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Die Aurorenzentrale - Familienfragen

von Krabbentaucher

„Herbstferien hatten wir in Hogwarts nicht“, sagte George.
„In der Muggelschule sind Herbstferien üblich“, antwortete Harry.
„Ich will auch in die Schule! Dann habe ich auch Ferien!“ krähte Fred.
„Dazu bist du schon zu alt“, bügelte ihn James ab.
„Dad! James hat gesagt, daß ich zu alt für Ferien bin!“ beklagte sich Fred.
George nahm Fred auf den Schoß, was wesentlich mühsamer war als früher, nun da Fred sechs Jahre alt war. George streichelte seinem Sohn durch das krause Haar und beruhigte ihn: „Du hast ja jetzt auch Ferien, mein Kleiner. Und das ganze Lesenlernen und Rechnenlernen und alles machen wir doch mit dir zu Hause. Du bist ja sogar weiter als James.“
Fred schaute vom Schoß seines Vaters triumphierend auf James hinunter und sagte siegessicher: „Siehste!“
„Gar nicht!“ erwiderte James trotzig.
Harry und George grinsten sich an. Harry sagte zu den beiden Jungen: „Geht mal raus, spielen. Jeder lernt das, was er lernen muß.“
George ließ seinen Sohn zu Boden, und beide Kinder gingen miteinander kabbelnd aus der Küche raus. Albus ging, gefolgt von Roxanne, hinterher. Lily fing an zu schreien und wurde von Ginny auf den Arm genommen.
„Bis jetzt ist alles gutgegangen?“ fragte George.
„Jaah... - ähm, wie meinst du das?“ erkundigte sich Harry.
„Naja – mit der Zauberei. James ist ja nun ein Zauberer, und so ein kleiner Zauberer auf einer Muggelschule...“
„Kein Problem bisher. Aber im allgemeinen zeigen sich magische Fähigkeiten sowieso erst mit sieben, oder?“
„Nein, man sagt, daß sie sich spätestens mit sieben zeigen“, schaltete sich Angelina ein.
„Wir werden jedenfalls aufpassen“, sagte Ginny, der es gelungen war, Lily zu beruhigen.
„Und nun raus mit euch, ich muß das Essen kochen!“ meldete sich Mrs Weasley.
Es war die letzte Oktoberwoche, und sowohl Harry und Ginny als auch George und Angelina waren mit ihren Kindern im Fuchsbau. Dieser befand sich damit wieder einmal in einem Zustand völliger Übervölkerung, und das war der Zustand, in dem Harry das Heim seiner Schwiegereltern am besten gefiel: Leben in jeder Ritze. Mochten andere mit ihren Kindern in die Ferne fliegen, für die Kleinen kam es darauf an, daß sie einen Platz hatten, an dem sie sich austoben konnten. Für Ron und Hermione war leider kein Platz, aber das war George nur recht, denn so konnte Ron ihn im Laden vertreten.
„Überwiegend Versandgeschäft zur Zeit“, wie George bemerkte und offenbar Hogwarts meinte.

Die Ferien gingen zuende, und James mußte zurückkehren in die Schule. Im November – Albus war am ersten vier Jahre alt geworden – stand der erste Elternabend an. Harry und Ginny beschlossen, die Parkplatzsituation in der Nähe der Schule nicht weiter zu belasten, sondern dorthin zu apparieren. Harry rief seine beiden Hauselfen zu sich und belehrte sie: „Wir lassen euch jetzt mit James, Albus und Lily allein. Das Problem wird sein, daß ihr nicht einfach hereinplatzen könnt in den Elternabend, weil das alles Muggel sind. Also müßt ihr so mit der Situation klarkommen. Dort hinten steht ein Schlafzaubertrank, den könnt ihr Lily geben, wenn etwas sein sollte. Aber nicht zuviel! Und laßt euch nicht von James und Albus auf dem Kopf rumtanzen. Die sind leider schlau genug, daß sie mitbekommen haben, daß ihr unsere Diener seid. Und speziell James könnte es ausnutzen, Albus ist dazu noch zu klein.“
Toby und Tinky verbeugten sich, und Toby sagte: „Meister James ist der Sohn des Meisters, und Toby und Tinky haben Bedenken, ob sie überhaupt gegen seinen Sohn handeln sollten. Wenn der Meister einen Befehl –?“
Harry knurrte etwas ungeduldig und sagte: „Na schön. Also: Ich befehle euch, James und Albus um sieben Uhr ins Bett zu bringen. Ich befehle euch, dafür zu sorgen, daß sie sich die Zähne putzen. Und ich befehle euch, nicht auf sie zu hören, wenn sie protestieren. Ach ja, Lily bringt bitte gleich ins Bett.“
„Hätten wir auch eben machen können“, murmelte Ginny, während sich Toby und Tinky gehorsam verbeugten. „Aber jetzt ist dazu keine Zeit mehr.“
„Richtig. Also los“, sagte Harry.
Er trat mit Ginny aus dem Haus und apparierte in die Nähe der Schule. In der Schule begaben sie sich in das Klassenzimmer, wo schon die Hälfte der anderen Eltern da war. Man sah, daß in Camden Leute aller Herren Länder wohnten, denn die Elternschaft war bunt gemischt und stellte den Querschnitt des untergegangenen britischen Empires dar. Sinnigerweise platzierte die Lehrerin, Mrs Herring, die Eltern dort, wo sonst jeweils deren Kinder saßen. Da zum Teil beide Elternteile gekommen waren, gab es einige Probleme. Außerdem fand Harry, daß Stühle, die auf die Größe vom Fünf- bis Sechsjährigen ausgelegt waren, nicht wirklich für ihn geeignet waren.
„Ich darf Sie zum ersten Elternabend begrüßen“, sagte Mrs Herring. „Es geht zunächst darum, Ihre Fragen zu beantworten und einige allgemeine Anmerkungen zu machen.“
Sie machte Ausführungen dazu, daß die Kinder, die nicht für das Schulessen angemeldet waren, mit genügend Essen von zu Hause aus versorgt werden müßten. Dann gab es noch einige allgemeine Hinweise, u.a. dazu, daß ein Spielzeugmuseum besucht werden sollte und die Eltern einen kleinen Beitrag für die Fahrtkosten mit dem Bus leisten sollten. Dann fragte sie: „Sind sonst noch Fragen und Anmerkungen – ja, bitte?“
Ein etwas dunkelhäutiger Mann hatte sich gemeldet und sagte: „Unsere Ahalya war ganz verwirrt, als sie nach Hause kam. Sie hat in der Schule etwas über Jungen und Mädchen gehört – im Unterricht! Wir sind sehr dagegen.“
„Hm... Ahalya... darf ich annehmen, daß Sie Mr Jadoon sind? Nun – wir respektieren hier die religiösen Werte aller Schüler, aber wir müssen auch das Curriculum einhalten, und das sieht für das erste Schuljahr unter anderem vor, den Unterschied von Jungen und Mädchen zu unterrichten.“
„Das ist bei uns nicht üblich. Wir wollen unsere Tochter so erziehen, wie das in Pakistan üblich ist.“
Zustimmendes Gemurmel war zu hören, das vor allem von Eltern mit dem entsprechenden ethnischen Hintergrund kam. Ein Vater, der auch so aussah wie Mr Jadoon, äußerte allerdings: „In Indien lebt man nicht so hinter dem Mond.“
„Indien hat als erstes die Atombombe gebaut, und Indien hat Kaschmir besetzt“, giftete Mr Jadoon zurück.
„Darf ich Sie bitten, zum Thema zurück zu kommen? Der indisch-pakistanische Konflikt gehört nicht in dieses Klassenzimmer“, versuchte Mrs Herring die Ruhe wiederherzustellen.
Harry meldete sich und wurde drangenommen.
„Ich weiß nicht, was daran so schlimm sein soll. Erstens merken die Kinder das auch so, und da ist es besser, wenn man ihnen schon was gesagt hat. Zweitens werden sie ja danach wohl nicht über einander herfallen.“ Vor allem die Eltern lachten, die von ihrer Herkunft her Briten waren. „Jetzt spielt der Geschlechterunterschied noch keine Rolle, in zwei Jahren werden die Jungs die Mädels doof finden und umgekehrt, und erst in acht Jahren oder so wird die Sache spannend. Und zwar unabhängig davon, was sie wissen. Aber es ist besser, wenn sie dann schon etwas wissen.“
„Hört, hört“, war von vielen Eltern zu hören.
Eine farbige Mutter stimmte Harry zu: „Ich kann nur unterstützen, was Mr Potter gesagt hat. Bedenken wir mal, daß Großbritannien das Land in Europa ist, das die höchste Rate an Minderjährigenschwangerschaften hat. Doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt! Wir haben es also bitter möglich.“
„Bei den Amis ist die Rate viermal so hoch wie bei uns“, bemerkte eine andere, dieses Mal britischstämmige Mutter.
„Wir reden ja auch nur über die zivilisierte Welt“, flachste ein Vater.
„Gut. Wie gesagt: Wir sind gehalten, es zu machen, also machen wie es. Punkt“, hakte Mrs Herring das Thema ab. „Noch etwas?“
„Ja!“ meldete sich noch einmal Mr Jadoon. „Sportunterricht. Es ist nicht einzusehen, warum unsere Tochter da mitmachen muß. Schließlich ist es aus unserer Sicht unsittlich.“
Harry seufzte nahezu gleichzeitig wie Mrs Herring. Er erwartete eine weitere fruchtlose Diskussion, die dann auch stattfand. Am Ende des Elternabends stand noch die Wahl eines Elternvertreters auf dem Plan.
„Warum nicht Mr Potter?“ schlug die Mutter vor, die Harry vorhin unterstützt hatte. „Der hat doch ganz vernünftige Sachen gesagt.“
„Tut mir leid“, wehrte Harry ab, „aber ich bin zeitlich so stark eingebunden, daß ich diese Aufgabe gar nicht wahrnehmen könnte.“
„Sie sind doch irgendwie leitend bei der Polizei tätig, habe ich mir gemerkt?“ bemerkte die Lehrerin.
„Ähm – ja, sozusagen...“
Schließlich wählte man aus lauter Verlegenheit und weil sich sonst keiner fand den Vater, der die Vereinigten Staaten nicht der zivilisierten Welt zuordnen wollte. Mrs Herring ermahnte die Eltern noch, für pünktliches Erscheinen ihrer Kinder zu sorgen, dann verabschiedete sie sie. Harry und Ginny kehrten ziemlich erschlagen nach Hause zurück. Glücklicherweise war dort mit den Kindern alles reibungslos verlaufen, so daß sie ohne weiteres zu Bett gehen konnten, um dort vor dem Einschlafen zu tun, was sie bei dieser Gelegenheit immer taten.

In der Folgezeit sehnte Harry das Weihnachtsfest herbei. Die Internetsache war längst vorbei, und das galt auch für die Ferien im Fuchsbau. November und Dezember vergingen in der Routine, die es mit sich brachte, daß Harry der Leiter der Aurorenabteilung war und nicht einfach ein Auror. Zu organisieren hatte er für die Weihnachtszeit nicht allzu viel, denn seine Hauselfen hatten die Vorbereitungen an sich gerissen. Ted würde von seiner Großmutter vom Bahnhof abgeholt werden und erst unmittelbar vor Weihnachten zum Grimmauldplatz kommen. Zur gleichen Zeit wollten auch Ron und Hermione mit Rose und Hugo eintreffen – und auch einige Zeit bleiben. George würde mit Angelina und seinen beiden Kindern nur am Heiligen Abend kommen. Hagrid wollte an diesem Tag auch dabei sein. Das Haus würde also voll sein, auch wenn Mr und Mrs Weasley zu Bill und Fleur reisten.

Hagrid erschien schon am Morgen des Heiligen Abends. Er hatte sich angekündigt, denn er wollte für den Weihnachtsbaum sorgen. Harry hatte ihm eingeschärft, daß der Salon des Grimmauldplatz zwölf nicht annähernd so hoch war und so viel Platz bot wie die Große Halle in Hogwarts. Entsprechend nervös wartete Harry an den Fenstern des Salon, von denen aus er die Straße beobachten konnte. Pünktlich zur angekündigten Zeit tauchte auf einmal ein dreistöckiger Bus auf. Der Fahrende Ritter, dachte Harry halb verwundert und rannte schnell hinunter zur Haustür. Zwar benutzte Hagrid den Fahrenden Ritter häufig, wenn er reiste, aber dieses Mal würde er einen Tannenbaum dabeihaben. Harry konnte sich nicht vorstellen, daß er ein kleines Bäumchen wie aus einer Schaufensterdekoration bringen würde. Harry hatte gerade die Haustür geöffnet, da sah er Hagrids großes Hinterteil aus der offenen Hecktribüne des Busses ragen.
„Ach, halt die Klappe, Stan!“ hörte Harry Hagrid in den Bus reinrufen, und: „Nun komm schon, Miststück!“
Harry vermutete, daß Hagrid gerade einen Kampf mit dem Tannenbaum ausfocht. Tatsächlich – als der Halbriese rückwärts von der Heckplattform auf die Straße trat, zog er einen ziemlich großen Tannenbaum aus dem Bus. Schließlich hatte er den Baum vom Bus und den Bus vom Baum befreit und wandte zu Harry um.
„Hallo, Harry! Hier! Weihnachtsbaum, nicht mehr als dreieinhalb Meter hoch!“
„Sehr schön, Hagrid“, antwortete Harry schmunzelnd.
Auf der Heckplattform erschien Stan Shunpike und sagte scharf zu Hagrid: „Wir sind doch kein-kein-kein... Holztransporter oder so was!“
Hagrid drehte sich wieder zum Bus um und erwiderte, nicht weniger laut: „Ich habe das angemeldet und bezahlt! Is' doch nich' mein Problem, wenn ihr die Vorbereitung nich' geregelt kriegt!“
„Traglast! Eine Traglast hast du angemeldet! Aber doch keinen Riesenbaum!“
„Das ist kein Riesenbaum! Das ist ein ganz normaler Weihnachtsbaum, sowas kennst du doch wohl, oder?“
„Aber nicht so riesig!“
„Riesig sind die Dinger in Hogwarts. Weiß' du überhaupt, wo wir hier sind?“
„Grimmauldplatz zwölf in London. Willst du etwa auch noch sagen, daß wir dich falsch abgeliefert haben?“ schnappte Stan, blickte sich dann aber um und sah Harry. „Oh!“ sagte er, „'arry! Das ist ja 'ne Freude! Hab ich ganz vergessen, daß Grimmauldplatz dein Haus is'!“
„Hallo, Stan, wie geht's?“
„Gut, ich muß aber weiter. Die Leute wollen ja auch schnell ankommen.“
So sah es allerdings nicht aus, denn die Fahrgäste drückten sich an den Fenstern die Nasen platt, um einen Blick auf Harry privat zu erhaschen. Harry wurde das unangenehm. Hagrid sagte zu Stan: „Weißt du überhaupt, für wen der Baum is'? Der is' für Harry, Harry Potter! Und seine Rasselbande! Was sagste nun?“
Stan war verunsichert, denn er verdankte seinen Job Harry, der sich damals für seine Wiedereinstellung eingesetzt hatte.
„Ich habe keine Zeit für Diskussionen“, beschied Stan Hagrid und stieg in den Bus ein.
Der Bus verschwand mit einem Knall. Hagrid nahm den Baum auf, Harry trat ganz weit beiseite. Hagrid zog den Baum durch die Haustür und fragte: „Salon?“
„Ja, Salon!“ antwortete Harry, der vor lauter Zweigen Hagrid nicht mehr sehen konnte.
Etwas später war der Baum im Salon aufgestellt. James, Albus und selbst Lily schauten zu, wie Harry und Ginny mit ihren Zauberstäben den Baum schmückten, so wie sie es von Hogwarts gewohnt waren. Hagrid erholte sich bei einem sehr großen Glas von Madam Rosmertas bestem im Eichenfaß gereiftem Met.

Am frühen Nachmittag trudelten nach und nach die Gäste ein. Die ersten waren die Weasleys aus der Winkelgasse. George nahm Harry beiseite: „Findest du nicht, daß es langsam Zeit wird, daß James ein paar von den Artikeln aus meinem Laden bekommt? Er ist immerhin sechs Jahre alt.“
„Er bekommt doch immer diese Scherzzauberstäbe“, wandte Harry ein. „Außerdem wird er erst im März sechs.“
„Das ist so gut wie sechs Jahre alt. Außerdem meinte ich die Scherzzauberstäbe nicht. Eher das, was man so zum Streiche machen braucht. Ich habe Fred inzwischen beigebracht, wie man diese schönen Toffees anwendet, die die Zunge wachsen lassen – du erinnerst dich vielleicht an ein gewisses Wohnzimmer in Little Whinging.“
Harry grinste.
„Klar. Aber ich finde, daß das noch zu früh ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß er das in die Schule mitnimmt.“
„Na und? Das sind doch Nasch- und Schwänzleckereien?“
„Trotzdem. Ich bin aber davon überzeugt, daß du meinen Sohn noch früh genug verdirbst. Außerdem...“
„Verdirbst! Verdirbst!“ George griff sich theatralisch an die Brust, als erleide er gerade einen Herzinfarkt. „Ich verderbe doch niemanden! Ich will nur dazu beitragen, daß James zu einem kreativen, geistesgegenwärtigen und phantasievollen Jungen heranreift, der...“
„Ja, natürlich“, unterbrach ihn Harry in ironischem Tonfall. „Aber er besucht eine Muggelschule, und du weißt genau, was los ist, wenn dort Zauberzeug in Umlauf kommt.“
„Ah ja, natürlich... Die Schule hieß irgendwie so ähnlich wie ein Karomuster, richtig?“
„Argyle, richtig. Und nein, ich weiß auch nicht, wieso sie die Schule so genannt haben.“ Harry sah sich nach Georges Kindern um, aber die waren verschwunden, genau wie James und Albus. Er hatte das undeutliche Gefühl, daß nun ein weiterer Baustein zum späteren Nachsitzen in Hogwarts hinzugefügt wurde. „Kommt erstmal richtig rein“, sagte er zu George und Angelina. „Eure Racker haben es ja schon getan.“
Als nächstes klingelte Andromeda mit Ted an der Tür. Harry kam kaum dazu, die Großmutter seines Patenkindes zu begrüßen, denn Ted umarmte ihn sofort.
„Harry! Frohe Weihnachten!“ rief Ted.
„Frohe Weihnachten, Teddy!“ sagte Harry.
Er bat seine Gäste ins Haus. Im Salon fragte Harry Andromeda nach Teds Schulleistungen.
„Ganz gut soweit“, sagte sie. „Jedenfalls, soweit ich es weiß. Er hat natürlich keine Probleme mit Verwandlung, da ist er allen anderen voraus. Wie bei Dora. Er hat auch seine Metamorphmaguskräfte immer besser unter Kontrolle. Als er mit dem Zug angekommen war, hatte er tannengrüne Haare. Ich mußte ihm erstmal sagen, daß er ganz schnell wieder seine Normalfarbe annehmen müsse. Sonst hätten wir uns im Bahnhof unter all den Muggeln nicht blicken lassen können.“
„Is' schon 'n feiner Kerl, der Teddy“, schaltete sich Hagrid ein. „Ruhig, bleibt nachts im Bett – hab Professor Sprout gefragt, und sie meint, daß er ein guter Schüler ist, der keinen Ärger macht.“
Ein leichtes Glucksen zeigte Harry, daß sich Hagrid an einige Regelbrüche eines anderen Hogwartsschülers erinnerte, die er allerdings zum Teil selbst iniitiert hatte. Harry wandte sich an Ted: „Erzähl mal von Hogwarts!“ In diesem Moment klingelte es wieder, und Harry sagte: „Am besten später beim Essen.“
An der Tür stand die Familie Weasley aus Ipswich. Ron trug Hugo auf dem Arm, Hermione hielt Rose an der Hand.
„Hallo, George und Angelina und alle sind schon da“, begrüßte Harry sie.
„War ziemlich viel los auf der Straße“, sagte Ron fachmännisch.
Harry erwiderte: „Laß mich raten: Du hast noch immer keinen Führerschein.“
„Ähm – nö“, räumte Ron ein.
Hermione sagte: „Wozu auch? Ich habe ja einen, und um auf dem Beifahrersitz zu sitzen und schlaue Kommentare abzugeben, braucht man ja auch keinen Führerschein, oder?“
„Für eine Fahrausbildung habe ich im Augenblick keine Zeit.“
„Ja, natürlich.“
„Gerade jetzt, wo das Weihnachtsgeschäft brummt.“
„Ja, und ansonsten mußt du euer Sortiment verbessern.“
„Die Konkurrenz schläft nicht.“
„Die Konkurrenz habt ihr längst plattgemacht.“
„Dann aber von außerhalb, vom Ausland.“
„Die Tropfrate ausländischer Scherzartikel nimmt jährlich zu“, kommentierte Harry, und Hermione blickte ihn verwundert an.
Ron dagegen erinnerte sich: „Genau – war ja auch ein wichtiges Thema, dieses Kesseltropfen, da hatte Percy Recht gehabt. Niemand hat sich um die Tropfrate geschert, und was war geschehen?“
„Voldemort war wiedergekommen“, antwortete Hermione, bei der der Groschen gefallen war.
„Kommt erstmal rein“, sagte Harry und begrüßte noch Rose und Hugo.

Das Speisezimmer war gesteckt voll. Lily und Hugo saßen auf ihren Hochstühlen und wurden von ihren Müttern halb gefüttert, halb beaufsichtigt. Albus, Rose und Roxanne waren inzwischen so groß, daß man nicht ständig auf sie aufpassen mußte, und James sowie Fred kamen ohndies allein klar. Der Geräuschpegel war höher, als er es ohne Kinder gewesen wäre, aber Harry fand, daß es ohne Kinder auch nur halb so schön gewesen wäre. In solchen Augenblicken fragte er sich manchmal, wie er früher ohne Kinder ausgekommen war.
„Also, Teddy, erzähl mal von der Schule“, nahm Harry die Unterhaltung auf, die er wegen der Ankunft von Ron und Hermione hatte unterbrechen müssen.
„Eigentlich ist es da super“, antwortete Ted.
„Eigentlich? Wieso nur eigentlich? Als ich da war, habe ich mich zum ersten Mal so richtig zu Hause gefühlt“, hakte Harry in Erinnerung des Unterschieds zwischen Hogwarts und dem Ligusterweg vier nach.
„Zu Hause? Ich bin doch bei Granny zu Hause! Und bei dir, Harry!“ sagte Ted. „Hogwarts ist schön, aber nicht mein Zuhause.“
„Ähm, gut, erzähl weiter“, meinte Harry verlegen, der sehr angenehm berührt war, daß Ted auch den Grimmauldplatz als sein Zuhause betrachtete und nicht auf Hogwarts zurückgreifen mußte – welch ein Unterschied zu Harrys Kindheit.
„Ja... also... wo soll ich anfangen?“ zeigte sich Ted unsicher.
„Wie haben denn die Quidditich-Mannschaften gespielt?“
„Tja, Slytherin hat gegen Gryffindor gewonnen, und Hufflepuff hat gegen Ravenclaw gewonnen. Aber nur knapp, nämlich... ähm... jedenfalls nur knapp. Gryffindor wurde ziemlich verprügelt. Ein Gryffindor hat zu mir gesagt, bei dir damals wäre so etwas nicht passiert. War übrigens der Kapitän der Gryffindors, der das gesagt hat.“
„Gryffindor kann nicht immer gewinnen, so ist das nunmal im Sport“, sagte Harry, der seinen Ärger und seine Enttäuschung über das Versagen seines früheren Hauses nur mühsam unterdrücken konnte und im tiefsten Inneren ganz klar der Meinung war, daß nur Gryffindor auf Sieg abonniert sein sollte. „Und sonst? Wie ist das mit dem Zusammenleben?“
„Ich bin echt froh, daß ich in Hufflepuff bin“, berichtete Ted. „Die haben alle Neuen super aufgenommen. Zuerst habe ich ja gedacht, na gut, ich bin jetzt in einem Haus, das ist irgendwie nicht so ruhmreich wie Gryffindor. Aber die Hufflepuffs halten zusammen. Und es ist auch keiner neidisch, daß ich so häufig hier bin. Jeder hilft jedem, das ist sehr schön.“
„Tonks wäre bestimmt stolz auf dich“, versicherte ihm Harry.
„Tonks?“
„Deine Mutter.“
„Ja. Schade, daß sie und Dad tot ist. Und es ist ein komisches Gefühl, daß sie in Hogwarts gestorben sind, wo ich jetzt bin. Und überhaupt, daß da so viel passiert ist. Die älteren Schüler erzählen davon, daß du Du-weißt-schon-, ähm, Voldemort in der Großen Halle erledigt hast.“
„Du-weißt-schon-wen? Nennst du Voldemort in Hogwarts so?“ fragte Harry nach.
Ted war ein wenig verlegen: „Ich habe zuerst 'Voldemort' gesagt, aber da haben die anderen so komisch reagiert. Also sage ich auch 'Du-weißt-schon-wer'.“
„Und die Slytherins? Sitzen die in der Ecke und schmollen, weil Voldemort weg ist?“ wollte Harry wissen.
„Nein, einige ältere Slytherins machen Führungen durch das Schloß zu den Stellen, wo was passiert ist. Der Korridor zum Raum der Wünsche, die Stelle, wo du im Gras gelegen hast, die Stelle, wo dich McGonagall als Sucher entdeckt hat, das Klo der Maulenden Myrte... die ist übrigens nervig, weil sie dauernd erzählt, daß sie dich auf den Basilisken gebracht hat und auf die Lösung mit dem Ei. Die nehmen sechs Sickel pro Führung.“
„In meine Hütte wollten sie auch rein und mich am Gewinn beteiligen“, mischte sich Hagrid ein. „Hab ich aber nich' zugelassen. Will nicht lauter Kinners in der Bude haben, die alles anglotzen.“
„Machen die Slytherins also ein Geschäft draus, wenn sie schon nicht mitgekämpft haben“, brummte Harry. „Naja, ein paar wenige von denen haben ja dann mitgekämpft.“
„Mir hat einer erzählt, daß sie vor zwei Jahren zehn Sickel Eintritt für ihren Gemeinschaftsraum genommen haben“, fuhr Ted fort.
„Für ihren Gemeinschaftsraum? Wieso das?“
„Weil du mit Ron da warst und diesen Typ da ausgequetscht hast.“
Harry erinnerte sich an sein zweites Jahr, als er, Ron und Hermione Draco verdächtigt hatten, die Kammer des Schreckens geöffnet zu haben.
„Aber das mit dem Gemeinschaftsraum ist vorbei. Unser Vertrauensschüler hat uns erzählt, daß ein paar Ravenclaws dasselbe mit ihrem Gemeinschaftsraum machen wollten, weil du da nach diesem Kopfdings geguckt hast. Aber als Flitwick das nicht erlaubt hat, haben sie gesagt, daß die Slytherins es auch machen. Da hat sich dann herausgestellt, daß ihr Hauslehrer davon nichts wußte. Und der hat gesagt, sie sollen das bleiben lassen.“
„Recht so“, stimmte Harry zu, dem diese Geldmacherei nicht gefiel. „Und wie sieht es mit dem Fliegen aus? Kommst du zurecht?“
„Jaah, es geht ganz gut. Madam Hooch hat gesagt, daß ich kaum Fehler mache, und daß ich ganz gut fliegen kann.“
Nach dem Essen verabschiedeten sich Hagrid und George sowie Angelina mit ihren Kindern. Die anderen blieben da, so daß die Gästezimmer gut belegt waren.

Nach den Weihnachtsfeiertagen reisten Ron und Hermione mit ihren Kindern ab, und nur Ted blieb. Nach den Weihnachtsfeiertagen – das hieß auch, daß es Zeit wurde für Harrys Anstandsbesuch bei Dudley. Wie gehabt fuhr Harry mit dem Auto nach Little Whinging, damit Dudleys Frau keine Merkwürdigkeit auffiel. Dieses Jahr nahm er Ginny mit. Seine Kinder würden von Ted und den Hauselfen beaufsichtigt werden. Ein wenig riskant war das schon, denn wegen Dudleys Frau würden die Hauselfen nicht einfach kommen können, wenn ein Problem auftauchen sollte.
Wie immer hatte Harry ein merkwürdiges Gefühl, als er durch Little Whinging fuhr.
„Ist nicht so dein Fall, die Gegend, was?“ bemerkte Ginny mit einem Seitenblick auf ihn.
Er erwiderte: „Hm.“
Endlich erreichten sie Dudleys Haus – Harry hatte peinlich darauf geachtet, daß er seine Route so gelegt hatte, daß er nicht durch den Ligusterweg fahren mußte – und hielten an. Vor Dudleys Haus stand noch immer der silberne Dreier-BMW, aber jetzt hatte sich ein Einer-BMW dazugesellt.
„Aha, der Renault war als Zweitwagen wohl nicht mehr angemessen genug, Krise hin oder her“, stellte Harry fest und drückte auf den Klingelknopf.
Dudley öffnete.
„Hallo, kommt rein!“
Im Haus wurden Harry und Ginny von Dudleys Frau begrüßt. Harry dachte, daß er sich irren möge, aber seiner Ansicht nach schien Dudleys Frau zugelegt zu haben. Zumindest bewegte sie sich etwas schwerfälliger als er es in Erinnerung hatte. Natürlich sagte er nichts. Und so setzte man sich auf die Sofas. Auf dem Wohnzimmertisch standen schon die üblichen Bestandteile einer Teestunde bereit.
„Und? Viele Verbrecher gefangen, Harry?“ fragte die Frau des Hauses.
„Ja, ging so. In meinem Bereich ist die Kriminalität gesunken. Aber immerhin haben wir eine enorm hohe Aufklärungsquote. Wie geht es eigentlich mit Smelt-, ähm, mit Grunnings? Angeblich ist die Krise ja jetzt überwunden, sagt man.“
Dudley zuckte mit den Schultern.
„So richtig noch nicht. Wir haben kräftig einen abgekriegt. Zum Glück hat's mich nicht erwischt, aber viele aus der Belegschaft sind rausgeflogen. Zu wenig Aufträge. Jetzt fangen die Leute langsam wieder an, zu bauen. Da brauchen sie auch wieder Bohrer. Aber Grunnings ist noch nicht über dem Berg.“
„Naja, hoffen wir das beste“, sagte Harry, einfach um etwas zu sagen.
Ginny saß nur dabei und hörte nur zu. Harry stellte wieder einmal fest, daß er mit seinem Cousin nicht allzuviel zu besprechen hatte. Das war einer der Gründe, weswegen er die jährlichen Besuche eher als etwas bedrückend empfand.
„Ich habe noch eine Ankündigung zu machen“, sagte Dudley plötzlich, und Harry und Ginny horchten auf. „Eigentlich hat Emma eine Ankündigung zu machen“, verbesserte er sich.
Harry und Ginny sahen Dudleys Ehefrau an.
„Tja, ähm, also, es ist so... Ich erwarte ein Kind.“
„Großartig!“ sagte Harry aufrichtig. „Herzlichen Glückwunsch! Ihr werdet sehen: Kinder sind das beste, was es gibt auf der Welt.“
„Und das, was einem am meisten den Schlaf raubt“, bemerkte Ginny. „Herzlichen Glückwunsch jedenfalls.“
„Wird ein Sohn“, teilte Dudley mit. „Alles schon abgeklärt.“
„Ja, Fruchtwasseruntersuchung, Ultraschalluntersuchung, alles gemacht. Wird ein gesundes Kind. Ist doch immer schön, so etwas vorher zu wissen“, ergänzte Emma.
Harry und Ginny sahen einander an.
„Wir, ähm, wir haben nur so ein bis zwei Wochen vorher gewußt, ob es ein Junge oder Mädchen wird“, sagte Harry.
„Ihr habt... drei Kinder, nicht? Drei Jungs?“ fragte Emma.
„Zwei Jungs, ein Mädchen“, sagte Ginny. „Der Älteste ist in diesem Sommer in die Schule gekommen, der Zweite ist übernächstes Jahr dran, und unsere Tochter muß noch zwei Jahre länger warten.“
„Was sagen denn Onkel Vernon und Tante Petunia?“ wollte Harry wissen.
„Die sind natürlich begeistert“, sagte Dudley knapp. „Dad hat was von 'Stammhalter' gesagt.“
„Habt ihr euch schon einen Namen überlegt?“
„Naja, noch nicht so richtig. Müssen wir mal sehen.“
„Wann kommt der Junge denn?“ fragte Ginny.
„Im Mai“, antwortete Emma.
Dudley wurde nachdenklich und murmelte: „Was bist du denn, was meinen Sohn angeht, Harry? Ein Onkel?“
„Weiß ich nicht“, sagte Harry.
Ginny schlug vor: „Harry müßte dann eigentlich der Großcousin sein.“
Der weitere Nachmittag verfloß zäh. Die allgemeine Lage wurde druchgekaut, von der Harry wenig Ahnung hatte, da er sich nicht wirklich dafür interessiert hatte. Erst als Dudley Harry und Ginny zur Haustür begleitete, wandte er sich noch einmal an seinen magischen Cousin: „Mum und Dad waren ein bißchen besorgt. Dad hat sowas gesagt, ähm, wie, tja... er hat gefragt, ob diese Zauberersache komplett raus ist. Mum meint, das wäre sie, aber immerhin hat's ja sowas in unserer Familie schon mal gegeben.“
„Mit 'sowas' meinst du mich und meine Mutter, richtig?“ fragte Harry etwas giftiger als er eigentlich wollte.
„Naja, Magie und sowas. Meint ihr, daß da was sein könnte?“
Harry überlegte und sagte: „Ich weiß nicht. Aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß irgendein magisches Gen eine Chance hat, wenn es mit Onkel Vernons Genen in Berührung kommt. Ich würde mir da keinen Kopf machen.“
Ginny ergänzte: „Soweit ich weiß, ist zwar nichts auszuschließen, aber meistens sind nur die Kinder von Muggelstämmigen Zauberer – und natürlich auch die von Rein- und Halbblütern. Muggel bringen meines Wissens auch dann keine Zauberer zur Welt, wenn sie magische Verwandte haben, von Ausnahmen mal abgesehen. Das würde natürlich anders aussehen, wenn Emma zum Beispiel selbst eine Hexe wäre, aber das kann nicht sein, weil sie nie in Hogwarts war.“
„Meistens zeigen sich magische Eigenschaften so ungefähr im Alter von fünf bis sieben Jahren“, sagte Harry und fügte, an Neville denkend, hinzu: „Bei manchen dauert es auch mal noch länger, aber das ist eher die Ausnahme.“
„In ungefähr sechs Jahren seid ihr schlauer“, schloß Ginny.


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