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Die Aurorenzentrale - Urlaub in Cornwall

von Krabbentaucher

Die abendliche Sonne brannte vom Himmel, als eine Gruppe von zehn halbnackten, mit ein paar Taschen und Badetüchern bepackten Menschen den Weg durch die Klippen der Nordküste von Cornwall hochging. Es war ein weiterer schöner Sommertag in einer Phase guten Wetters gewesen. Speziell die Kinder waren kaum aus dem Meer herauszubekommen, was dazu geführt hatte, daß auch die Erwachsenen viel im Wasser waren, da die Kinder noch gar nicht schwimmen konnten. Nur James würde im nächsten Schuljahr in der Schule Schwimmunterricht bekommen. Ted konnte zwar schwimmen, verzichtete aber darauf, sich weit vom Strand zu entfernen, da die Strömungen vor der Küste Cornwalls nicht ungefährlich waren.
Aber jetzt lag der Tag hinter der Gruppe und das Abendessen vor ihr. Harry war für das schöne Wetter nicht nur dankbar, weil die Welt bei Sonnenschein schöner aussah, sondern weil die Kinder den ganzen Tag am Strand und im Meer verbringen konnten und am Abend so abgekämpft waren, daß sie sich widerstandslos ins Bett stecken ließen.
„Was meint ihr – sollen wir morgen endlich mal zu Bill und Fleur fahren?“ fragte Hermione in die Runde. „Immerhin wohnen die höchstens eine Viertelstunde von hier entfernt.“
„Schönes Wetter muß man aber nutzen“, wandte Ginny ein. „Wie willst du den Kindern beibringen, daß sie in den Ferien nicht zum Strand können?“
Harry mischte sich ein: „Ganz einfach, wir sagen ihnen einfach, daß sie ins Auto zu steigen haben und fertig.“
„Man merkt, daß Harry McGonagall als Hauslehrerin hatte“, wehte von hinten Teds Stimme heran, die ein wenig interessant klang – immerhin war er schon 13 Jahre alt.
„Immer noch der Leithammel“, erkannt Harry Rons Stimme, während Ted lachte.
„Bei Bill und Fleur ist es doch wirklich schön“, fuhr Harry fort, die von hinten kommenden Bemerkungen ignorierend, „auf den Klippen, und einen kleinen Strand gibt es dort auch. Außerdem hören die Kinder mit dem Maulen auf, wenn sie erstmal wieder Victoire, Dominique und Louis wiedersehen.“
Die Gruppe erreichte den Hof mit den zu den Ferienhäusern umgebauten Hofgebäuden. Als Harry die Küche erreichte, stutzte er. Vor ihm verbeugten sich Tinky und Toby.
„Was macht ihr denn hier?“ fragte er ganz entgeistert.
„Tinky und Toby sehen nach dem Rechten, Meister, ob etwas zu erledigen ist“, antwortete Toby.
Ginny, James, Albus und Lily drängten hinter Harry in die Küche. Ted war im Haus von Ron und Hermione untergebracht und deshalb nicht dabei.
„Aber wir sind doch in den Ferien“, sagte Harry.
„Gewiß doch“, bestätigte Tinky. „Die Zeit der Entspannung und des Nichtstuns. Es wäre Zeit für das Dinner. Toby und Tinky könnten -“
„Wir können das auch selbst machen“, mischte sich Ginny ein.
„Wenn die Meister irgendwelche Wünsche haben...“, fuhr Tinky unbeirrt fort.
James ergriff die Gelegenheit beim Schopf: „Spaghetti! Und danach Pizza!“
Toby verbeugte sich und sagte: „Mit Vergnügen, Tinky und Toby sehen nur nach, was -“
Doch Harry intervenierte: „Stop! Gar nichts werdet ihr! Spaghetti und Pizza – was ist das denn für eine Zusammenstellung?“
„Eine leckere“, behauptete James.
„Hier bestimmen nicht kleine Jungs, was gegessen wird, sondern Erwachsene. Und die wissen, was gesund ist“, wies ihn Harry zurecht. „Und es gibt etwas gesundes.“
„Uäääh!“ machte James.
„Also etwas gesundes“, sagte Toby und verbeugte sich. „Und was hätte der Meister gerne?“
Harry hob die Hände und sagte: „Also, Jungs!“ Dann verbesserte er sich, da Tinky eindeutig eine Elfe war: „Ähm, Leute! So geht das nicht. Wenn wir weg sind aus London, könnt ihr gerne auch Urlaub nehmen und freinehmen und... ähm, na jedenfalls, dann kümmern wir uns selbst um die Sachen. Ich habe euch doch freigegeben, oder?“
Tinky und Toby sahen einander verwundert an. Dann erwiderte Tinky: „Bei allem Respekt, Meister, aber der Meister ist mit seiner Familie und seinen Freunden in den Urlaub gefahren, ohne seinen Elfen irgendwelche Anweisungen zu geben.“
Toby ergänzte: „Und nachdem Tinky und Toby im Grimmauldplatz Nummer zwölf alles geputzt und aufgeräumt hatten, sind sie nun zu ihrem Meister appariert, um zu sehen, was es hier zu tun gibt.“
„Der Meister hat seinen Elfen die Ferienadresse gegeben“, setzte Tinky nach.
„Ja, aber nur für den Fall der Fälle“, erwiderte Harry.
„Toby und Tinky hielten den Fall der Fälle für gekommen“, sagte Tinky, und ihr Blick wanderte an Harry von seiner nackten Brust über seinen nackten Bauch bis zu seinen Füßen hinab. „Braucht der Meister Kleidung? Er trägt nur eine kurze Hose und läuft dazu barfuß. Und seine Ehefrau und Kinder sind auch fast nicht bekleidet.“
„So ist das eben, wenn man vom Strand kommt und dort einen schönen, warmen und sonnigen Tag verbracht hat“, knurrte Harry. „Also, ich gebe euch hiermit frei. Habt ein wenig Spaß.“ Aus den Augenwinkeln sah er, daß Ginny die Küche verließ. Dann setzte er nach: „Das hier ist eine reine Muggelküche, wie ihr sehen könnt. Mit den ganzen Geräten hier werdet ihr ohnedies nichts anfangen können.“
„Wenn der Meister sie seinen Elfen erklärt, dann könnten sie -“, unternahm Toby den Versuch, doch noch an eine Aufgabe zu kommen.
„Oder die Elfen könnten Kleidung für den Meister und seine Familie herauslegen“, schlug Tinky vor, „wenn der Meister schon selbst kochen will.“
„Angemessene Kleidung für ein Dinner!“ bekräftigte Toby.
„Nichts da“, bestimmte Harry. „Außerdem scheint Ginny das mit der Kleidung schon zu erledigen.“
Der Schein trog. Ginny kam in Begleitung von Hermione in die Küche. Dem Getrappel nach zu urteilen, folgten ihnen neugierig die anderen aus dem Weasley-Haus. Hermione hatte sich schon umgezogen, was hieß, daß sie ein Sommerkleid und dazu nicht ganz passende Flipflops trug. Ungläubig guckte sie auf die Elfen hinunter.
„Ah – du kommst wie gerufen!“ freute sich Harry.
„Ich wurde gerufen“, erwiderte Hermione säuerlich. „Ginny sagte mir, daß ihr ein Elfenproblem hättet. Was ist denn?“
„Die beiden lassen sich nicht in den Urlaub schicken“, informierte Harry sie.
Ginny ergänzte: „Ich habe dich geholt, weil du ja mal in der Abteilung für magische Geschöpfe oder wie das heißt gearbeitet hast und du in Sachen Elfenrechte Expertin bist. Was muß man nun tun, um Elfen freizugeben, wenn sie unter Urlaub offensichtlich verstehen, ihren Zauberern weiter zu dienen?“
Harry fand die Frage gut gestellt und guckte Hermione erwartungsvoll an. Hermione zog ein genervtes Gesicht und sagte: „Ihr gebt ihnen frei, ganz einfach. Etwa so:“ Sie wandte sich an die Tinky und Toby: „Macht zwei Wochen lang Urlaub und entspannt euch. Ihr braucht nicht zu arbeiten.“
Tinky und Toby sahen Hermione aufmüpfig an. Toby erwiderte: „Tinky und Toby nehmen nur Befehle von ihrem Meister entgegen.“
„Okay, dann macht zwei Wochen Urlaub und entspannt euch. Ihr braucht nicht zu arbeiten“, bestimmte Harry.
Tinky und Toby verbeugten sich. Tinky fragte listig: „Der Meister müßte aber seine Befehle noch präzisieren. Wie sollen Toby und Tinky Urlaub machen und sich entspannen?“
Harry wurde nun doch ungeduldig: „Das ist mir egal. Macht einfach das beste draus, ja? Und versucht nicht, mich zu überreden, euch hier auch noch zu beschäftigen. Also -“
„Hier ist sowieso nichts zu tun“, sagte Ginny. „Wir kochen selbst und ansonsten ist hier bis auf die Abschlußreinigung am Ende des Aufenthalts nichts zu machen.“
Das hätte sie nicht sagen sollen, denn Toby entdeckte sofort die Bresche: „Also ist doch etwas zu tun. Und Elfen können nicht einfach Urlaub machen und Spaß haben, wenn Dinge zu erledigen sind!“
„Aber erst am Schluß!“ widersprach Harry.
„Dann können Toby und Tinky ja am Schluß kommen und alles putzen“, schlug Tinky vor.
„Wenn ich ja sage – macht ihr dann euren Urlaub bis zum Ende unserer Zeit hier?“ erkundigte sich Harry.
„Ja!“ antworteten beide.
„Na schön, dann ist es abgemacht“, faßte Harry zusammen. „Ihr macht Ferien bis zu unserem letzten Tag hier, dann kommt ihr her und bringt alles auf Vordermann.“
Tinky und Toby verbeugten sich und disapparierten. Harry drehte sich zu Hermione um und bemerkte: „Wie du siehst, ist es nicht ganz leicht, Hauselfen dazu zu bringen, ihre Rechte auch zu genießen.“
„Gibt es keine Spaghetti?“ fragte James.
„Du sagst es, Kleiner“, sagte Harry.

Der nächste Tag war genauso schön wie die vorherigen. Harry hatte seine Kinder schon darauf vorbereitet, daß es dieses Mal nicht hinunter an die Badebucht zwischen den Klippen gehen würde, indem er sie veranlaßt hatte, auch Oberteile und Schuhe anzuziehen. Ron und Hermione hatten es bei ihren Kindern genauso gehalten. So gab es nach dem Frühstück kein Geschrei, als es zu den Autos ging.
„Wir hätten die Türen vorher öffnen sollen“, bemerkte Hermione, nachdem sie den Ford der Weasleys aufgeschlossen und die Fahrertür geöffnet hatte. „Jetzt warten wir besser mal, da drin steht die Luft. Das ist wie im Backofen.“
„Na, was soll ich erst sagen?“ erwiderte Harry. „Deiner hat eine graue Innenaussattung, meiner ist innen schwarz.“
„Dafür ist deiner außen weiß und meiner dunkelblau.“
Nach zehn Minuten der Generallüftung – alle Türen und die Heckklappen geöffnet – herrschte in den beiden Autos eine erträgliche Temperatur. Die Kinder wurden auf den Rückbänken verstaut, und dann ging es los. Zunächst fuhr der kleine Konvoi nach Tinworth und durch das Dorf hindurch. Neugierig guckte Harry nach links und rechts, soweit es der Straßenverkehr erlaubte. Ein wenig ärgerte er sich, daß das Fahren wieder an ihm hängengeblieben war – Ginny hatte darauf hingewiesen, daß der Fahrersitz noch auf ihn eingestellt war – und er konnte sehr gut nachvollziehen, warum Hermione sauer auf Rons Bummelei war, was dessen Führerschein anging. Das Dorf war ein typisches Dorf, wie es in Cornwall mehrere gab. Die Häuser waren aus groben Steinen erbaut, einige Häuser waren weiß verputzt, andere zeigten ihre rauhen Mauern. Einige Häuser trugen ein Reetdach, die meisten aber ein Dach aus Steinschindeln. Eine Kirche war nicht zu sehen, aber das mochte damit zusammenhängen, daß die Straße nicht daran vorbeiführte.
Ginny leitete Harry durch die Straßen aus Tinworth hinaus und durch die Wiesen der Umgebung zum Shell Cottage von Bill und Fleur. Zuletzt war es nur noch ein unbefestigter Weg, der unter den Reifen des VW Passat und des Ford Mondeo knirschte. Dann tauchte das Haus auf. Bill und Fleur hatten nicht damit gerechnet, daß sie jemals jemand mit dem Auto besuchen würde, weswegen es auch keine Stellplätze gab. Harry und Hermione mußten ihre Autos deshalb auf dem Stück Wiese vor dem Garten von Shell Cottage abstellen.
„Seht ihr – hier gibt es auch Meer“, sagte Harry aufmunternd zu seinen Kindern, während er ihnen aus dem Auto half. „Aber jetzt gehen wir erstmal zu Onkel Bill und Tante Fleur.“
Ginny flüsterte Harry zu: „Zum Glück haben wir die Badesachen mitgenommen.“
Harry erwiderte ebenso leise: „Hoffentlich auch für uns – ich möchte unsere Nichtschwimmer nicht allein ins Wasser lassen.“
„Keine Sorge, ich habe an alles gedacht. Aber möglicherweise wollen sie gar nicht ins Wasser, wenn sie erstmal mit Victoire, Dominique und Louis zusammen sind.“
„Onkel Ron! Tante Hermione! Onkel Harry! Tante Ginny!“ tönte es mehrstimmig aus Richtung Shell Cottage.
Zwei wunderschöne hellblonde Mädchen und ein kleiner hellblonder Junge kamen aus dem Garten durch das Gartentor gelaufen und wurden von den Potter-, Weasley- und Lupin-Kindern begrüßt. Aus dem mit Muscheln besetzten kleinen Haus kamen Bill und Fleur.
„Na, ihr habt ja schon ein wenig Farbe bekommen“, bemerkte Bill zu Harry, als er mit seiner Frau bei den Autos angekommen war.
„Unsere Kinder haben die letzten Tage praktisch jede Sonnenminute am Strand und ihm Wasser verbracht“, antwortete Harry. „Deswegen kommen wir auch erst jetzt. Und ich glaube, wir werden bald mal unsere Sonnencreme-Vorräte ergänzen müssen.“
Fleur umarmte Harry und sagte: „Ah, 'arry, das ist schön, disch wiedersusehen, es ist su lange her!“
„Ja – das sind schon... wie alt ist Louis jetzt? Vier Jahre? Vier Jahre ist das schon her“, bestätigte Harry.
„Richtig, wir waren zuletzt hier, als Louis geboren wurde“, sagte Ginny.
Bill und Fleur luden ihre Gäste ein, zunächst mal ins Haus zu kommen. Auf dem Weg dorthin machte Harry einen kleinen Schlenker zu einer besonders schönen Ecke des Gartens. Dort lag ein weißer Stein mit einer Inschrift:

Hier liegt Dobby, ein freier Elf.

„Du siehst, wir halten sein Grab in Ordnung“, hörte Harry Bills Stimme hinter sich.
„War ein tapferer kleiner Kerl“, murmelte Harry und folgte den anderen ins Haus.
Im Haus bot Fleur allen erfrischende Limonade an. Ron freute sich: „Genau das richtige nach dieser Autofahrt.“
„So lang waren wir auch nicht unterwegs, nur nach Tinworth rein und dann wieder raus“, bemerkte Hermione.
„Ja, aber bei dieser Hitze und diesen engen Straßen...“
„Und wenn man untätig auf dem Beifahrersitz rumhängt...“
Ron schaute betreten in sein Glas und trank den Rest aus.

Die Kinder hatten wohl doch vom Meer vorerst die Nase voll, oder sie fanden ihre Cousinen und ihren Cousin spannender. Jedenfalls hielten sie sich überwiegend im Garten von Shell Cottage auf, so daß die Erwachsenen nur hin und wieder ein Auge auf sie haben mußten. Harry erkundigte sich nach Fleurs Zukunftsplänen: „Louis ist ja nun vier Jahre alt – wirst du dann bald wieder zu Gringotts gehen? So auf Halbtagsbasis?“
„Oh, non, das weißt du doch“, antwortete Fleur. „Wenn Louis fünf ist, muß isch anfangen mit seine Unterrischt, damit er lesen und schreiben und rechnen lernt.“
„Ach so, ihr gebt eure Kinder ja nicht auf die Schule“, erinnerte sich Harry. „Macht ihr das dann mit den Büchern, die ich damals für Teddy besorgt hatte?“
„Oui, damit haben wir es auch bei Dominique gemacht. Die Büscher sehen schon etwas gebraucht aus.“
„Ihr seid wohl die einzigen Zauberer, die ihre Kinder zu einer Muggelgrundschule schicken“, bemerkte Bill und bezog mit einer Geste Ron und Hermione ein.
„Ja, wir meinen, daß es besser ist, wenn Zaubererkinder mit Muggelkindern aufwachsen. Damit verhindert man diesen Rassismus, wie er vor allem in Slytherin verbreitet ist“, sagte Harry.
„Und diese etwas peinliche ahnungslose Begeisterung wie bei Dad“, ergänzte Ginny.
„Wir werden Rose nach diesem Sommer auch auf eine Muggelgrundschule schicken“, meldete sich Ron zu Wort. „Dann wird Hermione etwas Zeit haben, wieder auf einer Halbtagsstelle zu arbeiten, aber erst ab Oktober. Ihre Bewerbung wurde vom Zaubereiministerium übrigens angenommen.“
„Solange es nicht im Büro gegen den Mißbrauch der Magie ist...“, grinste Harry.
Ron grinste zurück: „Wäre ja noch schöner – aber dann bekämen die dich wegen Anstiftung dran.“
„Es ist im Zaubergamot-Verwaltungsdienst“, belehrte Hermione Harry, „und zwar in der Abteilung für magisches Recht.“
„Und ich habe mit George abgemacht, daß ich halbtags zu Hause bin, um auf Hugo aufzupassen, während Hermione weg ist“, sagte Ron.
„Und ich komme rechtzeitig nach Hause zurück, um Rose von der Schule abzuholen, weil bei uns leider nicht alle einen Führerschein haben“, giftete Hermione.
Ron lächelte sie unschuldig an: „Wer weiß, wozu es gut ist – erinnere dich doch mal, wie das ausgegangen ist, als ich das letzte Mal mit einem Auto unterwegs war. Es wurde von der Peitschenden Weide ziemlich ramponiert.“
Fleur stand auf und sagte: „Ah – isch muß misch ans Kochen begeben! Sonst wird das Essen nischt fertisch.“

Am späten Nachmittag gab es so etwas wie eine Kombination aus verspätetem Mittagessen und verfrühtem Abendessen. Harry fragte sich, wie das organisatorisch ablaufen sollte, denn er erinnerte sich daran, wie beengt das damals am Tisch war, als er nach der Flucht aus Malfoy Manor hierhergekommen war, und damals hatten sich nur acht Personen am Tisch aufgehalten, weil Mr Ollivander auf dem Zimmer blieb, bis er zu Rons Tante Muriel gebracht werden konnte. Nun umfaßte allein Bills Familie fünf Personen, und die Gäste waren zu zehnt. Aber Bill hatte vorgesorgt: Hinter dem Haus stand schon ein Tisch bereit, und der wurde nun zusammen mit dem Tisch aus dem Haus vorne in den Garten gestellt – natürlich durch einen Schwebezauber bewegt.
Aufgetischt wurde französische Küche, und Harry verzichtete auf die Bemerkung, daß er nach mehreren Tagen in Cornwall noch kein landestypisches Gericht gegessen hatte. Im Laufe der Gespräche bemerkte Bill: „Unsere Victoire kommt ja jetzt am ersten September nach Hogwarts!“
„Toll!“ sagte Hermione und wandte sich an Victoire: „Freust du dich schon?“
Victoire war etwas verlegen und brachte nur ein unentschlossenes „och jooh“ heraus.
„Also nicht Beauxbatons?“ fragte Harry Fleur.
„Wir 'aben das überlegt, aber wir leben nunmal in Großbritannien“, antwortete Fleur. „Außerdem ist der Brief von 'ogwarts früher gekommen als der von Beauxbatons.“
Ginny wandte sich an Victoire: „Was glaubst du – in welches Haus kommst du?“
Victoire war noch immer verlegen und zuckte nur mit den Schultern. Fleur sagte: „Das ist anders in Beautbatons: Da gibt es keine 'äuser. Das find isch besser als in 'ogwarts, wo die Schüler getrennt werden.“
„Ja, und außerdem muß man da nicht erst am Ende die Prüfungen machen oder so“, erwiderte Hermione leicht gereizt.
Harry erinnerte sich: Fleur hatte damals im Fuchsbau etwas in der Art gesagt, bevor er, Ron und Hermione ihre ZAG-Ergebnisse erfahren hatten. Er wußte nur nicht mehr, was Fleur gesagt hatte. Diese hatte Hermiones Gereiztheit bemerkt und sagte spitz: „Nach sechs Jahren statt nach fünf!“
„Victoire ist ein wenig nervös, weil sie nicht so richtig weiß, was auf sie zukommt“, erläuterte Bill, und Harry konnte es Victoire nicht verdenken, war es ihm doch seinerzeit nicht anders ergangen. „Ich habe ihr zwar schon viel erzählt, aber...“
„Und isch 'abe ihr vom Trimagischen Turnier erzählt“, sagte Fleur. „Naja, eigentlisch hat auch Gabrielle ihr etwas darüber erzählt. Und isch 'abe ihr gesagt, daß 'ogwarts ein altes Schloß oder sogar eine Burg ist, während Beauxbatons ein rischtisches Schloß ist. Schließlich ist ja 'ogwarts älter. Aber es ist ja auch gemütlisch.“
„Na, Victoire, du kannst dich ja vielleicht auch ein paar Fragen an Teddy richten, der ist seit zwei Jahren in Hogwarts“, sagte Harry aufmunternd.
Das wollte Victoire aber wohl vor allen anderen nicht machen, und Bill sagte zu Harry: „Wenigstens kennt sie schon jemanden, wenn es nach Hogwarts geht. Das wird es ihr einfacher machen, denke ich, wenn sie mit dem Zug davonfährt. Bei mir was das seinerzeit anders gewesen, ich war ja der erste aus unserer Familie.“

Am nächsten Tag legte die Schönwetterperiode eine Pause ein, und es wurde bewölkt und kühl. Glücklicherweise blieb es weitgehend trocken, so daß die Gruppe Ausflüge in die Umgebung machen konnte. Harry hatte sich vorsorglich vorher informiert, welche Möglichkeiten Cornwall bot, und da gab es einige.
In Bodmin gab es eine Dampfeisenbahn. Die Tenderlokomotive war schwarz und hatte rote Räder. Sie wurde von dem Waggon dahinter ein wenig überragt und war knapp hundertdreißig Jahre alt. Die Waggons waren jüngeren Datums, nämlich aus den fünfziger Jahren, und Ted sprach auf dem Gang aus, was Harry, Ginny, Ron und Hermione dachten: „Das ist ja haargenau wie im Hogwarts-Expreß! Das sind genau die gleichen Wagen!“
„So sieht das aus?“ fragte James neugierig. „Dad, wann komme ich nach diesem Dings?“
„Nach Hogwarts? In, ähm, vier Jahren.“
Harry zog sich danach im Abteil ein wenig in sich selbst zurück, während der Museumszug die kurze und auch recht ausgelatschte Strecke entlangzockelte. Innerlich befand er sich auf einer Art Zeitreise in seine Jugend, als er in genau so einem Abteil in genau so einem Waggon gesessen hatte und nach Hogwarts gefahren war, mit dem Unterschied, daß dieser Wagen hier nicht scharlachrot war, sondern dunkelrot/beige. Ihm war so, als ginge es Ginny, Ron und Hermione auch so. Zwar waren sie alle wieder in einem Zugabteil vereint, aber der große Unterschied war doch, daß jeder ein Kind auf seinem Schoß hielt. Nur Ted und James hatten eigene Plätze. Und der Zug fuhr ziemlich langsam.
Ein anderer Dampfzug fuhr auf einer ehemaligen Zechenbahn auf schmaler Spur von nur dreihundertfünfzig Millimetern. Die Lokomotive war eine echte, knallrote Dampflok. Sie war so klein, daß Harry über sie hinweggucken konnte, wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte. Es handelte sich allerdings nicht um eine Zechenlok, sondern um eine Lokomotive, die ihm Jahr 1974 extra für diese Strecke gebaut worden war. Die Bahn führte direkt in einen kleinen Freizeitpark, der um die ehemalige Miene East Wheel Rose angelegt worden war. Auf dem Gelände gab es nicht nur Informationen über die Miene, für die sich eigentlich nur Harry, Ginny und Hermione interessierten, sondern einen kleinen Teich mit Kanus, eine Rundstrecke für münzbetriebene Kinderfahrzeuge und noch weitere zwei Eisenbahnen, wobei eine eine kleine Kindereisenbahn war, wo die Kinder oben rausguckten. Insgesamt war das ein für die Kleinen sehr vergnüglicher Ausflug.
Eher etwas für die Erwachsenen waren die Ausflüge nach Land's End im äußersten Westen und zur Kloster- und Festungsinsel St Michael an der Südküste bei Penzance.

Irgendwann war die Zeit in Cornwall abgelaufen. Am Tag vor der Abreise wollte Harry sich gerade in Haushaltszaubern versuchen, um das Ferienhaus in einen rückgebbaren Zustand zu versetzen, da apparierten plötzlich Tinky und Toby und verbeugten sich.
„Der Urlaub der Elfen ist endlich vorbei, Meister“, sagte Tinky.
„Und Tinky und Toby sind gekommen, um das Feriendomizil zu putzen“, ergänzte Toby.
„Damit der Meister diese Arbeiten nicht machen muß“, fuhr Tinky fort.
„Ihr braucht das wirklich nicht zu machen, es macht mir überhaupt nichts aus. Als ich noch jung war, mußte ich im Ligusterweg auch immer viel machen und außerdem kann ich James mal langsam zeigen, daß man auch mal -“, versuchte Harry die Elfeninvasion abzuwehren.
Er wurde jedoch von James unterbrochen, der fröhlich die günstige Gelegenheit erkannte: „Ich gehe dann mit Teddy runter zum Strand, Toby und Tinky sind ja da!“
Und bevor Harry etwas erwidern konnte, war sein ältester Sohn zur Tür hinaus verschwunden. Die beiden Elfen machten sich unaufhaltsam ans Werk. Harry zuckte mit den Schultern und murmelte: „Dann kann ich schon mal packen...“
Als das erledigt war, ging er hinüber ins Haus von Ron und Hermione. Dort stellte er zu seiner Genugtuung fest, daß James mit einem Tuch über den Tisch rieb. Er ging zu ihm hinüber, verstrubbelte dessen Haar und fragte: „Na, ist das hier der Strand?“
James warf seinem Vater einen finsteren Blick zu und erwiderte: „Tante Hermione hat gesagt, ich soll helfen.“
„Sehr gut“, sagte Harry, und er sagte es noch einmal, als Hermione auftauchte: „Sehr gut.“
Er konnte nach seiner Rückkehr in sein Ferienhaus Toby und Tinky gerade noch davon abhalten, nach dem Putzen auch noch ein opulentes Dinner zuzubereiten. Stattdessen beorderte er sie zurück an den Grimmauldplatz und trug ihnen auf, das Haus bis zu seiner Rückkehr zu hüten.

Als Harry nach seinem Urlaub wieder im Zaubereiministerium saß, mußte er sich mit dem Problem herumschlagen, etwas darüber herauszufinden, ob die Taschenuhr nun von Dänemark oder von Deutschland aus in den Besitz des Kopenhagener Antiquitätenhändlers gekommen war.
„Ich komme wohl nicht drum herum, den beiden Zaubereiministerien reinen Wein einzuschenken“, seufzte Harry, als er sich mit Kingsley in dessen Ministerbüro beriet.
Kingsley stimmte zu: „Wenn du quasi inkognito in Deutschland nachforschen würdest, dann könntest du ziemlich schwere Verwicklungen hervorrufen, wenn man Wind von deiner Anwesenheit bekommt. Und das wird man – du brauchst in der dortigen Muggelwelt bloß einem Zauberer über den Weg laufen. Erinnere dich doch mal daran, wie häufig du in Australien erkannt wurdest.“
„Ja, aber wie mache ich das am besten?“ überlegte Harry. „Wenn ich an die beiden Ministerien einen Brief schreibe, in dem ich alles darlege, dann weiß man doch, was dann passiert.“
„Genau, dann ist die Geschichte in spätestens einen Monat durch alle Abteilungen gelaufen“, bekräftigte Kingsley. „Und wenn der Brief den Vermerk 'geheim' enthält, sind es nur zwei Wochen.“
„Ich habe schon überlegt, ob ich nicht um ein Gespräch mit dem jeweiligen Minister bitte – unter vier Augen und ohne zu sagen, worum es geht.“
„Bloß nicht! Wenn es etwas offensichtlich Geheimes ist, dann drehen die Ministeriumszauberer erst recht durch. Ich kenne diesen Menschenschlag ja nun.“
„Ich auch. Du hast wohl Recht.“
Beide überlegten, was zu tun sei. Kingsley kam die Idee: „Warum machen wir das Ministergespräch nicht hier in meinem Büro?“
Harry sah ihn verwundert an.
„Du meinst: Du lädst den deutschen und den dänischen Zaubereiminister ein, und wir machen das Gespräch dann hier? Ist das nicht ein bißchen viel Aufwand? Außerdem werden die ja wohl kaum allein kommen, und wenn die Begleitung etwas spitzkriegt...“
„Nein, so meine ich das nicht“, sagte Kingsley. „Wozu haben wir Verbindungszauberer aus dem Ausland hier? Mit denen könnten wir uns unterhalten. Die könnten dann ihren Ministern direkt berichten.“
Harry war einverstanden: „Okay, lädst du sie dann ein?“
„Mache ich. Du erhältst dann Nachricht.“

Zwei Tage später lag Kingsleys Nachricht auf dem Tisch:

Harry,

beide Verbindungszauberer sind in den Sommerferien oder zur Berichterstattung in ihren jeweiligen Ministerien. Jedenfalls hat man mir einen gemeinsamen Termin erst im September zusagen können. Ich habe mich mit den beiden Ministerien auf den fünften September um zehn Uhr einigen können.

Kingsley

Harry war sehr unzufrieden. Praktisch der ganze August lag noch vor ihm.
Was für eine Zeitverschwendung, dachte er.

Allerdings gab ihm das Gelegenheit, Ende August Albus auf seinem ersten Schulweg zu begleiten. Albus trug an seinem ersten Schultag seine Schuluniform ein wenig stolzer als seinerzeit James, denn jetzt gehörte er auch zu den großen Jungen. James versuchte, es nicht weiter zur Kenntnis zu nehmen. Harry packte beide auf die Rückbank und nahm neben Ginny auf dem Fahrersitz Platz.
„Schon der zweite in der Schule“, murmelte sie. „Mir ist es, als hätten wir James erst gestern eingeschult.“
„Und das zeigt, daß wir auch immer älter werden“, sagte Harry.
Ginny steuerte den Passat routiniert durch den dichten Londoner Verkehr und durch den Schulanreisestau rund um das Haupttor der Argyle Primary School. In einer Seitenstraße parkte sie, Harry holte die Kinder aus dem Auto, und gemeinsam gingen sie zur Schule.
„Du kommst zurecht?“ fragte Harry James, als sie durch das Schultor gegangen waren und auf das Gebäude zu gingen.
„Klar“, sagte James, ließ sich von seinem Vater umarmen und ging in seine Klasse.
Harry und Ginny begaben sich in die Mensa der Schule, Albus in ihrer Mitte, der sich ängstlich umsah. Was kam, war nur für ihn neu. Die Schulleiterin begrüßte Eltern und Kinder und rief dann auf, wer in welche Klasse kam. Albus wurde der Klasse von Mrs Hosken zugeteilt, einer jüngeren Frau mit langen blonden Haaren. Sie führte die Schüler in den Klassenraum und forderte die Eltern nach kurzer Zeit auf, ihn zu verlassen. Das war Albus nicht recht: „Mum! Dad! Bleibt hier!“
Ginny ging vor Albus in die Hocke und sagte: „Hör mal, das ist doch nicht schlimm. Sieh mal – all' die Kinder hier! Die freuen sich doch auch auf das alles.“
Harry hätte Ginnys Worte überzeugender gefunden, wenn nicht in diesem Moment ein kleines Mädchen in der Nähe laut zu weinen begonnen und sich am Bein ihres Vaters festgeklammert hätte. Auch Harry ging in die Hocke, um seine Frau zu unterstützen: „Albus, du willst doch auch so ein großer Junge werden wie James, oder?“
„Jaah...“, sagte Albus weinerlich.
„Und James hatte damals überhaupt nichts dagegen gesagt, als wir rausgegangen waren“, log Harry.
„Hmm...“, machte Albus.
„Außerdem sorgt Mrs Hosken dafür, daß dir nichts passiert und dich niemand ärgert“, sagte Ginny.
„Also“, sagte Harry, richtete sich auf und strich Albus über das strubbelige schwarze Haar, „wir holen dich dann nach der Schule ab, ja?“
„Ja, wir holen dich ab“, bekräftigte Ginny und richtete sich ebenfalls auf, nicht ohne Albus vorher einen Kuß gegeben zu haben.
Harry strich Albus noch einmal über die Haare, sah ihm in die großen grünen und etwas feuchten Augen und in das Gesicht, die wohl mutig sein sollte. Dann ging er mit Ginny aus dem Klassenraum hinaus. An der Tür drehten sie sich noch einmal um, suchten den Blickkontakt mit Albus und winkten noch einmal kurz zum Abschied. Schweigend verließen sie die Schule und gingen ebenso schweigend zum Auto. Als sie im Auto saßen und auf dem Weg zurück zum Grimmauldplatz und zu ihrer Tochter waren, brach Harry das Schweigen: „Er wird es schaffen. Er kann gut mit anderen Kindern umgehen, das habe ich ja auf dem Spielplatz in Regent's Park gesehen.“
„Und er hat ja James“, bestätigte Ginny. „Natürlich ist er jetzt nicht mit ihm zusammen, aber es ist doch wichtig, daß er Geschwister hat und nicht allein aufwächst. So ist er ein wenig im Training.“


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Susanne Gaschke, Die Zeit