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Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Autos im Übermaß

von Krabbentaucher

Harry und Mr Smith hatten die Autobahn gerade erst erreicht, da sagte Harry: „Ich kann mir nicht helfen. Aber mein Instinkt sagt mir, daß ich irgendwas übersehen habe. Die ganze Sache kommt mir doch komisch vor.“
„Komisch? Inwiefern?“ fragte der MI5-Beamte.
„Also, da stirbt plötzlich und unerwartet die vermögende Ehefrau...“, sagte Harry, „es gibt keine Einbruchspuren, so daß eigentlich nur der Ehemann der Täter gewesen sein kann, wenn es denn Mord war, und der Mann ist auch noch Mediziner...“
„Ach, Sie meinen, der hat ihr irgendwas in den Tee getan, damit sie stirbt, während er auf dem Kongreß ist und sich ein bombenfestes Alibi schafft?“
„Vielleicht nicht in den Tee, aber Mediziner haben von solchen Sachen ja mehr Ahnung. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß das alles nichts mit schwarzmagischem Zauber, sondern schlicht mit finanzieller Sanierung zu tun hat. Wer hat das überhaupt als Mord gemeldet?“
„Das war wohl der Notarzt. Der hat den Tod festgestellt und konnte die Todesursache nicht ermitteln.“ Mr Smith überlegte kurz und wurde dann energisch: „Der Notarzt hatte wohl gesagt, der Ehemann habe einen Herzstillstand nahegelegt. Drehen Sie an der nächsten Ausfahrt um, da ist etwas oberfaul!“
Harry erwiderte grinsend: „Umdrehen kann ich auch hier – die Kiste ist nicht umsonst verzaubert. Warten Sie es ab.“
Er riß das Steuer nach rechts, die Mittelleitplanke erhob sich, der Rover flutschte drunter durch, schoß durch die Autos des Gegenverkehrs, und schon fuhr er in auf der Gegenfahrbahn zurück zum Tatort. Vor dem Haus erregte der alte Rover natürlich wieder große Aufmerksamkeit, so daß Mr Smith Harry zuflüsterte: „Vielleicht können Sie Ihre Leute doch mal überreden, etwas moderneres anzuschaffen, das Ding hier fällt ja fürchterlich auf.“
Harry nickte nur. Er betrat das Haus, die dortigen Polizisten schauten ihn erstaunt an.
„Wir wollen uns noch kurz umsehen“, sagte Harry und lugte kurz in das Wohnzimmer.
„Gerade abgeholt zur Gerichtsmedizin“, sagte der Inspektor, der erstaunt sah, daß die beiden Londoner wieder da waren.
Harry ging durch die Wohnung, öffnete Schränke und guckte in die Bücherregale. Mr Smith folgte ihm neugierig. Im Badezimmer öffnete Harry den Spiegelschrank.
„Ist die Tote eigentlich angezogen oder nackt gefunden worden?“ murmelte er nebenbei.
„Angezogen. Für die gerichtsmedizinische Untersuchung wurde sie entkleidet. Muß ja so sein“, erläuterte Mr Smith.
„Ah -“, sagte Harry nur.
Als er den Kosmetikschrank öffnete, murmelte Mr Smith: „Das ist merkwürdig.“
„Was ist merkwürdig?“ fragte Harry.
„Sehen Sie mal hier“, sagte Mr Smith und deutete auf die schier unübersehbare Menge an Tiegelchen, Fläschchen und Töpfchen. „In diesem Haus hat eine Frau gelebt. Hier sind ihre Sachen. Was fehlt?“
Harry sah genauer hin. Im Geiste glich er den Inhalt dieses Kosmetikschranks mit den Sachen ab, die seine Ehefrau im Badezimmer hatte. Ginny war in dieser Hinsicht deutlich weniger auf Kosmetika fixiert als das Opfer, was vielleicht auch damit zusammenhing, daß sie ziemlich zielsicher war, was das anging, was sie haben wollte. Dann fiel Harry auf, was fehlte.
„Keine Tampons.“
„Richtig“, sagte Mr Smith.
„Noch mal gucken, das kann doch gar nicht sein“, sagte Harry.
Sie schauten sich intensiv im Badezimmer um. Dann nahmen sie sich auch das Schlafzimmer vor. Nirgendwo waren Tampons zu finden, nicht einmal eine leere Packung.
„Es kann natürlich sein, daß die Dinger aufgebraucht waren und daß die Packung schon vor einigen Tagen in den Müll gelandet ist“, überlegte Harry. „Aber jede Frau hätte doch wohl sofort für Nachschub gesorgt – außerdem brauchen die Frauen sowas ja dann auf, wenn sie sie besonders nötig haben. Also kann es sein, daß jemand sie hat verschwinden lassen.“
„Ja, aber hat es tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun?“ fragte Mr Smith.
„Weiß ich nicht, aber wenn, dann wären wir wieder bei dem Ehemann als Verdächtigen. Wer sonst hat diesen guten Zugang zu den Tampons? Und warum sollten sie verschwinden?“ meinte Harry.
„Ich werde nach unserer Rückkehr noch mal mit dem Gerichtsmediziner telefonieren, damit er mal auf etwas achtet, was damit zu tun haben könnte. Ich weiß es nicht, ich bin ja auch kein Mediziner“, sagte der MI5-Beamte.
Harry und Mr Smith verließen das Haus erneut, stiegen in den alten Rover und fuhren zurück nach London. Als Harry Mr Smith am Thames House absetzte, bat er: „Könnten Sie mich bitte unterrichten, wie der Fall weitergegangen ist?“
„Kein Problem. Aber eins noch von mir: Ihr Ministerium sollte sich wirklich einen modernen Wagen besorgen. Das alte Ding hier mag ja sehr stilvoll sein, aber es fällt auf.“

Der diensthabende Zauberer vom Ministeriumsfuhrpark reagierte ungnädig, als Harry nach seiner Rückkehr die Kritik weitergab: „Damit wenden Sie sich mal an die Abteilung für magisches Transportwesen. Außerdem gibt es angemessenere Arten des Reisens: Apparieren, Flohpulver, Besen, Portschlüssel... und wer das nicht geregelt kriegt, kann ja mit dem Fahrenden Ritter fahren und den Bus vollkotzen. Die Autos sind ja nur dazu da, sich bei besonderen Aufgaben unauffällig in der Muggelwelt zu bewegen.“
„Eben!“ hackte Harry zurück. „Das fällt doch den Muggeln auf, wenn es so aussieht, als seien wir auf dem Weg zu einem Oldtimertreffen.“
„Wie gesagt: Wenden Sie sich an die Abteilung für -“
„Danke, mache ich.“
Ziemlich schlecht gelaunt begab sich Harry in sein Büro. Als er auf dem Weg dorthin das Großraumbüro durchquerte, wurde er von Dennis aufgehalten, der aufgeregt fragte: „Und? Todesseraktivitäten oder so etwas? Eine schwarzmagische Antimuggelverschwörung?“
„Weiß nicht“, sagte Harry. „Aber so wie es aussieht, könnte es einfach ein ziemlich raffinierter Mord durch den Ehemann sein, der an das Erbe seiner Frau rankommen will.“
In seinem Büro schrieb Harry erst einmal einen ausführlichen Bericht über den Derby-Fall. Dann nahm er eines jener blassvioletten Blätter mit dem Stempelaufdruck „Zaubereiministerium“, mit denen Nachrichten innerhalb des Ministeriums verschickt werden, und schrieb eine Nachricht an die Abteilung für magisches Transportwesen.

Betrifft: Autos des Ministeriums

Der magische Fuhrpark hält nur äußerst altmodische Autos vor wie Jaguar Mk VIII bis Mk IX. Das modernste Auto ist ein Rover P6, der nun auch schon über dreißig Jahre alt ist. Bei den Muggeln fallen diese alten Autos auf. Ich empfehle dringend, ein Auto neuerer Bauart anzuschaffen für solche Einsätze, in denen das Auto keinesfalls auffallen sollte.

Harry Potter
Aurorenzentrale
- Abteilungsleiter -

Er faltete den Zettel zu einem Papierflieger zusammen und tippte ihn mit dem Zauberstab an. Das Memo flatterte davon. Harry widmete sich nun der Terminplanung für die Einführung des von George und Ron entwickelten Alarmsystems. In gewisser Weise kam es ihm zupaß, daß es in diesem Jahr keinen Anfängerlehrgang in der Aurorenzentrale kam, da er die dadurch freigewordenen Termine im Ausbildungszentrum für die Schulung für das System nehmen konnte.

Als er am Abend nach Hause kam, freute er sich auf seine Familie. An der Haustür erwarteten ihn – wie so häufig – nicht nur die beiden Hauselfen, sondern auch James und Albus. Das führte immer wieder zu Problemen, weil die einen Harry die Schuhe und die Jacke abnehmen, die anderen aber sofort umarmt und begrüßt werden wollten. Als das überstanden war, ging Harry hinauf in den Salon, wo seine Frau und seine Tochter waren. Ginny bekam nur einen kurzen Kuß ab, aber Lily wurde von Harry auf den Arm genommen. Plötzlich geschah das, worauf Harry seit ihrer Geburt gewartet hatte: Lily sah ihm in die Augen und lächelte ihn ganz bewußt an. Völlig überwältigt drückte er sie an sich und sagte zu Ginny: „Lily hat mich eben angelächelt!“
Ginny lächelte ebenfalls und sagte nichts. Offenbar hatte sie dieses Erlebnis schon etwas früher gehabt und wollte Harry die Freude nicht nehmen. Als Lily aber unruhig wurde, gab Harry sie Ginny zurück. Ginny sagte: „Da wäre noch eine Kleinigkeit zu erledigen: Lily braucht eine Patin.“
„Hermione!“ rief Harry spontan.
„An die habe ich auch gedacht“, sagte Ginny. „Wärst du so nett, sie bei Gelegenheit mal zu fragen?“
„Bei Gelegenheit?“ fragte Harry. „Du meinst wahrscheinlich: Apparier mal schnell nach Ipswich und frag sie.“
„Ähm – ja.“
Harry sagte kurz „mach ich“ und ging wieder die Treppe hinunter, um in der Eingangshalle seine Jacke und seine Schuhe anzuziehen. Dann trat er hinaus auf die Treppe vor der Haustür und apparierte vor das Haus von Ron und Hermione in Ipswich. In der Einfahrt stand ihr dunkelblauer Ford Focus Turnier. Harry klingelte an der Tür und wartete. Ron öffnete.
„Oh – hallo Harry! Komm doch rein!“
„Hallo, Ron! Ich wollte Hermione was fragen – wegen Lily.“
Ron sah beinahe erleichtert aus.
„Prima, dann muß ich nicht extra zu euch apparieren. Ich wollte dich nämlich auch was fragen – wegen Hugo.“
Ron führte Harry in das Wohnzimmer, wo Rose herumtobte und Hugo gerade von Hermione herumgetragen wurde.
„Hallo Harry! Das ist ja eine schöne Überraschung!“
„Hallo Hermione. Na, Hugo ist ja immer noch niedlich. Wie geht es dir? Kommst du eigentlich noch voran mit deinem Buch, das – ähm – irgendwie die Märchen von Beedle dem Barden, oder so...?“
Hermione setzte ein leicht empörtes, sehr hermionehaftes Gesicht auf und sagte würdevoll: „Ich arbeite an der der Neuübersetzung der Märchen von Beedle dem Barden mit Kommentaren von Dumbledore, wie du eigentlich wissen müßtest, mein Lieber.“
„Ähm, ja, sowas war das, richtig.“
Harry wünschte, Ron würde sein schadenfrohes Grinsen bleiben lassen, aber vermutlich war sein Freund erfreut, daß er einmal keine Belehrungen abbekam, sondern Harry.
„Ich bin fast durch“ erklärte Hermione. „Natürlich komme ich im Augenblick zu nichts, aber ich war zum Glück schon bei Hugos Geburt fast durch damit, so daß das Buch rechtzeitig zu Weihnachten rauskommen kann, denke ich.“
„Ah ja, genau das richtige Buch zur richtigen Zeit, damit man es den Kindern in die Socken stecken kann“, bemerkte Harry.
Er wußte nicht, ob Hermione die Spitze bemerkt hatte, denn sie ließ sich nichts anmerken.
„Harry wollte etwas von dir“, mischte sich Ron ein.
„So? Was denn?“
Harry räusperte sich und sagte: „Es ist so: Lily, unsere kleine Tochter, braucht eine Patin. Und – ähm – da haben wir an dich gedacht. Würdest du das machen wollen?“
Hermione lächelte gerührt und antwortete: „Ja, gerne.“ Und mit einem strengeren Ton und einem Seitenblick auf Ron fragte sie: „Hat Ron dich schon auf Hugo angesprochen?“ Vollends an Ron gewandt hakte sie nach: „Hast du?“
„Ähm, ja, so mehr so indirekt“, sagte Ron kleinlaut.
„Will heißen?“
„Tja, ich habe Harry gesagt, daß ich noch mit ihm über Hugo sprechen wollte, aber er hatte da gerade etwas wichtiges vor.“
Harry verzichtete darauf, zu verraten, daß Ron ihn erst bei seiner Ankunft darauf angesprochen hatte, und er ahnte sowieso, worum es ging. Ron bestätigte Harrys Vermutung: „Harry, wir wissen natürlich, daß du schon der Pate von Teddy bist. Aber wir sehen ja, wie gut du das machst und wie verantwortungsvoll du bist und so – jedenfalls hätten wir gerne, daß du auch Hugos Pate wirst.“
„Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn du ja sagen würdest“, sagte Hermione und postierte Hugo so auf ihrem Arm, daß das kleine Kind besonders niedlich und liebenswürdig aussah.
„Und wir versprechen dir auch, in den nächsten Jahren nicht zu sterben“, ergänzte Ron.
Harry mußte kurz lachen und antwortete: „Na, wenn ihr euch Mühe gebt – okay, dann bin ich der Pate von Hugo.“
Sie tranken noch einen Feuerwhiskey auf die neuen Patenschaften, dann kehrte Harry nach Hause zurück.

Am nächsten Tag hatte Harry eine Besprechung in der Abteilung für magisches Transportwesen. Nach einem kurzen Abstecher im Büro von Ernie – er war im Appariertestzentrum untergekommen – stand Harry im Büro von Wilkie Twycross, seinem ehemaligen Apparierlehrer und -prüfer, der nun Abteilungsleiter war. Mr Twycross hatte Harrys Memo gelesen und ging sofort in medias res: „Das Hauptaugenmerk dieser Abteilung besteht darin, dafür zu sorgen, daß kein Zauberer appariert, ohne die entsprechende Prüfung abgelegt zu haben, den jungen Zauberern das Apparieren beizubringen und natürlich auch den älteren, soweit sie es in jungen Jahren nicht gelernt haben. Die Flohnetzwerksaufsicht ist eine weitere wichtige Aufgabe. Wie Sie sicher ahnen, macht vor allem die Beaufsichtigung und Regelung des Portschlüsselwesens sehr viel Arbeit, und auch die Besenregulation ist nicht zu verachten. Das, Mr Potter, sind vielfältige und sehr fordernde Tätigkeiten, die unmittelbar mit den typisch magischen Reisemöglichkeiten zu tun haben. Natürlich gehört auch der Fahrende Ritter und der Hogwarts Expreß dazu, wobei die reibungslose Funktion des Letzteren, wie Sie sicher ahnen, essentiell für unsere magische Gemeinschaft ist. Und die von Thestralen gezogenen Kutschen gehören auch dazu, natürlich.“
„Sicher, und dann wäre da noch der Ministeriumsfuhrpark“, ergänzte Harry höflich.
„Und was den angeht, so handelt sich, um es ganz offen zu sagen, nicht um unsere Kernaufgabe. Es sind nun einmal verzauberte Muggelautos, nichts weiter“, sagte Mr Twycross bestimmt.
Harry wandte ein: „Sicher, aber aus irgendeinem Grund müssen die doch mal angeschafft worden sein, oder? Ich erinnere mich, damit in meiner Schulzeit dreimal mit ihnen chauffiert worden zu sein, nämlich vor meinem dritten Schuljahr zum Bahnhof und vor meinem sechsten Schuljahr zur Winkelgasse und zum Bahnhof.“
„Sicher“, pflichtete Mr Twycross bei, „die Autos wurden für besondere Transportaufgaben angeschafft. Sicher hätte man neben dem Fahrenden Ritter keine anderen Muggelfahrzeuge anschaffen müssen, aber manchmal werden Fahrzeuge benötigt, die nicht zwischendurch anhalten, um Leute aufzusammeln.“
Harry schluckte die Bemerkung runter, daß ein Dreifachdecker mit Messingbetten im Nacht- und Sesseln im Tagesbetrieb wohl kaum ein Muggelfahrzeug war und erwiderte: „Warum ist man bei diesen Fahrzeugen von Kutschen auf Autos umgestiegen? Doch wohl, weil es heute bis auf absolute Ausnahmefälle in der Muggelwelt keine Kutschen mehr gibt! Aber diese Autos sind inzwischen zu auffällig, sie sind einfach altmodisch und beinahe genauso auffällig wie Kutschen. Alle Muggel gucken hin, sogar beim Rover, und erst recht bei den Jagua-...ren, oder wie auch immer die Mehrzahl von Jaguar ist.“
„Ich persönlich bin vom Stil und von der Eleganz unserer Jaguar-Limousinen begeistert“, zeigte sich Mr Twycross stur. „Und der neumodische Rover ist ein Zugeständnis an die moderne Zeit, weil schon mal jemand mit ihren Wünschen angekommen ist. Der Rover war wenige Jahre alt, als wie ihn gekauft haben.“
Auch Harry blieb hart: „Klar, die Jaguare sind bildschöne Autos, aber sie fallen jedem auf, und das nicht nur wegen ihrer Schönheit. Und was den Rover angeht – der ist nicht mehr neumodisch. Und wann war das, als das Ministerium ihn gekauft hat? In den Siebzigern?“
„Wieso soll der Rover nicht neumodisch sein?“ beharrte Mr Twycross. „Sehen Sie sich doch mal die Muggelautos in den Straßen an. Ich habe es getan: Wenn es nicht diese komischen Dinger mit den Aufbauten sind, bei denen das Dach und die Fenster bis ganz nach hinten gehen, wenn es sich also um richtige Autos handelt, dann haben sie dieses Stufenheck, und sie haben diese glatten Seiten, wo die vorderen Kotflügel natlos in die Türen und die Türen nahtlos in die hinteren Kotflügel übergehen. Genau wie bei unserem Rover!“
Harry beschloß, nichts darüber zu sagen, daß er selbst ein nicht-richtiges Auto mit bis ganz nach hinten gehendem Dach fuhr und erwiderte: „In den letzten drei Jahrzehnten hat sich nicht nur in der Zauberwelt viel getan -“
„Ich weiß jetzt nicht, wovon Sie da reden.“
„- wie etwa gleich zwei Herrschaften von Lord Voldemort, sondern auch in der Muggelwelt. Die Autos heutzutage sind alle im Windkanal gestaltet worden und nicht so eckig wie der Rover -“
„Die Jaguar-Limousinen sind auch nicht eckig.“
„- und heutige Muggelautos sind auch nicht so ausladend wie die Jaguarlimousinen. Wissen Sie was? Ich sende Ihnen bei Gelegenheit mal ein paar Fotos von modernen Autos zu.“
Mit dem Gefühl, nichts erreicht zu haben, verließ Harry die Transportabteilung, um als nächstes um ein Gespräch mit Kingsley zu bitten.

Kingsley hatte Verständnis für Harrys Anliegen, war ihm doch in seiner Zeit als Leibwächter des Premierministers der Muggel auch schon der eine oder andere Unterschied zwischen den Autos des Ministeriums und der Muggel aufgefallen. Als Harry nach dem Gespräch wieder in sein Büro zurückkehrte, fand er eine Notiz vor, wonach er gebeten wurde, beim MI5 im Thames House Mr Smith anzurufen. Sofort sprintete Harry wieder hoch in den ersten Stock, wo er gerade hergekommen war, und ärgerte sich darüber, daß das Zaubereiministerium nur einen einzigen Telefonanschluß hatte. Er wählte Mr Smiths Nummer, der sich auch sofort meldete.
„Mr Potter? Sehr gut. Ich habe Neuigkeiten in unserem Mordfall in Derby.“
„Ah – und welche?“
„Es war, wie wir gedacht haben: Der Ehemann war's. Wollte ans Erbe. Leugnet zwar noch, aber die Beweise sind erdrückend. Er hat selbst kaum Geld, dafür Schulden, weil er sich nebenher noch eine Geliebte gehalten hat – da wäre die Erbschaft genau das richtige gewesen.“
„Aber das ist doch noch kein Beweis“, wandte Harry ein. „War sein Alibi denn getürkt?“
„Nein, das Alibi war echt, im Todeszeitpunkt war er tatsächlich in Dublin. Aber die Art, wie er seine Frau umgebracht hat, war ziemlich raffiniert.“
„Und wie?“
„Erinnern Sie sich noch an die Tampons? Daß sie nicht da waren?“
„Ja – das hat also eine Rolle gespielt?“
„Genau. Und daß Sie den Geruch nach Bittermandel an der Leiche festgestellt haben. Der Gerichtsmediziner konnte ja keinen Bittermandelgeruch wahrnehmen. Aber eine seiner Assistentinnen konnte es. Und der Geruch kam genau aus dem Schritt der Leiche. Und was steckte dort? Ein Tampon. Die Frau hätte nämlich gerade ihre Tage. Tja – was riecht nach Bittermandel, wenn es kein Gebäck ist?“
Harry hatte in Zaubertränke einiges über Gifte gelernt und wußte es sofort: „Zyankali!“
„Richtig. Der Typ ist ja Arzt. Also der Ehemann jetzt. Und er hat Zyankali in Wasser gelöst und irgendwie – wir vermuten, mit einer Spritze – die Lösung in die Tampons praktiziert. Als das Opfer den Tampon – ähm – sozusagen reingesteckt hat, hat der Körper das Zeug über die Schleimhäute aufgenommen. Tja. Und zack! Dann hat der Täter die anderen Tampons verschwinden lassen, bevor er den Notarzt gerufen hat, um uns nicht auf seine Spur zu führen.“
„Aber wie können Sie beweisen, daß es der Ehemann war?“
„Er hat nicht nur den Fehler begangen, keine 'sauberen' Tampons hinzulegen, er hat auch noch seine Gummihandschuhe nicht richtig entsorgt. Die Tampons waren nicht im Mülleimer, die Handschuhe schon. Und da waren seine DNA-Spuren dran – und die Zyankali-Spuren. Sie wissen, warum die Handschuhe notwendig waren?“
„Klar“, sagte Harry, der merkte, wie nützlich sein Zaubertrankwissen auch hier war, „Zyankali ist hautresorptiv.“
„Eben. Na, jedenfalls ist der Fall aus unserer Sicht aufgeklärt, und schwarze Zauberer stecken nicht dahinter.“
Harry bedankte sich für die Information und legte auf.

Nun blieb nur noch das Problem eines modernen Autos für das Ministerium übrig, von dem Harry davon ausging, daß dieses die Transportabteilung lösen werde. Doch er hatte sich getäuscht, als plötzlich Kingsley in Harrys Büro auftauchte und ihm mitteilte, daß ihm die Aufgabe zufalle, ein neues Auto für das Ministerium zu besorgen.
„Wieso ich? Ich schiebe hier nun wirklich keine Langeweile!“ protestierte er.
„Du hast nunmal mit der Muggelwelt von allen auf Abteilungsleiterebene die meiste Erfahrung, und du bist derjenige, der immerhin schon zweimal gebrauchte Autos von Muggeln gekauft hat in den letzten Jahren“, beschied ihm Kingsley.
Harry wollte gerade darauf hinweisen, daß Arthur ebenfalls ein gebrauchtes Auto gekauft hatte, aber ein restaurierungsbedürftiger Morris Minor entsprach nicht den Vorstellungen von einem modernen Auto. Harry gab sich geschlagen und fragte: „Was für eins soll es denn sein?“
Kingsley holte einen Zettel hervor und sagte, während er darauf guckte: „Es soll auf jeden Fall britisch sein, und zwar ein Auto für den Mittelstand, also kein Luxusschlitten, damit es nicht so auffällt. Und es sollte ein bißchen traditionell daherkommen. Darauf bestehen die Fahrer vom Fuhrpark. Einer von denen hat sich wohl in ein Autohaus von Audi gewagt und den Schock seines Lebens bekommen.“
„Na schön, aber ich weigere mich, das aus dem Aurorenetat zu bezahlen.“
„Kein Problem, du hast zweitausend Galleonen zur Verfügung“, sagte Kingsley.
„Das sind mehr als siebentausend Pfund“, überschlug Harry.

Am nächsten Montag stand Harry mit sehr gemischten Gefühlen vor einem Firmengebäude, um sich einen Gebrauchtwagen, nämlich einen Firmenwagen anzugucken. Die Vorgaben hatten die Auswahl erheblich eingeschränkt. Vauxhall produzierte zwar in England, aber die Autos waren nicht dezidiert britisch, Ford baute nur noch den Transit auf der Insel, Rolls-Royce und Bentley hätten den Preisrahmen gesprengt, Jaguar wäre zu auffällig gewesen, und Nissan konnte noch so viele Primeras in Sunderland herstellen, ein japanisches Auto hätte nicht in das Raster gepaßt. So blieb nur der Rover 75, der schon seit drei Jahren nicht mehr in Produktion war und dem Vernehmen nach in China weitergebaut werden sollte oder wurde. Dieses Auto war einerseits modern, wirkte aber traditionell britisch.
Das Auto war allerdings nicht der Grund für Harrys Gefühlslage. Er hatte es zu einem Preis von fünftausendfünfhundert im Internet gefunden – die Sechsyzlinderversion, aus dem letzten britischen Baujahr, scheckheftgepflegt. Das Problem war nicht das Auto, sondern vielmehr das Unternehmen, das das Auto verkaufen wollte: Es handelte sich um eine Firma in Great Whinging namens „Grunnings“.
Harry betrat das moderne Glas-und-Stahl-Gebäude und steuerte auf den Empfangsthresen zu, hinter dem eine stilvoll zurechtgemachte Dame saß.
„Guten Tag, mein Name ist Harry Potter. Ich bin angemeldet. Es ist wegen des Autos. Ähm – ein Mr Dennis Horton erwartet mich.“
„Moment, Mr Potter.“
Die Empfangsdame hob den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer. Sie sprach mit jemanden und legte wieder auf.
„Warten Sie einen Moment“, sagte sie. „Nehmen Sie da drüben Platz.“
Harry mußte fünf Minuten in der Sitzgruppe warten, bis ein großer und massiger Mann vom Fahrstuhl herkam. Er sah sofort, daß das nicht Mr Horton war. Harry erhob sich. Der Mann hielt schnaubend vor ihm an und musterte ihn mit einem beinahe wilden Blick.
„Du“, zischte er. „Du wagst es also tatsächlich -“
„Hallo, Onkel Vernon“, sagte Harry unbekümmert. „Ich warte hier auf einen Mr Ho-“
„Auf den kannst du lange warten, ich mache das. Und glaub ja nicht, daß du bei mir mit irgend etwas durchkommst, ich kenne alle eure Tricks. Die Karre steht draußen. Komm, muß ja nicht jeder sehen, daß ein Z-, so einer wie du bei Grunnings rumhängt.“
Harry wurde nun doch ungehalten: „Onkel Vernon, ich bin gekommen, um vielleicht etwas zu kaufen. Wenn du alle Kunden so behandelst wie mich, ist der Laden hier im Handumdrehen Pleite.“
Onkel Vernon maß Harry mit einem wütenden Blick und ging hinaus. Harry folgte ihm bis zu einem nicht unattraktiven Mittelklasseauto in graumetallic.
„Du willst dir endlich was besseres als diesen Uralt-Astra zulegen, nehme ich an?“ fragte Onkel Vernon.
„Ich fahre seit kurzem einen Passat. Das Auto hier soll für das Ministerium sein. Ein bißchen was modernes. Warum wollt ihr es loswerden?“
Onkel Vernons Tonfall wurde geschäftsmäßig: „Es war eins unserer Vertreterautos. Normalerweise geben wir die Fahrzeuge für neue Autos in Zahlung, aber Rover gibt es faktisch nicht mehr. Also müssen wir es verkaufen. Ist noch nicht viel gelaufen. Gehobene Ausstattung – Ledersitze, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Klimaanlage, Glasschiebedach, CD-Radio, alles da. Können deine Leute damit überhaupt umgehen?“
„Wird schon gehen.“
Harry begann unter Onkel Vernons kritischem Blick mit seinen Untersuchungen: Er rüttelte an den Rädern, guckte im Motorraum nach Ölnebel, prüfte das Lenkungsspiel. Onkel Vernon reagierte ungnädig: „Glaubst du, der wäre nicht scheckheftgepflegt? Was glaubst du eigentlich, wie dieses Unternehmen hier geführt ist?“
„Jedenfalls so, daß Kaufinteressenten von unhöflichen Verkäufern abgeschreckt werden sollen“, erwiderte Harry nüchtern. „Können wir jetzt bitte eine Runde drehen?“
„Hast du überhaupt einen Führerschein?“
„Ja. Du hast mich doch schon mal mit dem Astra gesehen.“
„Das sagt gar nichts. Deinesgleichen kann doch bestimmt mit irgendeinem Trick einen Bierdeckel so aussehen lassen, daß -“
Harry zeigte wortlos seinen Führerschein und setzte sich hinter das Steuer. Onkel Vernon setzte sich daneben. Es war ein himmelweiter Unterschied zu Harrys eher nüchternen Autos: Innen war alles mit hellbeigem Leder ausgeschlagen, sogar das Lenkrad war in dieser Farbe gehalten. Ein Teil des Lenkradkranzes bestand aus Holz, und auch das Armaturenbrett war überwiegend holzfurniert. Die ovalen Anzeigen waren cremefarben und so verspielt, daß Harry sie unübersichtlich fand. Onkel Vernon schnallte sich an.
„Na, da bin ich mal gespannt“, brummte er.
„Worauf?“
„Wie du fährst. Aber eins sage ich dir: Wenn du die Karre kaputtfährst, bezahlst du sie. Ohne Preisnachlaß.“
„Okay.“
Harry startete den Motor und begann die Probefahrt. Er fand das Fahrwerk ziemlich weich, aber die Stoßdämpfer schienen trotzdem in Ordnung zu sein. Zwischendurch nahm er die Hände vom Lenkrad, um den Geradeauslauf zu prüfen. Die Gleichmäßigkeit der Bremswirkung überprüfte er, indem er ohne Lenkkorrektur bremste. Onkel Vernon brummte nur: „Wie ich mir gedacht habe: Du fährst, daß es der Sau graust.“
Harry erwiderte: „Wie ich mir gedacht habe: Du verhältst dich geschäftsschädigend.“
Onkel Vernon lief dunkelrot an, sagte aber nichts. Harry hielt auf einem Supermarktparkplatz an, zog die Handbremse und fuhr an. Der Rover bockte kurz und erstarb.
„Ha! Abgewürgt!“ triumphierte Onkel Vernon.
„Ich habe geprüft, was noch von der Kupplung übrig ist“, belehrte ihn Harry. „Weißt du nicht, was man wie bei einem Gebrauchtwagen testet?“
„Ich habe immer nur Neuwagen gekauft“, sagte Onkel Vernon hochnäsig.
„Ich erinnere mich“, murmelte Harry, „jedes zweite Jahr ein Neues.“
„So, wie es sein muß.“
„Sicher.“
Harry fuhr zurück zu Grunnings, dieses Mal nicht im Testmodus, sondern so ruhig, wie er es sich als Familienvater angewöhnt hatte, der einen Haufen Kinder hinten drin sitzen hat. Nachdem er das Auto auf dem Firmenparkplatz wieder abgestellt hatte, fragte Onkel Vernon: „Und? Nimmst du ihn?“
„Bei so einem unhöflichen Verkäufer?“ schnappte Harry, der von Onkel Vernons abweisenden Art zunehmend genervt war.
„Du hättest wohl lieber mit Mr Horton verhandelt und ihm vielleicht irgendeinen Dings – ähm – aufgedingst.“
„Onkel Vernon, das reicht allmählich. Ich bin kein Krimineller. Also gut: Das Auto hat, soweit ich sehe, keine groben Mängel. Aber das Modell wird seit drei Jahren nicht mehr hergestellt, darüber habe ich mich informiert. Die Ersatzteillage wird ein Problem sein. Und dann zweieinhalb Liter Hubraum – das Auto wird ein ziemlicher Säufer sein.“
Onkel Vernon sah auf die Uhr und sagte: „Sag einen Preis. Ich will mich hier nicht ewig mit dir abgeben.“
Harry verschlug es für einen kurzen Moment die Sprache bei so viel Unverschämtheit. Dann riß er sich zusammen und sagte: „Fünftausend. Hat schon ziemlich viele Meilen auf dem Tacho für fünftausendfünfhundert.“
Onkel Vernon schnaubte. Da hielt ein schwerer Mercedes auf dem Parkplatz an. Ein Anzugträger stieg aus, und Onkel Vernon rief zu ihm hinüber: „Ah - guten Tag, Mr Pritchard – ich komme gleich. Gehen Sie bitte schon einmal voraus, meine Sekretärin wird Ihnen einen Tee oder Kaffee kochen.“
Nervös guckte er auf die Uhr und dann zu Harry, der einfach nur abwartete. Onkel Vernon war offenbar unter Termindruck und sagte schließlich: „Na gut. Fünftausend.“
Am Empfang lag der Kaufvertrag bereit, die Empfangsdame füllte ihn schnell aus – es war unter Onkel Vernons Würde, das selbst zu machen – und reichte ihn Harry und seinem Onkel. Nach der Unterzeichnung zahlte Harry das Geld bar aus und erhielt Schlüssel und Fahrzeugpapiere. Ohne weiteren Gruß entfernte sich Onkel Vernon und ging zu den Fahrstühlen. Harry blieb am Empfangsthresen zurück wie bestellt und nicht abgeholt. Da er eigentlich nichts mehr bei Grunnings verloren hatte, ging er hinaus zu dem Auto, das nun im Ministeriumsdienst hoffentlich weniger auffällig sein würde als die anderen musealen Fahrzeuge – nachdem die Fuhrparkzauberer ihre Spezialzauber über das Auto gelegt haben würden, die selbst Onkel Vernon interessant gefunden hätte.


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