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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Eine Seite im Internet

von Krabbentaucher

„Meister, eine Eule hat einen Brief gebracht. Toby legt den Brief in das Arbeitszimmer des Meisters, damit er ihn lesen kann, wenn er das Dinner beendet hat.“
Es war Samstagabend. Die Familie Potter saß am Küchentisch und aß zu Abend. Harry schluckte runter und fragte: „Was ist das denn für ein Brief, Toby?“
„Das weiß Toby nicht, aber er kommt von dem Patenkind des Meisters aus Hogwarts.“
„Von Teddy? Dann mal schnell her damit!“
Der Hauself sah Harry mit einer Mischung aus Verwunderung und Vorwurf an und bemerkte: „Aber Sir! Der Herr hat doch bestimmt, daß beim Essen nicht gelesen wird, und nur zum Frühstück gönnt er sich eine Ausnahme.“
„Bei Teddy ist das was anderes“, sagte Harry bestimmt. „Der ist jetzt seit Dienstag in Hogwarts, und seither haben wir nichts von ihm gehört. Bring den Brief.“
„Wie es dem Meister beliebt“, antwortete Toby und verbeugte sich. Leise murmelnd setzte er im Hinausgehen hinzu: „Hoffentlich nehmen sich die jüngsten Sprößlinge des edlen Pottergeschlechts kein Beispiel daran, oder der Meister muß sie ermahnen, beim Essen trotzdem nicht zu lesen.“
Tinky schaltete sich ein: „Der Meister darf auf Toby nicht böse sein. Toby ist nur besorgt um Meister James und Albus und die Herrin Lily.“
„Jaja, ich weiß, ich bin ein schlechtes Vorbild“, wehrte Harry ab, „aber ich werde das schon wieder hinbiegen.“
Toby kehrte mit einem Brief in der Hand zurück und übergab ihn Harry. Er war dressiert mit:

Harry und Ginny Potter
Küche
Grimmauldplatz 12
London

„Offenbar hat Teddy geahnt, daß uns sein Brief am Abend erreichen würde“, folgerte Harry.
„Was steht drin?“ fragte Ginny.
„Moment, ich lese ihn, dann kriegst du ihn“, sagte Harry und faltete das Pergament auseinander.

Liebe Ginny,
Lieber Harry,

ich bin gut angekommen. Tut mir leid, daß ich nicht schon früher geschrieben habe, aber ich bin nicht dazu gekommen. Erst jetzt am Samstag.
Dauernd verlaufe ich mich hier. Dann müssen wir dauernd Hausaufgaben machen, wenn wir keinen Unterricht haben. Und am Freitagnachmittag hat mich Hagrid eingeladen. Er hat mir Seidenschnabel gezeigt und gesagt, daß er eigentlich Dir gehört. Aber seine Felsenkekse esse ich nicht mehr!
Das Festessen am Anfang war übrigens super! Und das stimmt wirklich mit der Großen Halle, daß man da den Himmel sehen kann. Ich bin übrigens in Hufflepuff gelandet. Ich hoffe, Ihr seid nicht traurig deswegen. Ich mag unseren Gemeinschaftsraum und das alles. Die großen Hufflepuffs haben mir gesagt, daß du auch mal da warst. Das haben sie zwar nicht selbst erlebt, aber irgendwie ist das hängengeblieben. Im Gemeinschaftraum gibt es viele dicke, gelbe Sofas, und zu den Schlafsälen muß durch runde Tunnels gehen. Die Türen sind kreisrunde Holztüren wie bei Fässern.
Professor Sprout war nach der Willkommensfeier noch bei uns und hat uns gesagt, daß die meisten der leckeren Rezepte hier von Helga Hufflepuff kommen. Ohne uns würden die anderen alle verhungern!
Alle sind hier supernett zu uns Erstklässlern. Mich fragen alle ein Loch in den Bauch, wie das denn bei Euch so ist, weil sie komischerweise alle wissen, daß ich häufig bei Euch bin, und weil so viele von ihnen Fans von Euch sind. Die großen haben erzählt, daß Du die Prüfungen machst und mal einen Vortrag gehalten hast. Ich habe gesagt, das weiß ich schon.
Nächsten Donnerstag bekommen wir Flugstunden. Ich habe etwas Angst davor, weil ich erzählt habe, daß ich schon geflogen bin und es bei Euch gelernt habe. Jetzt glauben die anderen, wenn ich schon bei Dir als Profispielerin bei den Holyhead Harpies und bei Dir als Sucher des Gryffindorteams fliegen gelernt habe, muß ich es perfekt können. Was ist, wenn ich vom Besen falle und alle über mich lachen? Außerdem denken alle, ich wäre ein guter Quidditchspieler.

Viele Grüße
Teddy

P. S.: Wenn Ihr mir antwortet, dann schreibt bitte nicht Euren Namen auf den Umschlag, sonst wollen alle Hufflepuffs mitlesen.

Harry reichte das Pergament an Ginny weiter und sagte: „Er schreibt zwar 'du', wenn er einen von uns anspricht, aber man muß ein wenig raten, wen er von uns meint. Das ist ein wenig verwirrend.“
Ginny nahm den Brief entgegen und antwortete: „Aber das schreibst du ihm doch nicht. Deine Zeit als Englischlehrer ist vorbei.“
„Na gut, aber wenn er das häufiger macht, weise ich ihn mal drauf hin, wenn wir ihn an Weihnachten sehen“, sagte Harry.
„Vorlesen!“ krähte James. „Ich komme erst Montag in die Schule, dann kann ich auch lesen!“
„Glaubst du, daß das so schnell geht?“ fragte Ginny, während Harry ein Lachen unterdrückte, und begann, Teds Brief laut vorzulesen.

Am Montagmorgen war es soweit. James steckte in seiner Schuluniform. Harry hatte sich für den Morgen freigenommen, um seinen Ältesten zusammen mit Ginny zur Schule zu bringen. Er stand in der Eingangshalle und ging mit Ginny das Procedere noch einmal durch, während James noch in der Küche saß und frühstückte: „Wir versammeln uns im Speisesaal, wo die Schüler den einzelnen Klassen zugeteilt werden. Dann gehen wir zu den Klassenräumen. Aber wir, also die Eltern dürfen nicht mit hinein. Wir verabschieden uns vor der Klassenraumtür auf dem Flur und verlassen das Schulgebäude. Unterricht findet noch nicht statt, es geht nur darum, daß der Lehrer die Kinder kennenlernt – und die Kinder einander kennenlernen. Dann gibt es eine Pause, und dann geht das so weiter bis Mittag. Und dann können wir James wieder abholen. Vollen Unterricht gibt es wohl erst in der nächsten Woche. In der ersten Woche müssen sich erstmal alle eingewöhnen.“
„Ich mache mir Sorgen“, sagte Ginny.
„Das machen wir uns beide. Das ist nur natürlich“, meinte Harry.
„Das meine ich nicht“, beharrte Ginny.
„Was denn dann?“
„James ist ja nun genau fünfeinhalb Jahre alt. Wir werden bald die ersten Anzeichen von Magie feststellen können. Und die Muggel auch. Deswegen besuchen Zaubererkinder im allgemeinen keine Muggelschulen. Meinst du, das war die richtige Entscheidung?“
„Meine ich. Sieh mal, wie viele Muggelstämmige es gibt. Und die waren auch alle auf Muggelschulen. Und trotzdem ist nichts aufgefallen. Sieh mich an!“
Ginny hob die Augenbrauen und fragte: „Meinst du jetzt die blaugefärbte Perücke deines Lehrers oder daß du auf dem Dach der Schulkantine gelandet bist?“
„Ähm“, gab Harry zu, „naja, da hat ja keiner an Magie gedacht, oder?“
„Oder dieses Fenster im Zoo damals – diese Schlangengeschichte mit Dudley?“
„Das war ja nicht in der Schule.“ Harry holte Luft und sagte bestimmt: „In nichts sind die Muggel so gut wie darin, Magie zu ignorieren. Frag deinen Vater.“
„Bevor er seine Stecker- und Batteriesammlung aufräumt oder danach?“
Harry unternahm einen neuen Anlauf: „Sieh mal – wenn James im Regent's Park mit anderen Kindern im Sandkasten gespielt hat, ist doch auch nichts passiert, oder? Außerdem: Willst du die ganzen nächsten sechs Jahre damit verbringen, James lesen, schreiben und rechnen und was weiß ich noch beizubringen?“
„Nein“, sagte Ginny. „Aber Sorgen wird man sich ja wohl machen dürfen.“
Harry hatte Verständnis: „Ich glaube, das größte Problem ist, daß James jetzt nicht mehr so häufig zu Hause sein dürfte. Aber wengistens kommt er am Nachmittag zurück. Mir graut schon davor, ihn nach Hogwarts zu schicken, so daß wir ihn monatelang nicht sehen.“
„Mal den Teufel nicht an die Wand, Harry.“
James kam von der Küche die Treppe hoch in die Eingangshalle. An der Hand hielt er seinen jüngeren Bruder.
„Ich will Albus mitnehmen. Er soll sich die Jacke anziehen“, verkündete James.
„Nein, James, Albus bleibt hier“, sagte Ginny.
„Wieso soll nur ich zur Schule gehen?“ protestierte James.
„Will auch lesen!“ schloß sich Albus dem Protest an.
„Albus – in dein Zimmer. James – ins Auto“, kommandierte Harry. Dann rief er noch: „Tinky!“
Die Hauselfe erschien und verbeugte sich.
„Tinky, bring Albus bitte nach oben. Und dann möchte ich dich und Toby bitten, auf ihn und Lily aufzupassen, während wir James zur Schule bringen.“
„Sehr wohl, Meister. Wird Master James jetzt jeden Tag zur Schule gehen?“
„Ja, das haben wir ja schon gesagt. Jeden Tag von montags bis freitags.“
Ginny nahm James an die Hand, Harry griff nach James' Schultasche. Sie gingen hinaus, wo das Auto parkte. Harry legte die Tasche auf die eine Seite des Rücksitzes, während Ginny James auf der anderen Seite festschnallte. Harry setzte sich hinter das Steuer, Ginny nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
In der näheren Umgebung der Schule war alles hoffnungslos zugeparkt. Es dauerte daher einige Zeit, bis Harry das Auto abstellen konnte, und er war froh, sehr viel Zeit für die Parkplatzsuche eingeplant zu haben. Der Parkplatz war einige Blocks von der Schule entfernt, so daß Harry, Ginny und James ziemlich weit laufen mußten. Wenigstens spielte das Wetter mit: Es war wechselhaft mit Wolken und Sonne bei mäßig kühlen Temperaturen. Als sie durch das Tor gingen, das in den hohen Lanzenzaun mit den Backsteinpfeilern eingelassen war, und die Stufen zu dem großen viktorianischen Gebäude hochstiegen, sah James sehr beklommen aus. Doch sie waren nicht allein. Auch andere Eltern brachten ihre Kinder zur Schule. Auch deren Kinder guckten skeptisch.
Im Schulgebäude hatte jemand dankenswerterweise Wegweiser aufgestellt, so daß alle die Schulkantine fanden. Es dauerte noch ein wenig, bis eine schlanke blonde Frau in den Vierzigern auftrat.
„Ruhe bitte! Bitte Ruhe!“ Sie wartete ein wenig, bis es ruhig war. „Guten Tag. Ich darf Sie hier in der Argyle Primary School begrüßen. Mein Name ist Laura Wynne. Ich bin die Schulleiterin. Ich werde gleich die Namen der Schüler aufrufen und sie den einzelnen Klassen zuordnen.“
„Nix mit Sprechendem Hut und so“, raunte Ginny Harry zu.
Die Namen der Schüler wurden aufgerufen, und jeder wurde einer der vier Klassen zugeteilt, auch James. Als alle Kinder verteilt waren, wurden sie und ihre Eltern aufgefordert, dem jeweiligen Klassenlehrer zu folgen. In James' Fall war es eine Lehrerin, die Tina Herring hieß und eine brünette Frau Anfang dreißig war. Sie führte den Trupp durch das Gebäude, zwei Treppen hoch und durch mehrere Flure, bis sie einen Klassenraum erreicht hatte.
„So, die Eltern verabschieden sich jetzt bitte von ihren Kindern, die Kinder treten jetzt bitte ein, und die Eltern gehen dann nach Hause“, kommandierte sie bestimmt.
Aus den Augenwinkeln sah Harry, daß es bei den anderen Eltern sehr unterschiedlich zuging. Mal waren es die Kinder, die nicht allein gelassen werden wollten, mal waren es die Eltern. Ginny war vor James in die Hocke gegangen und sagte: „Sieh mal, du weißt doch noch vom Spielplatz, wie schön das ist, mit anderen Kindern zusammen zu sein. Und jetzt bist du auch mit vielen Kindern zusammen und ihr macht bestimmt ganz viele tolle Sachen.“
„Aber warum kommt ihr nicht einfach mit?“ fragte James.
„Wir dürfen nicht mit rein. Das Klassenzimmer ist nur für Kinder und die Lehrerin.“
James sah zu Harry hoch, wie um eine Bestätigung zu erhalten. Harry ging ebenfalls in die Hocke.
„James, wenn wir mitkommen – was sollen denn die anderen Kinder denken? Daß du noch ein Baby bist? Du bist doch schon ein großer Junge.“
James sah Harry unsicher an.
„Oder?“ hakte Harry nach.
James nickte tapfer.
„Na bitte“, sagte Harry und umarmte James.
Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, verabschiedete sich auch Ginny. Auch die meisten anderen Eltern waren mit ihrer Verabschiedung fertig. James verschwand in einer Traube von Kindern und ließ sich in den Klassenraum spülen. Mit gemischten Gefühlen sah Harry die Tür sich schließen. Er sah Ginny an und las an ihrem Gesicht ab, daß es ihr nicht anders erging.
„Er wird es schon schaffen“, sagte er, und Ginny nickte.
Mit den anderen Eltern verließen sie das Schulgebäude. Draußen stellte sich heraus, daß das Verhalten vieler Eltern kindischer war als das ihrer Kinder, denn sie gingen nicht nach Hause, sondern stellten sich an den Zaun, als wollten sie von dort aus über ihre Sprößlinge wachen.
„Das bringt doch nichts, wir fahren nach Hause“, sagte Ginny so laut zu Harry, daß es einige Eltern hörten, die Ginny nun böse Blicke zuwarfen.
Harry nickte, und sie machten sich auf den Weg zum Auto. Schweigend fuhren sie nach Hause. Es war für Harry ein merkwürdiges Gefühl ohne James auf dem Rücksitz zurückzufahren. Überhaupt war es das erste Mal seit dem Autokauf, daß er seinen Passat ohne besetzte Rückbank steuerte. Auf dem Grimmauldplatz parkte er ein, dann stiegen er und Ginny aus.
„Sieht ja immer noch fürchterlich aus hier“, raunzte Harry ärgerlich und zeigte auf das verwahrloste Rasenstück in der Mitte des Platzes.
„Wenigstens sorgen die Muggel jetzt dafür, daß der Müll abgeholt wird“, sagte Ginny.
„Trotzdem -“, brummelte Harry. „So, Ginny, ich appariere jetzt ins Ministerium. Denk dran, daß du -“
„- pünktlich an der Schule bist, um James abzuholen. Danke für den Hinweis, Harry, da wäre ich allein nicht drauf gekommen“, schnappte Ginny und fügte etwas versöhnlicher an: „Vergiß nicht, daß du heute Abend noch an Teddy schreiben wolltest.“
„Vergesse ich nicht“, sagte Harry. „Viel Glück.“
„Wieso viel Glück?“
„Na, ich meine: Falls du James trösten mußt.“
„James ist ein Potter und Weasley. Den bringt nichts so schnell um.“
Harry gab Ginny einen Kuß, dann apparierte er in das Atrium des Zaubereiministerium.

Als er am Abend nach Hause zurückkehrte, war er zugleich neugierig und ein wenig besorgt, wie es wohl James ergangen war. Als er in die Eingangshalle trat, wurde er zunächst von Tinky empfangen, die ihm die Schuhe abnahm.
„Und? Wie hat James den ersten Schultag überstanden?“
„Sehr gut, Meister, er wollte wieder zurück in die Schule“, sagte Tinky.
Harry freute sich, daß es offensichtlich so gut gelaufen war. Er stieg die Treppe hoch und wollte gerade in James' Zimmer gehen, als auch schon die Tür aufflog und sein ältester Sohn herausgestürmt kam. Er trug noch immer seine Schuluniform.
„Hallo, Dad!“ rief er.
Harry nahm ihn in den Arm und hob ihn hoch.
„Hallo, großer Schuljunge! Wie war es denn?“
„Schön. Mrs Herring hat uns alles gefragt. Und wir haben miteinander gespielt. Ein paar Mädchen haben so Tücher um den Kopf gehabt, und die haben gesagt, daß sie von weiter wegkommen. Und wir haben gemalt. Komm!“
James griff mit seiner kleinen Hand nach Harrys Hand und zog ihn hinter sich her in den Salon. Auf dem Tisch lag ein Blatt mit einer Buntstiftzeichnung von einem großen Haus mit vielen Fenstern. Ginny saß auf dem Sofa und sagte nur kurz „hallo“ zu Harry, während sie Lily auf dem Schoß schaukelte.
„Das ist die Schule!“ verkündete James.
„Das ist ja schön! Das hast du gut gemacht!“ lobte Harry.
Albus kam mit mürrischem Gesicht in den Salon. Schlecht gelaunt sagte er: „Ich will auch in die Schule. Ich will auch in ein großes Haus.“
„In zwei Jahren, Albus“, sagte Harry und war sich sicher, daß Albus noch keinen Begriff von Zeiträumen hatte.
Nach dem Abendessen brachten Harry und Ginny die Kinderschar zu Bett. Harry setzte sich danach an seinen Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer und schrieb den längst fälligen Brief an Ted.

Lieber Teddy,

das ist schön, daß Du nach Hufflepuff gekommen bist. Hufflepuff hat im Kampf gegen Voldemort viele Verdienste erworben. Wie Du weißt, sind Treue und Gerechtigkeit die Merkmale von Hufflepuff. Deine Mutter wäre stolz auf Dich gewesen. Und Dein Vater auch.
Interessant finde ich, daß Professor Sprout nach dem Festessen noch bei Euch im Gemeinschaftsraum war. Das hatte Professor McGonagall nicht gemacht, als sie noch Hauslehrerin von Gryffindor war. Wenn sie im Gemeinschaftraum aufgetaucht war, bedeutete das immer, daß irgendeine Gefahr bestand.
Es stimmt natürlich, daß ich auch mal im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum war. Das ist aber schon ewig her und war in meinem letzten Hogwarts-Jahr. Alle Hufflepuffs waren sehr nett zu mir und ich wurde gut bewirtet. In Eurem Gemeinschaftsraum ist es wirklich sehr gemütlich. Du wirst Dich dort sicher wohlfühlen.
Wegen der Fliegerei brauchst Du Dir keine grauen Haare wachsen zu lassen (oder grau einzufärben, als Metamorphmagus kannst Du das ja). Du fliegst gut und sicher. Und was Quidditch angeht, das kommt vielleicht auch noch. Sei ganz locker.
Wir haben heute übrigens James eingeschult. Der erste Tag ist wohl gut gelaufen, aber ich weiß nicht, ob seine Begeisterung anhält, wenn er erst einmal Hausaufgaben aufbekommt.

Viele Grüße,
Harry

Er brachte den Brief zu Ginny, die ihn ebenfalls unterschrieb und eine Mahnung hinzusetzte, sich nicht mit Filch und Mrs Norris anzulegen. Dann ging Harry hoch auf den Dachboden und sagte zu Nicholas, seinem Waldkauz: „Das hier ist ein Brief an Teddy. Bring ihn so zu ihm hin, daß er ihn morgen zum Frühstück bekommt, ja?“
Zur Bestätigung kniff Nicholas Harry sanft in den Finger.

Die Woche verlief spannend. Zwar verließ Harry das Haus, bevor Ginny James in die Schule brachte, und er kam zurück, nachdem Ginny James von der Schule abgeholt hatte, so daß sich im Prinzip nichts verändert hatte. Der Unterschied bestand allerdings darin, daß James meistens die Treppe herunterkam, wenn Harry das Haus verließ, und die Schuluniform trug. Allein das Wissen, daß sein ältester Sohn tagsüber die meiste Zeit außer Haus war, machte Harry nervös. Auch Ginny gab zu, daß sie jedes Mal ein ungutes Gefühl hatte, wenn sie James vor der Schule absetzte und ihn hinter dem viktorianischen Lanzenzaun verschwinden sah. Außerdem erzählte sie, daß nicht nur Albus unruhig wurde, weil James nicht mehr da war, sondern sogar Lily. Der einzige, an dem das alles spurlos vorüberzugehen schein, war James. Dieser brachte gegen Ende seiner ersten Woche Bilder mit, die er im Unterricht gemalt hatte. Außerdem zeigte er sein Mathematikheft, wo er mit großer Begeisterung Mengenlehre betrieben hatte. Harry erinnerte das alles stark an den Mathematikunterricht, den er seinerzeit Ted erteilt hatte. Außerdem kannte James am Ende der Woche schon einige Buchstaben.

Am Samstag entschloß sich Harry, James kurz den Computer vorzuführen. Er war in dieser Frage zwar sehr konservativ und dachte, daß Kinder sich mit etwas anderem als mit Computern beschäftigen sollten, aber er rechnete damit, daß James' Mitschüler schon einige Berührungen mit Computern hatten und das Thema früher oder später in der Schule aufkommen würde. Da wäre es, meinte Harry, doch besser, wenn James nicht völlig ahnungslos in die Sache hineinschliddern würde.
Harry ging mit James in das Arbeitszimmer und nahm ihn auf den Schoß, nachdem er den Computer hochgefahren hatte.
„Siehst du, James, was man mit Buchstaben alles machen kann?“
James sah staunend zu, wie Harry Seite um Seite aufrief, wobei er darauf achtete, daß es sich um solche mit kindgerechtem Inhalt handelte.
„Und wenn man hier 'Argyle School' eingibt, was kommt da?“ fragte Harry und tat es.
„Die Schule!“ rief James.
„Ja, genau!“
„Und bin ich da auch drin?“
„Nein, guck mal“, sagte Harry und schrieb „James Sirius Potter“ bei Google in die Suchzeile. „Jemand anderer muß da etwas erstmal reingeschrieben haben. Und über dich hat noch keiner was geschrieben.“
Zum Beweis klickte Harry den Suchknopf an. Zwar erschienen eine Menge Einträge über andere James Potter und über den Stern Sirius, aber keiner über James Sirius Potter.
„Und Teddys Schule?“ fragte James.
Harry wunderte sich ein wenig darüber, daß James schon wußte, daß Ted jetzt eine Schule besuchte. Er stellte fest, daß Fünfjährige immer wieder für eine Überraschung gut waren.
„Bestimmt nicht“, sagte Harry. „Teddy geht nach Hogwarts. Das ist eine besondere Schule, und die ist geheim. Die kennt niemand. Paß mal auf.“
Harry gab „Hogwarts“ ein und klickte auf „Suchen“. Zu seiner großen Überraschung kam sogar ein Treffer. Ein erster Impuls sagte ihm, sofort zu gucken, was da los war. Doch er dachte daran, daß das für James zu verwirrend werden würde. Deshalb beendete er die Sache: „Nun, da scheint doch einer etwas geschrieben zu haben. James, das war's. Geh doch mal zu Albus. Und nach dem Mittagessen gehen wir alle zusammen in den Park. Es ist schönes Wetter draußen.“
Das stimmte sogar, denn dieser Samstag war heiter bis bewölkt und einigermaßen warm für Mitte September.
James sagte nur kurz „ja“. Harry nahm ihn an die Hand und brachte ihn in dessen Zimmer. Dann holte er Albus dazu und begab sich danach schnell wieder in das Arbeitszimmer. Dort klickte er den Treffer der Google-Suche an und wäre vor Überraschung beinahe vom Stuhl gefallen, als er die dort erschienene Seite las.

HOGWARTS

Die Zauberer haben ein „Hogwarts“. Das ist so eine Art Trainingslager. Wo das ist, keine Ahnung. Was die dort treiben, keine Ahnung.
Jedenfalls gehen wohl vor allem Jugendliche dorthin. Die scheinen auch richtig Ferien zu haben. Jedenfalls sind keine Leute im Schulalter in der Winkelgasse, wenn wir keine Ferien haben. Und ich habe überwiegend Jugendliche von „Hogwarts“ reden gehört (in den Ferien). Wenn man jung ist, fällt man außerhalb der Ferien übrigens ziemlich auf in der Winkelgasse.

Harry war wie vom Schlag gerührt. Wenn es einen Ort gegeben hätte, an dem er weder Informationen über Hogwarts noch den Namen erwartet hätte, dann wäre es ganz sicher nicht das Internet gewesen. Er stand auf und suchte im Haus nach Ginny. Er fand sie in Lilys Zimmer, wo sie gerade eben die Windeln gewechselt hatte.
„Komm mal mit ins Arbeitszimmer, ich muß dir was zeigen. Sag mir, was du davon hältst.“
Ginny sagte „Moment“ und zog Lily wieder an, nahm sie auf den Arm und folgte Harry. Im Arbeitszimmer angekommen, nahm er ihr Lily ab und sagte: „Lies dir das mal durch, was dort auf dem Bildschirm steht.“
Ginny las es mehrfach durch.
„Das ist im Internet?“
„Ja.“
„Für Muggel zugänglich?“
„Offensichtlich.“
„Hm.“ Ginny starrte auf den Bildschirm, sah aber sehr beunruhigt aus. Dann sagte sie: „Sehr viel scheint er oder sie aber nicht zu wissen. Aber eins steht fest: Das hat ein Muggel geschrieben, der Zugang zur Winkelgasse hat. Und zwar ein Muggel, der keinen Zauberer als Angehörigen hat.“
„Anders als Wendell und Monica, die ja die Eltern von Hermione sind und deshalb Zugang zur Winkelgasse haben, meinst du?“
„Genau.“
„Lily, laß das!“ rief Harry plötzlich, denn seine Tochter hatte die günstige Gelegenheit und seine Brille ergriffen.
Ginny zeigte, daß ihre Reflexe aus ihrer aktiven Quidditch-Zeit nicht nachgelassen hatten, als die Brille hinunterfiel. Ginny fing sie noch im Fall auf und setzte sie Harry wieder auf die Nase.
„Danke“, sagte Harry und verlagerte Lily so, daß sie nicht mehr an die Brille kam, was das kleine Mädchen dazu veranlaßte, ungnädig zu schreien.
Harry beruhigte sie, indem er sie ein wenig schaukelte. Dabei las er sich noch einmal den Eintrag durch und dachte nach. Zu Ginny sagte er: „Er oder sie dürfte noch ziemlich jung sein. Sonst hätte er nicht betont, daß junge Leute außerhalb der Ferienzeiten in der Winkelgasse auffallen. Was ja auch so ist.“
„Kann, muß aber nicht“, gab Ginny zu bedenken. „Aber er oder sie hätte es sonst wohl nicht so betont, da ist schon was dran. Ich würde es zum Beispiel nicht so betonen.“
„Schätze mal, ein Endzwanziger ist er oder sie jedenfalls noch nicht“, sagte Harry. „Nimmst du mir gerade mal Lily ab? Ich will Kingsley einen Brief schreiben wegen der Sache hier. Dann gucke ich mir an, was da noch so steht. Da unten ist ein Link zur Startseite.“
„Hat das nicht Zeit bis Montag, also bis du wieder im Ministerium bist?“
„Nein, das muß jetzt sein. Unsere Geheimhaltung ist in Gefahr. Das hier können Milliarden von Muggeln lesen. Am Montag müssen wir schon fertig präpariert sein, wenn wir uns mit den Ministeriumszauberern für Muggelbeziehungen zusammensetzen.“
Ginny nahm Harry Lily ab, die ein letztes Mal versuchte, nach der Brille ihres Vaters zu greifen. Ginny verließ das Zimmer. Harry druckte die Internetseite aus. Dann griff er zu Feder und Pergament, um an Kingsley einen kurzen Brief zu schreiben.

Lieber Kingsley,

zumindest ein Muggel hat Wind von unserer Welt bekommen, und das ist keiner, der einen Zauberer als Angehörigen hat. Er hat die Information für alle Muggel lesbar ins Internet gestellt. Ausdruck anbei. Wir müssen was tun.

Viele Grüße,
Harry

Dann ging er mit dem Brief zu Nicholas und schickte ihn zu Kingsley. Ins Arbeitszimmer zurückgekehrt, überlegte Harry, ob er schon einmal weiterlesen sollte. Er hatte gerade auf „Zurück zur Startseite“ geklickt, da kam auch schon Toby herein und verbeugte sich.
„Tinky und Toby haben das Mittagessen bereitet. Hat der Meister bestimmte Wünsche, wann er es einnehmen will?“
„Ähm, was?“ fuhr Harry auf und fing sich dann wieder. „Entschuldige, Toby, aber...“
In diesem Moment kam Nicholas hereingeschwebt, ließ vor Harry ein Pergament auf den Schreibtisch fallen und setzte sich auf seine Schulter, offenbar in der Erwartung, gestreichelt zu werden. Harry entrollte das Pergament.

Lieber Harry,

Du kannst ja dieses Internet lesen. Ich mache mich sofort auf den Weg zu Dir.

Bis gleich,
Kingsley

„Kingsley kommt gleich“, sagte Harry.
„Der Zaubereiminister?“ fragte Toby und fuhr fort, als Harry nickte: „Welche Ehre – wir haben den Zaubereiminister zu Gast.“
„Sag Ginny Bescheid, daß Kingsley kommt.“
„Sehr wohl Meister.“
Eilig verließ Toby das Zimmer. Harry widerstand der Versuchung, weiterzulesen und schaltete den Computer aus. Als er gerade nach unten ging, klingelte es an der Haustür. Harry nahm mehrere Stufen auf einmal und war vor Tinky an der Tür. Draußen stand Kingsley.
„Hallo, Kingsley, komm herein! Das ging ja schnell – sofort appariert?“
„Hallo, Harry! Ja. Dann zeig mal, was du hast.“
Tinky war nun auch zur Stelle und verbeugte sich besonders tief, während sie Kingsley begrüßte: „Welche Ehre, den Zaubereiminister im ehrwürdigen Haus begrüßen zu dürfen. Toby und Tinky haben soeben das Mittagessen bereitet, und würden sich geehrt fühlen, wenn sie dem Minister die Gelegenheit bieten dürften, daran teilzunehmen.“
„Danke, ich wollte eigentlich...“, begann Kingsley, doch Harry unterbrach ihn.
„In Sachen Mittagessen verstehen meine Hauselfen keinen Spaß. Für sie gehört es dazu, daß das Essen nicht aufgewärmt werden muß und daß hohe Gäste angemessen bewirtet werden. Ich fürchte, wir werden uns erst den Bauch vollschlagen müssen.“
„Na gut, dann komme ich.“
„Dann kannst du dir auch gleich James' erste Schulerlebnisse anhören. Aber Tinky – wir essen trotzdem in der Küche. Es ist nicht nötig, alles in den Salon hochzubringen.“
„Aber Meister -“
„Wirklich, das ist nicht nötig, ich esse gerne in der Küche. Das weckt Erinnerungen an früher“, sagte Kingsley zu Tinky, die ein wenig konsterniert aussah.


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