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Die Aurorenzentrale - Einstellungstest

von Krabbentaucher

Harry sichtete die Bewerbungsunterlagen. Fünf Bewerber, das war nicht schlecht. Das Ausbildungszentrum in Wales würde voll ausgelastet sein, wenn er alle würde nehmen können. Von den Noten her erfüllten sie die Anforderungen. Eine Bewerberin verfügte sogar schon über einen Führerschein. Harry bestellte die Bewerber für Einzelgespräche für Anfang August ein.
Als nächstes bekam er Besuch von Mr Weasley.
„Hallo, Arthur! Was verschafft mir die Ehre?“ fragte er.
„Hallo, Harry. Ich suche dich sozusagen in meiner Eigenschaft als Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung auf. Es geht um die Strafsache gegen Delphic“, sagte Mr Weasley.
„So? Was ist denn?“
„Wir bereiten ja die Anklage vor, und deine Indizienkette ist schon beeindruckend. Aber der letzte Beweis fehlt irgendwie noch.“
„Ich weiß. Solange kein Geständnis -“
„Genau darum wollte ich dich bitten. Mr Delphic will ja nur mit dir sprechen. Vielleicht könntest du ihn mal in Askaban besuchen?“ Mr Weasley lächelte. „Ich weiß, daß du dich nicht darum reißt, dorthin zu fliegen. Keiner mag das. Aber ich wüßte nicht, wie man sonst weiter käme. Ich glaube zwar, daß das, was du mit deinen Leuten zusammengetragen hast, für eine Verurteilung ausreicht. Aber irgendwie ist ein Indizienprozeß nie so schön wie ein Prozeß mit einem geständigen Angeklagten.“
„Es könnte noch eine andere Möglichkeit geben, seine Täterschaft zu beweisen“, murmelte Harry mehr, als daß er sprach. „Allerdings ist das sehr kribbelig.“
„Und das wäre?“ fragte Mr Weasley neugierig.
Harry stand auf, ging zum Tresor, öffnete ihn und holte den Horkrux heraus. Dann setzte er sich wieder hinter den Schreibtisch.
„Das hier“, sagte er. „Wir haben Hinweise, daß Delphic seine Tat bereut. Wenn er wirklich echte, tiefe Reue empfinden sollte, müßte das hier in seiner Nähe reagieren, wenn es ein Seelenbruchteil von ihm enthält. Damit wäre der letzte und unumstößliche Beweis erbracht, daß er einen Mord begangen hat, denn ohne Mord gibt es keinen Horkrux.“
„Dann sollten wir es probieren“, sagte Mr Weasley entschlossen. „Nach einer Verurteilung können wir uns dann Gedanken darüber machen, wann wir ihn wegen Reue vorzeitig entlassen könnten.“
Harry widersprach: „Können wir nicht. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach würde es Delphic umbringen. Dann wäre der Beweis zumindest für einen Mord erbracht und das Verfahren ohne Urteil erledigt. Das kann doch nicht Sinn eines Verfahrens sein und auch nicht Sinn einer Beweiserhebung.“
„Tja, in der Tat...“, murmelte Mr Weasley.
„Okay, ich werde bei Gelegenheit mal rüberfliegen und mit ihm sprechen“, versprach Harry.
Mr Weasley nickte erst, dann faßte er Harry noch einmal genau ins Auge und sagte: „A propos fliegen – ihr seid ja mit dem Muggelflugzeug in den Urlaub geflogen.“
„Ja, haben wir schon vorher gesagt.“
„Und... ähm... wie war es? Ich meine: Der Flug.“
„James und Albus wollen Piloten werden, Lily hatte mit dem ganzen Verpackungsmüll zu kämpfen, Teddy leidet ein wenig unter Flugangst, jedenfalls bis zum Erreichen der Reiseflughöhe, ansonsten war es ein Flug, wie ein Flug nun mal so ist – wieso?“
„Es ist... ich wüßte auch mal gerne, wie ein Flug nun mal so ist“, sagte Mr Weasley zögernd. „Warum Flugzeuge fliegen, weiß ich ja inzwischen. Dank dieses Buches, das du mir vor... ähm... vielen Jahren mal geschenkt hast.“
Harry grinste: „Und jetzt ist es dein sehnlichster Wunsch, selbst mal in einem Flugzeug zu fliegen, was?“
„Ähm – ja. Und ich wollte mal vorfühlen, ob du nicht die Möglichkeit siehst, mich -“
„Kein Problem, ein Ticket kann ich dir buchen. Darin habe ich Übung. Ron kann das übrigens auch.“
„Ja, aber Ron könnte möglicherweise gegenüber Molly nicht dichthalten, und wenn die erfährt, daß -“
„Kein Problem, in Geheimniskrämerei bin ich geübt.“
„Das ist aber noch nicht alles...“
Harry zog die Augenbrauen hoch und fragte: „So?“
„Ja“, sagte Mr Weasley verlegen, „ich bin ja wie gesagt nicht so erfahren. Und da habe ich gedacht, daß du vielleicht mitkommen könntest. Du weißt ja, ich bin in der Muggelwelt manchmal etwas tapsig. In der Fahrschule damals haben die auch manchmal so komisch geguckt.“
„Hm“, machte Harry. „Aber im Moment habe ich nicht so die Zeit dafür. Immerhin muß ich arbeiten wie du, und in der Freizeit erwartet die Familie, daß ich da bin. Es würde auffallen, daß ich weg bin, und ich fürchte, daß gar nicht so viele Schweigesüßigkeiten kaufen könnte, wie James und Albus von mir verlangen würden.“
„Verstehe. Aber wir behalten das im Auge, ja?“
„Okay.“

Der erste Bewerber war Adam Smith. Nachdem er sich vorgestellt und Harry seinen Satz „Sie wollen also Auror werden“ losgeworden war, sagte er: „Ich war ja in Gryffindor, und immer war ich am Kampf gegen die dunklen Künste interessiert. Ich habe auch das Buch über Ihren Kampf gegen Du-weißt-schon-wen mehrfach gelesen, Sir.“
„Das von Rita Skeeter oder das von Eldred Worple?“
„Das von Worple.“
„Aha.“ Harry blätterte in den Bewerbungsunterlagen. „UTZ in Verteidigung gegen die dunklen Künste 'ohnegleichen' – daran erinnere ich mich natürlich. Kräuterkunde auch, Zauberkunst 'Erwartungen übertroffen', Zaubertränke auch und Kräuterkunde nur 'annehmbar' -“
„Das habe ich ausgeglichen mit Arithmantik“, warf Smith ein.
Harry sah nach: „Richtig. Gut. Also, von den Noten her erfüllen Sie die Voraussetzungen. Allerdings dürfen Sie sich das mit dem Kampf gegen die dunklen Künste nicht so vorstellen, als sei das ein nicht enden wollendes Abenteuer.“
„Ich weiß: Es gehört auch viel Papierkrieg dazu“, sagte Smith. „Kann ich auch, daher auch meine ordentliche Note in Arithmantik. Und in Geschichte der Zauberei war ich auch gut, wie Sie sehen.“
„Hmja...“, machte Harry, als er noch einmal auf die UTZe sah.
„Beim Führerschein bin ich übrigens schon dabei. Wenn alles glattgeht, bin ich diesen Monat damit durch. Hätte ich denn gegebenenfalls noch Gelegenheit, das parallel zur Ausbildung zu machen?“
„Ja, aber nur in den ersten Monaten“, antwortete Harry. „Also, in vier Tagen führen wir ab neun Uhr einen kleinen Test durch. Können Sie das einrichten? Der dauert so etwa drei Stunden.“
„Kein Problem. Wo?“
„Sie bekommen einen Portschlüssel. Sie werden Ihren Zauberstab benötigen.“

Als nächstes sprach Harry mit Charlotte Reynolds, ebenfalls eine Gryffindor.
„Seit ich das Infofaltblatt gelesen habe damals in der fünften Klasse, will ich Aurorin werden. Verbrechensbekämpfung hat mich sowieso immer interessiert, weil mein Dad Polizist ist.“
„Er ist also ein Muggel?“ warf Harry ein.
„Ja. Und selbstverständlich habe ich meinen Führerschein schon im letzten Sommer gemacht“, verkündete Charlotte Reynolds und zog die rosafarbene Karte hervor. „Ich bin muggelstämmig. Da habe ich überhaupt keine Probleme, mich unauffällig in der Muggelwelt zu bewegen. Wenn also mal wieder Stasi-Akten durchzuwühlen sind...“
„Ah – Sie haben die Serie in der Zeitung also gelesen“, sagte Harry und nahm das Zeugnis zur Hand. „Verteidigung gegen die dunklen Künste 'Erwartungen übertroffen' – ich erinnere mich, Sie hatten im praktischen Teil gut abgeschnitten, aber im schriftlichen Teil haben Sie etwas gepatzt. Bei den Werwölfen haben Sie stellenweise danebengegriffen. Aber gut, insgesamt 'Erwartungen übertroffen, und von nix kommt nix. Ansonsten Verwandlung 'ohnegleichen', Zauberkunst 'ohnegleichen', Zaubertränke 'annehmbar' und Kräuterkunde 'ohnegleichen'. Die Zaubertränke haben Sie mit...“
„Mit Alte Runen ausgeglichen.“
„Ja. Okay. Ich schätze mal, daß Sie von Ihrer Familie her so ein bißchen Einblick in die Polizeiarbeit haben, also daß es streckenweise nicht besonders aufregend ist.“
„Klar. Berichte schreiben, und erst Akten lesen, damit man weiß, wonach man ermittelt.“
„Genau. Also, in vier Tagen machen wir mit Ihnen ab zwei Uhr nachmittags einen kleinen Test -“

Nach Charlotte Reynolds erschien eine weitere junge Dame, die sich als Juliette Williamson vorstellte. Sie sagte nichts weiter, sondern wartete erst einmal ab. Harry ging das UTZ-Zeugnis durch: „Verteidigung gegen die dunklen Künste 'ohnegleichen', Verwandlung 'annehmbar' – ich glaube, die praktische Prüfung habe ich abgenommen, richtig? Sie hatten doch Schwierigkeiten, die Tasse in ein Meerschweinchen zu verwandeln?“
„Ähm – ja, genau“, gab sie zu.
„Aber wie ich sehe, haben Sie das in Muggelkunde mit 'ohnegleichen' ausgeglichen. Zauberkunst auch 'ohnegleichen', Zaubertränke und Kräuterkunde 'Erwartungen übertroffen'. Gut, die formellen Voraussetzungen sind erfüllt. Und was treibt Sie zu uns?“
„Ich, ähm“, sagte die junge Dame, und offensichtlich fühlte sie sich etwas überrumpelt. „Ich war noch ganz klein, als ich meinen Dad verloren habe. Der ist von Todessern getötet worden, als er sich geweigert hatte, unser Haus als eine Art Zwischenlager für irgendetwas zur Verfügung zu stellen. Finden konnten die das Haus nicht, weil meine Mutter Geheimniswahrerin war. Deswegen haben sie ihn nicht erst gefoltert, sondern gleich abserviert. Und daher will ich Aurorin werden.“
„Das ist ein Gesichtspunkt“, mußte Harry zugeben, da er sich an sich selbst erinnert fühlte.
Dann besprach er mit der Bewerberin noch den Testtermin, der in fünf Tagen um neun Uhr stattfinden sollte.

Der nächste Bewerber war ein etwas abweisend und mager wirkender junger blonder Mann mit dem ungewöhnlichen Namen Torron Iveson, der sich nach der Begrüßung sogleich vorstellte: „Ich sage es am besten gleich: Ich war in Slytherin.“
Er wartete Harrys Reaktion ab. Harry sagte nur „aha“ und kramte in seinem Gedächtnis, ob aus der Prüfung etwas bei ihm hängengeblieben war. Er erinnerte sich an den Prüfling, der bemerkenswert kaltblütig durch den Prüfungsparcours gegangen war, aber auf die Hauszugehörigkeit hatte er nicht geachtet.
„Nun, ich dachte, ich sage es gleich, weil sonst wohl kein einziger Slytherin Auror ist“, erklärte Iveson.
„Naja, ich denke, daß schon mal der eine oder andere Slytherin hier Auror war“, sagte Harry. „Es können ja nicht alle bei Voldemort gewesen sein.“
Iveson präzisierte: „Ich meine: Seit dem Zaubererkrieg um Den, dessen Name nicht genannt werden darf.“
Harry sah sich Iveson eine Weile lang an und erwiderte dann: „Es hat sich seitdem hier keiner beworben, und wer von ihnen vielleicht bis zu Voldemort hier war, der... hm... ist jedenfalls nicht hierher zurückgekehrt. Aber das muß ja für die Zukunft nichts heißen. Ich habe in das Faltblatt ja nicht reingeschrieben, daß wir nur Gryffindors, Hufflepuffs und Ravenclaws nehmen.“
„Obwohl natürlich Gryffindors wohl die Mehrheit hier stellen“, gab Iveson zu bedenken.
„Das hat aber nichts mit der Einstellungspolitik oder mit mir zu tun“, bemerkte Harry.
„Nun...“, setzte Iveson an und Harry hob die Augenbrauen. „Bei uns im Slytherin-Kerker ist bekannt, daß Sie früher als Gryffindor den Slytherins ziemlich feindlich gegenübergestanden haben -“
„Das beruhte auf Gegenseitigkeit und einer Neigung der damaligen Slytherins, sich auf die falsche Seite zu stellen“, warf Harry ein.
„Jedenfalls, Sir“, fuhr Iveson fort, „haben mir die anderen gesagt, daß ich es gleich lassen könnte, als ich ihnen erzählt habe, daß ich Auror werden wollte.“
Harry verstand und führte Ivesons Aussage fort: „Und der Grund dafür soll wohl sein, daß Ihre Hauskameraden glauben, das hier sei ein Gryffindorerbhof, und ich würde die Aurorenzentrale als eine Art Fortsetzung des Gryffindorturms ansehen, in den ich netterweise auch ein paar Hufflepuffs und Ravenclaws reinlasse?“
„So ungefähr.“
„Aber Sie sind anderer Meinung.“
„Ja. Woher wissen Sie das?“
Harry grinste.
„Wenn man eins und eins zusammenzählt, ergibt sich das zwingend. Immerhin haben Sie sich trotz der ganzen Gerüchte hier beworben.“
„Ja, und da ist noch etwas“, sagte Iveson. „Ich habe mit dem Bild von Professor Snape gesprochen, dem letzten Schulleiter, der aus Slytherin kam. Und der hat gesagt, daß Sie durchaus wüßten, daß Slytherins bei der Bekämpfung schwarzer Magier nützlich sein können.“
Verwundert fragte Harry: „Sie haben mit dem Bild von Professor Snape gesprochen? Das hängt doch im Schulleiterbüro.“
„Ich war erst Vertrauensschüler und dann Schulsprecher“, antwortete Iveson.
„Ah – so“, machte Harry und nahm die Bewerbungsunterlagen zur Hand. „Also, ich sehe, daß Sie die formellen Voraussetzungen erfüllen. Sie mußten kein Fach kompensieren. 'Ohnegleichen' in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Verwandlung, Zauberkunst und Zaubertränken, 'Erwartungen übertroffen' in Kräuterkunde. Und Sie sind auch bereit, den Muggelführerschein zu machen?“
Iveson nickte.
„Die Fahrprüfung ist Ende des Monats. Heute Nachmittag habe ich zum Beispiel noch zwei Fahrstunden. Und -“, er deutete auf das Zeugnis, „- in Muggelkunde habe ich auch 'ohnegleichen'.“
„Hm. Gut“, sagte Harry. „Also, in fünf Tagen um zwei Uhr nachmittags veranstalten wir einen Einstellungstest. Sie erhalten einen Portschlüssel. Haben Sie Zeit?“
„Sicher.“

Der letzte Bewerber war Luke Mason, ein Ravenclaw, von dem sich Harry noch daran erinnerte, daß er die praktische Prüfung mit Anstand, aber nicht überragend hinter sich gebracht hatte. Nur seiner brillanten schriftlichen Prüfungsleistung war es zu verdanken, daß er die Gesamtnote „Erwartungen übertroffen“ erhalten hatte. Harry hatte Bedenken, ob Mason wirklich das Zeug zum Auror hatte, denn er schien eher ein Theoretiker zu sein.
„Hm, in den wichtigen Fächern haben Sie die Voraussetzungen erfüllt, Mr Mason“, sagte Harry, als er die Bewerbungsunterlagen durchblätterte. „Verteidigung gegen die dunklen Künste 'Erwartungen übertroffen', Verwandlung und Zauberkunst 'ohnegleichen', Zaubertränke 'Erwartungen übertroffen' und Kräuterkunde 'ohnegleichen'. Sicher ein erfreuliches Zeugnis, zumal Sie in Arithmantik 'Erwartungen übertroffen' und in Alte Runen 'ohnegleichen' erreicht haben. In den anderen Fächern 'annehmbar', insgesamt zehn UTZe, sogar Geschichte der Zauberei.“
Mason grinste: „Aber kein Wahrsagen. Sie haben wohl auch nicht viel davon gehalten.“
„Nicht wirklich“, bestätigte Harry, wollte aber nicht, daß Mason zu selbstgefällig wurde. „Ich erinnere mich da noch an die Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Das ist ja sozusagen das Fach, mit dem wir hier am meisten arbeiten. Und praktisch ist es ja nur durchschnittlich gelaufen...“
„Ähm, ja...“, gab Mason zu. „Vielleicht der Prüfungsstreß. Im Unterricht war ich eigentlich immer ganz gut.“
„Nun, als Auror muß man eher häufiger als seltener unter Druck arbeiten. Das ist es übrigens, was wir noch testen werden. Haben Sie in sechs Tagen um neun Uhr Zeit?“
„Ich? Oh, jaah.“
„Okay, dann erhalten Sie einen Portschlüssel zugesandt, der sie dann an den Ort des Geschehens bringen wird.“

Eine Woche voller Tests vor sich, beging Harry mit seiner Familie das Wochenende. Am Samstag kaufte die ganze Familie die Schuluniform für Lily, die der Verkäuferin begeistert mitteilte: „Ich kann bald lesen.“

Harrys Leute waren nicht untätig gewesen, was die Tests für die Bewerber um den Aurorenjob anging. Sie hatten in Gloustershire an der A40 nahe Windrush die Neubauruine eines recht großen zweigeschossigen Hotels ausfindig gemacht. Der Gebäudekomplex war äußerlich weitgehend fertiggestellt, allerdings fehlte an einer Stelle noch das Dach. Innen befand sich das Gebäude noch im Rohbauzustand. Das Gebäude war L-förmig angelegt. Etwas entfernt war bereits eine Fläche betoniert, ohne daß die Auroren erkennen konnten, was das mal werden sollte. Ansonsten lag noch Baumaterial, eine Schubkarre, eine Mischmaschine und noch anderes Werkzeug herum. Das Gelände lag zwar unmittelbar an einer stark befahrenen Straße, dafür aber auch etwa fünfhundert Meter außerhalb der Ortschaft Windrush. In diesem angefangenen Hotelneubau hatten sie eine kleine Prüfungssituation aufgebaut.

Am ersten Testtag wartete Harry vor dem Hotel. Noch hielt sich das Wetter, es sah aber nach Regen aus. Alby stand neben ihm und bemerkte: „Jetzt wird es allmählich Zeit.“
Schon leuchtete es bläulich, und mit einem Schuhspanner in der Hand erschien Adam Smith. Harry begrüßte ihn und kam gleich zur Sache: „Wir haben hier eine kleine Situation aufgebaut, wie sie im Aurorenjob nicht allzu selten ist. Im Gebäude sitzt ein Bösewicht, den es zu fangen gilt. Aber er hat einige Fallen aufgebaut.“
„Erinnert mich an die UTZ-Pfüfung“, warf Smith ein.
„Ja, so ungefähr, aber es geht weiter“, fuhr Harry fort. „Um die Sache interessanter zu machen, haben wir auf dem Gelände noch fünf magische Gegenstände versteckt, die Sie vorher finden müssen. Sie können natürlich jeden Stein umdrehen, aber wir erwarten, daß Sie als Zauberer auch Magie gebrauchen.“
„Verstanden.“
„Es kommt nicht so sehr darauf an, Erfolg zu haben. Sie haben noch keine Ausbildung genossen. Wir wollen einfach sehen, wie Sie unter Druck arbeiten. Deshalb haben Sie nur drei Stunden, um die fünf Gegenstände zu finden, sie von einem Fluch zu befreien, damit Sie sie an sich nehmen können, den Verdächtigen festzunehmen und in der Aurorenzentrale noch einen Bericht darüber zu schreiben. Klar?“
„Klar.“
„Nur Expelliarmus, Impedimenta und Protego in der Duellsituation, sonst keine Flüche, wenn Sie auf unsere Person treffen. Sie verwendet auch nur diese Zauber. Ansonsten sind alle gängigen Zauber erlaubt. Verstanden?“
„Ja.“
„Ich und Mr Walker hier begleiten Sie, aber wir nehmen nicht teil.“
„Gut.“
„Fertig?“
„Ja.“
„Dann los.“
Smith zog entschlossen seinen Zauberstab, schaute auf die Uhr und sah sich dann etwas weniger entschlossen um. Er ging auf den Bereich zu, wo besonders viel Bauschutt abgelagert war. Hier vertrödelte er etwas Zeit, indem er den einen oder anderen Gegenstand in die Hand nahm, bis er auf den Gedanken kam, es mit dem Revelatio-Zauber zu versuchen. Alby nickte Harry zu. Zielstrebig ging Smith auf die umgekippte Schubkarre zu und wandte den Zauber noch einmal an. Er murmelte einen Gegenzauber, schob die Schubkarre beiseite und förderte eine Zaubertrankflasche zutage.
„Sie müssen für Ihren Bericht auch wissen, was da drin ist“, bemerkte Alby.
„Ähm – jaah...“, antwortete Smith und entschied, daß er erst noch die anderen Gegenstände suchen wollte.
Nach und nach fand er sie und wandte sich dann dem Gebäude zu. Als er es betreten wollte, wurde er von einem Sperrzauber zurückgeworfen. Aber er rappelte sich auf und brach den Zauber. Im Gebäude wandte er den Homenum Revelio an und bemerkte, daß eine Person im Obergeschoß stand. Vorsichtig geworden, prüfte er immer wieder nach, ob irgendwelche Zauber im Wege standen und hob sie auf, wenn er sie antraf. Hin und wieder hatte er Schwierigkeiten und wußte nicht mehr weiter, etwa als er in den goldenen Nebel getreten war, den Harry schon im Irrgarten des Trimagischen Turniers kennengelernt hatte. Als Harry merkte, daß Smith nicht weiterkam, sagte er: „Sie müssen einfach einen Schritt weitermachen, denn kippt die Welt wieder in die Normalität.“
Smith tat wie ihm geheißen und stand nun jenseits des Nebels. Harry und Alby folgten ihm.
„War wohl nicht so gut...?“ fragte Smith.
„Wie gesagt, es geht nicht um das Abprüfen von Einzelleistungen“, sagte Harry wortkarg. „Bitte weiter.“
Nach ein paar weiteren Hinternissen hatte Smith endlich den Raum erreicht, in dem Sheila schon wartete. Der anschließende Kampf war kurz. Smith schwang den Zauberstab, aber sein ungesagter Zauber wurde von Sheila abgeblockt. Noch bevor sich Smith sortieren konnte, hatte Sheila erneut den Zauberstab geschwungen, und Smiths Zauberstab flog ihm aus der Hand. Noch ein Schwung, und er war gelähmt. Harry erlöste ihn.
„Gut. Sie haben jetzt noch eine halbe Stunde, um zum Ministerium zu gelangen und Ihren Bericht zu schreiben“, sagte Harry und ließ sich von Alby den Schuhspanner geben.
Kurz angetippt und „porto“ gesagt, schon leuchtete er blau auf. Smith faßte ihn an und verschwand. Sheila sagte: „Ich gehe dann in die Pause, bis der nächste kommt. Ihr müßt ja jetzt ins Ministerium.“
„Ja. Bis heute Nachmittag“, sagte Harry und faßte einen alten Handschuh an, den ihm Alby hinhielt, und schon fand er sich auf dem Flur der Aurorenzentrale wieder, wo er Smith schon wartend antraf. Zu ihm sagte Harry: „Hier entlang, in das Vernehmungszimmer.“
Dort lagen bereits Pergament, Federn und Tinte bereit. Smith setzte sich und machte sich an die Arbeit. Kurz vor Ablauf der Zeit gab er seinen Bericht ab.
„Gut. Das war's soweit“, sagte Harry. „Sie hören von uns.“
Nachdem sich Smith verabschiedet hatte und gegangen war, bemerkte Alby: „Jetzt ist er nicht mehr dazu gekommen, den Zaubertrank zu bestimmen. Aber ansonsten ist er mit dem zeitlichen Druck ganz gut zurechtgekommen.“
„Sehe ich auch so“, sagte Harry. „Jetzt will ich noch sehen, wie er seinen Bericht gestaltet hat, dann kommt heute Nachmittag Charlotte Reynolds an die Reihe. Hoffentlich regnet's dann nicht.“

Harrys Wunsch wurde nicht erhört. Er, Alby und Charlotte Reynolds wurden naß. Auch diese Bewerberin schlug sich wacker. Sie ging etwas methodischer an die Suche nach den Gegenständen heran, vertrödelte dann aber Zeit mit der Bestimmung des Zaubertranks. In die Behinderungszauber lief sie ein ums andere Mal eher unvorbereitet rein, hob sie dann aber schnell auf. Das Duell verlor sie erwartungsgemäß, und für den Bericht blieb am Ende nur eine Viertelstunde.

Juliette Williamson zeigte am nächsten Tag eine ähnliche Leistung wie die beiden Bewerber zuvor, und Harry war neugierig, wie sich der Slytherin am Nachmittag schlagen würde.

Iveson fand sich pünktlich mit dem Portschlüssel ein, und nachdem Harry seine Erläuterungen losgeworden war, zog er sofort den Zauberstab. Mit dem Revelatio-Zauber hatte er auch bald den Zaubertrank unter der Schubkarre gefunden und mit dem Aufrufezauber festgestellt, daß die Flasche magisch gesichert war. Nach dem Gegenzauber hielt er sie in der Hand, entkorkte sie, tippte mit dem Zauberstab dagegen und murmelte: „Revelio specialis.“ Dann nickte er und sagte: „Ein Stärkungstrank.“
„Richtig“, bemerkte Harry, der von der Zielstrebigkeit des Slytherin angetan war.
Auch die anderen vier magischen Gegenstände waren zügig entdeckt. Dann wollte Iveson das Gebäude betreten, nachdem er mit dem Homenum Revelio festgestellt hatte, daß sich die Zielperson in einem Raum im ersten Obergeschoß befand. Doch an der Tür wurde er von dem Sperrzauber zurückgeworfen. Er brauchte nicht lange, um den Zauber zu brechen und das Gebäude zu betreten. In dessen Inneren sprach er auf dem Weg zur Treppe und nach oben immer wieder den Revelatio-Zauber und schaltete einen Sperrzauber nach dem nächsten aus. Dann gelangte er an den Nebel, der den Weg verlegte. Iveson trat hinein, und an seiner Reaktion sah Harry, daß der Nebel seine Wirkung tat. Völlig ratlos verharrte Iveson und schaute immer wieder zur Decke, die für ihn jetzt unten war. Er versuchte mit dem Revelatio-Zauber zu ergründen, was es mit dem Nebel auf sich hatte, aber der Zauber enthüllte ihm nichts. Offenbar hatte er Sorge, kopfüber runter auf die Decke zu fallen, denn er bewegte die Füße nicht.
„Ich komme nicht weiter“, gab er schließlich zu.
„Einfach einen Schritt vorwärts“, sagte Harry.
Es sah schon wie bei den anderen komisch aus, wie Iveson einen vorsichtigen Schritt vorwärts machte und dann etwas schwankte, nachdem sich die Welt für ihn wieder ins Lot drehte. Er sah Harry und Alby verdutzt an und fragte: „War das jetzt eine Illusion? Oder habe ich tatsächlich kopfüber irgendwo gehangen?“
„Das war nur eine Illusion“, antwortete Alby.
Iveson konzentrierte sich sofort wieder auf seine Aufgabe und beseitigte die letzten Hindernisse auf dem Weg zu dem Zimmer, in dem Sheila darauf wartete, den Bewerber schachmatt zu setzen. Iveson richtete zwar seinen Zauberstab auf sie, machte jedoch gar nichts. Nachdem sich beide gegenseitig einige Zeit belauert hatten, schien Sheila einen ungesagten Zauber auszuführen, doch Iveson sagte sofort „Protego“, und der Zauber prallte ab. Sofort setzte er mit „Expelliarmus“ nach, doch auch Sheila blockte geistesgegenwärtig ab und schaffte es, den Lähmfluch ungesagt auszuführen, bevor er den Schildzauber in Stellung bringen konnte.
„Der Beste bislang“, murmelte Alby Harry zu.
Harry murmelte zurück: „Abwarten, erstmal muß er seinen Bericht verfassen.“
Sheila weckte Iveson auf, und Alby schickte ihn ins Ministerium. Er und Harry folgten.

Am nächsten Morgen kam mit Luke Mason der letzte Kandidat an die Reihe. Harry war sehr interessiert daran, wie sich der Theoretiker, wie er ihn nannte, schlug. Nach der üblichen Einweisung machte sich Mason ebenso zielstrebig wie Iveson daran, mit dem Revelatio-Zauber die Gegenstände aufzuspüren. Allerdings verzichtete er darauf, den Zaubertrank sofort zu bestimmen. Dann scheiterte er wie die anderen zunächst daran, ins Gebäude zu gelangen, doch als er drin war, ging er nicht die Treppe hinauf, sondern sah sich erst einmal im Erdgeschoß um. Harry war aufgefallen, daß Mason als einziger nicht den Homenum Revelio gesprochen hatte.
„Hier unten ist niemand“, stellte er fest. „Sonst wären hier sicher weitere Sperrzauber.“
Jetzt erst begann er, derartige Zauber aufzuspüren und kam dadurch darauf, daß die Zielperson sich im Obergeschoß aufhalten müßte. Nun räumte er konsequent Sperrzauber um Sperrzauber aus dem Weg. Als er sich dem goldenen Nebel gegenübersah, drehte er sich zu Harry um und bemerkte: „Das ist doch dieses Ding aus dem Trimagischen Turnier? Moment – wie haben Sie das damals gemacht...? Ah ja...“
Er trat in den Nebel ein, lachte kurz amüsiert und trat auf der anderen Seite wieder heraus. Dann wandte er sich im Oberschoß zunächst zur falschen Richtung, stellte fest, daß er hier auf keine Sperrzauber stieß und ging nunmehr in die richtige Richtung, wobei er auch in jedes Zimmer schaute. Schließlich stand er Sheila gegenüber. Leider hatte er beim Hineinblicken in die Zimmer den Zauberstab gesenkt gehalten, so daß er ihn nicht schnell genug hochreißen konnte, bevor er von Sheilas Lähmzauber getroffen wurde.
„So, und nun nehmen Sie bitte diesen Portschlüssel zum Ministerium, um den Bericht zu schreiben. Wir kommen nach“, sagte Alby, als er den Zauber löste.
Nachdem Mason verschwunden war, folgten ihm die drei Auroren. Sheila ging ins Großraumbüro, während Harry und Alby Mason in das Vernehmungszimmer begleiteten, wo das Schreibzeug bereitlag. Hier öffnete Mason auch endlich die Zaubertrankflasche und stellte mit dem entsprechenden Zauber fest, daß es sich um einen Stärkungstrank handelte.
Nachdem er den Bericht abgegeben hatte, bemerkte er noch zu Harry: „Ich habe vorher ein bißchen überlegt, was für eine Prüfung das wohl werden würde, und da habe ich noch mal nachgelesen.“

Harry nutzte mit Sheila und Alby den Nachmittag, um die Berichte zu vergleichen. Smith hatte sich etwas holprig ausgedrückt, Charlotte Reynolds hatte es ziemlich ausführlich gemacht, Juliette eher sachlich-knapp, Iveson hatte nicht berichtet, daß er Hilfe brauchte, um aus dem Nebel herauszukommen, und Mason hatte seinen Bericht ziemlich detailverliebt gestaltet.
„Eure Meinung?“ fragte Harry. „Ich meine: Nicht nur zu den Berichten, sondern insgesamt.“
Sheila sagte: „In der Duellsituation habe ich nur Mason ziemlich schnell ausgeschaltet, aber was die Berichte angeht, da ist bei allen Fünfen Potential vorhanden. Mehr kann ich nicht sagen.“
Harry sah Alby an. Dieser sagte: „Ich denke, sie haben alle ihre Stärken und Schwächen. Iveson ist bemerkenswert zielstrebig vorgegangen. Mason hat da einige Kleinigkeiten vergessen, aber er ist noch zum Ziel gekommen. Seinen Kram hat er allerdings beherrscht, wir müßten ihm nur ein bißchen Taktik beibringen, da ist im Moment nicht viel los bei ihm. Die anderen haben auch hin und wieder getrödelt, aber sie waren alle okay.“
Harry nickte: „Ja, wenn ich daran denke, daß Smith erstmal den Bauschutt per Hand durchwühlen wollte... Aber ich meine auch, daß wir alle nehmen können. Sie kommen eben frisch von der Schule. Trotzdem haben alle gezeigt, daß sie unter Druck arbeiten und weitgehend richtige Entscheidungen treffen können. Keiner hat die Nerven verloren.“
Nachdem Sheila und Alby Harrys Büro verlassen hatten, setzte er die entsprechenden Briefe an die Bewerber auf, wobei er die Standardformulierung benutzte, mit der er selbst vor 14 Jahren angeschrieben worden war. Er bat um Rücksendung jeweils der beiden Anstellungsverträge mit Unterschrift und darum, sich am zweiten September um neun Uhr bei Mr Turgidson zu melden. Dann fügte er jeweils zwei Anstellungsverträge bei und ließ die Briefe zur Versendung abholen.

„Fünf neue Bewerber, und ich glaube, daß sie die Ausbildung auch bis zum Ende durchhalten können. Das Zeug dazu haben sie jedenfalls“, berichtete Harry zu Hause beim Abendessen.
„Zweiter September...“, überlegte Ginny. „Am ersten September kannst du ja wieder Teddy zum Zug bringen, das ist ein Sonntag. Aber vorher ist noch die Einschulung von Lily dran. Vergiß bitte nicht, dir dafür den Morgen freizunehmen.“
„Schon geschehen“, sagte Harry und dachte, wie merkwürdig es sein würde, jetzt alle drei Kinder in der Schule zu haben.


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