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Die Aurorenzentrale - Die Testversion

von Krabbentaucher

Dieses Mal war Ted eisern gewesen, auch wenn es ihm zunehmend schwerer gefallen war. Er hatte sich vorgenommen, das zu sehen, was er beim letzten Mal verschlafen hatte: Das Feuerwerk am London Eye. Natürlich hatte er James davon erzählt, der mit seinen fast vier Jahren zwar noch nicht wußte, was ein Feuerwerk ist. Aber so viel hatte er verstanden, daß es etwas großartiges sein mußte. Und natürlich wollte auch er dabei sein. Ebenso natürlich war er aber schon um acht Uhr eingeschlafen wie schon eine Stunde früher sein Bruder.
„Ted, komm her und zieh deinen Schal an“, sagte Harry, als es Zeit war, aufzubrechen.
„Ich will aber nicht, die Jacke ist warm“, beschwerte sich Ted.
„Mach jetzt. Draußen ist es kalt. Guck mal, der ist doch schön kuschelig, dein Schal“, versuchte Harry, seinem Patensohn die Sache schmackhaft zu machen. „Und dann noch die Mütze anziehen, sonst kriegst du kalte Ohren.“
„Die Mütze kratzt aber.“
„Willst du lieber Ohrenschmerzen haben?“
„Ja.“
„Hmpf.“
Harry wartete, bis Ted den Schal umgewickelt und die Jacke geschlossen hatte, dann setzte er ihm kurzentschlossen die Mütze auf.
„Und die bleibt auf, sonst kannst du nicht mitkommen“, kommandierte er. „Hier sind deine Handschuhe.“
„Nicht auch noch Handschuhe!“
„Harry, steck sie einfach ein, dann sind sie da, wenn er sie braucht“, mischte sich Ginny ein. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Also erzieh nicht so an Teddy rum.“
„Genau!“ bekräftigte Ted, obwohl er nicht alles verstanden hatte.
Widerstrebend steckte Harry Teds Handschuhe in seine Manteltasche und gab den Hauselfen noch letzte Instruktionen. Dann gingen er, Ginny und Ted zur Tür hinaus in die feuchtkalte Nachtluft.
„Wir apparieren. Haltet euch an mir fest“, sagte Harry.
Ginny und Ted umklammerten seine Arme, und Harry drehte sich. Einige unangenehme Sekunden später standen sie in der Nähe des Parlamentsgebäudes. Da es noch eine halbe Stunde bis zum großen Ereignis war, konnte das kleine Grüppchen sich bis zum Themseufer durchschlängeln. Die Warterei machte Ted nichts aus, denn er fand alles aufregend.
„Harry, meine Hände sind kalt“, sagte er nach einer Weile.
„Hier sind deine Handschuhe“, erwiderte Harry und reichte sie ihm.
Endlich war es soweit. In diesem Jahr hatten sich die Feuerwerker etwas besonderes einfallen lassen: Jeder Glockenschlag von Big Ben wurde durch eine kurze Feuerwerksalve begleitet. Als der zwölfte Schlag und die zwölfte Salve verklungen waren, leuchteten am London Eye Scheinwerfer auf, und ringsum das Riesenrad explodierten Feuerwerkskörper. Dann folgte etwa neun Minuten lang ein besonders üppiges Feuerwerk. Einzelne Akzente wurden dadurch gesetzt, daß schnelle Motorboote auf der Themse auf und ab fuhren, während von ihnen aus Feuerwerkskörper abgeschossen wurden. Der Applaus am Ende des Feuerwerks war wohlverdient.
„Frohes neues Jahr, Teddy!“, sagte Harry, hob seinen Patensohn hoch und umarmte ihn.
„Frohes -“, stammelte Ted, der noch ganz mitgenommen war von dem Feuerwerk.
Dann wurde er von Ginny in den Arm genommen. Schließlich konnten sich auch Harry und Ginny ein frohes Jahr 2008 wünschen. Das Ufer leerte sich.
„Ich glaube, wir können gleich von hier aus disapparieren, ohne daß es in den Massen auffällt. Haltet euch an mir fest“, sagte Harry und streckte leicht seine Arme aus.
Ginny und Ted griffen zu und eine Drehung später standen sie auf dem Grimmauldplatz. Sie wurden schon von den Hauselfen erwartet. Ted war so müde, daß er sich widerstandslos ins Bett bringen ließ.

Das neue Jahr begann mild, aber der Januar entwickelte sich zu einem ausgesprochen windigen, feuchten und ungemütlichen Monat. Die Zentralverwaltung des Ministeriums hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, die Bediensteten über das aktuelle Wetter auf dem Laufenden zu halten, und so trug das, was sich vor den verzauberten Fenstern scheinbar abspielte, nicht gerade zur Verbesserung der Stimmung bei.
Harry saß in seinem Chefbüro mit dem Rücken zum Fenster und bekam nicht so viel davon mit. Er war auch anderweitig beschäftigt, denn er hatte einen Brief von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze erhalten. Auf dem Briefkopf war ein Schachtelteufel abgebildet, der aus seiner Schachtel sprang und explodierte, um danach wieder zu einer geschlossenen Schachtel zu werden, aus der er erneut hervorsprang. Da der Brief nicht an Harry privat, sondern an ihn in seiner Eigenschaft als Leiter der Aurorenzentrale gerichtet war, mußte er sich erst einmal daran gewöhnen, von George einen derart formellen Text zu lesen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir nehmen Bezug auf Ihre Anfrage im Hinblick auf einen Spezialartikel und teilen mit, daß die ersten Testmuster bereitliegen. Wir schlagen vor, sie bei nächster Gelegenheit an einem Ort in Wales zu überprüfen.

Mit freundlichen Grüßen
George Weasley
Ronald Weasley
- Weasleys Zauberhafte Zauberscherze -

Harry hatte mit George und Ron vereinbart, daß sie sich in ihren Schreiben bezüglich des Alarmierungssystems so nebulös ausdrücken würden, daß unbefugte Dritte nichts anderes vermuten konnten, als daß es einfach um die Lieferung von üblichem Material handelte. Und unbefugte Drittleser gab es in der Poststelle des Ministeriums zuhauf. Harry verstand natürlich, was gemeint war. Jetzt mußte er nur dafür sorgen, daß das Ausbildungszentrum in Wales für einen Tag nicht besetzt war.
Er stand auf und ging zum Schrank, öffnete die Tür und holte aus einem Fach eine Akte heraus, auf der mit leicht verwischter Tinte „Ausbildungszentrum“ geschrieben stand. Er nahm sie mit an den Schreibtisch und schaute sich die Belegungstabelle an. Wohl oder übel würde er wohl ein Wochenende auswählen müssen, damit seine Abwesenheit nicht auffiel. Ginny und den Kindern würde das gar nicht gefallen. Er stellte fest, daß das Zentrum am ersten Februarwochende nicht besetzt war und wählte Samstag, den zweiten Februar 2008 aus. Das würde er Ron aber am Abend telefonisch durchgeben.

Als er nach Hause kam, sprach ihn gleich Ginny an: „Harry, ich muß dir was sagen.“
„Oh – was ernstes?“ fragte Harry, der gerade Albus auf dem Arm hielt, während James sein rechts Bein umklammerte, und dem diese Einleitung nicht gefiel.
„Ähm – ja, gewisserweise“, sagte Ginny. Sie holte Luft und sagte: „Ich spüre es schon eine ganze Weile, aber jetzt bin ich mir absolut sicher: Ich bin schwanger.“
Harry war so verblüfft, daß er beinahe Albus hätte fallen lassen. Völlig überraschend war das allerdings nicht, da er und Ginny den Verhütungstrank im September letzten Jahres abgesetzt hatten und dieser seine Wirkung im Oktober verloren hatte. Außerdem hatten sie sich nicht mit allzu viel Enthaltsamkeit kasteit. Trotzdem traf Harry die Nachricht unvorbereitet.
„Oh – das ist – das ist ja wunderbar, Ginny!“ rief er endlich, als er sich gefangen hatte, stellte Albus auf dem Boden ab und umarmte sein Frau.
James schaute ihn verständnislos an.
„Du bekommst ein Brüderchen oder Schwesterchen, wie findest du das?“ fragte Harry begeistert seinen kleinen Sohn.
„Doof“, erwiderte dieser und ließ Harrys Bein los.
„Ähm“, sagte Harry, fand aber, daß es sich nicht lohnte, mit James eine Diskussion zu beginnen und fragte stattdessen Ginny: „Weißt du auch, seit wann?“
„Schon seit Oktober, würde ich sagen“, antwortete sie. „Jedenfalls habe ich seitdem keine Monatsblutung mehr, und ich merke schon deutlich etwas. Dir ist vielleicht an meinem Bauch noch nichts aufgefallen...“
„Ähm – du weißt, daß ich, ähm...“
„Ich weiß, du bist ein Mann, und du würdest selbst einen großen Schwangerschaftsbauch im achten Monat für ein zufällig entstandenes Brauereigeschwür halten.“
„Also, mach mal halblang -“
„Na, jedenfalls kommt das Kind wohl im Juli. Anfang Juli, würde ich sagen.“
Als Harry bei Ron anrief, um mit ihm einen Testtermin für den zweiten Februar zu vereinbaren – Ginny setzte einen säuerlichen Blick auf –, war dieser der erste aus der Familie, der von dem Nachwuchs erfuhr. Und auch Harry erfuhr Neuigkeiten: „Ich habe dir doch schon erzählt, daß Hermione auch ein Kind erwartet, nicht wahr?“
„Ähm – hast du nicht“, sagte Harry verdattert. „Seit wann denn? Wann kommt es?“
„Juni ungefähr“, sagte Ron. „Habe ich das echt nicht erzählt? Und Hermione auch nicht? Wir wissen es seit November.“
„Nein, habt ihr wohl vergessen“, murmelte Harry. „Na, jedenfalls: Herzlichen Glückwunsch.“

Bis zum Testdatum war noch ein wenig Zeit. Eines Morgens fand Harry auf seinem Schreibtisch aber etwas anderes vor, das ihn daran erinnerte, daß seine Aufgaben nicht nur die Verwaltung der Aurorenzentrale umfaßten. Es handelte sich um einen schwarzen Karton mit einem kleinen Pergament, das daran befestigt war:

Prüfungsaufgaben ZAG und UTZ mit den besten Prüfungsarbeiten

Mit freundlichen Grüßen
Tofty

Der Karton war groß und mit einem Deckel auf der Oberseite versehen. Harry klappte ihn neugierig auf. Im Karton lag ein Stapel Pergamente. Er erkannte einen typischen Aufgabenzettel einer UTZ-Prüfung. Lächelnd nahm er ihn aus dem Karton heraus und las ihn durch.
„'Der Fluch 'Avada Kedavra' gilt als schwarzmagischer Fluch, gegen den kein Gegenzauber wirksam ist. Schildern Sie die Ausnahmen dieser Regel!'“, murmelte Harry leise vor sich hin.
Er griff noch einmal in den Karton und fand in seinen Fingern eine Schülerarbeit. Sie stammte von einem Rowan Locke und bezog sich auf den Aufgabenzettel. Schon der erste Blick verriet Harry, daß sich dieser Rowan mit Harrys Kampf gegen Voldemort auseinandergesetzt hatte. Er beschloß, selbst keine Aufgaben zu stellen, die mit ihm selbst zu tun haben. Doch darum ging es nicht, weswegen der Karton auf Harrys Schreibtisch gelegt worden war. Er fing deshalb an, seinen Inhalt ernsthaft durchzugehen. Professor Tofty hatte diesen schön sortiert. Zuerst kamen immer die Aufgabenblätter, dann eine Schülerarbeit und schließlich die Lösungsskizze. Merkwürdig berührt war Harry bei einem UTZ- und einem ZAG-Aufgabenzettel. Es handelte sich um die von 1999 und 1996 – er erkannte bei den besten Prüfungsarbeiten sofort seine eigene Handschrift.

Der zweite Februar war in Wales kein besonders freundlicher Tag: Wolkenverhangen, wirkten die Hügel grau. Hin und wieder regnete es. Harry war per Flohnetzwerk gereist, wobei er im Ministerium umsteigen mußte, da der Flohnetzregulierungsrat dafür gesorgt hatte, daß der Kamin im Ausbildungszentrum nicht von jedem Kamin aus zu erreichen war. Vorsorglich hatte er Muggelkleidung angezogen, weil er nicht wußte, wohin ihn der Test führen würde. Er war der erste und schaute sich in der vertrauten großen Wohnküche um, um danach durch das Haus zu gehen und auch dem Zimmer einen Besuch abzustatten, das er während seiner Ausbildung bewohnt hatte. Angenehme Erinnerungen tauchten auf an diese Zeit, die nun schon knapp sieben Jahre zurücklag. Wieder im Erdgeschoß angekommen, stand er im Salon und schaute hinaus auf den regennassen Hof, der zwischen dem Haupthaus und dem ehemaligen Stallgebäude lag. Dahinter lag, vom Stallgebäude verdeckt, der kleine See. Dann sah er zwei Gestalten über den Hof auf den Eingang zum Hauptgebäude zustreben. Sie waren in Kapuzenumhänge gehüllt, und jeder trug einen Regenschirm und einen Koffer. Es klopfte. Harry ging zur Tür und öffnete. Mißmutig sah ihm Ron unter der Kapuze entgegen.
„Hallo, Harry, das ist ja ein Mistwetter.“
„Hallo Ron, hallo George! Ja, da hast du Recht. Kommt rein.“
Die beiden legten ihre nassen Umhänge ab und wuchteten ihre Koffer auf den Küchentisch.
„Ist ja richtig gemütlich hier“, bemerkte George, während er sich umsah.
„Ist es“, bestätigte Harry. „Dann laßt mal sehen.“
„Moment“, sagte George und öffnete seinen Koffer.
Er holte ein flaches Holzkästchen heraus, das wie die Parodie einer Reiseschreibmaschine aussah und auf dessen Oberseite ein langer Spalt ausgesägt war. Der Spalt gab den Blick frei auf eine ganze Reihe von Messingwalzen, auf denen alle Buchstaben des Alphabets eingraviert waren. Im Augenblick ergab sich allerdings kein sinnvolles Wort: CNDFSFDWUDLGMHLZAEKB. Außerdem war darunter die Tastatur einer alten Schreibmaschine eingelassen. Ron öffnete seinen Koffer und holte kleinere Holzkästchen heraus, die entfernt aussahen wie große Fernbedienungen. Bei näherem Hinsehen stellte Harry jedoch fest, daß statt Zahlen Buchstaben auf den Tasten eingraviert waren. Auch diese Kästchen verfügten über einen Spalt, der den Blick auf den oberen Teil von beschrifteten Walzen freigab. Sie zeigten ebenso unverständliche Buchstabenkombinationen wie die Walzen des großen Kastens, allerdings in wesentlich kleinerem Maßstab. George und Ron sahen Harry erwartungsvoll an. Harry hob eine Augenbraue.
„Und?“ fragte er.
George machte ein etwas enttäuschtes Gesicht, weil es Harry an Enthusiasmus mangeln ließ.
„Ich erkläre das am besten mal“, sagte er. „Harry, was du hier siehst, sind natürlich nur Testexemplare, um das Prinzip auszuprobieren. Sie sind noch zu unhandlich und zu wenig informativ.“ Er zeigte auf die beschrifteten Walzen. „Hier haben wir uns den Zauber von Mums Uhr zunutze gemacht. Wenn der Zauber aktiviert wird, drehen sich die Walzen so, daß sie ein Wort bilden. In diesem Fall ist es nur der Ortsname und die Straße – allerdings nur zwanzig Stellen, denn für mehr war kein Platz. Über die Tastatur kann man das eingeben, und wenn man mit dem Zauberstab draufhält, dann erscheint das auf allen anderen Geräten. Die kleinen Kästchen haben die Auroren dabei, und der große Kasten steht in der Zentrale.“
„Also, verstehe ich das richtig“, sagte Harry, „wenn der Auror Hilfe anfordern will, dann tippt er Orts- und Straßenname ein, von mir aus Little Whinging, Ligusterweg, und das erscheint dann auf dem großen Kasten?“
„Richtig“, bestätigte Ron. „Und mit einer Klingel im Kasten wird Alarm ausgelöst.“
„Und wenn der Ort schon mehr als zwanzig Buchstaben hat?“ wandte Harry ein.
George machte eine ungeduldige Handbewegung und erwiderte: „Das ist doch nur die Testversion. Für die richtige Version würden wir natürlich ein viel umfangreicheres Display vorsehen. Die Version würde dann auch nicht aussehen wie eine abgestürzte Ladenkasse. Aber Ron zeigt es dir einmal.“
Ron nahm eines der kleinen Kästchen, tippte etwas ein und hielt dann den Zauberstab darauf. Die Klingel klingelte. George wies Harry an, auf den Spalt in dem großen Kasten zu gucken, wo die Buchstaben zu sehen waren. Harry las: „LITTLEWHINGINGLIGUST“.
Ron erklärte: „Das Serienmodell würde das natürlich mit Leerzeichen und vollständig ausgeschrieben mit Hausnummer zeigen. Außerdem würde man sehen können, wer da um Hilfe ruft.“
„Das ist natürlich nicht alles“, ergänzte George. „Das haben die Auroren schließlich schon auf anderem Weg vorher machen könne, also zu sagen, wo sie sind. Der Clou ist das hier.“
Er öffnete eine kleine Schublade, die in den Kasten eingelassen war und holte einen Metallstreifen heraus.
„Den steckst du in diesen Schlitz seitlich an dem Gerät, und das Gerät stanzt nicht nur rein, wer wohin Hilfe gerufen hat, sondern es verzaubert den Metallstreifen auch so, daß du nur noch ohne weiteres Nachdenken 'portus' zu sagen brauchst, und schon hast du einen Portschlüssel, der dich direkt zu deinem Auror bringt, der in Schwierigkeiten steckt. Ron hat mir gesagt, daß es immer ein Problem ist, daß ihr erst runter ins Atrium müßt, weil ihr bei euch oben aus Sicherheitsgründen den Apparierschutz nicht aufheben könnt. Mit dem Portschlüssel habt ihr kein Problem mehr. Und alles automatisch.“
„Das ist genial“, räumte Harry ein.
Ron fügte hinzu: „Allerdings müßten die Regeln zu den Portschlüsseln geändert werden. Ihr müßtet die Befugnis bekommen, unangemeldete Portschlüssel zu verwenden, wenn um Hilfe gerufen wird.“
„Das ist aber noch nicht alles“, sagte George, der sich über Harrys zunehmendes Interesse freute. „Über das Gerät kannst du auch Botschaften zu den Auroren senden. Wenn also einer um Hilfe ruft, und in der Zentrale sind gerade zu wenige, kannst du andere, die draußen sind, informieren. Für diesen Portschlüsselzauber reicht der Platz zwar nicht mehr, aber wenn der Auror diesen Stift seitlich an dem Kasten drückt und gedrückt hält, wird der Kasten zum Portschlüssel in die Zentrale. Und von dort aus kann er dann ratz-fatz mit dem Portschlüssel aus dem Hauptkasten an den Einsatzort gelangen.“
„Nur wenige Sekunden Verzögerung“, bemerkte Ron.
„Und dann haben wir hier noch sozusagen die 'Neville-Steuerung'“, sagte George und zeigte auf einen anderen Knopf. „Wenn du den drückst, bist du für jeden aufspürbar, der auch so ein Kästchen hat und diesen Knopf“, er zeigte auf einen anderen Knopf, „drückt.“
„Wenn der Auror also seinen Standort ändern muß, hast du immer die Möglichkeit, ihn zu finden“, erklärte Ron. „Das geht zwar nicht so weit, daß die anderen Kästchen zu Portschlüsseln zum Auror hin werden, aber es erhöht die Chancen, ihn zu finden, und es verkürzt auch die Zeit.“
„Das ist wirklich klasse“, sagte Harry. „Können wir das mal ausprobieren?“
„Kein Problem“, sagte George. „Und wie ich gesehen habe, hat es freundlicherweise mal aufgehört zu regnen. Ich schlage vor, zuerst Ron ist der Auror im Außeneinsatz, und dann du.“
„Dann mal los“, sagte Harry.
Ron ging zur Tür hinaus. Während des Wartens sagte George: „Wenn du an der Reihe bist, dann such dir am besten einen Ort aus, wo Ortsname und Straßenname zusammen nur zwanzig Stellen haben, damit wir hier nicht verwirrt werden. Das Serienmodell wird wie gesagt besser sein.“
Der flache Kasten auf dem Küchentisch klingelte, und mit lautem Klacken rasteten die Walzen ein: „HULLDELHISTREETTTTTT“.
„Wir haben keine Leerstellen auf dieser Version, deshalb wird der letzte Buchstabe wiederholt“, erläuterte George. „Nimm jetzt den Metallstreifen und steck ihn in den Schlitz.“
Harry gehorchte, es machte „pling“ und „klack“ und der Streifen sprang wieder aus dem Gerät. Jetzt stand dort: „Ronald Weasley Hull Delhi Street“.
„Zugreifen“, kommandierte George.
Harry und George ergriffen den Metallstreifen und nachdem George mit dem Zauberstab darauf getippt und „portus“ gesagt hatte, wurden sie sofort fortgerissen. Kurze Zeit später trafen sie auf einer kleinen Straße auf, die kaum bebaut war – überwiegend betonierte Flächen befanden sich dort und nur wenige Häuser. Ron erwartete sie schon.
„Na, das ging schnell, richtig?“ sagte er. „Hat George schon Zeit gefunden, dir zu erklären, daß man den Portschlüssel auch für den Rückweg umpolen kann?“
„Nein, habe ich nicht“, räumte George ein.
Ron fuhr fort: „Du steckst den Streifen einfach in das Handgerät, also das kleine Kästchen, und schon ist der Rückwärtsgang drin.“
„Nicht, daß Ron schon den Mut aufgebracht hätte, den Muggelführerschien zu machen“, raunte George Harry zu, „wegen 'Rückwärtsgang' und so.“
„George, laß den Quatsch“, sagte Ron erstaunlich selbstbewußt.
Sie probierten die Rückkehrfunktion aus und landeten wieder in der Küche des Ausbildungszentrums. Dann war Harry an der Reihe. Er ging hinaus und an die Appariergrenze. Dann apparierte er nach Leeds – des kurzen Namens wegen – in das Industriegebiet. Er war in einer kleinen Straße am Rande des Gebiets gelandet, in der so wenig los war, daß sie als Erscheinungsort für zwei Zauberer geeignet schien. Außerdem war ihr Name kurz: Yarn Street. Harry gab Ort und Straße ein, hielt seinen Zauberstab darauf und wartete. Kurz darauf erschienen Ron und George.
„Klasse“ sagte Harry. „Aber muß ich nicht auch meinen Namen eingeben?“
„Nein, das erkennt der Kasten anhand deines Zauberstabs“, sagte Ron. „Schließlich eilt es, wenn du um Hilfe rufst, und da hast du wenig Zeit, um auf dem Gerät zumzutippen. Hier.“
Er zeigte Harry den Portschlüsselstreifen. Darauf stand: „Harry Potter Leeds Yarn Street“.
„Und jetzt zurück“, sagte Harry, nahm den Portschlüssel und steckte ihn in sein Handgerät.
Als der Streifen wieder heraussprang, griffen Harry, Ron und George zu und landeten wieder in der Küche. Auf dem Kasten las er: LEEDSYARNSTREETTTTTT.
„Diese Portschlüsselfunktion ist auch der Grund, weshalb es länger gedauert hat als bis Ende letzten Jahres“, erklärte George sichtlich mit sich und seiner Leistung zufrieden.

Harry war auch zufrieden, als er nach weiteren Tests nach Hause zurückkehrte. Das fiel auch Ginny auf: „Hast du heute einen besonders gefährlichen Einsatz durchgeführt, von dem ich wieder nichts weiß? Oder weshalb mußtest du ausgerechnet am Samstag ins Ministerium?“
„War kein gefährlicher Einsatz“, erwiderte Harry. „Und ich war auch nicht im Ministerium -“
„Aha – also doch: Auswärtiger Einsatz.“
„Nein! Ich war im Ausbildungszentrum.“
„Oh – erzähl.“
Harry zuckte mit den Schultern und war richtig froh, daß er von seinen Hauselfen abgelenkt wurde. Toby wollte Harry die Schuhe abnehmen und hatte schon die Hausschuhe hingestellt, Tinky wollte wissen, wann sie das Abendessen servieren sollte. Als Harry das alles geregelt hatte, mußte er feststellen, daß Ginny noch immer auf eine Antwort wartete.
„Es war nur wegen des Tests eines neuen Systems“, sagte Harry. „Ich habe mich mit deinen beiden Scherzartikelbrüdern getroffen.“
Ginny guckte erstaunt.
„Scherzartikelbrüder? Das ist ja mal eine ganz neue Bezeichnung. Was habt ihr denn getestet? Ich weiß ja, daß die beiden auch noch ein – wie haben sie es noch gleich genannt? – ernstes Sortiment haben, also wird es wohl etwas aus dem Bereich Verteidigung gegen die dunklen Künste sein?“
„Naja, so etwas ähnliches“ antwortete Harry ausweichend und an seine Geheimhaltungspflicht denkend. „Es geht um die Verbesserung der Kommunikation von Auroren im Einsatz. Mehr darf ich leider nicht sagen.“
Ginny hob die Augenbrauen, sagte aber nichts. Das war es, was Harry so wunderbar an seiner Frau fand: Sie wußte, wann das Thema beendet war.

Da die Tests nicht nur zu Harrys Zufriedenheit gelaufen waren, sondern seine Erwartungen deutlich übertroffen hatten, veranlaßte er die Zahlung des Betrages für die erste Phase von zweitausend Galleonen an Weaselys Zauberhafte Zauberscherze. Das tat er nicht bar, sondern als Anweisung an die Gringotts-Bank von Verließ zu Verließ und in kleinen Summen gestückelt, damit von den Kobolden niemand auf die Idee kam, daß die Aurorenzentrale eine größere Sache bestellt hatte. Zwar ging Harry davon aus, daß Kobolde die Zauberer nicht ins Vertrauen ziehen würden, aber wollte sicher gehen. Was seinen Etat anging, sah Harry Land. Aus dem alten Jahr waren noch dreihundert Galleonen übriggeblieben, so daß er aus dem Etat 2008 nur noch eintausendsiebenhundert entnehmen mußte. Durch Nevilles Weggang würde er Geld für ein Aurorengehalt sparen können, bis die Stelle im Sommer wieder besetzt sein würde und dann würde er weitersehen können. Die Entwicklungskosten wären dann in jedem Fall gegenfinanziert.

Die Woche danach zeigte sich besonders ungemütlich mit Regen, Graupel, Schnee und Hagel. Harry ließ das Lauftraining ganz sausen, zumal wochentags die Läufergruppe ohnedies sehr klein war. Ginny nutzte das schlechte Wetter, um gerade jetzt zu beschließen, daß sie für ausgedehnte Laufrunden in ihrer Schwangerschaft nun doch zu weit fortgeschritten war.
Erst am Samstag besserte sich das Wetter. Es wurde trocken und für Anfang Februar sogar richtig warm mit Temperaturen um 15 Grad. Nun gab es keine Ausrede mehr, und angesichts der hohen Temperaturen konnte Harry sogar im T-Shirt zum Laufen erscheinen. Die Läufergruppe war an diesem Tag besonders groß. Offenbar hatten nahezu alle anderen wegen des vorangegangenen schlechten Wetters das Training ausfallen lassen und mußte nun einiges nachholen. Sie warteten noch darauf, daß der Technikfreak in ihrer Mitte seinen GPS-Empfänger klargemacht hatte, dann ging es los. Harry war inzwischen trainiert genug, daß er sich während des Laufens unterhalten konnte. Zunächst hörte er aber nur einem Läufer zu, der sich lang und breit über die Stadtentwicklung ausließ.
„... wenn erstmal eine Scheibe zerbrochen ist, zerbrechen bald auch andere. Und wenn erstmal ein Sack Müll da irgendwo rumliegt, liegt bald weiterer Müll daneben. Und dann geht die Straße und vielleicht auch das ganze Viertel den Bach runter. Das ist so. Wenn erstmal alles verkommt, dann wird es schwierig sein, den Laden wieder hochzubringen.“
Harry fühlte sich an seine Ankunft auf dem Grimmauldplatz im Sommer 1995 erinnert und meldete sich zu Wort: „Bei mir in der Gegend ist es auch schon so – Müll wird wohl nicht richtig abgeholt, die öffentliche Rasenfläche vor dem Haus ist komplett verwildert und ungepflegt, und früher waren hier und da auch Fenster zerbrochen. Das mit den Fenstern ist jetzt besser geworden, vielleicht um die Häuser wertvoller zu machen.“
„Wo ist denn das?“ fragte der Mann, der eben gesprochen hatte.
„Grimmauldplatz“, sagte Harry, „Camden Town.“
Eine Läuferin mischte sich ein: „Häuser wertvoller? Die Preise sind doch im freien Fall!“
„Ist schon ein bißchen her, seit sie das mit den Fenstern in Ordnung gebracht haben“, erwiderte Harry.
Die Runde um den Park war zuende. Derjenige, der sich über die Entwicklung von Stadtteilen ausgelassen hatte, sagte zu Harry: „Wenn es Probleme mit der Müllabfuhr und der Rasenpflege gibt, dann solltest du mal zur Stadtverwaltung gehen.“
„Von London?“
„Nein, London hat keine zentrale Stadtverwaltung mehr. Du mußt zu der von Camden Town.“
„Hm, werde ich mir überlegen“, sagte Harry und dachte daran, daß seine Kinder schließlich am Grimmauldplatz aufwachsen würden.

In der folgenden Woche wurde es endlich Zeit, die Erfindung von Ron und George dem Zaubereiminister vorzustellen. Harry hatte seine Befugnisse ausgenutzt und jegliche Ausbildungstätigkeit in dem Ausbildungszentrum für die ganze Woche einstellen lassen. Er hatte sich mit Rons Hilfe soweit mit den Prototypen vertraut machen können, daß er sie allein beherrschte. Es war ein Glück, daß Kingsley ursprünglich aus der Aurorenzentrale kam, denn auf diese Weise konnte sich Harry seine Ausführungen zu gewissen Situationen im Aurorendienst ersparen. Als alle Vorführdurchläufe abgeschlossen waren, war Kingsley beeindruckt.
„Ron und George wissen genau, was Auroren wollen“, sagte er anerkennend.
„Ron war ja auch Auror“, bemerkte Harry.
„Ich weiß noch, was das für eine Aufregung im Hauptquartier war, als Fred und George damals Hogwarts geschmissen und ihren Scherzartikelladen aufgemacht haben“, sagte Kingsley. „Grimmauldplatz zwölf“, fügte er hinzu, als Harry ihn fragend ansah, „wo du jetzt wohnst. Speziell Molly war außer sich.“
„Kann ich mir vorstellen“, sagte Harry. „Vermutlich irgendwas in der Art von 'jetzt haben sie die Schule geschmissen, was sollen sie nur anfangen ohne UTZe?' oder 'sowas unseriöses – ein Scherzartikelladen!' oder ähnliches, nehme ich an.“
„Ja, so in der Art“, bestätigte Kingsley. „Wir im Orden waren ja einigermaßen beunruhigt, als Umbridge das Regiment übernommen und Dumbledore untergetaucht war. Er hat uns zwar wissen lassen, daß alles in Ordnung war, aber trotzdem. Und einige von uns haben sich gefragt, woher Fred und George das Geld für den Laden hatten, denn so billig ist es nicht, in der Winkelgasse etwas anzumieten.“
„Ähm – gab es irgendwelche Vermutungen?“ fragte Harry, der genau wußte, woher das Geld kam.
„Zum Teil wilde Gerüchte. Es hieß, daß sich die beiden mit Mundungus Fletcher eingelassen hatten. Der ist ja nicht ganz ohne, wie du weißt.“
„Bei dem haben sie aber Dinge gekauft, die – wie haben sie damals gesagt? das fand ich damals so lustig – ähm – die 'heikler Natur' waren.“
„Arthur hat die Dinge dann so halbwegs geradegerückt“, fuhr Kingsley fort. „Der hat gesagt, daß Fred und George schon seit einiger Zeit einen ambulanten Handel betrieben hätten und daß das Geld wohl daher käme. Nunja, als der Laden dann das erste Mal so richtig erfolgreich war, sind sowieso alle Fragen verstummt, zumal wir dann genug zu tun hatten, nachdem Voldemorts Rückkehr öffentlich wurde beziehungsweise auch Fudge die Rückkehr einräumen mußte.“
„Tja, dafür, daß die beiden keine UTZe gemacht und je nur drei ZAGs erreicht haben, sind sie erstaunlich tief in die Sache eingedrungen“, sagte Harry. „Also, was meinst du zu der Entwicklung? Ich meine, daß wir weitermachen sollten. Ich würde das System wirklich gerne einführen, denn dann haben wir endlich etwas, was den Systemen der Muggelpolizei überlegen wäre. Das hat der Aurorenzentrale doch immer gefehlt.“
„Das stimmt“, räumte Kingsley ein. „Wir hätten es früher leichter gehabt, wenn wir so etwas schon gehabt hätten.“
„Also grünes Licht?“
„Ähm – ach so, ja, diese Muggelsache... ja, grünes Licht, ja.“
„Jetzt muß ich nur noch das Geld dafür auftreiben“, sagte Harry mehr zu sich selbst als zu Kingsley.
„Brauchst du einen Nachtragshaushalt? Wie bist du mit den Entwicklungskosten zurechtgekommen?“ fragte Kingsley.
„Oh – das ging ganz gut. Nevilles Weggang setzt ein paar Mittel frei, aber viel ist es nicht. Trotzdem kann ich im Moment auf Nachahmer gut verzichten. Es darf nicht mehr allzu viel passieren, wenn noch mehr seinem Beispiel folgen. Es gibt da ein paar Kandidaten.“
„Du wirst es schon packen, Harry. Du hast immerhin Voldemort besiegt“, machte Kingsley Harry Mut.
„Ja, aber der hatte auch keine Haushaltsstelle“, murmelte Harry.


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