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Die Aurorenzentrale - Abschließende Tests

von Krabbentaucher

„Wir haben uns hier versammelt, um einen verdienten Auror zu verabschieden. Verdient, obwohl er nur kurz bei uns war. Im Sommer 2000 hat er die Ausbildung hier begonnen, und im Sommer 2003 war er damit fertig, seitdem ist er Auror. In den folgenden rund viereinhalb Jahren war er immer mittendrin, als es darum ging, die entflohenen Todesser zu ermitteln und dingfest zu machen. Den berüchtigsten Todesser, Rodolphus Lestrange, hat er sogar im Alleingang festgenommen. Aber es hat alles schon wesentlich früher angefangen, nämlich im Herbst 1995, in der Kneipe 'Eberkopf' in Hogsmeade, als es Dumbledores Armee noch nicht gab und sich ihre späteren Mitglieder zum ersten Mal trafen. Später hat er zusammen mit zwei anderen die Leitung der Truppe übernommen und an der Schlacht von Hogwarts teilgenommen. So sehr er sich auch der magischen Kräuterkunde verschrieben hat – Neville Longbottom war immer an vorderer Front an der Bekämpfung der dunklen Künste beteiligt, sei es in der Mysteriumsabteilung des Zaubereiministeriums, sei es als einer der Schüler, die die Todesser bei Dumbledores Tod bekämpft haben, beim Widerstand gegen die Carrows, bei der Teilnahme an der Schlacht von Hogwarts und dann als Auror. Neville, du wirst uns hier fehlen, aber ich bin sicher, die Kräuterkunde wird einen Fortschritt machen.“
Neville stand neben Harry und sah verlegen aus. Es war Harrys erste Ansprache als Leiter der Aurorenzentrale. Weil kein geeigneter Versammlungsraum zur Verfügung stand, hatte man einen der Konferenzräume des Ministeriums mit Beschlag belegt. Es war zwar eng, aber für die Kürze der Veranstaltung war es ausreichend. Die anwesenden Auroren klatschten Beifall.
„In meinem Büro gibt es dann noch für den Ausstand etwas zu essen, aber bitte nicht alle auf einmal“, schloß Harry die Versammlung.
Die Auroren gingen zurück in die Aurorenabteilung, Harry und Neville folgten ihnen, gingen aber weiter in Harrys Büro. Es war Freitag, der 29. Februar, also ein normaler Arbeitstag, aber immerhin kurz vor dem Wochenende. Harry hatte die Zeremonie so kurz wie möglich gehalten, weil die Aurorenzentrale nicht lange unbesetzt bleiben durfte. In Harrys Büro war ein kleines Büffet aufgebaut, das Neville bei Hannah Abbott geordert hatte. Immer wieder kamen Auroren herein, nahmen sich etwas und unterhielten sich mit Harry und Neville.
„Und? Wann geht es auf nach Tasmanien?“ fragte Harry Neville, als gerade nichts los war.
„In einer Woche“, sagte Neville, „also Montag in einer Woche, um genau zu sein.“
„Also schon alles klargemacht? Wo machst du denn überall Zwischenstation?“
„In Singapur.“
Harry erinnerte sich daran, daß es mit dem Portschlüssel vor neun Jahren fünf Tage gedauert hätte, da man zwischendurch Übernachtungen einlegen mußte. Er wunderte sich daher: „Oh – gibt es jetzt einen Portschlüssel, mit dem man so halbwegs direkt reisen kann? Hast du ihn also beim Portschlüsselbüro gebucht?“
Neville schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, nicht im Portschlüsselbüro. Bei British Airways.“
Harry kam aus dem Staunen nicht heraus: „Wie – du fliegst mit einem Muggelflugzeug dorthin?“
„Ja, das haben wir doch auch so gemacht, als wir gemeinsam nach Australien geflogen sind, also du, Ginny und ich. Mit dem Portschlüssel würde das wieder ewig dauern, da sitze ich lieber 24 Stunden im Flugzeug.“
„Aber kommst du denn zurecht? Ich meine, du bist nicht gerade ein Muggelexperte.“
Neville wirkte leicht gekränkt: „Hör mal, mein Paß ist noch gültig, und den Rest habe ich doch mit euch zusammen schon mal gemacht. Und im Flugzeug sitzen und versuchen, zu schlafen, das kann ich auch so.“
„Dann kannst du mir ja mal berichten, ob British Airways besser ist als Qantas.“
„Mache ich.“
„Und was sagt Hannah dazu? Also zur Forschungsreise?“
„Sie ist nicht glücklich, aber so ist das nunmal bei Kräuterkundlern: Sie müssen dorthin, wo die Pflanzen wachsen.“
Weiter konnten sich die beiden nicht unterhalten, weil wieder einige Auroren das Büro betraten, um sich von Neville auch persönlich zu verabschieden – und natürlich das zu kosten, was als Büffet bereitstand.

Harry ließ es sich nicht nehmen, seinen alten Freund und Kampfgefährten persönlich in die Ferne zu verabschieden. Er traf sich mit ihm um acht Uhr abends am Eingang zum Terminal vier des Flughafens Heathrow. Es war bereits dunkel. Neville war schon da und umarmte gerade Hannah.
„Hallo, Neville“, sagte Harry.
„Hmmm“, machte Neville, löste sich von Hannah und antwortete: „Hallo, Harry!“
„Wird gleich Zeit zum einchecken, nicht wahr?“
„Jaah...“
„Wir sollten schon mal reingehen, die Schlange wird lang genug sein.“
Neville folgte widerstrebend Harrys Rat. Im Terminal war wie üblich viel los um diese Zeit, da am späten Abend zahlreiche Interkontinentalflüge nach Fernost starteten. Überall im Terminal waren Hinweise angebracht, daß ab Ende des Monats die Flüge von British Airways im neuen Terminal fünf abgefertigt werden würden. Hannah sah sich sehr ängstlich um. Sie war offensichtlich noch nie an einem Ort wie diesem gewesen. Harry überließ es Neville, sie zu trösten und machte sich auf die Suche nach der richtigen Schlange vor dem richtigen Check-in-Schalter. Er fand sie und holte Neville. Als sie zu dritt in der Schlange standen, holte er einen Ausdruck einer Internetseite hervor, die er am Abend zuvor gefunden hatte.
„Hier, das kennst du sicher nicht“, sagte er und zeigte die beiden Blätter Neville. „Ich habe mal nachgeguckt, und du wirst wahrscheinlich wie damals mit einem Jumbo fliegen – nur dieses Mal von British Airways und nicht von Qantas. Und hier ist etwas ganz cleveres: Die Seite nennt sich 'Seatguru', und da sind die Sitze bewertet, also als gute, mittelmäßige und schlechte Sitze.“
Neville nahm die Seite an sich und guckte verständnislos drauf. Jedes Blatt zeigte den Grundriß eines Flugzeugs mit kleinen Kästchen, die die Sitze symbolisierten.
„Es gibt zwei verschiedene Versionen“, erläuterte Harry, „je nachdem, ob British Airways 52 oder siebzig Sitze in der Business-Klasse hat. Die grünen Sitze hier sind besonders gut, aber sie haben das Tischchen in der Armlehne, und deshalb kann die Armlehne nicht hochgeklappt werden, aber dafür hast du nach vorn unheimlich viel Beinraum.“
Hannah schaute interessiert auf die Blätter und bemerkte: „Wenn du rausgucken willst, mußt du die Sitze hier nehmen.“
„Ich glaube, es ist am besten, wenn ich am Gang sitze“, sagte Neville, dem das Fliegen noch nie geheuer gewesen war. „Wenn ich mal auf das Klo muß, dann muß ich um niemanden herumeiern.“
„Dafür eiern dann andere um dich herum“, sagte Harry.
„Ich kann aber die Beine seitlich rausstrecken, wenn ich nur einen Standardsitz bekomme.“
Als Neville endlich drankam, legte er kurzerhand Harrys Ausdruck vor und deutete auf den Sitz vierzig A, also einen Sitz am Fenster direkt hinter der Küche hinter der vierten Tür auf der linken Seite. Nach dem Einchecken hatten sie noch ein wenig Zeit, durch das Terminal zu gehen. Hannah hatte sich bei Neville untergehakt, als wolle sie ihn gar nicht ziehen lassen.
„Sag mal, Neville, wie bist du eigentlich an das Ticket gekommen?“ fragte Harry. „Bist du in ein Muggelreisebüro gegangen und hast Muggelgeld hingeblättert, das du bei Gringotts eingetauscht hast?“
„Ähm – so ähnlich“, sagte Neville. „Ich war zusammen mit Justin dort. Du weißt doch – Justin Finch-Fletchley?“
„Wie sollte ich mich nicht an ihn erinnern? Der gehört doch zu den Gründungsmitgliedern der DA“, sagte Harry.
Hannah meldete sich zu Wort: „Ich habe das vermittelt. Neville hat mich gefragt, ob ich einen Muggelstämmigen kenne, da es ja relativ viele in Hufflepuff gab.“
„Aber Dean ist doch auch, naja, vielleicht nicht muggelstämmig, aber er ist so aufgewachsen. Wie ich auch, übrigens. Und mit Dean hast du ständig zusammengearbeitet, genau wie mit Dennis übrigens“, wandte Harry ein.
„Ähm – ich wollte nicht allzu deutlich machen, daß ich aufhöre. Du weißt doch, daß zum Beispiel Ernie an einen Wechsel in eine andere Abteilung nachdenkt, nachdem das mit den Todesser gelaufen ist.“
Um halb zehn war es Zeit für Neville, in den Abflugbereich zu gehen. Er verabschiedete sich von Harry mit einem kurzen Händedruck und von Hannah mit einem langen Kuß. Dann verschwand er in der Sicherheitskontrolle. Harry und Hannah blieben im geschäftigen öffentlichen Bereich des Terminals zurück. Sie murmelte: „Jetzt sehe ich ihn erst in um Weihnachten rum wieder – wenn alles gutgeht.“
„Du meinst, ihm könnte etwas in Tasmanien zustoßen?“
„Nein, aber ich weiß nichts über diese Muggelflugzeuge.“
„Ich bin damit auch schon mehr als einmal -“
„Du hast ja auch Du-weißt-schon-wen besiegt.“
Harry lachte laut auf bei dieser Logik. Einige Leute schauten herüber. Er nahm Hannah am Arm und führte sie aus dem Gebäude.
„Guck mal, Millionen von ganz normalen und keineswegs heldenhaften Muggeln fliegen auch damit. Und das habe ich während meiner Zeit bei den Dursleys gelernt: Wenn Muggel etwas machen, dann machen sie es konsequent. Das wird schon gutgehen. Laß uns jetzt disapparieren, du wirst doch wahrscheinlich einiges zu tun haben.“
Doch Hannah schüttelte den Kopf: „Ich habe heute extra freigenommen. Und ich will sehen, wie Neville davonfliegt.“
„Na gut, ich kehre dann zurück nach Hause, wo Frau und Kinder auf mich warten.“
Doch Hannah hielt Harry am Arm fest.
„Ich kenne mich doch nicht aus. Kannst du mich nicht ein wenig begleiten?“
Harry knurrte unwillig, denn es war nicht nur dunkel und ein Abschiedswinken reichlich sinnlos, sondern es regnete auch noch.
„Na gut, ich frage mal...“, murmelte er schließlich und ging wieder in das Terminal, um einen Informationsschalter zu suchen, denn er erinnerte sich von seiner Hochzeitsreise her daran, daß es die Besucherterrasse nicht mehr gab.
Man gab ihm den Hinweis, daß es verschiedene Beobachtungspunkte außerhalb des Flughafens gab, von wo man die startenden Flugzeuge ganz gut sehen konnte. Zu Hannah zurückgekehrt, apparierte er mit ihr an einen Punkt nördlich des Flughafens im Bereich des Startbahnanfangs. So standen sie im auffrischenden, regnerischen Wind auf dem Wall zwischen einer Straße und dem Flughafenzaun, über den sie hinweggucken konnten. Jeder hatte einen Regenschirm heraufbeschworen. Die Flugzeuge, die kamen, waren eher zu hören als zu sehen. Da ihre Heckflossen angestrahlt waren, sah man aber schon, welches von British Airways war und welches nicht. Und erahnen konnte man auch die Größe und die Anzahl der Triebwerke. Harry dachte zwar, daß er den nächsten BA-Jumbo als Nevilles Flugzeug ausgeben konnte, aber unglücklicherweise erschienen gleich zwei dieser Großflugzeuge.
„Wir wissen ja nicht, welcher welcher ist“, sagte Hannah mit erhobener Stimme, um das Brausen der Rolls-Royce-Turbinen vor ihnen und des Straßenverkehrs hinter ihnen zu übertönen. „Wir bleiben noch ein bißchen hier, ja? Ich weiß ja nicht, ob sie pünktlich sind, die Muggel. Und er soll mich auf jeden Fall sehen!“
„Hannah“, rief Harry zurück, „Hannah, es ist zu dunkel, um uns zu sehen -“
„Dann lassen wir unsere Zauberstäbe leuchten!“
„Außerdem sitzt Neville auf irgendeinem Sitz mit A, und das ist immer auf der linken Seite. Er kann uns gar nicht sehen, selbst wenn heller Tag wäre!“
„Aber im Hogwarts-Expreß kann man doch auch von der einen Seite zur anderen hinaussehen!“
„Der Zug hat größere Fenster und ist schmaler! Glaub mir, er kann uns nicht sehen!“
„Trotzdem!“
Harry seufzte und gab sich geschlagen. Wo die Liebe hinfällt, ist gegen vernünftige Argumente kein Kraut gewachsen, dachte er. Und so zogen eine Menge Flugzeuge vor den beiden vorbei, bevor Harry endlich nach Hause apparieren konnte.

Hannah machte sich wohl doch ziemliche Sorgen um Neville, denn sie suchte Harry und Ginny täglich auf, um die Nachrichten im Fernsehen zu schauen, ob dort etwas über ein Flugzeugunglück berichtet wurde. Sie wollte nicht warten, bis die erste Nachricht von Neville sie erreicht haben würde, da das sowohl per Portschlüssel als auch mit der Eulenpost mehrere Tage dauern würde. Harry hatte deshalb im Internet extra nach einschlägigen Seiten gesucht, die sich mit der Meldung von Flugzeugunglücken beschäftigten, und auch einige gefunden. Es beeindruckte Hannah jedoch nicht, daß ein Jumbo der British Airways nicht dort auftauchte, da sie kaum verstand, was es mit dem Internet auf sich hatte. Dafür hatte sie in Muggelkunde einmal etwas über Fernsehnachrichten gehört, und das war es, was ihrer Meinung nach relevant war.
Nachdem sie am Freitag nach Nevilles Abflug aus dem Haus gegangen war, blieb Harry noch vor dem Fernsehgerät sitzen. Die Kinder lagen im Bett, und Ginny wollte auch nichts mehr machen. So sahen sie sich eine Sendung an, von der Harry überlegte, ob Neville sich dafür interessiert hätte. Es ging dort darum, daß der Garten einer berühmten Persönlichkeit in deren Abwesenheit umgestaltet werden sollte. Die Sache war nur die, daß die Handelnden die drei Moderatoren einer Autosendung waren, die offensichtlich von Gartenarbeit und Pflanzen keine Ahnung hatten. Einer von ihnen demonstrierte, daß man Pflänzchen mit einer Schrotflinte viel bequemer entfernen konnte als mit der klassischen Methode, bei der man mit einem Schäufelchen drumherumgraben mußte: „Es hat aufgehört zu existieren! Siehe die Genialität meiner Gartenarbeit!“
„Wenn wir das in einer Hausaufgabe für Sprout geschrieben hätten...“, murmelte Ginny.
„Oder sowas Molly für ihren Garten empfehlen würden“, ergänzte Harry.
Nachdem in der Sendung der Garten durch eine einmalige Kombination aus Inkompetenz und unnötig schwerem Gerät verwüstet war, zog einer aus der Truppe eine Zwischenbilanz: „So, in nur fünf Stunden haben wir einen Graben gegraben, einen Bagger gecrasht, einen Schuppen umgehauen, den halben Rasen betoniert, die andere Hälfte mit Caterpillar-Ketten ruiniert, einen Sitz zerbrochen, einige Blumen erschossen und einen von den Polen verwundet.“
Als die Sendung zuende war, stand Harry auf, gähnte und reckte sich.
„Morgen ist Samstag. Sollen wir einfach nur unter die Decke schlüpfen und schlafen oder doch noch was machen – was meinst du?“
Ginny reckte sich auch.
„Vielleicht morgen. Aber dann nicht mehr. Sieh mal – ich bin schon ein wenig rund vorne. Ich bin doch jetzt schon im fünften Monat.“
Harry nahm seine Frau in den Arm und sagte: „Ich freue mich auf das Kind. Hoffentlich vertragen sich unsere Jungs damit.“
„Das ist schön, daß du das sagst“, sagte Ginny. „Und das hoffe ich auch. James und Albus tun das ja auch.“
„Ich kann kaum glauben, wie schnell die Zeit vergeht“, sinnierte Harry. „Mir kommt es vor, als ob es erst gestern gewesen wäre, daß du James zur Welt gebracht hast, und jetzt haben wir vor einer Woche seinen vierten Geburtstag gefeiert – so groß ist er schon!“
„Geht mir auch so. Eben noch in Hogwarts, dann ein wenig Quidditch in Holyhead gespielt, und schon ist das dritte Kind unterwegs“, sagte Ginny.

Im März hatte Harry jedoch noch einen Termin wahrzunehmen. Er fuhr im Ministerium mit dem Aufzug hoch in den ersten Stock und ging in einen der Konferenzräume. Dort saßen an einem länglichen Tisch bereits Professor Tofty und vier weitere altehrwürdige Zauberer und Hexen aus der Zaubererprüfungsbehörde.
„Ah – Mr Potter, unser jüngstes Kommissionsmitglied! Seien Sie gegrüßt!“
„Guten Tag“, sagte Harry knapp und etwas verlegen und setzte sich.
„So, da wir nun vollständig sind, können wir anfangen“, sagte Professor Tofty. „Zunächst zu den technischen Einzelheiten: Wie immer werden wir die UTZ-Prüfungen zuerst abnehmen, das ist eine Woche und ein paar Tage für die restlichen Fächer. Dann kommen die ZAG-Prüfungen dran, aber die überschneiden sich mit den UTZ-Prüfungen. Alles in allem sind das also drei Wochen. Und wie immer werden wir am Sonntag vor dem ersten Prüfungsmontag anreisen.“
Eine Hexe hatte ihren Kalender zu Rate gezogen und verkündete: „Das wäre dann der erste Juni.“
Harry dachte an seine Familie, als er fragte: „Müssen wir die ganzen drei Wochen dort bleiben?“
Ein Zauberer antwortete: „Nein, über das Wochenende fährt jeder nach Hause. Es macht die Schüler sonst zu nervös, wenn ständig die Prüfer anwesend sind.“
„Wir versammeln uns im Ministerium und reisen dann mit einem Ministeriumsauto“, erläuterte Professor Tofty. „Zurück genauso.“
„Und wo wohnen wir?“ fragte Harry.
„In Hogwarts“, sagte Professor Tofty. „Dort gibt es in begrenztem Maße Gästezimmer. Mit eigenem Bad, aber ohne den Komfort der Lehrerunterkünfte.“
Harry fiel auf, daß er sich nie Gedanken darüber gemacht hatte, wie die Lehrer untergebracht waren. Er kannte nur ihre Büros, jedenfalls die von McGonagall, Snape und den diversen Lehrern in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Eine naseweise Frage an Professor Tofty unterließ er allerdings.
„Kommen wir nun zum fachlichen Teil“, sagte Letzterer. „Es geht um die Aufgaben, die wir den Prüflingen stellen, und um die Abnahme der Prüfungen sowie die Führung der Aufsicht bei den theoretischen Arbeiten. Zunächst Verteidigung gegen die dunklen Künste, wenn es recht ist, Mr Potter?“
„Ähm -“, sagte Harry, der ein wenig überrascht war. „Ähm, ja. Also. Für die praktische Prüfung habe ich mir gedacht, einen Schwerpunkt auf dunkle Kreaturen zu legen, also Irrwicht-Bannfluch und so weiter.“
„Und Dementoren?“ fragte eine Hexe. „Es ist ja bekannt, daß Sie schon in Ihren ZAG-Prüfungen einen gestaltlichen Patronus hervorgebracht haben. Aber Sie können das von den Schülern nicht verlangen. Das ist ja nicht einmal UTZ-Stoff.“
„Obwohl eine ganze Reihe von Schülern aus Mr Potters Umfeld einen gestaltlichen Patronus zumindest in den UTZ-Prüfungen hervorbringen konnten“, erinnerte sich Professor Tofty.
„Das sagt gar nichts“, schaltete sich ein anderer Prüfungszauberer ein, „diese Schüler hatten Unterricht bei Mr Potter bekommen und zwar in dieser Vereinigung namens 'Dumbledores Armee', die sich ja bekanntlich in der Schlacht von Hogwarts ausgezeichnet hat. Das kann man von den heutigen Schülern nicht mehr verlangen.“
Harry beschwichtigte: „Ich will den Patronus-Zauber ja gar nicht prüfen, weder in den ZAG- noch in den UTZ-Prüfungen. Aber wenn ein Schüler so etwas kann und einen Extrapunkt bekommen will – dann von mir aus.“
„Gut. Sie haben gesagt, das wäre ein Schwerpunkt. Das heißt, daß Sie noch einen anderen Schwerpunkt haben?“ fuhr Professor Tofty fort.
„Ja, ich habe an die einfacheren Gegenflüche und Blocker gedacht, die man am Ende der fünften Klasse so draufhaben sollte. Für die UTZ-Prüfungen habe ich dann ungesagte Zauber vorgesehen. Und dann sind da ja noch die schriftlichen Prüfungen: Hier habe ich Aufgaben vorgesehen, die unter anderem das Wissen über die Unverzeihlichen Flüche abfragen. Ich glaube, ich habe Ihnen meine Aufgabenvorschläge zugesandt?“ sagte Harry.
„Ja, haben Sie. Die Vorschlägen liegen uns vor.“
Nach einigen Erörterungen wurde über die theoretischen und praktischen Aufgabenvorschläge von Harry abgestimmt und diese angenommen. Dann kamen die anderen Fächer dran. Zu Alte Runen und Arithmantik konnte Harry gar nichts sagen.
„Dann müssen Sie sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten, aber Sie können als Kommissionsmitglied nicht sagen, daß Sie darüber nichts sagen können“, sagte Professor Tofty.
„Gut“, sagte Harry. „Ich enthalte mich hier der Stimme.“
Nach seinem Gefühl dauerte es ewig, bis das ganze Prüfungsprogramm stand.
„Und nun“, kündigte Professor Tofty in aufgeräumter Stimmung an, „verteilen wir die Aufsichten und die Prüfungsabnahmen. Mr Potter, sie beaufsichtigen selbstverständlich die schriftlichen Arbeiten in Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
„In Ordnung. Und die praktischen Prüfungen nehme ich vermutlich auch ab.“
„Sehr richtig. Ich werde auch Schüler in diesem Fach prüfen und...“
Nach und nach wurden die Prüfungseinsätze verteilt, wobei die praktischen Prüfungen von mehreren Prüfern gleichzeitig durchgeführt werden sollten. Die schriftlichen Arbeiten sollten immer von zwei Prüfern beaufsichtigt werden, wobei Harry neben seinem Fach auch für Zaubertränke und Muggelkunde eingeteilt wurde. An praktischen Prüfungen sollte Harry außerdem an Zauberkunst und Muggelkunde beteiligt werden. Auf die Muggelkunde-Prüfung war Harry besonders gespannt, da ein Vorschlag der Muggelkundelehrerin von Hogwarts angenommen worden war, die Versendung eines Paketes bei der Muggelpost zu simulieren.
Die Konferenz hatte am Morgen begonnen und war am späten Nachmittag beendet. Harry fühlte sich gerädert, als er in die Aurorenzentrale zurückkehrte und in seinem Büro auf dem Schreibtisch zwei Urlaubsanträge für die Osterzeit sowie eine Mitteilung vorfand, wonach dringend neue Diktatfedern benötigt wurden. Außerdem war mal wieder Stellung zu einer der zahlreichen Eingaben von Dolores Umbridge zu nehmen, die sich in Askaban wohl noch immer nicht eingelebt hatte. Harry hatte den Gedanken nicht zum ersten Mal, aber jetzt kam er ihm ganz besonders stark: Der Aurorenjob ließ es stellenweise entschieden an Abenteuerlichkeit missen, vor allem, wenn man der Leiter dieser Abteilung war.

In den Osterferien war Harry mit seiner Familie mal wieder im Fuchsbau. Auch Ron und Hermione waren da. Beide Frauen waren schon merklich runder als gewöhnlich. Und Ron hatte mit Neuigkeiten aufzuwarten, die er Harry in einer entlegenen Ecke des Gartens anvertraute, während sie auf James, Albus und Rose aufpaßten, die dort in den verwilderten Beeten spielten. Rose schaute allerdings eher zu.
„Harry, wir sind mit dem System bald fertig. Mit dem Meldesystem, meine ich.“
„Oh – toll! Kannst du schon ungefähr sagen, wann es soweit sein wird?“
„Ende April, schätze ich. Und dann ist da noch etwas: Wir haben endgültig Zonko's Scherzartikelladen aufgekauft. In Hogsmeade. Hat eine schöne Stange Galleonen gekostet. Aber damit sind wir in den Hogsmeade-Wochenenden viel näher an den Schülern, und die sind ja unsere Hauptkundschaft. Ist doch besser als der reine Versandhandel, wenn sie die Produkte auch sehen und anfassen können, sagt George.“
„Und wen setzt ihr da rein?“
„Mich. Ich muß an den Hogsmeade-Wochenenden dann dorthin. Das wird vielleicht ein komisches Gefühl werden: Wieder in Hogsmeade, in unmittelbarer Nähe zu Hogwarts.“
„Bei mir wird das auch so sein. Im Juni muß ich dort die Prüfungen abnehmen. Also, in Hogwarts, nicht in Hogsmeade. Ich war ja auch schon seit fast neun Jahren nicht mehr dort.“
„Harry als Prüfer – naja, eigentlich kann ich mir das ganz gut vorstellen.“
„Ähm, wieso?“
„Weil du immer etwas ernsthafter warst als die meisten anderen. Soll keine Beleidigung sein.“

Ron hielt Wort. Mitte April, kurz nach der Rückkehr aus dem Urlaub, erhielt Harry eine Nachricht von Weasley's Zauberhaften Zauberscherzen. Das Meldesystem sei fertig und bereit zur Vorführung. Wieder sorgte Harry dafür, daß das Ausbildungszentrum leerstand und setzte den Vorführungstermin dieses mal auf einen Wochentag an. Die Vorführung sollte am Mittwoch, dem 23. April stattfinden. Auch Kingsley wurde eingeladen.
Am Tag der Vorführung trafen sich Harry und Kingsley im Ministerbüro.
„Wir werden das Ausbildungszentrum für uns haben“, sagte Harry.
„Ich bin schon gespannt darauf, wie die Sache aussieht“, sagte Kingsley. „Der Anfang war ja sehr vielversprechend. Laß uns aufbrechen.“
Er warf etwas Flohpulver in den Kamin, dessen Flammen grün aufloderten, dann stieg er hinein und sagte: „Ausbildungszentrum!“
Als er weg war, tat Harry dasselbe und landete wenig später in der Küche des Ausbildungszentrums. Da George und Ron noch nicht da waren, setzte er schon einmal etwas Tee auf. Gerade rechtzeitig tauchten die beiden Weasleys auf und wurden von Kingsley eingelassen. George schob eine Sackkarre vor sich her, auf der ein sehr großes Paket lag, Ron trug einen großen und schweren Koffer.
„Hallo, trinken wir erstmal einen Tee, ich habe gerade welchen gemacht“, begrüßte Harry seine beiden Freunde.
„Das lasse ich mir nicht zweimal sagen“, antwortete George erfreut und setzte sich an den großen Küchentisch.
Nach dem Teetrinken kam man zum geschäftlichen Teil. Harry räumte das Geschirr weg, so daß der Tisch frei war. George hob ächzend das Paket von der Sackkarre und legte es auf den Tisch. Dann packte er es aus. Zum Vorschein kam ein großer Holzkasten. Statt der Walzen der Testversion war eine große Platte aus poliertem Messing eingelassen. An einer Seite war ein Loch mit einem Gewinde eingebohrt. Ron öffnete den Koffer, holte einen weiteren, jedoch kleineren Holzkasten hervor und legte ihn direkt vor die Öffnung des großen Kastens. Auch der kleine Holzkasten wies ein Loch mit einem Gewinde auf. Beide Löcher verband Ron mit einem kurzen Eisenrohr.
„Die Alarmglocke ist innen im Gerät untergebracht“, erläuterte George. „Wir haben den Kasten so gebaut, daß man ihn an die Wand hängen kann. Und zwar so weit oben, daß man ihn über die Wände der Bürozellen hinweg sehen kann. Aber damit man an die Portschlüsselstreifen rankommt, haben wir extra dafür diesen kleinen Kasten hier gebaut. Das kurze Rohr ist natürlich nur für Testzwecke da, sonst wird ein längeres Rohr verwendet, damit die Portschlüsselstreifen leichter zu erreichen sind.“
Ron ergänzte: „Wie ihr sehen könnt, haben wir uns etwas besseres als das Walzenwerk einfallen lassen. Der Proteus-Zauber funktioniert ja, indem Buchstaben auf Metall erscheinen. Das haben wir ausgenutzt. Die Nachricht wird also hier auf der Messingplatte erscheinen. Da sind wir nicht auf wenige Zeichen beschränkt. Das ist so ähnlich wie bei den Displays oder Bildschirmen bei den Muggeln.“
Er nahm ein weiteres Gerät aus dem Koffer. Es handelte sich um ein Gerät, das so ähnlich aussah wie ein Mobiltelefon. Harry wußte schon, daß es eines der Handgeräte war.
„Ich schlage vor, wir demonstrieren die Sache mal“, sagte George. „Ron, geh mal los und apparier irgendwo hin. Die beiden sollen sehen, wie sich die Metallplatte macht.“
Ron ging aus dem Haus. Einige Minuten später schrillte die Alarmglocke, und auf dem Display erschien in erhabenen und schwarzen Buchstaben die Mitteilung: „Ronald Weasley – Middlesborough, Riverside Park Road, Bushaltestelle Cleveland Cable – sofortige Hilfe.“
„Dann mal los“, sagte George und erläuterte: „Weil Messing auf Messing nicht so gut zu erkennen ist, haben wir einen Zauber drübergelegt, wodurch sich die Buchstaben schwarz färben.“
Er nahm einen Portschlüsselstreifen aus der Schublade des kleineren Kästchens, und Harry und Kingsley berührten ihn. Kurze Zeit später standen sie neben Ron an einer Bushaltestelle, die sich an einer Straße zwischen Bahngleisen und einem Gewerbekomplex befand.
„Machen wir es mal komplizierter“, schlug Ron vor. Nehmen wir mal an, ich mußte disapparieren. Dann hätte ich diese kleine Metallmarke zurückgelassen.“
Er warf ein Metallplättchen auf die Erde, das Harry an die Plättchen aus der Telefonzelle erinnerte, mit denen Besucher das Ministerium betraten. Ron disapparierte. George sagte: „Das ist ein weiterer Portschlüssel, aber etwas ganz feines. Seinen Richtung ist nämlich nicht festgelegt. Man landet immer zwei Meter von dem entfernt, aus dessen Handgerät dieses Metallstückchen stammt.“
Er nahm die Metallmarke auf und forderte Harry und Kingsley auf, ihre Finger darauf zu legen. Dann tippte er die Marke mit dem Zauberstab an. Sofort wurden die drei fortgerissen und landeten auf einem Rasenstück mit ein paar Büschen in der Nähe einer Tankstelle, die auf dem Gelände eines großen Einkaufszentrums an einem kleinen künstlichen See stand. Ron wartete schon auf sie.
„Gut, nicht?“ sagte George. „Und da wir jetzt nicht wissen, wo wir sind, könnt ihr auf euren Handgeräten nachgucken. Ihr seht da so einen kleinen Messingstreifen. Wenn ihr den Knopf mit dem Fragezeichen drückt, dann wird euch angezeigt, wo ihr seid.“
Harry tat, wie ihm geheißen. Auf dem Messingstreifen erschien der Text „Preston, Mariners Way“.
Ron fuhr fort: „Und da die Rückkehrfunktion des Portschlüssels immer noch wirksam ist und sich nur auf den Portschlüsselkasten der Haupteinheit bezieht, können wir von hier aus ins Ausbildungszentrum zurückkehren.“
Sie faßten den Streifen an, Ron tippte mit seinem Zauberstab darauf, und Sekunden später setzen sie wieder in der Küche des Ausbildungszentrums auf.
„Das sind im Prinzip zwei Systeme in einem“, erklärte George. „Zum einen natürlich ein Gerät, mit dem Hilfe herbeigerufen werden kann. Zum anderen kann mit dem Handgerät jeder seine aktuelle Position bestimmen, wenn er mal nicht weiß, wo er ist. Diese Idee haben wir vom GPS der Muggel ausgeborgt. Außerdem kann man eine Spur hinterlassen, wenn man den Ort wechseln muß.“
„Und dabei ist jedes Handgerät nicht größer und schwerer als ein aufwendigeres Mobiltelefon der Muggel“, ergänzte Ron. „Die Gehäuseschalen bestehen allerdings nicht aus Plastik, sondern aus leichtem Balsaholz.“
„Wir hätten auch gerne eine Aufspüreinrichtung eingebaut, aber dafür müßten wir einen großen Rauchquarz verwenden – und dann wäre das Ding ein Kilo schwer geworden und etwa dreißig Zentimeter lang. Das haben wir mal so ein wenig abgeklopft. Vielleicht entwickeln wir die Sache in die Richtung mal weiter. Aber zuerst -“, George erlaubte sich ein Grinsen, „- muß ja das bestehende System bezahlt werden.“
Harry und Kingsley testeten das System in verschiedenen Varianten und auf unterschiedliche Weise. Es funktionierte hervorragend. Harry dachte, daß das viel praktischer war als die Methode mit dem sprechenden Patronus.
Kingsley sagte: „Also, mich hat die Sache überzeugt. Die letzte Entscheidung liegt natürlich bei Harry. Aber wenn er sich für die Anschaffung entscheidet, dann begrüße ich das.“
Er sah Harry an. Harry dachte an seinen Etat, aber auch daran, daß er zur Zeit einen Auror weniger zu bezahlen hatte. So halbwegs war die Sache auch ohne Nachtragshaushalt darstellbar.
„Gut“, seufzte er. „das System wird beschafft. Macht die Rechnung fertig und fangt mit der Produktion an.“


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg