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Die Aurorenzentrale - Herbsturlaub 2007

von Krabbentaucher

Am Montagmorgen sprach Harry bei Kingsley vor und berichtete vom Ergebnis seiner Verhandlungen in Georges Zauberscherzladen.
„George meint, daß der Spaß bis zu den abschließenden Tests zweitausend Galleonen kosten wird, und ich schätze, daß es ohne weiteres nochmal anderthalbtausend sein werden, bis wir das System auch einsetzen können. Dabei weiß ich nicht einmal, ob die einzelnen Geräte darin enthalten sind“, schloß Harry seinen Bericht ab.
„Dreieinhalbtausend Galleonen also alles in allem“, stellte Kingsley fest. „Wie sieht das mit deinem Etat aus?“
Harry nahm ein Pergament aus der Mappe, die er mitgebracht hatte, und legte es auf den Tisch.
„Da habe ich mal alle Posten aufgelistet. Das meiste sind Fixkosten, da kann ich nicht hin- und herschieben. Im Prinzip müßte ich es von der Summe für die Anschaffungen nehmen.“
„Das sind nur dreitausend“, sagte Kingsley.
„Eben“, sagte Harry.
„Du brauchst also fünfhundert.“
„Mehr. Wenn ich dreitausend aus dem Aurorenetat nehmen muß, kann ich für ein Jahr überhaupt nichts anderes anschaffen. Wehe, es passiert irgendwas, dann stehen wir auf dem Schlauch.“
Kingsley seufzte und erwiderte: „Wenn ich euch tausend Galleonen extra bewillige, dann kommen alle anderen Abteilung und Büros an und wollen auch was haben. Kannst du die Sache nicht strecken? Wenn die Entwicklung zweitausend Galleonen kostet, dann würdest du ja in deinem Etat bleiben.“
Harry schüttelte mit dem Kopf und sagte: „Wir haben ja schon September. Da ist schon einiges ausgegeben worden. Ich habe für Anschaffungen nur noch achthundert Galleonen übrig. Gut – George wird das Geld nicht sofort haben wollen -“
„Du solltest die Sache so mit ihm verhandeln, daß der Preis erst nach Abschluß der Arbeiten fällig wird. Oder zumindest nach Leistungsphasen. Ich erinnere mich, daß die Muggel das so machen.“
„Ja, gut. Das werde ich machen. Dann kommt die Rechnung im neuen Jahr, wenn ich die vollen dreitausend zur Verfügung habe. Aber das ändert nichts daran, daß ich auch Geld für andere Sachen brauche, und von den achthundert wird auch noch was weggehen. Und deshalb reichen die dreitausend nicht.“
„Zumindest für die Entwicklungsarbeit reichen sie.“
„Wenn George und Ron tatsächlich so gut vorankommen wie sie glauben.“
„Ja, gut, aber dann würde es reichen.“
„Und was würde uns ein halbfertiges System nützen?“
Kingsley lehnte sich zurück und lächelte Harry an. Dann sagte er: „Harry, du mußt noch viel über Politik lernen, bevor du Minister wirst.“
„Ich will nicht Minister werden. Glaubst du etwa diesen Blödsinn, den Rita Skeeter geschrieben hat?“ protestierte Harry.
Kingsleys Lächeln wurde zum Grinsen.
„Das meine ich nicht. Natürlich glaube ich nicht alles, was im Tagespropheten steht. Aber du mußt zugeben, daß du ein ziemlich berühmter Zauberer bist, und deshalb wird sich eines Tages die Frage stellen.“
„Dumbledore wurde doch auch dauernd gefragt, aber er hat sich trotzdem geweigert, den Ministerposten zu übernehmen.“
„Du bist aber nicht der akademische Typ, der Schulleiter in Hogwarts werden würde.“
Harry waren diese Gedanken unangenehm.
„Zurück zu meinem Nachtragshaushalt“, sagte er, um wieder auf das Thema zu kommen, weswegen er Kingsley aufgesucht hatte, „was soll ich daran jetzt politisch sehen?“
„Mach es so wie die Muggel: Geh erstmal davon aus, daß die Entwicklung zweitausend Galleonen kostet. Und wenn dann die Sache teuerer wird, sag, daß es zu unvorhersehbaren Steigerungen gekommen ist – du verstehst?“
„Ah ja“, sagte Harry, der auch die Muggelnachrichten sah. „Dann weise ich darauf hin, daß etwas neues entwickelt wurde und man den Aufwand doch nicht so abschätzen konnte. Und wenn die Tests dann erfolgreich verlaufen sind, kann ich sagen: 'Jetzt haben wir schon so viel reingesteckt, jetzt müssen wir es auch einsatzfähig kriegen.' So höre ich das jedenfalls immer bei den Muggelpolitikern.“
„Genauso meinte ich es, Harry“, sagte Kingsley.
„Und wenn es soweit ist, dann kriege ich den Nachtragshaushalt?“
„Offiziell kann ich dir nichts zusagen...“, sagte Kingsley und zwinkerte.
Harry lächelte schief.
„Gut, dann spielen wir mal dieses Haushaltsspielchen. Danke, Kingsley.“

Harry saß von nun an wieder in seinem Büro und arbeitete einen Entwicklungsvertrag aus. Auch das gehörte zu seinem Job, denn natürlich konnte man so etwas nicht per Handschlag machen. Sicher wäre das zwischen Harry, George und Ron kein Problem, aber Harry hatte als Leiter der Aurorenzentrale auch die Pflicht, alles zu dokumentieren und zu belegen, so daß er um einen gut ausgearbeiteten Vertrag nicht herumkam. Die Abteilung für magisches Recht konnte er mit Rücksicht auf die Geheimhaltung nicht darum bitten.
Ende September war dann alles unter Dach und Fach. George und Ron konnten mit der Entwicklung der magischen Neuerung beginnen. Harry konnte sich daher um den Urlaubsplan für die Weihnachtszeit kümmern.

Im Oktober war dann Harry selbst damit dran, in den Urlaub zu reisen. Erfreulicherweise hatte sich das Wetter deutlich gebessert, denn im Gegensatz zum September geriet England unter nachhaltigen Hochdruckeinfluß. So schnallten Harry und Ginny ihre beiden Jungs in den Kindersitzen auf der Rückbank des Potterschen Astra fest und machten sich auf den Weg.
„Du fährst, sonst bin ich ja dauernd in dem Ding unterwegs“, hatte Ginny gesagt.
Bestimmungsort war der Fuchsbau. Harry hatte sich für den Stammsitz der Familie Weasley aus zwei Gründen entschieden: Zum einen freute sich Mrs Weasley darüber, wieder Leben in der Bude zu haben, zum anderen war er nicht allzu weit entfernt und stellte das ideale Feriengelände für Stadtkinder dar. Sicher hätten die Potters auch ins Ausland reisen können, aber dort hätte es Verständigungsprobleme gegeben, und die beiden kleinen Kinder hätten irgendwelche Sehenswürdigkeiten noch nicht zu schätzen gewußt. Da war der Garten von Mr und Mrs Weasley attraktiver.
Harry war den Weg so häufig gefahren, daß er die Sache ganz entspannt angehen konnte. Hätte angehen können, denn leider war James mit seinen dreieinhalb Jahren alt genug, um zu sprechen.
„Wann sind wir da?“ fragte der kleine Braunhaarige, noch bevor sie die M3 erreicht hatten.
„Das dauert noch, James“, sagte Harry.
Auf der Autobahn kommentierte Albus mit seinen beschränkteren Möglichkeiten das Verkehrsgeschehen: „Laster“ - „Auto“ - „Brummbrumm“. Letzteres war ein Bus. Harry nahm sich vor, mit Albus mal in einem Bus zu fahren, damit er das auch kennenlernte.
„Wann sind wir da?“ quengelte James zum vierten Mal, als sie kurz hinter Basingstoke von der Autobahn herunterfuhren, um die Fahrt auf der Landstraße fortzusetzen.
„Bald“, antwortete Harry mechanisch.
Als sie Andover umfuhren, mußte er einen Halt in einem Einkaufszentrum einlegen, weil beide Söhne auf die Toilette mußten. Und so ging das weiter, bis Harry endlich den Blinker setzte und das Auto von der Hauptstraße auf den Feldweg zum Fuchsbau lenkte. Als er auf dem Hof anhielt, kam schon Mrs Weasley herbeigewuselt.
„Kinder! Wie schön, daß ihr da seid!“
Harry und Ginny erwiderten die Begrüßung, dann befreite Harry James und Ginny Albus aus ihren Kindersitzen. James rief „Nana!“, was „Grandma“ bedeutete und lief zu Mrs Weasley, und auch Albus folgte, war aber natürlich etwas tapsiger.
„Kommt rein, ich habe schon gekocht“, sagte Mrs Weasley und ging voran.

Am nächsten Tag brachte Andromeda Harrys Patenkind Ted. Harry freute sich darüber, denn er hatte ihn zum letzten Mal im Frühjahr gesehen. Wegen der Arbeit, die er mit den Todessern hatte, und seines Postens hatte er keine Zeit für Ted gehabt. Allerdings konnte er die Zeit nicht unbeschwert mit Ted und Ginny sowie den Kindern verbringen, da Teds Unterricht fortgesetzt werden mußte. Schließlich wäre Ted seit kurzem in der fünften Klasse gewesen, hätte er eine Muggelschule besucht.
„Mal sehen, was so alles verlangt wird...“, murmelte Harry, als er mit Ted in Rons ehemaligem Zimmer saß, das jetzt als Schulzimmer verwendet wurde, da es am weitesten vom Lärm des Fuchsbaus entfernt lag. „Aufklärung... Teddy, du bist doch aufgeklärt, oder?“
„Aufgeklärt? Was meinst du?“ fragte Ted.
„Na – wo die kleinen Kinder herkommen.“
„Du hast mir damals gesagt, daß sie irgendwie aus dem Bauch der Frauen kommen“, sagte Ted. „Damals – ist schon lange her.“
Harry erinnerte sich dunkel, aber damals war Ted noch sehr klein gewesen. Ein Wunder, daß dieser sich überhaupt daran erinnerte. Harry fragte nach: „Aber Androm-, ähm, Grandma hat dir doch bestimmt erzählt, wie die Kinder da reinkommen, oder?“
Teds Blick zeigte Harry, daß er soeben einen Fehler begangen hatte. Offenbar hatte Andromeda nichts dergleichen erzählt, und ebenso offenbar war Teds Neugier geweckt.
„Granny hat mir gesagt, daß du mir das erzählen kannst, wo du doch auch Kinder hast“, sagte Ted. „Bitte, Harry, sag es mir!“
Harry unterdrückte ein Seufzen. Er versuchte, das Unvermeidliche doch noch abzubiegen: „Aber Grandma hat doch auch ein Kind – ähm – gehabt. Deine Mutter. Grandma kann dir also auch erzählen, wie – ähm – das geht.“
„Ja, aber du hast zwei Kinder, und Ginny hat sie vor viel weniger Zeit bekommen als Grandma meine Mutter“, blieb Ted unerbittlich. „Erzähl es mir, Harry, bitte!“
Nun mußte Harry doch seufzen. Insgeheim verfluchte er Andromeda dafür, daß sie diese heikle Geschichte ihm aufgebürdet hatte.
„Tja, ähm“, begann Harry, weil ihm kein überzeugender Einstieg einfiel. „Tja, also. Es ist so: Damit ein Kind kommt, braucht man Mann und Frau. Das Kind wächst zwar in der Frau, bis es geboren wird, aber vorher – ähm – braucht sie einen Mann.“
Teds Gesicht verriet Harry, daß er diese Erklärung noch nicht erschöpfend fand. Harry entschied sich für den Frontalangriff.
„Paß auf: Jungen haben ja da unten so etwas, ähm, das da so hängt. Du hast es auch. Damit kann man zum Beispiel Pipi machen.“
Ted sah Harry aufmerksam an und nickte. Die Sache war nicht einfach, jedenfalls nicht für Harry.
„Männer haben das auch. Und wenn eine Mann und eine Frau sich sehr lieb haben und ein Kind zusammen haben wollen, dann müssen sie sich beide ausziehen und dann steckt der Mann sein Dings in – ähm – ein Loch oder so, das die Frau anstelle des Dings vom Mann hat. Also eine Frau sieht da unten ganz anders aus als ein Mann, weil die nicht das Dings hat, sondern – ähm...“
„Ein Loch“, vollendete Ted Harrys Satz und sah dabei ziemlich angewidert aus.
„Ja, richtig“, sagte Harry. „Also, und dann, ähm, bewegen sie sich ein wenig hin und her und dann...“, Harry mußte sich ein wenig sammeln und Anlauf nehmen, „dann – ähm – dann kommt der Samen da raus und fließt in die Frau rein und da ist dann ein kleines Ei – also kein Hühnerei, sondern so was ganz kleines – und das wird dann befruchtet, und dann wächst daraus ein Kind, also ein Säugling, das dauert dann neun Monate, bis es dann zur Welt kommt.“
Harry war aus irgendeinem Grund ziemlich außer Atem, letztlich aber zufrieden, weil er die Aufgabe doch noch gemeistert hatte. Doch Ted sah Harry jetzt mit einer Mischung aus Ekel und Unglaube an. Harry fragte nach: „Ist was, Teddy?“
„Und das habt ihr gemacht? Also du und Ginny?“ fragte Ted gedehnt.
Harry schluckte. Mit diesem Verlauf hatte er nicht gerechnet. Aber es half nichts.
„Ähm...“, war alles, was ihm dazu einfiel.
Ted lehnte sich zurück, als habe Harry eine ansteckende Krankheit oder als würde er stinken.
„Du hast in sie reingepinkelt?!“ fragte Ted ganz entsetzt.
„Es – also, ähm“, erwiderte Harry, „nein, natürlich nicht!“ Er gewann seine Courage zurück. „Das ist nun einmal so. Wenn man ein Kind bekommen will, muß das so sein.“
„Aber du hast doch gesagt, daß mit dem Pillermann -“, wandte Ted ein.
„Das ist kein Pipi, da kommt dann kein Pipi raus, sondern Samen!“ protestierte Harry.
„Aber du und Ginny, ihr habt sowas gemacht, richtig?“ hakte Ted unbarmherzig nach. „Das ist doch eklig, genau wie dieses Küssen.“
Harry gefiel die Richtung dieses Gesprächs absolut nicht.
„Hör mal Teddy, es wird gar nicht lange dauern, da wirst auch du mit dem Küssen anfangen.“
„Werde ich nicht, das ist eklig.“
„Doch, wirst du“, setzte Harry nach, der endlich Oberwasser hatte. „In wenigen Jahren wirst du dich für Mädchen interessieren und sie knutschen wollen. Das ist so, du wirst dich so entwickeln. Und mit deinem – ähm, Dings – wird sich auch was tun, das wird nämlich – sozusagen – munter. In drei Jahren oder so.“
Harry lehnte sich zurück und sah zufrieden, daß Ted erschüttert aussah. Er hatte den Spieß umgedreht. Ted lief rot an und nahm sein Mathematikbuch in die Hand.
„Harry... Harry, können wir damit was machen, ja?“

Am Tag nach Harrys Aufklärungsdesaster wurde es im Fuchsbau noch voller. Mrs Weasley hatte zwar angekündigt, daß um die Mittagszeit Weasleys aus Tinworth eintreffen würden, aber Harry war dennoch überrascht, als kurz Beginn der Mahlzeit Mr Weasley den Besuch hereinführte. Mit einer der Töchter von Bill und Fleur hatte er schon gerechnet, und tatsächlich trat auch Victoire, inzwischen sieben Jahre alt ein. Aber sie wurde weder von ihrer Schwester noch von ihren Eltern begleitet, sondern von einem wunderschönen jungen Mädchen von Anfang zwanzig, das hüftlange blonde Haare hatte und überhaupt Fleur sehr ähnlich sah. Harry hatte sich noch nicht gesetzt und ging ihr entgegen, um sie zu begrüßen. Victoire bezog das allerdings auf sich und stellte sich ihm in den Weg, wobei sie rief: „Hallo, Onkel Harry!“
„Ähm – hallo, Victoire!“ sagte Harry verdattert, hob sie kurz hoch und stellte sie wieder auf ihre Füße.
Dann ging er weiter und reichte der jungen Dame die Hand: „Schön dich mal wieder zu sehen, Gabrielle!“
Gabrielle Delacour beließ es nicht beim Händeschütteln, sondern zog Harry kurzerhand an sich heran und küßte ihn auf die Wange, wobei sie jubelte: „'arry! Endlisch sehn wir üns wieder! Nach so lange Seit! Wie lange?“
„Ähm – zehn Jahre, würde ich sagen“, japste Harry und drehte sich nach Ginny um, die die Szene mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgte. „Ähm – Ginny kennst du noch? Wir haben ja geheiratet.“
„Natürlisch!“ jubilierte Gabrielle und umarmte Ginny. „Wir waren doch Brautjungfern bei Fleurs und Bills 'ochseit! Ihr 'abt eusch kaum verändert. Wie macht ihr das?“
„Naja, wir...“, setzte Harry an, wußte aber nicht, ob die Frage ernst gemeint war und fuhr deshalb lahm fort: „Wir machen Sport. So bleibt man jung. Du hast dich aber richtig gut entwickelt.“
„Naja, so ist das eben“, sagte Gabrielle leichthin, während Victoire ein genervtes Geräusch von sich gab.
Richtig gut entwickelt war untertrieben. Gabrielle hatte sich in den zehn Jahren seit Bills und Fleurs Hochzeit zu einer extrem attraktiven jungen Dame gewandelt, der, wie Harry vermutete, so ziemlich die gesamte Männerwelt – magisch wie nichtmagisch – sabbernd hinterhersah. Sie tat auch einiges dafür, wie sich beim anschließenden Mittagessen herausstellte, denn Gabrielle aß nur sehr wenig und nur das, was wenig Fett enthielt.
„Fleur 'at mir Büscher für Victoire mitgegeben“, sagte sie, während Victoire verzweifelt mit den Armen wedelte, um sie zum Schweigen zu bringen. „Sie hat gesagt, daß du, 'arry, mit dem Dings, ähm -“
„Teddy“, brummte Victoire höchst verärgert.
„Daß du mit Teddy lernst. Und Victoire müß auch lernen. Vielleischt kannst du auch mit Victoire lernen?“
Victoire sah Harry flehentlich an. Er hatte schon mit Ted einiges zu tun, aber er konnte Fleur diese Bitte kaum abschlagen, zumal er mit Ted schon vor zwei Jahren den Stoff der dritten Klasse durchgegangen war. Als er „ja, gerne“ sagte, schien Victoire auf ihrem Stuhl zusammenzubrechen.
Nach dem Essen gingen alle wieder auseinander. Am Tisch war es eng gewesen, so daß niemand länger dort sitzen wollte, als das Essen gedauert hatte. Harry folgte Ted und Victoire, die die Küche gemeinsam verließen und hörte, wie Ted sagte: „Du – Harry hat mir gestern erzählt, woher die kleinen Kinder kommen.“
„Vergiß nicht, wie das ganze mit dir zusammenhängt“, sagte Harry von hinten.
Ted drehte sich um und sah verlegen aus. Victoire drängte: „Sag es mir! Wie geht das?“
„Ähm“, sagte Ted und drehte sich noch einmal zu Harry um, „wenn ein Mann und eine Frau ein Kind haben wollen, dann müssen sie ganz nah zusammenliegen und danach wächst das Kind im Bauch der Mutter, bis es geboren wird. Aber das ist ziemlich ekelig, also, das Zusammenliegen.“
Victoire sah enttäuscht, Ted erleichtert aus. Harry wandte sich lächelnd ab. Am Ende hatte es doch etwas genutzt, nicht besonders einfühlsam mit der Sache umzugehen. Sollten sich doch Bill und Fleur der Aufgabe stellen, ihre Tochter aufzuklären. Die Sache mit Ted hatte Harry gereicht, und was seine eigenen Söhne anging, sah er die Aufklärungsfrage als weiteren Grund an, sie zur Muggelschule zu schicken, bevor sie nach Hogwarts kamen.

Der Unterricht in Rons früherem Zimmer wurde nun etwas schwieriger, weil es ziemlich klein war und Ted und Victoire nicht denselben Stoff hatten. Aber alles klappte ganz gut. Gabrielle war nach einem Tag wieder abgereist, so daß am Tisch wieder mehr Platz war. Am späten Nachmittag, Harry hatte den Unterricht längst beendet und tollte mit James und Albus ein wenig durch den Garten, hörte er allerdings ein Knirschen vom Hof her, das eindeutig von Autoreifen herrührte, die über Kies oder Schotter rollten. Er ging, gefolgt von James, der nicht verstand, warum das Spiel so plötzlich unterbrochen wurde, um das Haus herum und sah, wie sich gerade Fahrer- und Beifahrertür eines dunkelblauen Ford Focus Turnier öffneten, der neben dem gleichfarbigen Potterschen Astra gehalten hatte.
„Hallo Harry!“ rief Ron und kam herüber, um auch James zu begrüßen.
„Du hättest dich eben mal um Rose kümmern können, schließlich sitzt sie auf deiner Seite“, sagte Hermione vom Auto her. „Hallo Harry.“
„Ich habe mir für heute freigenommen. Aber nach dem Abendessen appariere ich nach Hause zurück. Ich wollte nur Hermione auf der Fahrt hierher unterstützen“, erklärte Ron an Harry gewandt. „George und ich arbeiten ja an Du-weißt-schon-was.“
„Sicher wieder an irgendetwas Illegalem“, bemerkte Hermione, die mit Rose auf dem Arm neben Ron aufgetaucht war. „Und auf der Fahrt geholfen hätte er mir, wenn er endlich den Führerschein gemacht und auf einer Teilstrecke das Steuer übernommen hätte, aber darauf werde ich wohl ewig warten können.“
„Ich habe in den Atlas geguckt und darauf geachtet, daß wir den Weg finden“, verteidigte sich Ron.
„Ja, zuerst wollte er mich nach Norwich leiten.“
„Ach komm, das eine Mal. So häufig habe ich mit diesen Atlanten nun wirklich nicht zu tun. Aber wir sind doch angekommen, oder?“
„Wären wir nicht, wenn ich deinem Rat gefolgt und nach Cardiff abgebogen wäre.“
„Das liegt aber immerhin hier in der Nähe.“
„Viel zu weit nördlich.“
Harry grinste und nahm James an der Hand, wobei er leise sagte: „James, überleg dir gut, was du tust, bevor du heiratest. Mach am besten vorher den Führerschein.“
Nun wurde es beim Abendessen am Tisch richtig eng. Auch wenn das Wetter gut war – die Temperaturen im Oktober erlaubten es nicht mehr, in den Garten auszuweichen. So saß man dichtgedrängt in der Küche beisammen.
„Es ist schon gut, wenn man ein einigermaßen gut motorisiertes Auto hat“, verkündete Ron während des Essens. „Auf der Autobahn haben wir zum Beispiel einen Astra“, er sah Harry kurz an, „quasi stehen lassen.“
„Ron, der Astra wurde von einem Rentner gefahren, der sich offenbar nicht getraut hat, schneller als sechzig zu fahren.“
„Trotzdem, wir waren mindestens so schnell wie die meisten anderen.“
„Auf britischen Autobahnen herrscht Tempolimit. Wenn du sehen willst, wer am schnellsten ist, mußt du nach Deutschland, da kannst du Vollgas fahren.“
„Hermione, ich habe mir gerade überlegt: Was würdest du davon halten, wenn wir mal Ferien in Deutschland machen?“
„Nichts.“
Ron sah etwas nachdenklich in die Ferne und sagte: „Ich sollte vielleicht wirklich irgendwann einen Führerschein machen. Wenn man schon ein Auto hat...“
Harry sah sich am Tisch um. Mrs Weasley machte ein abweisenden Gesicht, denn sie hielt von derartigen Dingen gar nichts. Mr Weasley sah merkwürdig betreten aus. Harry vermutete, daß das mit dem Ford Anglia zu tun hatte, den er einst ohne Einverständnis seiner Frau gekauft und bestenfalls halblegal verhext hatte.

Ron blieb im Fuchsbau, weil er festgestellt hatte, daß er ebenso gut von dort per Flohpulver in den Zauberscherzladen gelangen konnte wie von zu Hause – mit dem Unterschied, daß in Ipswich zur Zeit niemand kochte und Mrs Weasley gerne auch für eine Person mehr deckte. So war es – aus Mrs Weasleys Sicht endlich einmal wieder – richtig voll im Fuchsbau: Neben Mr und Mrs Weasley Harry und Ginny mit ihren beiden Kindern, Ron und Hermione mit ihrer Tochter, Ted und Victoire. Das waren zwölf Personen, so daß das Haus aus allen Nähten platzte. Es ging laut und turbulent zu, sehr zum Mißfallen ausgerechnet von Harry. Das hing aber damit zusammen, daß er sich als einziger als Lehrer zu betätigen hatte. Ted und Victoire warfen dann immer sehnsüchtige Blicke in den Garten, wenn James, Albus oder Rose vergnügt quietschten.

An einem Nachmittag nahm Mr Weasley Harry zur Seite, nachdem die Unterrichtsstunden für diesen Tag erledigt waren: „Ähm, Harry, kannst du mal mitkommen zum, ähm, Schuppen?“
„Willst du die Hühner füttern, Arthur? Das ist eine gute Idee!“ rief Mrs Weasley von irgendwo weiter weg.
„Ja, Liebling!“ rief er über die Schulter und bedeutete Harry, mitzukommen, wobei er ihm zuflüsterte: „Hermione hat das glücklicherweise schon zusammen mit Rose und Albus gemacht. Naja, genaugenommen haben Rose und Albus – aber lassen wir das.“
Diese Geheimnistuerei kannte Harry schon. Wenn ausgerechnet er zu Rate gezogen wurde und Mrs Weasley ferngehalten werden sollte, hatte Mr Weasley seine Sammlung mit Muggelsachen in dem Schuppen um einige delikate Stücke erweitert, und Harry war neugierig zu erfahren, worum es sich handelte. Mr Weasley betrat den Schuppen als erster und schloß die Tür, sobald auch Harry drin war. Eine kleine Öllampe flammte auf und warf ihr Licht auf das übliche Durcheinander von Steckern, alten Telefonapparaten und sonstigen Dingen, die in den Regalen lagerten. Doch etwas war merkwürdig: Der Raum wirkte viel kleiner, als er der Größe des Schuppens nach eigentlich hätte sein müssen.
„Harry, du hast ja einen Führerschein, nicht wahr?“ setzte Mr Weasley an.
„Jaah...“, sagte Harry langsam und kniff die Augen zusammen, um die Regale nach Autoteilen abzusuchen. „Und?“
„Es ist ja so, daß es neuerdings Bestimmungen gibt, wonach eine Muggelfahrerlaubnis aufweisen muß, wer ein Auto fahren will“, fuhr Mr Weasley fort.
Harry sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Arthur, falls du daran denkst, ein Auto zu kaufen und damit zu fliegen, um das Fahrerlaubnisgebot zu umgehen -“
„Nein, natürlich nicht. Ich bin schließlich der Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung. Und ich weiß auch, daß das Büro gegen den Mißbrauch von Muggelartefakten – mein früheres Büro, stell dir das vor – daß also dieses Büro, nun ja...“
„...eine gewisse Gesetzeslücke geschlossen hat“, vollendete Harry den Satz. „Ich weiß, du hast es mir selbst gesagt, als du mir Sirius' Motorrad gegeben hast.“
„Naja, gut, wie auch immer. Es ist nur so – ich dachte, daß es ganz praktisch ist, wenn wir mal wieder ein Auto... und so... war ja doch praktisch damals, weißt du noch? Wie wir alle zusammen nach London gefahren sind, um euch in den Zug zu setzen?“
Harry trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Und ob er sich daran erinnerte: Das Auto hatte danach den Fuchsbau nie wiedergesehen.
„Willst du mich als Chauffeur engagieren?“ fragte er belustigt.
„Natürlich nicht“, sagte Mr Weasley, nahm seine Brille ab, putzte sie und setzte sie wieder auf. „Ich spiele mit dem Gedanken, einen Führerschein zu machen. Was muß ich da tun?“
Harry war verdutzt, erzählte es seinem Schwiegervater aber. Dann fragte er: „Aber wozu? Du bist Zauberer, kannst mit dem Besen fliegen, apparieren, mit Flohpulver reisen, einen Portschlüssel aufbauen, hast keine kleinen Kinder, die du zu transportieren hast...?“
„Das ist es nicht, Harry. Wie du weißt, bin ich ein Muggelfreund und ich hätte einfach gerne etwas aus ihrer Welt.“ Harry sah sich noch einmal um. In den Regalen lag ziemlich viel, was aus der Muggelwelt war, und einen Führerschein brauchte man dafür nicht. „Und ich würde es dann auch gerne benutzen wollen“, fuhr Mr Weasley fort. „Ein Mann braucht auch ein Hobby, und es ist lange her, daß ich das Motorrad zusammengebaut habe. Und das habe ich doch gut gemacht, richtig?“
„Ja, sehr gut“, bestätigte Harry.
„Und so etwas wollte ich auch mal wieder machen. Etwas... restaurieren, wie man so schön sagt“, sagte Mr Weasley.
„Ein Auto?“ fragte Harry. „Hast du etwa den alten Anglia wieder eingefangen? Und was würde Molly dazu sagen?“
„Nein, den Anglia habe ich nicht zurückholen können. Und was Molly angeht – die muß es nicht wissen, bis alles fertig ist und ich den Führerschein habe.“
Harry sah Mr Weasley neugierig und auch ein wenig skeptisch an. Dann hielt er es nicht mehr aus und fragte: „Und? Wo ist das Auto? Du hast doch bestimmt eins gekauft.“
Mr Weasley zog seinen Zauberstab hervor und zielte auf das Regal, das vor ihnen stand und die vermeintliche Rückwand des Schuppens bildete. Er sagte: „Versprich mir, daß du Molly nichts davon sagst.“
„Versprochen. Jetzt zeig her.“
Mr Weasley schwang seinen Zauberstab, und sofort faltete sich das Regal in mehrere Teile auf, die nach links und rechts an die anderen Regale klappten. Mr Weasley schwang noch einmal den Zauberstab. Im Schuppen erstrahlten allerhand Lichtquellen. In seiner Mitte stand etwas buckliges, das unter einem riesigen Tuch verborgen war. Mr Weasley trat an das Tuch, hob einen Zipfel hoch und zog daran. Unter dem Tuch stand tatsächlich ein Auto! Es war in schlechtem Zustand und schien einmal schwarz lackiert gewesen zu sein. Harry trat näher heran, um es sich anzusehen.
„Hat aber schon einiges hinter sich, nicht wahr?“ bemerkte er. „Die Kotflügel fehlen.“
Das Auto war offensichtlich älter als der Ford Anglia. Es war zweitürig und rundlich.
„Nun ja, zuerst habe ich auch so etwas modernes gedacht, was ihr alle fahrt. Oder vielleicht nicht ganz so modern, und es hätte vermutlich recht wenig gekostet. Aber ich habe gehört, daß diese Autos viel Eklelktronik oder so haben – und da habe ich gedacht, daß ich damit vielleicht nicht zu Rande komme. Und da habe ich mich eben für etwas... klassisches entschieden.“
„Ich erinnere mich dunkel, daß man die Dinger in den achtziger Jahren noch häufiger gesehen hat“, sagte Harry. „Damals, als ich Kind war und noch gar nichts von Zauberei wußte.“
Er ging um das Auto herum. An der Rückwand des Schuppens stand eine Art Werkbank, daran lehnten die Kotflügel. Auf der Werkbank lagen, säuberlich auf Tüchern abgelegt, die inneren Teile eines Motors. In der Ecke stand der Motorblock. In der anderen Ecke lehnten die beiden blind gewordenen Chromstoßstangen und der schwarzlackierte und chromeingefaßte Kühlergrill.
„Und? Kennst du ihn? Weißt du noch, wie die hießen?“ fragte Mr Weasley, der Harrys Kenntnisse offenbar testen wollte, denn schnell verdeckte er ein Reparaturhandbuch.
Harry betrachtete das Auto, das mit seinen demontierten Kotflügeln und den freistehenden Rädern für jemanden wie ihn, der sich nicht sonderlich für Autos interessierte, schwer zu identifizieren war. Doch da er sie in seiner Kindheit häufiger gesehen hatte, erinnerte er sich.
„Morris Minor, richtig? Die Autos, mit denen Großbritannien mobil geworden ist. Die britische Antwort auf den Käfer.“
„Morris Minor ist richtig“, sagte Mr Weasley. „Baujahr 1959. Aber was ist ein Käfer? Wieso soll ein Auto die britische Antwort auf ein Insekt sein?“
Harry lachte und antwortete: „Käfer ist der Spitzname oder Typenname für ein Auto, so genau weiß ich es auch nicht. Kommt aus Deutschland und fährt überall. So ein knolliges Ding mit einer Fronthaube, die aussieht, als würde das Auto lachen. Gibt es auch hierzulande. Hast du bestimmt schon gesehen.“
„Ah jaah... ich glaube schon“, sagte Mr Weasley. Dann wurde er hektisch und zischte Harry zu: „Schnell, raus hier, Molly fragt sich sonst noch, wo wir so lange bleiben.“

Harry behielt für sich, was er in dem Schuppen gesehen hatte und setzte den Unterricht mit Ted und Victoire fort. Gegen Ende seiner Urlaubszeit holten Fleur Victoire und Andromeda Ted ab. Schließlich war es auch für die anderen soweit, wieder nach Hause zurückzukehren. Die Kinder wurden in ihren Kindersitzen festgeschnallt, dann fuhren der Vauxhall und der Ford im Konvoi nach Osten. Es dauerte, bis man an den Außenbezirken von London ankam, denn mal mußte der Ford, dann wieder der Vauxhall einen Zwischenstop einlegen, weil einer der kleinen Insassen ein dringendes Bedürfnis hatte.
Am Autobahnkreuz von M3 und M25 trennten sich die Autos. Harry und Ginny fuhren weiter geradeaus Richtung Londoner Zentrum, während Ron und Hermione auf der M25 um London herumfuhren, um nach Ipswich zu gelangen.
Es wurde schon dunkel, als Harry den Astra endlich vor dem Haus Grimmauldplatz zwölf anhielt.
„So, jetzt müssen wir das über uns ergehen lassen, was unsere beiden Hauselfen nachholen zu müssen meinen, und dann gehen wir alle ins Bett. Und übermorgen fängt mein Dienst wieder an“, sagte Harry.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg