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Die Aurorenzentrale - Ausklang 2011

von Krabbentaucher

Harry hatte die Akte soeben weggelegt und sich eine von denen vorgenommen, die in der letzten Woche wegen seiner Abwesenheit liegengeblieben waren, als es klopfte und Hermione eintrat und sagte: „Hallo Harry! Aus Deutschland zurück?“
„Hallo Hermione! Ja, zurück.“
„Und? Erfolgreich? Eine Spur gefunden?“
Harry zog die Schultern hoch und sagte: „Wie man's nimmt. Wir haben Zugang zu dieser Behörde, die die Akten verwaltet, wir haben die Muggel so verzaubert, daß sie die richtigen Akten raussuchen – jetzt müssen wir nur noch zehn Jahre KuA durcharbeiten, nämlich von 1973 bis 1983.“
Hermione zog die Augenbrauen hoch und hakte nach: „Bis 1983 verstehe ich ja, aber wieso seit 1973?“
„Da wurde die Kunst und Antiquitäten GmbH gegründet.“
„Ah – gut.“
Harry berichtete die Einzelheiten über die Nachforschungen in Deutschland. Hermione amüsierte sich ein wenig über die Sache mit der Bielefeld-Verschwörung. Aber dann fragte sie: „Wo du in Berlin warst, hattest du da überhaupt Zeit, dich mal umzugucken? Sehenswürdigkeiten besichtigen oder so?“
„Am Dienstag, da mußten erst mal die Akten herausgesucht werden, da hatte ich etwas Zeit, ja.“
Hermiones Gesicht glühte vor Aufregung: „Und? Hast du die Museumsinsel besucht? Die berühmte Büste von Nofretete angeguckt? Den Pergamon-Altar? Da gibt es ja so viel anzugucken...!“
„Ähm – jaah, ich habe ein paar Sehenswürdigkeiten gesehen, vom Trabant aus.“
Hermione schaute Harry prüfend an: „Vom Tabant aus? Willst du sagen, du hast dich herumfahren lassen und mal eben ein bißchen rausgeschaut?“
„Ich... bin selbst gefahren. Hermione, immerhin bin ich mal mit so einer – wie nennen sie es? – Rennpappe gefahren. Da fährt man dann im Konvoi, und man kann selbst fahren. Stell dir vor, die Gangschaltung -“
„Also keine Besichtigungen, kein Pergamon-Altar, keine Nofretete“, stellte Hermione streng fest.
„Hermione, ich hatte keinen Reiseführer dabei und die anderen hatten keine Ahnung, woher hätte ich das alles wissen sollen?“
„Ach, laß mal“, sagte Hermoine. „Sehe ich das richtig, daß du irgendwann im nächsten Jahr eine Liste machst und dann ein paar Hausbesuche machst?“
„Ja, und da werde ich eine Rangliste aufstellen: Die Fälle mit den meisten Übereinstimmungen zuerst.“
„Übereinstimmungen?“
„Naja – Beschreibung der Uhr.“
Hermione wechselte das Thema: „Sag mal, bald sind ja Herbstferien. Kommt ihr auch in den Fuchsbau?“
„Arthur und Molly haben uns noch nicht eingeladen beziehungsweise anklingen lassen, daß sie uns gerne mal wieder sich hätten“, sagte Harry.
„Das dürfte sich erübrigt haben“, meinte Hermione. „Ron hat sich in seiner unnachahmlichen Art selbst eingeladen, und da dürft ihr einfach nicht fehlen.“

Da in Hogwarts Herbstferien noch immer unbekannt waren, konnte Ted nicht dabei sein, als Harry und Ginny mit James, Albus und Lily sowie Ron und Hermione mit Rose und Hugo Ende Oktober im Fuchsbau waren. Harry, Ginny und Ron spielten mit James und Albus auf der Wiese beim Fuchsbau Quidditch, soweit es das Wetter erlaubte. Da fünf Leute schlecht zwei Mannschaften bilden konnten, mußte sich Hermione überwinden, auch den Besen zu besteigen. Sie wurde zu Harry und Ron in eine Mannschaft gesteckt, während Ginny die Kinder unterstützte. Natürlich spielten die Elternmannschaft so, daß die Kindermannschaft gute Chancen auf den Sieg hatte. Immerhin mußte neben dem geringeren Können der Jungen auch noch die geringere Leistung ihrer Kinderbesen ausgeglichen werden. Dennoch war James ein wenig unzufrieden, wie sich herausstellte, als er seinen Vater ansprach, während sämtliche Spieler am Abend mit geschulterten Besen zurück zum Haus gingen: „Wollte Tante Hermione uns gewinnen lassen?“
Harry stritt alles ab: „Nein, sie hat alles gegeben!“
„Das war aber nicht viel“, bemerkte James trocken.

Hin und wieder gab es auch ruhige Momente für die Erwachsenen, vor allem, wenn sich Mr und Mrs Weasley um ihre Enkel kümmerten. So kam es, daß Harry, Ron und Hermione im Garten unbeachtet beisammen standen. Ron beklagte sich: „Ich stehe im Laden, und du bist auf Mission im Ausland unterwegs!“
„Sei froh, daß du überhaupt ins Vertrauen gezogen worden bist“, brummte Harry.
„Sonst berichtest du doch immer, wie lustig es im Laden ist“, mischte sich Hermione ein. „Du entwickelst ja auch dauernd neue Sachen!“
„Jaah, schooon...“, gab Ron zu, „aber bei Harry ist es wie damals: Geheimnisse lüften, dunkle Magier enttarnen, verdeckt ermitteln, Geheimhaltung...“
Harry erwiderte ungnädig: „Das ist die Tätigkeitsbeschreibung für einen Auror – wenn ich mich richtig erinnere warst du sowas doch mal, oder?“
„Du hast die vielen Akten vergessen“, gab Ron zurück, „das war anders als damals im Zelt. Da hatten wir keine Akten führen müssen und Du-weißt-, ähm, V-Voldemort trotzdem bekämpft. Und der war ja nicht irgendeine Knallcharge. Aber erzähl mal, was es mit diesem Horkrux auf sich hat.“
„Hat dir Hermione nichts erzählt?“ fragte Harry.
Hermione sagte: „Nur im groben, aber nicht die Details. Vor allem nicht, wie du überhaupt auf die Spur gekommen bist und das alles. Ich dachte, das erzählst du besser selbst.“
„Ja, mach mal“, verlangte Ron, „schon seit du nach Deutschland abgereist bist, macht sie Andeutungen, daß du schon seit Jahren ermittelst, verdeckt und so...“
„Na gut, paß mal auf“, begann Harry und erzählte die ganze Geschichte.
Als er geendet hatte, pfiff Ron anerkennend.
„Du schaffst es aber auch immer wieder, was? Daß die Leute das machen, was du gerade brauchst: Das dänische Zaubereiministerium ermittelt, das deutsche Zaubereiministerium stellt Leute für dich ab, dieser Antiquitätenhändler verkauft dir eine Uhr, die er eigentlich gar nicht verkaufen will – da fällt mir ein: Du wärst vielleicht auch ein guter Kaufmann, wenn du die Leute so -“
„Ron!“ entrüstete sich Hermione.
Ron hob abwehrend die Hände.
„Schon gut! Aber was mich wirklich umhaut, ist, daß du sogar die Dursleys dazu gebracht hast, extra für dich eine Gartenparty zu veranstalten, damit du was für das Zaubereiministerium machen kannst...“
Harry wiegelte ab: „Naja, das war ja nur Dudley. Du weißt doch noch, daß er damals mit uns in Australien war. Der war ja schon seit dem Ende des Krieges nicht mehr so drauf wie Onkel Vernon und Tante Petunia.“
„Trotzdem...“, sagte Ron. „Aber du hast keine Idee, wer es sein könnte, nicht?“
„Nein. Wie ich dir erzählt habe, arbeiten wir uns langsam heran.“
„Sieh mal, wenn einer einen Horkrux angelegt hat, kann er ja nicht sterben, oder?“ überlegte Ron.
„Ja“, bestätigte Harry.
„Und wenn ein Zauberer, sagen wir mal, sehr sehr alt ist, dann müßte man doch mal gucken, was mit ihm los ist, oder?“ fuhr Ron fort.
Doch Hermione griff ein: „Es ist ja nicht gesagt, daß die Uhr gleich zu Anfang zum Horkrux gemacht worden ist. Sieh mal, ein Zauberer kann ohne weiteres bis zu hundertfünfzig Jahre alt werden. Dumbledore ist zum Beispiel hundertzehn oder hundertzwanzig Jahre alt geworden, und er hätte länger gelebt, wenn Snape ihn nicht getötet hätte -“
„Und wenn er sich nicht diesen Fluch aufgehalst hätte mit dem Ring“, warf Harry ein.
„Gut, auch das“, fuhr Hermione kaum gebremst fort. „Und sein Bruder Aberforth lebt immer noch, und sein Freund Elphias Dodge, und guck mal, wie lange Bathilda Bagshot gelebt hat -“
„Und ein bißchen merkwürdig geworden ist, angeblich“, bemerkte Ron.
Doch Hermione ließ sich nicht beirren: „Ist doch egal. Der Punkt ist jedenfalls, daß Zauberer sehr alt werden können, viel älter als Muggel. Wenn der Horkrux erst vor hundertfünfzig Jahren entstanden sein sollte, könntest du keinen Verdächtigen finden.“
„Na gut, aber nachdenken wird man ja noch drüber können, oder?“ brummte Ron.
Harry fand den Gedanken gar nicht so schlecht: „Ich habe ehrlich noch nicht daran gedacht, daß der Horkruxmacher sich auch durch ein extrem hohes Alter verraten könnte. Ich werde mal meine Abteilung eine Aufstellung machen lassen über alle Zauberer über hundertfünfzig.“
Ron sah schon wesentlich zufriedener aus und nickte Hermione kurz zu, die ihr Kinn reckte.

Als Harry nach seinem Urlaub wieder zurück war in der Aurorenzentrale – auf der Rückfahrt hatte James erklärt, nicht nach Hogwarts zu wollen, wenn es dort keine Herbstferien gebe –, kümmerte er sich um den weiteren Einsatz in Sachen Horkrux.
„Ich müßte dich mal hinschicken“, sagte er zu Dennis. „Du kennst dich in der Muggelwelt aus, und es würde komisch aussehen, wenn ich häufiger hier weg bin.“
Dennis nickte.
„Okay. Mit dem Flugzeug rüber?“
Harry zuckte mit den Schultern.
„Wie du willst. Von mir aus auch mit dem Auto und der Fähre, oder mit diesem Zug, der durch diesen Tunnel da durchfährt. Aber auf keinen Fall mit Portschlüssel.“
„Warum? Ich meine, es ist richtig, daß du keinen Portschlüssel nimmst, weil du du bist und die magische Transportabteilung dann etwas zu tratschen hätte, aber mich kennen die doch nicht.“
„Vielleicht kennen sie dich nicht, aber du bist ein Auror, und wenn ein Auror ins Ausland reist, ist schnell mal was los in der Gerüchteküche.“
„Na schön“, sagte Dennis und zuckte mit den Schultern. „Also entweder Auto und Fähre oder Flugzeug. Aber nicht mit dem Zug. Weißt du noch, was vorletzten Winter passiert ist? Das will ich nicht erleben.“
„Das verstehe ich“, meinte Harry.

Dennis sollte erst im Dezember seine Dienstreise durchführen. Ansonsten tat sich in Sachen Horkrux mal wieder wenig. Aus Dänemark war noch keine Nachricht über die Ermittlungen zu den dänischen Geschäftskontakten des Antiquitätenhändlers Becker eingetroffen, und aus Deutschland schickte Philip hin und wieder seine Berichte über Taschenuhrerwerbungen der Kunst und Antiquitäten GmbH mit jeweils einer Kurzdarstellung des jeweiligen Falles per E-Mail an Harry. Dessen eigene Abteilung war noch damit beschäftigt, Akten zusammenzutragen über ungeklärte Todesfälle. Ansonsten gab es nur die üblichen Einsätze der Auroren, von denen Harry nur etwas mitbekam, wenn sie vorbei waren und ihm die Berichte vorlagen. So ging der November vorbei, und Harry hatte sich im Hinblick auf die Urlaubsplanung mit den Wünschen seiner Leute für die Weihnachtszeit auseinandersetzen.

Im Dezember reiste Dennis dann nach Deutschland. Nach seiner Rückkehr berichtete er: „Es war schon ein bißchen nervig. Den ganzen Tag in diesem DDR-Bau rumsitzen und in Akten nach den deutschen Wörtern für Taschenuhr und so weiter suchen. An dem Tag, an dem ich da war, haben wir übrigens überhaupt nichts in den Akten gefunden. Außerdem kommt es vor, daß die Behörde überhaupt keine Akte mit Geschäften der Kunst- und Antiquitäten GmbH findet.“
Harry nickte.
„Ja, das kann sein. Uns haben sie damals in der Behörde gesagt, daß die Akten nach Namen und Operationen sortiert seien und nicht danach, ob die Kunst und Antiquitäten GmbH involviert war.“
„Ja, haben sie mir auch gesagt“, bestätigte Dennis. „Allerdings suchen sie nach Akten von Leuten, die ausreisen wollten, oder von Steuerstrafverfahren. Das ist einigermaßen erfolgversprechend. Allerdings konnte ich nicht die ganze Zeit dabeisein.“
„Nicht? Warum?“ fragte Harry.
„Das Zimmer in dieser Wohngemeinschaft ist schon wieder vergeben. Also bin ich in einer Gaststätte abgestiegen. Einer der magischen Gemeinschaft. Und da ich mich als britischer Tourist ausgegeben habe, mußte ich auch ein paar Sehenswürdigkeiten angucken, um etwas erzählen zu können. So habe ich auch der Nofretete in das eine erhaltene Auge gucken können.“
„Und? Ist sie mit Recht berühmt?“ wollte Harry wissen.
„Ja“, antwortete Dennis. „Als sie entdeckt wurde, hat der Forscher übrigens so etwas ähnliches geschrieben wie: 'Beschreiben nicht möglich – ansehen!' Oder so ähnlich. Da hatte er Recht.“
Harry überlegte: „Wenn das Zimmer in der WG wieder bewohnt ist, kann ich bei meinem nächsten Besuch nicht dorthin.“
„Und ein Gasthaus der magischen Gemeinschaft scheidet aus, weil du Harry Potter bist“, ergänzte Dennis.
Harry seufzte: „Sieht ganz so aus. Also werde ich wohl ein halbwegs günstiges Muggelhotel in der Umgebung finden und dann zur Stasi-Zentrale apparieren müssen.“

Das Weihnachtsfest wurde wie in jedem Jahr in Grimmauldplatz Nummer zwölf gefeiert. Mr und Mrs Weasley waren in diesem Jahr bei Percy und Audrey eingeladen, aber bei Harry war es auch so voll genug. Das zeigte sich nicht nur daran, daß Hermiones Ford Mondeo – Ron bestand darauf, von „unserem Mondeo“ zu sprechen, obwohl er nach wie vor keinen Führerschein hatte – vor dem Haus parkte. Zu Gast waren auch Hagrid, George und Angelina mit Kindern und natürlich Ted. Nach einem üppigen Weihnachtsmahl hatte man es sich im Salon bequem gemacht. Die Kinder waren etwas ruhiger geworden, nachdem sie mit Essen abgefüllt waren.
„Und, Teddy? Mit welchen Monstern hast du schon gekämpft?“ fragte George mit einem Seitenblick auf Hagrid.
„Mit gar keinen“, erwiderte Ted. „Hagrid zeigt uns erstmal Flubberwürmer und so. Die braucht man für Zaubertr-“
„Ich hatte früher bei Crabbe und Goyle immer den Eindruck, daß in ihren Zaubestäben getrocknete Flubberwürmer wären“, unterbrach ihn Ron.
„Crabbe und Goyle?“ fragte Ted.
„Söhne von Todessern“, erläuterte Hermione, „nicht die hellsten. Crabbe ist an Verfluchtem Feuer gestorben, das er selbst heraufbeschworen hatte.“
„Hogwarts ist seither viel liebenswerter“, meinte Ron.
Hermione rief empört: „Ron! Sowas sagt man doch nicht, auch wenn er ein Feind war!“
„Wieso – stimmt es etwa nicht, daß Crabbe -“, setzte Ron zu seiner Verteidigung an.
Doch Hermione nahm ihn sich zur Brust: „Ron – du mußt auch mal an deine pädagogischen Pflichten denken. Wenn jemand gewaltsam zu Tode kommt, ist das nie gut. Bösewichte müssen bestraft werden, aber sie müssen nicht getötet werden.“
„Crabbe hat sich doch selbst getötet, der ist doch selber...“, erwiderte Ron.
Und so ging das hin und her. Ted beugte sich zu Harry her und flüsterte: „Und du hast gesagt, die haben das schon immer so gemacht?“
Harry nickte, und Ted grinste. George ergriff für Ron Partei: „Los! Gib's ihr!“
Doch Ginny sprang Hermione bei: „Hermione, zeig Ron, was eine Harke ist! Der war früher auch zu Hause schon so!“
Ron und Hermione hielten inne und schwiegen verlegen, als sie realisierten, welche Aufmerksamkeit ihnen zuteil geworden war. Ted fuhr dort fort, wo er unterbrochen worden war: „Die Geschöpfe, mit denen wir kämpfen müssen, nehmen wir gerade in Verteidigung gegen die dunklen Künste durch. Grindelohs und Hinkepanks und so.“
James, der offenbar seinen letzten Aufenthalt im Fuchsbau nicht vergessen hatte, sprach Ted an: „Habt ihr keine Herbstferien?“
„Nein“, antwortete Ted etwas säuerlich.
„Dann will ich nicht nach Hogwarts“, wiederholte James seine damalige Einschätzung.
„Aber dafür zaubern wir dort die ganze Zeit“, erwiderte Ted trocken.
James guckte Ted groß an und wandte sich an seinen Vater: „Ich will nach Hogwarts! Jetzt!“
Hagrid mischte sich ein: „Das dauert noch was, James. Is' nix für so kleine Jungs wie dich.“
„Ich bin nicht klein!“
„Doch, bist du. Du kannst erst nach Hogwarts, wenn du elf bist.“
„Ich komme ein Jahr eher nach Hogwarts als James“, stellte Fred selbstgefällig fest.
„Dann bin ich vielleicht endlich nicht mehr der einzige dort, der berühmt ist“, seufzte Ted.
„Warum? Du bist berühmt in Hogwarts?“ fragte Angelina.
„Ja, wegen Harry“, sagte Ted. „Die wissen alle, daß er mein Pate ist, und das macht mich auch zu so einer Art Berühmtheit.“
„Und was ist mit Victoire?“ fragte George. „Die ist Harrys Nichte.“
„Victoire ist zunächst mal die Tochter von Bill“, sagte Hagrid. „Is' wohl'n Unterschied, ob du um'n paar Ecken rum mit Harry verwandt bist oder ob er dein Pate ist. Aber so schlimm ist es wohl nicht wie bei dir damals, was, Harry?“
Harry machte nur „hm“. Doch Ted wollte es genauer wissen: „Du mußt ja unendlich beliebt gewesen sein, wenn du so berühmt bist.“
„Berühmt ja, aber beliebt eigentlich nicht so ganz, jedenfalls nicht immer“, erwiderte Harry und erklärte, weil Ted erstaunt guckte: „Alle haben immer alles, was ich getan habe, ganz genau beobachtet. Im ersten Jahr hatten Hermione, Neville und ich durch einen Regelbruch Gryffindor zum Beispiel vom ersten Platz auf den letzten Platz der Hausmeisterschaft katapultiert, aber ich habe fast den ganzen Zorn der Gryffindors abgekriegt.“
„Was machst du auch solche Sachen?“ rügte Hagrid.
Hermione sah Hagrid streng an und sagte: „Das war die Sache mit Norbert, wenn du dich richtig erinnerst.“
„Ach so, hm, ja...“, räumte Hagrid ein und sah betreten zu Boden.
Harry fuhr fort: „Im zweiten Jahr, als das mit der Kammer des Schreckens war, hielten mich ziemlich viele Leute für den Erben von Slytherin, der die Schüler versteinert. Im vierten Jahr hatten alle gedacht, daß ich meinen Namen in den Kelch geschmuggelt hätte und daß ich nur angeben wollte. Sogar einige Gryffindors dachten das.“ Nun war es an Ron, betreten zu Boden zu sehen. „Im fünften Jahr hielt mich mindestens die Hälfte der Schüler für verrückt – allerdings niemand von den Slytherins, denn die wußten ja, daß Voldemort zurückgekehrt war.“
„Sei nicht ungerecht, Harry“, rügte ihn Hermione, „nur die Kinder von Todessern wußten es, und nicht alle Slytherins waren Kinder von Todessern.“
„Aber sie standen unter dem Einfluß der Todesserkinder“, bemerkte Ron. „Erzähl mal weiter, Harry.“
„Du willst also gerne hören, wo Harry noch ungerecht behandelt wurde, Ron?“ giftete ihn Hermione an.
„Na – am Ende hatte er doch die Hälfte der magischen Gemeinschaft gegen sich, erinnerst du dich nicht? An unsere, ähm, Campingtour? Auf Harry war doch ein Haufen Geld ausgesetzt.“
Ted unterbrach sie: „Geht das mit euch schon wieder los?“
Noch etwas anderes beendete die Kabbelei: In einer Ecke des Salons war Streit ausgebrochen. Hugo zog Lily an den Haaren, während Lily Hugo die Nase zuhielt. Harry sprang auf und ging dazwischen: „Stop! Was ist hier los?“
Die beiden Streithähne ließen einander los und beschuldigten sich gegenseitig, angefangen zu haben mit was auch immer. Harry sah in ihre geröteten Augen und wußte, was los war: „Die beiden Kleinsten sind total übermüdet und müssen schnell ins Bett. Hugo kann ja in unserem Bett schlafen, bis ihr aufbrecht, Ron und Hermione.“
Nachdem er seine Tochter und seinen Neffen ins Bett gesteckt hatte, unterhielt man sich noch ein wenig weiter. Als dann auch Albus, Rose und Roxanne nörgelig wurden, endete die Weihnachtsfeier.

Einige Tage später stand der Besuch bei Dudley auf dem Plan. Da dessen Sohn gerade wenig mehr als anderthalb Jahre alt war, war es für dessen Ehefrau Emma selbstverständlich, nicht zu Harry zu Besuch zu fahren, sondern Harry nach Little Whinging kommen zu lassen. Harry war das ganz recht, auch wenn er sein Haus so vorbereitet hatte, daß jederzeit ein Muggel eintreten könnte, ohne Verdacht zu schöpfen, wenngleich das nur für die Repräsentationsräume galt. Aber Dudley war wohl selbst nicht wohl bei der Vorstellung, ein Zaubererhaus zu betreten, und so machte sich die Familie Potter mit ihrem weißen Familien-Passat auf den Weg in den Norden der Grafschaft Surrey.
Auf der Auffahrt vor Dudleys Haus parkten wie beim letzten Mal ein BMW der Dreier-Reihe und ein BMW der Einer-Reihe. Insoweit hatte sich also nichts geändert.
„Also: Ihr benehmt euch und seid schön ruhig, verstanden?“ befahl Harry seinen Kindern, die wenig begeistert guckten.
Er klingelte, und Dudley öffnete.
„Hallo, kommt rein!“
„Hallo, Dudley!“
Im Wohnzimmer war der Tee angerichtet, zusammen mit den üblichen Zutaten wie Brötchen, Sahne und Sandwiches. Michael, Dudleys kleiner Sohn, wuselte herum. Lily versuchte, mit ihm zu spielen, aber der Altersunterschied war doch zu groß. Für James und Albus war Michael viel zu klein. So wurde der Nachmittag für Harrys Kinder langweilig. Letztlich waren es nur die Erwachsenen, die sich unterhielten.
„Wie läuft es bei Grunnings?“ fragte Harry.
„Ganz gut inzwischen wieder, die Wirtschaft hat ja Tritt gefaßt“, sagte Dudley. „Und bei dir?“
„Naja, das ist ja nicht so aufregend, wenn man Abteilungsleiter ist und nicht mehr sozusagen an der Front zu tun hat“, meinte Harry. „Aber ich war kürzlich beruflich in Berlin.“
„Oh – Berlin?“ mischte sich Emma, Dudleys Ehefrau ein. „Das ist ja eine angesagte Stadt, fast so angesagt wie London oder Paris. Dudley, da müßten wir auch mal hin, wenn Michael etwas größer ist. Dann können wir ihn ja für ein paar Tage bei meinen oder deinen Eltern lassen. Harry – wie war es denn in Berlin? Was muß man gesehen haben, wo muß man hin?“
„Ähm, ich war wie gesagt beruflich dort, da habe ich nicht so viel gesehen“, antwortete Harry. „Ich habe mich mit der Stasi befaßt und auch dieses Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen besichtigt. Und die Stasi-Zentrale. Die Stasi war die Geheimpolizei der DDR. Ansonsten... tja, habe ich nicht so viel gesehen. Ich habe noch so eine Rundfahrt in einem Trabant gemacht. Man kann da diese komischen kleinen Autos selbst fahren.“
„Das klingt ja reizend – das mit den Trabant!“ freute sich Emma. „Dudley, das müssen wir unbedingt auch mal machen. Und sonst? Keine Museen oder so? Kneipen?“
„Nein, ich war da in einer Sache unterwegs, in der ich persönlich ermittle, da verfolgen wir eine ältere Spur zur Stasi“, sagte Harry und warf Dudley einen, wie er hoffte, vielsagenden Blick zu.
Doch Dudley ließ nicht erkennen, ob er diese Information auf die Taschenuhr bezog. Harry sah auch keine Möglichkeit, tiefer einzusteigen. Stattdessen schwenkte das Gespräch um auf Ginnys Tätigkeit als Reporterin.
„Ist auch nicht immer lustig, im Stadion zu hocken und dann das Spiel nachher zu beschreiben. Das Wetter spielt auch nicht immer mit. Aber wenigstens findet das meistens am Wochenende statt, so daß Harry die Rasselbande solange in Schach halten kann“, berichtete sie.
„Wieso im Stadion hocken?“ fragte Emma. „Das kannst du doch auch im Fernsehen angucken und dann etwas drüber schreiben.“
Doch Ginny winkte ab: „Erstens ist es immer besser, dabei zu sein, weil man nur so die Atmosphäre einfangen kann. Und zweitens muß ich manchmal über irgendwelche Randsportarten berichten, die nicht so häufig im Fernsehen kommen.“
„So? Welche?“ zeigte sich Emma neugierig.
„Naja... kleinere Leichtathletikveranstaltungen“, sprang Harry seiner Frau bei. „Und Handball oder sowas in der Art. Es ist ja nicht alles Fußball. Und du, Emma? Was machst du? Ich vermute mal, daß du mit Michael voll ausgelastet bist?“
Emma seufzte: „Ja, das bin ich. Er ist ja ziemlich mobil, und dann habe ich immer das Problem mit -“
Sie warf Dudley einen besorgten Blick zu. Dudley fuhr für seine Frau fort: „Es ist wegen meiner Mutter. Wenn sie da ist oder wir bei ihr, dann meint sie immer, sie müßte Michael vollstopfen, so nach dem Motto: Nur wer viel ißt, wird später groß und stark.“
„Ja, sie meint, bei uns würde er verhungern“, sagte Emma mit einem leicht ärgerlichen Ton.
Harry lachte, denn er konnte sich das gut vorstellen. Er sagte: „Ich kenne da einen, der ist auch – ähm – groß und stark geworden.“
Dudley brummelte: „Wenn du mich meinst – das ist ja gerade der Grund, weswegen wir bei Michael so aufpassen. Das war eine fürchterliche Zeit, als ich Diät halten mußte. Wenn nicht der Sport dazugekommen wäre, ich wüßte nicht, ob ich das überhaupt geschafft hätte.“ An Emma gewandt sagte er: „Habe ich dir ja schon mal gesagt: Ich war früher ziemlich dick.“
„War er das?“ fragte Emma Harry. „Ich habe ja einige Fotos von früher gesehen, aber du warst ja live dabei.“
Harry grinste und sagte: „Wenn er in den Ferien am Strand gelegen hat, hat Greenpeace immer versucht, ihn zurück ins Meer zu schieben.“
Emma lachte herzlich, während Dudley nur ein kurzes Schnauben hören ließ. Ginny hatte den Witz nicht verstanden: „Wieso sollte Greenpeace versucht haben, Dudley ins Meer zu schieben?“
„Weil ich damals so dick war, daß man mich mit einem gestrandeten Wal verwechseln konnte, deshalb“, brummte Dudley.
Später ergab sich eine Gelegenheit für Harry, mit Dudley allein zu sprechen. Emma brachte Michael ins Bett, und Ginny beschäftigte sich mit James und Albus, die sich fürchterlich langweilten.
„Also, das mit Berlin – das hing mit dieser Taschenuhr zusammen“, erklärte Harry, als er mit Dudley in dessen Garten stand.
Draußen war es längst dunkel geworden. Der Garten wurde nur durch das Licht beleuchtet, das durch die Fenster des Wohnzimmers nach draußen fiel. Dudley guckte Harry erstaunt an und fragte: „Oh, tatsächlich? Habt ihr noch immer nicht herausgefunden, was mit dem Ding ist?“
Harry war ein wenig ärgerlich, als er antwortete: „Das ist nicht so einfach, immerhin müssen wir ein paar sehr vage Spuren zurückverfolgen. Wir sind ja schon froh, herausgefunden zu haben, daß dieser Becker aus Kopenhagen – von dem habe ich doch letztes Jahr erzählt, oder?“
„Ja.“
„Daß also dieser Becker Kontakte zur Stasi hatte, und zwar zu einem Laden namens Kunst und Antiquitäten GmbH. Von dort könnte die Uhr stammen, wenn er sie nicht ganz normal woanders gekauft hat.“
„Ach so – und ich dachte, weil du das mit Valdemort in einem Jahr oder weniger geschafft hast...“
„Voldemort, der hieß Voldemort. Erstens hatte Dumbledore da mindestens ein Jahr Vorarbeit reingesteckt, und zweitens wußte ich bei Voldemort, wer was wann ungefähr gemacht hat. Bei der Taschenuhr weiß ich das nicht.“
„Tja, das klingt schwierig“, gab Dudley zu.
Von drinnen hörten sie Emma rufen, daß das Abendessen bald fertig sei, das sie schon vorbereitet hatte. Mehr gab es in dieser Sache ohnedies nicht zu bereden, und so gingen Harry und Dudley wieder ins Haus.

In der Silvesternacht rüttelte Harry kurz an seinen tief schlafenden Söhnen herum.
„So, ich hab's versucht“, stellte er fest, und Ginny nickte. „Lassen wir sie weiterschlafen und machen uns allmählich fertig für das Feuerwerk am London Eye.“
Sie gingen hinunter in die Eingangshalle, wo Ted schon wartete. Alle packten sich warm ein, dann traten sie vor das Haus und apparierten an das Themseufer.
„Noch – ähm – wie viele Jahre? Dann kannst du das allein“, sagte Harry zu Ted.
„Dreieinhalb Jahre“, sagte Ted. „Ich werde diesen April 14.“
„Ja, natürlich“, bestätigte Harry. „Da fällt mir ein... Du wirst 14, dann ist das mit Voldemort und so 14 Jahre her.“
„Sicher, meine Eltern sind ja kurz nach meiner Geburt gestorben“, bemerkte Ted.
„Sind sie“, murmelte Harry. „Aber die Verstorbenen sind nie allzu weit von uns entfernt, wenn wir an sie denken, Teddy. Ich mußte nur gerade daran denken, daß im neuen Jahr meine ganz spezielle Lieblingsfeindin aus Askaban entlassen wird. Dolores Umbridge.“
„Wer war das? War das diese Schreckschraube, der du diese Narben an der Hand zu verdanken hast?“
„Genau die.“
„Aber du wirst doch nicht mit ihr zu tun haben, oder?“
„Doch, ich denke schon. Außerdem habe ich jedes Mal mit ihr zu tun, wenn ich Dienst in Askaban mache. Das ist zum Glück nur alle zwei Monate, aber die nervt mich immer wieder. Sie sieht es bis heute nicht ein, weshalb sie sitzt. Hoffnungslos. Auf die müssen wir ein Auge behalten. Laß uns jetzt aber einen günstigen Platz suchen, damit wir das Feuerwerk mitbekommen.“
Sie schlängelten sich an einen guten Platz, wobei Harry unauffällig mit dem Zauberstab nachhalf, daß die Muggel auch Platz machten. Sie mußten dann noch ein wenig warten, bis Big Ben zwölf schlug. Das Feuerwerk war wieder so üppig wie eh und je, als habe es keine Wirtschaftskrise gegeben. Danach umarmten sich Harry, Ginny und Ted und wünschten sich alles Gute zum neuen Jahr 2012.

Am nächsten Morgen folgte das übliche Ritual. James und Albus beschwerten sich.
„Ich weiß genau, daß ich zuletzt auf der Couch im Salon war – wie bin ich dann ins Bett gekommen?“ gab sich James inquisitorisch.
„Ich habe dich ins Bett gebracht, nachdem du eingeschlafen warst. Und Albus auch. Nachher habe ich versucht, euch beide zu wecken, aber ihr habt zu fest geschlafen. Stimmt doch, Ginny, oder?“
„Ja, stimmt, ich war dabei“, bestätigte Ginny.
James war nicht von der Unschuld seines Vaters überzeugt: „Dann hättest du mich nicht ins Bett bringen dürfen. Du hättest mich auf der Couch lassen sollen, dann hättest du mich besser wachgekriegt.“
„Wenn du meinst...“, seufzte Harry. „Aber bei Kindern eures Alters ist das mit dem Wachbleiben eben ein Problem. Teddy ist in deinem Alter auch noch nicht mitgekommen zum Feuerwerk.“
„Trotzdem“, brummte James und tat sich beleidigt eine Extraportion Ei auf, die er niemals würde bewältigen können, und Albus tat es ihm nach.


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint