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Die Aurorenzentrale - Noch ein Scherzartikel

von Krabbentaucher

Harry überwachte die Einrichtung der Meldevorrichtung auf dem Friedhof persönlich. Die vier Nägel wurden in einem Rechteck von drei mal sechs Metern in den Boden gesteckt, so daß sie nicht im gepflegten Bereich steckten, sondern im wild wuchernden Gras unauffällig verschwanden. Harry legte einen Katzenjammerzauber darüber, der so unempfindlich war, daß er nur bei Menschen anschlug und nicht bei sonstigen Lebewesen. Außerdem verzauberte Harry die Empfangseinheit in der Aurorenzentrale so, daß die Auroren mit den Portschlüsselchips nicht direkt an das Grab transportiert wurden, sondern hinter ein Gebüsch in der Nähe, von dem aus man einen guten Blick auf das Grab und auf alles hatte, was sich dort tat, selbst aber nicht gesehen wurde. Das alles wurde mehrfach getestet, bis schließlich alles zu seiner Zufriedenheit funktionierte.
Schon am nächsten Tag konnten sich die Auroren von der Funktionsfähigkeit der neuen Systemerweiterung überzeugen. Harry saß in seinem Abteilungsleiterbüro, als eine Aurorin den Kopf zur Tür reinsteckte und verkündete: „Mr Potter, Alarm auf dem Friedhof, da ist wer am Grab.“
Harry sprang auf, zückte seinen Zauberstab, rannte in das Großraumbüro, wo schon drei Auroren um die Anzeigeeinheit standen und nahm gleichzeitig mit ihnen einen Metallchip. Ein vertrautes Ziehen hinter dem Bauchnabel, ein Farbenstrudel, und schon schlug er mit den Füßen weich auf dem verwilderten Boden hinter den Büschen auf dem Friedhof auf. Neben ihm landeten seine Leute. Sie spähten durch das Gebüsch. Am Grab befand sich ein dicklicher, mittelalter Mann, der offenbar seine weibliche Begleiterin herbeigewunken hatte, denn eine ebenfalls nicht mehr schlanke mittelalte Frau kam durch das verwilderte Gras herbeigestapft. Der Mann zeigte auf das Grab und sagte etwas. Harry holte Langziehohren aus der Tasche, steckte das eine Ende in sein Ohr und rollte das andere Ende zum Grab aus. Er hörte die Frau sagen: „Ja, ist ja wirklich komisch. Da mag wohl einer ausgerechnet dieses Grab.“
Der Mann erwiderte: „Vielleicht haben sie den ganzen Friedhof deswegen noch nicht eingeebnet. Sieh mal, der ist so verkehrsgünstig gelegen, das Grundstück muß doch richtig was wert sein.“
„Ja, aber was willst du mit einem verwilderten Friedhof machen?“ fragte die Frau.
„Was weiß ich“, brummte der Mann. „Einen Supermarkt mit Parkplatz bauen, vielleicht. Aber nur einen kleinen Supermarkt, so groß ist das Grundstück auch nicht. Oder vier Baugrundstücke draus machen und verkaufen. Dafür wäre es groß genug.“
„Ach, ich weiß nicht“, erwiderte die Frau, „ich finde das hier so romantisch wie es ist.“
Harry holte sein Langziehohr wieder ein und sagte zu seinen Leuten: „Das sind jedenfalls nicht unsere Verdächtigen. Zurück nach London.“

Dieses Erlebnis wiederholte sich so ähnlich mehrfach. Durchschnittlich gab es einen Fehlalarm jeden zweiten Werktag. Harry ließ über jeden Fall eine Notiz machen, und so konnte er feststellen, daß an den Wochenenden mit trockenem Wetter sogar mindestens dreimal Alarm ausgelöst wurde. Entsprechend lustlos gingen die Auroren nach einiger Zeit auch der Sache nach. Harry, der damit gerechnet hatte, fand aber gute Seiten daran: „Erstens wird es jetzt Winter, und da werden die Leute nicht mehr so häufig rausgehen. Zweitens bleiben wir im Training. Drittens lernen wir, wie sich Leute verhalten, die mit der Grabpflege nichts zu tun haben, so daß wir es besser erkennen können, wenn tatsächlich unser Verdächtiger auftaucht und Grabpflege betreibt. Und schließlich, also viertens, gibt uns das Zeit, unseren Einsatz am dritten Mai nächsten Jahres richtig zu planen, denn ich glaube nicht, daß sich vorher was tut.“
Die Auroren, zu denen er das gesagt hatte, nickten zustimmend, aber nicht begeistert.
„Für den dritten Mai 2013 braucht übrigens keiner Urlaub anmelden, da brauche ich euch“, fuhr Harry fort, und sofort hatte er den Eindruck, daß die Begeisterung so weit gesunken war, daß sie einen Bergwerksschacht benötigte.

In der Adventszeit teilte Ginny Harry eines Tages, nachdem er von der Arbeit zurückgekehrt war, mit: „McGonagall hat uns übrigens geschrieben.“
„Unsere alte Hauslehrerin? Was ist denn?“
Es mag mit Harrys früherem Benehmen als Schüler zusammenhängen – wenn Professor McGonagall Kontakt zu ihm aufnahm, bekam er automatisch das Gefühl, daß sie ihn wegen irgendeines Fehlverhaltens zur Rede stellen wollte.
„Sie fragt, ob sie uns mal besuchen kommen kann. Sie ist ja jetzt im Ruhestand.“
Harry wunderte sich über das Interesse seiner Hauslehrerin, sagte aber: „Okay. Vielleicht am nächsten Sonntag.“
Am dritten Advent war es soweit. Vor Professor McGonagalls Ankunft berief Ginny eine Familienversammlung ein und redete ihren Kindern ins Gewissen: „Also, hört zu: Nachher kommt eine frühere Lehrerin von Dad und mir. Sie hat uns früher mal unterrichtet und war sehr streng. Benehmt euch, seid artig, sitzt gerade und schmatzt nicht. Und keine Sauerei auf der Tischdecke. Und keine unangebrachten Scherze, vor allem von dir nicht, James.“
„Ich mache doch nichts!“ protestierte James.
„Deine Lehrerin hat mir gesagt, daß du mit Patrick die Türgriffe sämtlicher Lehrerautos mit Seife eingeschmiert hast und daß ihr extra dafür einen Seifenspender aus dem Klo mitgenommen habt“, wies ihn Ginny zurecht.
„Wenn Albus besser aufgepaßt hätte...“
„Albus Schmiere stehen zu lassen, war auch nicht so doll. Zum Glück hat die Lehrerin eingesehen, daß er noch zu klein war und daß er von euch angestiftet worden war.“
„Wir haben das ja auch wieder alles weggemacht.“
„Ja, als Strafarbeit. Nicht freiwillig.“
„Aber wir haben es gemacht.“
Harry schritt ein: „Jedenfalls nichts derartiges mit Professor McGonagall, James und Albus. Die merkt das.“
„Und ich?“ fragte Lily mit einem engelsgleichen Gesichtsausdruck.
„Sei so lieb wie immer“, sagte Ginny, da Lily sich mit ihren viereinhalb Jahren noch nichts hatte zu schulden kommen lassen.
Zur vereinbarten Zeit klingelte es, und Harry hörte, wie die Haustür von den beiden Hauselfen geöffnet wurde. Schnell ging er dorthin, um seine alte Lehrerin zu begrüßen. Toby nahm Professor McGonagall gerade den Reiseumhang ab, während Tinky etwas unentschlossen herumhopste, weil nichts für sie zu tun blieb. Harry trat schnell hinzu, bevor die ehemalige Schulleiterin vom Diensteifer seiner beiden Hauselfen zerrupft wurde.
„Ich werde den Tee vorbereiten“, quiekte Tinky.
„Und ich klopfe den Umhang aus und hänge ihn auf“, quiekte Toby.
„Guten Tag, Professor McGonagall, ich freue mich, sie einmal hier begrüßen zu können“, sagte Harry.
„Guten Tag, Pot-, ähm, Mr Potter. Ja, es ist schon länger her, seit ich in diesem Haus war“, erwiderte sie.
Harry bat sie in den Salon. Professor McGonagall sah sich auf dem Weg dorthin um und sagte: „Es sieht bei weitem freundlicher aus als früher, und dieses furchtbare schreiende Bild ist auch fort.“
„Das alte Haus hätte man kleinen Kindern auch kaum zumuten können“, bemerkte Harry.
Als sie den Salon erreicht hatten, in dem bereits alles für den Nachmittagstee bereitstand, betrat auch Ginny den Raum, gefolgt von den neugierig, aber auch etwas skeptisch guckenden Potterkindern.
„Ah – guten Tag, Mrs Weasley! Und das sind Ihre drei Kinder, nehme ich an?“
„Mrs Potter. Guten Tag, Professor McGonagall. Ja, das sind unsere drei Kinder: Der größte ist James Sirius, der mittlere Albus Severus und unsere Tochter heißt Lily Luna.“
„Natürlich, Mrs Potter“, korrigierte sich Professor McGonagall. „Es ist wohl die Angewohnheit alter Lehrer, bei den alten Namen zu bleiben. Ich habe auch Mr Longbottoms Frau wiederholt Mrs Abbott genannt. Nun, kommt mal her, Kinder. Guten Tag, ich bin Professor McGonagall, ich war die Lehrerin eurer Eltern.“
„Guten Tag“, sagte James ungewohnt artig und gab ihr seine Hand.
„Guten Tag“, sagte auch Albus, versteckte sich aber halb hinter seinem Bruder, so daß er ihr auch nicht die Hand geben konnte.
Lily quietschte nur unverständlich und flüchtete zu ihrer Mutter. Harry vermutete, daß Ginny Professor McGonagalls Strenge noch einmal in den buntesten Farben ausgemalt hatte.
Toby schlug auf den Gong. Er war zuvor unbemerkt in den Salon gekommen. Jeder nahm auf seinem Stuhl Platz. Nachdem eingeschenkt war und die ersten Schlucke genommen worden waren, fragte Professor McGonagall: „Nun, Mr Potter, ich höre, daß Sie Ihre Kinder auf eine Muggelschule schicken?“
„Ja, James ist schon im vierten Schuljahr, Albus ist im zweiten und Lily kommt im nächsten Sommer dorthin.“
„Wir müssen sie im neuen Jahr anmelden“, merkte Ginny an.
„Und die Kinder bereiten Ihnen keinen Kummer?“ wollte Professor McGonagall wissen.
„Naja, James hat sich mit einem Muggeljungen angefreundet, und die beiden ergänzen sich ganz gut, wenn es darum geht, etwas anzustellen“, gab Ginny zu. „Leider stiften sie Albus dazu an, hin und wieder mitzumachen, aber Lily ist wirklich ganz... wie soll ich sagen... sie macht nichts in dieser Richtung.“
„Wenn sie älter wird, dann wird sich das ändern“, bemerkte James ganz abgeklärt.
„James, wehe, du verleitest Lily zu irgendeinem Blödsinn“, warnte Harry.
„Wir machen doch nichts“, verteidigte sich James, und Albus nickte.
„Da habe ich anderes gehört“, brummte Harry. An Professor McGonagall gewandt flüsterte er: „Sie haben aber trotzdem ganz gute Noten, aber das sage ich in diesem Zusammenhang nicht laut.“
„Was ist, Dad?“ fragte Albus.
„Nichts, was dich etwas anginge“, erwiderte Harry.
„Na, schlagen da irgendwelche Gene durch?“ fragte Professor McGonagall. „Ich erinnere mich an diverse Sachen... Aber gut, ich bin jetzt nicht mehr in Hogwarts, weder als Schulleiterin noch als Lehrerin.“
Als Harry merkte, daß seine Kinder sich genug mit Kuchen und Sahne vollgestopft hatten, schickte er sie fort, damit sie miteinander spielen konnten.
„So, nun habe ich also auch Ihre Kinder kennengelernt“, sagte Professor McGonagall, und zu Harrys Überraschung hatte sie feuchte Augen. Er hatte wohl nicht schnell genug den Blick gesenkt, denn sie erläuterte: „Ich mußte nur daran denken, wie Sie damals von den Todessern und Greifern gejagt wurden und wie Du-weißt-schon-wer Sie uns als tot vor die Füße gelegt hat – wenn mir in jenem Jahr und in jenem Moment jemand gesagt hätte, daß sie mit Mrs Weasley -“
„Mrs Potter jetzt.“
„Entschuldigen Sie, mit Mrs Potter drei Kinder haben würden, die in gar nicht so ferner Zukunft nach Hogwarts kommen würden... Und dann habe ich Sie ja bereits kennengelernt, als sie noch ganz klein waren. Ihre Eltern hatten mich damals auch eingeladen, kurz bevor sie den Fideliuszauber gesprochen haben. Und als ich Sie dann wiedersah, hat Professor Dumbledore Sie vor die Tür dieser schrecklichen Muggelfamilie gelegt.“
„Tjaah, zumindest habe ich mein Verhältnis zu Dudley geklärt“, murmelte Harry etwas verlegen.
„Ich hatte den ganzen Tag über in Katzengestalt das Haus im Ligusterweg überwacht, bis Professor Dumbledore gekommen ist. Und Ihren Cousin habe ich natürlich auch gesehen. Ein wahrer Peinsack, wie er dauernd herumgeschrieen und herumgequengelt hat – und alles bekommen hat, was er wollte.“
„Ähm, jaah, aber das ist ja nun Vergangenheit“, sagte Harry verlegen.
Professor McGonagall faßte sich wieder.
„Tut mir leid, Mr Potter, aber vermutlich kommen diese Erinnerungen daher, daß ich zum ersten Mal seit Professor Dumbledores Tod wieder in diesem Haus bin. Auch wenn Sie hier vieles zum Guten verändert haben, es ist doch das Haus, das zunächst von Ihrem Paten Sirius Black und dann von Ihnen dem Orden des Phönix als Hauptquartier zur Verfügung gestellt worden ist.“
„Dem ich leider nicht beitreten konnte“, grummelte Ginny, und Harry war froh darüber, denn so bekam das Gespräch einen anderen Dreh, der ihn nicht allzu sehr an seinen getöteten Paten erinnerte.
„Sie waren noch minderjährig“, bemerkte Professor McGonagall etwas spitz, „und außerdem führten Sie sozusagen die Jugendorganisation des Ordens an, die von Mr Potter gegründet worden war.“
„Das war Hermione, also das mit der Gründung“, korrigierte Harry. „Aber ich glaube auch, daß das mit der Minderjährigkeit schon ein Punkt ist, weil -“
„Ach, du jetzt auch!“ warf Ginny ein.
„Ginny, ich war ja sozusagen im Zentrum des Ordens, als ich erst fünfzehn war, und da habe ich, glaube ich, einiges erschwert.“
„In der Tat, ich erinnere mich an Ihre Wutausbrüche gegenüber Umbridge“, sagte Professor McGonagall. „Die ist jetzt wieder auf freiem Fuß, habe ich gehört.“
„Ja“, sagte Harry und berichtete von der Freilassung und der erfolglosen Bewerbung der ehemaligen Ministeriumshexe. Dann sprach er Hogwarts in der Gegenwart an: „Und wie macht sich Professor Sprout als Schulleiterin? Und Neville als Lehrer?“
Professor McGonagall runzelte die Stirn und antwortete: „Gut, nehme ich an. Ich habe ja beide phasenweise in diesen Funktionen beobachten können.“
„Aber Sie beraten doch Professor Sprout?“ hakte Ginny nach.
„Nein“, sagte Professor McGonagall entschieden. „Auch wenn die Versuchung groß ist – ein ehemaliger Schulleiter – oder eine ehemalige Schulleiterin – sollte der amtierenden Schulleiterin nicht reinreden. Jeder versieht dieses Amt nach seiner Art. Das wichtigste für einen Nachfolger ist, daß er nicht im Schatten seines Vorgängers steht. Und das war in meinem Fall schwer genug, war ich doch Nachfolgerin von Professor Dumbledore, auch wenn Professor Snape für ein Jahr übernommen hatte. Erst im Nachhinein konnte ich übrigens ermessen, wieviel Professor Snape tatsächlich an Schlimmem in der Schule verhindert hat.“
Den Rest des Nachmittags verbrachten Harry, Ginny und Professor McGonagall mit Smalltalk und Erörterungen der aktuellen Lage in der Quidditchliga. Als die ehemalige Schulleiterin schließlich aufbrach, teilte sie bei ihrer Verabschiedung noch mit: „Bevor ich es vergesse: Hagrid kann in diesem Jahr nicht zu Weihnachten zu Besuch kommen. Er hat offenbar vor, das Fest mit seinem Halbbruder in dessen Höhle zu verbringen, um ihn an hiesige Bräuche heranzuführen.“
„Sind Neville und Hannah denn da?“ fragte Ginny. „Dann könnten wir die beiden doch einladen.“
„Nun, sie werden sich sicher freuen. Allerdings weiß ich nicht, ob Mrs Abb-, Mrs Longbottom sich freimachen kann, schließlich ist das Weihnachtsfest außerordentlich wichtig für die Gastronomie.“

Zu Harrys Ãœberraschung konnten Neville und Hannah am Weihnachtsfeiertag kommen.
„Du wirst es nicht für möglich halten, Harry, aber gerade am Weihnachtsfeiertag ist bei uns gar nichts los. Das war auch schon im Tropfenden Kessel so“, erläuterte Hannah bei der Begrüßung, nachdem sie mit Neville angekommen war.
Dieser erklärte: „Die Bude ist vor allem in der Vorweihnachtszeit und zum Jahreswechsel krachend voll, direkt an Weihnachten aber nicht. Da hält sich der Durchschnittszauberer doch wohl eher bei seiner Familie auf. Und der Zauberer, der sich an Weihnachten zuzieht, geht eher in den Eberkopf.“
„Ist Aberforths Laden jetzt eigentlich sauber?“ fragte Harry und grinste, weil er die Antwort schon ahnte.
„Wo denkst du hin?“ entgegnete Neville. „Aberforth wird doch seine Stammkundschaft nicht verschrecken.“
„Also Leute, für die ich mich von Berufs wegen interessieren müßte, was? Kommt erst mal richtig rein. Tinky hier wird euch ins Speisezimmer geleiten“, sagte Harry.
Dort war die Tafel bereits festlich gedeckt. Im Zimmer hielt sich Ted auf. Der war natürlich von Harry auf das Erscheinen des Kräuterkundelehrers vorbereitet worden und begrüßte diesen höflich: „Frohe Weihnachten, Professor Longbottom.“
„Ähm, ja, frohe Weihnachten, Ted“, erwiderte Neville den Gruß.
Auch Ginny kam herein, ebenso die Kinder.
„Das ist Neville und das ist Hannah“, sagte sie zu ihnen und dann zum Besuch: „Ihr habt die drei wohl höchstens gesehen, als sie noch sehr viel kleiner waren. Das sind James, Albus und Lily.“
„Hallo, ihr drei“, sagten Neville und Hannah, wobei Neville noch anfügte: „Dann werde ich euch in ein paar Jahren ja in Kräuterkunde unterrichten, wenn ihr nach Hogwarts kommt.“ An Ginny gewandt, sagte er: „Soweit ich mich erinnere, habe ich James und Albus nur als kleine Hosenscheißer kennengelernt, aber ich kann mich auch täuschen. Ist jedenfalls Ewigkeiten her. Aber sie waren, meine ich, auch bei Lunas Hochzeit dabei. Aber da waren so viele Kinder unterwegs.“
Es klingelte an der Tür, und Ginny stellte fest: „Das sind Ron und Hermione mit ihren Kindern. Jetzt sind wir komplett.“
Wenig später saßen sie in großer Runde an der Tafel und ließen sich das ausgesuchte Menu schmecken, das Toby und Tinky auftischten. Neville berichtete von Hogwarts: „Es geht alles erstaunlich gut. Filch ist allerdings etwas unglücklich, daß ein ehemaliger Schüler Lehrer und ihm damit übergeordnet ist, aber das ist sein Problem. Professor Sprout hat ihre eigene Handschrift. Bei Professor McGonagall ging es ja um Zucht und Ordnung, Professor Sprout ist da eher die Riesenglucke, bei der alle Kinder unterkriechen können. Sie hat mir übrigens gesagt, ich soll mich an den Gedanken gewöhnen, in ein paar Jahren Hauslehrer von Gryffindor zu werden.“
Harry, der an Nevilles Gesicht sah, daß das für diesen einem Ritterschlag gleichkam, sagte: „Wow! Gratuliere! Dann bin ich ja mal gespannt, ob du Hauslehrer von meinen Kindern wirst. Und wie läuft es bei dir, Hannah? Die Drei Besen sind immer noch voll?“
„Ja, ich bin sehr zufrieden. An den Hogwartswochenenden ist natürlich ganz besonders viel los, aber auch sonst läuft es ganz gut, etwa wenn Hexen und Zauberer ihre Einkäufe erledigt haben und nicht sofort wieder mit dem Fahrenden Ritter wegfahren oder disapparieren.“
Ron wollte auch was loswerden: „Wir haben etwas entwickelt, was ihr schon damals während der Zeit dieser Carrows bei der DA hättet gebrauchen können, Neville.“
„Ja? Was denn?“
„Die Idee ist mir gekommen, als ich vor der Glotze gehangen und James Bond geguckt habe. Da hat James Bond -“
„Wer ist James Bond?“ fragte Neville, und auch Hannah machte ein Gesicht, als würde sie das nicht kennen.
„Ach so, ihr seid ja reinblütig, da kennt ihr euch mit Muggelkram nicht so aus“, bemerkte Ron.
Hermione rügte ihn: „Ron, du bist auch reinblütig. Der einzige Grund, weshalb du das kennst, ist doch, daß wir einer der ganz wenigen Zaubererhaushalte sind, die einen Fernseher haben.“
„James Bond ist ein Geheimagent“, sagte James sachkundig-trocken.
„Woher weißt du denn das? Das ist doch noch gar nichts für Achtjährige“, fragte Ginny.
„Habe ich mal gehört“, erwiderte James unschuldig. „Und außerdem weiß man das.“
Ron nahm seinen Faden wieder auf: „Ja, ähm, also... dieser James Bond hat an den Wagen dieses Goldfinger – das ist so ein Bösewicht – einen Peilsender angebracht, um ihm folgen zu können. Und da habe ich mir gedacht: Das ist doch praktisch. Und da haben George und ich so eine Anti-Filch-Plakette entwickelt. Die funktioniert so: Man jubelt die Plakette dem Filch irgendwie unter und kann dann durch ein Gegenstück sagen, wo er gerade ist. Und so hat man freie Bahn.“
Neville guckte bemüht streng: „Ron, weißt du eigentlich, wo ich meine Brötchen verdiene? Und du erzählst mir das?“
„Wenn es gegen Filch geht...“, sagte Ron mit Unschuldsmiene.
„Das ist ein Gesichtspunkt“, mußte Neville einräumen.
„Und wie weit reicht das?“ fragte Hannah. „Es bringt ja nichts, wenn Filch aus dem Einflußgebiet rausgeht und dann nicht mehr sichtbar ist. Wenn er dann wieder auftaucht, könnte es zu spät sein.“
„Daran haben wir auch gedacht“, sagte Ron stolz. „Zur Not kann man ihn in ganz Britannien orten – dann aber wird der Zauber so schnell aufgebraucht, daß er nach einer halben Stunde verblaßt. Bei Minimaleinstellung – das entspricht etwa dem Bereich von Hogwarts ohne die Ländereien – hält der Zauber ein Trimester lang. Also genau so lang, daß die Schüler in den Ferien zu uns kommen und Nachschub kaufen können.“
„Da kann man mal sehen, mit was für Sachen sich mein Göttergatte beschäftigt“, sagte Hermione halb mißbilligend, halb belustigt.

Zum alljährlichen Treffen mit Dudley ging Harry dieses Mal ganz allein, sehr zur Freude seiner Kinder. Er quälte sich durch den Nachmittag mit seinem Cousin und sprach nur kurz über die Fortschritte in der Uhrensache, als Dudleys Ehefrau auf die Toilette gegangen war.

Das Sylvesterfeuerwerk am London Eye sahen sich Harry, Ginny und Ted allein an, da die anderen Potterkinder nicht lange genug wach geblieben waren, wenngleich es James dieses Mal immerhin bis elf Uhr geschafft hatte. Im nächsten Jahr würde er vermutlich mit von der Partie sein und, so mutmaßte Harry, seinen jüngeren Bruder den ganzen Neujahrstag über damit aufziehen. Aber jetzt hatte erst einmal das Jahr 2013 begonnen. Und in diesem Jahr wollte Harry endlich die Horkruxgeschichte zuende bringen.

Auch Hermione hatte daran gedacht und suchte Harry im neuen Jahr in dessen Büro im Zaubereiministerium auf.
„Wir müssen noch mal über diese Sache mit der Uhr sprechen“, sagte sie ernst.
Harry kannte sowohl Wortwahl als auch Tonfall und wußte, daß seiner besten Freundin irgendetwas nicht gefiel an der Art, wie er die Sache handhabte. Er sagte deshalb etwas gereizt: „Bisher haben wir nur blinden Alarm gehabt, und das wird sich zum Frühjahr hin sicher häufen, sobald das Wetter wieder freundlicher wird und die Tage länger werden. Aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß unser Mann erst am dritten Mai auftauchen wird, daß es der Täter sein wird und daß dieser Täter Edlrich Delphic heißen wird.“
„Das möchte ich erstmal gar nicht anzweifeln“, sagte Hermione zu Harrys Verblüffung.
„Erstmal?“
„Ja, erstmal. Nehmen wir mal an, du hast in allem Recht und du hast ihn am dritten Mai dann im Vernehmungszimmer sitzen. Was dann?“
Harry erwiderte kurz angebunden: „Dann vernehme ich ihn. Dazu sind Vernehmungszimmer da.“
„Tut mir leid, daß ich wieder damit kommen muß“, sagte Hermione, „aber du mußt damit rechnen, daß er alles abstreitet – vielleicht sogar, überhaupt Edlrich Delphic zu sein. Oder er gibt sich als Muggel aus. Was dann?“
„Dann...!“
Harry hielt inne. An Hermiones Einwand war zu viel Wahres dran, als daß er es nach Gryffindor-Art mit einer reinen Trotzreaktion beiseitewischen konnte. Hermione versuchte erfolglos, ein Na-siehst-Du-Gesicht zu vermeiden und sagte, nachdem sie sich wieder unter Kontrolle gebracht hatte: „Du solltest ihn einkreisen. Wenn er zum Beispiel disappariert, dann ist er offensichtlich ein Zauberer. Dann kann er es nicht mehr bestreiten.“
„Dann braucht er es auch nicht zu bestreiten, denn dann ist er nicht mehr da“, erwiderte Harry.
Das mußte Hermione zugeben: „Richtig, wenn man disappariert, kann man nicht verfolgt werden, es sei denn, jemand hängt sich dran. Aber du kannst ihn immerhin zur Fahndung öffentlich ausschreiben. Sei einfach mit einem Haufen Zeugen auf dem Friedhof, wenn es soweit ist, du hast ja deine Leute.“
„Ja, danke, Hermione, ich werde mir mal überlegen, wie ich vorgehe.“
Als Harry wieder allein war, drehte er die Angelegenheit im Geiste hin und her. Bisher war seine Planung höchst einfach gewesen: Am dritten Mai einfach als Muggel getarnt in der Nähe des Grabes herumstromern und dann den Verdächtigen mit einem Schockzauber betäuben. Der Rest wäre dann reine Routine. Aber nach Hermiones Hinweis stellte sich die Sache als wesentlich komplizierter heraus. Unter Umständen würde er den Verdächtigen tatsächlich erstmal entkommen lassen müssen. Als er an diesem Punkt angelangt war, klopfte es an der Tür. Sheila kam herein und hielt einen rauchenden Gegenstand in der Hand, der wie eine explodierte Handhupe aussah.
„Harry, stell dir vor – da haben wir einen Typen festgenommen, weil er einen Muggel hat herumschweben lassen. Aber als wir ihn verhaften wollten, da hat er doch tatsächlich versucht, uns mit diesem Bluffknaller aus dem Scherzartikelladen deiner Schwager abzulenken.“
„Und? Seid ihr darauf reingefallen?“ fragte Harry.
„Wo denkst du hin? Wir kennen die Dinger doch auch. Also, ich schreibe dann den Bericht. Was meinst du, sollen wir das hier aufbewahren, bis die Verhandlung war?“
„Ja, wäre am besten.“
Kaum hatte sich die Tür hinter Sheila wieder geschlossen, kam Harry ein Geistesblitz. Der Scherzartikelladen! Hatte Ron nicht während der Weihnachtsfeier etwas von dem neuen Produkt erzählt, der Anti-Filch-Plakette?
Wenig später stand er in Rons und Georges Laden, der jetzt außerhalb der Ferienzeit leer war. Ron stand hinter dem Thresen und begrüßte Harry verdutzt.
„Ron, ich brauche ein paar von diesen Anti-Filch-Dingern“, sagte er.
Ron hob die Augenbrauen, ging aber zu einem Ständer und holte fünf Schachteln heraus, um sie auf den Thresen zu legen.
„Wie lange halten die? Und wie funktionieren sie?“ fragte Harry.
„Da ist doch was im Busch“, mutmaßte Ron. „Du bist so kurz angebunden. Also, du tippst vor Gebrauch dieses Plättchen mit dem Zauberstab an und sagst, ähm, ungesagt 'Observa gestatorem' und je nach Reichweite eine ganze Zahl zwischen eins und zehn. Aber du mußt aufpassen, denn bei zehn ist der Zauber nach einer halben Stunde verflogen. Auf Stufe eins hält der Zauber ein Trimester, reicht aber gerade mal für das Schloß.“
„Und wie lange hält das unbenutzt?“
„Ein halbes Jahr, aber es ist besser, sie frisch zu benutzen.“
„Und wie kann ich den Träger orten?“
„Mit dieser anderen Plakette: Hier erscheint ein Pfeil, der in die Richtung des Trägers zeigt, und hier ist die Entfernungsanzeige. Leider ist es uns noch immer nicht gelungen, die Karte des Rumtreibers nachzubauen...“
Harry lächelte säuerlich: „Wenn du mir einen Gefallen tun willst, laß das mit der Karte solange, bis meine Kinder die Schule durchlaufen haben – zumindest James.“
„Ähm – ich glaube, Hermione sieht das ganz ähnlich. Sehe ich das richtig, daß die Plaketten etwas mit einem Einsatz zu tun haben? Wie viele soll ich einpacken?“
„Ich komme auf die Plaketten zurück – nach Ostern. Dann sind sie noch magisch frisch. Ich werde sie wohl brauchen, um Anfang Mai die Operation Taschenuhr abzuschließen.“

Ostern lag in diesem Jahr auf dem letzten März-Wochenende. Bis dahin hatte Harry die alljährliche und von Jahr zu Jahr weniger spannende Besprechung der Prüfer für die ZAG- und UTZ-Prüfungen hinter sich zu bringen. Die Osterferien verbrachten die Potters mit Rons und Hermiones Familie sowie Ted im Fuchsbau, und danach meldete Harry seine Tochter bei der Argyle School an, die auch schon seine Söhne besuchten. Auch Harrys Auftritt in Hogwarts mit anschließendem Teetrinken bei Hagrid verlief so wie immer – mit einer Ausnahme. Ted begleitete Harry an das Tor mit den geflügelten Ebern und nuschelte verlegen: „Du, Harry, ich muß dich mal was fragen.“
„Ja? Was denn?“ wollte Harry wissen.
„Es ist sozusagen von Mann zu Mann“, formulierte Ted umständlich. „Oder von Junge zu ehemaligem Jungen... oder von Teenager zu...“
Harry hatte die Augenbrauen gehoben und vermutete, wohin die Reise ging: „Geht es um Mädchen?“
Teds Gesicht wurde rot. Harry fand das irgendwie niedlich, erinnerte er sich doch daran, daß auch er als Teenager bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit rot geworden war. Ted nickte.
„Da ist ein Mädchen – da stehe ich voll drauf. Aber ich glaube, sie weiß gar nicht, daß es mich überhaupt gibt. Wie war das bei dir damals?“
„Oh“, sagte Harry, „dummerweise war ich schon bei meiner Ankunft so berühmt, daß jeder, auch jedes Mädchen, wußte, daß es mich gab. Da kann ich dir also leider keine Ratschläge geben.“
Ted sah das ein, blieb aber hartnäckig: „Ich glaube, die Mädchen stehen auf Quidditch-Spieler – du warst doch einer? Und wenn ich vielleicht in die Mannschaft komme...“
„Wärst du denn ein guter Spieler?“ fragte Harry, der in den vergangen Ferien wieder einmal gesehen hatte, daß Ted zwar ein solider und sicherer Flieger, aber ein eher unterdurchschnittlicher Spieler war. „Du solltest dir sicher sein, denn wenn du dich zum Affen machst, dann merkt das Mädchen zwar, daß es dich gibt, aber das hilft dir dann auch nicht mehr.“
„Wie alt warst du denn beim ersten Mal?“ fragte Ted.
Harry war leicht irritiert: „Beim ersten Mal? Ähm -“
„Wann hast du das erste Mal ein Mädchen geküßt? War es Ginny?“ präzisierte Ted.
„Ach so“, sagte Harry erleichtert. „Ähm, nein, das war eine gewisse Cho Chang. Da war ich 15 Jahre alt, das war kurz vor den Weihnachtsferien. Und – naja, das hatte sich irgendwie so ergeben. Um genau zu sein, hatte sie mich zuerst geküßt. Naja, und das mit Ginny kam erst anderthalb Jahre später, ein Vierteljahr vor meinem 17. Geburtstag.“
„Und wie hast du das gemacht? War das, weil du berühmt warst?“
„Nein, meine Berühmtheit hat mir eher im Weg gestanden. Und gemacht habe ich eigentlich gar nichts. Das war eher, weil wir zusammen in dieser Schülerselbstverteidigungsgruppe waren und, naja, weil wir das alles zusammen gemacht haben.“
„Ich bin ja nicht berühmt“, murmelte Ted.
Harry hob die Augenbrauen und erwiderte: „Hast du dich nicht mal beklagt, daß du nur deshalb berühmt bist, weil ich dein Pate bin? Also – ich gehe mal davon aus, daß dieses Mädchen weiß, daß es dich gibt. Außerdem bist du der einzige Metamorphmagus an der Schule. Vielleicht... macht ihr mal etwas gemeinsam. Und zeig, daß du'n netter Kerl bist, denn das bist du. Dann klappt es vielleicht auch. Brich nichts über's Knie.“
„Okay, danke, Harry“, sagte Ted und verabschiedete sich.
Harry lächelte in sich hinein, als er durch das Tor ging, um zu apparieren.
So unterscheiden sich die Lebenswelten, dachte er. Ich muß im nächsten Monat zusehen, daß ich einen Schwarzmagier und Mörder dingfest mache, und Ted entdeckt die erste Liebe.
Das brachte ihn aber auch darauf, daß er demnächst die Anti-Filch-Plaketten bei Ron kaufen mußte, da der dritte Mai nicht mehr weit entfernt war.


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