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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Urlaubsreise mit Familie

von Krabbentaucher

Dudleys E-Mail war nicht ganz das, was Harry sich erhofft hatte.

Hallo Harry!

Ich habe mal rumgehört, und die meisten können im Juli nicht. Der Typ auch nicht. Also der Typ, der diesen Gegenstand hatte. Der ist in der zweiten Julihälfte auf Kreuzfahrt. Das mit der Gartenparty wird erst im August steigen können.

Dudley

„Du mußt jetzt ganz geduldig sein“, sagte Ginny mit ihrem Ich-kenne-dich-Gesichtsausdruck.
Harry seufzte und atmete durch.
„Das ist schwierig“, sagte er. „Es geht um einen Horkrux, und die Zeit arbeitet nicht gerade für uns. Das war schon bei den Horkruxen von Voldemort so.“
„Dann hast du ja jetzt Zeit, dich um eine Bleibe in Wales zu kümmern“, bemerkte Ginny und verstrubbelte Harrys Haare.
Harry begab sich auf die Suche und fand schließlich ein nettes Ferienhäuschen in einer Ferienhaussiedlung direkt am Strand von Conwy – ruhig gelegen an einem großen Golfplatz. Billig war das zwar nicht, aber das war das, womit man rechnen mußte, wenn man ein schulpflichtiges Kind hatte. Dann telefonierte Harry noch mit Hermione, die die Idee entwickelte, auch dorthin zu reisen. Schließlich waren zwei Häuser gemietet mit genug Platz für die beiden Familien und Ted.
„Das gute daran ist, daß wir jetzt auch in den Autos Platz für Teddy haben“, sagte Harry später zu Ginny. „Unser Auto ist ja voll mit Kindern, aber bei Ron und Hermione wäre ja noch Platz für einen Mitfahrer auf der Rückbank.“
„Und dann können wir in Wales deinen dreißigsten Geburtstag feiern“, schlug Ginny vor.
„Du meinst: Vielleicht nur wir beide, während die anderen sich um die Kinder kümmern? So richtig romantisch?“ fragte Harry.
„Das wäre eine gute Idee“, sagte Ginny und streichelte Harry die Haare.
James stupste Albus an und sagte: „Guck mal, Mum streichelt Dad.“
„Tja, Mum und Dad haben sich eben lieb, James“, sagte Ginny.
Harry überlegte.
„Ginny, fällt dir etwas Romantisches ein? Ich muß ehrlich sagen, daß ich nicht so richtig weiß...“
„Nicht so richtig“, sagte Ginny, „wie es aussieht, haben sich hier wirklich zwei Romantikspezialisten gefunden.“

James brachte ein recht gutes Zeugnis nach Hause, als sein erstes Schuljahr zuende war. Harry trat seinen Urlaub an und begann ihn damit, die Siebensachen seiner Kinder zu packen.
„Ginny? Was meinst du, wie wird das Wetter?“ rief er quer durch das Haus.
„Weiß nicht, aber für übermorgen ist bedeckter Himmel vorhergesagt. Im Augenblick ist es eher kühl“, tönte es aus Lilys Zimmer.
James kam mit einem Arm voller Spielsachen angelaufen und rief: „Das auch!“
„Nein, James, wir können nicht alles mitnehmen. Lilys Kinderkarren nimmt schon ziemlich viel Platz weg.“
„Aber sonst wird mir langweilig.“
„Ich will auch!“
Das war Albus, der ebenfalls mit einem Haufen Spielsachen erschienen war. Der Haufen war allerdings kleiner, da seine Arme noch etwas kürzer waren als die seines großen Bruders. Harry warf entnervt eines von James' T-Shirts auf das Bett und sagte: „Albus, du nimmst auch nicht alles mit, klar? Wir gucken gleich, was du mitnehmen kannst.“
„Aber nicht weniger als James!“
„Natürlich weniger als ich! Ich bin ja auch größer!“ meldete sich James.
„Ruhe! Alle beide! Erst sind eure Anziehsachen dran, dann kommen die Spielsachen“, entschied Harry.
Seine Söhne sahen ihn rebellisch an, aber Harry ignorierte es, nahm das T-Shirt wieder auf, legte es flach auf James' Bett, faltete es und legte es auf den Stapel mit den anderen T-Shirts. Dann widmete er sich unter James' und Albus' beleidigt-feindseligen Blicken den Pullovern. Er dachte, daß die Kleidungsauswahl einfacher gewesen wäre, wenn sie nach Spanien geflogen wären. Es dauerte etwas, bis er die Kleidung für James endlich in die Tasche gepackt hatte – und es dauerte noch wesentlich länger, bis er den Kampf mit seinem Stammhalter um jedes einzelne Spielzeug ausgetragen hatte. Dann ging er in Albus' Zimmer, um dort die ganze kraftraubende Prozedur zu wiederholen.
„Lily hat wahrscheinlich nicht diese Schwierigkeiten gemacht“, stöhnte Harry, nachdem sich die Familie in der Küche zum Abendessen versammelt hatte und sich die beiden Jungen bei ihrer Mutter heftig über Harrys Unnachgiebigkeit in der Spielsachenfrage beschwert hatten.
„Dafür wollte sie zwischendurch immer wieder betüdelt werden“, sagte Ginny. „Ich habe leichte und warme Sachen eingepackt. Hast Du auch an die Pullover gedacht?“
„Ja.“
„Jeans?“
„Natürlich.“
„Für jeden einen Anorak?“
„Ja doch. Und an Gummistiefel.“
„Heute Abend gönnen wir uns dann aber noch Du-weißt-schon-was?“
„Was ist denn Du-weißt-schon-was?“ fragte James neugierig.
„Och, nichts“, sagte Harry.
„Wenn ihr im Bett noch Süßigkeiten essen wollt, müßt ihr nachher die Zähne putzen“, dozierte James, und Harry mußte an sich halten, um nicht herauszuplatzen.
Er wandte sich noch einmal an Ginny: „Wir müssen dran denken, das zu regeln, daß Andromeda Teddy zu Ron und Hermione nach Ipswich bringt, weil er ja bei ihnen mitfährt.“
„Schon erledigt, ich habe eine Eule geschickt, und Andromeda hat geantwortet, daß das klar ginge“, sagte Ginny. „Ron meint ja, daß es lustiger sei, wenn wir zusammen fahren würden, also im Konvoi, aber mit insgesamt fünf noch kleinen Kindern und Teddy werden wir dann wohl so häufig Pinkelpause machen müssen, daß es ewig dauern würde.“
„Außerdem wäre das für Ron und Hermione ein Umweg. Schließlich können sie ja von Ipswich aus über Cambridge ein großes Stück des Weges abschneiden“, sagte Harry.
„Wir nehmen unsere Mobiltelefone mit, dann können wir ja immer mal wieder fragen, wo sie sind“, überlegte Ginny.

Am Morgen der Abfahrt waren die Kinder aufgeregt. Das hatte sich schon am Vorabend abgezeichnet, denn sie waren kaum ins Bett zu bekommen. James und Albus waren aufgeregt, weil sie zur ersten richtig weiten Urlaubsreise aufbrechen würden, und Lily war aufgeregt, weil James und Albus aufgeregt waren. Harry hatte sich ein wenig darüber gewundert, denn es war nicht das erste Mal, daß die Potters für längere Zeit mit dem Auto wegfuhren. Ginny hatte ihm aber erklärt, daß es dieses Mal etwas anderes war: Es ging nicht zu den Großeltern, sondern ganz woanders hin. Außerdem war die Nordküste von Wales weiter weg als der Fuchsbau, und da spielte es keine Rolle, daß der Unterschied nicht ganz so groß war.
„Das Auto ist ja noch auf dich eingestellt“, bemerkte Ginny.
„Natürlich, schließlich war ich gestern noch weg, Öl und Reifendruck überprüfen. Und vorsichtshalber vollgetankt habe ich auch noch mal. Wenn man immer dieselbe Tankfüllung magisch vermehrt, macht das den Sprit auf die Dauer auch nicht besser“, sagte Harry und beäugte kritisch, wie Lily sich beim Frühstück anstellte.
„Gut, dann kannst du ja die erste Etappe fahren“, stellte Ginny fest.
„Du meinst: Bis unsere Rasselbande den ersten Pinkelstop erforderlich macht?“
„Nein, bis Birmingham, das wäre die ungefähre Mitte unserer Fahrt.“
Harry wagte nicht zu widersprechen, da er wußte, daß die erste Etappe womöglich schon an der ersten Raststätte zuende sein konnte und Ginny sich deshalb nicht auf einen Wechsel beim ersten Stop einlassen wollte. Der Routenplaner hatte ihm zwar eine Fahrtzeit von viereinhalb Stunden vorausgesagt, aber das betraf nur den Fall, daß unterwegs nicht angehalten werden mußte. Vorsichtshalber hatte er auch Rons und Hermiones mutmaßliche Fahrtdauer ausrechnen lassen und kam auf knapp fünf Stunden. Allerdings hatten die beiden nur zwei kleine Kinder.
Ron wußte das offenbar, denn als Harry nach dem Verstauen des Gepäcks und der Kinder in Ipswich anrief, um mitzuteilen, daß man nun losfahre, erhielt er zur Antwort: „So ein Zufall – wir wollten auch gerade losfahren. Teddy steigt gerade ein. Wir können uns ja unterwegs per Telefon sagen, wo wir sind. Wahrscheinlich holen wir euch irgendwann ein.“
„Laß mich raten: Du telefonierst, und Hermione fährt“, sagte Harry trocken.
„Jep.“
„Sie fährt den ganzen Weg bis Conwy.“
„Ja, haben wir so verabredet.“
„Du hast noch immer keinen Führerschein.“
„Jetzt sei doch nicht so kleinlich, Harry. Man spricht sich. Ciao!“
Dann schrieb er noch schnell eine E-Mail an Dudley, in der er ihn bat, ihm einen etwaigen Termin für die Gartenparty auf das Mobiltelefon durchzugeben, da er ab jetzt auf Reisen sei und seine E-Mails nicht abrufen könne. Nachdem das erledigt war, ging er hinunter und sagte zu seinen beiden Hauselfen, die an der Tür warteten: „Ihr wißt ja: Das ist Muggelgebiet, da ist bei Hauselfen das Entdeckungsrisiko zu hoch.“
„Der Meister hat seinen Elfen schon gesagt, daß sie hier bleiben müssen und ihm ausgerechnet in seinem Urlaub nicht dienen können“, sagte Tinky mit deutlicher Mißbilligung in der Stimme.
„Ich habe nicht gesagt, daß ihr hier bleiben müßt. Ihr könnt doch auch mal Urlaub nehmen.“
„Urlaub...“, murmelte Toby und schüttelte den Kopf. „Aber wenn der Meister Elfenurlaub befiehlt -“
Harry war leicht genervt und sagte: „Macht einfach mal, was euch Spaß macht, was ihr schon immer machen wolltet, und wenn es die eine oder andere Galleone kosten sollte, wäre das auch kein Problem.“
Tinky und Toby sahen sich begeistert an.
„Wir werden das ganze Haus von oben bis unten gründlich putzen!“ sagte Tinky.
„Und von unten bis oben“, bekräftigte Toby.
„Und mal wieder richtig aufräumen“, schwärmte Tinky.
„Neue Rezepte ausprobieren“, ergänzte Toby.
„Das haben wir schon lange mal machen wollen“, sagten beide.
Harry beließ es seufzend dabei. Wieder einmal war er grandios darin gescheitert, seine Elfen in den Urlaub zu schicken. Er würde Hermione vorhalten müssen, daß sie bei ihrem Hauselfengesetz vergessen hatte, die Anwendungsanleitung mitzuliefern. Er ging die Stufen hinunter und setzte sich in das Auto, wo seine Ehefrau und die drei Kinder ungeduldig saßen.
„Wann geht es endlich los?“ quengelte Albus.
„Jetzt“, sagte Harry und ließ das Auto an.

Er war nicht im geringsten überrascht, als sich Albus meldete, während der weiße Potter-Passat auf der M1 an Luton vorbeifuhr: „Da-had? Ich muß mal...“
„Habe ich euch nicht gesagt, daß ihr vorher auf die Toilette gehen sollt?“ fragte Ginny.
„Doch, aber da mußte ich nicht.“
„Wir halten an der nächsten Raststätte“, beschwichtigte Harry.
„Ich muß aber dringend...“
„Ist nicht mehr weit.“
Harry fuhr eine Idee schneller, um Albus das Gefühl zu geben, daß die Erlösung nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Er war erleichtert, als erst das Hinweisschild auf die Raststätte Toddington und dann die Raststätte selbst auftauchte. Er parkte das Auto ein, und Ginny begann, den Nachwuchs aus den Kindersitzen auf der Rückbank zu befreien. Ginny sagte: „So, ihr geht jetzt alle auf die Toilette.“
„Ich war aber, bevor wir losgefahren sind!“ protestierte James, und Harry ahnte schon, wer sie beim nächsten Mal aufhalten würde. „Ich gehe nicht noch einmal, wenn ich gar nicht muß.“
„Na gut, dann bleib bei Dad. Ich gehe mit Albus und Lily jetzt eine Toilette suchen.“
Harry sah seiner Frau hinterher, wie sie Lily auf dem Arm trug und Albus ihr folgte. Er holte das Mobiltelefon hervor und wählte Rons und Hermiones Nummer.
„Ron Weasley am Apparat“, meldete sich die durch mäßige Funkqualität verfälschte Stimme seines Freundes.
„Hier ist Harry. Wo seid ihr?“
„Auf der A14 kurz hinter Newmarket. Wir werden bald an Cambridge vorbeifahren. Und ihr?“
„Wir machen einen Boxenstop. Kurz hinter Luton. Albus.“
Ron lachte und sagte: „Bis Birmingham werden wir euch eingeholt haben.“
Nach dem Zwischenhalt setzte Harry die Fahrt fort, entschlossen, Birmingham noch vor dem Weasleyschen Mondeo zu erreichen. Er war erleichtert, als sie die Raststätte Milton Keynes ohne Halt passieren konnten. Da meldete sich Ron: „Jetzt sind wir dran mit einem Stop. Stehen gerade an einer Tanke kurz vor Huntington. Hugo. Wo seid ihr?“
„Auf dem Weg nach Northampton – ohne Stop“, verkündete Ginny, als sich auch schon Lily weinend meldete. „Sieht so aus, als müßten wir Lily wieder aufs Klo setzen.“
Die „Lily A-a“-Meldungen waren schon ziemlich dringend geworden, als Harry das Auto endlich auf der Raststätte Northampton einparkte. Zu James sagte er: „Junger Mann – auf den Pott. Keine Widerrede.“
Ron meldete sich von Kettering und erwähnte, daß sie auf der vierspurig ausgebauten Straße gut vorankämen, während sich auf der Gegenrichtung ein Stau befinde. Harrys quengeligen Hinweis, daß er nun lange genug gefahren sei, konterte Ginny nach ihrer Rückkehr mit dem Hinweis, daß noch nicht einmal die Hälfte des Weges geschafft sei und sie sonst immer mit dem Auto herumfahre. Mit dem Kompliment, daß er ein wundervoller Autofahrer sei, ermunterte sie ihn zur Weiterfahrt.
Bei Watford war es James, der die Fahrt aufhielt. Er sagte: „Ich bin ja gegangen, aber da ist nichts gekommen.“
„Aber jetzt auf einmal, was?“ fragte Harry gereizt.
Ron meldete sich stolz von, wie er sagte, „kurz vor der M6“. James kam vom Servicegebäude zurückgerannt und setzte sich mit den Worten „los, wir sind vor ihnen da“ wieder ins Auto.
„Hast du dir die Hände gewaschen?“ fragte Ginny.
„Ja, habe ich. Und los, wo sind sie?“
„Kurz vor der M6“, sagte Harry. „Kannst du überhaupt etwas damit anfangen?“
„Nö.“
Weiter ging die Wettfahrt. James hatte gemerkt, daß etwas derartiges stattfand, auch wenn die Einzelheiten für einen Sechsjährigen noch etwas zu kompliziert waren. Aber er war niemand, der einem Wettkampf auswich – das hatte sich schon im Sportunterricht gezeigt. Vorerst triumphierte aber Ron: „Wir sind auf der M6! Und ihr?“
„Kurz davor“, antwortete Ginny. An Harry gewandt sagte sie: „Ich weiß, daß wir in Birmingham wechseln wollten, aber wenn wir sie packen wollen, mußt du solange weiterfahren wie es geht.“
Bei Corley war es dann soweit: Ron meldete, daß Rose schwächelte, und kurz darauf konnte Ginny hämisch ins Telefon sprechen: „Wir fahren gerade an euch vorbei.“
Harry fand das allmählich albern, aber er wußte, daß hier jetzt vor allem eine Rivalität zwischen Bruder und Schwester ausgetragen wurde. Außerdem war die öffentliche Meinung in dem Auto ganz auf Ginnys Seite: James und Albus wollten auch gewinnen. Harry war beinah schon froh, als Lily wieder einmal fällig wurde und er von Ginny an einer kleinen Raststätte nördlich von Birmingham abgelöst wurde. Daß Ron in Führung ging, störte ihn weniger als Ginnys Bereitschaft, das Tempolimit großzügig auszulegen. So ging es weiter, Ron wurde an einer Raststätte bei Stoke-on-Trent überholt.
Mit einem Vorsprung von satten fünf Minuten erreichten die Potters ihr Ferienhäuschen in der Siedlung am Meer. Die Jungen stürmten in das Obergeschoß und nahmen ihre Betten in Beschlag. Ron war etwas verschnupft. Während Ted seine Sachen in den Schrank räumte, berichtete er: „Ron hat bei jedem einzelnen kontrolliert, daß er auch wirklich auf das Klo gegangen ist. Dauernd hat er gesagt: 'Wir müssen eine halbe Stunde wettmachen!' Am Ende hat's noch Streit gegeben, weil Hermione nicht schneller fahren wollte als erlaubt, und Ron meint jetzt, ihr hättet geschummelt.“

Das erste Ausflugsziel der bunten Truppe war natürlich Conwy Castle. Ted stellte fachmännisch fest, daß in den Türmen wohl niemand gewohnt hatte.
„Das Ding hier ist ja auch nicht als Schule gebaut worden, sondern zur Verteidigung. Die Türme waren mit Wachen und Soldaten bemannt, die bei einer Belagerung den Gegner mit Pfeilen beschossen und mit Steinen beworfen haben“, erklärte Harry.
„Hogwarts wurde auch mal belagert...“, murmelte Ted.
„Ich weiß...“, sagte Harry.

Am 31. Juli wurde Harrys dreißigster Geburtstag gefeiert. Hermione und Ginny zauberten einen Geburtstagskuchen, der beim Kaffeetrinken den Kindern zum Opfer fiel.
„Dreißig Jahre?“ staunte James. „Boah, bist du schon alt!“
Harry nahm an, daß das ein Kompliment war, denn James strahlte ihn an.
„Ähm – danke, James. Onkel Ron und Tante Hermione sind aber auch schon so alt.“
Hermione sagte etwas säuerlich: „Danke für den Hinweis, Harry.“
„In anderthalb Monaten wird sie 31“, bemerkte Ron überflüssigerweise.
„Sei froh, daß von dem Kuchen nichts mehr da ist“, entgegnete Hermione.
Harry vermutete, daß Ron lange nicht mehr in dem Buch „Zwölf narrensichere Methoden, Hexen zu verzaubern“ gelesen hatte.
„Wie alt ist dreißig?“ wollte Albus wissen.
Ted nahm ihn beiseite und erklärte: „Du wirst ja bald fünf, richtig? Also, dreißig ist sechs mal fünf. Und das heißt, daß Har-, ähm, dein Dad so alt ist wie sechs von deiner Sorte. Verstanden?“
Albus nickte, aber sein Gesichtsausdruck zeigte, daß er es nicht vollständig begriffen hatte. Aber er wirkte mächtig beeindruckt, was Harry ein kleines bißchen ärgerte.
Versöhnt wurde er ein wenig mit seinem Geburtstag, nachdem er und Ginny die Kinder zu Bett gebracht hatten. Dann sprachen sie über ihr Schlafzimmer den Muffliatozauber und kamen zum vielleicht nicht romantischen Teil, aber doch zu dem Teil, den Harry sich am meisten herbeigesehnt hatte.

Das Wetter war nicht wirklich für einen Strandtag geeignet. Man beschloß deshalb, mit der berühmten Ffestiniog-Bahn zu fahren. Nach Blaenau Ffestiniog fuhr die Reisegruppe mit dem normalen Zug. Im Bahnhof des walisischen Bergbaustädtchens dampfte und zischte es bereits, denn die kleine Schmalspurdampflok wurde gerade an den Zug gekoppelt.
„Die sieht ja komisch aus!“ entfuhr es Ted, der mit der Lokomotive des Hogwarts Expreß schon eine Dampflok kannte.
„Wirklich komisch!“ bestätigte Ron.
Harry mußte den beiden Recht geben. Nicht nur, daß die Lokomotive viel kleiner war, sie sah sogar aus, als ob zwei Lokomotiven Führerhaus an Führerhaus zusammengekoppelt waren. Hermione war das auch aufgefallen: „Ist das überhaupt eine einzige Lokomotive?“
Harry ging zu der Lokomotive hin und fragte den Lokführer, was das sei.
„Das ist eine Double-Fairlie-Lokomotive“, erläuterte er. „Sie hat zwei Kessel und zwei Rahmen mit je zwei Kuppelachsen, aber nur ein Führerhaus. Diese Bauart ist für sehr kurvige Nebenstrecken bestimmt. Damals hatte der Verkehr hier so zugenommen, daß man vor der Wahl stand, größere Lokomotiven zu bauen oder die Strecke zweigleisig auszubauen.“
Die Strecke war tatsächlich sehr kurvig. Es rumpelte kräftig, von vorn hörte man das Schnaufen der Dampflok, und an den Fenstern zog der Dampf vorbei.
„Das müßte deine erste Fahrt mit einem richtigem Dampfzug sein“, sagte Hermione zu Ted. „Die Lokomotive vom Hogwarts Express ist nämlich nur eine magische Dampflok.“
Die Strecke führte durch den Snowdonia Nationalpark und damit durch eine recht wilde Landschaft. Es gab sogar eine Kehrschleife. Harry hatte erwartet, daß den Kindern die lange Bahnfahrt langweilig werden würde, aber dem war nicht so. Der rumpelnde Zug war ein Erlebnis. Albus äußerte den Wunsch, noch häufiger mit so einem Zug zu fahren.
„Das ist kein Problem“, erklärte Hermione. „Wales ist voll von Schmalspurbahnen. Eine fährt sogar auf den Snowdon rauf, das ist eine Zahnradbahn.“
Der Ausflug hatte den großen Vorteil, daß die Kinder an diesem Abend nicht erst überredet werden mußten, ins Bett zu gehen. Den müden Kriegern fielen schon beim Abendessen die Augen zu.

Es verstand sich von selbst, daß auch mit der von Hermione erwähnten Bahn gefahren werden mußte. Die alte schweizerische Dampflok der Snowdon-Gipfelbahn verfügte über eine Berguntersetzung, so daß sie wesentlich schneller schnaufte als fuhr.
„Bei Zahnradbahnen ist es in der Regel so, daß die Lokomotive immer auf der Talseite des Zuges ist“, erläuterte der Zugführer. „Das ist aus Sicherheitsgründen so. Das heißt, daß die Lok den Wagen bergauf schiebt.“
Die Strecke war wildromantisch. Sie führte zunächst über eine tiefe Schlucht mit einem Wasserfall, dann kletterte sie allmählich über die Baumgrenze hinaus und fuhr grasbewachsene, felsige Abhänge hinauf. Immer wieder standen Schafe ganz dicht am Gleis. Ständig mußte auf Ausweichstellen angehalten werden, um talwärts fahrende Züge vorbeizulassen. Dann kam der Zug endlich knapp unterhalb des Gipfels an. Es war von den tiefhängenden Wolken teilweise nebelig, aber es waren genug Lücken vorhanden, so daß man weit sehen konnte. Da der steinige Hang zum Gipfel nicht allzu steil war, stieg die kleine Gruppe hinauf. Ginny, Hermione und Ted paßten auf James, Albus und Rose auf, damit sie nicht zu nah an den Abgrund traten. Harry und Ron hielten Lily und Hugo an den Händen, da die beiden Zweijährigen sich entschieden hatten, hier und jetzt ihre bergsteigerischen Fähigkeiten auszutesten. Vom Gipfel aus genossen alle dann den großartigen Ausblick auf die wilde Berglandschaft.
So sehr Harry sich während des Ausflugs mit seiner Familie und seinen Freunden auch wohlfühlte, ständig saß in seinem Hinterkopf der Gedanke an den merkwürdigen Gegenstand fest, der ein Horkrux fest. Sein Mobiltelefon war auch ständig auf Empfangsbereitschaft gestellt, damit er Dudleys Anruf nicht verpaßte.

Da das Wetter für einen schönen Strandtag immer noch zu kühl war, wurden noch weitere Ausflüge in die Umgebung gemacht. Vor allem standen alte Burgen und immer wieder Schmalspurbahnen auf dem Programm. Dann endlich klingelte Harrys Telefon. Es war bereits Abend, man hatte gegessen, und bis auf Ted waren alle Kinder ins Bett gesteckt worden.
„Ja? Hier ist Harry Potter.“
„Hallo, hier ist Dudley. Dudley Dursley.“
„Hallo, Dudley. Was gibt's? Wie stehen die Aktien?“
„Ähm – wenn du diese Gartenparty meinst – die habe ich jetzt auf die Beine gestellt. Ende August. Samstag, 21. August. Ich hoffe, daß das paßt.“
„Kommt denn dieser Typ mit dem, ähm, Antiquitätendings?“
„Ja, der kommt. Bisher jedenfalls. Also, der hat zugesagt, aber ich kann natürlich für nichts garantieren.“
„Okay. Das ist super, Dudley! Hast du es denn Emma beibringen können?“
„Ja“, sagte Dudley und klang dabei richtig stolz auf sich selbst. „Ich habe ihr gesagt: Jetzt mit dem Kind können wir ja nicht so einfach weg, aber wir wollen doch nicht versauern hier. Und deshalb sollten wir Leute einladen. Am besten im Sommer, damit sie uns nicht im Haus rumlatschen.“
Harry mußte lachen.
„Das ist eine gute Begründung.“
„Mum und Dad wollten eigentlich auch kommen. Aber ich habe ihnen gesagt, daß du auch kommen würdest. Sie wollten mir erst ausreden, dich einzuladen.“
„Hast du ihnen was gesagt?“
„Nein, natürlich nicht. Die würden doch im Dreieck springen, wenn die spitzkriegen, daß das alles nur wegen irgend so einem Zauberkram stattfindet. Also, sie überlegen es sich, ob sie kommen.“
„Ja, okay“, sagte Harry, der ahnte, daß Dudleys Eltern ihren einzigen Sohn bei seinem ersten gesellschaftlichen Ereignis nicht allein lassen wollten. „Dann bis zum zwanzigsten August.“
„Bis dann!“
Harry war es leichter ums Herz. Zwar dauerte es noch ziemlich lange, bis er den Muggel treffen konnte, und es war nicht einmal sicher, ob er überhaupt kommen würde. Aber die Zeit der Ungewißheit war beendet.

Gerade als das Schmalspurbahnfahren und Burgenbesichtigen langweilig wurde, besserte sich das Wetter. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, die Temperaturen stiegen so deutlich an, daß die Reisegruppe den Rest ihres Urlaubs auf den Strand verlegen konnte.
An einem dieser Tage lag Harry mit geschlossenen Augen auf dem Rücken und ließ die Sonne auf seinen Bauch scheinen. Neben ihm lag Ginny und tat dasselbe.
„Was treibt die Rasselbande?“ murmelte Harry.
„Mußt du gucken“, murmelte Ginny zurück.
Harry hob den Kopf öffnete die Augen einen Spalt, setzte seine Brille auf und peilte über sein Brustbein und seinen Rippenbogen hinweg zum Meer. Dort sah er Ted mit James in der Uferbrandung Fangen spielen und Albus sowie Rose mitmischen. Er war froh, Ted noch eine muggelgerechte Badeshorts gekauft zu haben, da das, was Zauberer als Bademode anzogen, bei den Muggeln vor hundert Jahren vielleicht einmal chic gewesen war. Und ein Elfjähriger wäre in einem blau-weiß-geringeltem Badeleibchen aufgefallen. Etwas näher waren Ron und Hermione, die sich mit Lily und Hugo befaßten. Ein Seitenblick auf Ginny zeigte Harry wieder einmal, daß sie eine hervorragende Bikini-Figur hatte und ihr der hellblaue Muggelbikini wunderbar stand. Er ließ den Kopf wieder sinken, nahm die Brille ab, schloß die Augen und berichtete, was er gesehen hatte.
Nach einiger Zeit huschte ein Schatten über seine Augen. Die Geräusche links neben ihm sagten ihm, daß sich jemand abtrocknete.
„Das Wasser war ja zunächst etwas kühl“, hörte Harry Teds Stimme. „Dieser rote Fleck auf deiner Brust – ist das von diesem... Ding?“
„Von dem Horkrux, ja.“
„Wow.“
Plötzlich wurde Harry eiskalt bespritzt. Jemand legte seinen nassen Arm und Kopf auf Harrys Bauch, so daß er hochfuhr. James lag mit Kopf und Arm auf ihm und grinste ihn frech an.
„Laß das“, brummte Harry mißmutig und setzte die Brille wieder auf. „Trockne dich ab, sonst holst du dir noch eine Erkältung, du Quälgeist.“
James griff zum Handtuch und begann so umständlich damit, sich abzutrocknen, daß Ginny aufstand um ihm half. Ted setzte sich in den Sand und kramte im Picknickkorb nach einem Sandwich, von dem Harry vermutete, daß es seinen Namen inzwischen verdiente. Er sah zu Ron und Hermione hinüber und stellte fest, daß sie nun auch mit Albus und Rose fertig werden mußten. Daher stand er auf, und da er ohnehin von James naßgespritzt worden war, sagte er: „Ich gehe mal rüber ans Wasser, zu Ron und Hermione und den anderen.“
Als er losging, hörte er hinter sich James sagen: „Ich komme mit!“
Er drehte sich um und sah seinen gerade eben trockengerubbelten Sohn hinter ihm herrennen. Ginny hielt noch das Badetuch in der Hand.

Die Phase mit dem heißen Sommerwetter dauerte lange genug, um alle schön zu bräunen. Genaugenommen hatten Lily, Ginny und Ron eher eine deutliche Röte angenommen, und ohne die magische Sonnenmilch aus der Apotheke in der Winkelgasse hätten sie richtige Sonnenbrände davongetragen. Am Ende der Mietzeit sorgten die erwachsenen Zauberer mit ihren Zauberstäben für Ordnung in den beiden Ferienhäusern, während Ted listig darauf hingewiesen hatte, daß er als minderjähriger Zauberer ja noch nicht zaubern dürfe und daher leider gar nicht zum Saubermachen beitragen könne. Dafür war er behilflich, die Autos auf Muggelart zu beladen.
Die Rückfahrt wurde nicht als Wettrennen, sondern im Konvoi durchgeführt, obwohl Ron auf eine Revanche brannte. Harry hatte sich sogar freiwillig gemeldet, die ganze Strecke zurückzufahren, denn er hatte mit Hermione verabredet, auf keine Weasley-Rivalitäten einzugehen. Das kostete allerdings auch Zeit, denn die jüngsten Mitfahrer – Albus, Lily, Rose und Hugo – hatten zu völlig unterschiedlichen Zeiten das Bedürfnis nach einem Stop an der Raststätte. Am Autobahndreieck zur M1 trennten sich die Wege der beiden Autos, und Harry lenkte den Familien-Passat heim nach London. Dort brachten er und Ginny das Gepäck ins Haus, während ihre Kinder müde gähnend die Treppe in die Küche hinunterwankten, um vor dem Schlafengehen noch zu Abend zu essen.
„Tinky und Toby haben sich im Haus richtig ausgetobt“, berichtete Toby stolz. „Das Haus ist richtig aufgeräumt und saubergemacht. Und Tinky hat besondere Rezepte aus aller Welt ausprobiert, die sie in einem Kochbuch gefunden habt. Der Meister wird zufrieden sein.“
„Ähm“, sagte Harry. „Ähm, ich habe euch doch gesagt, daß ihr ruhig etwas Spaß haben solltet.“
„Den hatten wir, Meister Harry“, belehrte ihn Tinky. „Und außerdem ist es für Hauselfen nicht gut, wenn sie zuviel Spaß haben. Wenn Arbeit zu tun ist, muß sie erledigt werden.“
Da fiel Harry wieder ein, daß er vergessen hatte, Hermione von seinen Beurlaubungsversuchen zu berichten. Dafür fiel ihm etwas anderes ein: „Sag mal, Ginny, da findet doch die Quidditch-Weltmeisterschaft statt, oder? Bist du vom Tagespropheten nicht zur Berichterstattung über das Endspiel abkommandiert?“
„Ja, leider spielt mal wieder keine britische Mannschaft mit. Jetzt geht es Brasilien gegen Uganda. Kommst du auch, um das alles abzusichern?“
„Nein, da ich Abteilungsleiter bin, bleibe ich zu Hause. Außerdem habe ich jetzt Ende des Monats noch eine für die magische Gemeinschaft wichtige Gartenparty bei Dudley zu absolvieren.“


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