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Die Aurorenzentrale - Berufsinformation

von Krabbentaucher

Grimmauldplatz Nummer zwölf war weihnachtlich geschmückt, die Tafel im Speisezimmer erstrahlte in weihnachtlichem Glanz, und Harrys Hauselfen hatten aufgetragen. Um den Tisch hatten sich nicht nur Harry und seine Familie versammelt, sondern auch Ron und Hermione mit Kindern, George und Angelina mit Kindern, sowie Hagrid und Ted. Harry schaute in die gefräßig schweigende Runde und erinnerte sich, wie sehr sich die Zusammensetzung der Personen bei dem Weihnachtsessen in den letzten zehn Jahren geändert hatte. Mr und Mrs Weasley waren seinerzeit ebenso erschienen wie Bill und Fleur, aber letztere hatten jetzt selbst Kinder und feierten in Cornwall. Während damals nur ein sehr kleiner minderjähriger Zauberer in der ansonsten von überwiegend jungen Erwachsenen saß, nämlich Ted, später auch Victoire, stellten die Kinder nun die knappe Mehrheit, und die jungen Erwachsenen waren älter geworden.
„Habt ihr schon das neueste aus der Winkelgasse gehört?“ verkündete Ron und wartete die Antwort gar nicht erst ab: „Hannah übernimmt die Drei Besen in Hogsemeade!“
„Hat mir Hannah auch schon gesagt“, bemerkte George trocken. „Tom der Wirt geht in den Ruhestand und die – ähm – Dings, wie hieß sie noch gleich? - die von den Drei Besen, die übernimmt den Tropfenden Kessel.“
„Madam Rosmerta“, verbesserte Ron, der ein wenig vergrätzt wirkte, weil er die Neuigkeite nicht exklusiv verkünden konnte.
Harry erinnerte sich an frühere Nachrichten dieser Art: „Hat Hannah nicht schon vor zehn Jahren oder so gesagt, daß Tom aufhören und sein Geschäft an Madam Rosmerta übergeben wollte?“
„Richtig“, sagte Hermione, „damals hatte sie etwas in der Art gesagt, daß es in drei Jahren soweit sein sollte. Also hätte die Übergabe schon vor fünf bis sieben Jahren stattfinden müssen.“
„Wahrscheinlich hat Tom der Wirt einfach kein Ende gefunden“, mutmaßte Angelina. „Wer weiß, wie lange noch alles beim alten bleibt.“
„Gar nich' mehr lange“, mischte sich Hagrid ein. „Hat mir Madam Rosmerta gesagt. Daß sie den Tropfenden Kessel übernimmt und dafür jemand die Drei Besen übernimmt, der im Tropfenden Kessel gelernt hat. Diese... in welchem Haus war sie?“
„Hufflepuff“, sagte Harry.
„Naja, solange ich auch bei ihr meine Halbriesenportion bekomme...“
Ginny überlegte: „Wenn Hannah nach Hogsmeade geht, wird sie sicher auch in die Gastwirtswohnung über den Drei Besen einziehen. Dann kann Neville mit ihr zusammenziehen. Aber dann müssen sie auch heiraten.“
„Wieso?“ fragte Hermione. „Man kann sehr wohl auch in nichtehelicher Lebensgemeinschaft zusammenleben. Bei den Muggeln ist das inzwischen gang und gäbe.“
„Glaubst du, daß die Zauberer das nachmachen, wenn die Muggels das auch machen?“ fragte Hagrid.
Hermione zeigte sich überzeugt: „Natürlich. Immerhin sind wir im 21. Jahrhundert, da wird das auch in der Zaubererwelt kein Problem sein. Und ich wüßte nicht, was Neville davon abhalten sollte -“
Ron prustete los und hatte Mühe, sein Essen im Mund zu behalten. Harry fand, daß sein bester Freund seine sehr spezielle Art von früher beibehalten hatte, sich beim Essen zurückhaltend zu benehmen. Hermione sah ihren Mann streng an und sagte zu Rose: „Guck dir das bei deinem Vater nicht ab, ja? Nicht mit vollem Mund losprusten.“ Und an Ron gewandt rügte sie: „Ein schönes Vorbild bist du.“
„Wieso? Er ist immerhin ein wunderschönes schlechtes Beispiel“, hakte George ein. „Darin hat er ja dreißig Jahre Übung. Sag an, Bruderherz, welch' amüsanter Gedanke kömmt dir?“
„Euch habe ich ja nie eingeholt in Sachen schlechtes Beispiel“, gab Ron ruhig zurück, nachdem er seinen Mund leergekaut hatte.
„Ja, ich weiß auch so, daß wir einfach unerreicht sind. Sag schon, was amüsiert dich?“
Ron grinste und suchte den Blickkontakt zu Harry, bevor er antwortete: „Ich mußte mir gerade vorstellen, was Mrs Longbottom, also Nevilles Großmutter, dazu sagen würde, wenn ihr Sohn in wilder Ehe mit irgendwem zusammenziehen wollte.“
Jetzt lachten auch die anderen Erwachsenen am Tisch. Nein, von Mrs Longbottom konnte sich niemand auch nur einen Ansatz von Zustimmung oder wenigstens Duldung zu einer wilden Ehe vorstellen.
„Ich weiß nicht, was sie sagen würde“, nahm George den Faden auf, „aber egal was es ist: Keine 24 Stunden später würde Neville die Einladungen zur Hochzeit verschicken.“
„Was reden die denn da für langweiliges Zeug?“ fragte James über den Tisch hinweg seinen Cousin Fred.
„Erwachsenenzeug“, belehrte ihn Fred mit der ganzen Autorität einer um ein knappes Jahr größeren Lebenserfahrung. „Da kannst du nichts machen. Immer reden Erwachsene über Leute und wer welchen Laden hat und so. Stinklangweilig.“
„Ich kann im nächsten Schuljahr nach Hogsmeade gehen“, freute sich Ted.
„Wenn deine Grandma dir die Erlaubnis unterschreibt“, gab Harry zu bedenken.
„Oder mein Pate“, sagte Ted und strahlte Harry mit einem Du-unterschreibst-das-doch-Blick an. „Ich habe gehört, daß bei dir die Unterschrift von deinem Paten gereicht hat.“
Harry versuchte, streng zu wirken: „Darüber müßte ich mich mit Andromeda unterhalten.“
„Die wird sicher unterschreiben“, sagte George und fügte hinzu, als gebe er einen unerhörten Skandal bekannt: „Soweit ich weiß, mußte Teddy noch kein einziges Mal nachsitzen, obwohl er schon seit anderthalb Jahren Hogwarts besucht. Und das beim Patenkind meines Schwagers!“
„Vielleicht lasse ich mich auch einfach nicht erwischen?“ entgegnete Ted.
„Nee, unser Teddy is'n ganz Lieber“, ließ sich Hagrid vernehmen. „Professor McGonagall hat mal zu mir gesagt: 'Der könnte mal Vertrauensschüler werden.' Wie sein Vater. Der war auch Vertrauensschüler.“
George sagte mit finsterem Blick zu seinem Sohn: „Fred, wenn du dich unterstehen solltest, mir jemals mit einem Vertrauensschülerabzeichen unter die Augen -“
„Das wird sicher nicht passieren“, unterbrach ihn Angelina und guckte vielsagend.
„Bei uns stehen ja auch Änderungen an“, sagte Ron. „Hermione, sag doch mal.“
„Ähm – wie? Ach ja, Moment.“ Hermione war etwas überrascht worden von Rons Ankündigung, fing sich aber rasch. „Also, ich werde mich im Ministerium auf eine Halbtagsstelle bewerben. Rose ist ja schon vier Jahre alt, Hugo ist zwei, da kann ich für ein paar Stunden am Tag arbeiten gehen, um wieder reinzukommen. Ron kann dann auf sie aufpassen, das haben wir mit George so abgesprochen.“
„Und wo willst du hin?“ fragte Harry, der sich gerade wegen des Horkruxes in seinem Abteilungsleiterbüro freute, seine alte und treueste Kampfgefährtin wieder im Ministerium zu wissen.
„Ich will mich um magisches Recht kümmern. Das ist sehr interessant. Außerdem kann ich dort besser als in der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe überwachen, wie sich das mit den Elfenrechten entwickelt.“
„Magisches Recht – das ist doch auch der Abteilung für magische Strafverfolgung angegliedert“, freute sich Harry, der sich vorstellte, daß er Hermione in seine Ermittlungen würde einbinden können.
„Jedenfalls wird Ron dann auch Rose und Hugo mit in den Laden nehmen können“, bemerkte George. „Dann werden sie – ich meine, dann sehen sie auch mal was anderes. Unser Laden fördert ja die Kreativität vor allem von Kindern, so daß sie eine wertvolle Zeit dort verbringen könnten.“
Hermione guckte etwas säuerlich, und Harry war sich sicher, sie an Nasch-und-Schwänz-Leckereien denken zu sehen. Sie sagte spitz: „Solange die Kinder noch so klein sind, kommt Apparieren und Flohpulver nicht in Frage. Und Ron hat keinen Führerschein. Also wird's nichts damit, daß unsere Kinder irgendwelchen Einflüssen aus deiner Ecke ausgesetzt werden.“
George sah seinen Bruder streng an und befahl: „Ron, mach deinen Führerschein!“

Zwischen den Jahren stand auch wieder das Treffen mit Dudley auf dem Programm. Dieses Mal hatten Harry und Ginny beschlossen, mit der ganzen Familie aufzulaufen. Gemeinsam fuhren sie nach Little Whinging. Während sie durch die Straßen fuhren, erläuterte Harry: „Hier habe ich gewohnt, als ich so alt war wie ihr.“
„Ist ja öde hier“, bemerkte James, und Harry widersprach ihm nicht.
Einigermaßen öde wurde für Harrys Kinder auch der Besuch bei den jüngeren Dursleys. Im Wohnzimmer mußten sie artig sein und ruhig sitzen, während die Erwachsenen über die wirtschaftliche Erholung nach der Wirtschaftskrise sprachen. Auch ihr Cousin Michael trug nicht dazu bei, den Besuch interessanter zu machen, da er erst sieben Monate alt war und meistens schlief. Beim Abschied an der Haustür – Harrys Kinder waren ungeduldig schon einmal zum Auto gegangen – nahm Dudley seinen Cousin noch kurz beiseite.
„Was hat das denn jetzt gegeben, mit diesem Ding von der Gartenparty?“
„Das Ding habe ich beschaffen können“, sagte Harry leise. „Es war wirklich etwas ausgesprochen Schwarzmagisches. Wir arbeiten noch dran, den Urheber zu ermitteln, aber wenigstens ist es aus der Muggelwelt raus.“
„Das wird Mum und Dad freuen.“
„Du hast Onkel Vernon und Tante Petunia davon erzählt?“
„Klar – ich mußte ihnen doch sagen, warum ich eine Gartenparty mit dir veranstalten wollte.“
„Umpf. Na schön. Aber zu niemanden sonst ein Wort, verstanden?“
„Verstanden.“
„Worüber redet ihr denn?“ fragte Emma Dursley
„Ähm – über die Gartenparty vom Sommer“, sagte Dudley.
„Oh ja, das war eine gute Idee damals. Machen wir doch im nächsten Sommer wieder eine. Du würdest doch sicher kommen, Harry?“
„Jaah... sicher...“
Mit dem dumpfen Gefühl, im Sommer einen anstrengenden Abend verbringen zu müssen, steuerte Harry den Passat mit seiner Familie später durch Kälte, Dunkelheit und Schneeregen zurück nach Hause.

Der Schneeregen kündigte keinen Schnee an, sondern es wurde wieder ein kleines bißchen wärmer. So erlebte London sein typisches Silvester: Feucht, kühl und schmuddelig. Ted war noch immer im Grimmauldplatz Nummer zwölf. Als Harry mit seiner Familie nach Little Whinging gefahren war, hatte Ted den Tag bei George im Laden verbracht, der dem jungen Hufflepuff, wie er sich ausdrückte, neue Perspektiven eröffnen wollte.
„Er hat ziemlich komisch reagiert, als ich ihm gesagt habe, daß ich die ganzen Sachen, die er mir schenken wollte, nicht mitnehmen darf nach Hogwarts“, hatte Ted nach seiner Rückkehr Harry berichtet.
Harry hatte nur ein „Na sowas aber auch“ hervorgebracht und sich ansonsten bemüht, keine Miene zu verziehen.
Nun war das Jahr 2010 nahezu 365 Tage alt und würde in wenigen Stunden zuende gehen. Harry hatte Lily schon zu Bett gebracht, als James und Albus reklamierten: „Wir wollen auch zum Feuerwerk!“
„Wenn ihr dann noch wach seid“, sagte Ginny.
„Wenn wir einschlafen, dann weckt uns auf!“ verlangte James.
„Das haben wir letztes Jahr bei dir versucht, aber du hast zu fest geschlafen“, sagte Harry.
„Ihr seid doch Zauberer! Zaubert uns wach!“
„Nein, das ist ungesund.“
„Ich will aber das Feuerwerk sehen!“
„Wenn wir euch aufwecken können.“
Es kam natürlich, wie es kommen mußte: Um neun Uhr schlief Albus im Salon auf dem Sofa ein und mußte von Harry ins Bett gebracht werden. James hielt immerhin bis halb elf durch, wurde dann aber auch von Harry ins Bett getragen. Um viertel nach elf war bei beiden Jungen nichts zu machen, sie schliefen wie Steine.
„Gut, dann müssen wir uns wenigstens nicht mit dem Auto zum London Eye durchquälen“, stellte Ginny fest.
Harry, Ginny und Ted brachen erst um viertel vor elf auf, indem sie vom Grimmauldplatz in die Nähe des Themseufers apparierten, das dem Riesenrad gegenüber lag. Wie üblich drängten sich schon die Menschenmassen, aber mit ein wenig Magie mogelten sie sich nach vorne an das Ufer.
„Willst du nicht deine Handschuhe anziehen? Ich habe meine schon an“, sagte Ginny zu Ted.
„Ja, gerne.“
Ginny gab Ted die Handschuhe und fragte weiter: „Und deine Mütze? Es ist doch kalt.“
„Nö, in Hogwarts ist es kälter“, beschied ihr Ted.
„Wir sind eben ganz schön verweichlicht, seit wir aus Hogwarts raus sind“, raunte Harry seiner Ehefrau zu.
Big Ben schlug zwölf. Vom Riesenrad aus startete das Feuerwerk, das mehr als zehn Minuten andauerte. Harry fand es deutlich opulenter als im Vorjahr. Offenbar hatten die Veranstalter gemeint, die Wirtschaftskrise sei vorbei, und man könne den Leuten wieder etwas gönnen. Allerdings dachte Harry, daß sie sich auch etwas anderes einfallen lassen könnten, als immer wieder Teile des Feuerwerkes vom Riesenrad aus abzufeuern.
„Frohes neues Jahr, Teddy!“ sagte Harry, als alles vorüber war, und nahm Ted in den Arm.
„Frohes neues Jahr, Harry!“ erwiderte Ted.
Das alles wiederholte sich noch einmal mit Harry und Ginny und mit Ginny und Ted.
„Laßt uns nach Hause apparieren“, schlug Harry vor, „es wird mir doch zu kalt.“
Die anderen waren einverstanden. Harry nahm Ted am Arm und apparierte mit ihm zum Grimmauldplatz. Einen Augenblick später tauchte Ginny neben ihnen auf.
„James und Albus werden morgen sicher meckern, weil wir sie nicht mitgenommen haben“, vermutete Ted, bevor sie das Haus betraten.

Er behielt Recht. James und Albus standen sich in nichts nach, was ihre schlechte Laune am anderen Morgen anging.
„Ihr hättet mich wecken können“, maulte James.
„Mich auch“, nörgelte Albus.
„Haben wir doch versucht“, sagte Ginny.
„Aber ihr ward nicht wachzubekommen“, sekundierte Harry.
„Ihr habt es nicht doll genug versucht“, machte James geltend.
„Und ich habe gar nicht so doll geschlafen“, sagte Albus.
„Wir haben euch trotzdem nicht wachgekriegt“, beteuerte Harry. „Fragt Teddy.“
Ted war etwas überrascht, als Zeuge aufgerufen worden zu sein und brachte nur ein wenig überzeugendes „ähm, wirklich nicht“ zustande.
James wurde inquisitorisch: „Wie habt ihr es denn versucht?“
Harry antwortete: „Na, wir haben an euch gerüttelt, wir haben zu euch gesprochen, aber ihr habt einfach weitergeschlafen.“ Und etwas verschlagen fügte er an: „Da können wir doch nichts dafür, daß ihr einfach weiterschlaft!“
„Heute morgen war mein Bett trocken“, stellte James zu Harrys und Ginnys Überraschung fest.
„Hä?“ fragten beide verständnislos.
James triumphierte: „Das heißt, daß ihr es nicht mit einem Eimer mit kaltem Wasser versucht habt! Ihr habt euch keine Mühe gegeben!“
„Wieso sollten wir mit einem Eimer -?“ fragte Ginny.
„Das ist doch immer im Fernsehen: Wenn man jemanden wach kriegen will, schüttet man Wasser über ihn“, stellte James fest. „Das habt ihr nicht gemacht.“
„Wir schütten doch kein Wasser über dir aus“, entrüstete sich Harry. „Davon bekommst du eine Erkältung. Außerdem darfst du nicht alles glauben, was du im Fernsehen siehst.“
„Trotzdem“, beharrte James, und Albus bekräftigte: „Trotzdem.“
Harry zuckte mit den Schultern und wandte sich an Ted: „Hat George dir eigentlich Sachen aus seinem Laden geschenkt?“
„Ja, Nasblutnougat und einen Satz Stinkbomben.“
„Und? Hast du dir schon überlegt, wie du die nach Hogwarts reinbekommst?“
Ginny rief streng: „Harry!“
Doch Ted winkte ab: „Gar nicht. Ich bin doch nicht so doof und versaue mir den Abend mit Nachsitzen. Ich liefere das bei Filch ab und schreibe George dann, daß Filch mich erwischt hätte und daß ich es schnell weggeworfen hätte.“
Ginny murmelte erinnerungsselig: „Wenn ich dran denke, wie Harry in seinem zweiten Jahr nachsitzen mußte.“
„Ähm, ja, Ginny, das gehört jetzt nicht hierher“, murmelte Harry verlegen bei so viel Vorbildlichkeit seines Patenkindes. „Vermutlich wird George kläglich versagen mit dem Versuch, aus Teddy einen Tunichtgut zu machen.“
Er warf einen Seitenblick auf James und war froh, daß dieser noch eingeschnappt war. Anderenfalls hätte er sich vermutlich angeboten, die Sachen selbst zu übernehmen, um sie nach den Ferien in die Muggelschule mitzunehmen.

Bald hatte das Jahr 2011 auch für Harry so richtig angefangen. Ted war schon kurz nach Neujahr von Andromeda abgeholt worden, für James fing das Schuljahr an, und Ginny hatte schon einmal für März im Kalender angekreuzt, daß sie in James' Schule für einen Platz für Albus vorsprechen mußte. Harry war wieder im Ministerium und sah sich die Berichte der Auroren durch, um darüber auf dem Laufenden zu sein, was in seiner Abteilung los war. Zwischendurch nahm er auch mal die Horkrux-Uhr aus dem Tresor und drehte sie in den Händen.
„1980... Kopenhagen... Arne Jacob Becker...“, murmelte Harry vor sich hin. „Von wem hat er die... hm... wenn man wüßte... hatte er überhaupt Kontakt zu Zauberern? Man müßte mal...“
Harry kam eine Idee. Er griff zu Feder und Pergament, um einen Brief an das dänische Zaubereiministerium zu entwerfen, den dann aber wieder einer der Auroren schreiben und unterzeichnen sollte.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie wissen, hat unsere Abteilung im Oktober des letzten Jahres in Kopenhagen eine kleinere Ermittlung durchgeführt. Nunmehr bitten wir um Amtshilfe in der Nachbereitung dieser Aktion.
Es haben sich Anhaltspunkte ergeben, daß ein Muggel einen magischen Artefakt erworben hat. Dieser Artefakt wurde nach England importiert und konnte von uns aus dem Muggelhandel entfernt werden. Jetzt hoffen wir, daß Sie uns dabei behilflich sein können, zu ermitteln, wie dieses Artefakt in den Muggelhandel hatte gelangen können. Wir sind besonders interessiert daran, weil es sich um eine englische Taschenuhr aus dem späten 18. Jahrhundert handelt und wir vermuten, daß sie illegal verkauft worden war. Dazu müssen wir den Weg der Uhr zurückverfolgen.
Wir haben ermittelt, daß die Uhr von einem Muggel names Arne Jacob Becker nach England verkauft worden ist. Becker war in Kopenhagen als Antiquitätenhändler tätig und ist im Jahr 1983 verstorben.
Ist bekannt, ob Zauberer Geschäfte mit Becker getätigt bzw. Gegenstände an ihn verkauft haben? Sind Zauberer auffällig geworden, die mit Becker etwas zu tun hatten? Wenn dem so wäre, wären wir dankbar für weitere Informationen über diese Zauberer.

Mit freundlichen Grüßen

Aurorenzentrale

Harry nahm den Entwurf und ging damit in das Großraumbüro der Auroren. Die erste Aurorin, die er in ihrer Bürozelle antraf, sprach er an: „Hier – das hier müßte nach Kopenhagen gesandt werden. Bitte schreiben Sie den Brief ab und unterzeichnen Sie ihn. Sobald die Antwort aus Kopenhagen vorliegt, bringen Sie sie bitte in mein Büro.“
„Okay“, sagte die Angesprochene.
„Danke“, antwortete Harry.
Jetzt mußte er nur noch warten, bis das dänische Zaubereiministerium antwortete. Er vermutete, daß man dort erst einmal Untersuchungen anstellen mußte und nicht sofort antworten konnte. Aber er hoffte, daß sich daraus ein neuer Ansatz ergeben könnte.

Vorerst kam aber nur die Bestätigung aus Dänemark, daß man die Bitte um Amtshilfe erhalten habe und darauf zurückkommen werde, sobald man die Archive durchforstet habe. Es lief also so, wie Harry erwartet hatte. So konnte er sich erst einmal der Aufgabe widmen, den Text für ein neues Informationsfaltblatt für die Berufsberatung in Hogwarts zu entwerfen. Professor McGonagall hatte in einem Rundbrief an die einzelnen Abteilungen des Ministeriums darum gebeten, die Faltblätter spätestens Ende Februar vorzulegen, da diese in den Gemeinschaftsräumen in den Osterferien ausliegen sollten. Harry entschied sich dafür, keine reißerische Werbung zu betreiben, sondern die Leute anzusprechen, die ein ernsthaftes Interesse haben.

WOLLEN SIE GEGEN DIE DUNKLEN KÜNSTE KÄMPFEN?
WERDEN SIE AUROR!

Die dunklen Künste – nichts ist so wandelbar, nichts ist so einfallsreich. Die dunklen Künste ziehen immer wieder Zauberer in ihren Bann, um Macht auszuüben, anderen zu schaden oder das eigene Ego aufzublähen. Sie begehen Verbrechen, verbreiten Angst und Schrecken.
Auroren bekämpfen diese Umtriebe. Ermittlungsarbeit, Festnahmen, Vorbereitung von Prozessen – das ist ihre Arbeit im Dienste der Zauberergemeinschaft. Sie ist vielseitig: Recherche im Archiv wechselt sich ab mit Kämpfen, um den Widerstand bei Festnahmen zu brechen. Undercover-Aktionen wechseln sich ab mit Wachdiensten in Askaban.
Am Ende einer erfolgreichen Ermittlung und Fahndung steht dann aber immer das befriedigende Gefühl, wenn der Täter bestraft wurde.
Daneben bringt die Tätigkeit als Auror ein gewisses Prestige ein. Aber auch die gründliche Ausbildung ist ein Plus, das man auch dann verwerten kann, wenn man sich nach Jahren des Aurorendienstes entschließen sollte, in einen anderen Beruf zu wechseln.
Bewerber durchlaufen bei uns ein kurzes Auswahlverfahren, in dem wir die persönliche und fachliche Eignung überprüfen. Wer angenommen wird, wird als Anwärter auf den Aurorendienst eingestellt und durchläuft eine dreijährige Ausbildung. Die Anwärter erhalten eine Anwärtervergütung.
Zugangsvoraussetzung für das Bewerbungsverfahren sind je ein UTZ mindestens mit der Note „Erwartungen übertroffen“ in den Fächern
- Verteidigung gegen die dunklen Künste
- Verwandlung
- Zauberkunst
- Zaubertränke
- Kräuterkunde
Eine Note nicht schlechter als „Annehmbar“ in diesen Fächern mit Ausnahme von Verteidigung gegen die dunklen Künste kann ausgeglichen werden durch einem UTZ mit wenigstens „Erwartungen übertroffen“ in Muggelkunde, Arithmantik oder Alte Runen.
Wir erwarten außerdem die Bereitschaft, in der Freizeit eine Fahrerlaubnis für Autos bei den Muggeln zu erwerben.

Harry sah sich den Text noch einmal an. Sehr knallig war er – jedenfalls soweit er sich an die Informationsblätter aus seinem fünften Schuljahr erinnerte – nicht formuliert, das mußte er zugeben. Aber er meinte, daß der Text ihn selbst seinerzeit angesprochen hätte, und die Schüler sollten nicht mit falschen Erwartungen kommen. Ein wenig grinste er in sich hinein. Die Sache mit dem Führerschein war eine Anforderung, die er selbst in das Anforderungsprofil aufgenommen hatte, weil es ihm gegen den Strich ging, wie unbeholfen sich viele seiner Auroren in der Muggelwelt bewegten. Die Ausgleichsmöglichkeiten hatte er geschaffen, um das Anforderungsprofil nicht einseitig auszurichten. Denn tatsächlich wurde im Aurorendienst vergleichsweise wenig gezaubert, weniger jedenfalls als in der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen. Einigermaßen mit sich zufrieden sandte er den Text an die Zentralverwaltung, damit die ein Faltblatt daraus gestalten konnte.

Drei Tage später klopfte es an Harrys Bürotür. Er war ein wenig verwundert, daß sich danach nichts rührte, da seine Auroren die Angewohnheit hatten, ohne weiteres Abwarten einzutreten. Also sagte er: „Herein!“
Die Tür öffnete sich, und herein trat ein Zauberer im marineblauen Umhang der Zentralverwaltung. Harry begrüßte ihn und bot ihm einen der beiden Stühle vor seinem Schreibtisch an. Der Zauberer setzte sich und holte ein Faltblatt heraus.
„Mr Potter, wir haben ein Infoblatt gestaltet – hier ist ein Entwurf.“
Harry nahm das Blatt entgegen. Es war hellblau unterlegt mit einem knallgelben Rand. Auffällig war eine Aussparung unter der Überschrift und zwei weitere Aussparungen im Text, die offenbar für Bilder vorgesehen waren. Harry zeigte darauf und fragte: „Was ist damit?“
„Deswegen bin ich zu Ihnen gekommen, Mr Potter“, sagte der Zauberer. „Wir wollen das Blatt ein wenig aufpeppen, sonst geht es unter. Selbst das St Mungo verwendet seit einiger Zeit Bilder. Und immerhin hat gerade Ihre Abteilung etwas, womit sie nun wirklich auf sich aufmerksam machen kann.“
„Meinen Sie Askaban?“ fragte Harry belustigt.
Der Zauberer wischte die Frage wie lästige Fliege weg: „Ach, i wo! Ich meine natürlich Sie!“
„Mich?“
„Natürlich! Sie sind der berühmteste Zauberer. Und wenn wir hier ein Bild von Ihnen veröffentlichen mit der Unterschrift 'Abteilungsleiter der Aurorenzentrale: Harry Potter', dann können die von Gringotts noch so viele mexikanische Goldschätze abbilden, dann ist Ihr Faltblatt einfach zugkräftiger! Und hier und dort können noch Bilder rein, die den Aurorenalltag wiedergeben, zum Beispiel Szenen mit Ihren Mitarbeitern.“
Harry amüsierte sich für eine Sekunde mit dem Gedanken, daß es wohl nicht so attraktiv sei, einen Auror mit zerwühltem Haar über einer Akte brütend zu zeigen, sagte aber dann: „Das Blatt soll die ansprechen, die sich wirklich für den Job interessieren. Ich will hier nicht auf Teufel komm raus Leute anlocken, die eigentlich gar nicht geeignet sind und ihre Ausbildung nach ein paar Monaten abbrechen, weil sie nicht dauernd undercover auf irgendwelchen Dinnerpartys ermitteln können.“
„Ganz wie Sie denken, Mr Potter“, erwiderte der Zauberer steif. „Aber diese Leute könnten sich auch für etwas anderes interessieren. Fluchbrecher bei Gringotts ist ziemlich gut bezahlt. Was nützt es Ihnen, daß sich einige Schüler ernsthaft Gedanken machen, Auror zu werden, wenn Ihre Broschüre untergeht, weil andere attraktiver sind?“ Er machte eine Pause und sah in Harrys nachdenkliches Gesicht. „Hogwarts hat die Faltblätter für Ende Februar angefordert. Wir müssen sie Anfang Februar in Druck geben. Wir brauchen Ihre Entscheidung also in den nächsten drei Wochen.“
Der Zauberer verabschiedete sich. Harry sah auf die Tür, der er hinter sich geschlossen hatte, und seufzte. An dem, was der Mann gesagt hatte, war zu viel Wahres, als daß es Harry hätte ignorieren können.

Er hatte am Ende doch nachgegeben. Ein Fotograph – es war ausgerechnet jener Bozo, der im Schlepptau von Rita Skeeter nach der Zauberstabeichung für das Trimagische Turnier das erste Foto von Harry nach dem Tod seiner Eltern geschossen hatte, wenn man mal von den Klassenfotos der Grundschule von Little Whinging absah – machte einige Portraitaufnahmen, für die Harry extra seinen Festumhang anlegen mußte. Das Ministerium verfügte über keinen eigenen Fotografen, und Harry fragte sich, ob es zu einer Verwertung der nicht benutzten Bilder durch Rita Skeeter kommen würde. Außerdem wurde in einem aufgegebenen Fabrikgelände eine Action-Szene fotografiert. Schließlich gab es noch ein Foto, das einen Auror zeigte, wie er zwischen dem Fensterrahmen der geöffneten Fahrertür und der A-Säule des Rover 75 mit dem Zauberstab auf ein imaginäres Ziel anlegte, wie es in den Muggelfilmen die amerikanischen Polizisten taten. Das war eine Idee von Dean gewesen. Immerhin hatte es sich gelohnt, wie Harry sah, als ein paar Tage später ein Musterblatt auf seinem Schreibtisch lag. Es sah entfernt wie Werbung für einen Polizeifilm aus.

Um dieselbe Zeit verkündete der Tagesprophet etwas, von dem Harry geglaubt hatte, daß es nur durch Annoncen bekanntgemacht worden wäre:

FÃœHRUNGSWECHSEL IN ZWEI INSTITUTIONEN -
TROPFENDER KESSEL UND DREI BESEN UNTER NEUER LEITUNG

London/Hogsmeade. Sie sind die berühmtesten Gasthäuser der britischen Zauberwelt – Der Tropfende Kessel an der Charing Cross Road in London, zugleich Zugang zur Winkelgasse, und Die Drei Besen an der Hauptstraße in Hogsmeade. Beide Pubs bestehen schon seit dem Mittelalter und sind altehrwürdige Institutionen. Der Tropfende Kessel wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Daisy Dodderigde eröffnet, und Die Drei Besen waren das Hauptquartier der Kobolde während ihres Aufstandes von 1612. Das Haus ist wesentlich älter als der Pub, denn dort soll der Gründer des Dorfes Hogsmeade, Hengist von Woodcroft, gelebt haben.
Natürlich ist es immer ein Ereignis, wenn es zu einem Betreiberwechsel kommt, und diesem Fall ist es eine regelrechte Rochade: Tom der Wirt, dessen Nachname bei den meisten unbekannt ist und den wir auch nicht verraten, geht Ende Februar in den wohlverdienten Ruhestand. Madam Rosmerta, bisherige Wirtin der Drei Besen, übernimmt den Tropfenden Kessel. „Es ist mir eine besondere Ehre, diesen ehrwürdigen Pub zu übernehmen, der darüberhinaus auch so verkehrsgünstig gelegen ist“, teilt sie auf Anfrage mit.
Besonders interessant ist die Frage, wer Die Drei Besen übernimmt. Es handelt sich um die noch recht junge Hannah Abbott (30) aus Godric's Hollow. Auf die Frage, ob sie sich genügend vorbereitet fühle, ein derart berühmtes Gasthaus zu übernehmen, sagt sie: „Ich habe seit 1999 im Tropfenden Kessel gearbeitet. Tom hat mich in die Führung einer Gaststätte eingeführt, so daß ich gut gerüstet bin.“ Auch der alte Wirt ist zuversichtlich: „Hannah hat die Leitung des Tropfenden Kessels mehr und mehr übernommen, so daß sie mit den Drei Besen keine Schwierigkeiten haben dürfte.“ Madam Abbott hat zugesagt, daß sie das bewährte Profil des Pubs beibehalten und allenfalls behutsame Änderungen vornehmen wird.

„Könnte sein, daß wir in den nächsten Monaten eine Einladung zur Hochzeit von Neville und Hannah bekommen werden“, vermutete Harry, als er die Zeitung beiseite legte.


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