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Die Aurorenzentrale - Ein kleiner Sonderauftrag

von Krabbentaucher

Nach seiner Rückkehr nach Hause diskutierte Harry Nevilles vorübergehenden Lehrauftrag mit Ginny: „Wenn Sprout eine Studienreise machen will, dann kann sie es doch auch in den Sommerferien machen, das sind immerhin zwei Monate.“
„Aber wer sagt denn, daß diese zwei Monate ausreichen?“ wandte Ginny ein.
„Neville hat so etwas angedeutet, daß Sprout in den Ferien wieder zurück ist. Ich weiß jetzt nicht, ob sie von Anfang zurück sein wird – aber sieh es doch mal so: Es gibt kaum eine, sagen wir mal, zweieinhalbmonatige Forschungsreise, die man nicht auf zwei Monate eindampfen kann“, beharrte Harry.
Ginny hielt dagegen: „Neville war doch mal ein halbes Jahr unten in – na, auf dieser Insel da südlich von Australien.“
„Tasmanien. Das war ja nun auch weit weg, und außerdem wollte er die Pflanzen über die Jahreszeiten hinweg studieren, und da würden weder zwei noch vier Monate ausreichen, da braucht man schon ein halbes Jahr, und zwar mindestens“, sagte Harry, der sich kurz an der Vorstellung daran amüsierte, wie Professor Sprout mit ihrem Flickenhut in einen Jumbojet einer Muggelfluggesellschaft stieg.
Ginny lenkte halb ein: „Da kann natürlich was dran sein – aber so alt ist Sprout doch noch nicht, daß sie in den Ruhestand gehen will. Professor McGonagall ist da doch deutlich älter.“
„McGonagall ist Schulleiterin“, murmelte Harry, „und Sprout ist stellvertretende Schulleiterin. Wenn McGonagall in den Ruhestand geht, dann... – ach, ich weiß auch nicht...“

In der folgenden Woche erledigte Ginny die Sache mit Albus' Anmeldung zur Schule. Am Montag hatte sie bei der Schulleitung vorgesprochen, am Freitag lag die Bestätigung im Kasten, daß Albus angenommen war. Damit war eine Aufgabe erledigt. Die andere bestand darin, James beizubringen, auf seinem neuen Kinderfahrrad ohne Stützräder zu fahren. Bislang hatten Harry und Ginny insoweit nichts unternehmen können, da das Wetter zu schlecht gewesen war. Aber als kurz vor Beginn der Osterferien eine kurze Sonnenscheinperiode aufkam, begab sich die ganze Familie in den nahen Regent's Park, da der Londoner Straßenverkehr der denkbar ungeeignetste Ort zum Fahrradfahrenlernen und zum Fahrradfahren überhaupt war.
„Ich kann doch schon mal hinfahren, dann lerne ich es auf dem Weg“, bettelte James, der sein Rad schieben mußte.
„Nein, das ist zu gefährlich“, beschied ihm Ginny. „Sieh mal, ich muß auch noch Lily in ihrem Kinderwagen schieben, und Harry ist mit Albus an der Hand auch nicht schnell.“
„Dann frage ich eben Dad!“ gab sich James trotzig.
Harry bestimmte: „Dad sagt auch nein. Also, wer sein Rad liebt, der schiebt.“
„Doofe Eltern, ich habe die schlimmsten Eltern der Welt“, brummelte James leise vor sich hin.
Im Park angekommen, begaben sich die Potters zum Broad Walk, der einzigen, aber dafür nach einer Testphase permanenten Fahrradroute im Park. Harry hatte schon immer Probleme, diese Planung nachzuvollziehen, weil die Fahrradroute in keiner Weise mit dem Fahrrad direkt zugänglich war. Jeder Radfahrer mußte sein Rad schieben, um zu dieser schnurgeraden Strecke zu gelangen.
„Wir sind im Park!“ reklamierte James und wollte auf das Fahrrad steigen.
„Nein, James, wir müssen zu diesem Fahrradweg, hier ist das Fahrradfahren verboten“, ermahnte ihn Harry.
„Immer ist alles verboten“, maulte James und schob sein Fahrrad weiter.
An Ort und Stelle war es endlich soweit. Harry sagte gerade: „Also, du stellst das Fahrrad erstmal so hin und dann hältst du es hier fest und -“
Da hatte James das Fahrrad auch schon gestürmt, ohne irgendeinen der väterlichen Ratschläge zu beachten oder auch nur deren Ende abzuwarten, war mit dem Bein am Gepäckträger hängengeblieben und mit großem Geschepper mitsamt Fahrrad zu Boden gegangen. Harry half ihm auf und strich im durch's Haar: „Hast du dir wehgetan?“
„Nein“, log James trotzig und wischte schnell die Tränen ab, die ihm der Schmerz in die Augen getrieben hatte.
„Das ist kein Besen, den du runterdrücken kannst, um dein Bein leichter drüber zu schwingen“, erklärte ihm Harry. „Du mußt das Fahrrad ordentlich festhalten, und zwar so“, er nahm James' Hände und platzierte sie am Lenker, „dann steigst du mit deinem rechten Fuß hier durch, also vor dem Sattel – mach mal!“ Er beobachtete, wie James gehorchte. „Gut. Das Mit-dem-Fuß-hintenrüberschwingen machen wir, wenn du ein Gefühl für das Fahrrad bekommen hast. So, jetzt stehst du vor dem Sattel mit dem Fahrrad zwischen den Beinen. Okay?“
„Ja“, sagte James ganz konzentriert.
„Schön. Und jetzt wird es sehr schwierig. Am besten setzt du dich erstmal auf den Sattel und läßt die Füße auf dem Boden.“
James setzte sich auf den Sattel, so daß er nur noch mit den Fußballen den Boden erreichte.
„Roll einfach mal ein paar Meter, so als wäre das Tretroller.“
James protestierte: „Tretroller sind für Kleinkinder! Ich will richtig fahrradfahren!“
„Aber du mußt doch erst Gefühl dafür entwickeln, du hast doch noch nicht das Gleichgewicht dafür. Du kippst sonst um.“
„Mit dem Besen kippe ich auch nicht um“, beharrte James.
Harry warnte: „Ich sage es dir: Wenn du gleich losradeln willst, dann liegst du sofort wieder auf der Nase und tust dir weh.“
James warf seinem Vater einen Du-bist-ein-Angsthase-Blick zu und setzte seinen rechten Fuß auf das Pedal. Dann trat er hinein, setzte den seinen linken Fuß auf das andere Pedal und fuhr an. Der erste Meter sah ganz gut aus, aber dann schlingerte James zuerst nach rechts, um direkt darauf in eine scharfe Linkskurve zu geraten, die ihn geradewegs auf den Rasen führte, wo er dann mitsamt seinem fahrbaren Untersatz zu Boden ging.
„Du hättest nicht deinen Zauberstab bereithalten und seinen Sturz abmildern können?“ fragte Ginny Harry vorwurfsvoll.
„Nö“, antwortete Harry trocken.
James rappelte sich auf und richtete auch sein Fahrrad wieder auf.
„Habe ich es dir nicht gesagt?“ fragte ihn Harry. „Du tust dir nur weh, wenn du gleich losfahren willst.“
Doch James warf seinem Vater nur einen sehr finsteren Blick zu und schob das Fahrrad wieder zum Weg, um sich erneut auf den Sattel zu setzen. Entschlossen ignorierte er Harrys nochmaligen Hinweis, erst einmal Tretroller zu spielen und trat erneut in die Pedale. Das Ergebnis war vorherzusehen. James schlingerte wieder hin und her, hielt sich aber drei Meter länger auf dem Fahrrad, bevor er engere Bekanntschaft mit dem Asphalt des Weges machte.
„Fall wenigstens auf den Rasen, dort ist es weicher“, sagte Harry ruhig.
Grimmig machte James sein Fahrrad klar zum nächsten Versuch. Harry sagte dieses Mal nichts. Doch Albus kommentierte: „James ist doch doof. Er soll das machen, was Dad sagt.“
James tat es nicht und lag bald wieder auf dem Boden, dieses Mal wenigstens wieder auf dem Rasen.
„Wieso ist das eigentlich so schwierig?“ fragte Ginny, während sie mit Harry James' Fahrversuche beobachtete. „Er hatte doch mit dem Besen keine Schwierigkeiten.“
„Das liegt wohl daran, daß man einen Besen mit dem ganzen Körper steuert, also sehr unmittelbar. Da muß man nicht trampeln, nicht den Lenker in die richtige Richtung und auch kein Gleichgewicht halten“, vermutete Harry. „Außerdem sind die Kinderbesen ja mit besonderen Zaubern ausgestattet. Und sie sind gewissermaßen elastisch, das heißt, sie können sich in alle Richtungen bewegen. Ein Fahrrad kann sich nicht nach unten bewegen, wenn du es gerade brauchst. Dadurch hat ein Fahrrad einen klaren Punkt, an dem es kippt, und das ist dort, wo es auf dem Boden steht. Das alles fehlt bei einem Besen ja. Deshalb ist es für James schwieriger.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Du kannst ja auch mal lernen, mit dem Fahrrad zu fahren.“
„Aber nur, wenn niemand zusieht“, wehrte Ginny ab. „Kannst du es denn?“
„Ich kann sogar mit dem Motorrad fahren, wenn du dich richtig erinnerst.“
James' Bemühungen zahlten sich schließlich aus. Nachdem er zunächst unzählige Male umgefallen war, konnte er sich nach einiger Zeit abfangen und schließlich sogar recht elegant Kurven fahren, ohne daß etwas passierte. Mit stolzgeschwellter Brust trat er mit den anderen Potters das Fahrrad schiebend den Heimweg an.
„Ich kann radfahren!“ verkündete er ein ums andere Mal. „Kannst du das auch, Dad?“
„Ja, ich kann sogar mit dem Motorrad fahren“, wiederholte sich Harry.
„Ich will auch mit dem Motorrad fahren.“
„Dazu mußt du noch mindestens zehn Jahre warten.“
„Aber ich kann jetzt radfahren. Und das war ganz leicht.“
Harry sah seinen Sohn von der Seite an. Die verschorften Schrammen an seinen Handflächen, die aufgescheuerten Stellen an seiner Kleidung, die Schmisse an seinem Kinn straften ihn Lügen.
„Sicher“, bestätigte Harry, der froh war, daß James es irgendwie gelernt hatte.

Das wurde kurz darauf allerdings zum Problem, als die Familie in den Osterferien zum Fuchsbau reisen wollte.
„Ich will mein Fahrrad mitnehmen! Ich kann radfahren! Ich will radfahren!“ rief James aufgebracht.
„James, dazu ist kein Platz“, sagte Harry, der gerade noch Lilys Kinderwagen in den Kofferraum schob.
„Da ist sehr wohl noch Platz, da oben drauf!“ rief James und weinte beinahe.
Harry ging vor James in die Hocke und zeigte auf den Kofferraum: „Sieh mal James: Da muß das Gepäck von zwei Erwachsenen und drei Kindern rein. Und Lilys Kinderwagen. Und dann müssen wir alle auch noch im Auto Platz finden. Du verstehst doch, daß dein Fahrrad dann nicht reinpaßt?“
James blieb verstockt: „Nein, verstehe ich nicht. Warum legst du es nicht einfach oben drauf?“
„Wenn ich scharf bremsen muß, dann rutscht es nach vorne und erschlägt euch.“
„Dann brems nicht scharf.“
„Wenn ich nicht scharf bremse, obwohl ich es tun müßte, gibt es einen Unfall, und dann erschlägt es euch erst recht.“
„Dann nimm doch Lilys blöden Kinderwagen raus und tu mein Fahrrad rein. Lily kann doch laufen!“
„Lily ist noch nicht einmal drei Jahre alt und kann noch nicht so gut und so weit laufen wie du und Albus. Außerdem habe ich schon eure Besen eingepackt -“
„Und eure, und die sind viel besser.“
„Das sind Erwachsenenbesen. Außerdem: Wie willst du mit uns Quidditch spielen, wenn wir keine Besen dabeihaben. Du weißt ja, mit Tante Hermione könnt ihr nicht spielen, die kann kein Quidditch spielen.“
James zog eine Schnute, bei der Harry genau wußte, was sie bedeutete: Er hatte seinen Sohn zwar überzeugt, aber der wollte es nicht zugeben und stattdessen noch ein wenig schmollen. Harry richtete sich wieder auf, begutachtete die Ladung und schloß die Heckklappe. Dabei fiel sein Blick auf das Dach und die Dachreling. Er war froh, daß James nicht so hoch gucken konnte, denn das wäre ein neuer Ansatzpunkt gewesen.
„Alles einsteigen!“ rief Harry und half Ginny, Lily in ihrem Kindersitz anzuschnallen. James und Albus kletterten auf ihre Sitze und schnallten sich selbst an. Harry hatte nämlich im Internet Videos gefunden von Crash-Tests, die auf seine Söhne Eindruck gemacht hatten. Ginny setzte sich auf den Beifahrersitz, Harry auf den Fahrersitz und dann brachen sie auf.

Im Fuchsbau verbrachten Harry, Ginny, James, Albus und Lily bei Mr und Mrs Weasley und mit Ron, Hermione, Rose und Hugo eine unbeschwerte Zeit. Wenn es das Wetter erlaubte, spielten Harry, Ginny, James, Albus und Ron Quidditch, wobei sich Harry und Ron abwechselten, damit gleichstarke Mannschaften gebildet werden konnten.
„Rose ist wie Hermione, die hält Quidditch für Kinderkram“, raunte Ron Harry zu. „Dabei ist Rose selbst noch ein Kind, also sollte sie Quidditch mögen, aber versteh' mal einer die Frauen.“
„Ich glaube, sie hat auch Hermiones Flugtalent geerbt, hast du mal gesagt“, ergänzte Harry.
Ron nickte: „Meine Hoffnungen ruhen jetzt auf Hugo. Es reicht doch, daß das Weasleysche Quidditchtalent in Percys Familie versandet.“
„Der konnte doch sowieso kein Quidditch spielen.“
„Stimmt auch wieder.“
Die Notwendigkeit, daß sich Harry mit Ron beim Quidditch abwechseln mußte, entfiel, als Ted dazustieß. Andromeda brachte ihn eines Tages zum Fuchsbau, und er flog immerhin so gut, daß er ganz gut als Jäger eingesetzt werden konnte. Harry merkte zwar, daß Quidditch nicht Teds größte Leidenschaft war, aber der Junge hatte an den wenig ambitionierten Partien doch seinen Spaß. Harry und Ron spielten Hüter, während sich Ginny auf der Jägerposition so gut es ging zurücknahm und häufig genug aus Versehen den Quaffel fallen ließ.
Eines Tages sprach Ted nach dem Abendessen – James, Albus, Rose, Lily und Hugo waren schon im Bett – beim gemeinsamen Beisammensein im Wohnzimmer etwas an, was ihn beschäftigte: „Wir müssen nach den Ferien die Zettel mit den Wahlfächern für das nächste Schuljahr abgeben. Das ist ja sehr wichtig.“
Hermione bestätigte das: „Ja, du mußt bedenken, daß du diese Fächer bis zu den ZAGs behältst, wenn du sie nicht abwählst, also die nächsten drei Jahre. Und noch länger, wenn deine ZAGs gut genug sind.“
„Und was soll ich nehmen?“ fragte Ted.
„Muggelkunde! Auf jeden Fall Muggelkunde!“ rief Mr Weasley, verstummte aber nach einem strengen Blick seiner Frau sofort.
„Auf jeden Fall nicht zu wenig“, sagte Hermione. „Abwählen kannst du immer noch etwas, aber wenn du etwas jetzt nicht gewählt hast, kannst du es nicht später noch hinzuwählen, wenn du feststellst, daß du das noch brauchst.“
„Oder du wählst gar nichts, machst den normalen Kram bis zu den ZAGs und danach nur noch Verwandlung. Auf diese Weise hast du viel Freizeit und bekommst als Megamorphmagus trotzdem einen erstklassigen UTZ“, schlug Ron vor.
Hermione rief: „Ron!“
„War nur Spaß“, sagte er kleinlaut, während Ted lachte.
„Was meinst du denn, was dir liegen könnte?“ fragte Harry.
Ted zuckte mit den Schultern: „Weißnich. Was wäre denn wichtig?“
„Gehen wir die Fächer doch mal durch“, schlug Ginny vor. „Spricht dich Astronomie an? Sterne, fremde Planeten, nachts in den Himmel schauen und Karten zeichnen?“
„Astronomie ist Pflichtfach bis zu den ZAGs, und zwar schon von der ersten Klasse an“, erinnerte Hermione Ginny trocken.
„Magische Geschöpfe mußt du schon wegen Hagrid nehmen“, stellte Ron fest. „Der kennt dich, seit du ganz klein bist, du bist häufig bei ihm zum Tee eingeladen... Also, er würde die Welt nicht mehr verstehen, wenn du das nicht nehmen würdest.“
Alle schauten Ted gespannt an und warteten, wie er den Vorschlag aufnehmen würde.
„Jaah“, sagte er, „Magische Geschöpfe ist schon okay. Ich will ja auch ein paar interessante Tiere sehen. Und mit meiner Eule komme ich ja auch gut zurecht. Und dann kenne ich schon Seidenschnabel...“
Ron konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen: „Und bei Hagrid ist der Unterricht immer... nun... ähm... sagen wir mal so: Nicht langweilig.“
„Und nützlich!“ ergänzte Hermione. „Dank Hagrid und seiner Einstellung zu, ähm -“
„Zu interessanten Tieren“, half Harry.
„Ja, zu interessanten Tieren“, fuhr Hermione fort, „hatten wir auch schon ein wenig Übung, als wir uns damals unten bei Gringotts mit diesem Drachen auseinandersetzen mußten.“
Ron grinste: „Jedenfalls konnten nur Leute auf die Idee kommen, auf einem Drachen abzuhauen und mit ihm durch die Gegend zu fliegen, die einige Jahre Unterricht bei Hagrid gehabt haben.“
„Ganz zu schweigen von Leuten, die sich schon vor seinem Unterricht mit seinem Monsterfimmel beschäftigen mußten“, sagte Harry. „Es dürfte jedenfalls nicht viele Erstklässler gegeben haben, die nachts einen Babydrachen auf den Astronomieturm geschmuggelt haben.“
Ted grinste. Er kannte die Geschichten um Hagrid und auch Hagrid selbst, so daß er genau wußte, worauf sein Pate und die anderen anspielten. Aber er wollte auch zurück zum Thema kommen und nahm Mr Weasleys Anregung auf: „Und was ist mit Muggelkunde? Braucht man das?“
„Sicher!“, gab sich Mr Weasley überzeugt.
„Nicht unbedingt“, widersprach Mrs Weasley.
„Es kommt darauf an, was du von der Muggelwelt schon weißt“, meinte Hermione.
„Und was sagst du, Harry?“ fragte Ted seinen Paten.
„Nun“, holte Harry aus, „einerseits ist schon richtig, was Hermione sagt. Ich denke mal, bei Andromeda hast du nicht den intensivsten Kontakt zur Mggelwelt. Bei uns lernst du da nur ein bißchen kennen. Ich weiß nicht, ob das reicht, wenn man als Zauberer mal einen Nachmittag vor der Glotze vertrödelt.“
„Du hast mir auch mal den Computer und das Internet gezeigt“, sagte Ted.
„Und dann hängt das auch davon ab, was du später mal machen willst“, fuhr Harry fort. „Nur mal so als Beispiel: Ich verlange von den Anwärtern auf den Aurorendienst einen UTZ in Muggelkunde, weil ich Leute brauche, die sich in der Muggelwelt unuauffällig bewegen können, ohne daß die Vergißmich-Zentrale hinter ihnen aufräumen muß.“
„Das setzt voraus, daß Teddy Auror werden wollte“, gab Ginny zu bedenken.
Harry wehrte ab: „Das war nur ein Beispiel. Aber nehmen wir mal andere Jobs im Ministerium. Alle Leute, die mit Muggeln in Berührung kommen, müssen mindestens einen ZAG in Muggelkunde vorweisen, zum Beispiel alle Vergißmichs, die Leute vom Büro gegen den Mißbrauch von Muggelartefakten -“
„Sehr wichtiges Büro, das habe ich früher mal geleitet“, unterbrach Mr Weasley kurz.
„- und Leute im Komitee für muggelgerechte Entschuldigungen“, schloß Harry.
„Oder wenn du einen Job hast, wo du mit Muggeln zum Beispiel Geschäfte machen mußt“, sagte Ron. „George kauft ja gelegentlich mal diese Muggelzaubertricks, da muß er auch mit Muggeln umgehen.“
„Mal sehen, vielleicht wähle ich das auch. Abwählen kann ich es ja immer noch“, sagte Ted. „Und Arithmantik? Das soll schwierig sein.“
„Arithmantik ist sehr interessant“, sagte Hermione. „Ich hatte das gehabt. Du brauchst es, wenn du bei Gringotts arbeiten willst.“
„War das nicht auch was, wenn man Heiler werden wollte?“ fragte Ron.
Harry erinnerte sich: „Nein, da braucht man nur die fünf 'harten' Fächer, die man schon von Anfang hat, aber da muß man jeweils mindestens ein 'E' erreichen.“
„Hast du ein Händchen für Zahlen?“ fragte Mr Weasley.
„Eigentlich schon“, murmelte Ted.
„Dann wären da noch Alte Runen“, sagte Hermione. „Das hatte uns sehr geholfen im Kampf gegen Voldemort. Ich hatte damals nämlich als Hinweis ein in Runen geschriebenes Buch, und...“
„Ich meine auch, daß man sich bei Gringotts die Bewerbungsaussichten verbessert, wenn man Alte Runen kann“, mischte sich Mrs Weasley ein. „Bill hatte das jedenfalls geholfen.“
„In einem Punkt können wir dir jedenfalls sagen, womit du nicht deine Zeit verplempern solltest“, verkündete Ron. „Mit Wahrsagen. Das ist nur Betrug. Harry und ich hatten das, und da haben wir am Ende einfach immer etwas erfunden. Und außerdem hatte Hermione das noch in der dritten Klasse abgewählt, das will schon was heißen.“
Harry nickte zustimmend, doch Hermione erwiderte: „Trelawney mag ja eine alte Schwindlerin gewesen sein, aber hat sie nicht bewiesen, daß es Prophezeihungen wirklich gibt?“
„Das waren erstens nicht besonders viele, und zweitens hat sie die auch nicht bewußt gemacht. Drittens hat man in ihrem Unterricht nichts gelernt, aber darauf kommt's doch an, oder?“ beharrte Ron auf seiner Empfehlung.
„Zumindest hat uns ihr Unterricht nichts genutzt“, sagte Harry, „und der von Firenze eigentlich auch nicht.“
Ron legte sich eine etwas verräuchte Stimme zu, als er sagte: „Du mußt schon mit dem Zweiten Gesicht begabt sein, mein Kind, sonst wirst du die Schwingungen der Zukunft nicht erfahren können.“
Harry und Hermione lachten, während Ginny fragte: „Hast du denn mal sowas wie Visionen gehabt oder Ahnungen oder so, Teddy?“
„Nö“, sagte er, womit die Entscheidung gegen Wahrsagen gefallen war. „Also, ich nehme dann Aufzucht und Pflege magischer Geschöpfe, Muggelkunde und Arithmantik. Das wären dann...“, er zählte kurz durch, „insgesamt zehn Fächer. Das wird wohl reichen.“
Er nestelte einen etwas zerknitterten Zettel hervor, der sich nach dem Glattstreichen als Formular für die Wahlfächer herausstellte, und kreuzte die drei Fächer an.

Am nächsten Abend schnitt Ron das Thema Sommerurlaub an: „Habt ihr schon was geplant? Vielleicht wieder Ferienhaus? Oder ins Ausland?“
„Da könnte man ja auch ein Ferienhaus nehmen“, überlegte Hermione.
Ginny war skeptisch: „Ich weiß ja nicht, wie ihr das handhabt, aber Lily wird erst drei, und da wollen wir noch nicht so in der Weltgeschichte rumgondeln. Auf der anderen Seite kennen die Jungs Wales jetzt schon, und da haben wir uns gedacht, daß wir ein anderes Ziel aussuchen.“
„Wie wäre es mit Tinworth?“ schaltete sich Mrs Weasley ein. „Dann könnt ihr mal wieder Bill und Fleur sehen.“
„Shell Cottage wäre aber zu klein für alle“, sagte Harry, „denn ich würde auch gerne Teddy mitnehmen, wenn er denn will.“
„Gerne“, sagte Teddy, nachdem ihm Harry einen fragenden Blick zugeworfen hatte.
„Aber vielleicht könnten wir irgendwo in der Gegend von Tinworth ein Haus mieten“, fuhr er fort. „Cornwall ist wirklich wunderschön. Und dann könnten wir auch mal bei Bill und Fleur zu Besuch kommen, wenn sie da sind und nicht selbst verreisen.“
„Victoire kommt ja in diesem Jahr nach Hogwarts, dann könnte Teddy ihr einiges erzählen“, sagte Mrs Weasley und versprach, sofort eine Eule zu Bill zu schicken und ihn zu fragen, ob und wann er verreisen wollte.

Anfang Mai waren die Potters wieder in London, James in der Schule und Harry in seinem Büro. Bill hatte geantwortet und mitgeteilt, daß er mit seiner Familie im August zu seinen Schwiegereltern nach Frankreich reisen wollte. Das hieß, daß er und Fleur im Shell Cottage sein würden, wenn Harry mit seiner Familie im Juli nach Cornwall kommen würde. Jetzt mußte er sich nur noch um zwei Ferienhäuser für die eigene Familie und die Familie von Ron und Hermione kümmern, denn Ginny hatte deutlich gemacht, daß das sein Job war.
Nun aber saß Harry erst einmal in seinem Büro und wälzte wie so oft sein Horkrux-Problem. Er dachte, daß die Horkrux-Geschichte kaum geeignet war, von irgendwem aufgeschrieben zu werden, weil sie sich einfach zu zäh entwickelte. Zur Zeit entwickelte sie sich sogar überhaupt nicht. Als aber seine Gedanken abschweiften zu dem Problem, in oder bei Tinworth zwei Ferienhäuser im Internet zu finden, kam ihm eine Idee: Er hatte ja knapp zwei Jahre zuvor einen Muggel als so etwas wie einen freischaffenden Mitarbeiter der Aurorenzentrale angeworben, und der könnte sich vielleicht ein wenig im Netz umsehen oder Leute ansprechen. Der Kontakt war aber so lange her, daß er sich an den Namen nicht mehr erinnerte. Er kramte in den Akten und fand schließlich diejenige, die er über die Internetseite dieses Muggeljungen angelegt hatte.
„Aha, Tony Corrigan, 15 Jahre alt“, murmelte Harry, „dann dürfte er jetzt 17 oder so sein.“
Am Abend schrieb Harry eine E-Mail an Tony und bat um ein Treffen. Auf die Antwort mußte er allerdings bis zum nächsten Abend warten. Tony war einverstanden mit dem Treffen und schlug vor, es am Rande eines Sportfestes durchzuführen, das in Crawley am übernächsten Samstag stattfinden sollte. Harry bestätigte den Termin und hoffte, daß er den Jungen dann auch wiedererkennen würde.

Der fragliche Samstag war der 21. Mai und ein warmer und sonniger Tag. Harry hatte in der Woche davor erfolgreich die Aufgabe gelöst, zwei Ferienwohnungen in der Nähe von Tinworth zu finden, wobei beide in jeweils einem Gebäude desselben ehemaligen Bauernhofes untergebracht waren. Doch nun galt es, zu dem Sportfest zu apparieren. Ginny nahm Anteil: „Turnschuhe sind schon mal richtig – aber warum Jeans? Wie wäre es mit deinen Shorts und allem, also mit deinen Sportklamotten, die du anziehst, wenn du die Runde um Regent's Park drehst?“
„Warum?“
„Na – dann kannst du doch mal unter Beweis stellen, wie fit du bist, schließlich ist es ein Sportfest und außerdem soll ja die ganze Herumjoggerei nicht umsonst gewesen sein.“
„Die ist nicht umsonst, denn sonst wäre ich nicht so rank und schlank.“
„Eher dünn.“
„Von mir aus. Außerdem muß das nicht sein, daß ich mich unter all diesen trainierten Leistungssportlern blamiere.“
Er gab seiner Frau noch einen Kuß, verließ das Haus und apparierte zum Freizeitzentrum von Crawley.

Dort stellte er fest, daß die Veranstaltung gut besucht war, denn der Parkplatz war voll. Er folgte den Hinweisschildern um das große Gebäude herum und gelangte zum Sportplatz, wo schon einiges los war. Auf der Tartanbahn fand gerade ein Staffellauf statt. Auf dem Rasen in der Mitte war eine Art Trichter markiert worden – offenbar die Weitenmarkierung für Speer- und Hammerwürfe. Viele echte Zuschauer waren nicht da, eher handelte es sich um Teilnehmer, die gerade nichts zu tun hatten. Jedenfalls trug fast jeder entweder einen Trainingsanzug oder kurze Hosen in unterschiedlichen Ausführungen sowie Trägershirts in den verschiedenen Vereinsfarben. Harry reckte den Hals, aber es war zu viel los. Er erinnerte sich an das erste Mal, als er Tony getroffen hatte, und zwar vor dem Gebäude auf der Parkplatzseite. Tony hatte schwarze Shorts und ein schwarzes Trägershirt mit gelben Querstreifen über der Brust getragen. Das schränkte die Suche ein wenig ein, denn Teilnehmer in rot und blau konnte Harry ignorieren.
Die Läufer des Mittelstreckenlaufes wurden aufgerufen. Und als die Namen der Läufer genannt wurden, war Harry wie elektrisiert, denn der Sprecher sagte: „Tony Corrigan, Crawley Athletic Club.“
Tatsächlich – in der Reihe der Starter sah Harry Tony – er war gut wiederzuerkennen, nur eben zwei Jahre älter. Die Läufer machten sich bereit, der Schuß fiel, und sie liefen los. Tony hielt ganz gut mit, konnte aber nicht in Führung gehen. Nach zwei Runden überquerten die Läufer die Zielline, Tony als Dritter. Harry wollte ihn nicht aus den Augen lassen und ging am Rand des Platzes so nah wie möglich an ihn ran. Die Läufer waren noch zu sehr damit beschäftigt, ihre Atmung zu normalisieren. Tony hatte sich sein Shirt ausgezogen und schwitzte, als er auf den Seitenstreifen trat. Harry räusperte sich. Tony sah auf.
„Ähm – hallo“, sagte Harry.
„Oh – hallo! Ja – ich...“, stammelte sein freischaffender Mitarbeiter.
„Ich weiß ja nicht, wann es ginge – ähm – liegt jetzt was an?“ fragte Harry.
„Naja, gleich ist Siegerehrung für unseren Lauf, dann muß ich auf's Treppchen, aber danach können wir reden.“
Harry nickte und störte nicht weiter. Die drei besten Läufer hatten sich ihre Shirts wieder angezogen, als sie auf das Treppchen stiegen. Jeder bekam eine Medaille umgehängt und einen Händedruck von einem Funktionär im Trainingsanzug. Dann endlich war es soweit, daß Harry mit Tony sprechen konnte.
„Also – was gibt's? Haben sich – ähm – wie nennt ihr uns noch gleich? 'Muggel' – also, haben sich welche von uns bei euch gemeldet?“
„Nein, ich habe ein anderes Problem.“
„Und da soll ich helfen?“
„Wäre nett.“
„Worum handelt es sich?“
Harry holte Luft und sagte: „Wir haben ein ziemlich schwarzmagisches Ding aus dem Verkehr gezogen. Und wir müssen wissen, wer es – ähm – gemacht hat. Also, wer es verzaubert hat. Derjenige dürfte nämlich einen Mord begangen haben.“
Der junge Muggel hörte jetzt sehr interessiert zu. Das hatte Harry beabsichtigt.
„Wir sind derzeit dabei, die Kette der Besitzer dieses Gegenstandes zurückzuverfolgen, und da sind wir leider an einem Punkt hängengeblieben“, fuhr Harry fort.
„Was für ein Ding ist das denn?“
Harry zögerte kurz, sagte aber dann: „Eine alte Taschenuhr. Ich habe sie bei einem englischen Antiquitätenhändler erworben, und der hat sie von einem dänischen Antiquitätenhändler.“
„Ich wüßte nicht, was ich da tun kann“, sagte Tony mit etwas enttäuschter Stimme.
Harry vermutete, daß sein Gegenüber sich eine spannendere Aufgabe vorgestellt hatte.
„Also, wir haben die Spur bis zu diesem dänischen Antiquitätenhändler zurückverfolgt, aber da endet sie auch. Der ist nämlich seit 1983 tot.“
„Ermordet?“
Harry vermutete zwar, daß das nicht der Fall war, aber er fand, daß die Sache für Tony spannender sein würde, wenn zumindest die Möglichkeit bestehen würde. Deshalb ließ er es offen: „Über die Todesursache wissen wir nichts. Wir haben nur sein Grab gefunden. Und hier kommst du ins Spiel: Es wäre schön, wenn du dich mal umtun könntest, ob du irgendwas über diesen Händler herausfinden könntest. Du weißt schon: Im Internet, in Foren, was weiß ich.“
„Kann ich versuchen – aber warum machen Sie das nicht? Sie haben doch einen Computer.“
„Das schon, aber meine Erfahrung ist begrenzt. Ich bin zum Beispiel in keinem Forum angemeldet. Da kann ich von Glück sagen, daß ich überhaupt weiß, daß es so etwas gibt. Aber du bist vermutlich dort irgendwo angemeldet und kennst dich damit aus, so daß du dich vielleicht auch in anderen Foren anmelden kannst. Könntest du es machen?“
Tony spitzte den Mund und nickte dann.
„Aber ich brauche noch Informationen.“
„Der Händler, um den es geht, heißt Arne Jacob Becker. Er ist in Kopenhagen beerdigt, und er war wohl in Kopenhagen ansässig. Gestorben ist er wie gesagt 1983. Mehr wissen wir nicht. Er scheint aber international gehandelt zu haben.“
„Das ist nicht viel.“
Harry nickte.
„Du sollst das ändern. Bereit?“
„Okay.“
„Hier ist ein Zettel mit den Daten. Und bitte zu keinem ein Wort, also zu keinem Zauberer.“
Tony mußte lachen: „Was? Ich bin doch auch keiner. Ich kenne keinen Zauberer – außer Sie.“
„Du weißt aber, wo sie sich treffen. Und ich will keinen Staub aufwirbeln, der den betreffenden Zauberer alarmieren könnte.“
„Geht klar. Ich will mal sehen, ob ich was rausfinde. Vor den Schulferien möglichst noch.“


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint