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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Hochzeit in den Drei Besen

von Krabbentaucher

Es dauerte nicht Monate, sondern nur Tage. Kurz nach der Zeitungsmeldung erhielten Harry und Ginny einen Brief.

Liebe Ginny!
Lieber Harry!

Wir werden jetzt endlich heiraten und laden Euch ein, mit uns die Hochzeit zu feiern. Die Feier soll am

ersten März 2011
ab zwölf Uhr
in den Drei Besen, Hogsmeade,

steigen und wir würden uns ganz wahnsinnig freuen, wenn Ihr kommen würdet. Gebt uns bitte Bescheid, ob es klappt. Sagt uns auch Bescheid, wenn Ihr über Nacht bleiben wollt, damit wir sagen können, ob noch genügend Zimmer frei sind. Dann wird das alles kein Problem sein.

Viele herzliche Grüße,
Hannah und Neville

„Da muß Mrs Longbottom ja mächtig Druck gemacht haben, daß das jetzt so schnell gehen soll“, schmunzelte Ginny.
„Hatte sie vermutlich schon vorher“, sagte Harry. „Aber jetzt ist ja die Gelegenheit günstig.“
„Inwiefern?“ fragte Ginny.
Harry antwortete: „Na – am ersten März übernimmt doch Hannah die Drei Besen. Das heißt, daß sie und Neville eine ganze Gaststätte für sich haben.“
„Hätten sie danach doch auch?“
„Ja, aber wegen der Hochzeit müssen sie die Gaststätte für alle anderen Gäste schließen. Das ist einfacher bei einem Betreiberwechsel als zwischendurch. Welcher Wochentag ist der erste März überhaupt?“
Ginny spähte hinüber zum Wandkalender: „Dienstag.“
„Okay“, sagte Harry. „Dann muß ich mir freinehmen. Und in der Abteilung rumfragen, wer noch eingeladen ist. Die werden doch auch freihaben wollen. Ich schreibe den beiden mal, daß wir kommen, okay?“
„Keine Übernachtung“, sagte Ginny. „Wir haben ja unsere drei Kleinen noch.“
Harry war mit ihr einer Meinung: „Sicher. Aber trotzdem müßten wir mal Molly anhauen, ob sie kommen will.“
„Und wie machen das Ron und Hermione?“ fragte Ginny. „Die werden doch auch eingeladen sein. Wenn die die Kinder erst mit dem Auto hierher bringen, müßten sie ja mitten in der Nacht wieder zurück nach Ipswich fahren.“
„Laden wir sie doch ein, bis Mittwoch zu bleiben. Dann müßte ich mir allerdings auch für Mittwochvormittag freinehmen“, schlug Harry vor.
„Müßtest du sowieso“, bemerkte Ginny. „Schätze, das wird sehr spät werden.“
„Ach ja – das ist ja eine Zaubererkneipe, da gilt die Polizeistunde der Muggel nicht“, sagte Harry und ging in sein Arbeitszimmer, um den Brief an Neville und Hannah zu schreiben.

Wie sich herausstellte, waren auch Dennis und Dean eingeladen. Bei dieser Gelegenheit fiel Harry allerdings auf, wie wenige seiner Mitstreiter aus der Zeit des Kampfes gegen Voldemort überhaupt noch in der Aurorenzentrale waren. Ron war in Georges Laden abgewandert, Ernie war in der Abteilung für magisches Transportwesen, Parvati und Padma in der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit. Durch diesen Umstand wurden wenigstens keine nennenswerten Lücken in die Abteilung gerissen, als es darum ging, Urlaub für die Teilnahme an der Hochzeit zu gewähren.
Ron und Hermione nahmen dankend Harrys Einladung an, bei ihm zu übernachten und ihre Kinder im Grimmauldplatz zurückzulassen, wo Mrs Weasley auf sie aufpassen wollte.
Ansonsten schlich der Februar kalt und ungemütlich, aber doch ereignislos vorbei. Harry wartete noch immer auf eine Antwort aus Dänemark, um mit dem Horkrux weiter zu kommen, aber freundete sich schon mit dem Gedanken an, daß die Sache doch noch langwierig werden würde. Leider hatten auch die Recherchen seiner eigenen Leute im Archiv der Abteilung für magische Strafverfolgung des Zaubereiministeriums nichts erbracht außer der Erkenntnis, daß es in den letzten zwei Jahrhunderten zahlreiche nicht aufgeklärte Morde gegeben hatte, bei denen ein Verdacht auf magische Beteiligung vorlag. Harry hatte sich eine Liste mit den wesentlichen Daten anfertigen lassen, also mit Tatzeit, Tatort und kurzer Sachverhaltsschilderung. Er wußte nicht, wozu sie gut sein könnte, aber er hielt sie für potentiell nützlich. Es hatte seine Abteilung sehr viel Zeit gekostet, die Liste anzufertigen, da man vorsichtig vorgehen mußte, um bei den Ministeriumszauberern außerhalb der Aurorenzentrale keinen Verdacht zu erregen, daß man etwas sehr Finsterem auf der Spur war. Deshalb waren immer wieder nur wenige Akten angefordert und durchgesehen worden. Harry hatte aus diesem Grund auch darauf verzichtet, die Akten der nicht aufgeklärten Morde irgendwo zu sammeln, zumal er dafür einen eigenen kleinen Raum hätte einrichten müssen. Das wäre viel zu auffällig gewesen. So hatte sich in der Horkrux-Akte seit der Kopenhagenreise nichts anderes getan, als daß eine Abschrift des letzten Schreibens an das dänische Zaubereiministerium, dessen Antwort und die Liste mit dem Aktenspiegel dort abgeheftet worden war.

Am Morgen des ersten März kamen zuerst Mr und Mrs Weasley in Harrys Haus an. Sie stiegen aus dem Kamin in der Küche und wurden von Harry begrüßt.
„Hallo, Arthur und Molly! Wir haben James schon zur Schule gebracht. Ron und Hermione sind noch nicht da.“
„Hallo, Harry“, erwiderten Mr und Mrs Weasley den Gruß, und Mr Weasley fragte begierig: „Wann sollen wir James denn abholen? Der geht doch auf eine Grundschule der Muggel, richtig?“
„Ähm -“, sagte Harry, der muggelfreundliche Verwicklungen durch Mr Weasley in oder an der Schule befürchtete, „- ich werde zwischendurch die Feier verlassen und hierher zurückkehren, um James von dort abzuholen.“
Mr Weasley konnte seine Enttäuschung kaum verbergen: „Oh – na dann ist ja gut...“
„Kommt erstmal hoch, dann könnt ihr auch ablegen“, sagte Harry und führte seine Schwiegereltern die Treppe hoch.
In der Eingangshalle warteten schon Toby und Tinky, begierig, die Reiseumhänge in Empfang zu nehmen. Kaum hatten sie sie an der Garderobe aufgehängt, läutete es an der Tür. Toby wuselte los und öffnete sie. Als erstes drängelte sich Rose herein, hinter ihr kamen Ron, Hugo auf dem Arm haltend, und Hermione zum Vorschein. Nach großem allseitigem Hallo geleitete Harry alle in den Salon, wo Ginny sich mit Albus und Lily aufhielt. Ron und Hermione verzogen sich allerdings kurz danach, um ihre Zaubererkleidung anzulegen.
„Schick seht ihr ja alle aus!“ sagte Mrs Weasley. „Hoffentlich werdet ihr durch die Reise mit Flohpulver nicht schmutzig.“
In der Tat trugen Harry, Ginny, Ron und Hermione ihre Festumhänge und sahen entsprechend elegant aus. Ginny gab noch einige Anweisungen, da nun auch die beiden Hauselfen im Raum waren: „Also, Mittagessen um eins, und bei Lily müßtet ihr ein wenig aufpassen, daß sie auch alles aufißt, sonst hat sie zwei Stunden später wieder Hunger. Lily und Albus müssen auch Mittagsschlaf halten, so etwa ein bis zwei Stunden. Bei Albus ist das manchmal ein wenig schwierig. Harry kommt dann so um halb drei und holt James von der Schule ab. Dann geht er wieder auf die Hochzeit.“
Mrs Weasley fragte Hermione: „Bei euren Kindern irgendwelche Besonderheiten?“
„Nö“, meinte Hermione, „außer daß ihr Rose vielleicht etwas vorlesen könnt, das mag sie nämlich.“
„Ich kann bald auch selbst lesen!“ verkündete Rose. „Ich gehe nämlich bald zur Schule!“
„Ich auch!“ sagte Albus, der sich gelegentlich etwas von James' Besserwisserei genervt fühlte.
„Okay“, sagte Harry, „wenn dann alles klar ist, können wir ja jetzt zur Hochzeit gehen.“
„Was ist eine Hochzeit?“ fragte Albus.
„Das ist, wenn Leute heiraten“, antwortete Ginny.
„Wie im Märchen?“
„Ja.“
„Prinz und Prinzessin?“
„Ähm – nein, wir gehen nicht auf eine Hochzeit von einem Prinzen oder einer Prinzessin“, sagte Harry und ergänzte, Komplikationen befürchtend: „Alles langweiliger Erwachsenenkram.“
Das schien Albus überzeugt zu haben, denn er fragte nicht weiter nach. Harry führte die Prozession in die Küche an, die auch seine Schwiegereltern und alle Kinder umfaßte. Vor dem Kamin holte er den Napf mit dem Flohpulver vom Sims, griff hinein und warf das Pulver in die Flammen, die sich sofort grün färbten. Er ließ Ginny den Vortritt und stellte den Napf wieder auf den Sims. Mit einem „zu den Drei Besen“ verschwand sie in einem Wirbel. Ron und Hermione taten es ihr nach. Dann trat Harry in die Flammen und sagte zum Abschied: „Ich bin in ein paar Stunden zurück. Albus, benimm dich und mach Grandpa und Grandma keinen Kummer! Und du auch, Rose!“
„Und was ist mit Lily und Hugo?“ protestierte Albus.
„Die sind noch zu klein, um Kummer zu machen. So, bis bald – zu den Drei Besen!“
Augenblicklich wirbelte er herum, erhaschte hin und wieder einen Blick in ein fremdes Zimmer und landete schließlich in einem Nebenzimmer des Gasthauses in Hogsmeade, wo Ginny, Ron und Hermione bereits auf ihn warteten. Etwas benommen stieg er aus der Glut und klopfte sich ab.
„Okay, gehen wir rein?“ schlug er vor, und die anderen nickten.
Ginny stand der Tür zum Schankraum am nächsten und öffnete sie. Dort war schon einiges los. Zahlreiche Zauberer in eleganten Festumhängen standen dort. Aus der Mitte des Raumes waren die Tische und Stühle entfernt worden, während sie an den Seiten stehengeblieben waren. Vor der Theke war eine kleine Bühne aufgebaut. Von der Mitte der Decke schwangen sich breite Girlanden zu den Wänden, hier und da schwebte ein Lampion. Harry spähte nach den Brautleuten. Er nahm einen Hut mit einem Geier wahr.
„Wahrscheinlich dort drüben“, sagte er zu seinen Begleitern.
Sie schlängelten sich durch bis zu dem Geierhut, unter dem sie Mrs Longbottom und neben dem sie Neville und Hannah vorfanden.
„Oh – hallo ihr! Das ist ja schön, daß ihr gekommen seid!“ rief Hannah.
Mit allgemeinem Hallo begrüßte man sich, und Harry fragte: „Und? Wie fühlst du dich als frischgebackene Hausherrin? Wann geht denn der normale Betrieb los?“
Hannah seufzte.
„Es ist doch ein Riesenschritt. Morgen werde ich hier Ordnung machen, dann werde ich den Laden übermorgen eröffnen, damit er richtig läuft, wenn es am Wochenende richtig losgeht.“
Mrs Longbottom fühlte sich wohl zu wenig beachtet und meldete sich zu Wort: „Es ist schon rührend für mich zu sehen, wie mein Enkel nun doch in den Hafen der Ehe einfährt. Das erinnert mich daran, wie damals mein Sohn und meine Schwiegertochter... Aber zum Glück bin ich durch Nevilles Forschungsarbeiten schon daran gewöhnt, ihn selten zu sehen – und jetzt, wo er mit Hannah zusammenleben wird...“
„Jetzt in Hogsmeade wird er ja sogar leichter zu erreichen sein als auf seinen Reisen“, bemerkte Hermione.
„Fährst du noch mal weg?“ fragte Ron Neville.
Neville warf einen schnellen Blick auf Hannah und sagte: „Ähm, nein. Ich denke nicht. Jedenfalls keine weiten Reisen mehr. Außerdem habe ich von meinen Reisen genügend Setzlinge mitgebracht. Professor Sprout hat mir eine Ecke in einem Gewächshaus zur Verfügung gestellt, wo ich sie großziehen kann.“
„Neville hält sich vor allem nachmittags auf den Ländereien von Hogwarts auf, also nach den Kräuterkundestunden. Es gibt da wohl einige Schüler, die ihm manchmal helfen oder so...“
„Naja, helfen tun sie nicht direkt, aber sie interessieren sich dafür“, murmelte Neville.
Mrs Longbottom kommentierte: „Neville ist ja mit Hogwarts eng verbunden. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn er da Professor für Kräuterkunde werden würde, wenn er sich schon nicht für die Aurorenlaufbahn interessiert – obwohl Sie doch der Leiter der Aurorenzentrale sind, Mr Potter.“
Harry erwiderte: „Neville war ja schon immer ein Spezialist für Kräuterkunde, und nachdem er seine Rechnung mit diesem Dings – ähm – mit Lestrange erledigt hatte, war es letztlich wohl verständlich. Die Todesser haben wir ja alle, und mit den sonstigen Übeltätern kommen wir schon klar.“
„Ja, natürlich, natürlich“, gab sich Mrs Longbottom versöhnlich, „ich bin stolz darauf, daß mein Enkel Lestrange im Alleingang erwischt hat, der meinem Sohn und meiner Schwiegertochter das angetan haben.“
„Hallo, Neville – Hannah! Und Harry! Und überhaupt ihr alle!“ hörte Harry plötzlich eine Stimme neben sich.
Es war Seamus Finnigan. Harry merkte, daß er mit seinen Begleitern den neu angekommenen Gästen im Weg stand und zog sich zurück. Weiter hinten sah er Hagrid die Gästeschar überragen. Er schlängelte sich zu ihm durch und begrüßte ihn.
„Na, Harry, jetz' is' auch unser Neville unter der Haube – so gut wie jedenfalls“, sagte Hagrid.
Hermione setzte ihr hermionehaftes Gesicht auf und mahnte: „Aber Hagrid, 'unter die Haube kommen' sagt man nur bei Frauen. Das kommt daher, daß im Mittelalter verheiratete Frauen -“
„Ist ja gut, Hermione, wir wissen doch, wie Hagrid das gemeint hat“, sagte Ron.
„Ich wollte doch nur -“
„Ja, sicher.“
Harry unterbrach die Zankerei mit einer Frage an Hagrid: „Und? Hast du schon mit Hannah über die Größe deiner Portionen gesprochen?“
„Nö, noch nich' dazu gekomm'. Aber ich geh mal davon aus, daß sie unter 'vier halbe Met' das Richtige versteht.“
Harry sah sich in der Gästeschar weiter um und entdeckte Ernie sowie die Patil-Zwillinge. Außerdem war Cho da, allerdings war sie allein erschienen. Dasselbe galt für Justin. Überraschend war das nicht, da beide mit Muggeln verheiratet waren oder eine Lebenspartnerschaft mit ihnen unterhielten.

Inzwischen hatte der Zeremonienzauberer die Bühne betreten, der auch Harry und Ginny getraut hatte. Er hob seinen Zauberstab, ließ es knallen und rief, nachdem alle zu ihm hinsahen: „Ich darf Sie bitten, sich an den Seiten des Raumes zu sammeln, so daß die Mitte frei bleibt!“
Die Gäste waren verwundert, taten aber, wie geheißen. Da der Schankraum nicht allzu groß war, wurde es ein großes Gedränge. Der Zeremonienzauberer erhob erneut den Zauberstab, schwang ihn, und in der Mitte des Raumes erschienen Stühle.
„Ich bitte, Platz zu nehmen!“
Harry, Ginny, Ron und Hermione standen ungefähr auf der Hälfte zwischen Thresen und Tür, so daß sie dort in die Stuhlreihe gingen und sich setzten. Sie saßen dadurch in der Mitte des Raumes. Die anderen Zauberer nahmen ebenfalls Platz. Neben Harry ließ sich ausgerechnet Cho nieder, so daß er eingerahmt war von seiner Ehefrau und seiner Exfreundin. Cho grinste ihm unsicher zu. Doch vorne begann schon die Zeremonie. Neville hatte sich auf der Bühne aufgestellt. Neben ihm stand Ernie Macmillan, der offensichtlich der Trauzeuge war. Ernie bemühte sich um eine besonders würdevolle Erscheinung, sich seiner Bedeutung und des Publikums voll bewußt. Nun wurde Hannah von ihrem Vater um die Stuhlreihen herum zur Bühne geführt.
„Meine verehrten Anwesenden“, verkündete der Zeremonienzauberer mit seiner leiernden Stimme, als Hannah auf der Bühne angekommen war, „wir haben uns hier versammelt, um der Verbindung zweier treuer Seelen festlich zu begehen.“
Harry vermutete, daß der Zeremonienzauberer diesen Spruch auch noch im Halbschlaf sprechen konnte. Er wußte zwar nicht mehr, in welcher Variante der Spruch bei seiner eigenen Hochzeit gekommen war, aber wesentlich anders dürfte er nicht gelautet haben. Das Geleiere ging weiter bis zum ersten entscheidenden Satz: „Willst Du, Neville Longbottom, die hier anwesende Hannah Abbott zur Frau nehmen?“
Neville ließ ein etwas eingeschüchtertes „Ja“ vernehmen.
Dann sprach der Zeremonienzauberer den zweiten entscheidenden Satz: „Willst Du, Hannah Abbott, den hier anwesenden Neville Longbottom zum Mann nehmen?“
„Ja“, sagte Hannah mit schon wesentlich entschiedenerer Stimme.
„So seid ihr denn im Leben vereint“, sagte der Zauberer und hob seinen Zauberstab.
Neville und Hannah umarmten sich, küßten sich, und der Zauberer ließ aus seinem Zauberstab einen silbernen Sternenregen über die beiden niedergehen, der sie spiralförmig umkreiste. Bald bebten die Drei Besen vor tosendem Beifall, und der Zauberer mit den büscheligen Haaren rief: „Bitte erheben Sie sich, meine Damen und Herren!“
Harry wußte, was nun folgte, und in der Tat schwang der Zauberer seinen Zauberstab, und die Stühle verschwanden. Allerdings breitete sich keine goldene Tanzfläche aus, sondern es blieb bei dem Holzfußboden der Gastwirtschaft. Harry fand das völlig in Ordnung, denn eine goldene Tanzfläche hätte in diesem etwas rustikalen Raum unpassend ausgesehen.
Die Menschenmenge drängte nach vorn, um Neville und Hannah zu beglückwünschen, so daß die Band mit den goldenen Jacketts vor der Bühne warten mußte.
„Wir warten wohl besser, bis die Gratulanten die beiden freigelassen haben und gratulieren dann dem, was sie von Neville und Hannah übriggelassen haben“, schlug Ron vor und äugte zu den Kellnern, die schon mit Tabletts voll von dem bereitstanden, wofür die Drei Besen bekannt waren.
„Du verhungerst schon nicht“, schmunzelte Hermione.
Sie setzten sich an einen Tisch und nahmen drei Butterbiere. Nur Harry griff zu einem Kürbissaft, weil er noch James mit dem Auto von der Schule würde abholen müssen. Inzwischen hatten es Neville und Hannah geschafft, die Bühne zu verlassen, so daß die Band endlich hinaufsteigen und mit der Musik beginnen konnte. Die Brautleute eröffneten den Tanz, dem sich bald viele Gäste anschlossen. Da die Platzverhältnisse beengt waren, waren sämtliche Tische und die Tanzfläche gleichermaßen dicht belegt. Harry und Ginny hatten ihre Getränke als erste ausgetrunken und standen auf, um zu tanzen und anderen Zauberern Gelegenheit zu geben, sich zu setzen. Harry ließ sich wie üblich von seiner Frau führen und war vollauf damit beschäftigt, ihr nicht auf die Füße zu treten. So merkte er zunächst gar nicht, daß Ginny sich durch die anderen Tänzer zu Neville und Hannah hindurchtanzte.
„Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden!“ hörte er sie plötzlich rufen.
Er sah sich um, sah die beiden und spürte fast im gleichen Moment, wie ihm Ginny auf den rechten Fuß gestiegen war, weil er unvermittelt innegehalten hatte.
„Herzlichen Glückwunsch!“ rief auch er schnell und sah, daß Ginny die Augen rollte.
„Danke!“ riefen Neville und Hannah zurück und waren bald wieder in der Menge verschwunden.
Harry kam wieder besser rein ins Tanzen – er war nie ein großartiger Tänzer gewesen und hatte zum letzten Mal während Lunas Hochzeit ein dreiviertel Jahr zuvor getanzt. Das erinnerte ihn an etwas: „Hast du eigentlich schon Luna und diesen Dings gesehen?“
„Du meinst Rolf? Nein, noch nicht, aber es ist hier so voll, daß man sie nicht so ohne weiteres sehen kann – oh, da sind sie!“
Tatsächlich, eben kamen ein Zauberer im dunkelblauen Festumhang und eine aschblonde Hexe mit einem knallgelben Umhang vorbeigeschwebt. Sie hielten, und man begrüßte sich.
„Laßt uns von der Tanzfläche runtergehen und einen Platz suchen“, schlug Harry vor.
Es waren auch tatsächlich vier Stühle an einem Tisch frei. Mit einem Auge hatte Harry gesehen, daß dort, wo zuvor Ron und Hermione gesessen hatten, sich nun andere Zauberer niedergelassen hatten. Seine Freunde waren demnach auf der Tanzfläche.
„Und wie geht es euch so?“ fragte Ginny.
„Oh – gut, danke“, antwortete Luna.
Rolf schien etwas befangen zu sein, weil er dem berühmtesten lebenden Zauberer gegenüber saß. Doch Luna war unbekümmert wie immer: „Zum Forschen komme ich ja jetzt nicht mehr. Unsere Zwillinge sind noch nicht einmal ein Jahr alt. Mein Daddy kümmert sich im Augenblick um sie.“
„Und meine Schwiegereltern kümmern sich um unseren Nachwuchs“, sagte Harry. „Jedenfalls um zwei Drittel davon, der Älteste ist in der Schule. Den muß ich um drei abholen.“
„Ach ja, ihr habt ja ein Auto...“, bemerkte Luna. „Ich kann langsam verstehen, warum ihr ein Auto angeschafft habt. Ich will ja auch nicht mit so kleinen Kindern apparieren, und jetzt sitze ich einigermaßen fest da oben in Nordengland.“
Rolf saß immer noch schweigend dabei und traute sich nicht so recht, etwas zu sagen. Harry versuchte das Eis zu brechen und sprach ihn direkt an: „Und schon irgendwelche Entdeckungen gemacht? Wie geht dein Schwiegervater eigentlich damit um, daß Luna nicht mehr davon ausgeht, daß es den Schrumpfhörnigen Schnarchkackler gibt?“
„Er hat sich damit angefreundet, glaubt aber selbst immer noch dran“, sagte Rolf knapp.
„Und wie geht es in der Aurorenzentrale?“ fragte Luna.
„So lala, normales Geschäft halt“, sagte Harry so locker wie möglich.
Luna sah ihn etwas verträumt an und bemerkte wie nebenbei: „Das wird schon. Du hast doch am Ende immer eine Lösung gefunden.“
„Wie meinst du das?“ fragte Harry verwundert.
„Na, das Problem, das dich im Augenblick bedrückt“, stellte Luna sachlich fest.
„Jaah, das wird alles schon...“, wich Harry aus.
Er fragte sich, ob Luna einen gewissen Legilimentiksinn hatte. Ihr konnte man nichts vormachen und selbst als er seinerzeit bei Bills Hochzeit durch Vielsafttrank nach menschlichem Ermessen unkenntlich war, hatte sie ihn sofort erkannt.

Da noch andere Zauberer sich wieder hinsetzen wollten, waren Harry, Ginny, Luna und Rolf aufgestanden und wieder auf die Tanzfläche gegangen. Jetzt aber war es halb drei Uhr, und Harry seilte sich ab. Er verschwand im Nebenzimmer und reiste per Flohpulver zurück zum Grimmauldplatz. In der Küche war niemand. Als er die Treppe hochgestürmt kam, trat Mrs Weasley aus dem Salon und sagte: „Oh – Harry, mein Lieber, da bist du ja! Lily und Hugo liegen im Bett und halten noch ihren Mittagsschlaf. Aber Arthur – es ist einfach furchtbar mit ihm...“
Harry war alarmiert: „Was ist denn mit ihm?“
Mrs Weasley machte ein entrüstetes Gesicht, als sie fortfuhr: „Stell dir vor: Unter dem Vorwand, sich mit Albus und Rose beschäftigen zu wollen, hat er sich von ihnen zeigen lassen, wie dieses Guckdings funktioniert...“
„Fernsehen?“
„Ja, genau.“
„Ich kümmere mich später darum, Molly. Ich muß mich erstmal in meine Muggelsachen werfen und dann zur Schule fahren.“
Harry war erleichtert, daß offenbar nichts ernstes passiert war und ging in das Schlafzimmer, um es kurz darauf muggelmäßig gekleidet wieder zu verlassen. Dann lief er aus dem Haus, stieg ins Auto, stellte fest, daß es noch auf Ginny eingestellt war, stellte es fluchend auf sich ein und fuhr los. Als er an der Schule ankam, war schon alles voller Autos der Eltern, die ihre Kinder abholten. Meter um Meter schob er sich in der Autoschlange an das Schultor heran. Dort stand auch schon James. Er hatte das Auto erkannt, kam angelaufen, öffnete die hintere Seitentür, sagte „Hi!“ und kletterte auf seinen Kindersitz, wo er sich anschnallte.
„Hallo, James! War es gut in der Schule?“ wandte sich Harry an seinen Sohn, während er das Auto wieder nach Hause steuerte.
„Ja, ganz gut.“
Weiter gedieh die Unterhaltung nicht, da James ein wenig geschafft war von der Schule und Harry auf den Verkehr aufpassen mußte. Zu Hause wurden sie von Mrs Weasley begrüßt: „Arthur ist immer noch vor -“
„Ich gehe mal gucken“, unterbrach Harry sie, und ging, gefolgt von James, ins Fernsehzimmer.
Dort traf er Mr Weasley an, wie er eingerahmt von Albus und Rose auf der Couch saß und die Fernbedienung in der Hand hielt. Ab und zu wechselte er reichlich zeillos den Kanal.
„Faszinierend! Harry, guck mal! Fast wie ein Zauberstab! Wenn wir bei uns auch solche Dinger mit Knöpfen -“
„Das würde Molly wohl nicht zulassen“, bemerkte Harry trocken.
„Ja, da hast du wohl Recht. Aber trotzdem: Wirklich clever von den Muggeln.“
Harry äugte mißtrauisch auf das, was sich auf dem Bildschirm abspielte. Glücklicherweise war es nichts, was Fünfjährige allzusehr durcheinanderbringen würde, so daß er James in dem Zimmer zurückließ, um sich im Schlafzimmer wieder in Schale zu werfen. Als das erledigt war, kehrte er noch einmal in das Zimmer mit dem Fernseher zurück und sagte: „So, ich gehe jetzt wieder auf die Hochzeit. Macht's gut!“
„Ich will mit auf die Hochzeit!“ verkündete James.
„Ich auch!“ schloß sich ihm Albus an, wie er es häufig machte.
Harry sah seine beiden Söhne an und fragte: „Glaubt ihr denn, daß euch das gefallen würde? Ihr wart doch bisher nur einmal auf einer Hochzeit, nämlich im letzten Sommer – erinnert ihr euch? Dieses Haus, das aussieht wie ein schwarzer Zylinder?“
„Ja, das war doch toll!“ sagte James. „Da will ich wieder hin.“
„Das ist jetzt aber eine andere Hochzeit“, erwiderte Harry und fügte listig an: „Also so wie damals, nur ohne andere Kinder und ohne Garten.“
„Langweilig!“ rief James, und auch für Albus war die Sache damit offensichtlich erledigt.
Zufrieden verabschiedete sich Harry, tat dasselbe noch einmal bei Mrs Weasley, ging hinunter in die Küche und reiste durch den Kamin zurück zu den Drei Besen.

Dort spielte noch immer die Kapelle, es tanzten noch immer die Gäste, sofern sie nicht an den Tischen saßen. Harry hielt nach seiner Ehefrau Ausschau. Aber zuerst lief er Ron und Hermione in die Arme.
„Habt ihr Ginny gesehen?“ fragte er sie.
„Nö – warst du nicht mir ihr zusammen?“ fragte Ron.
„Ich war eben zu Hause und habe James von der Schule abgeholt.“
„Ah – Schule – ich muß mich langsam um Rose' Anmeldung kümmern“, sagte Hermione.
„Und wie geht es den lieben Kleinen?“ erkundigte sich Ron.
„Ganz gut. Dein Vater hat unser Fernsehgerät entdeckt und sich von Albus und Rose zeigen lassen, wie man damit umgeht. Wobei ich mich frage, woher das zwei noch nicht einmal Fünfjährige so gut beherrschen.“
Ron grinste: „Das hängt weniger mit den beiden zusammen als damit, daß Dad auch hin und wieder bei uns ist. Und da wir auch das eine oder andere Muggelgerät haben...“
„Eigentlich sollte er doch mit seinem Morris Minor ausgelastet sein“, stellte Harry fest. „Ich suche mal weiter nach meiner angebeteten Angetrauten.“
Er fand sie in einer Ecke, wo sie sich mit Neville und Hannah unterhielt.
„Und? James wieder da? Alles in Ordnung? Alle Elektrogeräte in Betrieb?“ fragte sie.
Harry lachte: „Du meinst wegen Arthur? Ja. Also, das Fernsehgerät. Und sonst ist auch alles in Ordnung. Nur Molly scheint etwas genervt zu sein.“ An das Brautpaar gewandt fragte er: „Und? Schon richtig geschafft?“
„Ach, es geht“, sagte Hannah munter, „schließlich haben wir noch ein paar Stunden vor uns, und wer wie ich den Trubel im Tropfenden Kessel gewohnt ist...“
Neville ergänzte: „Jaah, bei mir geht es auch noch... Und heute können wir beide die Gastwirtswohnung beziehen. Unsere Sachen sind natürlich schon drin, und Hannah ist dort schon eingezogen, nachdem Madam Rosmerta dort raus ist, aber meine Großmutter meinte, ich sollte warten, bis ich verheiratet bin.“
Harry und Ginny grinsten. Das war genau das, was sie vermutet hatten.
„Wie läuft es in der Aurorenzentrale, Harry?“ fuhr Neville fort.
Harry antwortete etwas verlegen: „Ähm... normal, weißt du – böse Buben hier, böse Buben dort... Und was machst du so kräuterkundetechnisch? Ich meine, außer in dem Gewächshaus mit interessierten Hogwartsschülern an irgendwelchen Pflanzen rumzüchten?“
„Ich züchte nicht herum!“ protestierte Neville entrüstet. „Ich forsche noch. Außerdem wird im Herbst hoffentlich mein Buch über die magischen Pflanzen der Tundra fertig sein und in Druck gehen. Sag mal – was macht eigentlich unsere Lieblingsfeindin?“
Harry war ratlos: „Wen meinst du denn?“
„Na – die Umbridge! Die ist doch damals in der Knast gewandert. Was macht die jetzt? Habt ihr die unter Beobachtung? Ich meine mich zu erinnern, daß sie zu meiner Zeit noch in der Kiste saß.“
„Da sitzt sie heute noch“, sagte Harry. „Warm und sicher. Die hat ja vierzehn Jahre bekommen. Und das heißt, daß sie erst im Sommer des nächsten Jahres rauskommt. Ich schätze, sie wird sich beim Ministerium bewerben, noch bevor sie nach Hause geht.“
Neville und Hannah lachten.

Es wurde noch spät. Da die Luft im Gasthaus bald ziemlich verbraucht war, blieb die Tür schließlich offen stehen. Aberforth Dumbledore, der auch eingeladen war und immerhin das Konkurrenzlokal zu den Drei Besen betrieb, befand: „Bei mir ist es da gemütlicher, da bleibt die Tür schön geschlossen.“
Da das Wetter trocken war, hielten sich die Gäste zwischendurch auch einmal draußen auf – jedenfalls bis zur Nachtruhe, dann mußten die Leute drinbleiben. Vor der Tür hatten Harry und Ginny auch George und Angelina getroffen. Diese hatten ihre beiden Kinder bei Percy untergebracht.
„Vielleicht beeinflußt Fred dessen Kinder positiv“, bemerkte George bissig.
Mit Einbruch der Dunkelheit erleuchteten die bunten Lampions die Drei Besen. Sehr spät wurde es Zeit, die Feier zu beenden. Eine ziemlich lange Schlange bildete sich vor dem Nebenzimmer, weil die Gäste per Flohpulver heimreisen wollten. Neville und Hannah verabschiedeten jeden einzelnen, während einige Gäste über Nacht bleiben würden. Auch Harry, Ginny, Ron und Hermione verabschiedeten sich.

Im Grimmauldplatz herrschte Ruhe. In der Küche wurden die Vier von den beiden Hauselfen begrüßt, die mitteilten, daß sowohl die Kinder als auch Mr und Mrs Weasley im Bett lagen. Harry und Ginny gingen zunächst in das Badezimmer, dann in ihr Schlafzimmer, Ron und Hermione in ihr Gästezimmer. Nach dem Zähneputzen und dem Ausziehen ließ sich Harry auf das Bett fallen. Ginny tat dasselbe.
„Morgen noch ausschlafen, und danach im Ministerium wieder Chef sein?“ neckte sie ihn.
„Ja“, murmelte Harry. „Ich will mal sehen, ob es etwas neues gibt zur Taschenuhr. Ich finde, es wird langsam Zeit, daß die Dänen ihre Antwort schicken. Aber jetzt wird erstmal geschlafen. Gute Nacht, Ginny.“
„Gute Nacht, Harry.“


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