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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Jahresausklang

von Krabbentaucher

„Hm...“
Der Zauberer im dunkelgrünen Samtanzug umrundete das Auto mehrfach.
„Hm...“
Er blieb stehen, stemmte die linke Hand in die Hüfte und knetete mit der rechten Hand sein Kinn.
„Hm...“
„Was denn?“ fragte Harry ungeduldig.
„Tja...“
Harry stöhnte genervt.
„Ist aber... Sieht aber... so... anders aus...“
„Natürlich sieht der anders aus“, sagte Harry genervt. „Das soll ja auch so sein, weil er nämlich nur anders aussieht als die anderen Ministeriumsautos, aber genauso wie die anderen Autos draußen auf der Straße.“
Kingsley grinste und sagte gar nichts. Die drei Männer standen in der Seitenstraße in der Nähe der Telefonzelle, die den Besucherzugang zum Zaubereiminister bildete. Genaugenommen standen sie vor dem Müllcontainer, an dem sich seinerzeit die Thestrale gütlich getan hatten, nachdem sie in Harrys fünftem Schuljahr ihn und seine Freunde zum Ministerium geflogen hatten. Vor ihnen stand der von Harry vor kurzem gekaufte Rover 75. Der Fuhrparkzauberer öffnete die Fahrertür und setzte sich hinter das Steuer – schon zum fünften Mal.
„Diese Türpfosten – die führen so fürchterlich schräg auf mich zu“, nörgelte der Fuhrparkzauberer, „und die Seitenfenster sind so schräg. Und ich fühle mich hier so richtig eingemauert mit dieser Mittelkonsole. Im P6 da ist das Armaturenbrett weit vor mir und nicht um mich herum.“
„Willkommen in der Jetztzeit“, murmelte Harry so laut, daß der Fuhrparkzauberer es hören konnte.
Dieser zeigte sich ungnädig: „So auffällig sind unsere Autos auch nicht, daß man jede modische Strömung in der Muggelwelt mitmachen muß. Was wird nur Mr Twycross dazu sagen?“
„Der ist ja nicht gekommen, obwohl ich ihm ein Memo geschickt habe. Also muß er es hinnehmen“, knurrte Harry und ärgerte sich über Kingsley, weil der immer noch grinsend dabeistand, ohne etwas zu sagen.
„Und der hat fünftausend gekostet?“
„Pfund, ja. Das sind nicht mal anderthalbtausend Galleonen. Sogar weniger als tausendvierhundert. Ich habe weniger als die Hälfte dessen ausgegeben, was ich hätte ausgeben dürfen. Von Ihrem Fahrzeugetat!“
„Der Etat interessiert mich nicht, ich bin ja kein Abteilungsleiter.“
Harry beschlich nicht zum ersten Mal das Gefühl, daß die Stellung als einfacher Auror gegenüber dem Abteilungsleiterposten einige entscheidende Vorzüge hatte. Endlich schaltete sich Kingsley ein: „Zumindest die Aurorenzentrale muß gelegentlich in einem modernen Auto anreisen. Und da muß man eben auch mal die Muggelmoden mitmachen. Abgesehen davon geht der da doch: Leder, Holz, verchromte Nase, schön traditionell, konservativ. Da hätte Harry schon mit sehr viel schlimmerem ankommen können.“
Der Fuhrparkzauberer brummte unwillig.
„Hauen Sie einfach Ihre Zauber drüber und fertig“, sagte Harry.
Der Fuhrparkzauberer erwiderte: „Mal sehen, wie das Auto darauf reagiert. Da ist ja viel mehr dran und drin, der ist ungeheuer kompliziert.“
„Versuchen Sie Ihr Glück“, sagte Kingsley.

Offenbar hatten es die Fuhrparkzauberer geschafft, die Neuerwerbung für den Ministeriumsdienst fit zu machen, denn Harry hörte keine Beschwerden. Allerdings gab es auch keine Gelegenheit, das neue Auto in seinem verzauberten Zustand auszuprobieren. Dafür standen andere Probleme ins Haus, denn die Patilzwillinge baten um eine Unterredung.
„Ich will nicht lange drumrumreden“, begann Parvati. „Wir sind Aurorinnen geworden, weil nach der Schlacht von Hogwarts so viele Todesser geflohen sind. Aber sie sind ja jetzt alle eingefangen, und eigentlich sehen wir das als erreicht an, was wir erreichen wollten.“
„Und im Prinzip war der Aurorenjob nicht so direkt unser Traumberuf“, ergänzte Padma. „Also, er ist nicht das, was wir für den Rest des Lebens machen wollten.“
Harry führte ein derartiges Gespräch nicht zum ersten Mal und wußte, worum es ging: „Mit anderen Worten: Ihr habt euch nach einer neuen Herausforderung umgesehen und sie gefunden, richtig? Eine, die verlockender ist, als gelegentlich in Askaban Dienst zu schieben, wo ja immerhin alle Todesser versammelt sind?“
Doch Padma ließ sich nicht aus dem Konzept bringen: „Wenn man an die Lebenserwartung von Zauberern denkt, dann werden viele von denen dort noch sehr lange sitzen. Und so lang wollen wir nun wirklich nicht warten.“
„Na schön. Also: Was habt ihr denn schönes gefunden, was ihr in Zukunft machen wollt?“
„Ich gehe in die Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit hier im Ministerium“, sagte Padma.
„Ich auch. Wir werden wohl das Spezialbüro für die Beziehungen zum indischen Subkontinent übernehmen“, ergänzte Parvati.
„Und ab wann?“
„Im neuen Jahr“, sagte Parvati.
„Also schon direkt nach Neujahr“, sagte Padma.
Harry ließ sich in seinem Schreibtischstuhl nach hinten sinken und seufzte.
„Ich lasse euch natürlich ungern gehen, denn ihr hinterlaßt eine große Lücke. Aber es ist nicht so, daß ich nicht damit gerechnet hätte. Neville hatte sowas schon mal angekündigt, also daß ihr und Ernie woanders arbeiten wolltet. Und mir ist natürlich klar, daß die Aurorenzentrale nicht die Fortsetzung der DA mit anderen Mitteln ist.“
Als sich Harrys Bürotür hinter den Patil-Zwillingen schloß, fühlte er sich schon ziemlich alt trotz seiner 28 Jahre.

Anfang November fand sich ein großer Teil der Familie wieder einmal im Fuchsbau ein. Das feucht-kalte Tiefdruckwetter ließ es zwar nicht zu, die Kinder draußen im Garten herumtoben und sich mit den Gnomen anlegen zu lassen, aber auch im Haus war es immer wieder interessant. Nicht nur Harry und Ginny waren mit ihrem Nachwuchs – nach zahllosen Zwischenstops wegen Toiletten- und Wickelaufenthalten – angereist, sondern auch Ron und Hermione. Die beiden Familienautos parkten nebeneinander, und Ron war es auch, der aussprach, was beim direkten Vergleich auffiel: „Dein jetziges Autos ist schon ein Eckchen größer als unserer, Harry.“
„Naja, der Astra wurde für drei Kinder allmählich zu klein. Ich muß vor allem daran denken, daß Lily noch wächst, und da war das einfach notwendig. Außerdem fing der Astra doch schon an, zu gammeln. So ein Qualitätsprodukt war der nämlich nicht“, erwiderte Harry, der in der letzten Zeit so häufig mit Autos zu tun hatte, daß er die Nase eigentlich voll davon hatte.
„Die Farbe ist ja nicht so doll“, murmelte Ron, noch immer den Blick auf Harrys etwas größeres Auto geheftet.
Harry kam es so vor, als würde der Focus nicht mehr lange das Auto von Ron und Hermione bleiben.
Diese wiederum hatte Neuigkeiten, die sie beim Nachmittagstee kundtat: „Ich bin mit den Märchen von Beedle dem Barden fertig. Sie gehen jetzt in den Druck und kommen Anfang Dezember in den Handel.“
„Das ist ja schön, meine Liebe“, freute sich Mrs Weasley, „dann werde ich mir endlich mal wieder die Märchen durchlesen und sie mit der Version vergleichen können, die wir hier haben.“
„Und Professor McGonagall hat dir die Anmerkungen von Professor Dumbledore zugänglich gemacht?“ fragte Mr Weasley nach.
„Ja, sie waren sehr aufschlußreich. Besonders, was die Bezugnahmen auf Schreiben von muggelfeindlichen Zauberern angeht – die waren nämlich gegen die muggelfreundliche Richtung der Märchen.“
„Muggelfreundlich?“ hakte Ron ein. „Und was ist mit dem Märchen von 'Babbity Rabbity und dem gackernden Baumstumpf?' Mit diesem Muggelkönig, der so tut, als könnte er zaubern, und der alle Hexen und Zauberer in seinem Reich verfolgt?“
Hermione verdrehte die Augen und erwiderte: „Ron, in diesem Märchen geht es darum, daß Zauberer und Muggel sehr wohl friedlich miteinander leben könnten, wenn dazu beidseitig die Bereitschaft besteht! Und denk nur mal an das Märchen vom 'Brunnen des wahren Glücks', da hast du doch sogar meine Überetzung und die Anmerkung von Dumbledore gelesen!“
„Jaah, ist ja gut“, beschwichtigte Ron seine Ehefrau. „Besonders lustig fand ich Dumbledores Beschreibung, wie sie bei der Aufführung die Große Halle abgefackelt haben.“ Er kicherte. „Was hat er geschrieben? Seitdem hat Hogwarts eine 'stolze theaterfreie Tradition'?“
Harry horchte auf.
„Was war das? Die Große Halle wurde mal abgefackelt? Ich dachte, die einzigen Schäden hätte Hogwarts in der Schlacht gegen Voldemort erlitten.“
Hermione seufzte und fragte: „Hat von euch denn immer noch keiner die 'Geschichte von Hogwarts' gelesen?“
„Nein“, antworteten Harry, Ron und Ginny unisono, und Ron setzte nach: „Reicht doch, wenn du das für uns getan hast.“
„Also, was ist jetzt mit der Großen Halle?“, drängte Harry.
Hermione setzte ihren Dozentenblick auf und sagte: „Die Schüler wollten vor langer Zeit mal das Märchen vom 'Brunnen des wahren Glücks' aufführen. Aber der damalige Lehrer für magische Geschöpfe hatte wohl eine Aschwinderin als Wurm beigesteuert, und die ist während der Aufführung in einem Feuerregen explodiert.“
„Und das, obwohl der Lehrer für magische Geschöpfe damals noch nicht Hagrid hieß“, ergänzte Ron.
„Dieses Fach scheint irgendwie problematisch zu sein“, bemerkte Ginny.
Nach dem Nachmittagstee beaufsichtigten Ron, Hermione, Ginny und Mrs Weasley die Kinder, was Mr Weasley Gelegenheit gab, Harry beiseite zu nehmen. Mit einem Kopfrucken bedeutete er ihm, nach draußen zu gehen. Harry ahnte schon, daß sie in den Schuppen gehen würden, und es war tatsächlich so. Ohne ein weiteres Wort ließ Mr Weasley die Regale beiseite schwingen, hinter denen sich der Bereich verbarg, in dem er einen alten Morris Minor restaurierte. Offensichtlich hatte er Erfolg damit gehabt, denn dort stand das Auto in seiner ganzen wiederhergestellten Pracht. Es war zwar ein knubbeliges Auto, aber in seinem glänzendem schwarzen Lack und dem Chromschmuck sah es doch ein wenig elegant aus.
„Toll, was?“ fragte Mr Weasley stolz.
„Ja, wirklich“, bestätigte Harry und umrundete das gute Stück mehrmals. „Molly weiß noch nichts davon, oder?“
„Ähm – nein“, gab Mr Weasley zu. „Ich weiß auch noch nicht, wie ich es ihr beibringen soll. Aber ich habe hier noch etwas.“
„Was denn?“
Mr Weasley griff mit einer theatralischen Geste in seinen Umhang und zog mit noch theatralischerer Geste eine Karte hervor. Mit dem Wort „Bitte“ übergab er die Karte Harry.
„Oh – ein Führerschein! Gratuliere“, sagte Harry und guckte sich die Karte genauer an. „Ausgestellt vor einer Woche. Da hast du aber lange dran gesessen.“
„Naja, ich bin ja nun auch nicht mehr der jüngste, und es ist schon ein Unterschied, ob man mit einem verz-, ich meine, ohne Führerschein mit einem Ford Anglia herumdüst oder es genau nach den Muggelregeln macht.“
„Kein Verwirrungszauber? Saubere Fahrprüfung?“
„Ja!“
„Und im wievielten Durchgang?“
Mr Weasley sah etwas verlegen aus und murmelte: „Im vierten.“
„Und jetzt kannst du ihn nicht nutzen, weil dich Molly sonst einen Kopf kürzer macht“, stellte Harry fest.
„Sozusagen“, sagte Mr Weasley. „Du hast nicht irgendeine Idee? Ich meine, immerhin bist du hier derjenige, der Ausreden erfunden hat, seit du nach Hogwarts gekommen bist.“
„Das war meistens gegen Snape.“
„Du ahnst ja gar nicht, wie Molly manchmal sein kann, wenn ihr etwas nicht in den Kram paßt.“
Harry ahnte es sehr wohl, und er hatte keine Lust, zwischen die Fronten zu geraten.
„Ich bin schon ein Mitwisser, der die Klappe gehalten hat. Du wirst sicher einen Weg finden.“

Am 22. November ging im Grimmauldplatz zwölf ein Brief von Percy ein.

Liebe Ginny,
lieber Harry!

Ich darf euch freudig erregt mitteilen, daß gestern Audrey und mir eine weitere Tochter geboren wurde. Wir haben sie Lucy genannt, nach meiner sehr verehrten Schwiegermutter. Natürlich bedeutet es für uns eine besondere Herausforderung, nunmehr für zwei Kinder zu sorgen und ihnen einen Start ins Leben zu gewährleisten, der so optimal wie möglich ist. Ich werde meine Frau so stark wie nur möglich unterstützen und soweit es meine Pflichten erlauben, die ich für unsere magische Gemeinschaft übernommen habe.

Mit herzlichen Grüßen
Percy

Harry und Ginny besuchten Percy und Audrey in deren Wohnung in der Winkelgasse, sobald es möglich war und hörten sich Percys endlose Ausführungen über die Erziehung junger Zauberer im allgemeinen und der selbstverständlich einmaligen Entwicklung seiner Töchter im besonderen an.

Harry hörte im übrigen November nichts von seinen Schwiegereltern, was Mr Weasleys Führerschein und Auto anging. Er hatte andere Sorgen, denn er hatte für die Zeit ab dem ersten Dezember das Ausbildungszentrum in Wales für die Schulung für das neue, von George und Ron entwickelte System reserviert. An diesem Tag, praktischerweise einem Montag, hätten die Aurorenanwärter des ersten Ausbildungsjahrgangs zwar ihre praktische Ausbildung in Angriff und Verteidigung begonnen, aber da es keine neuen Anwärter in diesem Jahr gab, war das Zentrum frei. Harry hatte schon mehrfach mit dem System geübt, so daß er nicht selbst an der Schulung teilnehmen mußte. Allerdings hatte er als Abteilungsleiter die einzelnen Gruppen vor ihrem jeweils zwei Tage dauernden Lehrgang einzuweisen. So stieg er an diesem Montagmorgen aus dem Kamin in der Küche des Haupthauses, klopfte sich den Ruß vom Umhang und begab sich in den Salon, in dem sich schon vier Auroren und George sowie Ron versammelt hatten.
„Guten Morgen“, schallte es ihm entgegen.
„Guten Morgen“, erwiderte Harry den Gruß. „Nun, ihr beziehungsweise Sie kennen ja schon Ron Weasley, einen ehemaligen Kollegen. Und George Weasley dürfte wohl auch kein Unbekannter sein. Vermutlich fragt sich jeder, was ein ehemaliger Auror und der Inhaber eines Scherzartikelladens in dem Ausbildungszentrum der Auroren in Wales suchen.“
Zustimmendes Gemurmel bestätigte das. Harry fuhr fort: „Sicher erinnert sich jeder noch an die Sache mit Neville und diesen Muggelquälern in, ähm –, naja, jedenfalls nicht weit von hier. Das hat mir keine Ruhe gelassen, so daß ich die Entwicklung eines Alarmsystems als geheime Sache in Auftrag gegeben habe. Da Weasleys Zauberhafte Zauberscherze schon im Bereich der Verteidigung gegen die dunklen Künste tätig ist, und Ron als Ex-Auror weiß, wo bei uns der Hase im Pfeffer ist, habe ich den Auftrag dorthin vergeben.“
„Alarmierungssystem?“ fragte ein Auror.
„Jawohl“, fuhr Harry fort. „Wenn absehbar wird, daß man in Schwierigkeiten gerät, kann man mit diesem System sehr gezielt Verstärkung herbeirufen, und zwar unauffälliger, als es mit dem Patronus geht. Natürlich sollte man das System benutzen, bevor es rund geht, denn wenn man bereits kämpft, kann man nicht nebenbei irgendetwas in kleine magische Kästchen eintippen. So, das war's soweit von mir – ich übergebe jetzt an George.“
George trat vor und sagte: „Ich muß mich ja um unseren Laden kümmern, wo gerade meine Frau die Stellung hält. Daher werde ich nur bei der ersten Einführung in das System dabeisein, Ron wird dann die übrige Schulung übernehmen mit Anwendungsbeispielen und so weiter.“
„Mich braucht ihr jetzt nicht mehr, oder?“ erkundigte sich Harry.
„Nein, Harry, du kannst zurück an deinen Schreibtisch“, sagte George.
Harry bedankte sich etwas gequält und reiste per Flohpulver zurück in sein Büro in der Aurorenzentrale.
Nachdem er einige Stunden lang gearbeitet hatte, kehrte er zur Mittagspause im Tropfenden Kessel ein. Hannah brachte ihm das Essen.
„Na, Hannah, was Neues von Neville gehört? Der ist ja jetzt schon ein dreiviertel Jahr in Australien und auf Dings – ähm...“
„Tasmanien“, sagte Hannah. „Ja, er hat angekündigt, daß er erst im März zurückkommt. Eigentlich wollte er schon zurück sein, aber er hat mir geschrieben, daß er den dortigen Sommer noch voll mitbekommen will, weil das wichtig ist für seine Pflanzenstudien.“
„Scheint ja interessant dort unten zu sein.“
Harry machte sich über seine Steak-und-Nieren-Pastete her. Nebenbei bemerkte er, daß auf den meisten Tischen Werbezettel lagen, allerdings nicht auf seinem. Er zückte seinen Zauberstab und ließ einen Werbezettel vom unbesetzten Nachbartisch per Aufrufezauber herbeischweben. Es handelte sich um einen Werbezettel von Flourish & Blotts.

NEUERSCHEINUNGEN
RECHTZEITIG ZU WEIHNACHTEN

04.12.2008
Die Märchen von Beedle dem Barden
Neuübersetzung aus dem Original von Hermione Weasley

Jedem Zaubererkind sind „Die Märchen von Beedle dem Barden“ bekannt, aber Hermione Weasley verfügt über die Originalausgabe, die in Runen abgefaßt ist. Während die bekannten Ausgaben über die lange Zeit hier und da verfälscht wurden, liegt nunmehr eine direkte Übersetzung aus dem Original vor. Anmerkungen von Dumbledore, die in seinem Nachlaß aufgefunden wurden, runden das Buch zu einem empfehlenswerten Geschenk auch für die erwachsene Hexe oder den erwachsenen Zauberer ab.

14.12.2008
Der Auserwählte
von Rita Skeeter

Die sechste Auflage des Riesenknüllers der Starreporterin des Tagespropheten erscheint in der Adventszeit und ist ein Muß für jede Hexe und jeden Zauberer, der an der menschlichen Seite von Harry Potter interessiert ist.

15.12.2008
Harry Potter: Leben eines Zauberers
von Eldred Worple

Kaum etwas dürfte im zehnten Jahr nach dem endgültigen Sieg über Den, dessen Namen nicht genannt werden darf, interessanter sein als die offiziell von Harry Potter selbst autorisierte Biographie. Das Standardwerk zum Thema „Harry Potter“ erscheint in seiner zweiten Auflage und bringt den neuesten Stand einschließlich der Ernennung des Auserwählten zum Leiter der Aurorenabteilung und der Geburt seines jüngsten Kindes.

15.12.2008
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
von Rolf Scamander

Über dreißig Jahre hinweg wurde das kleine Standardwerk zur Einführung in die Welt magischer Tierwesen verlegt. Nun legt der Enkel des berühmten Naturforschers Newt Scamander, Rolf Scamander, die überfällige Neuauflage vor. Sie ist vollständig überarbeitet und stark erweitert.

Harry aß zuende, stand dann auf, bezahlte und kehrte in das Ministerium zurück. Er nahm sich vor, Hermiones Neuübersetzung zu kaufen. Die Biographie von Worple kannte er schon, hatte er doch selbst die ergänzten Stellen korrekturgelesen. An Rita Skeeters Ergüssen hatte er sowieso kein Interesse, und ihm reichte die Ausgabe des Tierwesenbuches aus, die er schon hatte.

Es dauerte bis Mitte Dezember, dann waren alle Auroren geschult. Harry hatte alle zwei Tage zum Ausbildungszentrum reisen und seine Ansprache halten müssen. George und Ron wollten die Zeit zwischen den Jahren nutzen, um das große Gerät in der Aurorenzentrale zu installieren. Danach würde noch einmal eine dicke Rechnung fällig werden. Harry hatte am vierten Dezember Hermiones Buch gekauft und abends im Bett Märchen für Märchen Ginny vorgelesen – aber so leise, daß Lily nicht davon gestört wurde, deren Bettchen noch immer im Schlafzimmer von Harry und Ginny stand und die endlich begriffen hatte, wozu die Nacht da war.

Kurz vor Weihnachten nahm Harry frei. Dienst mußte in der Aurorenzentrale schieben, wer keine Kinder hatte. Andromeda brachte Ted, der wie üblich bis ins neue Jahr im Grimmaultplatz zwölf bleiben sollte.
„Ted kommt ja nächstes Jahr nach Hogwarts“, sagte Andromeda. „Und ich finde es wunderbar, wie du mich darin unterstützt, ihn zu unterrichten, damit er auch richtig lesen und schreiben lernt und auch die Dinge, die er von mir nicht so lernen kann, Harry.“
Ted guckte ein wenig säuerlich, da er keine große Lust hatte, mit Harry etwas über Personalpronomen, adverbiale Bestimmungen, Bruchrechnung und Winkel zu lernen. Harry hatte dazu zwar auch keine Lust, aber es war nun einmal notwendig.
„Das ist doch selbstverständlich, Andromeda“, sagte er.
Ted mußte sich in Harrys Haus gar nicht erst einleben, denn er fühlte sich wie immer wie zu Hause. Mit James spielte er mal Ritter, mal Drache, und auch Albus mischte mit, soweit ihm das mit seinen drei Jahren möglich war. Im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich Lily, die noch nicht in einem Alter war, in dem sie anfangen würde zu fremdeln. Auch Harry beschäftigte sich mit Ted und mußte Fragen zu Hogwarts beantworten.
„Granny hat mir gesagt, daß es vier Häuser gibt, und daß man in eines davon kommt. Sie war wohl in Slytherin, aber sie sagt, daß sie es heute nicht mehr so doll findet, weil da so viele dunkle Zauberer herkommen. Auch Vol-, Entschuldigung, Du-weißt-schon-wer.“
„Hier kannst du ruhig 'Voldemort' sagen, Teddy. Aus Slytherin kamen aber nicht nur böse Zauberer, weißt du.“
„Du warst in Gryffindor, richtig?“
„Ähm, ja.“
„Und Dad auch.“
„Ja.“
„Und Mum war in Hufflepuff.“
„Richtig. Und dann gibt es da noch Ravenclaw. Vielleicht kennst du jetzt niemanden, der dort war, aber ich kenne welche, und die sind wirklich in Ordnung. Der sprechende Hut wird dich schon in das richtige Haus stecken, keine Sorge.“

Am Weihnachtstag versammelte sich wieder einmal ein Großteil der Familie in Harrys Haus: Mr und Mrs Weasley, Ron und Hermione mit Kindern und als besonderer Gast Hagrid.
„Du kommst ja bald nach Hogwarts“, sagte er aufmunternd zu Ted. „Freust du dich denn schon drauf?“
„Ja, und da gibt es ganz viele besondere Tiere?“
„'türlich, kann dir 'n paar davon zeigen, wenn du willst.“
Ron hatte, wie er meinte, Neuigkeiten für Harry: „Nachdem wir Hugo bekommen haben,brauchen wir ja auch mehr Platz – du weißt schon, zwei Kinderwagen, zwei Kindersitze und so weiter. Und da haben wir ein größeres Auto kaufen müssen.“
Harry hatte sich schon gefragt, wann Ron seinen automobilen Rückstand aufholen würde und seufzte. Er folgte seinem Freund, der ihm winkte, mit ihm nach draußen zu gehen. Dort stand, direkt hinter dem Potterschen Passat geparkt, ein blaumetallicfarbener Ford Mondeo.
„Ford Mondeo 2.0 TDCi Turnier, Baujahr 2003“, verkündete Ron stolz, und Harry war sich sicher, daß sein Freund keine Ahnung hatte, was das alles zu bedeuten habe. „Hundertdreißig PS. Und deiner?“
„Baujahr 2002, auch ungefähr so stark.“
Ein Anflug von Enttäuschung zog über Rons Gesicht. Harry vermutete, daß der Abstand zu gering ausgefallen war. Aufmunternd sagte er deshalb: „Ist wohl ein kleines bißchen größer als der Passat, nicht?“
„Jaah“, sagte Ron und musterte die beiden Autos. „Ja, du hast Recht.“ Er sah wieder ziemlich zufrieden aus. „Wie gesagt: Das mußte einfach sein, weil ja die Familie größer geworden ist.“
„Sicher“, bestätigte Harry, der darauf verzichtete, Ron zu fragen, ob er denn endlich den Führerschein gemacht habe, da er hoffte, von nun an mit Autogeschichten verschont zu werden, wenngleich er sich ausrechnen konnte, daß Dudley auch noch mit einem neuen Wagen dran war.
Mr Weasley ließ nichts von seinem Führerschein verlauten, und Mrs Weasley machte in dieser Richtung keine Bemerkung, so daß Harry vermutete, daß sie vom Treiben ihres Mannes noch immer keine Kenntnis hatte. So ging die kleine Feier ihren Gang, und bald wurde es für Lily und Hugo Zeit, schlafen zu gehen. Ron und Hermione verabschiedeten sich deshalb zeitig. Etwas später folgten Mr und Mrs Weasley, so daß nur noch Hagrid übrigblieb.
„Wie is', Harry, kommst du wieder nach Hogwarts zum Prüfen?“ fragte er.
„Wahrscheinlich sogar früher“, sagte Harry. „McGonagall hat mich nämlich im Sommer gefragt, ob ich nicht mal mit so einer Art Sondervortrag oder so nach Hogwarts kommen könnte – weißt du, Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
„Und das willst du dann im neuen Jahr tun? Prima, dann kannst du mich ja mal besuchen, das ist ja letztens 'n bißchen zu kurz gekommen.“
„Ich weiß noch nicht, wann. Im Frühjahr muß ich die Konferenz mit den anderen Prüfern mitmachen. Aber es wird wohl trotzdem vor oder nach den Osterferien sein, denke ich. Dann aber nicht für alle Schüler, sondern nur für die älteren.“
„Klasse, da freue ich mich schon drauf“, sagte Hagrid. „Ich backe dann ein paar von meinen Felsenkeksen.“

Eine Pflichtübung war noch zu erledigen im alten Jahr: Der Besuch bei Dudley und seiner Frau Emma. Wegen Emma ging das allerdings – wie im letzten Jahr – nicht auf magische Weise, sondern nur per Auto. Die Hauselfen waren damit betraut, auf die Kinder aufzupassen, und so hielt Harry vor Dudleys Haus in Little Whinging an. Wie jedes Mal, wenn er hier war, hatte er ein beklommenes Gefühl, das mit seinen Kindheitserinnerungen zusammenhing. Außerdem sah Dudleys Haus so ähnlich aus wie das im Ligusterweg, was auch kein Wunder war, waren doch alle Häuser in der Gegend zur selben Zeit und im selben Stil entstanden.
Als Harry und Ginny den Weg durch den Vorgarten zur Haustür gingen, sah Harry, daß Dudley automäßig wieder ein Stück höhergestiegen war: In der Auffahrt parkte ein silbermetallicfarbener BMW der Dreierserie, daneben ein gelber kugelförmiger Kleinwagen. Harry drückte auf die Klingel, Dudleys große Umrisse nahmen hinter dem Glaseinsatz der Haustür Gestalt an, und er öffnete.
„Hallo Harry, Ginny! Kommt rein!“
„Hallo Dudley – neues Auto?“ erwiderte Harry den Gruß und versuchte so, daß Thema „Auto“ so früh wie möglich zu erschlagen.
„Jep, ein BMW 325i, dieses Jahr gekauft. Noch das Modell vor dem Facelift, da war er etwas billiger. Jetzt in der Krise muß man ja sparen. Und der Weiße da draußen ist euer neuer?“
„Ja. Und vielen Dank für die Kamera nochmal.“
Auch Dudleys Ehefrau begrüßte Harry und Ginny. Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Dudley hielt das Autothema noch nicht für abgeschlossen: „Der kleine Gelbe neben dem BMW ist übrigens der neue Fiat 500 von Emma.“
„Ja, die sind im Augenblick total in!“ verkündete seine Ehefrau.
„Und Dad hat jetzt endlich einen neuen Siebener, einen in Graumetallic“, blieb Dudley unerbittlich beim Thema.
Harry fand es an der Zeit, dieses zu wechseln, bevor Dudley noch auf Harrys Autokauf bei Grunnings zu sprechen kommen konnte: „Du weißt ja, der Grund, warum wir uns ein größeres Auto angeschafft haben, ist ja die Geburt unserer Tochter Lily.“
„Ihr habt sie Lily Luna genannt, richtig?“ fragte Emma. „Komischer Name, wie seid ihr darauf gekommen?“
„Lily hieß Harrys Mutter, Luna heißt eine gute Bekannte von uns, und wir fanden den Namen einfach gut“, sagte Ginny.
„Wie sieht's bei euch aus mit Kindern?“ fragte Harry. „Wir haben schon drei. Ihr ahnt gar nicht, wie bereichernd Kinder sein können.“
„Und fordernd“, murmelte Ginny.
Dudley wurde ein wenig rot und stammelte: „Och, im Augenblick... ihr wißt ja, Wirtschaftskrise und so... Im Augenblick wollen wir keine Kinder in die Welt setzen.“
„Ja, die Royal Bank of Scotland und andere Banken haben Milliarden aus dem Bankenrettungsfonds bekommen, und Island ist so gut wie pleite“, sagte Emma, „aber das wißt ihr ja auch schon alles.“
Harry und Ginny nickten, obwohl ihnen das weitgehend entgangen war. Harry schoß eine Phantasie durch den Kopf, wie die Kobolde von Gringotts in der Downing Street anklopften.
„Noch läuft es bei Grunnings, aber es wird kritisch“, sagte Dudley. „Dafür sind die Immobilienpreise am Boden. Mal sehen, ich denke, wir werden die Bude hier spätestens im Frühjahr billig abschießen.“
Als Harry und Ginny wieder nach London fuhren, waren sie froh, daß das Auto-Haus-Wirtschaftsgespräch vorbei war. Nicht mehr lang, und sie würden das neue Jahr begrüßen können.


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