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Die Aurorenzentrale - Ein erster Kontakt

von Krabbentaucher

Nach dem Mittagessen begaben sich Harry und Kingsley in Harrys Arbeitszimmer. Harry fuhr den Computer wieder hoch. Mit einem Seitenblick zu Phineas Nigellus' Bild stellte er fest, daß dieser wohl in Hogwarts weilte. Das war ganz gut so, denn es mußte nicht sein, daß viele Leute etwas von der Sache erfuhren.
„So, paß mal auf“, sagte Harry zu Kingsley und gab das Wort „Hogwarts“ ein.
Der Treffer erschien, und Harry klickte ihn an. Kingsley las sich den Text durch. Er kannte ihn zwar schon, weil Harry den Text ausgedruckt hatte, aber es war einfach immer noch zu überraschend.
„Ginny und ich meinen, daß der Macher noch ziemlich jung sein dürfte, denn sonst hätte er es nicht so betont, daß man als junger Mensch in der Winkelgasse auffällt, wenn keine Ferien sind.“
„Und die Ausdrucksweise ist auch noch etwas holperig“, meinte Kingsley. „Was meinst du, ob der noch mehr Leute hinter sich hat?“
Harry zuckte mit den Schultern.
„Jedenfalls kennt er keinen professionellen Webdesigner. Sieh mal: Diese kursiv gestellten, knallroten Buchstaben für die Überschrift, der Text in einer ganz anderen Schriftart in Schwarz und das alles vor einem hellblauen Hintergrund. Und keine Bilder. Das hätte ein Profi anders gemacht.“
„Ja? Ich kenne mich nicht so damit aus. Meine Zeit beim Premierminister der Muggel liegt schon ein wenig zurück.“
„Ich zeige dir ein paar andere professionelle Seiten, dann siehst du es.“
Es dauerte ein wenig, bis sich eine andere Seite aufgebaut hatte. Harry murmelte: „Das dauert immer ziemlich lang. Inzwischen sind die Seiten so überfrachtet mit Designzeugs, man merkt, daß das mein Rechner nicht mehr der neueste ist. Zwischen 1999 und 2009 hat sich einiges getan. Da ist es.“
„Ja, ich verstehe, was du meinst“, sagte Kingsley, als er die andere Seite gesehen hatte. „Geh mal zurück zu diesem Ding, wodurch wir verraten werden.“
Harry schloß die andere Seite. Er klickte auf „Startseite“ - und war genauso wie Kingsley erstaunt über das, was er dort las.

VERSCHWÖRUNG – ZAUBERER IN GROSSBRITANNIEN

Zauberer machen sich bei uns breit und töten uns. Uns nennen sie „Muggel“. Sie halten sich für was besseres, weil sie zaubern können. Sie haben auch meine Familie getötet. Und sie haben ihre eigenen Straßen und so, wo nur sie sich aufhalten. Lest nach, was da los ist:

Tropfender Kessel
Winkelgasse
Hogwarts
Harry Potter
Sonstiges

Die Regierung sagt gar nichts dazu. Ich habe ihnen mal geschrieben, daß es Zauberer gibt, aber niemand hat mir geantwortet.

Wenn ihr auch Infos zu den Zauberern habt oder sie euch was angetan haben, meldet euch!

Kontakt

„Der ist uns nicht freundlich gesonnen“, murmelte Kingsley. „Aber der Premierminister hätte uns ruhig mal unterrichten können, wenn er Post von so einem bekommt. Druck mal aus.“
Harry tat es und sagte: „Wenn welche von uns seine Familie umgebracht haben, ist es ein Fall für die Aurorenzentrale.“
„Kommt auch drauf an, wann das war. Wenn das noch zur Zeit von Voldemort war und der oder die Todesser schon verurteilt sind, dann ist es nur ein Fall für unser Büro für muggelgerechte Entschuldigungen. Ich nehme an, du willst wissen, was er über dich geschrieben hat?“
„Kann ja auch eine sie sein“, sagte Harry, der hin- und hergerissen war zwischen seiner Neugier und der Befürchtung, über sich nicht allzu Nettes zu lesen.
Er klickte „Harry Potter“ an, wobei es ein komisches Gefühl war, seinen Namen im Internet zu finden. Schließlich hatte er sich für in der Muggelwelt anonym gehalten. Die Seite war zwar so unprofessionell wie die vorherigen gestaltet, enthielt aber sogar ein etwas schiefes Foto, das von einem Werbeplakat für die Biographie von Rita Skeeter bei Flourish und Blotts aufgenommen worden war.

HARRY POTTER

Der scheint der Anführer zu sein. In der Winkelgasse gibt es eine Buchhandlung für ziemlich viele fiese Zauberbücher. Da wird für eine Biographie von Harry Potter geworben, und es gibt dort sogar zwei Bücher über Harry Potter. Er ist enorm berühmt bei den Zauberern.
Auf dem Bild seht ihr, wie er aussieht. Das ist von einem Werbeplakat an der Buchhandlung. Das Foto ist ziemlich schlecht, weil ich es versteckt aufgenommen habe.
Harry Potter scheint auch gefürchtet zu sein. Jedenfalls habe ich in der Buchhandlung welche von einem „Du-weißt-schon-wem“ sprechen gehört, als sie über Harry Potter geredet haben. Und der soll eine ziemliche Schreckensherrschaft aufgezogen zu haben.
Ich habe versucht, in einem der Harry-Potter-Bücher zu lesen, aber da hat mich dann ein Verkäufer angeschnauzt, ich solle sie kaufen, wenn ich sie lesen wolle. Da ich aber kein besonderes Geld bei mir hatte, ist nichts draus geworden.

„Ich? Du-weißt-schon-wer?“ fragte Harry ganz entgeistert.
„Das stellt selbst die Artikel von Rita Skeeter noch in den Schatten“, stellte Kingsley fest. „Aber ganz offensichtlich hat er keinen Verwandten, der Zauberer ist, denn sonst hätte er dich nicht mit Voldemort verwechselt.“
„Schöner Trost“, murmelte Harry, der sich zwar an einiges gewöhnt hatte, von der Unterstellung, er selbst hätte ein Schreckensregime errichtet, aber noch immer ziemlich mitgenommen war.
Er klickte auf „Tropfender Kessel“. Die Seite dort enthielt ein Foto, das den Plattenladen und die Buchhandlung in der Charing Cross Road zeigte.

TROPFENDER KESSEL

Das ist der Zugang zur Winkelgasse, den die Zauberer als Kneipe getarnt haben. Er liegt an der Charing Cross Road zwischen dem Buchladen und dem Plattenladen auf dem Bild. Er ist aber auf dem Foto nicht zu sehen. Man sieht ihn erst, wenn man weiß, daß er da ist. Wer seine Kneipen so gut versteckt, muß was zu verbergen haben.
In der Kneipe sitzen dauernd ziemlich komische Leute. Und sie tragen alle Umhänge. Wenn ihr in die Winkelgasse geht, könnt ihr euch hier einen Umhang überwerfen, das machen auch die anderen dort.
Wenn ihr in die Winkelgasse wollt, müßt ihr nach hinten durchgehen. Dann kommt ihr auf einen kleinen Hinterhof. Aber ihr kommt nur in die Winkelgasse rein, wenn ein Zauberer mit seinem Zauberstab auf einen Ziegelstein klopft. Vorsicht! Hier könnt ihr Verdacht erregen!

„Okay, weiter zur Winkelgasse“, sagte Harry und klickte weiter.
Die Seite zeigte zwei Fotos, die wie das Bild auf der Harry-Potter-Seite von ziemlich schlechter Qualität waren. Das eine Bild zeigte ein Stück vom Anfang der Winkelgasse, das andere Gringotts.

WINKELGASSE

Das ist eine Straße in London, die nur von Zauberern bewohnt wird. Besorgt euch unbedingt einen Umhang, bevor ihr da reingeht, sonst fallt ihr auf. Man betritt die Winkelgasse über eine Kneipe in der Charing Cross Road, die Tropfender Kessel heißt.
In der Straße gibt es viele merkwürdige und eklige Dinge. Andere scheinen normal zu sein, sind es aber nicht. Es gibt zum Beispiel:
einen Laden, der mit „Apotheke“ überschrieben ist, wo es glibberige Sachen zu kaufen gibt (Käferaugen, tote Spinnen, komische Würmer); vermutlich brauchen die das, um ihre finsteren Gebräue zu brauen
Madam Malkin's Anzüge für alle Gelegenheiten, wo ich nicht drin war; vermutlich kriegen die Zauberer von dort ihre Umhänge.
Flourish und Blotts, das ist eine Buchhandlung, wo man Bücher mit Zaubersprüchen und Zaubertrankrezepten bekommt, und auch Bücher über Harry Potter, ihren großen Anführer
einen Zauberstabladen, da liegt nur ein Zauberstab auf einem Kissen im Schaufenster
mehrere Läden für Kessel (wofür wohl?)
mindestens zwei Läden für Haustiere, aber nicht für irgendwelche, sondern Eulen und Kröten und Ratten; die Eulen waren ganz niedlich
Qualität für Quidditch, kein Plan, was Quidditch ist, aber dort bekommt man Besen; schätze mal, das sind fliegende Besen, wofür brauchen Zauberer sonst Besen? Da gibt es noch Umhänge und komische Handschuhe, vielleicht braucht man die zum fliegen
Gringotts, was eine Bank zu sein scheint, da stehen so kleine merkwürdige Wesen davor
Tut mir leid, daß die Fotos so schlecht sind, aber die haben wohl keine modernen Kameras, und so mußte ich die Bilder versteckt machen. Es gibt übrigens keine Computerläden oder so oder Internetcafés, sondern nur noch eine Eisdiele und eben den Tropfenden Kessel. Die haben wohl keine Ahnung von sowas. Das ist unsere Chance, alle Leute zu informieren!
Einkaufen kann man dort nur mit besonderem Geld, also nicht mit Englischem Pfund. Deren Geld scheint man in dieser Gringotts-Bank zu bekommen, aber ich weiß nicht, wie. Das Geld von Zauberern heißt „Galleonen“ (wie die spanischen Schiffe), „Sickel“ und noch irgendwie, aber das habe ich nicht mehr richtig verstanden.

„Ist ganz schön rumgekommen“, sagte Kingsley. „Man wünschte sich fast, er wäre noch ein wenig weitergekommen und hätte sich wengistens deine Biographie gekauft, dann wäre er vielleicht nicht so feindselig.“
„Dann hätte es am Ende noch eine Harry-Potter-Fanseite im Internet gegeben, nein danke. Ich gucke noch gerade bei 'Sonstiges', Moment.“
Die nächste und zugleich letzte Seite kam ohne Bilder aus und war auch nicht besonders reichhaltig.

SONSTIGES

In der Winkelgasse gibt es einen Laden, der mit Quidditch zu tun hat. Ich weiß nicht, was Quidditch ist – vielleicht heißt es Besenfliegen? Jedenfalls kann man in dem Laden Besen kaufen.
Zauberstäbe – damit machen Zauberer alles. Sie sehen aus wie Holzstöcke mit einem Griff an einem Ende und sie sind ungefähr 25 Zentimeter lang. Als meine Familie ermordet wurde, sind grüne Blitze daraus hervorgekommen.
Keine Ahnung, wo die Zauberer wohnen bzw. ob sie alle in der Winkelgasse wohnen. Einige scheinen aber keine Ahnung zu haben, wie wir normale Leute uns wirklich kleiden. Wenn Zauberer „draußen“ sind, also unter uns, versuchen sie, sich so zu kleiden wie wir, also normal. Einige greifen da ganz schön tief ins Klo, weil sie Sachen kombinieren, die nicht zusammengehören. Daran kann man sie evlt. erkennen.
Als sie meine Familie umgebracht haben, hieß es später, sie seien an einer offenen Gasleitung erstickt oder so, jedenfalls hat man mir nicht geglaubt. Aber die Zauberer, die bei uns zu Hause eingedrungen waren, hatten alle schwarze Umhänge mit Kapuzen an, und sie haben Masken getragen. Vielleicht ist das die Kleidung, die sie anziehen, wenn sie uns angreifen.
Meine Familie scheint nicht das einzige Opfer zu sein. Für den Einsturz der Brockdale-Brücke zum Beispiel gibt es auch keine vernünftige Erklärung. Und der angebliche Tornado, der in Sussex zur gleichen Zeit so viel verwüstet hat, wurde auch von niemandem beobachtet.
Und wenn unsere Regierung auf mein Schreiben, mit dem ich auf die Zauberer hingewiesen habe, seit Jahren nicht reagiert, dann kann es doch sein, daß die Zauberer die Regierung unterwandert haben. Vielleicht haben die den ganzen Laden schon übernommen. Also müssen wir auch hier im Internet vorsichtig sein.
Wer weiß – vielleicht heißt der wirkliche Premierminister nicht Gordon Brown, sondern Harry Potter?
Ergänzung: Einige Leute haben per E-Mail geschrieben, daß in der letzten Zeit nichts besonderes passiert wäre, und daß die Zauberer wohl doch harmlos seien. Es ist zwar nichts passiert, aber wer weiß, vielleicht hat Harry Potter seine Strategie geändert?

„Ich drucke das alles mal aus“, sagte Harry tonlos.
„Mach das. Gleich morgen früh werde ich die ein paar Leute von der Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen zusammentrommeln. Du bist doch auch da? Im großen Konferenzraum?“
„Ja, natürlich.“
„Und bring die Ausdrucke mit. Wobei ich nach der letzten Seite glaube, daß der Mord an der Familie schon etwas zurückliegt, womöglich hat er noch während Voldemorts Herrschaft stattgefunden.“
„Das vermute ich auch“, sagte Harry. „Er hat ja typische Todesser beschrieben, und daß in letzter Zeit nichts passiert sei. Und dann diese Bezugnahme auf die Brockdale-Brücke und die Sache, die von den Riesen hervorgerufen worden war. Immerhin – doof scheint er nicht zu sein.“
Kingsley nickte und erwiderte: „Trotzdem müssen wir Gewißheit haben, was die Morde angeht. Nicht, daß sich da eine neue Todessergruppe geformt hat. Kannst du sehen, wer die Seite überhaupt aufgebaut hat?“
Harry suchte, fand aber keinen Hinweis.
„Nichts. Ich denke, wir müssen es über eine E-Mail versuchen.“ Er verstummte kurz und fragte Kingsley dann: „Wie kommt das überhaupt, daß ein Muggel in die Winkelgasse kommt? Bei Hermiones Eltern ist das klar. Die sind ja zusammen mit Hermione reingekommen. Aber er schreibt ja etwas davon, daß man den Tropfenden Kessel sieht, wenn man von ihm weiß.“
„Der Tropfende Kessel ist mit einem relativ einfachen Ich-seh-nicht-recht-Zauber geschützt. Der einzige Extrazauber ist ein Zauber, der die Abbildung verhindert. Deshalb konnte er ihn auch nicht fotographieren. Es sollen ja nicht alle Muggel draußen bleiben, sondern die Eltern der Muggelstämmigen sollten auch hereinkommen können, notfalls allein, falls ihre Kinder in der Schule feststellen, daß sie etwas wichtiges vergessen haben“, erläuterte Kingsley und erhob sich, um sich zu verabschieden. Zum Schluß sagte er: „Aber wie das im einzelnen funktioniert, weiß ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht.“

Am Montag war der große Konferenzraum im ersten Stock gut besetzt. Harry hatte vorsorglich Dennis und Dean mitgebracht, damit die Aurorenabteilung besser vertreten war. Seine Wahl war auf die beiden gefallen, weil sie in der Muggelwelt aufgewachsen waren und ihnen Computer im allgemeinen das Internet im besonderen nicht so unbekannt waren wie anderen Zauberern. Kingsley kam herein, wünschte einen guten Morgen und sagte, an seinem Platz stehend: „Es ist zu einem sehr schwerwiegenden Fall von Kenntnis der Muggel über unsere Welt gekommen. Ein Muggel hat im sogenannten Internet Zugangsmöglichkeiten zur Winkelgasse veröffentlicht, so daß theoretisch Milliarden von Muggeln weltweit das lesen können. Ich habe noch gestern Abend die Internationale Zauberervereinigung informiert, aber bisher nur zwei Antworten erhalten.“
„Woher?“ fragte einer der Zauberer, von dem Harry meinte, daß dieser von der britischen Sektion der Internationalen Zauberervereinigung war.
Kingsley antwortete: „Aus Frankreich und aus Island. Die französische Sektion hat gefragt 'was ist Internet?' und die isländische Sektion hat nur mitgeteilt 'stimmt'.“
Harry dachte an das isländische Zaubereiministerium, das er einmal während seiner Flitterwochen kennengelernt hatte und das nur aus dem Büro der Ministerin bestand, fragte aber nicht weiter nach. Kingsley riß ihn aus seinen Gedanken: „Entdeckt wurde das alles durch Mr Potter, der Ihnen das weitere erläutern wird. Harry, würdest du bitte -?“
„Ähm – wie? Ja...“
Harry stand auf, während sich Kingsley setzte. Er hatte die Ausdrucke vervielfältigt, sah aber, daß die Exemplare nicht ausreichten und zog seinen Zauberstab. „Ich werde Ihnen gleich Ausdrucke aushändigen, die das wiedergeben, was im Internet steht.“ Er fertigte noch ein paar Kopien an und verteilte sie. „Lesen Sie sich das erstmal durch, dann sage ich Ihnen, wo das Problem liegt.“
Die anderen Hexen und Zauberer nahmen die Blätter interessiert entgegen und versanken bald in Schweigen, während sie lasen. Als sie fertig waren, fragte einer: „Und was ist nun dieses Internet? Das hier sind natürlich beunruhigende Dinge, zugegeben, aber wenn man weiß, wo der Muggel sie aufgehangen hat, dann müßten wir sie doch einfach wieder herunterreißen, oder?“
Dennis und Dean kicherten, aber Harry stöhnte leise. Er versuchte, den versammelten Zauberern klarzumachen, was das Internet war. Die bald zum Teil glasigen Blicke verrieten ihm jedoch, daß seine Erläuterungen auf wenig fruchtbaren Boden fielen.
„Der Effekt ist jedenfalls, daß sämtliche Muggel das Zeug lesen können und daß es nicht einfach irgendwo an einen Baum gepinnt ist“, schloß er.
Zunächst schwiegen alle. Dann meldete sich eine Hexe, die sich als Vergißmich vorstellte, und fragte: „Und was hat die Aurorenzentrale damit zu tun? Das habe ich jetzt nicht verstanden.“
„Harry hat das alles entdeckt“, mischte sich Dennis gereizt ein. „Und außerdem haben offenbar Todesser die Familie von dem Muggel umgebracht, also ist das unser Job.“
Harry ergänzte: „Sie von der Vergißmich-Zentrale müssen den Urheber aufspüren und dazu bringen, das alles aus dem Internet zu entfernen. Unser Job ist es, festzustellen, um welchen Mord es sich gehandelt und ob es da schon eine Verurteilung gegeben hat. Aber das können wir erst machen, wenn wir den Typen haben.“
„Nun gut, dann kriegt der von uns eine Gedächtnisbehandlung, und dann schreibt er sowas nicht mehr“, sagte die Hexe zuversichtlich. „Aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie wir herausfinden sollen, wer er ist. Dieses ganze Zeug mit dem virtuellen Dings und so weiter ist derart abstrakt...“
„Das geht eben nicht so einfach“, sagte Harry. „Die Sachen müssen ja aus dem Netz verschwinden. Und da können wir nicht zaubern. Das muß er selbst machen, denn er hat die Zugangsdaten. Wenn wir an seinem Gedächtnis rumfummeln, bringt uns das gar nichts, wenn das alles noch immer für alle zu lesen ist. Außerdem wissen wir nicht, ob er noch Helfer hat.“
Kingsley mischte sich ein: „Und das heißt, daß wir ihn auf unsere Seite bringen müssen, wenn ich das richtig sehe. Hat überhaupt jemand eine Idee, was das für einer sein könnte?“
Dean meldete sich: „Also, er dürfte noch jung sein – Harry hat gesagt warum. Und er wohnt entweder in London, oder er hat Helfer. Sonst käme er nicht außerhalb der Ferien ohne weiteres in die Winkelgasse. Jedenfalls nicht, wenn er selbst noch zur Schule gehen sollte. Dann wäre er allerdings noch sehr jung.“
Eine andere Hexe, die sich als Angehörige des Kommittees für muggelgerechte Entschuldigungen vorstellte, sagte: „Da von uns keiner so einen Computer und auch niemand Ahnung von diesem Internet hat, und weil der Muggel Harry Potter für den Chef der magischen Gemeinschaft hält, würde ich sagen, daß Mr Potter herausfindet, wer der Muggel ist, und daß er Kontakt zu ihm aufnimmt.“
Zustimmendes Gemurmel machte deutlich, daß die Abteilung für magische Unfälle und Katastrophen die Aufgabe gern auf die Aurorenzentrale abgewälzt hätte. Kingsley beugte sich zu Harry rüber: „Wäre vielleicht wirklich besser, wenn du das machst, Harry. Immerhin bist du der Zauberer, der das alles entdeckt hat, und du bist ja in gewisser Weise selbst davon betroffen.“
Harry überlegte kurz, dann stimmte er zu: „Gut, ich mach's.“

Im Grunde freute sich Harry über die Aufgabe – handelte es sich doch endlich mal wieder um eine Chefsache. Die letzte war unspektakulär gewesen und hatte lediglich einen Autokauf beinhaltet. Das hier schien zwar auch nicht sehr aufregend zu werden, aber Harry würde endlich mal wieder rauskommen. Vorerst saß er allerdings noch in seinem großen Büro und besprach sich mit Dean und Dennis.
„Das Problem ist ja, daß der Muggel überall sitzen kann“, gab Dean zu bedenken. „Du solltest vielleicht einfach über 'Kontakt' gehen und ihn direkt anmailen.“
„Dann geht der Muggel doch nie drauf ein“, entgegnete Dennis. „Sieh doch nur, was er über Harry geschrieben hat.“
„Vielleicht sollte einer von uns mailen?“
„Dazu sind wir zu lange in der Zauberwelt. Ich bin ja schon froh, daß ich weiß, was das Internet überhaupt ist. Aber ich habe keinen Anschluß, und Ahnung von dem ganzen Kram habe ich sowieso nicht. Du etwa?“
„Nein, ich war zuviel mit Hogwarts beschäftigt, und dann mit Überleben und dann mit der Aurorenzentrale.“
„Harry ist vermutlich der einzige Zauberer mit Internetanschluß.“
Harry hatte lange genug zugehört und schaltete sich ein: „Ron und Hermione haben auch so eine Kiste. Aber zurück zum Thema: Ich überlege gerade, ob ich nicht an den Provider schreibe oder an den Host oder wie man das nennt. Also an den, der die Seite zur Verfügung gestellt hat. Da kann nämlich nicht jeder Hinz und Kunz kommen und eine eigene Seite ins Netz stellen. Oder ich bitte jemanden vom MI5, das zu tun. Mir als Privatperson wird wohl kaum jemand Auskunft erteilen.“
Dennis schüttelte den Kopf und sagte: „Das mit der Geheimhaltung ist doch unser eigenes Problem, oder? Soll die Verbindung zum MI5 nicht nur dazu dienen, schwarze Magier zu bekämpfen, die sich in die Muggelwelt zurückgezogen oder Muggeln geschadet haben?“
„So ist es, wir müssen da selbst durch“, bekräftigte Dean.
„Ihr habt Recht“, gab Harry zu. „Also bleibt nur die direkte Kontaktaufnahme. Und zwar durch mich. Aber wie mache ich das, ohne den Muggel zu verschrecken? Dummerweise habe ich meine E-Mail-Adresse so gestaltet, daß sie sich auf meinen Namen bezieht, nämlich 'HPotter'. Ich konnte ja nicht ahnen, daß mein Name im Internet mal eine Rolle spielen würde.“
„Eine neue Adresse anmelden“, sagte Dean. „Eine meiner Schwestern hat gleich vier verschiedene Adressen.“
„Gute Idee, aber leider ist es schon wieder Jahre her, seit ich meine E-Mail-Adresse eingerichtet habe. Ich weiß gar nicht mehr, wie das geht. Und ihr wißt es vermutlich auch nicht“, sagte Harry.
Dean und Dennis schüttelten die Köpfe.
„Nicht, daß ich deswegen Dudley anrufen muß“, fuhr Harry fort.
Dennis gab zu bedenken: „Der Typ hat doch schon ein Foto von dir. Ein schlechtes, aber immerhin. Was meinst du, was los ist, wenn sich irgendein John Williams per E-Mail bei ihm meldet, und dann steht da plötzlich Harry Potter, der angebliche Du-weißt-schon-wer, vor ihm.“
„Auch wieder richtig“, seufzte Harry. „Da muß ich sorgfältig formulieren. Also, wenn ihr mich sucht, ich bin zu Hause und sitze am Computer. Bin aber nachher wieder da.“
Damit war die kleine Versammlung aufgehoben. Dean und Dennis verließen das Büro, und Harry folgte wenig später nach, um das Aurorenbüro zu durchqueren und zu den Liften zu gelangen. Dabei blickte er etwas mißmutig zum Alarmsystem, das ihn um mehrere Einsätze gebracht hatte. Dann fuhr er hinunter ins Atrium, von wo aus er nach Hause apparierte.

„Was machst du denn hier?“ wunderte sich Ginny, als Harry ihr über den Weg lief.
„Dad ist da!“ krähte Albus fröhlich.
„Hallo, Albus!“ erwiderte Harry. „Ich muß an den Computer wegen dieser Internetseiten-Geschichte. Du weiß ja...“
„Ah – ja.“
„James ist in der Schule.“
„Natürlich.“
„Hm.“
Harry kam das Haus ausgesprochen leer vor. Er hatte es noch nie erlebt, daß ein Drittel seiner Kinder nicht da war. Er ging in sein Arbeitszimmer. Das Bild von Phineas Nigellus war wie üblich leer. Harry fuhr den Computer hoch, rief die Seite auf und klickte auf „Kontakt“. Sofort erschien die übliche Maske, in die Harry seine E-Mail-Adresse und den Betreff eingab. Dann grübelte er lange darüber nach, was er schreiben sollte. Immer wieder schrieb er etwas und verwarf es dann wieder. Nach mehreren Anläufen stand der Text.

Hallo!

Ich bin auf Deine Internetseite gestoßen. Ich habe nicht gedacht, daß noch jemand in die Winkelgasse vorgedrungen sein könnte. Meine Eltern wurden auch umgebracht, aber nicht einfach von diesen Kapuzentypen, sondern von Du-weißt-schon-wem persönlich.
Ich habe übrigens zusätzliche Informationen über die Winkelgasse und die Zauberer. Zum Beispiel weiß ich, daß Quidditch ein Spiel ist, so eine Art Basketball auf Besen.
Bist Du interessiert? Wir sollten uns mal treffen. Melde Dich doch mal!

Viele Grüße
HPotter

P.S.: Ich hoffe, Du bist jetzt nicht von dem Namen abgeschreckt, den ich hier benutze.

Harry las den Text noch einmal durch und fragte sich, ob man sich in einer E-Mail wirklich mit „vielen Grüßen“ verabschiedet, zuckte die Schultern und sandte die Nachricht ab. Für seine Akten druckte er die E-Mail aus und fuhr den Computer herunter, um sodann in das Ministerium zurückzukehren. Er würde am Abend nachsehen, ob eine Antwort eingangen war. Und am Abend fand er wirklich eine Antwort vor:

Hallo HPotter!

Ist natürlich ein bedenklicher Name. Du hast neue Infos? Das mit dem Quidditch ist ja interessant – woher weißt Du das? Das tut mir leid, daß die Zauberer auch Deine Eltern umgebracht haben. Du bist der erste andere Fall, von dem ich gehört habe, bisher war ja alles nur Vermutung. Da kann man mal sehen. Den Zauberern muß unbedingt das Handwerk gelegt werden. Das mit dem Treffen wäre eine gute Idee. Aber nicht zu Hause, meine Tante hält das alles für Spinnerei. Vielleicht am Mittwoch in Crawley? Natürlich nur,wenn es für Dich kein Problem ist. Da habe ich ab sieben Uhr Training. Da muß ich jetzt übrigens auch hin.

Tschau!
ToCo

Harry war erfreut. Das lief besser, als er gehofft hatte. Die E-Mail bestärkte ihn in der Annahme, daß der Macher der Seite, dieser mysteriöse ToCo, noch sehr jung sein mußte, denn er wohnte noch bei seiner Tante, die ihn nach dem Tod der Familie aufgenommen haben dürfte. Harry fühlte sich unangenehm an sich selbst erinnert, da er einst in derselben Situation gewesen war. Natürlich war jetzt eine neue Komponente aufgetaucht: Crawley. Harry suchte über Google, ob er etwas über einen Sportclub in dieser Stadt in Sussex ausfindig machen konnte. Diese Suche verlief allerdings wenig erfolgreich, denn zum Thema Sport gab es einiges an Angeboten in Crawley. Doch Harry fand, daß er schon sehr weit gekommen war und druckte die beiden E-Mails aus, um sie per Eulenpost an Kingsley zu senden. Dann schrieb er noch ein Pergament an den Ministeriumsfuhrpark, um den Rover 75 für Mittwochabend zu reservieren und verfaßte noch die Antwort-E-Mail an ToCo:

Hallo ToCo!

Danke für Deine E-Mail! Es ist überhaupt kein Problem für mich, nach Crawley zu kommen. Ich bin hier in London, sozusagen in Reichweite der Winkelgasse. Sagen wir kurz vor dem Training? Wo treffen wir uns da? Ich fahre einen graumetallicfarbenen Rover 75, habe schwarze Haar und trage eine Brille. Sag mal, wo ich hin muß.

Viele Grüße
HPotter

Harry druckte nach dem Versenden der E-Mail auch diese aus und steckte sie zu den anderen in den Briefumschlag. Dann ging er hinauf auf den Dachboden und stupste Nicholas an: „Ich habe hier zwei Jobs für dich: Bring das Kuvert zu Kingsley und dieses Pergament zum Fuhrpark des Zaubereiministeriums. Die sollen ihn morgen früh gleich finden.“
Nicholas schuhute begeistert, als Harry ihm den Briefumschlag ans Bein band und das Pergament in den Schnabel steckte. Als Nicholas davongeflogen war, ging Harry hinunter in die Küche, wo ihn seine Familie schon ungeduldig zum Abendessen erwartete.
„Muß das sein, daß du nach Feierabend noch hier zu Hause arbeitest, Harry?“ fragte Ginny vorwurfsvoll.
„Genau!“ pflichtete James ihr bei, obwohl er vermutlich nicht so genau wußte, was sie meinte.
Harry verteidigte sich: „Es war wichtig. Wegen dieser Internetgeschichte, du weißt ja. Ich habe Kontakt zu dem Typen. Vielleicht gelingt es mir, mich mit ihm am Mittwochabend zu treffen. Morgen muß ich das erstmal im Ministerium besprechen.“
„Und heute Abend wird erst einmal standesgemäß diniert, Meister Harry“, sagte Toby. „Tinky und Toby haben sich Mühe gegeben, daß das Essen den Erwartungen standhält.“


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