.
Nach Hause zurückgekehrt, teilte ihm Ginny mit. „Harry, für uns ist eben eine Eule gekommen. Sie hat einen Brief dagelassen, der an uns beide adressiert ist.“


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg